DE10053074C1 - Analysenwaage zur Wägung von elektrostatisch aufgeladenem Wägegut - Google Patents
Analysenwaage zur Wägung von elektrostatisch aufgeladenem WägegutInfo
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Abstract
Für eine Analysenwaage mit einer Waagschale (2), mit einem die Waagschale (2) umgebenden Windschutz (3) und mit einer Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten Luftstromes zum Abbau von elektrostatischen Aufladungen des Wägegurtes wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten Luftstromes einen Ventilator (8) umfasst, der über mindestens eine Ansaugöffnung (9) an mindestens einer Begrenzungsfläche (11) des Wägeraumes (6) aus dem Wägeraum ansaugt und über mindestens eine Ausblasöffnung (10) an anderer Stelle wieder in den Wägeraum zurückführt. DOLLAR A Dadurch ist ein sehr effektiver Abbau elektrostatischer Aufladungen möglich und der Luftstrom kann so geführt werden, dass er kaum vertikale Kräfte auf das Wägegut ausübt. Gleichzeitig ist die Handhabung sehr einfach (Figur 1).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Analysenwaage mit einer Waagschale, mit
einem die Waagschale umgebenden Windschutz und mit einer Vorrichtung zur
Erzeugung eines ionisierten Luftstromes zum Abbau von elektrostatischen
Aufladungen des Wägegutes.
Eine Analysenwaage dieser Art ist aus der Deutschen Patentschrift 705 715
bekannt.
Dort befinden sich in einem Funkenstreckenraum, der unterhalb des Wägeraumes
angeordnet ist und mit diesem durch ein Sieb verbunden ist, mehrere vertikal nach
oben stehende Spitzen, die gemeinsam an eine Hochspannungsquelle angeschlossen
sind. Das Sieb wirkt dabei als großflächige Gegenelektrode. Dadurch wird ein nach
oben gerichteter sogenannten elektrischer Wind erzeugt, der durch die
Wärmeentwicklung der Funkenstrecken noch verstärkt wird.
Dieser vertikale Luftstrom, der die Waagschale von unten trifft, führt jedoch zu
einer Verschiebung des Nullpunktes der Waage und damit zu Messfehlern.
Außerdem entladen sich viele Ionen schon an der geerdeten metallischen
Waagschale, sodass oberhalb der Waagschale zum Ableiten der elektrostatischen
Aufladung des Wägegutes nur noch ein geringer Teil der erzeugten Ionen zur
Verfügung steht.
Weiterhin ist es bekannt, elektrostatische Aufladungen mit einem externen
Ionisationsgebläse abzubauen. Solche Geräte sind z. B. in der US-PS 2,264,495 und
US-PS 4,689,715 beschrieben. Dabei wird durch ein Gebläse ein Luftstrom erzeugt
und dieser Luftstrom gleichzeitig durch Hochspannungselektroden ionisiert.
Wägegut könnte damit entweder zuerst außerhalb des Windschutzes der Waage
mit dem Luftstrom des Ionisationsgebläses angeblasen und elektrisch entladen und
dann in die Waage und auf die Waagschale gebracht werden. Oder das Wägegut
könnte bei geöffnetem Windschutz auf der Waagschale mit dem Ionisationsgebläse
angeblasen und entladen werden. Beide Verfahren sind umständlich in der
Handhabung. Besonders wenn die Entladung des Wägegutes beim ersten Versuch
noch nicht ausreichend war, erfordert das erneute Öffnen des Windschutzes, das
Herausnehmen des Wägegutes und das Positionieren des Wägegutes vor dem
Ionisationsgebläse (beim ersten Verfahren) bzw. das Ausrichten des
Ionisationsgebläses auf das Wägegut (beim zweiten Verfahren) sowie das
anschließende Wiederschließen des Windschutzes eine Vielzahl von
Handbewegungen, sodass jeder Bediener der Waage bemüht ist, diese
Wiederholung zu vermeiden. Der Bediener wird daher das Ionisationsgebläse beim
ersten Mal zur Sicherheit lieber zu lange laufen lassen. Dadurch ergibt sich in
jedem Fall eine deutliche Verlängerung der Wägezeit. Außerdem führt das
Hineinblasen in den vom Windschutz umgebenen Wägeraum beim zweiten
Verfahren zu einer starken Störung des thermischen Gleichgewichtes innerhalb
des Windschutzes, sodass das thermische Gleichgewicht erst langsam wieder
erreicht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, für eine Analysenwaage eine verbesserte
Möglichkeit zum Abbau von elektrostatischen Aufladungen des Wägegutes
anzugeben.
