DE10042983A1 - Verfahren zum Bestimmen eines gewünschten Zielortes in einem rechnergestützten Navigationssystem sowie entsprechendes Navigationssystem - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen eines gewünschten Zielortes in einem rechnergestützten Navigationssystem sowie entsprechendes NavigationssystemInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines gewünschten Zielortes in einem rechnergestützen Navigationssystem (10), insbesondere einem Kraftfahrzeug-Navigationssystem. Dabei sind alle möglichen Zielorte alphanumerisch in einem Speicher (16) des Navigationssystems (10) abgespeichert. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: DOLLAR A a) Einlesen wenigstens eines alphanumerischen Zeichens des gewünschten Zielortes, DOLLAR A b) Bestimmen einer Untermenge von möglichen gewünschten Zielorten in Abhängigkeit von dem eingelesenen alphanumerischen Zeichen, DOLLAR A c) Anzeigen wenigstens eines vorgeschlagenen Zielortes (30), wobei der vorgeschlagene Zielort (30) anhand eines definierten Kriteriums aus der Untermenge ausgewählt wird, und DOLLAR A d) gegebenenfalls iteratives Wiederholen der Schritte a) bis c). DOLLAR A Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das definierte Kriterium eine wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz aller möglichen gewünschten Zielorte beinhaltet. Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes Navigationssystem (10).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen
eines gewünschten Zielortes in einem rechnergestützten
Navigationssystem, insbesondere einem Kraftfahrzeug-
Navigationssystem, wobei die möglichen Zielorte alphanumerisch
in einem Speicher des Navigationssystems abgespeichert sind,
mit den Schritten:
- a) Einlesen wenigstens eines alphanumerischen Zeichens des gewünschten Zielortes,
- b) Bestimmen einer Untermenge von möglichen gewünschten Ziel orten in Abhängigkeit von dem eingelesenen alpha numerischen Zeichen,
- c) Anzeigen wenigstens eines vorgeschlagenen Zielortes, wobei der vorgeschlagene Zielort anhand eines definierten Kriteriums aus der Untermenge ausgewählt wird, und
- d) gegebenenfalls iteratives Wiederholen der Schritte a) bis c).
Die Erfindung betrifft des weiteren ein Navigationssystem, ins
besondere ein Kraftfahrzeug-Navigationssystem, mit einem
Speicher, in dem eine Summe möglicher Zielorte alphanumerisch
abgespeichert ist, mit einer Eingabeeinheit zum Einlesen von
Eingabedaten, mit einer Rechnereinheit, die in Abhängigkeit von
den eingelesenen Eingabedaten eine Untermenge von möglichen ge
wünschten Zielorten bestimmt und ferner anhand eines definier
ten Kriteriums einen vorgeschlagenen Zielort aus der Untermenge
auswählt, und mit einer Anzeigeeinheit, die den vorgeschlagenen
Zielort anzeigt.
Ein derartiges Verfahren und Navigationssystem sind aufgrund
ihrer Verwendung in Kraftfahrzeugen der Marke BMW™ bekannt.
Bei dem bekannten Navigationssystem ist die Summe aller mög
lichen Zielorte derart in dem Speicher abgelegt, daß ein Be
diener durch die gegebenenfalls iterative Eingabe der einzelnen
Buchstaben (beginnend mit dem ersten Buchstaben) den gewünsch
ten Zielort bestimmen kann. Dies wird im vorliegenden Zusammen
hang als alphanumerische Abspeicherung bezeichnet, wenngleich
die Speicherung physikalisch in der Regel in digitaler Form er
folgt. Nach dem Eingeben des Anfangsbuchstabens des gewünschten
Zielortes reduziert sich die Menge aller möglichen gewünschten
Zielorte, da beispielsweise nach der Eingabe des Anfangsbuch
stabens B nur noch Zielorte in Frage kommen, die mit B be
ginnen. Durch die gegebenenfalls iterative Eingabe der weiteren
Buchstaben reduziert sich die Untermenge von möglichen ge
wünschten Zielorten weiter, bis schließlich der gewünschte
Zielort vom Navigationssystem erkannt und vorgeschlagen werden
kann. Diesen dann angezeigten Zielort kann der Bediener durch
Betätigen einer Bestätigungstaste bestimmen.
