DE10044687A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung von Abfall - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung von AbfallInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verwertung von Abfall, bei welchem der Abfall verbrannt wird. Das Besondere der Erfindung besteht darin, daß eine positive Energiebilanz bewirkende hochkalorische Abfälle verbrannt werden und unter Ausnutzung der aus der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehenden Energie eine Meerwasserentsalzung durchgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwertung von Abfall, wobei der Abfall
verbrannt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Verwertung von
Abfall mit einer Abfallverbrennungseinrichtung.
Die Abfallverbrennung zur Beseitigung von anfallendem Abfall ist seit langem
bekannt und wird in vielfältiger Form eingesetzt. Aufgrund der Abfallverbrennung
wird eine erhebliche Reduzierung des Bedarfes an Deponieraum erzielt. Allerdings
findet nicht selten die Abfallverbrennung ohne weitergehenden Nutzen statt.
Als Abfälle werden Stoffe bezeichnet, die in ihrer Form oder Qualität am Ort ihres
Anfalls nicht weiterverwendet werden können oder sogar eine Gefährdung für die
Umwelt darstellen. Der anfallende Abfall ist in seiner Art äußerst vielfältig. In hohen
Mengen fallen beispielsweise organische Abfälle an; hierunter fallen insbesondere
Abfälle pflanzlichen Ursprungs, also landwirtschaftliche Abfälle, Gartenabfälle,
bestimmte Küchenabfälle und bestimmte industrielle und gewerbliche Abfälle (wie
z. B. Lebensmittelprodukte, Sägespäne u. dgl.), Abfälle tierischen Ursprungs (z. B.
aus der Tierhaltung und Schlachthöfen) oder auch menschlichen Ursprunges
(insbesondere Klärschlämme aus Kläranlagen). Bei Haushaltsabfällen handelt es
sich um alle diejenigen Materialien, wie sie in Haushalten als Abfall anfallen, wie
z. B. Verpackungsmaterial, Küchenabfälle, Asche und Schlacke aus Öfen, Kleidung,
Schuhe, Flaschen, Kartons usw.. Anteile der anfallenden Abfälle werden auch als
gefährliche Abfälle bezeichnet, die unter Umständen für Mensch und Umwelt
gefährlich sein können; hierunter fallen beispielsweise medizinische Abfälle aus
Krankenhäusern, Arztpraxen u. dgl. wie z. B. Spritzen, Verbandsmaterial, Medika
mente usw., welche insbesondere Infektionen oder Vergiftungen verursachen
können, sowie ebenfalls Batterien, Kühlschränke, säurehaltige Artikel und andere
Verbrauchsprodukte, die Vergiftungsgefahren in sich bergen. Ferner werden Abfälle
auch unterteilt nach niedrigkalorischen Abfällen und hochkalorischen Abfällen. Bei
hochkalorischen bzw. energiehaltigen Abfällen handelt es sich insbesondere um
kohlenwasserstoffhaltige Abfälle wie beispielsweise Kunststoffmaterialien und
andere auf Erdöl und seinen Derivaten beruhende Abfälle (z. B. Altöl, Werkstatt
abfälle, Raffinerieabfälle usw.) aber auch Holz, Papier, Pappe etc..
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, zumindest einen Teil
des anfallenden Abfalls einer nützlicheren Verwertung zuzuführen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß eine positive Energiebilanz bewirkende hochkalorische Abfälle verbrannt
werden und unter Ausnutzung der aus der Verbrennung der hochkalorischen
Abfälle entstehenden Energie eine Meerwasserentsalzung durchgeführt wird.
Dementsprechend wird diese Aufgabe ferner dadurch gelöst, daß bei einer Vor
richtung der eingangs genannten Art eine Energieerzeugungseinrichtung, die die
Abfallverbrennungseinrichtung aufweist, wobei die Abfallverbrennungseinrichtung
zur Verbrennung von eine positive Energiebilanz bewirkenden hochkalorischen Ab
fällen vorgesehen ist, und ferner eine Meerwasserentsalzungseinrichtung zur Ver
fügung gestellt wird, die von der Energieerzeugungseinrichtung mit Energie ver
sorgt wird.
