DE10039572A1 - Verfahren zur Überprüfung von Zahlungsvorgängen mit Kreditkarten - Google Patents
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Abstract
Schäden durch unbefugte Benutzung von Kreditkarten lassen sich um so wirksamer einschränken, je eher der Kreditkarteninhaber eine unbefugte Benutzung dem Karteninstitut anzeigt. Bekannte Verfahren für eine Überprüfung zur Aufbewahrung der Kreditkarte bzw. zur Identifizierung des Benutzers haben sich in der Praxis nicht wirkungsvoll durchgesetzt. Konten-Sperrkarten wie auch eine angezeigte Kontensperrung sind vom Zeitfaktor der Registrierung einer unbefugten Benutzung abhängig. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren vor, mit dem die Zahlungsvorgänge mit Kreditkarte so quasi zeitgleich mit der Buchung durch den Kreditkarteninhaber kontrolliert werden können. Das Verfahren benutzt den für den Mobilfunk bekannten "Short-Message-Service" (SMS), so dass die Zahlungsvorgänge dem Kreditkarteninhaber auf dem Display seines Mobilfunkgerätes ohne Verzögerung angezeigt werden. Ein Transfercenter im Mobilfunknetz arbeitet mit den Karteninstituten zusammen und sendet die Daten von den Zahlungsvorgängen als SMS-Nachricht zu den Mobilfunkgeräten der Kreditkarteninhaber. Eine Anwendung des Verfahrens im Festnetz ist analog möglich, soweit ein dem SMS ähnlicher Dienst zur Verfügung steht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem Schadensfälle bei Kreditkarten durch eine
unbefugte Benutzung eingeschränkt werden können.
Kreditkartenunternehmen haben weltweit jährlich Millionenschäden durch die unbefugte
Nutzung von Kreditkarten. Allein Eurocard/Mastercard hat über eine dreistellige
Millionenhöhe an Zahlungsausfällen pro Jahr durch den Missbrauch von Kreditkarten. Der
Grund liegt darin, dass nach unseren Recherchen die Zeit zwischen Missbrauch und
Auffälligkeit beim Geschädigten sehr groß ist und damit dem Täter, der diese Karte
missbräuchlich benutzt, ein gewisser Zeitraum zur Verfügung steht, um Geschäfte über
diese Kreditkarte zu tätigen bzw. den Magnetstreifen widerrechtlich zu kopieren.
Heute werden Kreditkartenzahlungen als auch Bankkartenzahlungen (ec-Karten) durch
Zahlungsterminals "on the fly" mit Großrechnersystemen verbunden und dort abgeglichen,
so dass Veränderungen auf dem Kreditkartenkonto kurzzeitig nach dem Zahlungsprozess
nachweisbar sind.
Zur Vermeidung des Missbrauchs von Kreditkarten sind derzeit verschiedene Verfahren
und Systeme bekannt. Zum Beispiel eine Aufbewahrungseinrichtung für die Kreditkarte
mit Warnsignalsystem, das sich akustisch bemerkbar macht, wenn die Kreditkarte nach
einer bestimmten Zeit nicht in das Aufbewahrungsbehältnis zurückkehrt (siehe DE 42 37 924),
hilft dem Eigentümer den Verlust seiner schon nach kurzer Zeit festzustellen.
Bekannt sind auch Verfahren, bei denen der Prozess der Geldbewegung erst nach
Identifizierung der Benutzerperson ausgelöst wird, sei es durch personenbezogene
Sprachfrequenzdaten, die ein Prüfrechner mit der gespeicherten Spracherkennung für den
Kreditkarteneigentümer vergleicht (siehe DE 42 31 937) oder durch Fingerabdruck, mit dem
die Kreditkarte ausgestattet wird und ein mit Fingerabdruckkeser ausgestattetes
Kreditkartenlesegerät einen Vergleich mit dem gespeicherten Fingerabdruck für den
Inhaber der Kreditkarte auslöst (siehe DE 44 47 435).
Der Schaden durch Verlust und unbefugte Benutzung einer Kreditkarte kann auch dadurch
eingeschränkt werden, dass für die Kreditkarte auch eine Konten-Sperrkarte existiert, die
der Eigentümer sofort nach Feststellen des Verlustes zur Anwendung bringt und das
Kreditkartenkonto sperrt (siehe DE 36 12 507).