Der Begriff Zielort umfaßt dabei sämtliche Arten von Zielorten,
insbesondere also Städte und Gemeinden, aber auch einzelne
Straßen innerhalb einer Stadt, markante Punkte wie beispiels
weise ein Hotel oder eine Sehenswürdigkeit oder in anderer
Weise alphanumerisch bestimmbare Zielorte.
Bei dem bekannten Navigationssystem ist die Untermenge von mög
lichen gewünschten Zielorten jeweils in alphabetischer Reihen
folge geordnet. Als vorgeschlagenen Zielort wählt das Naviga
tionssystem jeweils den in der alphabetischen Reihenfolge an
erster Stelle stehenden Zielort. Ein derartiges Verfahren ist
einfach und transparent und ermöglicht somit eine gezielte Be
stimmung eines gewünschten Zielortes.
Das bekannte Verfahren besitzt jedoch den Nachteil, daß die
alphabetische Reihenfolge der möglichen gewünschten Zielorte
keine Relevanz im Hinblick auf das tatsächliche Fahrziel be
sitzt. Dies hat zur Folge, daß der Bediener häufig zahlreiche
Buchstaben eingeben muß, um den gewünschten Zielort zu be
stimmen. Wenn er beispielsweise als Fahrziel die Stadt München
bestimmen möchte, muß er alle sieben Buchstaben iterativ ein
geben, da in der alphabetischen Reihenfolge beispielsweise der
Ort Müncheberg höherrangig steht und damit bis zur Eingabe des
letzten Buchstabens N von München vom Navigationssystem als
vorgeschlagener Zielort angeboten wird. In der Praxis wird es
jedoch häufiger vorkommen, daß jemand als Fahrziel die Stadt
München anstelle des Ortes Müncheberg bestimmen möchte.
Das bekannte Verfahren und Navigationssystem besitzen daher den
Nachteil, daß unter Umständen gerade bei Zielorten, die häufig
bestimmt werden, zahlreiche einzelne Eingabeschritte zum Be
stimmen erforderlich sind. Hierdurch ist der Bedienungskomfort
des bekannten Navigationssystems insgesamt beeinträchtigt.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver
fahren und ein Navigationssystem der eingangs genannten Art an
zugeben, mit denen eine insgesamt einfachere und schnellere Be
stimmung von Zielorten möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren bzw.
dem eingangs genannten Navigationssystem dadurch gelöst, daß
das definierte Kriterium eine wahrscheinlichkeitsabhängige
Relevanz aller möglichen gewünschten Zielorte beinhaltet.
Anders ausgedrückt erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Auswahl des vorgeschlagenen Zielortes aus der Untermenge
der möglichen gewünschten Zielorte anhand eines wahrscheinlichkeitsabhängigen
Kriteriums, d. h. es wird im Gegensatz zu dem
bekannten Verfahren jeweils derjenige mögliche Zielort vorge
schlagen, der mit größter Wahrscheinlichkeit als gewünschter
Zielort bestimmt werden soll. Für die Bestimmung der einem
Zielort jeweils zugeordneten Wahrscheinlichkeit werden nach
folgend verschiedene bevorzugte Verfahren vorgeschlagen, die
Gegenstand der untergeordneten Ansprüche sind. Dabei können die
vorgeschlagenen Verfahren in besonders vorteilhafter Weise auch
miteinander kombiniert werden, was nachfolgend ebenfalls näher
ausgeführt wird.
Die erfindungsgemäße Maßnahme besitzt den Vorteil, daß vom
Navigationssystem zumindest in der überwiegenden Anzahl aller
Fälle der gewünschte Zielort bereits nach Eingabe weniger Buch
staben erkannt und vorgeschlagen werden kann. Dadurch wird die
Bestimmung des gewünschten Zielortes vereinfacht und be
schleunigt. Nur in den wenigen Fällen, in denen ein gewünschter
Zielort mit einer geringen wahrscheinlichkeitsabhängigen Rele
vanz bestimmt werden soll, kann es sein, daß das Navigations
system mehr Zeit benötigt als bisher, um den richtigen Vor
schlag zu finden. Da diese Fälle aufgrund der wahrscheinlich
keitsabhängigen Relevanz jedoch in der Minderheit sind, wird
die Bedienung des erfindungsgemäßen Navigationssystems insge
samt vereinfacht und beschleunigt.
Die Erfindung ist sowohl in fest eingebauten Navigations
systemen in Fahrzeugen realisierbar als auch in mobilen Hand-
Navigationsgeräten (z. B. von Firma Garmin™) und in Mobil
telefonen der nächsten Generation, die über Navigationssysteme
verfügen. Bei derartigen Handgeräten steht häufig zur alpha
numerischen Eingabe nicht die vollständige Tastatur wie auf
einer Schreibmaschine zur Verfügung. Es versteht sich, daß
neben der erfindungsgemäßen Eingabehilfe auch zusätzlich
weitere Eingabehilfen zur Anwendung kommen können, wie bei
spielsweise Algorithmen, die bei einer Eingabe auf einer Mobil
telefon-Tastatur eine Worterkennung beinhalten. Derartige Wort
erkennungssysteme in Mobiltelefonen sind an sich bereits be
kannt und werden insbesondere zum Erstellen von SMS-Nachrichten
verwendet. Denn auf Mobiltelefonen steht, wie gesagt, nur eine
begrenzte Tastatur zur Verfügung, bei der einzelnen Tasten
mehrere alphanumerische Zeichen zugeordnet sind.
Das dem erfindungsgemäßen Navigationssystem zugrunde liegende
Schema zur Eingabeerleichterung kann auch an andere Anwendungs
gebiete angepaßt werden.
Als Beispiel sei genannt das Telefonbuch eines Mobiltelefons.
Bei der Eingabe eines Buchstabens "A" werden in Anwendung der
Erfindung dann beispielsweise nicht die mit "A" beginnenden
Telefonbucheinträge alphabetisch gelistet, sondern in Abhängig
keit von einer wahrscheinlichkeitsabhängigen Relevanz, also
beispielsweise davon, wie oft ein eingetragener Teilnehmer in
der letzten Zeit angerufen worden ist.
Eine weitere Anwendung ist beispielsweise ein Register eines
elektronischen Bordbuches. Auch dort werden bei Anwendung der
Erfindung bei der sequentiellen Eingabe von alphanumerischen
Zeichen die zugehörigen Einträge nicht nach Alphabet gelistet,
sondern nach inhaltlich für die Eingabe relevanten Kriterien,
also beispielsweise die Häufigkeit eines Nachschlagens im Bord
buch.
Ganz allgemein basiert die Erfindung folglich auf dem Grund
prinzip, Vorschläge zur schnellen Beendigung der Eingabe
seitens des Systems nicht auf der Basis der Alphabets anzu
bieten, sondern nach inhaltlich für die Eingabe relevanten
Kriterien.
Die genannte Aufgabe ist daher vollständig gelöst.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird die wahrscheinlich
keitsabhängige Relevanz in Abhängigkeit von einer Größe des
möglichen Zielortes bestimmt.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung wird davon ausgegangen,
daß die wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz eines Zielortes
um so größer ist, je größer der entsprechende Zielort ist.
Dieses Kriterium ist insbesondere bei der Bestimmung von
Städten und Gemeinden als Zielorte vorteilhaft, da die Wahr
scheinlichkeit, daß eine Person einen größeren Ort ansteuern
will, größer ist als die Wahrscheinlichkeit für einen kleineren
Ort. Bei Anwendung dieses bevorzugten Kriteriums schlägt das
Navigationssystem beispielsweise bereits nach der Eingabe des
ersten Buchstabens M die Stadt München als Zielort vor, da dies
innerhalb Deutschlands die größte Stadt mit dem Anfangsbuch
staben M ist. Die iterative Eingabe von Buchstaben reduziert
sich daher in diesem Fall von sieben auf eins, wodurch die Be
stimmung des Zielortes München wesentlich beschleunigt wird.
Die bevorzugte Ausgestaltung besitzt zudem den Vorteil, daß die
wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz auf sehr einfache Weise
anhand von Daten bestimmt werden kann, die ohne zusätzlich um
fangreiche Untersuchungen zur Verfügung stehen. Die Bestimmung
der wahrscheinlichkeitsabhängigen Relevanz kann daher sehr
kostengünstig erfolgen.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme
wird die Größe des möglichen Zielortes anhand einer Anzahl von
Straßen bestimmt, die dem möglichen Zielort zugeordnet sind.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die Größe des möglichen
Zielortes allein anhand von Daten bestimmt werden kann, die
systembedingt in dem Navigationssystem vorhanden sind. Infolge
dessen ist das Navigationssystem von sich aus in der Lage, die
wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz aller möglichen Zielorte
auf einfache Weise zu bestimmen. Die wahrscheinlichkeits
abhängige Relevanz muß nicht in einem gesonderten Datenfeld zu
sätzlich zu den bereits bisher benötigten Funktionen abge
speichert werden. Dies spart Speicherplatz. Weiterhin kann das
erfindungsgemäße Verfahren allein durch eine Änderung in der
Software des Navigationssystem implementiert werden, ohne die
zur Verfügung stehenden geographischen Datensätze bisheriger
Navigationssysteme zu ändern oder zu ergänzen.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahmen
wird die Größe des möglichen Zielortes anhand einer Anzahl von
Hausnummern bestimmt, die dem möglichen Zielort zugeordnet
sind.
Auch in dieser Ausgestaltung ist eine sehr einfache Bestimmung
der wahrscheinlichkeitsabhängigen Relevanz möglich, und zwar
ebenfalls allein anhand von Daten, die in dem Navigationssystem
bereits systembedingt zur Verfügung stehen. Dabei besitzt die
Maßnahme den Vorteil, daß die Anzahl der Hausnummern eine
höhere Auflösung und damit eine genauere Quantifizierung der
Größe der möglichen Zielorte erlaubt. Ferner kann mit Hilfe
dieser Maßnahme auch die Länge einer Straße quantifiziert
werden, was eine Anwendung dieses Kriteriums auch bei der Aus
wahl von Straßen als möglichen Zielorten erlaubt.
In einer weiteren Ausgestaltung wird die wahrscheinlichkeits
abhängige Relevanz in Abhängigkeit von einer Entfernung des
möglichen Zielortes bestimmt.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bestimmung
der Relevanz bevorzugt danach, wie weit der mögliche Zielort
vom jeweils aktuellen Standort entfernt ist. Dabei kann der
aktuelle Standort von dem Navigationssystem auf einfache und an
sich bekannte Weise bestimmt werden. Der Maßnahme liegt die
Überlegung zugrunde, daß eine überwiegende Anzahl von Fahrten
im Kurz- oder Mittelstreckenbereich durchgeführt wird, weshalb
die Wahrscheinlichkeit, daß der Zielort in einer geringeren
Entfernung liegt, größer ist als umgekehrt. Auch diese Maßnahme
besitzt den Vorteil, daß die wahrscheinlichkeitsabhängige
Relevanz allein anhand von systembedingt zur Verfügung stehen
den Daten auf einfache Weise bestimmt werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung wird die wahrscheinlichkeits
abhängige Relevanz in Abhängigkeit von einer Häufigkeit
früherer Bestimmungen des Zielortes bestimmt.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung besitzt das Navigations
system eine gewisse Lernfähigkeit, und es adaptiert sich mit
zunehmender Zeit an die Gewohnheiten des jeweiligen Fahrers.
Hierdurch kann auf einfache Weise eine individuelle wahrscheinlichkeitsabhängige
Relevanz ermittelt werden, die die Bedienung
des Navigationssystems mit zunehmender Benutzungsdauer wesent
lich vereinfacht und beschleunigt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die wahr
scheinlichkeitsabhängige Relevanz in Abhängigkeit von abge
speicherten Zusatzinformationen bestimmt, die den möglichen
Zielorten zugeordnet sind.
Die Zusatzinformationen können bereits in der Datenbank aller
möglichen Zielorte fest mit abgespeichert sein. In einer bevor
zugten Ausgestaltung werden die Zusatzinformationen jedoch in
definierten Zeitintervallen oder auf Anforderung bevorzugt über
eine drahtlose Kommunikationsverbindung aktualisiert. Als Zu
satzinformationen kommen dabei insbesondere Veranstaltungs-
und Messetermine und/oder die Ergebnisse von statistischen
Untersuchungen zur Relevanz von möglichen Zielorten in Be
tracht. Die Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die wahrschein
lichkeitsabhängige Relevanz sehr detailliert und fein abgestuft
bestimmt werden kann, was eine optimale Anpassung an die Be
dürfnisse der Benutzer ermöglicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die wahr
scheinlichkeitsabhängige Relevanz in Abhängigkeit von einem
externen Auswahlsignal bestimmt.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung kann der Benutzer des
Navigationssystems zwischen verschiedenen Alternativen zum
Bestimmen der wahrscheinlichkeitsabhängigen Relevanz auswählen
und ggf. auch eigene Kriterien eingeben. Die Maßnahme besitzt
den Vorteil, daß der Bediener das Navigationssystem seinen
individuellen Bedürfnissen anpassen kann, wodurch die Be
stimmung gewünschter Zielorte noch weiter vereinfacht und be
schleunigt wird.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungs
gemäßen Navigationssystems,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Speicherbereich des
Navigationssystems aus Fig. 1 mit möglichen ge
wünschten Zielorten als Speichereinträgen, und
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Navigationssystem in seiner
Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Das Navigationssystem 10 ist in dem hier dargestellten Aus
führungsbeispiel ein Kraftfahrzeug-Navigationssystem. Es be
sitzt eine zentrale Rechnereinheit 12, die über eine Kommunika
tionsverbindung 14 mit einem Speicher 16 verbunden ist. Der
Speicher 16 beinhaltet einen Festwertspeicher, üblicherweise in
Form eines CDROM-Speichers, in dem in an sich bekannter Weise
eine Vielzahl geographischer Navigationsdaten abgespeichert
sind. Hierzu gehört unter anderem die Summe aller möglichen
Zielorte, von denen der Bediener des Navigationssystems 10 je
weils einen als gewünschten Zielort bestimmen kann. Darüber
hinaus beinhaltet der Speicher 16 einen in der Regel flüchtigen
Arbeitsspeicher (RAM), der hier jedoch der Einfachheit halber
nicht explizit dargestellt ist.
Das Navigationssystem 10 besitzt des weiteren eine Eingabe
einheit 18 mit Eingabetasten 20, 22. Die Eingabetaste 20 ist
hier ein kombinierter Dreh- und Tastknopf, mit dem ein Cursor
24 auf einer Anzeige 26 einer Anzeigeeinheit 28 bewegt werden
kann. Durch Betätigen der Tastfunktion des kombinierten Dreh-
/Tastknopfes 20 wird ein mit dem Cursor 24 hervorgehobenes
Element ausgewählt.
Die Eingabeeinheit 18 und die Anzeigeeinheit 28 sind ebenfalls
in an sich bekannter Weise mit der Rechnereinheit 12 verbunden,
und die Rechnereinheit 12 liest über die Eingabeeinheit 18 Ein
gabedaten ein und zeigt Ausgabedaten auf der Anzeige 26 an.
In der in Fig. 1 dargestellten beispielhaften Betriebssituation
hat der Bediener des Navigationssystems 10 den Buchstaben B zur
Bestimmung des gewünschten Zielortes eingegeben. In einem
separaten Textfeld 30 wird daraufhin der anhand seiner wahr
scheinlichkeitsabhängigen Relevanz ausgewählte Zielort "Berlin"
vorgeschlagen. Dieser Zielort kann dann von dem Bediener des
Navigationssystems 10 durch Betätigen der Tastfunktion des
Drehknopfes 20 bestimmt werden.
In Fig. 2 ist ein Speicherbereich aus dem Speicher 16 in seiner
Gesamtheit mit der Bezugsziffer 40 bezeichnet. Der Speicher
bereich 40 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Summe
aller möglichen Zielorte 42. Durch die Eingabe des Buchstabens
B in der in Fig. 1 dargestellten Betriebssituation kommen als
gewünschte Zielorte nur noch diejenigen in Frage, die mit dem
Anfangsbuchstaben B beginnen. Durch die Eingabe des Anfangs
buchstabens B wird somit eine Untermenge von möglichen ge
wünschten Zielorten gebildet, die in Fig. 2 mit der Bezugs
ziffer 44 bezeichnet ist. In dieser Untermenge 44 sind die ein
zelnen möglichen Zielorte als Speichereinträge 46, 48 ent
halten. Der Speichereintrag 48 enthält dabei den in diesem Aus
führungsbeispiel gewünschten Zielort "Berlin". Wie zu erkennen
ist, steht dieser gewünschte Zielort aufgrund seiner alphabeti
schen Reihenfolge nicht an erster Stelle. Er wird von dem
Navigationssystem IO dem erfindungsgemäßen Verfahren ent
sprechend jedoch trotzdem als möglicher Zielort vorgeschlagen.
In Fig. 3 ist ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Ver
fahrens schematisch dargestellt. Im ersten Verfahrensschritt 60
wird zunächst der Anfangsbuchstabe des gewünschten Zielortes
vom Navigationssystem 10 eingelesen. In der in Fig. 1 dar
gestellten Betriebssituation ist dies der Buchstabe B.
Im Verfahrensschritt 62 wird sodann die Untermenge 44 der mög
lichen gewünschten Zielorte in Abhängigkeit von dem ein
gelesenen Buchstaben B bestimmt. Anschließend erfolgt im Ver
fahrensschritt 64 die Auswahl desjenigen Zielortes, der vom
Navigationssystem 10 als möglicher gewünschter Zielort vorge
schlagen wird. Dies ist in der in Fig. 1 dargestellten Be
triebssituation die Stadt Berlin. Gemäß Verfahrensschritt 66
wird dieser vorgeschlagene Zielort im Textfeld 30 der Anzeige
einheit 28 angezeigt. Anschließend erfolgt im Verfahrensschritt
68 eine Abfrage dahingehend, ob der vorgeschlagene Zielort von
dem Bediener des Navigationssystems 10 durch Betätigen der
Tastfunktion des Drehknopfes 20 bestätigt wird. Ist dies der
Fall, wird der vorgeschlagene Zielort in Schritt 70 als ge
wünschter Zielort bestimmt. Ist dies nicht der Fall, und gibt
der Bediener statt des Bestätigungssignals einen weiteren Buch
staben ein, springt das Verfahren gemäß der Schleife 72 zurück
zu dem Verfahrensschritt 60, in dem der eingegebene Buchstaben
eingelesen wird. Daraufhin werden die Verfahrensschritte 60 bis
68 iterativ so lange wiederholt, bis der vorgeschlagene Zielort
im Verfahrensschritt 68 dem gewünschten Zielort des Bedieners
entspricht.
Mit der Bezugsziffer 74 ist in Fig. 3 die wahrscheinlichkeits
abhängige Relevanz bezeichnet, die bei der Auswahl des vorge
schlagenen Zielortes im Verfahrensschritt 64 berücksichtigt
wird. Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
die wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz 74 dabei in Abhängig
keit von der jeweiligen Größe 76 der möglichen Zielorte be
stimmt. Die Größe 76 wird ihrerseits anhand der Anzahl von
Straßen 78 bestimmt. Alternativ oder ergänzend wird in weiteren
bevorzugten Ausführungsbeispielen auch die Anzahl der Haus
nummern 80, die dem jeweiligen Zielort zugeordnet sind, berück
sichtigt.
In weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung
wird bei der Bestimmung der wahrscheinlichkeitsabhängigen Rele
vanz 74 alternativ oder ergänzend die Entfernung 82, die
Häufigkeit früherer Bestimmungen 84 des jeweiligen Zielortes
und/oder eine Zusatzinformation 86 berücksichtigt, die dem je
weiligen Zielort zugeordnet ist.
Die Auswahl des vorgeschlagenen Zielortes erfolgt gemäß Ver
fahrensschritt 64 dann in Abhängigkeit von der wahrscheinlich
keitsabhängigen Relevanz 74, so daß das Navigationssystem 10
auf diese Weise eine schnelle und gezielte Bestimmung von ge
wünschten Zielorten ermöglicht.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Bediener des
Navigationssystems 10 mit Hilfe der Eingabeeinheit 18 die ver
schiedenen Kriterien 76 bis 86, die in die Bestimmung der wahr
scheinlichkeitsabhängigen Relevanz einfließen, auswählen und
somit das Navigationssystem 10 an seine Bedürfnisse anpassen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Bestimmen eines gewünschten Zielortes in
einem rechnergestützten Navigationssystem (10), insbe
sondere einem Kraftfahrzeug-Navigationssystem, wobei die
möglichen Zielorte (42) alphanumerisch in einem Speicher
(16) des Navigationssystems (10) abgespeichert sind, mit
den Schritten:
- a) Einlesen (60) wenigstens eines alphanumerischen Zeichens des gewünschten Zielortes,
- b) Bestimmen (62) einer Untermenge (44) von möglichen gewünschten Zielorten in Abhängigkeit von dem einge lesenen alphanumerischen Zeichen,
- c) Anzeigen (66) wenigstens eines vorgeschlagenen Ziel ortes (30), wobei der vorgeschlagene Zielort (30) anhand eines definierten Kriteriums aus der Unter menge (44) ausgewählt wird (64), und
- d) gegebenenfalls iteratives Wiederholen (72) der Schritte a) bis c),
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz (74) in Abhängigkeit
von einer Größe (76) des möglichen Zielortes bestimmt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe (76) des möglichen Zielortes anhand einer Anzahl von
Straßen (78) bestimmt wird, die dem möglichen Zielort zu
geordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe (76) des möglichen Zielortes anhand einer
Anzahl von Hausnummern (80) bestimmt wird, die dem mög
lichen Zielort zugeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wahrscheinlichkeitsabhängige
Relevanz (74) in Abhängigkeit von einer Entfernung (82)
des möglichen Zielortes bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wahrscheinlichkeitsabhängige Rele
vanz (74) in Abhängigkeit von einer Häufigkeit (84)
früherer Bestimmungen des möglichen Zielortes bestimmt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wahrscheinlichkeitsabhängige Rele
vanz (74) in Abhängigkeit von abgespeicherten Zusatz
informationen (86) bestimmt wird, die den möglichen Ziel
orten zugeordnet sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wahrscheinlichkeitsabhängige Rele
vanz (74) in Abhängigkeit von einem externen Auswahlsignal
bestimmt wird.
9. Navigationssystem, insbesondere Kraftfahrzeug-Navigations
system, mit einem Speicher (16), in dem eine Summe mög
licher Zielorte (42) alphanumerisch abgespeichert ist, mit
einer Eingabeeinheit (18) zum Einlesen von Eingabedaten,
mit einer Rechnereinheit (12), die in Abhängigkeit von den
eingelesenen Eingabedaten eine Untermenge (44) von mög
lichen gewünschten Zielorten bestimmt und ferner anhand
eines definierten Kriteriums einen vorgeschlagenen Zielort
aus der Untermenge (44) auswählt, und mit einer Anzeige
einheit (28), die den vorgeschlagenen Zielort anzeigt, da
durch gekennzeichnet, daß das definierte Kriterium eine
wahrscheinlichkeitsabhängige Relevanz (74) aller möglichen
gewünschten Zielorte beinhaltet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10042983A DE10042983B4 (de) | 2000-09-01 | 2000-09-01 | Verfahren zum Bestimmen eines gewünschten Zielortes in einem rechnergestützten Navigationssystem sowie entsprechendes Navigationssystem |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10042983A DE10042983B4 (de) | 2000-09-01 | 2000-09-01 | Verfahren zum Bestimmen eines gewünschten Zielortes in einem rechnergestützten Navigationssystem sowie entsprechendes Navigationssystem |
Publications (2)
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DE10042983A1 true DE10042983A1 (de) | 2002-03-28 |
DE10042983B4 DE10042983B4 (de) | 2006-06-01 |
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Country Status (1)
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---|---|
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