Die Erfindung ermöglicht eine sinnvolle und besonders geschickte Verwertung der
hochkalorischen Abfallfraktionen. Denn die bei der Verbrennung von hochkalori
schen Abfällen entstehende Energie wird erfindungsgemäß direkt für den Betrieb
einer Meerwasserentsalzungseinrichtung genutzt. Dabei macht sich die Erfindung
die Erkenntnis zunutze, daß bei der Verbrennung von hochkalorischen Abfällen eine
positive Energiebilanz entsteht, da eine derartige Verbrennung, nachdem sie einmal
"aktiviert" worden ist, exotherm abläuft; und es hat sich herausgestellt, daß bei
ausreichender Menge an zur Verfügung stehenden hochkalorischen Abfällen
genügend Energie erzeugt wird, um eine Meerwasserentsalzungsanlage zu betrei
ben. Demnach dient die Abfallverbrennung zur Erzeugung von Energie, so daß die
Abfallverbrennungseinrichtung Teil der Energieerzeugungseinrichtung ist, bei
welcher es sich gewöhnlich um ein Kraftwerk handelt.
Eine übliche Technologie für die Meerwasserentsalzung bildet die sogenannte
Destillation, bei welcher das Meerwasser erhitzt und der dadurch entstehende
Dampf als Grundlage für Trinkwasser destilliert wird. Dabei kann für die Destillation
des Meerwassers die bei der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehende
thermische Energie entsprechend sinnvoll genutzt werden.
Die Erfindung trägt dem Bedarf insbesondere in denjenigen Küstenregionen Rech
nung, in denen zwar verhältnismäßig viel Abfall anfällt, jedoch das Trinkwasser
relativ knapp ist, wie beispielsweise in den Mittelmeerländern oder in den Ländern
des Persischen Golfs.
Gewöhnlich sollten hochkalorische Abfälle mit einem Energiegehalt von mindestens
11000 kJ/kg verbrannt werden. 11000 kJ/kg stellt auch im übrigen die Unter
grenze für die Definition von hochkalorischen Abfallstoffen nach den gesetzlichen
Bestimmungen der Bundesrepublik Deutschland dar.
Als hochkalorische Abfälle werden hauptsächlich kohlenstoffhaltige Abfälle, wie
z. B. Kunststoffe, Altöle u. dgl., und/oder natürlich gewachsene Stoffe aufweisende
Abfälle, wie z. B. Holz, Papier, Pappe u. dgl., verbrannt.
Da gewöhnlich in den Abfällen auch niedrigkalorische Abfallanteile enthalten sind,
sollten zweckmäßigerweise vor der Verbrennung aus den Abfällen die hochkalori
schen Abfallanteile ausgesondert werden. Dies kann beispielsweise bereits vor Ort
stattfinden, also am Ort des Anfalls. Alternativ kann aber auch hierzu eine Sortier
einrichtung vorgesehen sein, die beispielsweise Bestandteil der gesamten Anlage
sein und deshalb in unmittelbarer Nähe zu der Abfallverbrennungseinrichtung
angeordnet sein kann. Hierzu existieren diverse mechanische bzw. automatische
Verfahren; alternativ kann die Trennung natürlich auch manuell vorgenommen
werden.
Bei der Sortierung können die Abfälle in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgrad in
Teilfraktionen zerlegt und diejenigen organischen Abfallanteile, die einen bestimm
ten Mindestfeuchtigkeitsgrad aufweisen, vor der Verbrennung durch eine Biogas
erzeugungseinrichtung zu Biogas verarbeitet werden.
Sofern die zu verarbeitenden Abfälle nicht nur hochkalorische Abfallanteile enthal
ten, sondern auch andere organische, können diese Abfallanteile erfindungsgemäß
ebenfalls einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden, indem sie zu Kompost
verarbeitet werden. Während der Sortierung können ggf. zusätzlich auch noch
insbesondere aus Metall und Glas bestehende Feststoffe ausgesondert werden, die
anschließend dem stofflichen Recycling zugeführt werden. Ggf. ebenfalls noch
ausgesonderte Restfraktionen können je nach Zusammensetzung der Verbrennung
zugeführt oder auf einer Deponie abgelagert werden.
Auch wenn der zu verarbeitende Abfall bereits getrennt in hochkalorische Abfälle
einerseits und übrige Abfälle andererseits vorliegt, sollte die erwähnte Sortierung
für die übrigen Abfälle vorgenommen werden, zumal nicht vollständig ausgeschlos
sen ist, daß diese auch noch einige hochkalorische Anteile enthalten, die dann als
auszusondernde Restfraktionen der Verbrennung zuzuführen sind.
Ferner können auch noch in der für die Kompostierung vorgesehenen Kompostie
rungseinrichtung weitere verbliebene hochkalorische Reststoffe aus dem Kompost
ausgesondert und der Verbrennung zugeführt werden, wozu die Kompostierungs
einrichtung eine entsprechende Trenneinheit aufweist. Üblicherweise werden die zu
kompostierenden Abfallanteile zunächst hygienisiert, dann einem Reifeprozeß
unterworfen und anschließend einer Feinaufbereitung unterzogen, wobei vorzugs
weise während der Feinaufbereitung die noch möglicherweise verbliebenen hoch
kalorischen Reststoffe ausgesondert werden. Hierzu weist die Kompostierungsein
richtung eine Hygienisierungseinheit, eine Reifungseinheit und eine Feinaufberei
tungseinheit auf, wobei die Feinaufbereitungseinheit die erwähnte Trenneinheit
aufweist.
Die bei der Verbrennung anfallenden Reststoffe wie insbesondere Aschen, Schlac
ken und Filterstäube sollten zweckmäßigerweise einer weiteren Behandlung unter
zogen werden, indem sie immobilisiert werden, bevor sie beispielsweise auf einer
Deponie endgelagert werden. Auf diese Weise wird eine erhebliche Reduzierung
des Bedarfes an Deponieraum erreicht.
Wie bereits zuvor erläutert, besteht ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden
Erfindung darin, daß mit Hilfe hochkalorischer Abfälle Energie für eine Meerwasser
entsalzungsanlage erzeugt wird; deshalb sind primäre Brennstoffe wie beispiels
weise Öl oder Kohle nicht erforderlich. Insoweit wird also mit Hilfe der Erfindung
eine autarke Energieversorgung für die Meerwasserentsalzungsanlage geschaffen.
Sollte aus bestimmten Gründen, insbesondere für den Fall, daß nicht genug hoch
kalorischer Abfall anfällt, die für die Meerwasserentsalzung benötigte Energie
ausnahmsweise nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, kann die
autarke Energieversorgung gleichwohl aufrechterhalten werden, indem zusätzlich
Sonnenenergie genutzt wird.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
beiliegenden Zeichnung näher erläutert, in der ein schematisches Blockschaltbild
einer Anlage zur Verwertung von Abfall für die Meerwasserentsalzung sowie für
die Erzeugung von organischen Düngemitteln dargestellt ist.
Links in der beigefügten einzigen Figur sind die verschiedenen Abfallarten aufgeli
stet, wie sie bereits eingangs im einzelnen erwähnten worden sind. Ausweislich
der Darstellung in dieser Figur liegen die organischen Abfälle (insbesondere aus
Landwirtschaft, Parks und Gärten sowie aus der Industrie und von den Märkten),
die Haushaltsabfälle, die gefährlichen Abfälle (insbesondere aus dem medizinischen
und industriellen Bereich) sowie die Sonderabfälle (insbesondere aus der Ölförde
rung, von den Raffinerien, Tankstellen und Werkstätten sowie aus der Chemie
industrie) bereits jeweils getrennt vor. Die Trennung in die dargestellten unter
schiedlichen Abfallsorten findet üblicherweise direkt vor Ort statt, wo der Abfall
anfällt. Selbstverständlich ist es alternativ auch denkbar, die Abfälle gemischt zu
sammeln und einer Vorsortierung zu unterziehen, die mechanisch und/oder manuell
vorgenommen werden kann, bevor die unterschiedlichen Abfallsorten voneinander
getrennt gemäß der Darstellung in der Figur vorliegen; eine solche Vorsortierung
erfordert natürlich einen erhöhten Aufwand und somit höhere Kosten.
