DE10058385C2 - Adapterteil für einen Bohrantrieb - Google Patents
Adapterteil für einen BohrantriebInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Adapterteil entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Derartige Adapterteile bilden das Bindeglied zwischen einer Bohrstange einer
seits und einem herkömmlichen, für einen bohrenden und/oder einen schla
genden Betrieb eingerichteten Bohrantrieb andererseits. Ein Wesensmerkmal
des Bohrantriebes besteht in einem zur unmittelbaren Anbindung an das Adap
terteil bestimmten Antriebszapfen, der mit einer zentralen, sich in dessen Achs
richtung erstreckenden, zur Führung eines Kühlfluids bestimmten Bohrung
versehen ist. Dieses Fluid dient zur Abführung der innerhalb des Antriebszap
fens und sich anschließender Maschinenteile während des Bohrbetriebs ent
wickelten Wärme. Der Adapter ist darüber hinaus mit einem Anschluss zur
Einführung eines Spülmediums versehen, bei welchem es sich um Wasser,
jedoch auch um Luft handeln kann. Dieses Spülmedium dient dazu, die im Be
reich der Bohrlochsohle als Folge des Bohrfortschritts anfallenden Gebirgspar
tikel aufzunehmen und aus dem Bohrloch auszuspülen. Mit dem Adapterteil
steht demzufolge eine Bohrstange in unmittelbarer Verbindung, an die bohr
lochsohlenseitig eine Bohrkrone angesetzt ist. Die Bohrstange kann als Voll
stab ausgebildet sein - in Betracht kommt jedoch auch eine mit einer zentralen
Längsbohrung versehene Bohrstange. Beiden Ausführungsformen ist gemein
sam, dass sie während des Bohrbetriebs einer Kühlung bedürfen, zu der das
Spülmedium den wesentlichen Beitrag leistet.
Die genannten haben jeweils spezifische bevorzugte Einsatzbereiche, die sich
aus der Beschaffenheit der entlang der Achse eines Bohrlochs aufeinander fol
genden Gebirgsformationen ergeben. Die Umstellung auf ein anderes Spül
mittel ist jedoch entweder mit einem beträchtlichen zusätzlichen apparativen
Aufwand oder mit einem beträchtlichen manuell durchzuführenden Um
rüstaufwand verbunden.
Das aus der DE 24 59 982 A1 bekannte Adapterteil ist zum Ankuppeln einer rohr
förmigen Bohrstange bestimmt, innerhalb welcher sich eine als Vollstab ausge
bildete weitere Bohrstange befindet. Zwischen der Innenseite der äußeren
Bohrstange einerseits und der Außenseite des Vollstabes anderseits ist ein In
nenraum definiert, der über einen Spülkopf des Adapterteils zur Hindurchlei
tung eines Spülmediums eingerichtet ist. Die äußere Bohrstange ist zur Über
tragung drehender Bohrkräfte eingerichtet, wohingegen über die zentrale
Bohrstange bzw. den Vollstab schlagende Kräfte übertragen werden. Es be
steht keine Möglichkeit bei diesem Adapterteil, den Antriebszapfen einer sol
chen Bohrvorrichtung anzukuppeln, der mit einer zentralen Bohrung zur Füh
rung eines Kühlfluids ausgerüstet ist.
