DE10038761A1 - Beschleunigungssensor - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen mikromechanischen Beschleunigungssensor 1 mit mindestens zwei relativ zueinander beweglich angeordneten, Kapazitäten bildenden und X-Y-Anschläge 2, 2' aufweisenden Sensorstrukturen 3, 3' und einem stirnseitigen Federsystem 4', wobei das Federsystem 4' aus mindestens zwei im Querschnitt geschlossenen Federelementen 4 besteht.
Description
Oberflächenmikromechanische Beschleunigungssensoren finden
seit einigen Jahren vielfältig Anwendung im Kfz-Bereich für
Airbag-Systeme, Fahrdynamikregelungen oder ABS. Von großer
Bedeutung beim Einsatz solcher Sensoren in
sicherheitsrelevanten Systemen ist die Gewährleistung der
Funktionsfähigkeit nach einer mechanischen
Überbeanspruchung durch Beschleunigungen oberhalb des
Meßbereichs. Ein besonderes technisches Problem bei solchen
Sensoren mit horizontaler Detektionsrichtung stellt die
Widerstandsfähigkeit gegenüber Beschleunigungen senkrecht
zur Detektionsrichtung dar, die so genannte Fallfestigkeit.
Die Erfindung bezieht sich auf einen mikromechanischen
Beschleunigungssensor mit mindestens zwei relativ
zueinander beweglich angeordneten, Kapazitäten bildenden
und Y-Anschläge aufweisenden Sensorstrukturen und einem
stirnseitigen, X-Anschläge aufweisenden Federsystem.
Hierbei bilden mindestens zwei Sensorstrukturen mit
parallel zueinander angeordneten Flächenteilen einen
Kondensator bzw. Kondensatorraum, dessen Kapazität sich bei
einer Relativbewegung der beiden Sensorstrukturen ändert.
Eine oder mehrere Sensorstrukturen sind auf einem Substrat
fixiert, während eine weitere Sensorstruktur beweglich und
in Meßrichtung gefedert angeordnet ist. Durch einen
Beschleunigungsvorgang des mikromechanischen
Beschleunigungssensors kommt es zu einem Versatz der
beweglich angeordneten Sensorstruktur und damit zu einer
Änderung der Abstände zwischen den Potentialflächen. Die
resultierende Änderung der Kapazität wird letztlich in Form
eines Spannungssignals zur Auswertung herangezogen.
Es ist bereits ein Beschleunigungssensor bzw. eine Struktur
eines Beschleunigungssensors aus der US 5 542 295 bekannt.
Bei diesem Beschleunigungssensor sind drei Sensorstrukturen
vorgesehen, wobei eine mittlere Sensorstruktur beweglich
angeordnet ist. Damit die beweglich angeordnete
Sensorstruktur nach dem Beschleunigungsvorgang bzw. der
Auslenkbewegung wieder ihre ursprüngliche Position
erreicht, sind an beiden Stirnseiten jeweils zwei durch die
Sensorstruktur gebildete U-Federn vorgesehen. Gemäß Fig. 2
sind innerhalb der U-Federn Anschläge vorgesehen, die eine
mögliche Auslenkbewegung der beweglich angeordneten
Sensorstruktur auf zwei Drittel des Abstands zwischen den
Potentialflächen begrenzen. Kommt es nun während einer
Beschleunigung in X- und/oder Y-Richtung gleichzeitig zu
einer Beschleunigung des Sensors in Z-Richtung, also
senkrecht zur Bildebene, so ist es möglich, daß die
Anschläge oberhalb oder unterhalb der Sensorstruktur
aufliegen und dort aufgrund der Steifigkeit der Struktur
haften bzw. verklemmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
mikromechanischen Beschleunigungssensor derart auszubilden
und anzuordnen, daß die Gefahr einer Verklemmung innerhalb
der Struktur vermindert wird.
Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das
Federsystem aus mindestens zwei im Querschnitt
geschlossenen Federelementen besteht. Hierdurch wird
erreicht, daß die Auslenkung der beweglichen Sensorstruktur
bei einer Beschleunigung in Z-Richtung durch die
teleskopartige Verwindung des doppelten Federsystems (siehe
Fig. 1; 2b) begrenzt und die entstehende Massekraft
abgebaut bzw. aufgenommen wird. Der Randbereich der
beweglichen Struktur, gemäß Fig. 2b die rechte Seite, ist
fest angeordnet, so dass dieser Randbereich keine Z-
Auslenkung bzw. keinen Höhenversatz h aufweist. Über das
Federsystem wird der Höhenversatz h der Masse zum
Randbereich hin abgebaut. Ein Höhenversatz h in Z-Richtung
innerhalb des Federsystems, über die Strukturhöhe hinaus
und damit die Gefahr eines mechanischen Verklemmens wird
somit vermindert.