Erfindungsgemäß wird dies für eine Analysenwaage der eingangs genannten Art
dadurch erreicht, dass die Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes einen Ventilator umfasst, der an mindestens einer Begrenzungsfläche
des Wägeraumes Luft aus dem Wägeraum ansaugt und über mindestens eine
Ausblasöffnung an anderer Stelle wieder in den Wägeraum zurückführt.
Auf diese Weise lässt sich - verglichen mit der Analysenwaage gemäß der schon
zitierten DE-PS 705 715 - eine sehr viel größere Anzahl Ionen direkt in die Nähe
des Wägegutes bringen, um einen schnellen Abbau der elektrostatischen
Aufladungen zu erreichen. Durch geeignete Strömungsführung lässt sich außerdem
die Vertikalkomponente der Luftströmung in der Nähe der Waagschale und damit
der Einfluss auf die Wägung gering halten. Durch Abschalten des Ventilators
während der Wägung kann der Einfluss auf die Wägung noch einmal reduziert
werden, sodass mit der erfindungsgemäßen Waage Wägungen sehr hoher
Genauigkeit möglich sind.
Verglichen mit der Benutzung eines externen Ionisationsgebläses ist die
Handhabung sehr stark vereinfacht, da zusätzlich zum normalen Auflegen des
Wägegutes auf die Waagschale nur die erfindungsgemäße Ionisationsverrichtung -
z. B. per Tastendruck - gestartet werden muss. Diese erfindungsgemäße
Ionisationsvorrichtung wird bei geschlossenem Windschutz betrieben und bläst
keine Luft aus der Umgebung - die evtl. eine andere Temperatur aufweist - in den
Wägeraum, sondern wälzt die Luft nur innerhalb des Wägeraumes um.
Einen besonders sicheren Abbau sowohl positiver als auch negativer
elektrostatischer Aufladungen erhält man, wenn die Vorrichtung zur Erzeugung
eines ionisierten Luftstromes sowohl positive als auch negative Ionen erzeugt. Dazu
weist sie vorteilhafterweise mindestens zwei Spitzenelektroden auf, die
Spannungen verschiedenen Vorzeichens gegenüber der jeweiligen Gegenelektrode
aufweisen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Figuren beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Waage im Schnitt,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Waage,
Fig. 3 eine vorteilhafte Form und Anordnung der Elektroden zur Ionisation,
Fig. 4 eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung zur Erzeugung des
ionisierten Luftstromes,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine vorteilhafte Gestaltung der Waagschale und
Fig. 7 einen Aufsatz auf eine Standardwaagschale.
In Fig. 1 sind die für die Erfindung wesentlichen Teile der Waage zur
Erläuterung des Wirkungsprinzipes in vertikaler Schnittdarstellung gezeigt. Die
Waage besteht aus einem Unterbau 1, der das (bekannte und daher nicht
dargestellte) Wägesystem umschließt, einer Waagschale 2 zur Aufnahme des
Wägegutes, einem Windschutz 3, der den Wägeraum 6 allseitig umgibt, einer
Anzeige 5 zur Anzeige des Wägeergebnisses und einem rückwärtigen
Gehäuseoberteil 4, das z. B. Teile der Elektronik der Waage aufnehmen kann.
Diese Teile der Waage sind allgemein bekannt und daher nicht näher erläutert.