Aus der GB 1 067 975 ist demgegenüber ein gattungsgemäßes Adapterteil be
kannt. Dieses dient zum Ankuppeln eines Bohrantriebes an eine im einem Hüll
rohr aufgenommene Bohrstange und besteht aus einem langgestreckten
Grundkörper, der an seinem einen Ende zum Ankuppeln eines mit einer zen
tralen, sich axial erstreckenden, zur Führung eines Fluids bestimmten Bohrung
versehenen Antriebszapfens des Bohrantriebs versehen ist. Das Hüllrohr ist
unter Belassung eines die Bohrstange umgebenden Ringraumes an dem
Grundkörper angeordnet, wobei sich an dem anderen Ende des Grundkörpers
eine sich in dessen Längsrichtung erstreckende, zum Ankuppeln der
Bohrstange bestimmte Gewindebohrung befindet. Sowohl das Hüllrohr als auch
die Bohrstange sind rohrförmig ausgebildet. In gleicher Weise wie bei dem Ge
genstand der DE 24 59 98 A1 werden jedoch die in den Grundkörper des Adap
terteils über den Bohrantrieb eingeleiteten Kräfte und Momente sowohl auf die
äußere Bohrstange als auch auf die innere Bohrstange übertragen, so dass im
Bereich des Bohrkopfes sowohl das Hüllrohr als auch die innere Bohrstange
mit Schneideinsätzen aus Hartmetall versehen sind. Das über den Bohrantrieb
und das Adapterteil in die Längsbohrung der inneren Bohrstange eingespeiste
Spülmedium tritt bohrlochsohlenseitig, nämlich im Bereich der Bohrkrone aus.
In den zwischen der Außenseite der inneren Bohrstange und der Innenseite
des Spülrohres bestehenden Ringraum wird über einen Spülkopf des Adapter
teils ebenfalls ein Spülmedium eingeführt, welches diesen Ringraum durch
strömt und ebenfalls bohrlochsohlenseitig austritt. Ein Einbringen des über den
Bohrantrieb geführten Spül- bzw. Kühlmedium bereits bohrlochmündungsseitig
in den genannten Ringraum ist nicht gegeben, so dass bohrlochmündungsseitig
jedenfalls keine Durchmischung der über den Bohrantrieb einerseits und über
das Adapterteil andererseits geführten Medien gegeben ist.
Gemeinsam ist den beiden vorstehend beschriebenen bekannten Adaptertei
len, dass mit dem Bohrantrieb zusammenhängende Kräfte und Momente so
wohl über eine zentrale Bohrstange als auch über ein Hüllrohr bzw. eine äu
ßere Bohrstange übertragen werden.
Es ist vor diesem Hintergrund die Aufgabe der Erfindung, ein Adapterteil für
einen Bohrantrieb bereitzustellen, das bei einfachem konstruktivem Aufbau
eine im Verhältnis zum Stand der Technik flexiblere Arbeitsweise ermöglicht.
Gelöst ist diese Aufgabe bei einem solchen Adapterteil durch die Merkmale des
Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
Das erfindungsgemäße Adapterteil ist zur Verwendung bei solchen Bohrstan
gen bestimmt, die als Vollstab ausgestattet sind, die zum Erstellen eines Bohr
lochs unter Belassung eines Ringraumes in ein Hüllrohr eingebunden sind, wo
bei der genannte Ringraum zur Führung eines Spülmediums konzipiert ist. Er
findungsgemäß wird das über eine zentrale Längsbohrung des Antriebszapfens
des Bohrantriebs geführte Kühlfluid innerhalb des Adapterteils über ein hier
befindliches Bohrungssystem direkt in den genannten Ringraum eingeführt. In
der einfachsten Form des Adapterteils entfällt somit ein besonderer Anschluss
für ein Spülmedium und es wird als Spülmedium das ohnehin zu Kühlzwecken
durch den Bohrantrieb geführte Fluid benutzt. Der Grundkörper des
Adapterteils ist zur Übertragung sämtlicher, aus dem Bohrbetrieb resultierender
Kräfte und Momente eingerichtet, die auf die Bohrstange übertragen werden.
Der Zweck des genannten Hüllrohres besteht lediglich darin, den Ringraum für
die Führung des Spülmediums in Richtung auf die Bohrlochsohle hin zu bilden
und es ist demzufolge die Anbindung des Hüllrohres an den genannten
Grundkörper mit der Maßgabe angelegt, dass dieser Ringraum abgedichtet ist,
d. h., dass kein Austritt von Spülmittel aus dem Ringraum heraus in die Um
gebung möglich ist.
