DE10038237A1 - Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen - Google Patents

Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen

Info

Publication number
DE10038237A1
DE10038237A1 DE10038237A DE10038237A DE10038237A1 DE 10038237 A1 DE10038237 A1 DE 10038237A1 DE 10038237 A DE10038237 A DE 10038237A DE 10038237 A DE10038237 A DE 10038237A DE 10038237 A1 DE10038237 A1 DE 10038237A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
protein
muts
dna
mismatch
labeled
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE10038237A
Other languages
English (en)
Inventor
Andreas Kappel
Marc Pignot
Thomas Polakowski
Norbert Windhab
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nanogen Recognomics GmbH
Original Assignee
Aventis Research and Technologies GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Aventis Research and Technologies GmbH and Co KG filed Critical Aventis Research and Technologies GmbH and Co KG
Priority to DE10038237A priority Critical patent/DE10038237A1/de
Priority to EP01949494A priority patent/EP1307589A2/de
Priority to AU2001270635A priority patent/AU2001270635A1/en
Priority to PCT/EP2001/008127 priority patent/WO2002012553A2/de
Priority to JP2002517837A priority patent/JP2004520010A/ja
Priority to IL15427001A priority patent/IL154270A0/xx
Priority to US10/343,859 priority patent/US20040110161A1/en
Priority to CA002417861A priority patent/CA2417861A1/en
Publication of DE10038237A1 publication Critical patent/DE10038237A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/68Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
    • C12Q1/6876Nucleic acid products used in the analysis of nucleic acids, e.g. primers or probes
    • C12Q1/6883Nucleic acid products used in the analysis of nucleic acids, e.g. primers or probes for diseases caused by alterations of genetic material
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q2600/00Oligonucleotides characterized by their use
    • C12Q2600/156Polymorphic or mutational markers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen beschrieben, bei dem man DOLLAR A a) eine definierte, einzelsträngige Nucleotidsequenz auf einen Nucleotid-Chip aufträgt, DOLLAR A b) die auf Mutationen zu untersuchende Nucleotidsequenz, die komplementär zur bekannten Nucleotidsequenz ist, ebenfalls auf den Chip aufträgt und durch Hybridisierung beider Sequenzen eine Heteroduplex herstellt, DOLLAR A c) die Heteroduplex mit einem Fehlpaarungen erkennenden markierten Substrat inkubiert und DOLLAR A d) die Fehlpaarungen durch Detektion des an ihnen angelagerten, markierten Substrates nachweist. DOLLAR A Außerdem wird ein Verfahren zum quantitaitven Nachweis der Expression von mRNA in verschiednen Zellen oder Geweben beschrieben, bei dem man DOLLAR A a) eine bekannte einzelsträngige Nucleotidsequenz auf einen Nucleotid-Chip aufträgt, DOLLAR A b) aus verschiedenen Zellen oder Geweben gewonnene, markierte cDNA ebenfalls auf den Chip aufträgt und durch Hybridisierung beider Sequenzen eine Heteroduplex herstellt und DOLLAR A c) durch quantitative Messung der Markierung die Menge der mRNA bestimmt. DOLLAR A Außerdem werden Fehlpaarungen erkennende, markierte Proteine und Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem Mutationen parallel in verschiedenen Nucleotidsequenzen nachgewiesen werden können.
Es ist bekannt, dass die DNA-Sequenzen der meisten Gene des menschlichen Organismus in Proteinsequenzen umgeschrieben werden. Die Aktivität eines Proteins, bspw. eines Enzyms, wird dabei in unterschiedlichen Individuen oder Zelltypen durch mehrere Faktoren festgelegt: zum einen bestimmt die Tran­ scriptionsaktivität des jeweiligen Gens, wieviele Kopien des Proteins in einer Zelle des Proteins vorhanden sind. Zum anderen können Mutationen die Aktivität eines Proteins beeinflussen. So führen eine verminderte Transcriptionsrate oder eine reprimierende Mutation zur Verringerung der Proteinaktivität ("loss-of-function"), während eine erhöhte Transcriptionsrate oder eine selten auftretende aktivierende Mutation zur Erhöhung der Proteinaktivität führen ("gain-of- function"). Weitere Faktoren wie die Translationsregulation und posttranslationale Modifikationen regulieren in den folgenden Schritten die Aktivität von Proteinen. Obwohl sich zwei Individuen oder Zelltypen auf der genomischen Ebene fast gleichen, bedingen diese Faktoren letztlich große Unterschiede im Hinblick auf Anatomie, Physiologie, Pathologie und die Reaktion der pharmakologischen Wirkstoffe. Da die meisten Krankheiten durch eine veränderte Proteinaktivität verursacht werden und pharmazeutische Wirkstoffe die Aktivität bestimmter Proteine regulieren, eignet sich eine Beschreibung der Faktoren "Transcription" und "Mutation" sowohl für die klinische Diagnostik als auch für die Identifizierung von pharmakologischen Targets. Die Beschreibung dieser Faktoren stellt weiterhin ein wichtiges Werkzeug bei der Entscheidung für oder gegen eine Therapie mit einem gegebenen Wirkstoff dar. Die Berücksichtigung oder Untersuchung genotypischer Besonderheiten von Individuen bei der Therapie oder Vorsorge wird als "Pharmacogenomics" bezeichnet und dürfte einen entscheidenden Teil zukünftiger medizinischer Aktivitäten ausmachen.
Eine Veränderung der Transcriptionsrate bestimmter Gene kann mit unterschiedlichen Methoden zum RNA-Nachweis wie Northern Blot, RNAse Protection, RT-PCR und high density filter arrays oder indirekt über Nachweismethoden für die gebildeten Proteine wie Western Blot, RIA oder ELISA erkannt werden. Eine relativ neue Methode stellt die DNA-Chiptechnologie dar, mit deren Hilfe die hochparallele Analyse der Expressionsprofile multipler Gene möglich ist. Hierbei werden DNA-Sequenzen auf die Chipoberfläche aufgebracht, mit denen die mRNA oder cDNA aus einer biologischen Probe sequenzspezifisch hybridisieren und einfach nachgewiesen werden können. Außerdem wurden bereits mehrere Verfahren von der Firma Nanogen (San Die­ go/USA) publiziert, welche es dem Anwender erlauben, durch elektronische Adressierung von DNA-Sequenzen benutzerde­ finierte DNA-Chips herzustellen; die anschließende Hybridisie­ rung wird ebenfalls durch elektronische Adressierung innerhalb kürzester Zeit ermöglicht (US 6,068,818; US 6,051,380; US 6,017,696; US 5,965,452; US 5,849,486; US 5,632,957; US 5,605,662).