Im rückwärtigen Gehäuseoberteil 4 ist nun ein Rohr (Kanal)7 mit einem
eingebauten Ventilator 8 angeordnet. Oben endet das Rohr 7 in einer
Ansaugöffnung 9 in der Rückwand 11 des Wägeraumes. Unten endet das Rohr 7 in
einer Ausblasöffnung 10 in der Rückwand 11 des Wägeraumes. Die
Förderrichtung des Ventilators ist dementsprechend von oben nach unten. Die
Ausblasöffnung 10 weist Lamellen 12 auf (nicht nur - wie gezeichnet - in
waagerechter Richtung, sondern auch in vertikaler Richtung), die den
austretenden Luftstrom auffächern und in definierte Richtungen leiten. Diese
Lamellen 12 können bei Bedarf verstellbar sein und so eine Anpassung an
verschieden große und hohe Wägegüter erlauben. Die Hochspannungselektroden
zur Ionisierung des Luftstromes sind mit 13 und 14 bezeichnet; dabei ist die
Elektrode 13 eine Spitzenelektrode und die Elektrode 14 eine vergleichsweise
großflächige Gegenelektrode, beispielsweise in Form einer kleinen Platte oder eines
Drahtringes. Falls das Rohr 7 ein Metallrohr ist, kann dieses Metallrohr direkt als
großflächige Gegenelektrode 14 fungieren. Die Schaltung zur Erzeugung der
Hochspannung sowie die Zuleitungen zu den Elektroden 13 und 14 sind der
Übersichtlichkeit halber in der Prinzipdarstellung in Fig. 1 weggelassen worden;
dasselbe gilt für die Zuleitungen und die Spannungsversorgung für den Motor des
Ventilators 8.
Im Betrieb saugt der Ventilator an der Ansaugöffnung 9 Luft aus dem
Wägeraum 6 an, reichert diese Luft beim Vorbeistreichen an den
Hochspannungselektroden 13/14 mit Ionen an und bläst diese elektrisch leitfähig
gemachte Luft aus der Ausblasöffnung 10 aus und verteilt diese Luft im Raum
oberhalb der Waagschale 2, wo das elektrisch zu entladende Wägegut angeordnet
ist. Eine Entladung der Ionen an der metallischen Waagschale 2 wird dadurch
weitgehend vermieden. Da der Luftumsatz durch den Ventilator wesentlich größer
ist als der Luftumsatz aufgrund der Konvektion gemäß dem Stand der Technik, ist
die Abführung der elektrostatischen Ladungen des Wägegutes viel effektiver als
bei der bekannten Waage. Außerdem übt der vorwiegend waagerechte Luftstrom
kaum vertikale Kräfte auf die Waagschale 2 aus, sodass die Beeinflussung des
Wägeergebnisses gering ist. Zusätzlich kann der Ventilator 8 ausgeschaltet werden.
Der Strömungswiderstand der stillstehenden Ventilator-Propeller sorgt dann
dafür, dass die Luftströmung durch das Rohr 7 praktisch augenblicklich zur Ruhe
kommt und im Wägeraum keine Luftumwälzung mehr stattfindet. Die
vorhergehende Luftumwälzung durch den Ventilator 8 sorgt vielmehr dafür, dass
sich im Wägeraum 6 praktisch keine Temperatur-Gradienten aufbauen, sodass
nach dem Abschalten des Ventilators auch die verbleibende thermische
Konvektion minimal ist. Wird der Ventilator 8 nach dem Schließen des
Wägeraumes 6 für z. B. 20 Sekunden eingeschaltet, so wird in dieser Zeit ein
praktisch vollständiger Abbau einer evtl. vorhandenen elektrostatischen
Aufladung des Wägegutes erreicht und zusätzlich der Aufbau eines thermischen
Gradienten verhindert, sodass anschließend ideale Bedingungen für hochgenaue
Wägungen herrschen.
Eine wirkliche Bauform der elektronischen Waage ist perspektivisch in Fig. 2
dargestellt. Gleiche Teile wie in der Prinzipdarstellung von Fig. 1 sind mit den
gleichen Bezugszahlen bezeichnet, auch wenn die zeichnerische Darstellung
differiert. Vom Windschutz, der den Wägeraum umschließt, ist in Fig. 2 die
rechte Schiebetür 30, die linke Schiebetür 31, die geöffnet gezeichnet ist, die obere
Begrenzung 32 und die (feststehende) Rückwand 11 erkennbar; die vordere
durchsichtige Wand des Windschutzes erkennt man nur anhand der linken
Seitenkante 33. In der oberen Ansaugöffnung 9 erkennt man Schutzstege 19, die
den Eintritt von größeren Teilchen und damit eine Beschädigung des Ventilators
verhindern. Für den Austritt der ionisierten Luft sind zwei Austrittsöffnungen 10'
und 10" vorhanden, in denen man Lamellen 12' und 12" zur Lenkung des
Luftstromes erkennt. Die Ionisationselektroden sind in Fig. 2 nicht erkennbar;
sie werden anhand von Fig. 3 beschrieben.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das Rohr 7 mit den eingebauten
Hochspannungselektroden zur Ionisation in einer vorteilhaften Form und
Anordnung. Die Elektrodenanordnung enthält zwei Spitzenelektroden 20
und 21, die mit dem positiven Pol einer Hochspannungsquelle 27
verbunden sind, und zwei Spitzenelektroden 22 und 23, die mit
dem negativen Pol der Hochspannungsquelle 27 verbunden sind.
Zwischen den beiden Spitzenpaaren befindet sich eine Gegenelektrode 24 -
beispielsweise in Form eines Drahtes oder eines Bleches -, die über einen
Widerstand 25 geerdet ist. Die positive und die negative Spannung der
Hochspannungsquelle 27 ist so groß, dass gerade noch keine Funkenentladung
auftritt, sondern nur eine sogenannte stille Entladung. Die beiden Spannungen der
Hochspannungsquelle 27 werden dabei durch einen Regler 26 so geregelt, dass der
Strom durch den Widerstand 25 null ist. Dadurch wird sichergestellt, dass
unabhängig von Toleranzen der Elektrodengeometrie und unabhängig von
Alterungserscheinungen (z. B. Verdrecken der Elektroden) über beide Paare von
Spitzenelektroden 20 und 21 sowie 22 und 23 jeweils der gleiche Strom fließt,
damit näherungsweise auch gleich viele positive und negative Ionen erzeugt
werden. Dadurch enthält der durch die Ausblasöffnung 10' und 10" austretende
Luftstrom sowohl positive als auch negative Ionen. Dadurch kann sowohl positiv
als auch negativ aufgeladenes Wägegut entladen werden.
Eine vorteilhafte und kompakte Ausgestaltung der Vorrichtung zur Erzeugung
eines ionisierten Luftstromes ist in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Fig. 4 ist eine
perspektivische Ansicht, Fig. 5 ein Schnitt längs der gestrichelten Linie V-V in
Fig. 4. Man erkennt in den Figuren ein Y-förmiges Formteil 15, das im
Wesentlichen aus einem umlaufenden Rahmen 40 besteht und einem
Zwischenboden 41, der sich etwa auf halber Höhe des Rahmens 40 befindet. Dieser
Zwischenboden 41 ist praktisch nur in Fig. 5 erkennbar, in Fig. 4 ist er unter
der Elektronikplatine 42 verborgen, die zusammen mit dem Ventilator 8 praktisch
den ganzen Innenraum des Formteiles 15 einnimmt. Die sich auf der
Elektronikplatine 42 befindlichen elektronischen Bauelemente sind durch die
Quader 43 nur beispielhaft angedeutet, in Wirklichkeit ist die ganze
Elektronikplatine 42 mit Bauelementen bestückt.