Der Grundkörper des Adapterteils ist mit einer ringartigen Kammer versehen,
deren Zweck darin besteht, zusätzlich ein weiteres Fluid in den genannten
Ringraum einbringen zu können. Diese Kammer wird durch eine radiale Ein
drehung in den Grundkörper gebildet, die außenseitig durch ein diese axial
überdeckendes Gehäuse abgeschlossen wird.
Der genannte Grundkörper weist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2 be
züglich seiner Längsachse im Wesentlichen einen rotationssymmetrischen Auf
bau auf, wobei sich die stirnseitigen Gewindebohrungen, die zur Ankupplung
des Antriebszapfens des Bohrantriebs einerseits bzw. der Bohrstange anderer
seits bestimmt sind, koaxial zueinander erstrecken.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 3 ist das Gehäuse gegenüber den,
durch den Bohrbetrieb bedingten Bewegungen des Grundkörpers ortsfest an
geordnet, so dass die Anbindung des Gehäuses an den Grundkörper lediglich
mit der Maßgabe erfolgt, dass die Kammer im Verhältnis zur Umgebung des
Adapterteils insbesondere gegenüber einem Austritt an Fluid abgedichtet ist.
Die Kammer wird somit durch das aus dem Antriebszapfen des Bohrantriebs
austretende Fluid und gleichermaßen durch das über den genannten An
schluss zusätzlich eingeführte Fluid durchströmt. Dies eröffnet vielfältige Nut
zungsmöglichkeiten. So kann die Beschaffenheit des in den Ringraum einge
brachten Spülmittels nach Maßgabe eines in der Kammer bereitgestellten
Gemisches zweier unterschiedlicher Spülmittel in weiten Bereichen eingestellt
werden. Die Anpassungsfähigkeit der gesamten Bohrvorrichtung an unter
schiedliche Beschaffenheiten der zu durchbohrenden Gebirgsformationen wird
auf diese Weise deutlich verbessert. Auch ist die Variierung der Gemischzu
sammensetzung mit keinerlei besonderen apparativen Zusatzvorkehrungen
verbunden. Falls die an das Adapterteil angekuppelte Bohrstange nach Art ei
nes verlorenen Werkzeugs als Gebirgsanker genutzt wird, besteht die Möglich
keit, über den der Kammer zugeordneten Anschluss auch ein aushärtungsfähi
ges Medium in den Ringraum einzuführen. Dies setzt lediglich voraus, dass
verhindert wird, dass dieses Medium über die Bohrungen innerhalb des Grund
körpers in Richtung auf den Bohrantrieb hin strömt.
Die Merkmale des Anspruchs 4 sind auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Adapterteils gerichtet.
Man erkennt aus vorstehenden Ausführungen, dass das erfindungsgemäße
Adapterteil in vielfältiger Weise beim Erstellen eines Bohrlochs im Rahmen ei
nes Spülbohrverfahrens benutzbar ist, und zwar insbesondere dann, wenn un
terschiedliche Spülmedien in beliebigen Mischungsverhältnissen zum Einsatz
kommen sollen. Es kann sich jedoch auch um Anwendungen handeln, bei de
nen eine erhöhter Spülmitteleinsatz erwünscht ist, der nicht nur zur Kühlung,
sondern auch zur Unterstützung der Bohrleistung, insbesondere des Bohrfort
schritts nutzbar ist. Weitere Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich dann, wenn
die Bohrstange gleichzeitig nach Art eines Gebirgsankers genutzt werden soll.
Hierbei ergeben sich auch Möglichkeiten der Konditionierung des aushärtbaren
Mediums nach Maßgabe eines Mischungsverhältnisses, welches in der ge
nannten Kammer des Grundkörpers des Adapterteils bereitgestellt wird und in
den genannten Ringraum überführt wird.