Es wird angenommen, dass Unterschiede im Expressionsniveau bestimmter Gene unterschiedliche Reaktionen auf Medikamente bei verschiedenen Patienten bedingen. Allerdings sind bisher nur für wenige Gene wie dem MDR-Gen (= multi drug resistance gene) (1) Daten publiziert worden. Im Gegensatz dazu ist eine Reihe von Medikamenten bekannt, bei denen Mutationen von bestimmten Genen zu einer Medikamentenunverträglichkeit oder einem Therapieversagen führen. Vor der Therapie mit diesen Wirkstoffen sollten Patienten daher auf das Vorhandensein der jeweiligen Mutation hin untersucht werden, um eine falsche Medikation zu verhindern. Dies ist heute nur in Einzelfällen möglich, da es selten gelingt, eine Medikamentenunverträglich­ keit einem spezifischen Genotyp zuzuordnen. Dies liegt vor allem an den unzureichenden Testverfahren, mit denen Genoty­ penanalysen im Hochdurchsatzverfahren nur bedingt möglich sind. Die Entwicklung derartiger Testverfahren ist jedoch erforderlich, da allein in den USA jährlich 100.000 Menschen durch Medikamentenunverträglichkeit sterben. Außerdem besteht ein großes Interesse seitens der pharmazeutischen Industrie an derartigen Testverfahren, da ein neues Medikament, dessen Fehlversagen bei einer Patientengruppe einer bestimmten Mutation zugeordnet werden kann, trotzdem zugelassen werden könnte, falls ein Testverfahren diese Patientengruppe identifizieren und damit die Verabreichung dieses Medikamentes an sie ausschließen kann.
Die häufigste Ursache der genetischen Variation innerhalb der menschlichen Population sind Punktmutationen (= single nucleotide polymorphisms, SNPs), die mit einer Häufigkeit von 0,5 bis 10 pro 1.000 Basenpaare auftreten (2). Bislang konnten nur wenige SNPs bestimmten Medikamentenunverträglichkeits­ reaktionen zugeordnet werden; so führt bspw. eine Mutation in dem Faktor IX-Propeptid zu starken Blutungen bei der antikoa­ gulanten Therapie mit Cumarin (3). Die im Verlauf des Human­ genomprojekts gewonnenen Sequenzdaten ermöglichen heute jedoch grundsätzlich eine schnelle Zuordnung eines identifizierten SNPs zu einer Medikamentenunverträglichkeit. Daher wurden verschiedene Methoden zum Nachweis bislang unbekannter SNPs entwickelt, z. B. basierend auf Kettenabbruch- oder Massenspek­ troskopiesequenzierung (4 bis 7). Diese Verfahren eignen sich jedoch weder für einen hohen Probendurchsatz noch weisen sie die für die klinische Diagnostik erforderliche Genauigkeit auf (8). Neben diesen chemischen oder physikalischen Verfahren wurden auch schon biologische Verfahren entwickelt (9). Viele dieser biologischen Verfahren nutzen die Eigenschaft von Proteinen der muts-Familie, mit hoher Selektivität an mutationsbedingte Basenpaarfehlpaarungen zu binden (10 bis 12). Wegen der Kompliziertheit haben sich diese Methoden allerdings bislang nicht in der Praxis durchsetzen können (9).
Es sind bereits Verfahren zur Identifikation unbekannter SNPs bekannt, vor denen sich jedoch keines für einen hochpar­ allelisierten Probendurchsatz eignet. Es ist insbesondere kein Verfahren bekannt, mit welchem unter Verwendung der DNA- Chiptechnologie unbekannte SNPs schnell identifiziert werden können. Für eine routinemäßige Untersuchung von Probanden eines klinischen Versuchs und der damit verbundenen Zuordnung eines Genotyps zu einer Medikamentenunverträglichkeit ist ein solches Nachweissystem wegen eines hohen Probendurchsatzes aber notwendig. Ein noch höherer Probendurchsatz wäre bei der Medikation einer großen Gruppe von Patienten mit solchen Wirkstoffen erwünscht, bei denen es häufig zu Nebenwirkungen oder Therapieversagen kommt wie bei der Brustkrebstherapie mit Antiöstrogenen.
Schließlich ist auch noch keine Methode bekannt, mit der die gleichzeitige Identifikation bislang unbekannter SNPs in einer DNA-Probe in Verbindung mit der Analyse der Expressionsstärke von Genen möglich ist. Dies wäre jedoch für Anwendungen wie z. B. Targetvalidierung und Patientenscreening erwünscht.
Gelöst werden diese Aufgaben durch ein Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen, bei dem man
  • a) eine definierte einzelsträngige Nucleotidsequenz auf einen Nucleotidchip aufträgt,
  • b) die auf Mutationen zu untersuchende Nucleotidse­ quenz, die komplementär zu bekannten Nucleotidse­ quenz ist, ebenfalls auf den Chip aufträgt und durch Hybridisierung beider Sequenzen eine Hetero­ duplex herstellt,
  • c) die Heteroduplex mit einem Fehlpaarungen erkennen­ den markierten Substrat inkubiert und
  • d) die Fehlpaarungen durch Detektion des an ihnen angelagerten, markierten Substrats nachweist.
Mit diesem Verfahren könnten bekannte und unbekannte Punkt­ mutationen sowie Insertions- und Deletionsmutationen schnell und unkompliziert identifiziert werden. Treten zwischen der immobilisierten DNA und der zu untersuchenden DNA-Fehlpaa­ rungen auf, so werden diese z. B. durch markierte mismatch binding-Proteine oder durch eine elektronische Detektion erkannt. Damit ist ein Auslesen der Fehlpaarungen auf dem Chip möglich. Die Fehlpaarungen stellen die SNPs dar.
Zur weiteren Beschreibung der Erfindung werden folgende Begriffsdefinitionen eingeführt:
Der Ausdruck "DNA" wird im Zusammenhang mit der Beschreibung des erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens nicht nur für Desoxyribonucleinsäure, sondern auch für RNA oder chemisch modifizierte Polynucleotide verwendet;
Der Ausdruck "Referenz-DNA" bezeichnet eine biotinylierte DNA- Sequenz, die als Referenzsequenz verwendet wird;
"Proben-DNA" ist eine markierte DNA, die auf Mutationen überprüft werden soll;
Ein "DNA-Chip" ist durch eine in Zonen aufgeteilte Chip- Oberfläche gekennzeichnet, auf die jeweils eine Referenz-DNA aufgebracht wird;
"Genexpression" ist die Überführung der Erbinformation in RNA oder Protein.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens werden zunächst mit Hilfe einer elektronischen Adressierung DNA-Heteroduplices bestehend aus einer vorgegebenen DNA- Sequenz, der Referenz-DNA, sowie der Komplementär-DNA aus einer physiologischen Probe, der Proben-DNA, auf einer Chipoberfläche erzeugt. Dabei entstehende Fehlpaarungen zeigen einen SNP der Proben-DNA an und können durch ein Substrat nachgewiesen werden, das an der Fehlstelle bindet. Hierfür eigenen sich mismatch binding-Proteine. Mismatch binding- Proteine können z. B. mutS oder mutY aus E.coli oder T.aquati­ cus, MSH 1 bis 6 aus S. cerevisiae, S1-Nuclease, T4-Endonuclea­ se, Thyminglykosylase oder Cleavase sein. Es sind jedoch auch andere Proteine oder Substrate hierfür einsetzbar, wenn sie in der Lage sind, eine Basenfehlpaarung in einem DNA-Doppel­ strang spezifisch zu erkennen und daran zu binden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Referenz-DNA als biotinyliertes Oligonucleotid eingesetzt, das entweder synthetisiert oder durch eine Amplifikation mit sequenzspezi­ fischen Oligonucleotiden, von denen eines am 5'-Ende biotiny­ liert ist, hergestellt wird. Dabei muss die genaue Sequenz der Referenz-DNA bekannt sein. Danach wird die Referenz-DNA durch Aufschmelzen, vorzugsweise in einer Pufferlösung mit niedrigem Salzgehalt, in den einzelsträngige Zustand überführt und durch elektronische Adressierung auf eine vorgegebene Position eines Chips aufgebracht. Geeignete Chips werden bspw. von der Firma Nanogen (San Diego/USA) in den Handel gebracht. Das Aufbringen der Referenz-DNA kann bspw. mittels einer Nanogen Molecular Biology Workstation vorzugsweise unter Verwendung der vom Hersteller angegebenen Parameter erfolgen. Die Benutzung der Chips bzw. der Molecular Biology Workstation von Nanogen sind ausführlich beschrieben in (13).