Vorteilhaft ist es hierzu, daß das Federelement aus zwei
mit Abstand zueinander angeordneten Schenkeln besteht, die
einen in sich geschlossenen, ringförmigen oder
kastenförmigen Rahmen bilden bzw. ein jedes Federelement
aus einem in sich geschlossenen, kreisförmigen,
ovalförmigen oder kastenförmigen Rahmen besteht, der im
Querschnitt ebenfalls kreisförmig, ovalförmig oder
kastenförmig ausgebildet ist. Somit kann zum einen eine
ausreichende Steifigkeit des Federelements in Z-Richtung
gewährleistet werden und zum anderen die Federsteifigkeit
in X-Richtung entsprechend der Ausbildung bzw. Sensibilität
des Sensors definiert werden.
Ferner ist es vorteilhaft, daß innerhalb des Federelements
ein oder mehrere symmetrisch angeordnete in X-Richtung
wirkende X-Anschläge vorgesehen sind. Die X-Anschläge
vermeiden die Gefahr des sog. Sticking, das aufgrund der
Potentialunterschiede entstehen kann. Weiterhin vermindern
sie die Kontaktfläche im Hinblick auf eine Verklemmung bei
einer Beschleunigung in Z-Richtung. Die Auslenkung in Z-
Richtung geht im Randbereich gegen Null, denn hier ist die
bewegliche Struktur befestigt. Die dort angeordneten X-
Anschlägen erfahren demnach nicht die maximale Z-Amplitude,
wie z. B. das Zentrum der beweglichen Struktur, so daß ein
mechanischen Verklemmen ausgeschlossen ist.
Vorteilhaft ist es auch, daß zwischen einem Abstand a des
Anschlags der Schenkel eines Federelements und dem
Abstand e der Potentialflächen folgender Zusammenhang gilt:
Somit wird ein Berühren der Potentialflächen bzw. der
KQndensatorflächen verhindert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung ist schließlich vorgesehen, daß
das Federelement anschlagfrei ausgebildet ist oder die
Schenkel Anschläge bilden. In diesem Fall ist es von
Bedeutung, daß zwischen einem Abstand b der Schenkel eines
Federelements und dem Abstand e der Potentialflächen
folgender Zusammenhang gilt:
Ein Berühren der Potentialflächen bzw. der
Kondensatorflächen wird somit verhindert.
Ferner ist es vorteilhaft, daß weitere Anschläge in Y-
Richtung in einem Randbereich des Sensors angeordnet sind.
Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und
Anordnung ist es von Vorteil, daß die Anschläge im
Querschnitt keilförmig ausgebildet sind oder eine Fase in
Y-Richtung aufweisen. Somit wird im Fall der kritischen Z-
Beschleunigung ein Abrutschen der dann gegeneinander
verklemmten bzw. aufeinander aufliegenden Anschläge
gewährleistet.
Vorteilhaft ist es ferner, daß die Anschläge aus zwei mit
Abstand zueinander angeordneten, parallel verlaufenden, an
der Innenfläche der Federelemente angeordneten bzw.
verlaufenden Stegen. bestehen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den
Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in
den Figuren dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der
Sensorstruktur von oben mit Doppel-U-
Feder,
Fig. 2a eine Schnittdarstellung von der Seite
gemäß der Linie A-A im Ruhezustand,
Fig. 2b eine Schnittdarstellung von der Seite
gemäß der Linie A-A im Zeitpunkt einer
XZ-Beschleunigung.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Beschleunigungssensor bezeichnet.
Der Beschleunigungssensor 1 weist zwei
Sensorstrukturen 3, 3' auf, die beweglich zueinander
angeordnet sind, d. h. eine der Sensorstrukturen ist dabei
fest auf einem Substrat und die andere beweglich
angeordnet.
Die fest angeordnete Sensorstruktur 3' ist mit einem nicht
dargestellten Substrat verbunden und bildet im Wesentlichen
den Randbereich der Sensorstruktur. Nach innen zum Zentrum
des Sensors hin weist die feste Sensorstruktur 3'
zahlreiche in der Schnittdarstellung stabförmige, parallel
angeordnete Elektroden 9' auf, die zusammen mit
Elektroden 9 der beweglichen Sensorstruktur 3
Kondensatorflächen 13 bzw. Kondensatorzwischenräume 10
bilden. Die Elektroden 9, 9' greifen abwechselnd
berührungslos ineinander, so daß entsprechend dem Bauraum
ein möglichst großes Potential zwischen ihnen entsteht. Die
Kondensatorflächen 13 weisen einen von der Beschleunigung
abhängigen, variablen Abstand e untereinander auf.
Im mittleren Bereich der Sensorstruktur ist die bewegliche
Sensorstruktur 3 angeordnet. Sie weist neben ihren
Elektroden 9 eine Masse 11 und ein Federsystem bzw.
verschiedene Federelemente 4 auf.