Die Zeichnungsfigur zeigt einen Axialschnitt des erfindungsgemäßen Adapter
teils für eine Bohrvorrichtung, welches linksseitig zur unmittelbaren Ankupplung
an einen standardmäßigen, zeichnerisch nicht wiedergegebenen Bohrantrieb
bestimmt ist. Er besteht aus einem bezüglich seiner Achse 1 im Wesentlichen
rotationssymmetrischen Grundkörper 2, der zur Übertragung sämtlicher, zur
Durchführung des Bohrbetriebs erforderlichen Drehmomente um die Achse 1
bzw. Schlagbewegungen in Richtung der Achse 1 bestimmt und eingerichtet
ist.
Demzufolge ist das linksseitige Ende des genannten Grundkörpers 2 durch
eine bezüglich der Achse 1 koaxiale Gewindebohrung 3 gekennzeichnet, deren
Gewinde an dasjenige des Antriebszapfens des Bohrantriebs angepasst ist, der
im eingesetzten Zustand stirnseitig an dem Bohrungsgrund 4 anliegt. Der An
triebszapfen ist üblicherweise mit einer diesen in Längsrichtung, insbesondere
koaxial zu der Achse 1 durchziehenden, zur Führung eines Kühlfluids be
stimmten Bohrung versehen, welche innerhalb des Grundkörpers 2 in einer,
wiederum koaxial zu der Achse 1 verlaufenden Bohrung 5 fortgeführt ist. Als
Kühlfluid kann eine Flüssigkeit oder auch ein Gas wie z. B. Luft eingesetzt wer
den, welches die infolge des Bohrbetriebs entwickelte Wärme aufnimmt und
ableitet.
Der Grundkörper 2 weist in einem zentralen Bereich eine ringzylinderartige, als
radial von Außenseite her ausgehende Eindrehung ausgebildete Kammer 6
auf, die außenseitig durch ein ebenfalls zylinderartig ausgebildetes Gehäuse 7
verschlossen wird. Das Gehäuse 7 erstreckt sich symmetrisch bezüglich einer
radialen Mittelebene 8 über die axialen Begrenzungen der Kammer 6 hinaus
und ist gegenüber dem Grundkörper 2 ortsfest angeordnet, d. h. das Gehäuse 7
unterliegt nicht den Drehbewegungen des Grundkörpers 2 um die Achse 1
sowie den axialen Bewegungen in Richtung dieser Achse. Eine derartige Fixie
rung des Gehäuses 7 kann konstruktiv grundsätzlich beliebig bereitgestellt
werden, beispielsweise durch Fixierung an dem Bohrantrieb bzw. einem zeich
nerisch nicht wiedergegebenen Rahmengestell.
Wesentlich ist, dass die Anlage des Gehäuses 7 an der Außenseite des
Grundkörpers an beiden axialen Endbereichen dahingehend beschaffen ist,
dass eine außenseitige Abdichtung der Kammer 6 erreicht wird, dass hingegen
die aus dem Bohrbetrieb resultierenden Bewegungen des Grundkörpers 2 si
chergestellt sind. Zu diesem Zweck können die zur unmittelbaren Anlage des
Gehäuses 7 bestimmten, der Kammer 6 zugekehrten ringzylinderartigen Berei
che 9 des Grundkörpers 2 mit besonderen Beschichtungen wie reibungsmin
dernden Belegen, die zugleich eine Abdichtung bewirken, belegt sein.
Zeichnerisch nicht dargestellt sind Funktionselemente, über welche das Ge
häuse 7 in axialer Richtung auf dem Grundkörper 2 unter Beachtung einer un
gehinderten Bewegungsmöglichkeit des Grundkörpers 2 nach Maßgabe des
Bohrbetriebes festgelegt ist.
Mit 10 ist ein sich bezüglich der Achse 1 radial erstreckender Anschluss be
zeichnet, der außenseitig mit Kupplungsorganen zur Anbindung einer Leitung
versehen ist und auf dessen Verwendung im Folgenden noch näher eingegan
gen werden wird.