Der Zwischenboden 41 teilt den Innenraum des Formteiles 15 in zwei Bereiche:
Einen (in Fig. 4 vorderen bzw. in Fig. 5 rechten) Bereich für die Elektronik,
und einen (in Fig. 4 nicht erkennbaren hinteren bzw. in Fig. 5 linken) Bereich,
der den Luftkanal 7 darstellt, der vom Ventilator 8 zu den
Hochspannungselektroden 20 . . . 24 führt. Im Bereich des Ventilators 8 ist der
Zwischenboden 41 durchbrochen, genauso im Bereich der
Hochspannungselektroden. In Fig. 4 ist dies dadurch erkennbar, dass im linken
Schenkel 45 des Y-förmigen Formteils 15 die Hochspannungselektroden mitsamt
ihrem Halter 28 nicht eingezeichnet sind, sodass das Loch 46 im Zwischenboden 41
an dieser Stelle erkennbar ist. In Wirklichkeit sind natürlich auch im linken
Schenkel 45 ein Elektrodenhalter 28 und Hochspannungselektroden 20 . . . 24
vorhanden. Ebenso ist der Querschnitt durch den linken Schenkel 45 genauso wie
der (in Fig. 5 dargestellte) Querschnitt durch den rechten Schenkel. Das
Formteil 15 wird an seiner (in Fig. 4 hinteren bzw. in Fig. 5 linken) Endfläche
von einem Deckel 16 gleicher Form abgeschlossen. Das Formteil 15 mitsamt
Lüfter 8 und Elektrodenhalter 28 ist mittels Laschen 44 mit Löchern an der dem
Wägeraum 6 abgewandten Rückseite der Rückwand 11 des Windschutzes
angeschraubt, wie es in Fig. 5 erkennbar ist; und zwar so, dass sich der Lüfter 8
direkt hinter der Ansaugöffnung 9 befindet, während die beiden
Elektrodenhalter 28 mit den Hochspannungselektroden hinter den beiden
Ausblasöffnungen 10' und 10" in Fig. 2 zu liegen kommen. Der Ventilator 8
saugt damit im Betrieb Luft durch die Ansaugöffnung 9 aus dem Wägeraum 6 an,
transportiert sie nach hinten in den Luftkanal 7 zwischen dem Zwischenboden 41
des Formteils 15 und dem Deckel 16 und drückt die Luft durch das Loch 46, das
Innere des Elektrodenhalters 28 mitsamt den Hochspannungselektroden 20 . . . 24
und schließlich durch die Ausblasöffnung 10' bzw. 10" wieder in den Wägeraum 6
zurück.
Der Raum oberhalb der Elektronikplatine 42 und um diese herum wird
vorteilhafterweise ganz mit einer Vergussmasse 17, die in Fig. 5 durch Pünktchen
angedeutet ist, gefüllt. Das Gehäuse des Ventilators 8 und der Elektrodenhalter 28
verhindern dabei, dass die Vergussmasse durch das Loch im Zwischenboden 41
unterhalb des Ventilators 8 und durch die Löcher 46 unterhalb der
Elektrodenhalter 28 abfließen kann. Der umlaufende Rahmen 40 wirkt beim
Einfüllen der Vergussmasse als seitliche Begrenzung.
Die Rückwand 11 weist auf ihrer dem Wägeraum 6 abgewandten Rückseite
vorteilhafterweise um die Ansaugöffnung 9 und um die Ausblasöffnungen 10' und
10" herum je einen umlaufenden Wulst auf, der im Zusammenwirken mit der
elastischen Vergussmasse 17 die Ansaugöffnung 9 und die Ausblasöffnungen 10'
und 10" gegen die Umgebung abdichtet.
Die im vorstehenden beschriebene Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes kann selbstverständlich noch mit vielen vorteilhaften Details
verbessert werden:
- - So kann z. B. der Ventilator 8 eine regelbare Drehzahl haben. Dadurch lässt er sich sowohl an stark aufgeladenes Wägegut (große Drehzahl mit starker Luftumwälzung) anpassen als auch an hohe Ansprüche an die Wägegenauigkeit und kurze Beruhigungszeit nach dem Ausschalten (kleine Drehzahl mit geringer Luftumwälzung); evtl. besteht sogar die Möglichkeit, bei langsam laufendem Ventilator zu wiegen.
