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Die
Erfindung betrifft eine Druckkontaktanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie deren Verwendung gemäß der Ansprüche 6 und 7.
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Bei
vielen technischen Anwendungen werden elektronische Bauelemente
innerhalb von Schaltungsanordnungen über sogenannte Druckkontaktierungen
in der Schaltungsanordnung gehaltert, fixiert und elektrisch kontaktiert.
Dies trifft insbesondere für den
Bereich der Leistungshalbleitermodule zu, bei welchem den thermischen
Wechsellasten Rechnung getragen werden muß, um einen zuverlässigen Betrieb
mit möglichst
hoher Lebensdauer der elektronischen Bauelemente zu gewährleisten.
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Zur
mechanischen Halterung und elektrischen Kontaktierung im Rahmen
der Druckkontakttechnik werden im Stand der Technik sogenannte Druckkontaktanordnungen
vorgesehen. Diese sind ausgelegt, im Betrieb mindestens ein elektronisches Bauelement
zu haltern und zu kontaktieren, wobei dieses Bauelement erste und
zweite sich im wesentlichen gegenüberliegende Kontaktflächen aufweist. Dazu
besitzen bekannte Druckkontaktanordnungen mindestens eine erste
und zweite Druckkontakteinrichtung. Diese sind ausgebildet, im Betrieb
der Druckkontaktanordnung zumindest mit Kontaktbereichen der ersten
bzw. zweiten Kontaktfläche
des elektronischen Bauelements mechanisch und elektrisch verbunden
zu werden, um mindestens einen Teil des elektronischen Bauelements
unter Anwendung eines mechanischen Drucks zwischen den Kontakteinrichtungen
zwischen sich aufzunehmen, mechanisch zu haltern und einen elektrischen
Kontakt der jeweiligen Druckkontakteinrichtung mit der jeweiligen
Kontaktfläche
des elektronischen Bauelements auszubilden. Die Druckkontaktanordnung
ist im Bereich einer Schaltungsanordnung ausgebildet und insbesondere zumindest mit
einer der Druckkontakteinrichtungen an einem Träger der Schaltungsanordnung,
z.B. einer Platine oder einem Gehäuseabschnitt, verbunden.
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Es
wurde festgestellt, daß das
Aufprägen des
mechanischen Drucks zum Haltern und Kontaktieren des elektronischen
Bauelements im Bereich der Druckkontaktanordnung bzw. auf dem entsprechenden
Träger
der Schaltungsanordnung die mechanischen, thermischen und elektrischen
Eigenschaften der einzelnen Bereiche des elektronischen Bauelements
und somit dessen Funktion beeinflussen kann. Insbesondere können entsprechende Druckverteilungen
im Bereich des elektronischen Bauelements und insbesondere deren
Ungleichmäßigkeit
zu einer reduzierten Abschaltfähigkeit
des elektronischen Bauelements zu einer erhöhten Ausfallrate bei entsprechenden
Schaltungsanordnungen führen.
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Die
EP 0 932 201 A2 betrifft
eine Halbleitereinrichtung vom Druckkontakttyp sowie einen Konverter,
welcher eine derartige Halbleitereinrichtung verwendet. Die dort
vorgeschlagenen Halbleitereinrichtung weist ein paar Hauptelektrodenplatten
sowie ein Halbleiterelement auf, welches in einem Zwischenraum zwischen
den Hauptelektrodenplatten angeordnet ist. Das Halbleiterelement
weist eine erste Hauptelektrode sowie eine zweite Hauptelektrode und
darüber
hinaus einen metallischen Bereich auf, welcher makroskopische Wirkungen
in einem inneren Bereich davon besitzt. Der metallische Bereich
ist zwischen der Hauptelektrode des Halbleiterelements und der Hauptelektrodenplatte
angeordnet. Durch die Deformation des metallischen Bereichs beim Kontaktieren
wird eine entsprechende gleichmäßige Druckverteilung
erzielt.
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Die
US 5,610,439 A betrifft
ebenfalls Halbleitereinrichtungen vom Presskontakttyp. Dabei sind zwischen
Elektroden Zwischenplatten vorgesehen, die zur Druckanpassung bei
einer Kontak tierung eines Halbleiterelements zwischen zwei Elektroden dienen.