Die eingangs genannte Bohrung 5 steht über eine Anordnung von sich unter
einem Winkel zu der Achse 1 erstreckenden Bohrungen 11 in fluiddurchgängi
ger Verbindung der Kammer 6, welche ihrerseits über eine weitere Anordnung
von Bohrungen 12, deren Achsen sich parallel zu der Achse 1 erstrecken, in
fluiddurchgängiger Verbindung mit einer Ringkammer 13 stehen, die zwischen
der Außenseite einer als Vollstab ausgebildeten Bohrstange 14 und einem Hüll
rohr 15 gebildet ist.
Die Bohrungen 11 sind nach Maßgabe einer gleichförmigen Umfangsverteilung
an die Bohrung 5 angesetzt, wobei die Achsen der Bohrungen 12 auf einer zu
der Achse 1 konzentrischen zylindrischen Mantelfläche angeordnet sind, und
zwar ebenfalls nach Maßgabe einer gleichförmigen Winkelverteilung.
Die Bohrstange 14 ist als Gewindestange ausgebildet und in eine sich koaxial
zu der Achse 1 erstreckende rechtsseitige Gewindebohrung 16 des Grundkör
pers 2 eingeschraubt. Letzteres ist mit der Maßgabe gegeben, dass über den
Grundkörper 2 auf die Bohrstange 14 sämtliche, für Durchführung des Bohrbe
triebs erforderlichen Kräfte und Momente übertragen werden.
Die Gewindebohrungen 3, 16 weisen im Wesentlichen gleiche Abmessungen
auf. Das Gewinde der Gewindebohrung 3 ist üblicherweise als Rundgewinde
bzw. standardmäßiges Bohrstangengewinde ausgebildet. Das Gewinde der
Gewindebohrung 16 ist an das Gewinde der Bohrstange 14 angepasst, wobei
regelmäßig ein Grobgewinde zum Einsatz kommt. Beide Gewinde der Gewin
debohrungen 3, 16 weisen ungefähr gleiche Steigungen auf.
Das Hüllrohr 15 erfüllt lediglich eine im Folgenden noch zu erläuternde Füh
rungsfunktion für ein Fluid und ist nicht zur Übertragung von Kräften und Mo
menten des Bohrbetriebes bestimmt. Es ist demzufolge stirnseitig mit einer ra
dialen Aufweitung 17 versehen, die zum Überschieben über das zugekehrte
Ende des Grundkörpers 2 bestimmt ist. Die hier bestehende Verbindung zwi
schen dem Hüllrohr 15 einerseits und dem Grundkörper 2 andererseits ist der
art angelegt, dass eine Abdichtung des genannten Ringraumes 13 an dieser
Stelle gegeben ist. Die zeichnerische Darstellung ist jedoch lediglich beispiel
haft zu verstehen und es können jegliche Verbindungsarten eingesetzt werden,
die zur Ausübung einer Dichtungsfunktion geeignet sind.
Das in der Zeichnung nicht wiedergegebene Ende der Bohrstange 14 steht in
lösbarer, insbesondere in einer Verschraubungsverbindung mit einer Bohr
krone. Ebenfalls an der Bohrkrone befestigt ist auch das Hüllrohr 15. Lediglich
über die Bohrkrone oder in einem bohrkronennahen Bereich ist der Ringraum
13 mit Austrittsöffnungen versehen. Er ist somit im Übrigen, von den Einmün
dungen der Bohrungen 12 geschlossen ausgebildet.
Nach Maßgabe der absoluten Länge der Bohrstange 14 sind Kupplungsteile
vorgesehen, durch welche an der grundsätzlichen Funktion des Ringraumes 13
jedoch keinerlei Änderungen vorgenommen werden und die mit der Maßgabe
angelegt sind, dass eine Übertragung der für den Bohrbetrieb erforderlichen
Kräfte und Momente von der einen Bohrstange auf die sich anschließende
Bohrstange gegeben ist, wobei die Anbindung der Hüllrohre im Bereich dieser
Kupplungsstücke lediglich dahingehend angelegt ist, dass eine außenseitige
Abdichtung des Ringraumes 13 gegeben ist. Das Kupplungsstück ist ferner mit
der Maßgabe angelegt, dass eine fluiddurchgängige Verbindung zwischen axial
aufeinander folgenden Ringräumen 13 gegeben ist.
Diese konstruktive Ausbildung des Adapterteils für einen Bohrantrieb ermög
licht vielfache Nutzungsmöglichkeiten, die im Folgenden kurz erläutert werden.
Bei außenseitig geschlossenem Anschluss 10 wird das über den Bohrantrieb
ohnehin geführte Kühlmedium, welches über die Bohrungen 5, 11, 12 in den
Ringraum 13 strömt, gleichzeitig als Spülmedium für die Durchführung des
Bohrbetriebes verwendet. Dieses Spülmedium tritt somit bohrlochsohlenseitig
aus dem Ringraum 13 aus um die, infolge des Bohrvorschubs gelösten Ge
birgspartikel aufzunehmen und außenseitig, d. h. über einen Ringraum zwi
schen der Bohrlochwandung einerseits und der Außenseite des Hüllrohres 15
andererseits auszuschwemmen. Für die Durchführung des Bohrbetriebes ent
fällt somit die Notwendigkeit eines besonderen Spülmediums neben dem oh
nehin für den Bohrantrieb benötigten Kühlmedium.
In Abhängigkeit von der konkreten Beschaffenheit der entlang der Bohrloch
achse aufeinander folgenden Gebirgsschichten, insbesondere deren Kohäsi
onszustands kann es zweckmäßig sein, örtlich unterschiedliche Spülmedien
einzusetzen. Erfindungsgemäß besteht nunmehr über den Anschluss 10 die
Möglichkeit, ein weiteres Spülmedium einzusetzen bzw. ein solches Spülme
dium zu verwenden, welches aus einem Gemisch der über den Bohrantrieb
einerseits und den Anschluss 10 geführten Medien andererseits zusammenge
setzt ist. Das erfindungsgemäße Adapterteil erlaubt somit in einfachster Weise
eine an die zu durchbohrenden Gebirgsformationen jeweils optimale Anpas
sung der Beschaffenheit des jeweils eingesetzten Spülmediums.
In allen Fällen entwickelt das Spülmedium gleichermaßen auch eine intensive
Kühlwirkung entlang sämtlicher Funktionselemente der Bohrstange einschließ
lich der Bohrkrone und trägt somit zum Bohrfortschritt bei.
Die als Vollstab ausgebildete Bohrstange 14 kann erfindungsgemäß als Ge
birgsanker verwendet werden, so dass zu diesem Zweck über den Anschluss
10 ein aushärtbares Medium, z. B. eine Zementsuspension oder auch ein aus
härtbares Kunstharz eingeführt werden kann, welches über die Kammer 6, das
System der Bohrungen 12 und den Ringraum 13 bis in den Bereich der Bohr
krone geführt wird, hier aus dem Ringraum 13 austritt und in dem Ringraum
zwischen der Bohrlochwandung und der Außenseite des Hüllrohres in Richtung
auf die Bohrlochmündung hin zurückströmt. Dieses Medium bildet nach Aus
härtung einen Verbund zwischen der Bohrstange 14 einerseits und den umlie
genden Gebirgswandungen andererseits, wobei entlang der Einbindung der
Bohrstange in das aushärtbare Medium in jedem Fall eine korrosionssichere
Anordnung der Bohrstange 14 gegeben ist, deren Mindestdicke durch die ra
dialen Abmessungen des Ringraumes 13 bestimmt wird. Ein in diesem Sinne
angelegter Gebirgsanker ist somit entlang seiner Einbindungslänge zuverlässig
vor sauren, aus den umliegenden Gebirgswandungen austretenden Medien
geschützt angeordnet. Das eingesetzte aushärtbare Medium kann ebenfalls
nach Maßgabe eines Mischungsverhältnisses zweier Fluide eingestellt sein.