Bei der in der Figur dargestellten Anlage werden die organischen Abfälle, die
weitgehend unvermischt gesammelt werden können, nach einer eventuell notwen
digen (in der Figur jedoch nicht dargestellten) Vorbehandlung, die insbesondere
eine Zerkleinerung und Vermischung umfaßt, zusammen mit den Haushaltsabfällen
in eine Sortieranlage 2 gegeben. In dieser Sortieranlage 2 werden eventuell vorhan
dene und anorganische, insbesondere aus Metall oder Glas bestehende, Feststoffe
ausgesondert. Diese Feststoffe werden dann einer Recyclingeinrichtung 4 zu
geführt. Ferner können in den in der Sortieranlage 2 verarbeiteten Abfällen noch
Plastik, Papier, Pappe, Textilien, Leder u. dgl. vorhanden sein, die als sogenannte
Sortierreste ebenfalls in der Sortieranlage 2 ausgesondert werden.
In der Sortieranlage 2 verbleiben dann im wesentlichen nur noch die organischen
Abfallanteile, die in im wesentlichen gemischter und homogenisierter Form in eine
Hygienisierungseinrichtung 6 gegeben werden, in der sie einer etwa vier- bis
sechswöchigen Hygienisierung unterworfen werden. Die Hygienisierung (oder auch
"Vorrotte" genannt) bildet die sogenannte heiße Phase der Kompostierung, in der
die Abfälle aerob zu hygienisch unbedenklichen Stoffen umgewandelt werden. Als
Ergebnis erhält man sogenannten Frischkompost (mit einem Rottegrad von II bis
III). In der Hygienisierungseinrichtung 6 wird der Frischkompost in geeigneter (in
der Figur nicht dargestellter) Weise abgesiebt, wobei das Überkorn als Strukturma
terial wieder in den Hygienisierungskreislauf zurückgegeben wird bzw. in diesem
verbleibt, während das Unterkorn einer Reifungseinrichtung 8 zugeführt wird, die
die nächste Behandlungsstufe bildet.
Die in der Reifungseinrichtung 8 stattfindende Reifephase kann bereits unter
vereinfachten Bedingungen ablaufen. Jedoch ist in jedem Fall die Fortsetzung des
Prozesses unter aeroben Bedingungen sicherzustellen. Während dieses Prozesses
ist im übrigen nicht nur der Reifefortgang, sondern auch eine mögliche Belastung
mit Schadstoffen zu analysieren, um einen sach- und fachgerechten Einsatz des
Fertigproduktes zu gewährleisten. Am Ende besitzt der so entstandene Fertigkom
post mindestens einem Rottegrad von IV bis V.
Nach abgeschlossener Reifephase wird das Produkt in einer an die Reifungsein
richtung 8 angeschlossenen Feinaufbereitungseinrichtung 10 noch einer Fein
aufbereitung unterzogen, um es von eventuell noch verbliebenen Störstoffen wie
Glassplitter, Metall und Steinen (Schwerstoffe) einerseits und Plastikfetzen, Kno
chen u. dgl. (Leichtstoffe) andererseits zu befreien.
Am Ende erhält man nun einen Fertigkompost, der zur direkten Vermarktung
geeignet ist, beispielsweise in der Landwirtschaft, oder auch als Grundstoff für die
Herstellung veredelter Produkte wie beispielsweise Blumen- oder Pflanzensubstrate
oder organisch-mineralische Mischungen dienen kann.