- - Das Einschalten des Ventilators kann z. B. durch einen elektrischen Kontakt oder durch eine Lichtschranke dann erfolgen, wenn die Seitenwand 30 oder 31 oder die obere Wägeraumbegrenzung 32 geschlossen wird. Das Ausschalten erfolgt dann nach einer vorgegebenen Laufzeit. - Selbstverständlich ist es auch möglich, im Rahmen der Bedienungstastatur der Waage eine Taste, bzw. einen Schalter zum manuellen Ein-/Ausschalten des Ventilators vorzusehen. Die Hochspannungsquelle 27 wird im allgemeinen zusammen mit dem Ventilator ein-/ausgeschaltet; sie kann jedoch auch getrennt geschaltet werden.
- - Beim Regler 26 kann der Offset (elektrischer Nullpunkt) so verschoben sein, dass er nicht auf die Spannung null am Widerstand 25 regelt, sondern auf einen vorgegebenen positiven oder negativen Spannungswert. Dadurch wird der Strom über ein Elektrodenpaar 20/21 bzw. 22/23 größer als der Strom über das andere Elektrodenpaar. Auf diese Weise werden bevorzugt Ionen eines Vorzeichens erzeugt und die Entladungswirkung für die elektrostatische Aufladung des Wägegutes mit dem entgegengesetzten Vorzeichens vergrößert. Dies ist sinnvoll, wenn gleichartige Proben verwogen werden, bei denen das Vorzeichen der Aufladung konstant und bekannt ist.
- - Die Lamellen 12 bzw. 12' und 12" können verstellbar sein, um den ionisierten Luftstrom an verschieden breite und hohe Wägegüter anpassen zu können.
Insgesamt bildet die beschriebene Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes eine Kompaktbaueinheit, die alle für die Ionisierung notwendigen
Baugruppen enthält. Im Rahmen eines Baukastensystem kann daher eine
Analysenwaage mit nur wenigen Eingriffen mit oder ohne Vorrichtung zur
Erzeugung eines ionisierten Luftstromes ausgerüstet werden. Ggf. ist auch eine
spätere Nachrüstung mit der Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes möglich.
Eine für elektrostatisch aufgeladenes Wägegut besonders vorteilhafte
Ausgestaltung der Waagschale ist in Fig. 6 gezeigt. Diese Waagschale 34 weist auf
der Oberseite eine Vielzahl von dünnen, vertikalen Metallstiften 37 auf - ähnlich
einem Nagelbrett. Das Wägegut steht dadurch auf diesen Stiften 37 und kann auch
auf der Unterseite vom ionisierten Luftstrom umströmt und damit entladen
werden. Die metallische Waagschale und die metallischen Stifte verursachen zwar
die Entladung von vielen Ionen. Durch die große Anzahl von vorhandenen Ionen
und den guten Transport der ionisierten Luft reichen die restlichen, noch
vorhandenen Ionen jedoch für eine Entladung des Wägegutes aus.
In Fig. 7 ist eine Variante der Nagelbrettwaagschale in einer perspektivischen
Ansicht gezeigt. Hier wird eine Scheibe 35, die sowohl auf der Oberseite, als auch
auf der Unterseite vertikale Metallstifte 36 aufweist, auf die normale Waagschale 2
(in Fig. 1 bzw. 2) gelegt. Dadurch wird wieder die Umströmung des Wägegutes
mit ionisierter Luft von allen Seiten ermöglicht.
Claims (23)
1. Analysenwaage mit einer Waagschale, mit einem die Waagschale umgebenden
Windschutz und mit einer Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes zum Abbau von elektrostatischen Aufladungen des Wägegutes,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes einen Ventilator (8) umfasst, der an mindestens einer
Begrenzungsfläche des Wägeraumes (6) Luft aus dem Wägeraum ansaugt und
über mindestens eine Ausblasöffnung (10, 10', 10") an anderer Stelle wieder in
den Wägeraum zurückfuhrt.
2. Analysenwaage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Hochspannungselektroden (13, 14, 20-24) zur Ionisierung zwischen dem
Ventilator (8) und der Ausblasöffnung (10, 10', 10") angeordnet sind.
3. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten Luftstromes sowohl positiv
geladene als auch negativ geladene Ionen erzeugt und dazu mindestens zwei
Spitzenelektroden (20, 21 und 22, 23) als Hochspannungselektroden aufweist,
die gegenüber ihrer Gegenelektrode (24) Spannungen verschiedenen
Vorzeichens aufweisen.