Auch kann der Bohrvorgang unter Verwendung eines aushärtbaren Mediums
als Spülmittel durchgeführt werden.
Um zu vermeiden, dass während des Einbringens eines aushärtbaren Mediums
dieses über die Bohrungen 11, 5 in Richtung auf den Bohrantrieb hin strömt,
können im Eingangsbereich dieser Bohrungen 11 Rückschlagventile vorgese
hen sein, welche zwar ein Ausströmen eines Mediums aus den Bohrungen 11
in die Kammer 6 hinein ermöglicht, einen Fluss in entgegengesetzter Richtung
hingegen sperren.
Claims (4)
1. Adapterteil zum Ankuppeln eines Bohrantriebes an eine in einem Hüllrohr
(15) aufgenommene Bohrstange (14), bestehend aus einem langgestreck
ten, an seinem einen Ende zum Ankuppeln des mit einer zentralen, sich
axial erstreckenden, zur Führung eines Fluids bestimmten Bohrung versehe
nen Antriebszapfens des Bohrantriebs versehenen Grundkörper (2), wobei
das Hüllrohr (15) unter Belassung eines die Bohrstange (14) umgebenden
Ringraumes (13) an dem Grundkörper (2) angeordnet ist, wobei sich an dem
anderen Ende des Grundkörpers (2) eine sich in dessen Längsrichtung er
streckende, zum Ankuppeln der Bohrstange (14) bestimmte Gewindeboh
rung (16) befindet, dadurch gekennzeichnet, dass sich an dem zum Ankup
peln des Antriebszapfens bestimmten einen Ende des Grundkörpers (2) eine
Gewindebohrung (3) zum Ankuppeln des genannten Antriebszapfens befin
det, dass die Verbindung zwischen dem Hüllrohr (15) und dem Grundkörper
(2) lediglich mit Hinblick auf die Bereitstellung einer Abdichtung des Ring
raumes (13) hin angelegt ist, dass der Grundkörper (2) zur Übertragung
sämtlicher, aus dem Bohrbetrieb resultierender Kräfte und Momente auf die
Bohrstange (14) eingerichtet ist, dass die Bohrstange (14) als Vollstab aus
gebildet ist, dass der Grundkörper (2) mit einer ringartigen Kammer (6) ver
sehen ist, die radial außenseitig durch ein diese axial überdeckendes Ge
häuse (7) komplettiert ist, dass die Kammer (6) über eine Anordnung von
Bohrungen (12), deren Achsen sich parallel zu der Achse (1) des Grundkör
pers (2) erstrecken, mit dem Ringraum (13) und über eine weitere Anord
nung von Bohrungen (5, 11) mit der genannten zentralen Bohrung des An
triebszapfens in Verbindung steht, so dass der Ringraum (13) über die Boh
rungen (5, 11, 12) mit der zentralen Bohrung des Antriebszapfens in fluid
durchgängiger Verbindung steht.
2. Adapterteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkör
per im Wesentlichen einen rotationssymmetrischen Aufbau aufweist und
dass sich die Gewindebohrungen (3, 16) koaxial zu der Achse (1) des Grund
körpers (2) erstrecken.
3. Adapterteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ge
häuse (7) gegenüber den aus dem Bohrbetrieb resultierenden Bewegungen
des Grundkörpers (2) ortsfest angeordnet ist und mit einem Anschluss (10)
für ein Fluid versehen ist.
4. Adapterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass in den die zentrale Bohrung des Antriebszapfens mit der Kammer (6)
verbindenden Bohrungen (5, 11) jeweils Rückschlagventile vorgesehen sind,
die eine Fluidströmung in die Kammer (6) hinein ermöglichen, eine Rück
strömung aus der Kammer (6) heraus hingegen sperren.
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