DE10044725A1

DE10044725A1 - Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzuntergestell

Info

Publication number: DE10044725A1
Application number: DE2000144725
Authority: DE
Inventors: Gregor Kroener; Jochen Hofmann
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2000-09-08
Filing date: 2000-09-08
Publication date: 2002-03-21

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzuntergestell, das eine die Sitzpolsterung aufnehmende Sitzwanne trägt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzwanne (1) mit wenigstens einem quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Versteifungselement (100a, 100b, 100c, 110b, 120a, 120c) in Form eines offenen Hohlprofils derart verbunden ist, daß ein geschlossenes Hohlprofil entsteht. Vorzugsweise ist dem Versteifungselement (100b, 100c, 120a, 120c) in der Sitzwanne (1) eine geprägte oder tiefgezogene Sicke (10b, 10'c, 12a, 12c) oder dergleichen zugeordnet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzuntergestell gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, der sich durch eine hohe Seitensteifigkeit bei vergleichsweise geringem Gewicht auszeichnet.

Es ist bekannt, Sitzteile zur Erhöhung der Steifigkeit mit geschlossenen Hohlprofilen zu verbinden. Insbesondere bei Verwendung von kostengünstigem Rundmaterial entsteht ein vergleichsweise hoher Befestigungsaufwand, da in den sich verjüngenden Spalten nur schlecht geschweißt werden kann.

Darüber hinaus ist bekannt, Versteifungselemente in einem gewissen Abstand von benachbarten Teilen anzuordnen, um diese leichter befestigen zu können und Klappergeräusche sicher zu verhindern. Nachteilig ist jedoch der erhöhte Platzbedarf, der oft nicht zur Verfügung steht. Obgleich geschlossene Profile eine besonders hohe Steifigkeit aufweisen, steht ihnen aber ein vergrößerter Material- und Gewichtsverbrauch gegenüber.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz mit hoher Seitensteifigkeit und Crashfestigkeit bei vergleichsweise geringem Materialaufwand zu entwickeln, der sich zudem auch einfach fertigen läßt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben Vorzugsvarianten der Erfindung an.

Demnach ist die Sitzwanne mit wenigstens einem quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Versteifungselement in Form eines offenen Hohlprofils derart verbunden, daß ein geschlossenes Hohlprofil entsteht. Die Versteifungselemente können an der Unterseite und/oder an der Oberseite der Sitzwanne befestigt sein.

Vorzugsweise ist jedem Versteifungselement eine in die Sitzwanne durch Prägen oder Tiefziehen ausgeformte Sicke oder dergleichen zugeordnet, so daß das Material der Sitzwanne einen erhöhten Beitrag zur Verbesserung der Steifigkeit leisten kann. Da das tiefziehfähige Material der Sitzwanne nur eine vergleichsweise geringe Festigkeit aufweist, sollte für die Versteifungselemente ein hochfester Stahl verwendet werden. Die Befestigung der Versteifungselemente an der Sitzwanne erfolgt vorzugsweise durch Schweißen, es können aber auch Klebe- oder Nietverbindungen zur Anwendung kommen.

Um eine möglichst gute Weiterleitung der infolge eines Seitenaufpralls eingeleiteten Kräfte zu gewährleisten, sollten die Versteifungselemente derart im Sitzuntergestell angeordnet sein, daß sich ihre Enden im Crashfall an den Seitenteilen des Sitzuntergestells und schließlich am Fahrzeugtunnel abstützen. Es ist aber auch eine Anordnung möglich, bei der sich das Versteifungselement im Falle eines Seitenaufpralls zwischen den Antriebshebeln einer Sitzhöhenverstellvorrichtung und schließlich am Fahrzeugtunnel abstützt.

Voraussetzung hierfür ist, daß das betreffende Versteifungselement in jeder Sitzposition von einem ausreichend breiten Antriebshebel überdeckt wird.

Nachfolgen wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und den zugehörigen Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1a Querschnitt einer Sitzwanne mit Versteifungselementen im vorderen und hinteren Bereich;

Fig. 1b Querschnitt einer Sitzwanne mit Versteifungselementen im vorderen und mittleren Bereich;

Fig. 1c Querschnitt einer Sitzwanne mit Versteifungselementen im Bereich der Sitzrampe und hinteren Bereich;

Fig. 2 schematische Ansicht eines höhenverstellbaren Kraftfahrzeugsitzes mit einer zwischen zwei Seitenteile angeordneten Sitzwanne.

Die in Fig. 2 dargestellte Seitenansicht zeigt schematisch einen längs- und höhenverstellbaren Sitz, der an einer aus Ober- und Unterschiene 4a, 4b bestehenden Schienenführung verschiebbar lagert. An der Oberschiene 4b sind ein mit einem (nicht dargestellten) Antrieb verbundener Antriebshebel 5b und ein Ausgleichshebel 5a angelenkt, deren obere Enden über Schwenklager 50a, 50b mit einem Sitzseitenteil 2 verbunden sind. Zwischen den Seitenteilen 2 des Sitzes ist eine Sitzwanne 1 montiert, die das Sitzpolster trägt. Des weiteren ist am Seitenteil 2 eine Lehne 3 im Schwenklager 30 angelenkt.