Ferner ist in der dargestellten Anlage ein Kraftwerk 12 vorgesehen, das eine im
einzelnen nicht dargestellte Abfallverbrennungseinrichtung aufweist. Diesem
Kraftwerk 12 werden die nicht in die Sortieranlage 2 gegebenen gefährlichen
Abfälle und Sonderabfälle zugeführt. Außerdem werden in das Kraftwerk 12 noch
dis von der Sortieranlage 2 ausgesonderten Sortierreste und die in der Feinaufberei
tungseinrichtung 10 abgeschiedenen Störstoffe eingegeben.
Bei allen diesen zuvor erwähnten und dem Kraftwerk 12 zugeführten Abfällen
handelt es sich um energiereiche bzw. hochkalorische Abfälle, die gewöhnlich
einen Energiegehalt von mindestens 11000 kJ/kg aufweisen. Diese Abfälle werden
in der bereits erwähnten Abfallverbrennungseinrichtung des Kraftwerkes 12
verbrannt. Aufgrund des hohen Energiegehaltes der verbrennenden Abfälle findet
die Verbrennung exotherm statt, wodurch Energie entsteht. Demnach bilden die
genannten Abfälle Energielieferanten zur Versorgung des Kraftwerkes 12. Als
direkte Energie wird Wärme erzeugt, insbesondere wenn es sich bei dem Kraftwerk
um ein Wärmekraftwerk handelt. Alternativ kann aber auch aus dieser Energie
beispielsweise Elektrizität gewonnen werden.
Die im Kraftwerk 12 anfallenden Reststoffe, wie Aschen, Schlacken und Filter
stäube, werden im dargestellten Ausführungsbeispiel einer Einrichtung 14 zur
Immobilisierung und Granulierung zugeführt, wo sie immobilisiert werden, bevor sie
auf einer Mülldeponie 16 endgelagert werden.
Mit der im Kraftwerk 12 erzeugten Energie wird eine Meerwasserentsalzungsanlage
18 betrieben, die aus Meerwasser 20 Trinkwasser herstellt. Üblicherweise wird die
Meerwasserentsalzung in der Meerwasserentsalzungsanlage 18 nach einem Destil
lationsverfahren durchgeführt, indem das Meerwasser erhitzt und der Dampf als
Grundlage für das Trinkwasser destilliert wird. Hierzu eignet sich deshalb ins
besondere die bei der Verbrennung der Abfälle im Kraftwerk 12 entstandene
Wärme.
Weder das Kraftwerk 12 noch die Meerwasserentsalzungsanlage 18 werden
demnach mit fossilen Primärstoffen betrieben. Die bei der Verbrennung der hoch
kalorischen Abfälle im Kraftwerk 12 entstehende Energie reicht gewöhnlich aus,
um die Meerwasserentsalzungsanlage 18 zu betreiben. Sollte dies ausnahmsweise
einmal nicht der Fall sein, so kann zusätzlich noch Sonnenenergie genutzt werden,
was in der beiliegenden Figur im einzelnen nicht dargestellt ist.