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Auch
aus der
DE 197 32
738 A1 ist ein Leistungshalbleiterbauelement mit einer
druckausgleichenden Kontaktplatte bekannt. Das dort vorgesehene
Druckausgleichselement ist in Form einer Dose ausgebildet und weist
ein fliesfähiges
oder plastisch deformierbares Medium zwischen einem Druckstempel
und einem Leistungshalbleiter auf. Aufgrund des sich ausbildenden
hydrostatischen Drucks wird ein zunächst sich aufbauender inhomogener
druck in einen homogenen Druck umgewandelt, wobei der Druckausgleich
durch die Deformation des Mediums erfolgt.
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Bei
der
DE 31 43 335 A1 schließlich handelt es
sich um eine Halbleitervorrichtung, bei welcher ein großflächiger Halbleiterkörper austauschbar
mit Kontaktstücken
kontaktiert und in einen teilweise von den Kontaktstücken gebildeten
und im Wesentlichen scheibenförmigen
Hohlraum dicht eingeschlossen wird. Es wird hier ein Aufbau für eine Halbleitervorrichtung
bereitgestellt, bei welcher sehr hohe Strombelastungen möglich sind
und bei welcher hinsichtlich der verwendeten Teile besonders kostengünstige Verhältnisse
gegeben sind und darüber
hinaus eine besonders innige und gemeinsame Kontaktierung von zwei
oder mehr Vorrichtungen möglich
ist. Der Halbleiterkörper
wird zwischen zwei Kontaktstücken eingespannt,
die ihrerseits zwischen zwei Elektroden oder Kontaktelementen zur
Anlage kommen. Die Ausrichtung der Elektroden einerseits und der
Kontaktstücke
andererseits erfolgt durch vorgesehene Zentrierstifte.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckkontaktanordnung
zu schaffen, mit welcher ein besonders zuverlässiger Betrieb von Schaltungsanordnungen
in Druckkontakttechnik bei besonders hoher Abschaltfähigkeit
und geringer Ausfallrate druckkontaktierter elektronischer Bauelemente
gewährleistet
ist.
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Die
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Druckkontaktanordnung erfindungsgemäß durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Ferner
wird die Aufgabe durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung
gemäß der Ansprüche 6 und
7 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung sind
Gegenstand der abhängigen
Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Lösung besteht
darin, daß bei
der Druckkontaktanordnung die vorgesehenen Druckkontakteinrichtungen
zur Ausbildung einer im wesentlichen symmetrischen und homogenen Druckverteilung
im elektronischen Bauelement ausgelegt sind, insbesondere zumindest
zwischen den zwischen den Druckkontakteinrichtungen aufgenommenen
Kontaktbereichen der Kontaktflächen
des elektronischen Bauelements. Es ist somit eine grundlegende Idee
der vorliegenden Erfindung, bei an sich bekannten Druckkontaktanordnungen
diese derart auszugestalten, daß zur
Flächenanpassung
der ersten und zweiten Kontaktbereiche ein Zwischenstück vorhanden
ist, wobei das Zwischenstück
einteilig oder einstückig
mit der jeweiligen Kontaktfläche
des elektronischen Bauelements ausgebildet ist. Dieses Zwischenstück realisiert
durch seine mechanischen Eigenschaften die Flächenanpassung zwischen Druckeinrichtung
und entsprechender Kontaktfläche und
entsprechendem Kontaktbereich, wobei die mechanischen Eigenschaften
durch entsprechende Steifigkeit, Starrheit und Inkompressibilität des Materials
des Zwischenstücks
gekennzeichnet sind. Ist damit eine derartige Druckverteilung, nämlich im
wesentlichen symmetrischer und homogener Art und Weise im Bereich
des elektronischen Bauelements gegeben, so sind entsprechend auch
die mechanischen, thermischen und/oder elektrischen Eigenschaften
in den mit dieser Druckverteilung beaufschlagten Bereichen des elektronischen
Bauelements in analoger Weise ausgebildet. Somit liegt dann im Bereich
dieses elektronischen Bauelements keine ungleichmäßige, asymmetrische
oder inhomogene mechanische, thermische und/oder elektrische Belastung
der jeweiligen druckbeaufschlagten Bereiche des elektronischen Bauelements
vor. Demzufolge wird eine einseitige Belastung jeweils vermieden, wodurch
sich eine geringere Ausfallwahrscheinlichkeit und Fehlerrate der
elektronischen Bauelemente im Betrieb im Gegensatz zum Stand der
Technik ergibt.