4. Analysenwaage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Hochspannungsquellen (27) verschiedenen Vorzeichens so geregelt werden, dass
der Entladungsstrom über die positiven Spitzenelektroden (20, 21) genauso groß
ist wie der Entladungsstrom über die negativen Spitzenelektroden (22, 23).
5. Analysenwaage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Hochspannungsquellen (27) verschiedenen Vorzeichens so geregelt werden, dass
die Differenz der Entladungsströme über die positiven
Spitzenelektroden (20, 21) und über die negativen Spitzenelektroden (22, 23)
einen konstanten Wert annimmt.
6. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hochspannung in der Vorrichtung zur Erzeugung eines ionisierten
Luftstromes so gering ist, dass noch keine Funkenentladung auftritt.
7. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ansaugöffnung(en) (9) sich im oberen Bereich der Rückwand (11) des
Wägeraumes (6) befindet/befinden.
8. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausblasöffnung(en) (10, 10', 10") sich im unteren Bereich der
Rückwand (11) des Wägeraumes (6) befindet/befinden.
9. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausblasöffnung(en) (10, 10', 10") sich etwas oberhalb der
Waagschale (2, 34) befindet/befinden.
10. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausblasöffnungen (10, 10', 10") Lamellen (12, 12', 12") aufweisen, die
den ionisierten Luftstrom in eine Vorzugsrichtung lenken.
11. Analysenwaage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lamellen (12, 12', 12"), die den ionisierten Luftstrom in eine Vorzugsrichtung
lenken, verstellbar sind.
12. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilator (8) regelbar ist.
13. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilator (8) für eine vorgebbare Zeitdauer einschaltbar ist.
14. Analysenwaage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
Ventilator (8) durch einen Kontakt oder eine Lichtschranke an einer der
verschiebbaren Wägeraumbegrenzungen (30, 31, 32) eingeschaltet wird und
nach Ablauf der vorgebbaren Zeitdauer wieder ausgeschaltet wird.
15. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass an der dem Wägeraum (6) abgewandten Rückseite der Rückwand (11) ein
Formteil (15) angebracht ist, das sowohl die für die Führung der Luft zwischen
der/den Ansaugöffnung(en) (9) und der/den Ausblasöffnung(en) (10, 10', 10")
notwendigen Kanäle (7) als auch Befestigungspunkte für den Ventilator, als
auch Platz für die Hochspannungsquelle(en) (27) zur Verfügung stellt.
16. Analysenwaage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil
auch Platz für die Regelelektronik zur Verfügung stellt.
17. Analysenwaage nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das
Formteil (15) im Querschnitt H-förmig ausgebildet ist, sodass zwei Kammern
gebildet werden, dass die Hochspannungsquelle(n) (27) in der einen, näher zur
Rückwand liegenden Kammer untergebracht ist/sind und dass die andere, von
der Rückwand entfernt liegende Kammer den Kanal (7) zur Führung der Luft
darstellt.
18. Analysenwaage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das
Formteil (15) auf seiner von der Rückwand (11) abgewandten Seite durch einen
Deckel (16) abgeschlossen ist.
19. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (15) Y-förmig ausgebildet ist und eine Ansaugöffnung (9) mit
zwei Ausblasöffnungen (10', 10") verbindet.
20. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hochspannungsquelle(n) (27) im Formteil (15) eingegossen ist/sind und
dass das Formteil (15) gleichzeitig die Gießform bildet.
21. Analysenwaage nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die
Vergussmasse elastisch ist und gleichzeitig die Dichtung zwischen dem
Formteil (15) und der Rückwand (11) bildet.
22. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass die Waagschale (34) auf ihrer Oberseite eine Vielzahl von vertikalen
Metallstiften (37) aufweist.
23. Analysenwaage nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass auf die Waagschale (2) eine Scheibe (35) auflegbar ist, die sowohl auf ihrer
Oberseite als auch auf ihrer Unterseite eine Vielzahl von vertikalen
Metallstiften (36) aufweist.
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