Im allgemeinen besitzt eine Sitzwanne nur eine geringe Seitensteifigkeit, so daß sie kaum in der Lage ist, nennenswerte Kräfte, etwa bei einem Seitenaufprall, aufzunehmen. Aus diesem Grunde müssen die Türen und der Schwellerbereich des Kraftfahrzeugs so ausreichend steif ausgeführt werden, daß eine Übertragung von Crashkräften auf den Sitz im wesentlichen ausbleibt.

Die Fig. 1a-1c zeigen einige Varianten zur wirksamen Versteifung der Sitzwanne 1, die durch Einbeziehung der Sitzwanne 1 selbst sehr material-, gewichts- und raumsparend sind, bei gleichzeitig guter Herstellbarkeit.

So weist die Sitzwanne 1 gemäß Fig. 1a im vorderen Bereich 10a eine ebene Kontur auf, dessen Rückseite mit einem halbrohrförmigen Versteifungselement 100a über seitlich nach außen abkrakende Ränder verbunden ist. An den im wesentlichen ebenen mittleren Bereich 11a schließt sich der hintere Bereich 12a mit einer sickenartigen Ausformung an, der auf der Oberseite ein Versteifungselement 120a zugeordnet ist. Zur Vermeidung eines unnötig großen Höhenaufbaus wurde das Versteifungselement 120a mit mehreren Sicken versehen.

Im vorderen Bereich 10b der Sitzwanne 1 von Fig. 1b wurde ein mäanderförmiger Abschnitt eingearbeitet, dem ein gleichartig geformtes Versteifungselement 100b zugeordnet ist, so daß nach dem Verschweißen, Verkleben oder Vernieten der Teile in den drei Berührungszonen zwei geschlossene rohrartige Profile entstehen. Am Rand des mittleren Bereichs 11b wurde ein im Querschnitt pfannenförmiges Versteifungselement 110b angebracht.

Die Sitzwanne 1 gemäß Fig. 1c weist im Bereich 10'c der Rampe, also im Übergangsbereich zwischen den Bereichen 10c und 11c, ohnehin eine sickenartige querverlaufende Verformung auf, der auf der Unterseite das Versteifungselement 100c zugeordnet ist. Im hinteren Bereich 12c der Sitzwanne 1 ist analog zu Fig. 1a eine nach unten ausgeformete Sicke eingearbeitet, die von einem einfachen Versteifungselement 120c abgedeckt ist.

Bezugszeichenliste

1

Sitzwanne

10

a vorderer Bereich der Sitzwanne, eben

10

b vorderer Bereich der Sitzwanne, mit Sicken

10

c vorderer Bereich der Sitzwanne, eben

10

'c Bereich der Rampe

11

mittlerer Bereich der Sitzwanne, eben

11

mittlerer Bereich der Sitzwanne, eben

11

mittlerer Bereich der Sitzwanne, eben

12

a hinterer Bereich der Sitzwanne, mit Sicke

12

b hinterer Bereich der Sitzwanne, ohne Sicke

12

c hinterer Bereich der Sitzwanne, mit Sicke

100

a Versteifungselement

100

b Versteifungselement

100

c Versteifungselement

110

b Versteifungselement

120

a Versteifungselement

120

c Versteifungselement

2

Seitenteil

3

Lehne

30

Schwenklager

4

a Unterschiene

4

b Oberschiene

5

a Ausgleichshebel

5

b Antriebshebel

50

a Schwenklager

50

b Schwenklager

Claims

1. Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzuntergestell, das eine die Sitzpolsterung aufnehmende Sitzwanne trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzwanne (1) mit wenigstens einem quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Versteifungselement (100a, 100b, 100c, 110b, 120a, 120c) in Form eines offenen Hohlprofils derart verbunden ist, daß ein geschlossenes Hohlprofil entsteht.

2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement (100a, 100b, 100c, 110b) an der Unterseite der Sitzwanne (1) befestigt ist.

3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement (120a, 120c) an der Oberseite der Sitzwanne (1) befestigt ist.

4. Kraftfahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Versteifungselement (100b, 100c, 120a, 120c) in der Sitzwanne (1) eine geprägte oder tiefgezogene Sicke (10b, 10'c, 12a, 12c) oder dergleichen zugeordnet ist.

5. Kraftfahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement (100a, 100b, 100c, 110b, 120a, 120c) durch Schweißen, Kleben oder Nieten mit der Sitzwanne (1) verbunden ist.

6. Kraftfahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungselement (100a, 100b, 100c, 110b, 120a, 120c) aus einem hochfesten Stahl besteht.

7. Kraftfahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Versteifungselement (100a, 100b, 100c, 110b, 120a, 120c) im Falle eines Seitenaufpralls zwischen den Seitenteilen (2) des Sitzuntergestells und schließlich am Fahrzeugtunnel abstützt.

8. Kraftfahrzeugsitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Versteifungselement (100b) im Falle eines Seitenaufpralls zwischen den Antriebshebeln (5b) einer Sitzhöhenverstellvorrichtung und schließlich am Fahrzeugtunnel abstützt.