DE10052245B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Erstellung, insbesondere Gravur, von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Erstellung, insbesondere Gravur, von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Erstellung von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck, wobei bei grundsätzlich vorgegebenem Rastermaß für die Anordnung der Näpfchen die Näpfchenform in wenigstens einem ausgewählten Bereich modifiziert wird, und wobei das Verhältnis von Längs- und Quererstreckung der Form wenigstens eines Näpfchens im Vergleich zu für das grundsätzlich vorgegebene Rastermaß oder den Rasterwinkel charakteristischen Näpfchen verändert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsamplitude eines zur Gravur des Näpfchens vorgesehenen, vibrierend angetriebenen Gravurstichels moduliert wird, und die Antriebsbewegung des Gravurstichels in vibrierender Form beibehalten wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck.
  • Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Gravur von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck, umfassend wenigstens einen vibrierend antreibbaren Gravurstichel.
  • Für den Tiefdruck wird die Druckform auf der Oberfläche eines Druckformzylinders erstellt. Dies kann insbesondere durch Ätzen, Lasergravur oder Gravur mit Diamantsticheln erfolgen, wobei die letztgenannte Technik die gängigste ist.
  • Wie auch bei anderen Drucktechniken, wird das auf der Druckform aufzuzeichnende visuelle Produkt zuvor gerastert, und es werden die sich aus dieser Rasterung ergebenden Rasterpunkte auf die Druckform übertragen. Dabei muß für die tieferen Töne mehr Farbe auf den Bedruckstoff übertragen werden als für die lichteren Töne.
  • Als Rasterpunkte werden für den Tiefdruck sogenannte Näpfchen in die Oberfläche des Druckformzylinders eingebracht, die, die Druckfarbe unterhalb des Niveaus der Zylinderoberfläche aufnehmen sollen, wobei die Oberfläche selbst vor dem Drucken mittels eines Rakels von anhaftender, überschüssiger Farbe befreit wird. Die Menge der von einem Näpfchen aufnehmbaren Farbe wird durch das Volumen des Näpfchens, also dessen Fläche und Tiefe bestimmt. Grundsätzlich wird im Hinblick auf tiefere und lichtere Töne bei der Gravur von Näpfchen mittels eines Diamantstichels ein tiefen- und gleichzeitig flächenvariables Prinzip eines sogenannten halbautotypischen Tiefdruckes angewendet.
  • Für ein farbiges Drucken wird in der Drucktechnik das subtraktive CMYK-Farbsystem verwendet, bei dem Farben durch eine scheinbare Vermischung der Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key (Black) erzeugt werden, und zwar eine spezielle Farbe durch eine Vermischung bestimmter Anteile dieser genannten Farben. Dazu werden beim Tiefdruck für jede der genannten vier Farben, entsprechend der flächigen Verteilung ihrer Anteile in dem aufzuzeichnenden Produkt, Rasterbilder auf vier separaten Druckformzylindern erstellt. Auf diese vier Druckformen wird später zum Drucken die jeweilige Farbe aufgetragen, und es werden die vier Rasterbilder übereinander auf den Bedruckstoff gedruckt, so daß sich letztlich ein Farbmischeindruck für den Betrachter des so gedruckten visuellen Produktes ergibt.
  • Die vier genannten Farbraster müssen aber mit unterschiedlichen Rastermaßen, also unterschiedlichen Abständen und/oder unterschiedlichen Rasterwinkeln der Linien, auf denen Rasterpunkte mit ihrem Schwerpunkt liegen, erstellt werden, weil sonst durch die übereinander gedruckten Rasterbilder Moiré-Interferenzen entstehen können, die bei dem Betrachter den Eindruck unschöner, störender Streifen oder Schlieren hervorrufen.
  • Zur Vermeidung dieses Moiree-Effektes sind frei, stochastisch verteilte Rasterpunkte optimal. Diese werden aber für den Tiefdruck in der Regel nicht verwirklicht. Vielmehr wird gerade für den Tiefdruck zumeist ein strenges Raster verwendet, bei dem die Schwerpunkte der Rasterpunkte bzw. Näpfchen auf den Kreuzungspunkten von gedachten Gitterlinien liegen, insbesondere bei der Gravur mit Gravursticheln.
  • Zur Ausbildung der Näpfchen werden die Gravurstichel mit einer vorgegebenen Frequenz und einer vorgegebenen Amplitude vibrierend angetrieben, z. B. mit einer Frequenz von etwa 4000 Hz oder sogar auch etwa 8000 Hz, so daß jeder Gravurstichel eine entsprechende Anzahl von Näpfchen pro Sekunde in der Oberfläche des Druckformzylinders erzeugen kann, in die er dazu mehr oder weniger tief eintaucht, je nachdem, ob er gerade einen Rasterpunkt für tiefere oder lichtere Töne erzeugen soll. Dafür kann die Tiefe der Näpfchen bspw. von etwa 2 µm bis etwa 40 μm variieren. Die Amplitude der Vibrationsschwingung des Gravurstichels wird der maximal zu erzeugenden Tiefe der Näpfchen angepaßt, wobei die unterschiedliche Tiefe dadurch erzeugt wird, daß der vibrierende Gravurstichel mehr von der Oberfläche des Druckformzylinders abgerückt wird oder näher an die Oberfläche herangerückt wird, also die Nullinie bzw. der Nulldurchgang der Vibrationsschwingung in radialer Richtung des Zylinder verlagert wird. Dabei kann der Gravurstichel für sehr tiefe Näpfchen so weit in den Zylinder eingerückt werden, daß er aus der Oberfläche des Zylinders während einer ganzen Vibrationsperiode nicht wieder austritt, so daß fortlaufend zusammenhängende, sich zueinander an ihren Enden öffnende Näpfchen entstehen, die über sogenannte Kanäle miteinander verbunden sind. Nebeneinander liegende Reihen von Näpfchen sind dann weiterhin durch Stege voneinander getrennt, die Reste der verbliebenen Zylinderoberfläche sind und beim Abstreifen der Farbe das Rakel führen und tragen.
  • Damit die Näpfchen, die der in radialer Richtung des Zylinders schwingende Gravurstichel erzeugt, als Rasterpunkte auf der Oberfläche des Druckformzylinders verteilt angeordnet werden, dreht sich der Druckformzylinder in der Graviervorrichtung um seine Längsachse mit einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit und wandert der Gravurstichel in axialer Richtung entlang des Zylinders mit einer bestimmten Axialgeschwindigkeit. Resultierend ergibt sich daraus also eine vibrierende Wanderung des Gravurstichels entlang einer Helixbahn um den Zylinder herum. Dabei wird der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Näpfchen in Umfangsrichtung des Zylinder durch das Verhältnis von Rotationsgeschwindigkeit zu Vibrationsfrequenz und in axialer Richtung des Zylinders durch das Verhältnis von Axialgeschwindigkeit zu Vibrationsfrequenz bestimmt. Die beiden Geschwindigkeiten legen also das Rastermaß mit seinem Rasterwinkel fest. Dies bedeutet, daß mindestens ein Wert davon, vorzugsweise der Wert der Vibrationsfrequenz, zur Erzielung eines geänderten Rastermaßes für unterschiedliche Farbraster geändert werden muß. Während der Erstellung einer Druckform mit einem Farbraster müssen diese drei Werte aber prinzipiell konstant gehalten werden, um das vorgegebene Rastermaß beizubehalten.
  • Dadurch, daß für den Tiefdruck die Rastermaße durch Änderung der Geschwindigkeits-Frequenzverhältnisse verändert werden entstehen in den unterschiedlichen Rastern Näpfchen mit unterschiedlicher, für die jeweilige Rasterzelle bzw. das Rastermaß oder den Rasterwinkel typischer Näpfchenform. Es kann von einer Rasterzelle gesprochen werden, indem von dem Gedanken ausgegangen wird, daß jedem Näpfchen in dem Raster jeweils der Bereich einer Rasterzelle aneinander lückenlos anschließender Zellen zur Verfügung steht, der von dem jeweiligen Näpfchen, je nach seiner Ausdehnung, mehr oder weniger in Anspruch genommen wird. Dabei können die Rasterzellen, je nach Rasterwinkel, unterschiedliche Rautengitter bilden.
  • Die Näpfchen selbst haben üblicherweise dreidimensional eine Prismenform oder Schiffchenform und an der Oberfläche des Druckformzylinders eine Rautenform, die dadurch entstehen, daß ein in axialer Ebene des Zylinders dreiecksflächiger Gravurstichel entlang seiner Schwingungskurve in Umfangsrichtung in den rotierenden Druckformzylinder eintaucht, wobei die Längserstreckung der Rautenform des Näpfchens wiederum vom Verhältnis der Rotationsgeschwindigkeit des Zylinders zu der Vibrationsfrequenz des Gravurstichels und von der Eintauchtiefe und der damit verbundenen Eintauchdauer bzw. des dafür benötigten Vibrationsperiodenanteils abhängt. Die Breite oder Quererstreckung der Rautenform des Näpfchens hängt nur von der Eintauchtiefe des sich nach oben dreiecksförmig verbreiternden Gravurstichels ab.
  • Daraus ergibt sich, daß die Rautenform des Näpfchen, und zwar das Verhältnis seiner Längserstreckung zu seiner Quererstreckung, mit dem Rastermaß bzw. dem Rasterwinkel korreliert, der von den gleichen Geschwindigkeits- und Frequenzwerten bestimmt wird. Daher ist für jedes Rastermaß oder jeden Rasterwinkel eine bestimmte Rautenform des zugehörigen Näpfchens (zell-) typisch, nämlich eine Rautenform, die in Umfangsrichtung des Druckformzylinders mehr oder weniger gestaucht oder gelängt erscheint.
  • Leider haben aber diese unterschiedlichen Rautenformen auch ein unterschiedliches Ausdruckverhalten, was unerwünscht ist, wobei die mehr gestauchte Rautenform oder die mehr gelängte Rautenform, zudem für die einzelnen Farben unterschiedlich, für lichtere oder für tiefere Töne ein günstiges Ausdruckverhalten zeigt.
  • In der US 5 663 803 A wird ein Verfahren bereitgestellt, mit dem in Randbereichen von Druckabschnitten höhere Genauigkeiten in Richtung Schärfe und Schärfebild des Druckes erreicht werden.
  • Es hat sich allerdings gezeigt, dass dieses bekannte Verfahren nicht geeignet ist, einen Einfluss auf das Ausdrucksverhalten von insbesondere Vierfarbdrucken bereitzustellen.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem es möglich ist, unter grundsätzlicher Beibehaltung des Rastermaßes Näpfchen derart auf die Druckform aufzubringen, dass eine Verbesserung des Ausdrucksverhaltens, insbesondere beim Vierfarbdruck in flächigen Bereichen, bereitgestellt wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verfahrenshinsicht durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Wie bereits geschildert, wird durch unterschiedliche Rastermaße bzw. damit in Zusammenhang stehende Rasterwinkel der vier Farbraster ein Moiré-Effekt vermieden, so daß das Rastermaß für die jeweilige Druckform grundsätzlich beizubehalten ist. Das festgelegte Rastermaß führt aber zu einer typischen Näpfchenform, die bei lichten und tiefen Tönen nicht dasselbe Ausdruckverhalten zeigt.
  • Die Erfindung sieht daher vor, das Rastermaß zwar prinzipiell beizubehalten, jedoch die Näpfchenform unter Berücksichtigung des zu druckenden Produktes in ausgewählten Bereichen zu modifizieren. Dies kann erfindungsgemäß in erster Linie durch eine Modulation der Vibrationsamplitude geschehen. Dadurch wird das Rastermaß nicht verändert und der Schwerpunkt des jeweiligen Näpfchens nicht verlagert, jedoch wird das Verhältnis zwischen seiner Längs- und seiner Quererstreckung geändert, so dass das Näpfchen im Vergleich zu typischen Näpfchen des Rastermaßes gelängt oder gestaucht erscheint. Dies ergibt sich dadurch, dass bei einer Amplitudenmodulation, anders als bei einer Veränderung der Tiefe eines Näpfchens und einer damit verbundenen Amplitudenverschiebung, nicht der Null durchgang der Vibrationsschwingung radial zum Zylinder verschoben wird, sondern nur der Vibrationsausschlag um den Nulldurchgang verändert wird. Je nach radialer Lage des Nulldurchgangs der Vibration bezüglich der Zylinderoberfläche wird durch die Amplitudenmodulation nicht nur die Eintauchtiefe des Gravurstichels, und damit auch die Breite des Näpfchens verändert, sondern auch der Periodenanteil während dessen der Gravurstichel eintaucht kann sich verändern, und zwar unter Umständen im umgekehrten Verhältnis zur Breite des Näpfchens. Liegt nämlich z. B. der Nulldurchgang der Vibration gerade auf der Zylinderoberfläche, so führt eine Verringerung der Amplitude zu einer geringeren Eintauchtiefe und Näpfchenbreite, aber die Eintauchdauer bleibt unverringert weiterhin eine halbe Periodenlänge wie bei einem tieferen und breiteren Näpfchen. Das durch die Verringerung der Amplitude entstehende Näpfchen erscheint daher im Verhältnis zuseiner Breite gelängt.
  • Befindet sich der Nulldurchgang unterhalb der Zylinderoberfläche, wird bei einer Amplitudenverringerung sogar die Eintauchdauer verlängert, weil der Gravurstichel vielleicht aufgrund der verringerten Amplitude gar nicht mehr aus der Oberfläche auftauchen kann, so daß bei relativ schmaleren und flacheren Näpfchen dennoch Verbindungskanäle zwischen den Näpfchen fortlaufend entstehen, wie sonst nur bei besonders tiefen und breiten Näpfchen.
  • Auch eine Modulation der Vibrationsfrequenz kann vergleichbare Effekte hervorrufen, denn eine Veränderung der Frequenz verändert die Periodendauer insgesamt. Also auch die Dauer der Periodenanteile während des Eintauchens des Gravurstichels. Mit einer Frequenzmodulation sind daher sogar im Extremfalle Strichgravuren möglich. Allerdings verändert sich in den frequenzmodulierten Bereichen auch die Schwerpunktslage der Näpchen, so daß es zu lokalen Störungen bzw. Fehlern im Rastermaß kommt, die durch Gradationsveränderungen beim Näpfchen oder Ausgleichsmodulationen beim nächsten Näpfchen ausgeglichen werden müssen, da ansonsten die Näpfchen maximaler Tiefe nicht so ineinander verschachtelt werden können, daß sie eine maximale Flächendeckung ermöglichen. Dennoch kann auch eine Verschiebung der Schwerpunktslage eines Näpf chens erwünscht sein, um bspw. ein Randnäpfchen an eine Kontur des Produktes heranzuziehen.
  • Ziel der Erfindung ist es, eine hohe Druckdichte in tiefen Dichtewerten (Näpfchen maximaler Tiefe) und gleichzeitig eine flach auslaufende Druckdichte im lichten Dichtebereich (Näpfchen minimaler Tiefe) zu erzielen. Trotz desselben effektiven flächenbezogenen Rasters kann es dadurch durch Veränderung der Näpfchenform zu einem verbesserten Ausdruckverhalten und erhöhter Druckdichte kommen. Insbesondere kann es bei kleinsten Näpfchen bei unterschiedlichen Rasterwinkeln zu einer gleichen Druckdichte in den Farbrastern kommen.
  • Eine Amplitudenmodulation erfolgt also entsprechend der geforderten Dichte. Es gibt eine Kurve, welche eine Änderung der Amplituden beschreibt, um das oben beschriebene Verhalten im lichten und tiefen Bereich zu zeigen. Im lichten Bereich wird eher eine geringere Amplitude gefordert, während im tiefen Bereich eine erhöhte Amplitude einzustellen ist.
  • Die Abhängigkeit der Näpfchenform bzw. der Vibrationsamplitude von dem Wert der Eingangsdichte ist im Zusammenhang mit der Gradation zu sehen. Es kann verschiedene Vorgehensweisen bezgl. der Anpassung der Eingangsdichtewerte an die erzielten Druckdichtewerte geben. Normalerweise kann diese Abhängigkeit über die Gradation gesteuert werden. Sie korrigiert druckspezifische Parameter, um die gewünschte Druckdichte für die unterschiedlichen Eingangsdichtewerte zu erzielen. Wird noch zusätzlich eine Variation der Vibrationsamplitude oder -frequenz vorgenommen, ergibt sich ein geänderter Gradationsverlauf. Die Abhängigkeit der Näpfchenform von der Eingangsdichte und die Gradation können in unterschiedlicher Weise kombiniert werden.
  • Wird zuerst die Abhängigkeit der Näpfchenform von der Eingangsdichte festgelegt, hat sich entsprechend die Gradation zu ändern, um die gewünschte Wiedergabe der Eingangswerte in den unterschiedlichen Druckdichten zu erzielen.
  • Wird hingegen die Gradation beibehalten, kann die Näpfchenform über die Vibrationsamplitude angepasst werden.
  • Werden freie Rasterwinkel verwendet, das heißt, wird die feste Vorgabe der vier unterschiedlichen Rasterwinkel verlassen, ist das Feld der Anwendungen für die Vibrationsanpassung noch wesentlich größer. In diesem Fall kann die Steigung der Änderung der Vibrationsamplitude anzupassen sein.
  • Die optimale Form der Näpfchen ist zudem einerseits über das Ausdruckverhalten und den Zusammendruck der einzelnen Farbbestandteile gegeben. Andererseits hängt wiederum das Ausdruckverhalten von drucktechnischen Randbedingungen ab, wie z. B. der Farbzusammensetzung, Pigmentierung, dem Verdünner, der Druckgeschwindigkeit und dem Bedruckstoff.
  • In selbständiger Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, dass die Vibrationsamplitude und eventuell auch die Vibrationsfrequenz des Gravurstichels modulierbar ist, was, wie geschildert, auch bei einem freien Raster besonders vorteilhaft sein kann.
  • Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert, ohne die Erfindung auf oder durch die Darstellungen, zu beschränken. Es zeigen:
  • 1 eine Frontansicht der Spitze eines Gravurstichels,
  • 2 eine Seitenansicht der Spitze gemäß 1,
  • 3 eine Amplitudenmodulation bei einem tiefen Näpfchen,
  • 4 eine Amplitudenmodulation bei einem flachen Näpfchen und
  • 5 verschiedene Näpfchen in der Draufsicht.
  • 1 und 2 zeigen die Spitze 1 eines Gravurstichels in der Frontansicht und in einer Seitenansicht. Zu erkennen ist insbesondere, daß sich die Spitze 1 zu ihrem freien Ende hin dreiecksförmig verjüngt, so daß eine geringere Eintauchtiefe in das Material eines Druckformzylinders mit einer geringeren Näpfchenbreite des von der Spitze 1 erzeugten Näpfchens einhergeht.
  • 3 deutet eine Amplitudenmodulation bei der Erzeugung eines relativ tiefen Näpfchens durch die Spitze 1 eines Gravurstichels an.
  • Die Oberfläche eines Druckformzylinders ist mit einer durchgezogenen Linie 2 bezeichnet. Den Verlauf der an sich vorgegebenen Amplitude der Vibration des Gravurstichels deutet die ebenfalls durchgezogene Linie 3 an. Etwa entlang dieser Linie würde sich die ebenfalls angedeutete Spitze 1 des Gravurstichels also bei der Rotation des Druckformzylinders bewegen und in dessen Oberfläche 2 eintauchen. Dabei schwingt die Spitze 1 mit der Vibrationsamplitude 3 um den Nulldurchgang 4 der Schwingung, der mit einer gestrichelten Linie angedeutet ist. Wie in 3 erkennbar ist, ist dieser Nulldurchgang 4 bis unter die Oberfläche 2 verschoben um ein nahezu maximal tiefes Näpfchen mit der vorgegebenen Amplitude zu erzeugen. Wird nun die Amplitude durch eine Modulation für dieses Näpfchen abgeflacht, wie dies mit der strichpunktierten Linie 5 angedeutet ist, so verringert sich die Eintauchtiefe entsprechend, und damit auch die Eintauchbreite, weil sich die Verjüngung der Spitze 1 auswirkt. Die Eintauchdauer wird jedoch erheblich verlängert. Im gezeigten Fall taucht die Spitze sogar gar nicht mehr über die Oberfläche 2 aus, so daß am Ende des eigentlichen Näpfchens ein Kanal 6 entsteht. Das durch Modulation gebildete Näpfchen ist also flacher, schmaler und länger als ein Vergleichsnäpfchen, welches mit der vorgegebenen Amplitude 3 erzeugt wird.
  • 4 zeigt eine ähnliche Modulation bei einem flacheren Näpfchen. Wieder ist die modulierte Amplitude 5 flacher als die an sich vorgegebene Amplitude 3. Der Nulldurchgang 4 ist jetzt aber zur Ausbildung eines flacheren Näpfchens über die Oberfläche 2 deutlich verschoben. Durch die zusätzliche Modulation der Amplitu de wird das erzeugte Näpfchen noch weniger tief und breit und erheblich verkürzt, aber weniger verkürzt, als dies bei einem weiteren Anheben des Nulldurchganges 4 über der Oberfläche 2 bei der tatsächlich zu erzeugenden Näpfchentiefe der Fall wäre, weil der Amplitudenverlauf 5 einen anderen Winkel zur Oberfläche 2 bildet als der parallel zu verschiebende Amplitudenverlauf 3. Das erzeugte Näpfchen wird also relativ gelängt.
  • Bei einer Frequenzmodulation, die nicht dargestellt ist, würde sich die Periodendauer der Amplitude 3 verändern und gleichzeitig dadurch eine Phasenverschiebung bewirken. Dies führt zu einer Änderung der Länge des Näpfchens bei gleichbleibender Tiefe und Breite, aber bei gleichzeitiger Veränderung der Lage des Näpfchens aufgrund der Phasenverschiebung.
  • In 5 sind in der Draufsicht vier Näpfchen 7 bis 10 beispielhaft zu sehen. Erkennbar sind vier Näpfchen, die in zwei Zeilen und in zwei Spalten angeordnet sind. In der 5 ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt des Gravurmusters auf einem Druckformzylinder zu erkennen.
  • In der linken Spalte sind jeweils Näpfchen 7 und 8 gezeigt, die gleich groß sind und ein Ausmaß für einen einen relativ großen Rasterpunkt für einen relativ tiefen Ton aufweisen. Zur Ausbildung dieser Näpfchen 7 und 8 muß der Stichel 1 relativ tief in die Oberfläche 2 des Druckformzylinders eindringen, wozu sein Amplitudenverlauf, wie in 3 mit der durchgezogenen Linie 3 gezeigt, in die Oberfläche 2 des Druckformzylinders hinein verschoben ist.
  • Das Näpfchen 9 in 5 in der obersten Zeile und der rechten Spalte ist ein flacheres Näpfchen für einen Rasterpunkt eines lichteren Tones, bei dem der Stichel dem Amplitudenverlauf 3 in 4 folgt, also verschoben weiter außerhalb der Oberfläche 2 des Druckformzylinders.
  • Alle drei Näpfchen 7, 8 und 9 haben denselben Rasterwinkel, nämlich im gezeigten Fall den sogenannten Rasterwinkel 0, bei dem die Querdiagonale und die Längsdiagonale des jeweiligen Näpfchens im wesentlichen gleich groß sind. Das Näpfchen 9 ist also zu den Näpfchen 7 und 8 formähnlich.
  • Das Näpfchen 10 in der unteren Zeile und in der rechten Spalte hat dieselbe Flächengröße wie das Näpfchen 9 darüber und ist zur Erzeugung eines entsprechend lichten Rasterpunktes vorgesehen, es hat aber einen durch Amplitudenmodulation veränderten Rasterwinkel, nämlich den sogenannten Rasterwinkel 2, bei dem die Längsdiagonale des Näpfchens etwa doppelt so groß ist wie seine Querdiagonale. Es wird erzeugt, indem der Stichel 1 einem strichpunktierten Verlauf 5 folgt, der allerdings nicht so extrem ist wie in den 3 oder 4 dargestellt ist, sondern eher einer Zwischensituation entspricht.
  • Die 3, 4 und 5 sollen insbesondere nur das Prinzip der Amplitudenmodulation und deren Auswirkung auf die Näpfchenform verdeutlichen.

Claims (6)

  1. Verfahren zur Erstellung von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck, wobei bei grundsätzlich vorgegebenem Rastermaß für die Anordnung der Näpfchen die Näpfchenform in wenigstens einem ausgewählten Bereich modifiziert wird, und wobei das Verhältnis von Längs- und Quererstreckung der Form wenigstens eines Näpfchens im Vergleich zu für das grundsätzlich vorgegebene Rastermaß oder den Rasterwinkel charakteristischen Näpfchen verändert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsamplitude eines zur Gravur des Näpfchens vorgesehenen, vibrierend angetriebenen Gravurstichels moduliert wird, und die Antriebsbewegung des Gravurstichels in vibrierender Form beibehalten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei grundsätzlich vorgegebenem Rastermaß für die Anordnung der Näpfchen die Näpfchenlage in wenigstens einem ausgewählten Bereich modifiziert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerpunkt wenigstens eines Näpfchens im Verhältnis zu dem an sich grundsätzlich vorgegebenen Rastermaß verlegt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsfrequenz eines zur Gravur des Näpfchens vorgesehenen, vibrierend angetriebenen Gravurstichels moduliert wird.
  5. Vorrichtung zur Gravur von Näpfchen auf einem Druckformzylinder für den Tiefdruck, umfassend wenigstens einen vibrierend antreibbaren Gravurstichel, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsamplitude des Gravurstichels modulierbar ist, wobei eine Vibrationsbewegung des Gravurstichels vorhanden bleibt.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsfrequenz des Gravurstichels modulierbar ist.
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