Die Federelemente 4 sind als Doppel-U-Feder 5 ausgebildet
und weisen einen rechteckigen, geschlossenen Querschnitt
auf. Hierzu sind die Schenkel einer U-Feder mit denen der
benachbarten U-Feder verbunden. Es sind zwei derartige
Doppel-U-Federn 5 nebeneinander bzw. parallel angeordnet
bzw. vorgesehen, die im mittleren Bereich über zwei
senkrecht dazu, parallel verlaufende Stege 12 verbunden
sind. Neben diesen Stegen weist die jeweilige Doppel-U-
Feder 5 in X-Richtung wirkende X-Anschläge 2 auf, die eine
Bewegung der Schenkel 6 in X-Richtung begrenzen. Die X-
Anschläge 2 sind rechteckförmig ausgebildet und weisen
zueinander in X-Richtung einen Abstand a auf.
Die Masse 11 ist gemäß Fig. 1 an ihren beiden Stirnseiten
mit in Y-Richtung wirkenden Y-Anschlägen 2' ausgestattet,
die eine Bewegung in Y-Richtung begrenzen. Hierzu sind an
der festen Sensorsttuktur 3' im Randbereich des Sensors 1
zugeordnete Y-Anschläge 2' vorgesehen.
In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2a ist in der oberen
Abbildung die Ruhelage des Sensors 1 dargestellt. Die X-
Anschläge 2 der Doppel-U-Feder 5, 5' weisen hierbei den
Abstand a auf.
In der unteren Abbildung (Fig. 2b) ist ein Versatz h der
beweglichen Sensorstruktur 3 dargestellt, der aufgrund
einer Beschleunigung des Sensors in X- und in Z-Richtung,
also senkrecht zur Bildebene gemäß Fig. 1, erfolgt. Der
Abstand a der X-Anschläge 2 ist aufgrund der Beschleunigung
des Sensors in X-Richtung reduziert, so daß es zwischen den
Anschläge 2 zu keiner Berührung kommt. Die Beschleunigung
in Z-Richtung hat eine Verformung bzw. Verwindung der
Doppel-U-Feder 5, 5' zur Folge, so daß es hierdurch zu
einem Höhenversatz h zwischen beweglicher und fester
Sensorstruktur 3, 3' in Z-Richtung kommt. Aufgrund von zwei
nebeneinander angeordneten Doppel-U-Federn 5, 5' wird der
Höhenversatz h innerhalb der Sensorstruktur 3 bzw.
innerhalb der Federstruktur stufenartig abgebaut. Da die
Doppel-U-Federn 5, 5' am Randbereich, also zur festen
Struktur hin angeordnet sind, wird der Höhenversatz h dort
gegen Null hin auslaufen. Ein Höhenversatz h zwischen
direkt benachbarten Teilen der Doppel-U-Feder 5, 5', der zu
einer Überlappung führen könnte, d. h. ein Versatz in der
Höhe des Profils, ist somit an dieser Stelle
ausgeschlossen.
Claims (9)
1. Mikromechanischer Beschleunigungssensor (1) mit
mindestens zwei relativ zueinander beweglich
angeordneten, Kapazitäten bildenden und X-Y-
Anschläge (2, 2') aufweisenden
Sensorstrukturen (3, 3') und einem stirnseitigen,
X-Anschläge aufweisenden Federsystem (4'), dadurch
gekennzeichnet, daß das Federsystem (4') aus
mindestens zwei im Querschnitt geschlossenen
Federelementen (4) besteht.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement (4) aus
zumindest zwei mit Abstand zueinander angeordneten
Schenkeln (6) besteht, die in sich einen
geschlossenen, ringförmigen oder kastenförmigen
Rahmen bilden.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des
Federelements (4) ein oder mehrere in X-Richtung
wirkende X-Anschläge vorgesehen sind.
4. Beschleunigungssensor nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Abstand a des Anschlags (2) der
Schenkel (6) eines Federelements (4) und dem
Abstand e der Potentialflächen (7) folgender
Zusammenhang gilt:
5. Beschleunigungssensor nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (4) anschlagfrei ausgebildet
ist oder die Schenkel (6) Anschläge bilden.
6. Beschleunigungssensor nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Abstand b der Schenkel (6)
eines Federelements (4) und dem Abstand e der
Potentialflächen (7) folgender Zusammenhang gilt:
7. Beschleunigungssensor nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die X-Anschläge (2) im Querschnitt keilförmig
ausgebildet sind oder eine Fase in Y-Richtung
aufweisen.
8. Beschleunigungssensor nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschläge (2, 2') aus zwei mit Abstand
zueinander angeordneten, parallel verlaufenden, an
der Innenfläche der Federelemente (4) angeordneten
Stegen bestehen.
9. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein jedes
Federelement (4) aus einem in sich geschlossenen,
kreisförmigen, ovalförmigen oder kastenförmigen
Rahmen besteht, der im Querschnitt ebenfalls
kreisförmig, ovalförmig oder kastenförmig
ausgebildet ist.
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Legal Events
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R016 | Response to examination communication | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |