DE10038986C2 - Dichtvorrichtung zum Abdichten eines um eine Drehachse rotierbaren Hohlraums - Google Patents
Dichtvorrichtung zum Abdichten eines um eine Drehachse rotierbaren HohlraumsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtvorrichtung zum Abdichten
eines um eine Drehachse rotierbaren Hohlraumes, insbesonde
re eines Hohlraumes eines Rotationsverdampfers.
Zum Verdampfen von Substanzen, beispielsweise zum Verdamp
fen von Lösemitteln beim Konzentrieren von pharmazeutischen
oder chemischen Produkten, sind Rotationsverdampfer be
kannt, beispielsweise auf dem Markt erhältliche Rotations
verdampfer der Fa. Genser Wissenschaftliche Apparate, Ro
thenburg o. d. T. Bei diesen bekannten Rotationsverdampfern
werden die zu verdampfenden, flüssigen Substanzen in den
Hohlraum eines, im Allgemeinen in einem Heizbad, rotierba
ren Rotationskolben (Verdampfergefäß) eingebracht. Durch
Rotation des Rotationskolben wird auf der Innenseite des
Rotationskolbens ein dünner Flüssigkeitsfilm erzeugt, aus
dem heraus die Substanzen, insbesondere das Lösemittel,
verdampft. Ein gewisser Teil der Substanz bzw. des Lösemit
tels verdampft auch direkt aus dem Flüssigkeitsspiegel im
Rotationskolben. Der Dampf wird aus dem Rotationskolben
durch eine Dampfleitung einem Kühler zugeführt und dort
wieder auskondensiert. Im Allgemeinen wird im Rotationskol
ben auch ein Unterdruck oder Vakuum erzeugt, um den Dampf
druck der zu verdampfenden Substanzen zu erhöhen und um das
Produkt zu schonen. Die Dampfleitung ist in einem Durchfüh
rungsbereich an den Rotationskolben über eine drehbare Ver
bindung angeschlossen. Die Verbindungsstelle ist mittels
einer axialen Gleitringdichtvorrichtung abgedichtet, die
einen konzentrisch zur Drehachse angeordneten Gleitring am
Rotationskolben und eine Gegendichtfläche an der Dampfleitung
aufweist, auf der der Gleitring bei der Rotation des
Rotationskolbens gleitet. Der Gleitring besteht aus einem
PTFE-Compound (PTFE/Glas), die Gegendichtfläche, auf der
der Gleitring gleitet, besteht oft aus Glas. Es ist aber
auch bekannt, zum Abdichten des Rotationskolbens Radialwel
lendichtungen, z. B. radiale Gleitringe (Simmerringe) und
eine entsprechende zylindrische Gegendichtfläche, zu ver
wenden.
An das Dichtsystem eines Rotationsverdampfers werden extrem
hohe Ansprüche gestellt. Es muss gegenüber nahezu allen
Chemikalien beständig und über einen langen Zeitraum dicht
sein. Ferner verschlechtert sich bei zum Teil spontan auf
tretenden Undichtigkeiten des Dichtungssystems das Vakuum
im Rotationskolben, d. h. der Druck steigt an. Diese Vakuum
verschlechterung führt zu einem Anstieg der Siedetemperatur
(oder einer Verringerung des Dampfdruckes) und somit zu ei
nem Anstieg der Produkttemperatur. Dies wird zwar üblicher
weise dadurch abgemildert, dass die Heizbadtemperatur auf
einen für das Produkt unkritischen Wert eingestellt wird.
Der Nachteil dieser Maßnahme besteht jedoch in einer
schlechteren Verdampfungsleistung. Außerdem kann es durch
eine Undichtigkeit zu Produktverlusten oder sogar Produkt
zerstörung kommen, was bei empfindlichen und teueren Pro
dukten oft auch mit erheblichen finanziellen Verlusten ver
bunden ist.
Aus diesen Gründen werden beide Dichtflächen mechanisch
präzise bearbeitet, so dass die Undichtigkeit an dieser
Dichtstelle möglichst klein ist. Bei einer Gleitringdich
tung kann auch eine Nachstellvorrichtung für den Gleitring
oder die Gegenseite vorgesehen sein, um Temperaturunter
schiede und/oder Dichtungsverschleiß zu kompensieren. Mit
diesen bekannten Maßnahmen wird ein Endvakuumwert von mindestens
0,1 mbar im Rotationsverdampfer problemlos erreicht
bei Verwendung einer handelsüblichen Laborölvakuumpumpe
(Drehschieberpumpe) mit einer Saugleistung von ca. 2500 Li
tern/Stunde zur Evakuierung des Rotationsverdampfers.
Aus EP 0 504 099 B1 ist ein Rotationsverdampfer bekannt,
bei dem die Dichtigkeit eines Dichtungssystems für die
Dampfdurchführung zum Rotationskolben dadurch verbessert
wird, dass zwei rohr- oder ringförmige Teile koaxial zur
Drehachse nebeneinander angeordnet werden, deren einander
zugewandten Stirnseiten aufeinander gleitende Dichtflächen
bilden. Diese Dichtrohr- oder Dichtringteile bestehen aus
gleitfähigem Kunststoff, Glas, Keramik oder einem Kohlen
stoffwerkstoff und insbesondere aus einem PTFE-Verbund-
Werkstoff. Auf der Außenseite der Mantelfläche jedes der
beiden Rohr- oder Ringteile ist zusätzlich jeweils ein sta
tionärer Dichtring angeordnet.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Dicht
vorrichtung für einen rotierbaren Hohlraum, insbesondere
eines Rotationsverdampfers, mit verbesserter Dichtigkeit
anzugeben.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merk
malen des Anspruchs 1.
Die Dichtvorrichtung (Rotationsdichtung) gemäß Anspruch 1
zum Abdichten eines um eine Drehachse (Rotationsachse)
drehbaren (rotierbaren) Hohlraumes, insbesondere eines
Hohlraumes eines Rotationsverdampfers, umfasst
- a) eine Anzahl n ≧ 2 Dichtbereiche, die durch n - 1 jeweils zwischen zwei Dichtbereichen liegende Zwischenzonen (Zwischenraum) voneinander getrennt sind und in denen jeweils zwei um die Drehachse geschlossen (zusammenhängend) verlaufende Dichtflächen bei Rotation des Hohl raumes aufeinander gleitend (schleifend, verschleißbe haftet) bewegbar (rotierbar) sind, und
- b) wenigstens einen, insbesondere verschließbaren, An schluss für wenigstens eine der Zwischenzonen zum Ein leiten und/oder Ausleiten und/oder Durchleiten von Fluiden, in bzw. aus bzw. durch die Zwischenzone.
Gemäß Anspruch 1 beruht die Erfindung auf der Überlegung,
in der Dichtung zwischen dem Hohlraum und einem, im Allge
meinen luftgefüllten, Außenraum wenigstens eine zusätzliche
Pufferzone in Gestalt der Zwischenzone zu schaffen, die in
der Strömungsrichtung für bei einer Undichtigkeit durch die
Dichtung strömende Fluide in Reihe (seriell) zu den weite
ren Dichtbereichen mit den aufeinandergleitenden, ebenen
oder gekrümmten Dichtflächen liegt. Diese Pufferzone oder
Pufferzonen kann bzw. können über den zugehörigen Anschluss
in Strömungsverbindung zu einem fluidgefüllten Raum oder
einer Fluidfördereinrichtung gebracht werden. Dadurch kann
der Störeinfluss einer vorhandenen Undichtigkeit in einer
gewünschten Weise verringert oder kompensiert werden, bei
spielsweise durch Erzeugen eines definierten Druckes, ins
besondere eines Unterdruckes, oder einer definierten Gasat
mosphäre in der Zwischenzone.
Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe ist im fakulta
tiv auf die Ansprüche 1 bis 30 rückbezogenen Anspruch
31 angegeben.
Die Dichtvorrichtung gemäß Anspruch 31 zum Abdichten eines
um eine Drehachse rotierbaren Hohlraumes, insbesondere
eines Hohlraumes eines Rotationsverdampfers, umfasst
- a) wenigstens zwei aufeinander gleitende und gegeneinander rotierbare Dichtflächen und
- b) wenigstens ein Flächendruck-Steuerelement zum Steuern des Flächendruckes, mit dem die aufeinander gleitenden Dichtflächen aneinander gepresst werden, wobei
- c) das Flächendruck-Steuerelement einen Steueranschluss zum Anlegen einer Steuergröße aufweist.
Durch diese Maßnahmen gemäß Anspruch 31 ist ein Verschleiß
oder ein thermisches Ausdehnungsverhalten an den Dichtflä
chen durch eine automatische Einstellung oder Nachstellung
des Flächendruckes des Dichtsystems kompensierbar. Eine
Spaltbildung zwischen den Dichtflächen kann vermieden wer
den.
Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Einsatz
möglichkeiten sowie Betriebsweisen der Dichtvorrichtung ge
mäß der Erfindung ergeben sich aus den vom Anspruch 1 oder
Anspruch 31 abhängigen Ansprüchen.
In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Dichtvor
richtung sind die Dichtbereiche relativ zur Drehachse radi
al. also senkrecht zur Drehachse, zueinander beabstandet.
Diese Ausführungsform entspricht einer im Rahmen der Erfin
dung weitergebildeten Axialdichtung oder Axialwellendich
tung, unter die beispielsweise eine axiale Gleitringdich
tung fällt. Die Zwischenzonen und die Dichtbereiche sind
dann vorzugsweise konzentrisch um die Drehachse angeordnet,
können aber auch exzentrisch angeordnet sein. Neben der be
vorzugten ringförmigen oder hohlzylindrischen Gestalt kön
nen die Zwischenzonen und die Dichtbereiche auch einer an
deren geschlossenen Gestalt folgen, beispielsweise einer
elliptischen Form. Vorzugsweise sind die Dichtflächen im
Wesentlichen orthogonal zur Drehachse gerichtet sind.
In einer zweiten und ebenfalls vorteilhaften Ausführungs
form der Dichtvorrichtung sind die Dichtbereiche relativ
zur Drehachse axial, also parallel zur Drehachse, zueinan
der versetzt angeordnet. Diese Ausführungsform entspricht
nun einer erfindungsgemäß weitergebildeten Radialdichtung
oder Radialwellendichtung, die als radiale Gleitringdich
tung ausgebildet sein kann. Die Dichtflächen sind nun ins
besondere im Wesentlichen rotationssymmetrisch zur Drehach
se ausgebildet und verlaufen vorzugsweise parallel zur
Drehachse, also zylinderflächenförmig.
Die Dichtflächen der Dichtbereiche sind im Allgemeinen mit
einander zugewandten Oberflächen von Dichtkörpern gebildet,
wobei wenigstens ein erster Dichtkörper mit dem Hohlraum
mitrotierbar ist (im Bezugssystem der Umgebung des Hohlrau
mes nicht ortsfest ist) und wenigstens ein zweiter Dicht
körper gegenüber dem Hohlraum nicht mitrotierbar ist(im Be
zugssystem der Umgebung ortsfest ist). Der oder die ersten
Dichtkörper können mit einer Wandung des Hohlraumes gebil
det sein oder - als vorgefertigte Teile - mit einer Wandung
des Hohlraumes am Ende oder von außen verbunden sein. Ins
besondere kann mindestens einer der Dichtkörper ein Gleit
ring sein. Die Zwischenzonen zwischen den Dichtbereichen
sind dann im Allgemeinen mit Ausnehmungen (Ausbuchtungen,
Nuten) oder Öffnungen (Spalten, Durchbrüchen) in jeweils
nur einem der Dichtkörper (alternierend oder alle im glei
chen Dichtkörper) oder beiden Dichtkörpern gebildet oder
mit Zwischenräumen zwischen mehreren einzelnen Dicht
körpern.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die
Dichtvorrichtung zum Abdichten eines Verbindungsbereiches
des rotierbaren Hohlraumes mit einem ortsfesten weiteren
Hohlraum, der insbesondere als Leitung zum Zuleiten
und/oder Ableiten von Fluiden zu dem bzw. aus dem rotierba
ren Hohlraum dient, vorgesehen. Der Übergangsbereich zwi
schen den beiden gegeneinander rotierbaren Hohlräumen dient
also insbesondere als Fluiddurchführungsbereich. Der zweite
Dichtkörper ist dann vorzugsweise mit einer Wandung des
ortsfesten weiteren Hohlraumes gebildet oder - als vorge
fertigtes Teil - mit einer Wandung des ortsfesten weiteren
Hohlraumes von außen oder an deren Ende verbunden, bei
spielsweise in Gestalt eines Gleitringes.
Die Anschlüsse können auch zu den Zwischenzonen räumlich
versetzt angeordnet sein und werden dann über Leitungen mit
den Zwischenzonen verbunden. Diese Leitungen werden vor
zugsweise durch den oder einen der Hohlräume geführt.
Die gemäß der Erfindung vorgesehenen Anschlüsse für die
Zwischenzonen können in vielfältiger Weise vorteilhaft ver
wendet werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden
Fluidfördermittel an dem wenigstens einen Anschluss wenig
stens einer Zwischenzone angeschlossen, um gewünschte Flui
de in die Zwischenzone hineinzufördern oder in der Zwi
schenzone befindliche Fluide aus der Zwischenzone heraus
zufördern oder ein Fluid zwischen zwei Anschlüssen durch
die Zwischenzone hindurchzufördern. Die Fluidfördermittel
umfassen vorzugsweise eine Strömungsmaschine wie eine Pum
pe, können aber auch mit einem unter einem gewissen Druck
stehenden Gas- oder Flüssigkeitsreservoir (z. B. Druckfla
sche) gebildet sein.
Diese Fluidförderung ist vorzugsweise steuerbar, wobei vor
zugsweise auch die Anschlüsse gesteuert, also wenigstens
teilweise verschlossen und wieder geöffnet, werden können.
So wird über die Fluidfördermittel vorzugsweise der Druck
in der wenigstens einen Zwischenzone gesteuert, insbesonde
re zum Erzeugen eines Vakuums (Unterdrucks). Diese Be
triebsweise und die nachfolgenden Weiterbildungen können
auch als Betriebsverfahren separat beansprucht werden.
Dabei wird in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
die Druckdifferenz zwischen dem Druck in der wenigstens ei
nen Zwischenzone (Zonendruck) einerseits und dem Druck im
rotierbaren Hohlraum (Innendruck) andererseits auf einen
vorgegebenen Wert (Sollwert, Führungsgröße) eingestellt
oder geregelt.
Der vorgegebene Wert der Druckdifferenz zwischen dem Druck
in der wenigstens einen Zwischenzone einerseits und dem
Druck im rotierbaren Hohlraum andererseits kann im Wesent
lichen gleich Null sein. Bezogen auf den Hohlraum und den
dort herrschenden Innendruck ist dann eine Undichtigkeit
praktisch nicht mehr feststellbar.
Stellt man dagegen den Sollwert für die Druckdifferenz grö
ßer als Null ein, so strömt dann bei einer Undichtigkeit
abhängig von der Höhe der Druckdifferenz Luft aus dem Au
ßenraum infolge des dort herrschenden höheren Druckes (At
mosphärendruck) in den evakuierten Hohlraum. Dies kann to
leriert werden, solange die einströmende Luftmenge so ge
ring ist, dass sie im Hohlraum prozesstechnisch vernachläs
sigbar ist.
In einer dritten Variante wird der Zonendruck in der Zwi
schenzone kleiner als der Innendruck im Hohlraum einge
stellt. Bei einer Undichtigkeit gelangt nun aus dem evaku
ierten Hohlraum Gas oder Dampf in die Zone. Dies kann nun
entweder bei nicht zu großen Mengen in Kauf genommen werden
oder es wird vorzugsweise am Anschluss der Zwischenzone
eine Auffangeinrichtung nachgeschaltet zum Auffangen und
eventuellen Wiederverwerten der in die Zwischenzone gelang
ten Substanzen. Die Auffangeinrichtung kann beispielsweise
eine Kondensationsvorrichtung zum Kondensieren der Dämpfe
oder eine Absorptionsvorrichtung zum Absorbieren der Dämpfe
sein.
Neben einer Evakuierung der Zwischenzonen als Betriebsweise
(Betriebsverfahren) der Dichtvorrichtung ist es auch mög
lich, Fluide in gewünschter Zusammensetzung in die Zwi
schenzone einzubringen. Hierdurch können eine Vielzahl von
Funktionalitäten verwirklicht werden, die auch separat als
Verfahren zum Betreiben der Dichtvorrichtung beanspruchbar
sind.
In einer besonderen Ausführungsform wird durch wenigstens
eine Zwischenzone ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel
oder Heizmittel geleitet zur Kühlung bzw. Beheizung der
Dichtbereiche. Dabei können die gegenüberliegenden Dicht
flächen beide beheizt bzw. gekühlt werden, wobei die Tempe
raturen auch unterschiedlich sein können.
Weiterhin ist es in vorteilhafter Weise möglich, in die
Zwischenzonen Fluide einzubringen, die für einen im rotier
baren Hohlraum oder einen mit diesem in Verbindung stehen
den Prozessraum stattfindenden Prozess, insbesondere einen
Rotationsverdampfungsprozess in einem Rotationsverdampfer,
prozessneutral oder prozessinhärent (im Prozess enthalten)
sind. Beispiele für prozessneutrale Fluide sind inerte Gase
wie Edelgas oder Stickstoff oder inerte Flüssigkeiten und
für prozessinhärente Fluide gasförmige oder flüssige Löse
mittel oder andere zu verdampfende oder bereits verdampfte
Substanzen.