Claims (20)
1. Verfahren zur Verwertung von Abfall, bei welchem der Abfall verbrannt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine positive Energiebilanz bewirkende hochkalori
sche Abfälle verbrannt werden und unter Ausnutzung der aus der Verbrennung der
hochkalorischen Abfälle entstehenden Energie eine Meerwasserentsalzung durch
geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Abfälle mit einem Energiegehalt von mindestens
11000 kJ/kg verbrannt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß kohlenwasserstoffhaltige Abfälle, wie z. B. Kunst
stoffe, Altöle u. dgl., und/oder natürlich gewachsene Stoffe aufweisende Abfälle,
wie z. B. Holz, Papier, Pappe u. dgl. verbrannt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Verbrennung aus den Abfällen die hoch
kalorischen Abfallanteile ausgesondert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgrad in
Teilfraktionen zerlegt und diejenigen organische Abfallanteile, die einen bestimmten
Mindestfeuchtigkeitsgrad aufweisen, vor der Verbrennung zu Biogas verarbeitet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen organischen Abfallanteile, bei denen es
sich zumindest im wesentlichen nicht um hochkalorische Abfallanteile handelt, zu
Kompost verarbeitet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Kompost die noch verbliebenen hochkalori
schen Reststoffe ausgesondert und der Verbrennung zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei welchem die zu kompostierenden Abfall
anteile zunächst hygienisiert, dann einem Reifeprozeß unterworfen und anschlie
ßend einer Feinaufbereitung unterzogen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Feinaufbereitung die noch verbliebenen
hochkalorischen Reststoffe ausgesondert werden.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle
entstehenden Reststoffe immobilisiert werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meerwasserentsalzung unter zusätzlicher Aus
nutzung von Sonnenenergie durchgeführt wird.
11. Vorrichtung zur Verwertung von Abfall mit einer Abfallverbrennungsein
richtung,
gekennzeichnet durch eine Energieerzeugungseinrichtung (12), die die Abfallver
brennungseinrichtung aufweist, wobei die Abfallverbrennungseinrichtung zur
Verbrennung von eine positive Energiebilanz bewirkenden hochkalorischen Abfällen
vorgesehen ist, und eine Meerwasserentsalzungseinrichtung (18), die von der
Energieerzeugungseinrichtung mit Energie versorgt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallverbrennungseinrichtung zur Verbrennung
von Abfällen mit einem Energiegehalt von mindestens 11000 kJ/kg vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallverbrennungseinrichtung zur Verbrennung
von kohlenwasserstoffhaltigen Abfällen, wie z. B. Kunststoffen, Altölen u. dgl.,
und/oder natürlich gewachsene Stoffe aufweisenden Abfällen, wie z. B. Holz,
Papier, Pappe u. dgl., vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13,
gekennzeichnet durch eine Sortiereinrichtung (2) zur Aussonderung von hochkalori
schen Abfallanteilen aus den Abfällen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sortiereinrichtung (2) die Abfälle in Abhängigkeit
vom Feuchtigkeitsgrad in Teilfraktionen zerlegt und eine Biogaserzeugungsein
richtung vorgesehen ist, die diejenigen organischen Abfallanteile, die einen be
stimmten Mindestfeuchtigkeitsgrad aufweisen, zu Biogas zur Verbrennung in der
Abfallverbrennungseinrichtung verarbeitet.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
gekennzeichnet durch eine Kompostierungseinrichtung (6, 8, 10) zur Verarbeitung
derjenigen von- der Sortiereinrichtung ausgesonderten organischen Abfallanteile, bei
denen es sich zumindest im wesentlichen nicht um hochkalorische Abfallanteile
handelt, zu Kompost.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompostierungseinrichtung (6, 8, 10) eine
Trenneinheit zur Aussonderung von noch verbliebenen hochkalorischen Reststoffen
aufweist, die der Abfallverbrennungseinrichtung zugeführt werden.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, bei welcher die Kompostierungseinrichtung
eine Hygienisierungseinheit (6), eine Reifungseinheit (8) und eine Feinaufberei
tungseinheit (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feinaufbereitungseinheit (10) die Trenneinheit
aufweist.
19. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 18,
gekennzeichnet durch eine Immobilisierungseinrichtung (14) zur Immobilisierung
von in der Energieerzeugungseinrichtung (12) anfallenden Reststoffen.
20. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 19,
gekennzeichnet durch eine Sonnenenergieerzeugungseinrichtung zur Versorgung
der Meerwasserentsalzungseinrichtung (18) mit zusätzlicher Sonnenenergie.
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2001
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DE102016103741A1 (de) * | 2016-03-02 | 2017-09-07 | Technische Universität Darmstadt | Vorrichtung und Verfahren zum thermischen Koppeln einer Abfallverbrennungsanlage und einer Meerwasserentsalzungsanlage |
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