Auf den so vorbereiteten Chip wird nun die Proben-DNA, welche komplementär zu der auf den Chip bereits aufgebrachten Sequenz ist, aufgetragen. Dazu werden farbstoffmarkierte Oligonucleo­ tide synthetisiert oder durch eine Amplifikation mit sequenz­ spezifischen Oligonucleotiden, von denen eines am 5'-Ende farbstoffmarkiert ist, erzeugt. Dabei stellt das farbstoff­ markierte Nucleotid der Proben-DNA den Gegenstrang zu dem biotinylierten DNA-Strang der Referenz-DNA dar. Auch die Proben-DNA muss vorher durch Aufschmelzen z. B. in einer Pufferlösung mit niedrigem Salzgehalt, in den einzelsträngigen Zustand überführt und durch elektronische Adressierung auf die biotinylierte Referenz-DNA aufgebracht werden. Dadurch entsteht durch Hybridisierung eine DNA-Heteroduplex bestehend aus Referenz-DNA und Proben-DNA. Auch die Herstellung der Heteroduplex kann z. B. mit einer Nanogen Molecular Biology Workstation unter Verwendung der vom Hersteller angegebenen Parameter erfolgen. Die erfolgreiche Hybridisierung kann durch Nachweis des an die Heteroduplex gekoppelten Farbstoffes optisch unter Verwendung der Nanogen Molecular Biology Workstation erfolgen und in Verbindung mit einem Computer­ programm quantitativ nachgewiesen werden.
Weist nun die Sequenz der Proben-DNA eine Mutation gegenüber der Referenz-DNA auf, so kommt es in der Heteroduplex zu einer Fehlpaarung. Solche Fehlpaarungen werden von den Proteinen der mutS-Familie mit hoher Spezifität erkannt. Besonders geeignet sind hierfür die Fehlpaarungen erkennenden muts-Protein aus E.coli und aus T. aquaticus.
Das Fehlpaarungen erkennende Protein kann außer farbstoff­ tragenden und fluoreszierenden Gruppen auch enzymatische oder radioaktive Markierungen enthalten. Zur enzymatischen Markierung eignen sich vor allem die Chloramphenicol-Acetyl­ transferase, die alkalische Phosphatase, die Luciferase oder die Peroxydase.
Unter den zur Markierung geeigneten Fluoreszenzfarbstoffen sind vor allem Cy3, Cy5, FITC oder Texas Red zu bevorzugen.
Wird nun ein bspw. mit Farbstoff markiertes muts-Protein mit der auf der Chipoberfläche gebundenen Heteroduplex-DNA inkubiert, so bindet das Protein vorzugsweise an den Positio­ nen des Chips, wo es zu Fehlpaarungen innerhalb der Heterodu­ plex gekommen ist. Die gebundenen farbstoffmarkierten mutS- Proteine werden dann durch optische Detektion z. B. unter Verwendung der Nanogen Molecular Biology Workstation in Verbindung mit einem geeigneten Computerprogramm quantitativ nachgewiesen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur zum Nachweis von Genmutationen, sondern kann auch Unterschiede im Expressionsniveau der aus der cDNA in verschiedenen Zellen oder Geweben exprimierten mRNA anzeigen. Dies geschieht dadurch, dass der an die Proben-DNA gekoppelte Farbstoff optisch nachgewiesen wird. Da die Menge des Farbstoffes an einer gegebenen Chipposition mit der Menge der cDNA korre­ liert, erlaubt die Auswertung der Farbstoffintensität von mehreren Chippositionen Unterschiede im Expressionsniveau verschiedener Zellen oder Gewebe festzustellen. Dabei wird der an die Proben-DNA gebundene Farbstoff optisch nachgewiesen. Da die Menge des Farbstoffs an einer gegebenen Chipposition mit der Menge an cDNA korreliert, erlaubt die Auswertung der Farbstoffintensität von mehreren Chippositionen Unterschiede im Expressionsniveau verschiedener Zellen oder Gewebe festzustellen. Der parallele Nachweis von Mutationen und Genexpressionsunterschieden in derselben Probe ist nicht nur zeitsparend, sondern wegen der gleichmäßigen Behandlung der Proben in beiden Nachweissystemen auch weniger fehleranfällig. Die hier beschriebene Methode zum parallelen Nachweis von Mutationen und Genexpressionsunterschieden stellt die erste ihrer Art dar.
Durchführungsbeispiel 1. Einleitung
Basenfehlpaarungs-bindende Proteine wie Proteine der mutS- Familie spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Reparatur von Schäden der DNA in Eukaryoten, Bakterien und Archeae (14). Diese Proteine binden mit hoher Spezifität an Abschnitte der DNA mit Basenfehlpaarungen und leiten durch Rekrutierung von Enzymen die Reparatur des Schadens ein.
Wegen ihrer besonderen Bindungseigenschaften können diese Proteine zum Nachweis von Mutationen verwendet werden (9). Dazu wird gewöhnlich die DNA, in der eine Mutation vermutet wird, mit einer Referenz-DNA hybridisiert. Weist die zu testende DNA gegenüber der Referenz-DNA eine Mutation auf, bildet sich eine Basenfehlpaarung, die mit Basenfehlpaarungs­ bindenden Proteinen nachgewiesen werden kann. Die bestehenden Nachweisverfahren sind jedoch zeitaufwendig, ungenau und eignen sich nicht für einen hohen Probendurchsatz. Daher wurde das erfindungsgemäße Verfahren entwickelt, dass den schnellen Nachweis von Mutationen durch elektronisch beschleunigte Hybridisierung der Referenz-DNA mit der zu testenden DNA in Verbindung mit neuartigen, farbstoffmarkierten mutS-Proteinen erlaubt. Das Verfahren eignet sich weiterhin zur parallelen Mutationsanalyse multipler Sequenzen.
Abb. 1 zeigt eine schematische Darstellung des parallelen Mutationsnachweises und lässt folgendes erkennen:
  • 1. Fragmente der Gene A-E werden als einzelsträngige Referenz-DNA auf individuelle Positionen eines Nanogen™- Chips (Nanogen Inc., San Diego, USA) elektronisch adressiert und
  • 2. mit der farbstoffmarkierten Test-DNA elektronisch beschleunigt hybridisiert.
  • 3. Basenfehlpaarungen der resultierenden Heteroduplices reflektieren eine Mutation der Test-DNA gegenüber der Referenz-DNA und können durch ein farbstoffmarkiertes muts-Protein lokalisiert werden.