Zur Verbesserung des Gleitverhaltens an den aufeinander
gleitenden Dichtflächen kann diesen in einer weiteren Be
triebsweise über die wenigstens eine Zwischenzone auch ein
Gleitmittel oder Schmiermittel zugeführt werden, wobei der
Begriff Fluid neben flüssigen Schmierstoffen wie zum Bei
spiel Ölen auch Fette und Festschmierstoffe wie viskose Pa
sten oder dergleichen umfassen soll.
Eine weitere Betriebsweise für die Dichtvorrichtung ist da
durch gekennzeichnet, dass eine Reinigungsflüssigkeit, bei
spielsweise ein Lösungsmittel, durch die wenigstens eine
Zwischenzone den Dichtflächen zugeführt wird, um Verschmut
zungen von den Dichtflächen und/oder in den Zwischenzonen
zu lösen.
Schließlich können die Anschlüsse der Zwischenzonen auch
zum Messen des Druckes in der oder den Zwischenzonen ver
wendet werden. Es wird dann mit dem jeweiligen Anschluss
eine entsprechende Meseinrichtung verbunden, die vorzugs
weise wiederum mit einer Auswerteeinrichtung verbunden wird
zum Auswerten der gemessenen Druckwerte. Die Auswertung
kann insbesondere eine Erfassung von Druckänderungen umfas
sen, die als Maß für Undichtigkeit herangezogen werden kön
nen.
Für die Einstellung des Flächendruckes zwischen den Dicht
flächen kann als Flächendruck-Steuerelement in einer vor
teilhaften Weiterbildung ein in Normalenrichtung zu den
Dichtflächen in Abhängkeit von der Steuergröße unterschied
lich ausdehnbares Dehnelement verwendet werden, wie bei
spielsweise ein pneumatisches oder hydraulisches Element,
das über einen Druck als Steuergröße am Steueranschluss ge
steuert wird, ein elektrisch über einen Steuerstrom oder
eine Steuerspannung als Steuergröße steuerbares Element,
insbesondere ein elektrischer Linearmotor, oder ein thermi
sches Dehnelement, dessen Länge abhängig von seiner Tempe
ratur ist, wobei als Steuergröße am Steueranschluss dann
eine thermische Größe verwendet wird.
In einer vorteilhaften Betriebsweise ist eine Überwachungs
einrichtung vorgesehen, die insbesondere mit Hilfe der Zwi
schenzonen die Dichtigkeit an den Dichtflächen überwacht
und durch Steuern des Flächendruck-Steuerelements in einem
vorgegebenen oder vorgebbaren Toleranzbereich hält.
In einem Reinigungs- oder Desinfektionsmodus ist der Flä
chendruck der Dichtflächen über das Flächendruck-
Steuerelement auch vorübergehend erhöhbar zur Erwärmung der
Dichtbereiche durch Reibung.
Eine bevorzugte Anwendung findet die Rotationsdichtung ge
mäß der Erfindung bei einem Rotationsverdampfer zum Abdich
ten eines rotierbaren Hohlraumes, insbesondere des Rota
tionskolbens, in dem die Substanzen verdampft werden, oder
einer Zuleitung zum Rotationskolben. Die Dichtwirkung kann
hier noch zusätzlich dadurch verbessert werden, dass wenig
stens eine als Radialdichtung ausgebildete Dichtvorrichtung
gemäß der Erfindung mit wenigstens einer als Axialdichtung
ausgebildeten Dichtvorrichtung gemäß der Erfindung strö
mungstechnisch in Reihe geschaltet wird. Diese Maßnahme ist
im Übrigen auch bei den bekannten Dichtungen zur Veringe
rungen von Undichtigkeiten von Vorteil.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
weiter erläutert. Dabei wird auf die Zeichnung Bezug genom
men, in deren
Fig. 1 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einem Ro
tationskolben, einer Dampfleitung und einer Dicht
vorrichtung zum Abdichten des Rotationskolbens und
der Dampfleitung mit zwei Zwischenzonen in einem
Längsschnitt,
Fig. 2 der Teil der Dichtvorrichtung gemäß Fig. 1 an der
Dampfleitung in einem Querschnitt,
Fig. 3 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit drei konzentrischen
Zwischenzonen in einem Längsschnitt,
Fig. 4 der Teil der Dichtvorrichtung gemäß Fig. 3 an dem
Rotationskolben in einem Querschnitt,
Fig. 5 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit drei konzentrischen
Zwischenzonen in einem Längsschnitt,
Fig. 6 der Teil der Dichtvorrichtung gemäß Fig. 1 an der
Dampfleitung in einem Querschnitt,
Fig. 7 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit zwei konzentrischen
Zwischenzonen in einem Längsschnitt,
Fig. 8 der Teil der Dichtvorrichtung gemäß Fig. 7 an dem
Rotationskolben in einem Querschnitt,
Fig. 9 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit zwei konzentrischen
Zwischenzonen und Zuleitungen zu den Zwischenzonen
in einem Längsschnitt,
Fig. 10 der Teil der Dichtvorrichtung gemäß Fig. 9 an der
Dampfleitung in einem Querschnitt,
Fig. 11 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit zwei axial versetz
ten Zwischenzonen in einem Längsschnitt,
Fig. 12 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit drei axial versetz
ten Zwischenzonen in einem Längsschnitt,
Fig. 13 ein Teil eines Rotationsverdampfers mit einer
Dichtvorrichtung zum Abdichten des Rotationskol
bens und der Dampfleitung mit drei axial versetz
ten Zwischenzonen und Zuleitungen in einem Längs
schnitt,
Fig. 14 eine Dichtvorrichtung eines Rotationsverdampfers
mit einer Flächendruck-Steuervorrichtung
und
Fig. 15 eine Überwachungseinheit für eine Flächendruck-
Steuervorrichtung gemäß Fig. 14.
jeweils schematisch dargestellt sind. Einander entsprechen de Teile sind in den Fig. 1 bis 15 mit denselben Bezugszei chen versehen.
jeweils schematisch dargestellt sind. Einander entsprechen de Teile sind in den Fig. 1 bis 15 mit denselben Bezugszei chen versehen.
Es sind in allen Fig. 1 bis 15 ein Rotationskolben des Rota
tionsverdampfers mit 4, der Hohlraum oder Innenraum des Ro
tationskolbens 4 mit 40 und die den Innenraum 40 umschlie
ßende Wandung des Rotationskolbens 4 mit 41 sowie eine An
triebseinrichtung zum Rotieren des Rotationskolbens 4 um
eine Drehachse A mit 7 bezeichnet.
In den Fig. 1 bis 10 sind Axialdichtungen nach Art axialer
Gleitringdichtungen für den Rotationskolben 4 und in den
Fig. 11 bis 13 Radialdichtungen nach Art radialer Gleit
ringdichtungen dargestellt.
Eine ortsfest zum Rotationskolben 4 angeordnete Leitung zum
Zu- und Abführen von gasförmigen Substanzen in den bzw. aus
dem Rotationskolben 4 ist in den Fig. 1 bis 10 mit 5 und in
den Fig. 11 bis 13 mit 9 bezeichnet. Der Innenraum der Lei
tung ist gemäß den Fig. 1 bis 10 mit 50 und gemäß den Fig. 11
bis 13 mit 90, die den Innenraum begrenzende Wandung der
Leitung 5 bzw. 9 mit 51 bzw. 91 bezeichnet. An dem vom Ro
tationskolben 4 abgewandten Ende der Leitung 5 kann ein
nicht dargestellter Kühler zum Auskondensieren der ver
dampften Substanzen vorgesehen sein.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 ist um
einen hohlzylindrischen Teil der Wandung 40 des Rotations
kolbens 4 ein ebenfalls hohlzylindrisches Hülsenteil 12 ei
nes ersten Dichtkörpers (Gleitring) 2 angeordnet, der sich
bei der Rotation des Rotationskolbens 4 mit um die Drehach
se A bewegt. An seiner vorderen flanschförmig aufgeweiteten
Stirnseite weist der Dichtkörper 2 eine um die Drehachse A
verlaufende im Wesentlichen ringförmige vordere Oberfläche
20 auf. Diese vordere Oberfläche 20 des Dichtkörpers 2
liegt unmittelbar einer entsprechenden Oberfläche 30 eines
flanschartig ausgeformten, stirnseitigen Teils (stationärer
Planschliff) der rohrförmigen Leitung 5 als Gegenfläche ge
genüber. Dieses flanschartige Teil der Leitung 5 bildet ei
nen zweiten Dichtkörper 3.
Die vordere Oberfläche 30 des zweiten Dichtkörpers 3 ist
durch zwei ringförmig um die Drehachse A und zur Drehachse
konzentrische verlaufende Zwischenzonen Z1 und Z2 in drei
ringsegmentartige, konzentrische und ebene (flache, plane)
Dichtflächen 31, 32 und 33 (in der Reihenfolge von innen
nach außen gezählt) unterteilt. Die Zwischenzonen Z1 und Z2
sind gemäß Fig. 1 und 2 als Nuten im flanschartigen Dicht
körper 3 ausgebildet, die dazwischenliegenden Bereiche mit
den Dichtflächen 31 bis 33 praktisch als Hohlwellen. Die
Oberfläche 20 des ersten Dichtkörpers 2 kann ebenfalls wie
dargestellt durch ringförmige Nuten in drei ebene Dichtflä
chen mit gleichen Radien wie die Dichtflächen 31 bis 33 un
terteilt sein oder auch durchgehend plan (eben) sein. In
beiden Fällen sind die Dichtkörper 2 und 3 nur mit den
Dichtflächen 31 bis 33 des zweiten Dichtkörpers 3 und den
entsprechenden Gegenflächen am ersten Dichtkörper 2 in Kon
takt, so dass also drei voneinander getrennte, radial zu
einander versetzte Dichtbereiche gebildet sind. Durch eine
an der von der vorderen Oberfläche 20 abgewandten Stirnsei
te des Dichtkörpers 2 angeordnete Stelleinrichtung 6 können
nun die entsprechenden Dichtflächen an der Oberfläche 20
des Dichtkörpers 2 gegen die zugehörigen Dichtflächen 31
bis 33 des zweiten Dichtkörpers 3 gedrückt oder gepresst
werden.
Es ist auch denkbar, daß sich die Nuten nur im Dichtkörper
2 befinden.
Bei Rotation des Rotationskolbens 4 um die Drehachse A wird
nun der erste Dichtkörper (Gleitring) 2 mitgedreht und in
den drei Dichtbereichen dichten die aufeinander drehend
gleitenden Dichtflächen von erstem Dichtkörper 2 und 31 bis
33 des zweiten Dichtkörpers 3 den Innenraum 40 des Rotati
onskolbens 4 und den in Richtung der Drehachse A unmittel
bar anschließenden Innenraum 50 der Leitung 5 gegenüber dem
Außenraum ab. Die beiden Dichtkörper 2 und 3 bilden somit
eine axiale Rotations-Dichtvorrichtung für Rotationskolben
4 und Leitung 5 an deren Verbindungsstelle.
Insbesondere wenn eine vergleichsweise große Druckdifferenz
zwischen dem mit p5 bezeichneten Druck im Außenraum (Außen
druck) und dem mit p1 bezeichneten Druck (Innendruck) im
Innenraum 40 und 50 von Rotationskolben 4 und Leitung 5
herrscht, so sind an die Dichtigkeit der drei konzentri
schen Dichtbereiche mit den Dichtflächen 31 bis 33 hohe An
forderungen gestellt. So können beispielsweise beim Evaku
ieren des Rotationskolbens 4 mittels einer Vakuumpumpe über
die Leitung 5 die Druckdifferenzen zwischen dem Innendruck
p1 im Rotationskolben 4 des Rotationsverdampfers und dem
Atmosphärendruck als Außendruck (Umgebungsdruck) p5 ca.
1.000 mbar betragen.
Doch selbst bei Auftreten einer Undichtigkeit in den Dicht
bereichen können durch Steuern des Drucks oder der Gasatmo
sphäre in den Zwischenzonen Z1 und Z2 gemäß der Erfindung
die negativen Auswirkungen einer Leckage vermieden oder zu
mindest abgemildert werden. An der von der Oberfläche 30
abgewandten Seite des Dichtkörpers 3 weisen die Zwischenzo
nen Z1 und Z2 dazu jeweils zwei, vorzugsweise diametral
entgegengesetzt angeordnete, Anschlüsse A1 und B1 bzw. A2
und B2 auf. Von diesen Anschlüssen A1, A2, B1 und B2 werden
für verschiedene Funktionen und Anwendungsfälle nur einer
oder beide gebraucht, weshalb die Anschlüsse A1, A2, B1
und/oder B2 wenigstens teilweise manuell oder automatisch
verschlossen werden können. Dazu sind nicht dargestellte
Verschließeinrichtungen wie beispielsweise magnetisch oder
elektromagnetischsteuerbare Ventile vorgesehen.
Verschließt man nun in einer ersten Betriebsweise den An
schluss B1 und evakuiert die Zwischenzone Z1 mit Hilfe einer
an den Anschluss A1 angeschlossenen Vakuumpumpe, so
kann ein Druck p2 in der Zwischenzone Z1 eingestellt wer
den, der wesentlich näher beim Innendruck p5 im Rotations
kolben 4 liegt als beim Außendruck (Atmosphärendruck) p5.
Dadurch kann die Vakuumverschlechterung im evakuierten In
nenraum 40 des Rotationskolbens 4 bei einer Leckage im
Dichtsystem reduziert werden. Beispielsweise kann der In
nendruck p1 im Rotationskolben 4 auf 20 mbar eingestellt
werden und der Druck p2 in der Zwischenzone Z1 auf 25 mbar.
Die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck p1 des Rotati
onskolbens 4 und dem Zonendruck p2 in der Zwischenzone Z1
beträgt dann nur noch 5 mbar gegenüber einer Druckdifferenz
von beispielsweise 975 mbar zwischen dem Druck p2 in der
Zone Z1 und dem Atmosphärendruck p5 im Außenraum. Es kann
nun als weitere Druckstufe die zweite Zwischenzone Z2 ver
wendet werden und ebenfalls evakuiert werden, wobei der
Druck p3 vorzugsweise zwischen dem Außendruck p5 und dem
Druck p2 in der inneren Zwischenzone Z1 eingestellt wird.
Die äußere Zwischenzone Z2 ist aber in dieser Betriebsweise
nicht unbedingt notwendig und kann auch entfallen.
Bei einer weiteren Betriebsweise, bei der im Rotationsver
dampfer Lösemittel verdampft werden und eine darin gelöste
Substanz entsprechend konzentriert wird, werden die An
schlüsse B1 der Zwischenzone Z1 und B2 der Zwischenzone Z2
verschlossen. Über den Anschluss A1 wird mit Hilfe einer
geeigneten Vorrichtung der inneren Zwischenzone Z1 Lösemit
teldampf zugeführt, wobei das Lösemittel, aus der der Löse
mitteldampf erzeugt wird, in der Regel dem Lösemittel im
Rotationskolben 4 entspricht, aber auch ein anderes Löse
mittel sein kann, das den Prozess nicht stört. Die äußere
Zwischenzone Z2 wird dagegen über den Anschluss A2 so eva
kuiert, dass der Druck p3 in der äußeren Zwischenzone Z2
gleich dem Druck p2 in der inneren Zwischenzone Z1 ist.
Diese Maßnahmen haben zur Folge, dass bei einem Leck in den
Dichtflächen 31, 32 und 33 zum einen Lösemitteldampf von
der Zwischenzone Z1 über das Leck in den evakuierten Innen
raum 40 des Rotationskolbens 4 und 50 der Leitung 5 gelangt
und vom Kühler des Rotationsverdampfers auskondensiert wird
und zum anderen aufgrund der Druckgleichheit der Zonendrüc
ke p2 und p3 aus der äußeren Zwischenzone Z2 in die innere
Zwischenzone Z1 praktisch kein Gas (Luft oder Dampf) ge
langt, sondern bereits von der äußeren Zwischenzone Z2 ab
gefangen wird. Ein Leck in der Dichtvorrichtung hat somit
keinen relevanten Einfluss auf das Vakuum und die Arbeits
weise des Rotationsverdampfers.
In einer weiteren Betriebsweise der Dichtvorrichtung gemäß
den Fig. 1 und 2 werden an den beiden Anschlüssen A1 und B1
sowie A2 und B2 jeder der Zwischenzonen Z1 und Z2 unter
schiedliche Drücke p2 und p2' bzw. p3 und p3' erzeugt und
ein gas- oder dampfförmiges oder flüssiges Kühlmittel (Käl
temittel, Lösemittel) zum Kühlen (Abführen von Wärme) der
Dichtbereiche, insbesondere der aufeinander rotierenden
Dichtflächen (31 bis 33), durch oder in die Zwischenzonen
Z1 und Z2 geleitet. Das Kühlmittel wird dabei in einem
Kühlmittelkreislauf mit einer Kühlvorrichtung oder einem
Wärmetauscher geführt
Umgekehrt kann in einer weiteren Betriebsweise die Dicht
vorrichtung in analoger Weise auch geheizt (Wärme zuge
führt) werden, beispielsweise zum Säubern der Dichtflächen
oder zum Ausnutzen thermischer Ausdehnungen, indem ein gas-
oder dampfförmiges oder flüssiges Heizmittel durch oder in
die Zwischenzonen Z1 und Z2 über deren Anschlüsse A1 und B1
bzw. A2 und B2 geleitet wird, das in einem Heizkreislauf
mit einem Wärmetauscher oder einer Heizvorrichtung geführt
ist.
In einer besonders vorteilhaften Betriebsweise wird mit
Hilfe einer der oder beider Zwischenzonen Z1 und/oder Z2
eine Undichtigkeit in der Dichtvorrichtung erfasst und der
Grad oder das Ausmaß der Undichtigkeit bestimmt. Dazu wird
beispielsweise die innere Zwischenzone Z1 über den An
schluss A1 von einer Vakuumpumpe bis zu einem bestimmten
Druck p2 evakuiert und es wird dann der Anschluss A1 ver
schlossen. Mittels einer an den zweiten Anchluss B1 der
Zwischenzone Z1 angeschlossenen Messeinrichtung wird nun
der Druck p2' in der Zwischenzone Z1 permanent (fortlau
fend) gemessen. Bei Vorliegen einer Undichtigkeit steigt
nun der Druck p2' in der Zwischenzone Z1 wieder an. Je
schneller sich der Druck p2' in der Zone Z1 ändert, um so
undichter ist das Dichtsystem. Durch Auswertung der zeitli
chen Druckänderung anhand der gemessenen Druckwerte und de
ren zeitlichem Verlauf können also Rückschlüsse auf den
Grad der Undichtigkeit gezogen werden. Ferner können auch
zeitliche Änderungen des Druckes p2' und/oder Druck-
Differenzen der Drücke p2' und p3' der Zonen Z1 und Z2 und
des Druckes p1 des evakuierten Innenraumes 40 und 50 des
Rotationsverdampfers in beliebiger Reihenfolge verglichen
werden, um so optimale Aussagen und Strategien zu entwic
keln oder Prognosen über die verbleibende Einsatzdauer des
Dichtsystems des Rotationsverdampfers abzuleiten.
Die Dichtvorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 kann in vielfältiger
Weise abgewandelt werden.
So kann die Gestalt der Zwischenzonen Z1 und Z2 auch von
der Ringform abweichen und beispielsweise auch exzentrisch
und/oder elliptisch (elliptoid) sein. Im Allgemeinen umgibt
die Zwischenzone Z1 und Z2 jeweils die Drehachse A.
Ferner kann die Anzahl n der Zwischenzonen und entsprechend
die Anzahl n + 1 der Dichtbereiche eine beliebige natürliche
Zahl, beginnend mit 1, sein.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform
der Dichtvorrichtung für einen Rotationsverdampfer gemäß
Fig. 1 und 2, bei der eine dritte Zwischenzone Z3 mit zwei
Anschlüssen A3 und B3 außerhalb der Zwischenzone Z2 und
konzentrisch zu dieser aufgebaut ist. Die durch die Zwi
schenzonen Z1 bis Z3 getrennten entsprechenden vier Dicht
flächen am ersten Dichtkörper 2 sind mit 21 bis 24 bezeich
net. Die zusätzliche Zwischenzone Z3 kann beispielsweise
Stickstoff (N2), ein Edelgas und/oder Lösemitteldampf oder
flüssiges Lösemittel enthalten oder auch evakuiert sein,
wobei der Druck p4 in dieser Zwischenzone Z3 vom Einsatz
fall abhängt.
Eine Zufuhr von prozessneutralen oder prozessinhärenten
Fluiden kann auch in anderen Zwischenzonen und anderen Aus
führungsformen erfolgen.
Auch die Dichtvorrichtung gemäß den Fig. 5 und 6 weist drei
konzentrische Zwischenzonen Z1 bis Z3 auf, die vier Dicht
bereiche bilden, von denen die vier Dichtflächen 31 bis 34
am zweiten Dichtkörper 3 gezeigt sind. Im Unterschied zu
den Fig. 1 bis 4 ist der mit dem Rotationskolben 4 rotierba
re erste Dichtkörper 2 in dieser Ausführungsform mit einem
Flansch an der Stirnseite des Rotationskolbens 4 gebildet,
und der ortsfeste zweite Dichtkörper 3 ist mit einem
hohlzylindrischen Teil 13 wie ein Gleitring von außen auf
der Wandung 51 der Leitung 5 angeordnet und kann von einer
Stelleinrichtung 6, die von einer Fixiereinrichtung 8 fi
xiert wird, mit seinem flanschartigen stirnseitigen Teil
gegen den ersten Dichtkörper 2 gepresst werden.
In der Abwandlung der Dichtvorrichtung gemäß Fig. 7 und 8
sind zwei Zwischenzonen Z1 und Z2 aus jeweils einer umlau
fenden Nut im zweiten Dichtkörper 3, an der auch die An
schlüsse A1 und B1 bzw. A2 und B2 vorgesehen sind, einer
seits und jeweils einem Zwischenspalt zwischen zwei einzel
nen Teilkörpern des Dichtkörpers 2 (Gleitringen, Hohlwel
len) andererseits zusammengesetzt. Es ergeben sich dadurch
gegenüber Fig. 1 und 2 deutlich tiefere Nuten am ersten
Dichtkörper (Dichtkörperverbund) 2 und die Volumina der
Zwischenzonen Z1 und Z2 sind dadurch vergrößert. Der Spalt
zwischen den Teilkörpern des ersten Dichtkörpers 2 für die
innere Zwischenzone Z1 ist kleiner gewählt als derjenige
für die äußere Zwischenzone Z2, so dass unterschiedliche
Volumina für unterschiedliche Zwischenzonen Z1 und Z2 rea
lisiert sind. Der Dichtkörper 3 kann auch ohne Nuten ausge
führt sein.
Die Fig. 9 und 10 zeigen schließlich eine weitere Ausfüh
rungsform einer Axialdichtvorrichtung. Der erste Dichtkör
per 2 ist mit einem flanschartigen Ende der Wandung 41 des
Rotationskolbens 4 gebildet und weist in der Regel eine
durchgehende plane Oberfläche 20 ohne Nuten oder Ausbuch
tungen auf. Auf dieser Oberfläche 20 des ersten Dichtkör
pers 2 gleiten bei dessen Drehung drei konzentrische Dicht
flächen 31, 32 und 33 an der Stirnseite eines in mehrere
Teilkörper unterteilten zweiten Dichtkörpers 3. Die Dicht
flächen 31 bis 33 sind wieder durch Zwischenzonen Z1 und Z2
voneinander getrennt, die nun in dieser Ausführungsform nur
mit Einbuchtungen im zweiten Dichtkörper 3 oder Zwischen
räumen zwischen dessen Teilkörpern gebildet sind und keine
Fortsetzungen im ersten Dichtkörper 2 finden. Die Dichtflä
chen 31 bis 33 können mittels einer Stelleinrichtung 6 am
zweiten Dichtkörper 3 und einer Fixiereinrichtung 8 wieder
gegen die Gegenfläche 20 am ersten Dichtkörper 2 zur Ab
dichtung gedrückt werden. Die Leitungen können jedoch auch
direkt durch den Dichtkörper 3 geführt werden.
Im Unterschied zu den bislang beschriebenen Ausführungsfor
men sind gemäß Fig. 9 und 10 die Anschlüsse A1 und B1 der
inneren Zwischenzone Z1 und die Anschlüsse A2 und B2 der
äußeren Zwischenzone Z2 jeweils über eine zugehörige Lei
tung L1 und M1 bzw. L2 und M2 mit den zugehörigen Zwischen
zonen Z1 bzw. Z2 verbunden. Die Leitungen L1, L2, M1 und M2
verlaufen von den Zwischenzonen Z1 und Z2 nach innen durch
einen Durchbruch in der Wandung 51 der Leitung 5 und sind
über eine bestimmte Länge durch den Innenraum 50 der Lei
tung 5 axial geführt, um dann an einer axial versetzten
Stelle wieder durch die Wandung 51 in den zugehörigen An
schluss A1 bzw. A2 bzw. B1 bzw. B2 zu münden. Die Anschlüsse
A1, A2, B1 und B2 können dadurch beliebig räumlich versetzt
zu den Dichtflächen 31 bis 33 angeordnet werden. Die Lei
tungen können jedoch auch direkt durch den Dichtkörper 3
geführt werden.
Die Zwischenzonen gemäß der Erfindung können neben den bis
lang beschriebenen Axialdichtvorrichtungen für den Rotati
onskolben 4 auch bei Radialdichtvorrichtung vorteilhaft zum
Einsatz kommen. Solche Radialdichtungen sind in Fig. 11, 12
und 13 gezeigt. Die Fig. 11 bis 13 veranschaulichen jeweils
eine Rotations-Verbindungsstelle eines Rotationsverdamp
fers, die einen Rotationskolben 4 mit einer Leitung 9 ver
bindet. Es sind eine Wandung der Leitung 9 mit 91 und ein
von der Wandung 91 umschlossener Innenraum (Hohlraum) mit
90 bezeichnet.
In Fig. 11 sind die Wandung 41 des Rotationskolbens 4 und
die Wandung 91 der Leitung 9 jeweils hohlzylindrisch und
koaxial bezüglich der Drehachse A ausgebildet. Die Wandung
91 der Leitung 9 weist dabei den größeren Durchmesser auf
und ist von der innenliegenden Wandung 41 des Rotationskol
bens 4 durch drei als Gleitringe oder Radialwellendichtrin
ge ausgebildete Dichtkörper R1, R2 und R3 beabstandet. Die
Dichtkörper R1 bis R3 sind jeweils an der Innenseite der
Wandung 91 der Leitung 9 befestigt und gleiten jeweils mit
einer umlaufenden Dichtfläche 71 bzw. 72 bzw. 73 auf der
Außenfläche 42 der Wandung 41 des Rotationskolbens 4 bei
dessen Rotationsbewegung. Die Dichtflächen 71 bis 73 bilden
zusammen mit der Außenfläche 42 der Wandung 41 jeweils ei
nen Dichtbereich, die Wandung 41 dient also als Dichtkör
per. Vorzugsweise verjüngen sich die Dichtkörper R1 bis R3
nach innen zu den Dichtflächen 71 bis 73 hin. Die Dichtkör
per R1 bis R3 sind axial in Richtung der Drehachse A zuein
ander beabstandet unter Bildung von Zwischenzonen Z1 zwi
schen den Dichtkörpern R1 und R2 und Z2 zwischen den Dicht
körpern R2 und R3. In diese Zwischenzonen Z1 und Z2 münden
durch die Wandung 91 der Leitung 9 hindurch jeweils wieder
zwei diametral entgegengesetzt angeordnete Anschlüsse A1
und B1 sowie A2 und B2. Die Funktionen und Betriebsweisen
der Zwischenzonen Z1 und Z2 sind nun völlig analog zu den
bereits beschriebenen Axialdichtungen, so dass hierauf zur
Vermeidung von Wiederholungen nicht mehr näher eingegangen
wird.
Fig. 12 zeigt nun eine Radialdichtvorrichtung mit vier
axialversetzt angeordneten Dichtkörpern R1 bis R4 und drei
Zwischenzonen Z1 bis Z3, denen jeweils zwei Anschlüsse A1
und B1 bzw. A2 und B2 bzw. A3 und B3 zugeordnet sind. Die
Verwendung des Zwischenzonen Z1 bis Z3 ist analog zu der
Axialdichtung mit drei Zwischenzonen gemäß Fig. 3 und 4.
Auch die Dichtvorrichtung gemäß Fig. 13 weist drei Zwischen
zonen Z1 bis Z3 und vier von diesen Zwischenzonen Z1 bis Z3
voneinander getrennte Dichtkörper R1 bis R4 mit Dichtflä
chen 71 bis 74 auf. Im Unterschied zu Fig. 12 sind nun je
doch die Dichtkörper R1 bis R4 an dem rotierenden Teil, al
so dem Rotationskolben 4 befestigt und drehen sich also bei
dessen Rotation mit. Die Dichtflächen 71 bis 74 gleiten da
bei auf der Außenfläche 92 der Wandung 91 der Leitung 9,
die in dieser Ausführungsform einen kleineren Durchmesser
aufweist als die Wandung 41 des Rotationskolbens 4. Ein
weiterer Unterschied zu Fig. 12 besteht darin, dass die Zwi
schenzonen Z1 bis Z3 (ähnlich wie in Fig. 9) über Leitungen
L1 bis L3 bzw. M1 bis M3 mit den zugehörigen, axial ver
setzten Anschlüssen A1 bis A3 bzw. B1 bis B3 verbunden
sind. Die Leitungen L1 bis L3 und M1 bis M3 sind durch die
Wandung 91 und dazwischen axial durch den Innenraum 90 der
Leitung 9 gelegt.
Die Dichtflächen 71 bis 74 gemäß den Fig. 11 bis 13 können
auch in einer nicht dargestellten Ausführungsform nach
außen zeigen.
Ferner können die in den bislang beschriebenen Ausführungs
formen ebenen oder zylindrischen Dichtflächen auch prinzi
piell beliebig gekrümmt ausgebildet werden, wobei konvexe
Bereiche einer der Dichtflächen entsprechend komplementär
geformten konkaven Bereichen der zugehörigen Dichtgegen
fläche gegenüber liegen. Beispielsweise können sphärisch
(kugelförmig) geformte Dichtflächen vorgesehen sein.
Die Zahl der Anschlüsse für die Zwischenzonen ist in keiner
der beschriebenen Ausführungsformen auf zwei oder eine an
dere Zahl beschränkt. Auch ist die Anordnung der Anschlüsse
in weiten Grenzen variierbar.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform können ferner
auch die Axialdichtsysteme und die Radialdichtsysteme gemäß
der Erfindung miteinander kombiniert werden und eine ent
sprechende Anzahl von Zwischenzonen aufgebaut werden. Da
durch kann die Dichtigkeit zusätzlich verbessert werden.
Die Stelleinrichtung 6, die bei den in den Fig. 1 bis 10 ge
zeigten Axialdichtvorrichtungen die Dichtflächen aneinan
derpresst, kann in an sich bekannter Weise mit einer Feder
gebildet sein, die einen nicht veränderbaren, allein durch
die Federeigenschaften vorgegebenen Flächendruck erzeugt,
mit dem die Dichtflächen aufeinander gedrückt werden.
Die Dichtwirkung der Dichtvorrichtung kann nun aber zusätz
lich noch verbessert werden, wenn der Flächendruck steuer
bar ist, also zwischen verschiedenen vorgegebenen Werten
frei und zu jedem Zeitpunkt automatisch verändert und ein
gestellt werden kann.
Fig. 14 zeigt eine solche Dichtvorrichtung mit steuerbarem
Flächendruck zwischen den Dichtflächen der beiden an den
Oberflächen 20 und 30 einander gegenüberstehenden Dichtkör
per 2 und 3. Der erste Dichtkörper 2 ist am Rotationskolben
4 fixiert, also nicht axial verschiebbar, und rotiert mit
dem Rotationskolben 4 mit, während der zweite Dichtkörper 3
ortsfest mit der Leitung 5 gekoppelt ist. Es sind wieder
ähnlich wie in Fig. 1 und 2 zwei Zwischenzonen Z1 und Z2
hauptsächlich im ersten Dichtkörper 2 gebildet, die jeweils
mit zwei Anschlüssen A1 und B1 sowie A2 und B2 versehen
sind und drei Paare von in Fig. 14 nicht bezeichneten Dicht
flächen voneinander abtrennen.
Die Leitung 5 (Dampfrohr) ist axial verschiebbar über eine
Gleithülse 18 in einem Führungshalter 19 gelagert. Der Füh
rungshalter 19 ist auf einem Gegenkörper 61 insbesondere
über Gewinde befestigbar. Über jeweils einen Fixierring 16
und 17 und den Führungshalter 19 sind zwei Federn 14 und 15
auf der Leitung 5 an deren Außenseite unter eine Vorspan
nung gesetzt. Die beiden Federn 14 und 15 erzeugen durch
ihre federelastischen Rückstellkräfte eine bestimmte An
presskraft pro Fläche, also einen Flächendruck, mit dem die
beiden Dichtkörper 2 und 3 aneinander angepresst werden.
Dieser Grundflächendruck kann nun zusätzlich über ein me
chanisch in Reihe zu den Federn 14 und 15 geschaltetes
steuerbares Dehnelement 60 als Flächendruck-Steuerelement
variiert werden.
Das Dehnelement 60 weist einen Steueranschluss SA auf und
kann sich abhängig von einer an dem Steueranschluss SA an
liegenden Steuergröße axial, i. e. parallel zur Drehachse A,
unterschiedlich ausdehnen. Diese unterschiedliche Ausdeh
nung erzeugt entsprechend einen unterschiedlichen Anpress
druck (Flächendruck) an den Dichtflächen zwischen den bei
den Dichtkörpern 2 und 3.
Das steuerbare Dehnelement 60 kann insbesondere sein:
- - ein pneumatisches oder hydraulisches Element, das über einen Druck als Steuergröße am Steueranschluss SA gesteu ert wird, beispielsweise zwei ineinander z. B. koaxial aufgebaute Faltenbälge oder faltenbalgähnliche Bauelemen te, wobei der Zwischenraum der Faltenbälge mit einem Steuermedium beaufschlagt wird,
- - ein elektrisch über einen Steuerstrom oder eine Steuer spannung als Steuergröße steuerbares Element, beispiels weise ein elektrischer Linearmotor
- - ein thermischer Dehnkörper, dessen Länge abhängig von seiner Temperatur ist, wobei als Steuergröße am Steueran schluss SA eine thermische Energie, Wärmemenge oder Tem peratur verwendet wird durch Beheizen und/oder Kühlen des Dehnkörpers. Die Beheizung kann insbesondere elektrisch mit Hilfe eines Heizelementes, die Kühlung insbesondere mit Hilfe eines Peltier-Elementes und die Heizung und Kühlung durch Umpolen eines Peltier-Elementes erfolgen.