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Diese
Erkenntnis beruht maßgeblich
auf der Analyse herkömmlicher
Druckkontaktanordnungen, bei welchen aufgrund der dort ausgebildeten
Asymmetrie, Ungleichmäßigkeit
und/oder Inhomogenität der
Druckverteilung entsprechende geometrische und/oder mechanische
und damit den Betrieb des Bauteils negativ beeinflussende Bauteiländerungen gegeben
sind.
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Deshalb
ist in der Druckkontaktanordnung vorgesehen, daß die Kontaktbereiche der Kontaktflächen des
elektronischen Bauelements flächenmäßig in etwa übereinstimmend
ausgebildet sind. Stimmen die jeweiligen Kontaktbereiche, an denen
die den Druck erzeugenden Kräfte
ansetzen, flächenmäßig in etwa überein,
so steht dem jeweiligen einen Kontaktbereich jeweils ein flächenmäßig in etwa übereinstimmender
anderer Kontaktbereich mechanisch gegenüber, so daß sich die gegenüberstehenden
Kontaktbereiche aufgrund der Kräfte
und Gegenkräfte etwa
gegeneinander abstützen
können.
Dies vermeidet mechanische Spannungen und geometrische Verzerrungen
im Bereich des elektronischen Bauelements, nämlich dort, wo beim Stand der
Technik der jeweils eine Kontaktbereich oder die jeweils eine Kontaktfläche des
elektronischen Bauelements keine Möglichkeit zum entsprechenden
Abstützen
an der gegenüberliegenden
Kontaktfläche
besitzt.
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Weiterhin
ist vorgesehen, daß zumindest
die Kontaktbereiche der Kontaktflächen des elektronischen Bauelements
in etwa planar ausgebildet sind. Die Planarität also Ebenheit der Kontaktbereiche, also
der Angriffsflächen
der den mechanischen Druck erzeugenden Kräfte, gewährleistet eine besonders gleichmäßige und übersichtliche
Verteilung der Kräfte
und so mit der Entstehung des Drucks im Innern des Bauelements. Dies
kann insbesondere auch durch die Ausgestaltung der entsprechenden Druckkontakteinrichtungen
der Druckkontaktanordnung erreicht werden.
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Vorangehend
und nachfolgend kann unter dem allgemeinen Begriff „Träger" auch immer eine Platine,
ein Schaltungssubstrat, ein Gehäuseabschnitt
oder ein Spann- oder Halteelement einer Scheibenzellenanordnung
verstanden werden.
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Die
Träger
können
bei einer besonderen Ausführungsform
oder Anwendung der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung
auch Bestandteil einer sogenannten Scheibenzellenanordnung sein, bei
welcher durch die Druckkontaktierung über zwei als Spannelemente
gegeneinander wirkende Träger die
Anordnung mit mindestens einem elektronischen Bauelement geschaffen
wird. Diese Anordnung wird dann in einer weitergehenden Anwendung
in eine übergeordnete
Schaltungseinheit eingebracht und entsprechend kontaktiert. Die
Scheibenzellenanordnung weist dabei im Betrieb z.B. parallel geschaltet eine
Mehrzahl gleicher Bauelemente, z.B. IGBTs, auf.
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Weiterhin
ist die Druckkontaktanordnung dazu ausgebildet, im Betrieb einen
mechanischen und/oder elektrischen Kontakt des elektronischen Bauelements
auf mindestens einem vorgesehenen Träger, zum Beispiel einer Schaltungsanordnung, auszubilden.