  • 4. Die optische Analyse des Chips erlaubt anschließend die Zuordnung einer Mutation zu einem Genfragment.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wurde das muts-Gen aus E.coli kloniert und anschließend überexprimiert. Anschließend wurde erstmalig gereinigtes mutS-Protein mit Farbstoffen markiert und funktionell getestet. In einem weiteren Schritt wurde dann das farbstoffmarkierte muts-Protein zum Mutations­ nachweis in elektronisch adressierten DNA-Heteroduplices verwendet.
2. Klonierung, Expression und Reinigung von E.coli muts
Die DNA-Sequenz, die für mutS aus E.coli kodiert, wurde über PCR amplifiziert und nach Standardverfahren isoliert. Der 5'- Primer (SEQ. ID No. 1) führt eine BamHI Schnittstelle unmittelbar vor dem Start-Codon ein, während der 3'-Primer (SEQ. ID No, 2) eine HindIII Schnittstelle nach dem Stop-Codon generiert. Die PCR ist dem Fachmann bekannt und wurde nach folgendem Schema durchgeführt:
Eine Zahnstocherspitze E.coli XL1Blue (Stratagene, Amsterdam Zuidoost, Niederlande) werden in einen 100 µl PCR-Ansatz mit 71 µl H2O und 10 µM 5'-Primer, 10 µl 10 pH 3'-Primer, 10 µl 10x PCR-Puffer mit MgSO4 (Roche, Mannheim), 2 µl DMSO, 1 µl dNTP's (jeweils 25 µM) und 2 µl Pwo Polymerase (= 10 U) gegeben. Die PCR läuft mit folgendem Programm: 94°C für 5 Minuten mit anschließend 30 Zyklen mit 0,5 Minuten 94°C, 0,5 Minuten 55°C und 2,5 Minuten 72°C. Am Ende der PCR schließt sich eine Inkubation von 7 Minuten bei 72°C an.
Das mutS-PCR-Produkt (SEQ. ID. No. 3) wird über ein 1%-iges TAE Agarose Gel aufgereinigt und die gewünschte DNA wird aus einem ausgeschnittenen Agarose-Block mit Hilfe des Gel Extraktion Kit (Qiagen, Hilden, Deutschland) isoliert.
Die isolierte DNA wird über ein Gen quantifiziert und mit BamHI und HindIII geschnitten. In einem 60 µl Ansatz werden 10 µl mutS-PCR-Produkt (etwa 2 µg) mit 30 U BamHI (3 µl, NEB, Heidelberg), 30 U HindIII (3 µl, NEB, Heidelberg), 6 µl 10x NEB2-Puffer (NEB, Heidelberg), 0,6 µl 100y BSA (NEB, Heidel­ berg) und 37,4 µl H2O vereint und bei 37°C für 4 Stunden inkubiert. Die Enzyme werden anschließend bei 70°C für 10 Minuten inaktiviert. Die DNA wird nach Zugabe von 6 µl Na- Acetat pH 4,9 und 165 µl Ethanol über Nacht bei 4°C gefällt. Nachdem das Pellet in 70%-igen Alkohol gewaschen wurde, wird es an der Luft getrocknet. Die DNA wird in 30 µl TE (10 mM TrisHCl, 1 mM EDTA, pH8) aufgenommen.
Das E.coli Expressionsplasmid pQE30 (SEQ. ID No. 4) (Qiagen, Hilden) wird ebenfalls mit BamHI und HindIII geschnitten.
In einem 60 µl Ansatz werden 10 µl pQE30 mit 30 U BamHI (3 µl, NEB, Heidelberg) 30 U HindIII (3 µl, NEB, Heidelberg) 6 µl 10x NEB2-Puffer (NEB, Heidelberg), 0,6 µl 100y BSA (NEB, Heidel­ berg) und 37,4 µl Wasser vereint und bei 37°C für 4 Stunden inkubiert. Die Enzyme werden anschließend bei 70°C für 10 Minuten inaktiviert. Die DNA wird nach Zugabe von 6 µl Na- Acetat pH 4,9 und 165 µl Ethanol über Nacht bei 4°C gefällt. Nachdem das Pellet mit 70%-igem Alkohol gewaschen wurde, wird es an der Luft getrocknet. Die DNA wird in 30 µl TE (10 mM TrisHCl, 1 mM EDTA, pH8) aufgenommen.
Die Mengen von pQE30 und mutS werden auf einem Agarose-Gel verglichen und es werden 100 ng Plasmid (2 µl) und 150 ng (5 µl) mutS DNA in einem 20 µl Ligationsansatz mit 2 µl 101x Ligase-Puffer (Roche, Mannheim), 2 µl Ligase (2 U, Roche, Mannheim) und 9 µl H2O vereint und 2 Stunden bei 37°C inku­ biert. Der Ligationsansatz wird anschließend mittels CaCl2- Methode (Ausubel et al., Current protocols in molecular biology, Vol. 1, ED Wiley and Sons, 2000) E.coli TOP10 (Firma Stratagene, La Jolla, San Diego, USA) tranformiert. Die Zellen werden auf Ampicillin-Resistenz hin selektiert und positive Klone werden mittels Minipräp-Analyse auf den Plasmidgehalt hin untersucht. Mit Klonen, bei denen das gewünschte Plasmid pQE30-mutS (SEQ. ID. No. 5) gefunden wurde, wurde eine Proteininduktion vorgenommen.
Eine 5 ml LB (mit 100 µg/ml Ampicillin) über Nacht Kultur E.coli TOP10 mit dem Plasmid pQE30-mutS wird so verdünnt, dass in einer darauf folgenden, 100 ml LB (100 µg/ml Ampicillin) eine OD von 0,05 entsteht. Die Zellen werden bei 37°C unter Schütteln (240 rpm) so lange inkubiert, bis eine OD von 0,25 erreicht wurde. Anschließend wird eine hPTG Konzentration von 1 mM in der Kultur eingestellt und die Zellen werden weitere 4 Stunden inkubiert. Die Zellen werden durch Zentrifugation (5.000 xg für 10 Minuten) geerntet. Das Zellpellet wird in 10 ml PBS-Puffer mit 0,1 g Lysozym (Sigma, Deisendorf) und 250 U Benzonase (Merck, Darmstadt) aufgenommen und bei 37°C für 60 Minuten inkubiert.
Abb. 2 zeigt eine SDS-PAGE mit mutS (Pfeil) exprimierenden E.coli Stämmen nach Induktion (Bahn 1 und 2) und vor der Induktion (Bahn 3).
Danach wurden 100 µl PMSF (100 mM in Isopropanol) (Sigma, Deisendorf) und 100 µl Triton X-100 (Sigma, Deisendorf) zugegeben. Nachdem die Zellen lysiert sind, wurden die Zellreste bei 10.000 xg für 10 Minuten abzentrifugiert. 2 ml Nickel-NTA-Agarose (Qiagen, Hilden) werden 3 × mit 10 ml Puffer (Qiagen, Hilden) äquilibriert. Anschließend wird dem Lysat die äqulibrierte Nickel-NTA-Agarose zugegeben. Es folgt eine Inkubation bei 4°C für eine Stunde. Das Material mit gebundenem mutS-Protein wird über eine Minisäule mit Glasfritte abgetrennt (Biorat, München) und 3 × mit Puffer A gewaschen (4 ml, 2 ml, 2 ml). Anschließend wird das Protein mit 2 × 2 ml Puffer 8 (Qiagen) eluiert.
3. Farbstoffmarkierung und funktioneller Test von M.Taq mutS und E.coli mutS 3.1 Unspezifische Markierung von M.Taq mutS mit Cy™3
Die Farbstoffe Cy™3 und Cy™5 (Amersham Pharmacia Biotech, Little Chalfont, UK) werden aufgrund ihrer Fluoreszenzeigen­ schaften häufig zur Fluoreszenzmarkierung von Biomolekülen verwendet (Mujumdar, R. B. et al., Bioconjugate Chemistry 4 (1993) 105-111; Yu, H. et al., Nucleic, Acids Research 22 (1994) 3226-3232). Für die Konjugation wird dabei üblicher­ weise der entsprechende Succinimidylester über eine nukleophi­ le Substitutionsreaktion an Proteinlysinreste unspezifisch kovalent geknüpft. Das von der Firma Pharmacia ausgearbeitete Protokoll (FluoroLink™ product specification protocol, Amersham Pharmacia Biotech, Little Chalfont, UK) sieht dabei für eine optimale Fluoreszenzmarkierung des Proteins dessen Inkubation mit einem großen Überschuss an Fluorophor unter relativ stark basischen Bedingungen vor (0,1 M Na2CQ, ph 9,3). So wurde zunächst in Anlehnung an dieses Protokoll eine Fluoreszenzmarkierung des thermostabilen muts aus Thermus aquaticus mit Cy3 vorgenommen. Nach gelpermeationschromatogra­ phischer Aufreinigung und anschließender SDS-PAGE Analyse konnte eine stark fluoreszierende Proteinbande nachgewiesen werden, die eindeutig aufgrund ihres Molekulargewichts einem mit Cy3 markierten muts-Protein entspricht (Abb. 3). Bahn 1 zeigt das mutS-Cy™3 (M.Taq), während die Bahnen 2 bis 4 das mutS-Cy™S (E.coli) darstellen.
Der nachfolgende Aktivitätstest (Band-Shift-Assay) zeigte allerdings, dass das markierte Protein keinerlei Aktivität mehr besaß und daher nicht in der Lage war, ein G/T Mismatch enthaltendes Oligomer zu binden (s. Abb. 7). Dieses Experiment zeigt, dass im Fall der Markierung des mutS-Proteins die von Pharmacia vorgeschlagenen Markierungsprozedur unpraktikabel ist und zum Erhalt von aktivem Protein ein verfeinertes und optimiertes Markierungsprotokoll etabliert werden muss.
3.2 Unspezifische Markierung von E.coli muts und M.Taq mutS mit Cy™5
Für die Fluoreszenzmarkierung des Proteins wurden vier Labelingansätze mit steigenden Konzentrationen an Labeling- Reagenz in Labeling-Puffer (20 mM N-2-Hydroxyethylpiperazin- N'-2-Ethansulfonsäure (HEPES), pH 7,9, 150 mM KCl, 10 mM MgCl2, 0,1 mM N,N,N',N'-Ethylendiamintetraacetat (EDTA), 10% Glycerin in destilliertem Wasser) durchgeführt, um unter­ schiedliche Populationen an fluoreszenzmarkiertem mutS zu erhalten. Diese sich im Labelinggrad unterscheidenden Proteine wurden dann im Band-Shift-Assay auf ihre Aktivität hin untersucht.
Die Labeling-Reaktion wurde in einer Mischung (500 µl) aus E.coli muts-Protein (50 µg, 1,05 µM) mit steigenden Konzen­ trationen an Cy™5-Succinimidylester (12 µM, 20 µM, 50 µM und 100 µM) in Labeling-Puffer bei Raumtemperatur für 30 Minuten im Dunkeln durchgeführt. Zur Reinigung des farbstoffmarkierten mutS-Proteins wurde eine NAP-5 Gelfiltrationssäule (Pharmacia LKB Biotechnology, Uppsala, Schweden) mit 3 Säulenvolumina Elutions-Puffer (20 mM Tris-HCl pH 7,6, 150 mM KCl, 10 mM MgCl2, 0,1 mM EDTA, 1 mM Dithiothreitol (DTT), 10% Glycerin in destilliertem Wasser equilibriert. Die Labeling-Reaktions­ lösung wird mit Elutions-Puffer (500 µl) versetzt, komplett auf die Säule aufgetragen und die unterschiedlich fluoreszenz­ markierten Proteine durch Elution mit Elutions-Puffer isoliert. Die fluoreszierenden Proteinfraktionen wurden dann näher UV-spektroskopisch (Abb. 4) und SDS-PAGE gelchromatogra­ phisch (Abb. 5) untersucht.
Abb. 4 zeigt die UV-Spektren von mutS-Cy™S (E.coli) Konjuga­ ten mit unterschiedlichem Fluoreszenzmarkierungsgrad (D/P- Ratio). Die Spektren 1 bis 4 zeigen folgende Fluoreszenzmar­ kierungsgrade: 1. D/P = 0,5 (20 µM Cy™5), 2. D/P = 1,0 (50 µM Cy™5), 3: D/P = 2,0 (100 µM Cy™S) und 4. D/P = 3,0 (100 µM Cy™5).
Abb. 5 zeigt die SDS-PAGE von mutS-C™5 (E.coli) Fraktionen mit unterschiedlichem Fluoreszenzmarkierungsgrad (D/P Ratio). Die Spektren 1 bis 7 zeigen folgende Fluoreszenzmarkierungs­ grade: 1. D/P = 0,5 (20 µM Cy™5), 2. D/P = 0,5 (20 µM Cy™5), 3. D/P = 1,5 (50 µM Cy™5), 4. D/P = 1,0 (50 µM Cy™5), 5. D/P = 2,0 (100 µm Cy™5), 6. D/P = 3,0 (100 µM Cy™5), 7. D/P = 2,5 (100 µM Cy™5).
Anschließend wurde mit der Band-Shift-Methode überprüft, ob die mit Cy™5 konjugierten muts-Proteine funktionell aktiv waren, d. h. ob sie noch spezifisch an Basenfehlpaarungen binden konnten. Dazu wurden die doppelsträngigen Oligonucleo­ tide AT (SEQ. ID No. 6) und GT (SEQ. ID No. 7) durch 5- minütiges Erhitzen der jeweiligen komplementären Einzelstränge in 10 M Tris-HCl, 100 mM KCl, 5 mM MgCl2) auf 95°C gefolgt vom langsamen Abkühlen auf Raumtemperatur durch Hybridisierung erzeugt. Die komplementären Einzelstränge SEQ. ID. No. 6 und SEQ. ID. No. 7 bildeten dabei das Oligonucleotid AT, die Einzelstränge SEQ. ID. No. 6 und SEQ. ID. No. 8 das Oligonucleo­ tid GT. Das Oligonukleotid GT weist gegenüber dem Oligonu­ cleotid AT eine Basenfehlpaarung auf. Mit Hilfe der T4- Polynukleotidkinase (New England Biolabs, Frankfurt) wurden nach Angaben des Herstellers je 10 µmol der beiden Oligonu­ kleotide AT und GT mit 150 µCi γ-32P-ATP an den 5'-Enden radioaktiv markiert und über Sephadex G50-Gelfiltrationssäulen (Pharmacia, Uppsala, Schweden) nach Angaben des Herstellers gereinigt. Für einen Band-Shift Ansatz wurden 17 fmol des jeweiligen Oligonukleotids in 10 µl Reaktionspuffer (20 mM Tris-HCl pH 7,6, 150 mM KCl, 10 mM MgCl2, 0,1 mM EDTA, 1 mM Dithiotreitol (DTT), 100 µg/ml BSA Fraktion VII, 15% Glycerin in destilliertem Wasser) aufgenommen und mit 10 µl der Cy™5­ konjugierten mutS-Proteine bzw. 10 µl entsprechend 0,5 mg kommerziell erhältlicher mutS-Proteine für 20 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Es wurden unkonjugiertes E.coli mut S (Gene Check, Fort Collins, USA) und T.aquaticus mutS (Epicentre, Madison, USA) verwendet, und Cy™5-konjugiertes T.quaticus mut S wurde nach der für E.coli mutS etablierten Vorschrift zum Vergleich präpariert. Nach der Inkubation wurden die Ansätze auf 6% Polyacrylamidgelen vom Typ PROTEAN3 (Biorad, München) aufgetragen und für 90 Minuten bei 25 mA getrennt. Gel- und Laufpuffersystem war dabei 45 mM Tris- Borat, 10 mM MgCl2, 1 mM EDTA. Nach dem Lauf wurden die Gele getrocknet und durch Autoradiographie analysiert (Abb. 6). Die Abb. 6 zeigt Cy™5-konjugiertes E. coli mutS (Bahnen 4,9) und weist gegenüber kommerziell erhältlichem Protein (Gene Check, Fort Collings, USA, Bahnen 2, 7) keinen Aktivitätsverlust auf. Gleiches gilt für Cy™S-konjugiertes T.aquaticus mutS (Epicen­ tre, Madison, USA, Bahnen 3, 8 unkonjugiert, Bahnen 5, 10 konjugiert). Alle Proteine banden Oligonukleotid G/T (Bahnen 6 bis 10) besser als Oligonukleotid A/T (Bahnen 1 bis 5). Bahnen 1 und 6 enthalten kein Protein. Konjugierte und unkonjugierte Proteine banden stärker an das Oligonukleotid mit dem Mismatch (G/T) als an das Oligonukleotid ohne Mismatch (A/T). Unter den hier verwendeten Konjugationsbedingungen zeigten weder E.coli muts noch T.aquaticus muts einen Aktivitätsverlust.
Im Gegensatz zu dem vorstehend genannten Konjugationsprotokoll führt die Konjugation von T.aquaticus mit Cy™3 unter Verwen­ dung der vom Hersteller des Farbstoffs empfohlenen und z. B. für Antikörper geeigneten Bedingungen zu einem vollständigen Aktivitätsverlust des konjugierten Proteins (Abb. 7), so dass dieses Standardprotokoll hier nicht verwendet werden konnte.
Abb. 7 zeigt unkonjugiertes T.aquaticus mutS (Bahnen 2, 7 : 0,16 µg, Bahnen 5, 10 : 0,64 µg) und bindet im Gegensatz zu unter Standardbedingungen Cy™3-konjugierten Protein (Bahnen 4, 9 : 0,16 µg, Bahnen 5, 10 : 0,64 µg) an DNA, wobei der Mismatch (Bahnen 6 bis 10) besser gebunden wird als die genaue Basenpaarung (Bahnen 1 bis 5). Bahnen 1 und 6 enthalten kein Protein.
Nachweis von Punktmutationen auf elektronisch adressierbaren DNA-Chips
Die funktionellen farbstoffmarkierten E. coli und T. aquaticus mutS-Proteine wurden nun zum Nachweis von Punktmutationen auf elektronisch adressierbaren DNA-Chips verwendet. Dazu wurde zunächst eine 100 nN Lösung des am 5'-Ende biotinylierten Oligonukleotids "Sense" (Seq. Id Nr. 9) auf alle Positionen der Reihen 1-5 sowie 7-9 eines 100-Positionen DNA-Chips der Firma Nanogen wie in (13, 15, 16) beschrieben für 60 s mit 2 V elektronisch adressiert (Abb. 8). Die Stromstärke pro Position schwankte in den Reihen 1-8 zwischen 262 nA und 364 nA, in den Reihen 9 und 10 zwischen 21 nA und 27 nA, wodurch an diese Positionen weniger DNA adressiert wurde. Anschließend wurde das zu dem Oligonukleotid "Sense" (Seq. Id Nr. 9) vollständig komplementäre und am 5'-Ende mit Cy™3 markierte Oligonukleo­ tid Seq. ID Nr. 7 unter den oben beschriebenen Bedingungen auf die Reihen 1, 3, 7 und 9 des Chips aufgebracht, so dass an diesen Positionen vollständig gepaarte, mit "AT" bezeichnete Doppelstränge entstanden (Tabelle 1). In einem weiteren Schritt wurde das Cy™3 markierte Oligonukleotid Seq. ID Nr. 8 wie oben beschrieben auf die Positionen 2, 4, 8 und 10 des Chips aufgebracht. Dieses Oligonukleotid bildet mit dem vorher adressierten Oligonukleotid "sense" einen Doppelstrang mit einer einzelnen G/T Basenfehlpaarung, weswegen das resultie­ rende doppelsträngige Oligonukleotid mit "GT" bezeichnet wird (Tabelle 1).
Je 50 µl der oben beschriebenen Cy™S markierten muts-Proteine wurden über Sephadex G50 Spin-Columns (Pharmacia, Uppsala, Schweden) nach Angabe des Herstellers gereinigt und somit von unkonjugiertem Farbstoff vollständig befreit. Die Säulen wurden vorher mit 500 µl Puffer (20 mM Tris-HCl pH 7.6, 150 mM KCl, 10 mM MgCl2, 0.1 mM EDTA, 1 mM Dithiothreitol (DTT), gegeben und für 20 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Anschließend wurde die Fluoreszenzintensität der Cy™3 auf der Chipoberfläche nach Angaben des Herstellers Nanogen gemessen (Tabelle 1). Die geringen Schwankungen der Werte in den Reihen 1-4 sowie 7 und 8 deuten auf eine gleichmäßige Hybridisie­ rung der doppelsträngigen Oligonukleotide AT und GT hin. Die im Vergleich dazu niedrigeren Werte der Reihen 9 und 10 reflektieren die in diesen Reihen kleineren DNA-Mengen wegen niedrigerer Adressierungsstromstärke (s. o.). Die niedrigen Werte in den Reihen 5 und 6 stellen das Hintergrundsignal dar, da an diese Reihen keine fluoreszenzmarkierte DNA adressiert wurde.
Tabelle 1
Bestimmung der Fluoreszenzintensität von Cy™3- markierter DNA auf einem elektronisch adressierten 100- Positionen Chip bei 575 nm. Angegeben sind die Positionen des Chips mit den zugehörigen relativen Fluoreszenzintensitäten sowie die an diese Positionen adressierte DNA (äußere rechte Spalte)
Die anschließende Fluoreszenzmessung des Cy™5-markierten E. coli muts-Proteins zeigt deutlich, dass das Protein bevorzugt an das Oligonukleotid GT bindet (Tabelle 2). Selbst bei sehr kleinen DNA-Mengen (Tabelle 2, Reihen 9 und 10) ist eine Diskriminierung zwischen dem perfekt paarenden Oligonukleotid (AT) und dem mismatch-enthaltenden Oligonukleotid (GT) mit dem farbstoffmarkierten Protein möglich, die bei größeren DNA- Mengen (Reihen 1-4 sowie 7 und 8, vergleiche Tabelle 1) noch deutlicher wird. Auffällig sind weiterhin die niedrigen Hintergrundwerte (Tabelle 2, Reihe 5 und 6).
Um zu ermitteln, ob andere Mismatch-bindende Proteine wie z. B. das muts-Protein aus T. aquaticus ebenfalls zum schnellen Nachweis von Mutationen auf elektronisch adressier­ baren Chips verwendet werden können, wurde zunächst ein 100- Positionen-Chip der Firma Nanogen genau wie oben beschrieben adressiert. Anschließend wurde Cy™5-markiertes T. aquaticus muts-Protein wie oben beschrieben über Sephadex G50 Spin- Columns weiter aufgereinigt und für 20 min mit der Chipober­ fläche inkubiert. Anschließend wurde die Fluoreszenzintensität der Cy™3 auf der Chipoberfläche nach Angaben des Hersteller Nanogen gemessen (Tabelle 3). Die geringen Schwankungen der Werte in den Reihen 1-4 sowie 7 und 8 deuten wiederum auf eine gleichmäßige Hybridisierung der doppelsträngigen Oligonukleotide AT und GT hin. Die im Vergleich dazu niedrige­ ren Werte der Reihen 9 und 10 reflektieren wieder die in diesen Reihen kleineren DNA-Mengen wegen niedrigerer Adressie­ rungsstromstärke (s. o.). Die niedrigen Werte in den Reihen 5 und 6 stellen das Hintergrundsignal dar, da an diese Reihen keine fluoreszenzmarkierte DNA adressiert wurde. Die an­ schließende Fluoreszenzmessung des Cy™S markierten T. aquaticus mutS-Proteins zeigt deutlich, dass auch dieses Protein bevorzugt an das Oligonukleotid GT bindet (Tabelle 2) und somit zum Nachweis von Mutationen auf elektronisch adressierbaren DNA-Chips geeignet ist.
Tabelle 2
Bestimmung der Fluoreszenzintensität von Cy™5- markiertem E. coli mutS-Protein auf einem elektronisch adressierten 100-Positionen Chip bei 670 nm. Angegeben sind die Positionen des Chips mit den zugehörigen relativen Fluoreszenzintensitäten sowie die an diese Positionen adressierte DNA (äußere rechte Spalte)
Tabelle 3
Bestimmung der Fluoreszenzintensität von Cy™3- markierter DNA auf einem elektronisch adressierten 100- Positionen Chip bei 575 nm. Angegeben sind die Positionen des Chips mit den zugehörigen relativen Fluoreszenzintensitäten sowie die an diese Positionen adressierte DNA (äußere rechte Spalte)
Tabelle 4
Bestimmung der Fluoreszenzintensität von Cy™5- markiertem T. aquaticus muts-Protein auf einem elektronisch adressierten 100-Positionen Chip bei 670 nm. Angegeben sind die Positionen des Chips mit den zugehörigen relativen Fluoreszenzintensitäten sowie die an diese Positionen adressierte DNA (äußere rechte Spalte)
Literaturverzeichnis
1. S. Akayama et al., Hum. Cell 12, 1999, 95-102.
2. A. J. Schafer und JR. Hawkins, Nature Biotechnol., 1998, 16, 33-39.
3. J. Oldenburg et al., Brit. J. Hematol. 98 (1997), 240-244.
4. D. J. Fu et al., Nature Biotechnol. 1998, 16, 381-384.
5. Fan et al., Mut. Res. 288 (1993), 85-92.
6. N. F. Cariello und T. R. Skopek, Mut. Res. 288 (1993), 103-112.
7. P. M. Smooker und R. G. Cotton, Mut. Res. 288 (1993), 65-77.
8. E. P. Lessa und G. Applebaum, Mol. Ecol. 2 (1993), 119-129.
9. G. R. Taylor und J. Deeble, Genetic Analysis: Biomolecu­ lar engineering, 14 (1999), 181-186.
10. P. Sachadyn et al., Nucl. Acids Res. 28 (2000) e36.
11. A. Lishansky et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91 (1994), 2674-2678.
12. WO 99/06591, US 6 033 681, WO 99/41414, WO 99/39003 und WO 93/22462.
13. Radtkey et al., Nucl. Acids Res. 28, 2000, e17.
14. R. Fishel, Genes Dev. 12 (1998), 2096-2101.

Claims (15)

1. Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidse­ quenzen, dadurch gekennzeichnet, dass man
  • a) eine definierte, einzelsträngige Nucleotidsequenz auf einen Nucleotid-Chip aufträgt,
  • b) die auf Mutationen zu untersuchende Nucleotidse­ quenz, die komplementär zur bekannten Nucleotid­ sequenz ist, ebenfalls auf den Chip aufträgt und durch Hybridisierung beider Sequenzen eine Hete­ roduplex herstellt,
  • c) die Heteroduplex mit einem Fehlpaarungen erken­ nenden markierten Substrat inkubiert und
  • d) die Fehlpaarungen durch Detektion des an ihnen angelagerten, markierten Substrates nachweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erfolgreiche Hybridisierung der zu untersuchenden Nucleotidsequenz
  • a) durch einen Fluoreszenzfarbstoff oder
  • b) durch elektronische Detektion nachgewiesen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass man zum quantitativen Nachweis der Menge der zu untersuchenden Nucleotidsequenz die Stärke des bei einer erfolgreichen Hybridisierung auftretenden Fluoreszenzlich­ tes misst.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Nucleotid-Chip elektronisch adressierbar ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Fehlpaarungen erkennende Substrat ein Protein aus der Gruppe der mutS-Proteine ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fehlpaarungen erkennende Protein das muts-Protein aus E.coli oder das mutS-Protein aus T. aquaticus ist.
7. Verfahren zum quantitativen Nachweis der Expression von mRNA in verschiedenen Zellen oder Geweben, dadurch gekennzeichnet, dass man
  • a) eine bekannte einzelsträngige Nucleotidsequenz auf einen Nucleotid-Chip aufträgt,
  • b) aus verschiedenen Zellen oder Geweben gewonnene, markierte cDNA ebenfalls auf den Chip aufträgt und durch Hybridisierung beider Sequenzen eine Heteroduplex herstellt und
  • c) durch quantitative Messung der Markierung die Menge der mRNA bestimmt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man eine mit Farbstoff markierte cDNA einsetzt und die bei der Hybridisierung auftretende Färbung optisch quanti­ tativ misst.
9. Fehlpaarungen erkennendes Protein, dadurch gekenn­ zeichnet, dass es durch Kopplung mit einer nachweisbaren enzymatischen, radioaktiven, farbstofftragenden oder fluo­ reszierenden Gruppe markiert ist.
10. Fehlpaarungen erkennendes Protein nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Protein aus der Gruppe muts, mutY, MSH1 bis MSH6, SI-Nuclease, T4-Endonuclease, Thyminglykosylase oder Cleavase ist.
11. Fehlpaarungen erkennendes Protein der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einer enzymatischen Gruppe ausgewählt aus der Gruppe Chloramphenicol-Acetyl­ transferase, alkalische Phosphatase, Luciferase oder Per­ oxidase markiert ist.
12. Fehlpaarungen erkennendes Protein der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Fluoreszenz­ farbstoff ausgewählt aus der Gruppe Cy3, Cy5, FITC oder Texas Red markiert ist.
13. Verfahren zur Herstellung von mit Fluoreszenzfarb­ stoffen markierten, Fehlpaarungen erkennenden Proteinen, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Protein von Anspruch 10 mit einem als Ester vorliegenden Fluoreszenzfarbstoff von Anspruch 12 in einer wässrigen Lösung unter Lichtaus­ schluss inkubiert und das markierte Protein anschließend chromatographisch reinigt.
14. Nukleinsäure dadurch gekennzeichnet, dass sie der SEQ. ID. No, 5 des Sequenzprotokolls entspricht oder eine homo­ loge Nukleinsäuresequenz aufweist, die für ein Expression­ plasmid kodiert, mit dem das muts-Protein in E. coli ex­ primiert wird.
15. Nukleinsäure nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Plasmid den T5-Promotor enthält.
DE10038237A 2000-08-04 2000-08-04 Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen Withdrawn DE10038237A1 (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10038237A DE10038237A1 (de) 2000-08-04 2000-08-04 Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen
EP01949494A EP1307589A2 (de) 2000-08-04 2001-07-13 Verfahren zum nachweis von mutationen in nucleotidsequenzen
AU2001270635A AU2001270635A1 (en) 2000-08-04 2001-07-13 Method for detecting mutations in nucleotide sequences
PCT/EP2001/008127 WO2002012553A2 (de) 2000-08-04 2001-07-13 Verfahren zum nachweis von mutationen in nucleotidsequenzen
JP2002517837A JP2004520010A (ja) 2000-08-04 2001-07-13 ヌクレオチド配列中の突然変異を検出するための方法
IL15427001A IL154270A0 (en) 2000-08-04 2001-07-13 Method for detecting mutations in nucleotide sequences
US10/343,859 US20040110161A1 (en) 2000-08-04 2001-07-13 Method for detecting mutations in nucleotide sequences
CA002417861A CA2417861A1 (en) 2000-08-04 2001-07-13 Method for detecting mutations in nucleotide sequences

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10038237A DE10038237A1 (de) 2000-08-04 2000-08-04 Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10038237A1 true DE10038237A1 (de) 2002-02-14

Family

ID=7651415

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10038237A Withdrawn DE10038237A1 (de) 2000-08-04 2000-08-04 Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen

Country Status (8)

Country Link
US (1) US20040110161A1 (de)
EP (1) EP1307589A2 (de)
JP (1) JP2004520010A (de)
AU (1) AU2001270635A1 (de)
CA (1) CA2417861A1 (de)
DE (1) DE10038237A1 (de)
IL (1) IL154270A0 (de)
WO (1) WO2002012553A2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2003070977A2 (en) * 2002-02-21 2003-08-28 Nanogen Recognomics Gmbh Method for detecting single nucleotide polymorphisms

Families Citing this family (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPWO2004061100A1 (ja) * 2002-12-10 2006-05-11 オリンパス株式会社 核酸の変異解析方法および遺伝子の発現解析方法
WO2005001122A2 (en) * 2003-06-27 2005-01-06 Adnavance Technologies, Inc. Electrochemical detection of dna binding
GB0624071D0 (en) * 2006-12-01 2007-01-10 Bioline Res Ltd Purification methods and materials
US8168120B1 (en) 2007-03-06 2012-05-01 The Research Foundation Of State University Of New York Reliable switch that is triggered by the detection of a specific gas or substance
GB0718957D0 (en) * 2007-09-28 2007-11-07 Ge Healthcare Ltd Optical imaging agents
GB0718967D0 (en) * 2007-09-28 2007-11-07 Ge Healthcare Ltd Peptide imaging agents
JO3076B1 (ar) 2007-10-17 2017-03-15 Janssen Alzheimer Immunotherap نظم العلاج المناعي المعتمد على حالة apoe
JP5300335B2 (ja) * 2008-06-06 2013-09-25 株式会社日清製粉グループ本社 ミスマッチ塩基対含有核酸断片の高効率調製方法

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993002216A1 (en) * 1991-07-19 1993-02-04 Upstate Biotechnology, Inc. Method for detection of mutations
WO1995012689A1 (en) * 1993-11-04 1995-05-11 Gene Check, Inc. Immobilized mismatch binding protein for detection or purification of mutations or polymorphisms
WO1999067628A1 (en) * 1998-06-24 1999-12-29 Therasense, Inc. Multi-sensor array for electrochemical recognition of nucleotide sequences and methods

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6017696A (en) * 1993-11-01 2000-01-25 Nanogen, Inc. Methods for electronic stringency control for molecular biological analysis and diagnostics
US6051380A (en) * 1993-11-01 2000-04-18 Nanogen, Inc. Methods and procedures for molecular biological analysis and diagnostics
US5849486A (en) * 1993-11-01 1998-12-15 Nanogen, Inc. Methods for hybridization analysis utilizing electrically controlled hybridization
WO1993022457A1 (en) * 1992-04-24 1993-11-11 Massachusetts Institute Of Technology Screening for genetic variation
US6068818A (en) * 1993-11-01 2000-05-30 Nanogen, Inc. Multicomponent devices for molecular biological analysis and diagnostics
WO1999006591A1 (fr) * 1997-07-31 1999-02-11 The Institute Of Physical And Chemical Research Procede de detection de mutation dans une sequence de bases
US6297010B1 (en) * 1998-01-30 2001-10-02 Genzyme Corporation Method for detecting and identifying mutations

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993002216A1 (en) * 1991-07-19 1993-02-04 Upstate Biotechnology, Inc. Method for detection of mutations
WO1995012689A1 (en) * 1993-11-04 1995-05-11 Gene Check, Inc. Immobilized mismatch binding protein for detection or purification of mutations or polymorphisms
WO1999067628A1 (en) * 1998-06-24 1999-12-29 Therasense, Inc. Multi-sensor array for electrochemical recognition of nucleotide sequences and methods

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2003070977A2 (en) * 2002-02-21 2003-08-28 Nanogen Recognomics Gmbh Method for detecting single nucleotide polymorphisms
WO2003070977A3 (en) * 2002-02-21 2004-09-02 Nanogen Recognomics Gmbh Method for detecting single nucleotide polymorphisms

Also Published As

Publication number Publication date
IL154270A0 (en) 2003-09-17
JP2004520010A (ja) 2004-07-08
US20040110161A1 (en) 2004-06-10
AU2001270635A1 (en) 2002-02-18
CA2417861A1 (en) 2003-02-03
WO2002012553A3 (de) 2003-01-30
EP1307589A2 (de) 2003-05-07
WO2002012553A2 (de) 2002-02-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69230873T3 (de) Selektive Restriktionsfragmentenamplifikation: generelles Verfahren für DNS-Fingerprinting
DE60030281T2 (de) Methoden zur verbesserung der sensitivität und spezifität von screeningverfahren für krebs und krebs-vorstufen
DE69233458T2 (de) Nukleinsäuretypisierung durch polymeraseverlängerung von oligonukleotiden unter verwendung von terminator-mischungen
DE68909266T2 (de) Markierung durch gleichzeitige Ligation und Restriktion.
DE69434314T2 (de) Polymorphismus von mononukleotiden und ihre verwendung in der genanalyse
EP1204765B1 (de) Verfahren zur relativen quantifizierung der methylierung von cytosin basen in dna-proben
DE10130800A1 (de) Verfahren zum Nachweis von Cytosin-Methylierung mit hoher Sensitivität
DE69837146T2 (de) Direkte quantifizierung von gering vorkommender rns
DE69003477T2 (de) Verfahren zum Nachweis von Nucleinsäuren.
WO2003031649A2 (de) Verfahren zum nachweis von cytosin-methylierung in cpg-inseln
DE60219813T2 (de) Test-streife-probesystem und verfahren zur nachweis von spezifischen nukleinsäuresequenzen
DE60317315T2 (de) Nachweis von dna-bindungsproteinen
KR20150139582A (ko) 나노파티클-지원 신호 증폭을 이용한 rna 마이크로칩 검출
DE10038237A1 (de) Verfahren zum Nachweis von Mutationen in Nucleotidsequenzen
EP3350340B1 (de) Bestätigungstest für primäre nukleinsäure-amplifikate in einem kontinuierlichen reaktionsansatz und unmittelbare auswertung mittels immunchromatographischer verfahren
AT410444B (de) Verfahren zur detektion von nukleinsäuremolekülen
DE60306328T2 (de) Verfahren zur integrierten Integritätsbewertung und Analyse von Nukleinsäuren
EP2126134A1 (de) Verfahren und testkit zum schnellen nachweis spezifischer nukleinsäuresequenzen, insbesondere zum nachweis von mutationen oder snp's
EP1840223B1 (de) Verfahren zur mikroskopischen Ortsbestimmung eines ausgewählten, intrazellulären DNA-Abschnitts bekannter Nukleotidsequenz
EP1746169B1 (de) Verfahren zur Quantifizierung methylierter DNA
DE102011056606B3 (de) Verfahren zur elektrochemischen Detektion von Nukleinsäureoligomer-Hybridisierungsereignissen
DE60007990T2 (de) Verfahren zum nachweis von fehlpaarungen oder mutationen in nukleinsäuren
DE10160983B4 (de) Verfahren und Integrierte Vorrichtung zum Nachweis von Cytosinmethylierungen
EP0873427B1 (de) Verfahren zur erfassung und quantifizierung von nucleinsäure-molekülen
DE10044543C2 (de) Verfahren zur Bestimmung des Methylierungsgrades von bestimmten Cytosinen in genomischer DNA im Sequenzkontext 5'-CpG-3'

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: NANOGEN RECOGNOMICS GMBH, 60311 FRANKFURT, DE

8139 Disposal/non-payment of the annual fee