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Sicherheitssystem anzubieten, mit dem eine
Begrenzung des Schadens durch unbefugte Benutzung einer Kreditkarte gegenüber den
bekannten Lösungen wesentlich erhöht wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass dem Kreditkarteninhaber alle Zahlungsvorgänge,
die mit seiner Kreditkarte erfolgen, so quasi zeitgleich mit der Buchung beim Karteninstitut
auf seinem Mobilfunktelefon oder einer anderen geeigneten Telekommunikationsein
richtung angezeigt werden. Für die Übertragung der Information zum Kreditkarteninhaber
wird der für den Mobilfunk zur Verfügung stehende Kurzmitteilungsdienst "Short-
Message-Service" (SMS) angewendet. Ein Transfercenter im Mobilfunknetz erhält die
Daten zu den Zahlungsvorgängen vom Kreditkarteninstitut und formiert daraus die SMS-
Sendungen an den Mobilfunkteilnehmer. Die Daten zum Zahlungsvorgang betreffen die
Angaben zu Betrag, Datum, Uhrzeit, Ort der Zahlung und Händler. Bei bestimmten
Netzbetreibern, z. B. D1-Netz der Deutschen Telekom AG, kann jede Händler-lokalisation
einer Zelle im Netz zugeordnet werden, so dass als Parameter eine Zellen ID für den
Händler zur Verfügung steht.
Die technische Lösung umfasst folgende Verfahrensschritte (siehe Fig. 1):
- - Bei Auslösung eines Zahlungsvorganges mit Kreditkarte werden die Zahlungsdaten zum Karteninstitut übertragen (Stand der Technik).
- - Beim Karteninstitut wird ein verschlüsselter Datensatz (Z) zu den Kunden- und Zahlungsdaten generiert und zum SMS-Transfercenter übertragen.
- - In einer Vergleichseinheit werden die Kundendaten aus dem Datensatz (Z) mit den gespeicherten verschlüsselten Kundendaten (Datensatz K) verglichen und bei Übereinstimmung die SMS-Zieladresse bestimmt.
- - Aus den Zahlungsdaten wird der Datensatz (S) generiert und an die SMS-Zieladresse gesendet. Auch wird der Datensatz (S) - ergänzt durch die Händlerzellen ID - zum Callcenter für Reklamationen beim Karteninstitut übertragen.
- - Im Display seines Mobilfunktelefones werden dem Kreditkarteninhaber die Daten zu den Zahlungsvorgängen mit seiner Kreditkarte angezeigt.
- - Der Kunde erkennt den Zahlungsvorgang als richtig und löscht den Datensatz.
- - Der Kunde erkennt eine unbefugte Benutzung seiner Kreditkarte und reklamiert beim Callcenter des Karteninstituts.
- - Callcenter registriert Rufnummer des Reklamierenden und prüft seine lokale Position in Bezug zum Händler, bei dem der reklamierte Zahlungsvorgang ausgelöst wurde. Bestätigt sich eine unbefugte Benutzung der Kreditkarte, werden sofort Maßnahmen Schutz vor weiterem Missbrauch eingeleitet.
Die Kreditkartenunternehmen arbeiten zusammen mit einem Mobilfunkbetreiber, z. B. der
Deutschen Telekom AG, in diesem Falle mit der Tochter DeTeMobil, um "on the fly"
Zahlungsvorgänge per SMS an den Handyempfänger auszusenden. Das heißt, die Deutsche
Telekom AG/T-Mobil richtet ein Transfercenter ein, wo Kreditkarteninformationen auf
SMS-Sendungen für D1-Teilnehmer umgesetzt werden.
Im Falle eines Zahlungsvorganges erfolgt fast zeitgleich mit dem Verifizieren der
Computersysteme eine Nachricht auf das Handy des Teilnehmers in Form einer SMS-
Information. Die Nachricht beinhaltet zum Beispiel, dass ein Zahlungsvorgang am 15.03.00
in Bonn bei der Fa. Christ durchgeführt worden ist, und das Konto mit 550,- DM belastet
wurde. Hat der Empfänger diese Zahlung getätigt, so hat er eine Kontrolle über die erfolgte
Zahlung. Hat er diese Zahlung nicht getätigt, wird er informiert, dass eine unbefugte
Benutzung seiner Kreditkarte erfolgt ist und kann sich sofort mit seinem Kreditkarten
institut (Nummer ist unter Kurzwahl einprogrammiert) in Verbindung setzen bzw. sich
über die Auskunft der T-Mobil (2555) sofort verbinden lassen.
Das Callcenter kann außer der Rufnummer gleichzeitig auch einen Parameter Zellen ID
regenerieren und diesen mit der Zellen ID des Händlers vergleichen, so dass eine
Zusatzinformation zum Aufenthalt des Reklamierenden in Bezug zum Händler zur
Verfügung steht. Ruft der Kunde beispielsweise aus der gleichen oder einer benachbarten
Zelle an, dann scheint etwas nicht zu stimmen.
Soweit ein dem SMS-Dienst ähnlicher Dienst für das Festnetz zur Verfügung steht, kann
das Verfahren analog auch im Festnetz angewendet werden. Eine Benachrichtigung über
e-Mail oder "Unified Messaging Service" ist ebenfalls denkbar. Ist der Kreditkarteninhaber
nicht erreichbar, werden die Daten zu den Zahlungsvorgängen mit seiner Kreditkarte in der
eingerichteten Box abgelegt und können dort abgerufen werden. Die Mobilbox für das
Mobilfunkgerät speichert die Daten, auch wenn das Mobiltelefon ausgeschaltet ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Überprüfung von Zahlungsvorgängen mit Kreditkarten,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zahlungsvorgänge zeitgleich mit der Buchung beim Karteninstitut dem Kreditkarteninhaber auf dem Display seines Mobilfunkgerätes oder einer anderen Telekommunikationseinrichtung angezeigt werden,
dass dafür die beim Karteninstitut verfügbaren Daten zu den Zahlungsvorgängen in einem Transfercenter in eine SMS-Nachricht (Short-Message-Service) umgesetzt und zum Mobilfunkgerät oder einer anderen Telekommunikationseinrichtung des Kreditkarteninhabers gesendet werden, und
dass die im Display des Mobilfunkgerätes oder einer anderen Telekommunikationsein richtung angezeigten Daten zu den Zahlungsvorgängen durch den Kreditkarteninhaber geprüft werden, so dass bei unbefugter Benutzung der Kreditkarte bereits nach kurzer Zeit Maßnahmen zur Begrenzung des Schadens eingeleitet werden können.
dass die Zahlungsvorgänge zeitgleich mit der Buchung beim Karteninstitut dem Kreditkarteninhaber auf dem Display seines Mobilfunkgerätes oder einer anderen Telekommunikationseinrichtung angezeigt werden,
dass dafür die beim Karteninstitut verfügbaren Daten zu den Zahlungsvorgängen in einem Transfercenter in eine SMS-Nachricht (Short-Message-Service) umgesetzt und zum Mobilfunkgerät oder einer anderen Telekommunikationseinrichtung des Kreditkarteninhabers gesendet werden, und
dass die im Display des Mobilfunkgerätes oder einer anderen Telekommunikationsein richtung angezeigten Daten zu den Zahlungsvorgängen durch den Kreditkarteninhaber geprüft werden, so dass bei unbefugter Benutzung der Kreditkarte bereits nach kurzer Zeit Maßnahmen zur Begrenzung des Schadens eingeleitet werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten zu den Zahlungs
vorgängen mindestens die Angaben Betrag, Datum, Uhrzeit, Ort der Zahlung und
Händler ID umfassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten zu den
Zahlungsvorgängen zusammen mit den Kundendaten in einem verschlüsselten Datensatz
vom Karteninstitut zum Transfercenter übertragen werden (111),
dass die Kundendaten im Transfercenter mit einem gespeicherten verschlüsselten
Kundendatensatz verglichen werden und bei Übereinstimmung die SMS-Zieladresse
bestimmt wird (114), dass die Daten zu den Zahlungsvorgängen als SMS-Nachricht zum
Kunden gesendet werden (116), dass die Daten zu den Zahlungsvorgängen gleichzeitig
auch zum Callcenter für Reklamationen übertragen werden und dafür durch eine
Händlerzellen ID ergänzt werden, und dass bei Reklamationen Rufnummer und Zellen
ID des Reklamierenden im Callcenter registriert (120) und zur Prüfung der Identität von
Reklamierenden und Kreditkarteninhaber verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren analog
auch im Festnetz angewendet werden kann, soweit ein dem SMS ähnlicher Dienst wie
z. B. Unified Messaging Service für das Festnetz zur Verfügung steht.
Priority Applications (2)
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