Damit wird also nicht nur erreicht, daß ein mechanischer und/oder
elektrischer Abgriff am elektronischen Bauelement realisiert wird,
sondern es wird gleichzeitig auch eine Halterung und Verschaltung
an mindestens einem vorgesehenen Träger ausgebildet.
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Des
weiteren ist es vorgesehen, daß im
Betrieb das elektronische Bauelement über die zweite Druckkontakteinrichtung
mit von mindestens einem Träger
im wesentlichen abgewandter erster Druckkontaktfläche und
dem Träger
im wesentlichen zuge wandter zweiter Druckkontaktfläche auf
dem Träger insbesondere
mechanisch durch Druck gehaltert und/oder elektrisch kontaktiert
wird. Durch diese Maßnahme
wird eine Orientierung des elektronischen Bauelements, nämlich mit
dem Träger
im wesentlichen abgewandter erster Kontaktfläche und dem Träger im wesentlichen
zugewandter zweiter Kontaktfläche,
realisiert.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Druckkontaktanordnung ausgebildet, im Betrieb mindestens
ein elektronisches Bauelement zwischen zwei Trägern, insbesondere mechanisch
durch Druck, zu haltern, einzuspannen und/oder elektrisch zu kontaktieren.
Dabei ist im Betrieb insbesondere die erste Druckkontakteinrichtung dem
einen Träger,
die zweite Druckkontakteinrichtung dem anderen Träger zugewandt
angeordnet und/oder es ist ferner die zweite Kontaktfläche dem einen
Träger
und die erste Kontaktfläche
des Bauelementes jeweils dem anderen Träger zugewandt. Dadurch wird
erreicht, dass im Betrieb durch die erfindungsgemäße Druckkontaktanordnung
das Bauelement oder die Mehrzahl von Bauelementen in einer sandwichartigen
Struktur zwischen den Trägern
angeordnet und eingespannt wird bzw. werden.
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Besonders
einfache Verhältnisse
ergeben sich, wenn die Kontaktbereiche und/oder die Kontaktflächen identisch
sind in Form, Größe und Orientierung
und sich bündig
direkt gegenüber
stehen.
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Um
die Leistungsaufnahme zu steigern, ist es bei vielen Anwendungen,
insbesondere im Bereich der Leistungshalbleiterelektronik, vorgesehen, eine
Mehrzahl, insbesondere im wesentlichen gleichartiger, gleichwirkender
elektronischer Bauelemente parallel zu schalten. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung
ist eine entsprechende Maßnahme
vorgesehen, nämlich
die Druckkontaktanordnung zur Druckkontaktierung einer Mehrzahl, insbesondere
im wesentlichen gleichartiger, gleichwirkender und/oder parallel
zu verschaltender, elektrischer Bauelemente auszubilden.
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Dabei
wird einerseits insbesondere eine entsprechende Mehrzahl von ersten
und zweiten Druckkontakteinrichtungen und/oder eine entsprechende Mehrzahl
von Zwischenstücken
ausgebildet.
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Andererseits
sind dabei bei der Druckkontaktanordnung insbesondere jeweils eine
gemeinsame erste und/oder eine gemeinsame zweite Druckkontakteinrichtung
ausgebildet. Diese sind vorzugsweise aus Molybdän gefertigt und liegen jeweils
einstückig oder
einteilig vor.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, die erfindungsgemäße Druckkontaktanordnung
zur Halterung und/oder elektrischen Kontaktierung eines oder mehrerer
elektronischer Bauelemente zu verwenden, insbesondere bei feldgesteuerten
Halbleiterbauelementen, zum Beispiel Dioden, FETs oder IGBTs, und
zwar vorzugsweise mit jeweils mindestens einer ersten und zweiten
Kontaktfläche,
auf einer Oberseite bzw. Unterseite des elektronischen Bauelements,
auf einem Träger
einer Schaltungsanordnung oder vorzugsweise eines Leistungshalbleitermoduls.
Durch diese erfindungsgemäße Verwendung
werden insbesondere Nachteile aus dem Stand der Technik vermieden,
es hat sich nämlich
gezeigt, daß insbesondere
feldgesteuerte Halbleiterbauelemente sehr empfindlich auf entsprechende
Ungleichmäßigkeiten
und Asymmetrien in der Druckverteilung im Inneren des elektronischen
Bauelements reagieren. Beim Stand der Technik wurden dadurch verkürzte maximale
Betriebszeiten, eine erhöhte
Ausfallquote und negative Einflüsse auf
die Leistungsparameter festgestellt, welche nunmehr erfindungsgemäß vermieden
werden.
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Besonders
vorteilhaft ist auch die Verwendung der erfindunggemäßen Druckkontaktanordnung
in einem Scheibenzellenauf bau mit mindestens einem ersten und einem
zweiten Träger,
zwischen denen im Betrieb das Bauelement gebildet und/oder eingespannt
wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer bevorzugter Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung
näher erläutert.
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1 ist
eine geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung
im Betrieb.
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2 zeigt
eine herkömmliche
Druckkontaktanordnung im Betrieb, ebenfalls in Form einer geschnittenen
Seitenansicht.
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Die 1 zeigt
in schematischer und geschnittener Seitenansicht die erfindungsgemäße Druckkontaktanordnung
im Betrieb.
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Im
Betrieb der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung 10 wird
zwischen einer ersten Druckkontakteinrichtung 11 und einer
zweiten Druckkontakteinrichtung 12 ein elektronisches Bauelement 20 gehaltert
und durch zwischen den Druckkontakteinrichtungen 11 und 12 wirkende
mechanische Kräfte
F1 und F2, welche als Pfeile dargestellt sind, mit Kontaktbereichen 21a und 22a von
Kontaktflächen 21 und 22 des
elektronischen Bauelements 20 kontaktiert sowie mit der
Unterseite 12b der zweiten Druckkontakteinrichtung 12 auf
einem ersten Träger 30 und
ferner mit der Oberseite 11b der ersten Druckkkontakteinrichtung 11 auf
einem zweiten Träger 31 mechanisch
fixiert und dort kontaktiert. Die Träger 30, 31 können z.
B. Spannelemente einer Scheibenzellenanordnung sein.
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Zwischen
den Kontaktflächen 21, 22 oder Kontakten
des elektronischen Bauelements 20 ist als zentraler Bereich
die eigentliche Bauteileinheit 23 ausgebildet. An den Rändern der
Oberseite des elektronischen Bauelements 20, das heißt im Randbereich
der oberen Kontaktfläche 21,
können
sogenannte Passivierungsschichten 24 ausgebildet sein.
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Die
Druckkontakteinrichtungen 11 und 12 sind so ausgebildet,
daß die
auf den Kontaktflächen 21 und 22 durch
Kontakt mit der ersten und zweiten Druckkontakteinrichtung 11 und 12 gebildeten
Kontaktbereiche 21a und 22a miteinander kongruent
koinzidieren, was durch die entsprechenden gestrichelten Fluchtlinien 25 angedeutet
ist. Das heißt,
die Kontaktbereiche 21a und 22a sind etwa gleich
in Fläche und
Form, und sie stehen sich deckungsgleich und bündig gegenüber.
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Die
in 1 gezeigte Ausführungsform besitzt erste und
zweite Druckkontakteinrichtungen 11 und 12, die
sich von ihrer Grundfläche
her zunächst grundsätzlich unterscheiden.
Zur Flächenanpassung der
zweiten Druckkontakteinrichtung 12 an die erste Druckkontakteinrichtung 11 ist
ein sogenanntes Zwischenstück 40 ausgebildet,
welches in etwa eine Querschnittsfläche aufweist, welche der Querschnittsfläche der
ersten Druckkontakteinrichtung 11 entspricht, so daß sich gerade
die oben beschriebenen Verhältnisse
der Kontaktbereiche 21a und 22a der Kontaktflächen 21 und 22 des
elektronischen Bauelements 20 ergeben.
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Dabei
ist das Zwischenstück 40 als
integraler Bestandteil des Bereichs der zweiten Kontaktfläche 22,
zum Beispiel der entsprechenden Metallisierungsschicht, zum Beispiel
einer Emitter- oder Kollektormetallisierung eines IGBTs, ausgebildet.
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Die
Ausführungsform
zeigt einen zweiten, oberen Träger 31,
welcher an der Oberseite 11b der ersten, oberen Druckeinrichtung 11 angeordnet
ist. Eine solche Anordnung ist z.B. bei einem Scheibenzellenaufbau
vorteilhaft. Dort wird dann das Bauteil 20 durch Einspannen
zwischen den Trägern 30 und 31 quasi
gebildet, wobei durch die Ausgestaltung der Druckein richtungen 11 und 12 mit
Zwischenstück 40 an
den Kontaktflächen
die Drucksymmetrisierung erreicht wird.
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Andererseits
kann einer der Träger 30, 31 auch
als Platine, Schaltungssubstrat ausgebildet sein, gegen welche der
andere Träger
das Bauteil 20 im Betrieb andrückt.
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Die 2 zeigt
in einer geschnittenen Seitenansicht eine herkömmliche Druckkontaktanordnung
im Betrieb. Bei dieser herkömmlichen
Druckkontaktanordnung weisen die erste Druckkontakteinrichtung 110 und
die zweite Druckkontakteinrichtung 120 miteinander nicht
koinzidierende und übereinstimmende
Querschnittsflächen
aus, so daß im
Betrieb in Kontakt mit dem elektronischen Bauelement 200 ebenfalls
Kontaktbereiche 210a und 220a der Kontaktflächen 210 und 220 entstehen,
die nicht miteinander übereinstimmen,
so daß sich
in den durch die gestrichelten Linien 250 gekennzeichneten
Bereiche mechanische Asymmetrien bei der Anwendung der entsprechenden
Drucke im Innern des elektronischen Bauelements 200 ergeben,
welche durch die erfindungsgemäßen Anordnungen,
welche in der 1 gezeigt ist, vermieden werden.
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Die
oben beschriebene Vorgehensweise bei der erfindungsgemäßen Druckkontaktanordnung bzw.
der erfindungsgemäßen Verwendung
der Druckkontaktanordnung kann im Rahmen des Aufbaus von Schaltungsanordnungen
mit Druckkontaktbauelementen, insbesondere in der Leistungselektronik,
sowohl in der Modulmontage als auch in der Montage im Rahmen einer
Scheibenzelle verwendet werden.
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In
beiden Fällen
wird dabei ein Leistungshalbleiterbauelement zwischen zwei Kontaktplatten eingespannt.
Die Kontaktplatten werden im Betrieb unter einem hohen Druck von
typischerweise 3 bar/cm2 aneinander gepreßt, so daß sich die
Kontaktwiderstände
zwischen den Kontaktplatten oder Kontakteinrichtungen und der jeweiligen
Oberseite oder Unterseite des elektroni schen Bauelements ausreichend
verringern lassen. Der durch das Leistungshalbleiterbauelement geführte Laststrom
fließt
im wesentlichen in axialer Richtung, das heißt in dem in der 1 ausgeführten Beispiel
in Richtung von oben nach unten oder von unten nach oben.
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Anwendbar
ist die beschriebene erfindungsgemäße Druckkontaktanordnung bei
insbesondere großflächigen Bauteilen,
zum Beispiel Thyristoren, Dioden oder IGBTs. Insbesondere bei den
IGBTs läßt sich
nunmehr ein Betriebsstrom von über
1.000 Ampere, insbesondere in Parallelschaltung mit weiteren Bauteilen,
realisieren. Und gerade bei den IGBTs, welche ja feldgesteuerte
Schalter darstellen, lassen sich erfindungsgemäß die beim Stand der Technik auftretenden
druckabhängigen
Phänomene
und Probleme, vermeiden, wodurch ein besonders sicherer, verschleißfreier
und zuverlässiger
Betrieb ermöglicht wird.
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In
der Anwendung wird die Unterseite, in der Regel die Kollektorseite,
zum Beispiel eines IGBTs, auf eine zusammenhängende, flächige, unstrukturierte Kontaktscheibe
gelegt, wobei auch mehrere IGBTs oder andere Halbleiterchips nebeneinander angeordnet
werden können.
Die Oberseite, in der Regel die Emitterseite, jedes einzelnen Chips
wird dabei in herkömmlicher
Weise mit einem Druckstempel kontaktiert, wobei durch Vorsehen eines
Zwischenstücks
auf der Kontaktfläche
dessen Auflagefläche
gerade der zu kontaktierenden Fläche
entspricht. Herkömmlicherweise
ist die kontaktierbare Fläche
kleiner als die Gesamtfläche
des Chips, weil sich im Randbereich, gerade der Oberseite, stets eine
Passivierungsschicht befindet, sowie das auch in 1 gezeigt
ist.
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Bei
der aus dem Stand der Technik bekannten Anordnung gemäß 2 ist
deutlich zu erkennen, daß dem
Druck, welcher auf die gesamte Unterseite des Bauteils 200 wirkt,
auf der Oberseite nur ein eingeschränkter Druck im zentralen Bereich, nämlich im
Kontaktbereich 210a entgegensteht. Dies bewirkt gerade
die Asymmetrie und die Inhomogenität in bezug auf die Druckverteilung
im Inneren des Bauelements 200, insbesondere im Bereich 250.
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Aus
theoretischen Überlegungen,
Simulationen und auch Messungen ergibt sich, daß sich bei der Anordnung gemäß 2 Inhomogenitäten im Inneren
druckbedingten Spannungsfeld des elektronischen Bauelements ergeben.
Gerade in den gestrichelt gekennzeichneten Bereichen 250 finden
stufenförmige Änderungen
der Druckverhältnisse
statt, wodurch sich ebenfalls Änderungen
hinsichtlich der mechanischen, thermischen und/oder elektrischen
Eigenschaften in den Bereichen 250 der elektronischen Bauelemente 200 bei
der Anordnung aus dem Stand der Technik gemäß 2 ergeben.
Experimentelle Voruntersuchungen haben gezeigt, daß die Inhomogenitäten bezüglich der
physikalischen Eigenschaften der gespannten Bauteile – insbesondere
eines IGBTs – den
Betrieb der elektronischen Bauelemente bei herkömmlichen Anordnungen deutlich
beeinträchtigen
können.
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Letztendlich
ist ein IGBT ein feldgesteuerter Leistungsschalter, der es ermöglicht,
hohe elektrische Ströme
bei besonders geringer Steuerleistung zu schalten. Wesentliches
Merkmal bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines IGBTs ist der
maximal abschaltbare Strom, welcher noch geschaltet werden kann,
ohne daß das
Bauteil durch die im Moment des Abschaltens entstehende Belastung
zerstört
wird. Durch eine genaue Analyse des Ausfallmechanismus elektronischer
Bauelemente, welche unter Verwendung einer herkömmlichen Druckkontaktanordnung
druckkontaktiert wurden, wurden die erfindungsgemäßen Maßnahmen
motiviert.
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- 10
- Druckkontaktanordnung
- 11
- erste
Druckkontakteinrichtung
- 11b
- Oberseite
- 12
- zweite
Druckkontakteinrichtung
- 12b
- Unterseite
- 20
- elektronisches
Bauelement
- 21
- erste
Kontaktfläche
- 21a
- erster
Kontaktbereich
- 22
- zweite
Kontaktfläche
- 22a
- zweiter
Kontaktbereich
- 23
- zentraler
Bereich, zentrale Bauteileinheit
- 24
- Randbereich,
Passivierungsschicht
- 25
- Fluchtlinie
- 30
- Träger
- 31
- Träger
- 40
- Zwischenstück
- 100
- herkömmliche
Druckkontaktanordnung
- 110
- erste
Druckkontakteinrichtung
- 120
- zweite
Druckkontakteinrichtung
- 200
- elektronisches
Bauelement
- 210
- erste
Kontaktfläche
- 210a
- erster
Kontaktbereich
- 220
- zweite
Kontaktfläche
- 220a
- zweiter
Kontaktbereich
- 230
- zentraler
Bereich
- 240
- Randbereich,
Passivierungsschicht
- 250
- Bereich
asymmetrischen Drucks
- 300
- Träger