Das steuerbare Dehnelement 60 wird nun vorzugsweise zum au
tomatischen Ausgleichen (Kompensieren) von zwischen den
Dichtflächen an den Dichtkörpern 2 und 3 auftretenden Un
dichtigkeiten verwendet. Dazu wird die Undichtigkeit am
Dichtsystem erkannt, beispielsweise durch Messung von
Druckdifferenzen zwischen zwei der Drücke aus der den In
nendruck p1 im Rotationskolben 4 und die Drücke p2 und p3
(oder p2' und p3') in den Zwischenzonen Z1 und Z2 umfassen
den Gruppe von Drücken in der bereits geschilderten Weise.
In Fig. 15 ist in einer Prinzipskizze eine im Allgemeinen
elektronische Messeinrichtung oder Überwachungseinrichtung
80 gezeigt, die aus den drei Drücken p1 bis p3 an ihren
Eingängen eine entsprechende Steuergröße an ihrem Ausgang
erzeugt, die dem Steueranschluss SA des Dehnelements 60 zu
geführt wird.
Alternativ kann als Maß für die Dichtigkeit oder Undichtig
keit der Dichtvorrichtung auch der Vakuumdruck p1 im Rota
tionskolben 4 oder Rotationsverdampfer oder die Dampftempe
ratur und/oder die Temperatur des Produktes im Rotations
kolben 4 oder die Heizleistung des Heizbades für den Rota
tionskolben 4 oder die Kühlleistung des Kühlers oder die
Dampfgeschwindigkeit gemessen werden. Es sind dann insbe
sondere keine Zwischenzonen an den Dichtkörpern 2 und 3 erforderlich,
die dann auch durchgehende Dichtflächen aufwei
sen können.
Falls nun die Überwachungseinrichtung 80 aus den Drücken p1
bis p3 (oder anderen Meßgrößen) ableitet oder erkennt, dass
die Dichtigkeit der Dichtvorrichtung über ein tolerierbares
Maß, insbesondere einen vorgegebenen Schwellwert, hinaus
abgenommen hat, so steuert sie das Dehnelement 60 über die
Steuergröße SA derart an, dass die Dichtigkeit wieder in
einem Toleranzbereich oberhalb des Schwellwertes liegt.
Dies geschieht im Allgemeinen zunächst dadurch, dass der
Flächendruck an den Dichtflächen erhöht wird. Durch die
permanente Überwachung der Dichtigkeit über die entspre
chenden Meßgrößen wie z. B. die Drücke p1 bis p3 kann die
Überwachungseinrichtung 80 feststellen, ob die Erhöhung der
Anpresskraft an den Dichtflächen erfolgreich war oder
nicht. Bei verschmutzten Dichtflächen kann beispielsweise
eine vorübergehende Verringerung der Anpresskraft (des Flä
chendruckes) sinnvoll sein. Die elektronische Überwachungs
einrichtung 60 ist vorzugsweise so aufgebaut, dass sie
sämtliche Möglichkeiten (Erhöhung oder Verringerung der An
presskraft bei gleichem Druck oder gleicher Druckdifferenz)
überprüft, um so ein möglichst optimales Resultat (höchst
mögliche Dichtigkeit) zu erzielen.
Es wird also in dieser Ausführungsform die Dichtigkeit der
Dichtvorrichtung von der Überwachungseinrichtung 60 durch
Steuern des Flächendruckes an den Dichtflächen geregelt und
in einem Toleranzbereich gehalten, so dass Undichtigkeiten
eliminiert werden können.
In einer anderen Betriebsweise können die Dichtflächen auch
thermisch desinfiziert oder gereinigt werden durch vorübergehende
Erhöhung des Flächendruckes (Anpresskraft) der
Dichtflächen und die dadurch bedingte Erwärmung der Dicht
fläche.
In allen Ausführungsformen kann der Rotationskolben 4 auch
zwei- oder mehrteilig aufgebaut sein aus einem über ein
Flansch-Zwischenstück abnehmbaren oder austauschbaren, den
eigentlichen Prozesskolben bildenden Vorderteil und einem
im allgemeinen mit der Antriebseinrichtung 7 fest gekoppel
ten Wellenteil, der dem Teil 41 des Rotationskolbens 4 ent
spricht. Der rotierbare Hohlraum ist dann der Innenraum der
Hohlwelle 41. Genau genommen dient die Dichtvorrichtung
hier zur Abdichtung zweier gegeneinander rotierbarer Hohl
wellen oder Fluidführungsleitungen.
2
,
3
Dichtkörper
4
Rotationskolben
5
Leitung
6
Stelleinrichtung
7
Getriebe
8
Fixiereinrichtung
9
Leitung
12
,
13
Hülsenteil
14
,
15
Feder
16
,
17
Fixierring
18
Gleithülse
20
Oberfläche
21
bis
24
Dichtfläche
30
Oberfläche
31
bis
33
Dichtfläche
40
Innenraum
41
Wandung
42
Außenfläche
50
Innenraum
51
Wandung
60
Dehnelement
71
,
72
,
73
Dichtfläche
80
Überwachungseinrichtung
90
Innenraum
91
Wandung
92
Außenfläche
A Drehachse
p1 bis p5 Druck
p1' bis p5' Druck
A1, A2, A3 Anschluss
B1, B2, B3 Anschluss
L1, L2, M1, M2 Leitung
R1, R2, R3, R4 Dichtring
Z1, Z2, Z3 Zonen
SA Steueranschluss
A Drehachse
p1 bis p5 Druck
p1' bis p5' Druck
A1, A2, A3 Anschluss
B1, B2, B3 Anschluss
L1, L2, M1, M2 Leitung
R1, R2, R3, R4 Dichtring
Z1, Z2, Z3 Zonen
SA Steueranschluss
Claims (46)
1. Dichtvorrichtung zum Abdichten eines um eine Drehachse (A)
rotierbaren Hohlraumes (40), mit
- a) wenigstens zwei durch eine Zwischenzone (Z1 bis Z3) von einander getrennten Dichtbereichen, in denen jeweils zwei die Drehachse zusammenhängend umlaufende Dichtflächen (20, 21 bis 24, 30, 31 bis 33, 41, 71 bis 74) bei Rotation des Hohlraumes aufeinander gleitend bewegbar sind, und mit
- b) wenigstens einem Anschluss (A1 bis A3, B1 bis B3) zum Ein leiten und/oder Ausleiten und/oder Durchleiten von Fluiden in wenigstens eine bzw. aus wenigstens einer bzw. durch wenigstens eine der Zwischenzonen.
2. Dichtvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Dichtberei
che relativ zur Drehachse radial zueinander versetzt sind.
3. Dichtvorrichtung nach Anspruch 2, bei der die wenigstens
eine Zwischenzone und die Dichtbereiche im wesentlichen
konzentrisch um die Drehachse verlaufen.
4. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Dichtflächen im Wesentlichen senkrecht zur
Drehachse gerichtet sind.
5. Dichtvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Dichtberei
che relativ zur Drehachse axial zueinander versetzt sind.
6. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Dichtflächen im Wesentlichen rotationssymmet
risch zur Drehachse ausgebildet sind
7. Dichtvorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, bei der
die Dichtflächen im Wesentlichen parallel zur Drehachse
verlaufen.
8. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit wenigstens drei jeweils durch eine Zwischenzone von
einander getrennten Dichtbereichen (21, 22, 23).
9. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit wenigstens einem mit dem Hohlraum mitrotierbaren ers
ten Dichtkörper und wenigstens einem gegenüber dem Hohl
raum nicht mitrotierbaren, ortsfesten zweiten Dichtkörper,
wobei die Dichtflächen mit einander zugewandten Oberflä
chen der Dichtkörper gebildet sind.
10. Dichtvorrichtung nach Anspruch 9, bei der der mit dem
Hohlraum mitrotierbare erste Dichtkörper mit einer Wandung
des Hohlraumes gebildet ist oder mit einer Wandung des
Hohlraumes am Ende oder von außen verbunden ist.
11. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zum Abdichten eines Verbindungsbereiches des rotierbaren
Hohlraumes mit einem ortsfesten weiteren Hohlraum, der
insbesondere zum Zuleiten und/oder Ableiten von Fluiden zu
dem bzw. aus dem rotierbaren Hohlraum vorgesehen ist.
12. Dichtvorrichtung nach Anspruch 11, bei der die Fluide gas
förmige Substanzen sind.
13. Dichtvorrichtung nach Anspruch 11 oder Anspruch 12 und
einem der Ansprüche 9 und 10, bei der der zweite Dichtkör
per mit einer Wandung des ortsfesten weiteren Hohlraumes
gebildet ist oder mit einer Wandung des ortsfesten weite
ren Hohlraumes von außen oder an deren Ende verbunden ist.
14. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die Anschlüsse und die zugehörigen Zwischenzonen
über Leitungen (L1, L2, M1, M2) miteinander verbunden sind,
die vorzugsweise durch den Hohlraum (40) bzw. den weiteren
Hohlraum (50) geführt sind.
15. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der wenigstens eine Anschluss verschließbar ist.
16. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit dem wenigstens einen Anschluss der wenigstens einen
Zwischenzone verbindbaren oder verbundenen Fluidfördermit
teln zum Einleiten und/oder Ausleiten von Fluiden in die
Zwischenzone.
17. Dichtvorrichtung nach Anspruch 16, bei der die Fluidför
dermittel und gegebenenfalls die Anschlüsse zum Einstellen
des Druckes und/oder zum Erzeugen eines technischen Vaku
ums, in der wenigstens einen Zwischenzone steuerbar sind.
18. Dichtvorrichtung nach Anspruch 17, bei der eine vorgegebe
ne Druckdifferenz zwischen dem Druck in der wenigstens ei
nen Zwischenzone einerseits und dem Druck im rotierbaren
Hohlraum oder in einem mit diesem in Verbindung stehenden
Prozessraum andererseits durch Steuern der Fluidfördermit
tel und ggf. der Anschlüsse einstellbar oder regelbar ist.
19. Dichtvorrichtung nach Anspruch 18, bei der die vorgegebene
Druckdifferenz zwischen dem Druck in der wenigstens einen
Zwischenzone einerseits und dem Druck im rotierbaren Hohl
raum oder in einem mit diesem in Verbindung stehenden Pro
zessraum andererseits im Wesentlichen gleich oder größer
Null ist.
20. Dichtvorrichtung nach Anspruch 18, bei der die vorgegebene
Druckdifferenz zwischen dem Druck in der wenigstens einen
Zwischenzone einerseits und dem Druck im rotierbaren Hohl
raum oder in einem mit diesem in Verbindung stehenden Pro
zessraum andererseits kleiner Null ist.
21. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer mit wenigstens einem Anschluss für die Zwischen
zonen verbindbaren oder verbundenen Auffangeinrichtung zum
Auffangen von in die Zwischenzone gelangten gasförmigen
Substanzen.
22. Dichtvorrichtung nach Anspruch 21, bei der die Auffangein
richtung eine Kondensationseinrichtung oder eine Absorpti
onseinrichtung ist.
23. Dichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, bei
der die Fluidfördermittel und ggf. die Anschlüsse zum
Durchleiten eines Kühlmittels oder eines Heizmittels durch
die wenigstens eine Zwischenzone zur Kühlung bzw. Behei
zung der Dichtbereiche steuerbar sind.
24. Dichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, bei
der die Fluidfördermittel und ggf. die Anschlüsse zum Ein-
oder Durchleiten von Fluiden, die für einen im rotierbaren
Hohlraum oder in einem mit diesem in Verbindung stehenden
Prozessraum stattfindenden Prozess prozessneutral oder
prozessinhärent sind, in die wenistens eine Zwischenzone
steuerbar sind.
25. Dichtvorrichtungen nach einem der Ansprüche 16 bis 24, bei
der die Fluidfördermittel und ggf. die Anschlüsse zum Ein
leiten oder Durchleiten eines für die Dichtflächen vorge
sehenen Gleitmittels oder Schmiermittels in die wenigstens
eine Zwischenzone steuerbar sind.
26. Dichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 25, bei
der die Fluidfördermittel und ggf. die Anschlüsse zum Ein
leiten oder Durchleiten eines für die Dichtflächen vorge
sehenen Reinigungsmittels in die wenigstens eine Zwischen
zone steuerbar sind.
27. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit einer mit dem Anschluss verbindbaren oder verbundenen
Messeinrichtung zum Messen des Druckes in der oder den
Zwischenzonen.
28. Dichtvorrichtung nach Anspruch 27 mit einer mit der Mess
einrichtung zum Messen des Druckes in der oder den Zwi
schenzonen verbindbaren oder verbundenen Auswerteeinrich
tung zum Auswerten der gemessenen Druckwerte.
29. Dichtung nach Anspruch 28, bei der die Auswerteeinrichtung
eine Druckänderung als Maß für eine Undichtigkeit auswer
tet.
30. Dichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der die vorgegebenen Druckdifferenzen zwischen zwei
oder mehreren beliebigen Zonen erfaßt werden, um eine Aus
sage über die Dichtigkeit zu treffen.
31. Dichtvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, zum Abdichten eines um eine Drehachse (A)
rotierbaren Hohlraumes (40), mit
- a) wenigstens zwei aufeinander gleitenden und gegeneinander rotierbaren Dichtflächen (20, 30) und
- b) wenigstens einem Flächendruck-Steuerelement (60) zum Steu ern des Flächendruckes, mit dem die aufeinander gleitenden Dichtflächen aneinander gepresst werden, wobei
- c) das Flächendruck-Steuerelement einen Steueranschluss (SA) zum Anlegen einer Steuergröße aufweist.
32. Dichtvorrichtung nach Anspruch 31, bei der das Flächen
druck-Steuerelement ein in Normalenrichtung zu den Dicht
flächen in Abhängigkeit von der Steuergröße unterschied
lich ausdehnbares Dehnelement ist.
33. Dichtvorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, bei der das
Flächendruck-Steuerelement ein pneumatisches oder hydrau
lisches Element ist, das über einen Druck als Steuergröße
am Steueranschluss SA gesteuert wird.
34. Dichtvorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, bei der das
Flächendruck-Steuerelement ein elektrisch über einen Steu
erstrom oder eine Steuerspannung als Steuergröße steuerba
res Element ist.
35. Dichtvorrichtung nach Anspruch 34, bei der das steuerbare
Element ein elektrischer Linearmotor ist.
36. Dichtvorrichtung nach Anspruch 31 oder 32, bei der das
Flächendruck-Steuerelement ein thermisches Dehnelement
ist, dessen Länge abhängig von seiner Temperatur ist, wo
bei als Steuergröße am Steueranschluss SA eine thermische
Größe verwendet wird.
37. Dichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 31 bis 36 mit
einer Überwachungseinrichtung (60), die die Dichtigkeit an
den Dichtflächen überwacht und durch Steuern des Flächen
druck-Steuerelements in einem vorgegebenen Toleranzbereich
hält.
38. Dichtvorrichtung nach Anspruch 37, bei der die Überwa
chungseinrichtung eine Messeinrichtung und eine Auswerte
einrichtung nach Anspruch 28 oder 29 umfasst.
39. Dichtvorrichtung nach Anspruch 37 oder Anspruch 38, bei
der in einem Reinigungs- oder Desinfektionsmodus der Flä
chendruck der Dichtflächen über das Flächendruck-Steuer
element vorübergehend erhöhbar ist oder erhöht wird.
40. Verwendung wenigstens einer Dichtvorrichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche zum Abdichten eines Hohlrau
mes eines Rotationsverdampfers.
41. Verwendung wenigstens einer Dichtvorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 39 zum Abdichten des rotierbaren Hohl
raumes des Rotationskolbens eines Rotationsverdampfers
und/oder eines rotierbaren Hohlraumes einer in den Hohl
raum des Rotationskolbens mündenden Leitung, wobei der
Hohlraum des Rotationskolbens zum Einbringen zu verdamp
fender Substanzen bzw. die Leitung für die Substanzen vor
gesehen ist.
42. Verwendung nach Anspruch 40 oder Anspruch 41, bei der
wenigstens zwei Dichtvorrichtungen strömungstechnisch in
Reihe geschaltet werden.
43. Verwendung nach Anspruch 42, bei der eine Dichtvorrichtung
nach Anspruch 2 oder einem auf Anspruch 2 rückbezogenen
Anspruch und eine Dichtvorrichtung nach Anspruch 5 oder
einem auf Anspruch 5 rückbezogenen Anspruch strömungstech
nisch in Reihe geschaltet werden.
44. Rotationsverdampfer mit
- a) einem Rotationskolben (4), der einen rotierbaren Hohlraum (40) zum Einbringen zu verdampfender Substanzen aufweist, und
- b) wenigstens einer Dichtvorrichtung (2, 3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Abdichten des rotierbaren Hohlraumes (40) des Rotationskolbens und/oder eines ro tierbaren Hohlraumes einer in den Hohlraum des Rotations kolbens mündenden Leitung (41) für die Substanzen.
45. Rotationsverdampfer nach Anspruch 44 mit wenigstens zwei
strömungstechnisch in Reihe geschalteten Dichtvorrichtun
gen nach einem der Ansprüche 1 bis 39.
46. Rotationsverdampfer nach Anspruch 45 mit einer Dichtvor
richtung nach Anspruch 2 oder einem der auf Anspruch 2
rückbezogenen Ansprüche einerseits und einer Dichtvorrich
tung nach Anspruch 5 oder einem der auf Anspruch 5 rückbe
zogenen Ansprüche andererseits.
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