DE10034289B4

DE10034289B4 - Sitz

Info

Publication number: DE10034289B4
Application number: DE10034289A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Lein; Siegfried Angerer; Bernd Gombert; Markus Grebenstein
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG; Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG; Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority date: 2000-07-14
Filing date: 2000-07-14
Publication date: 2006-10-26
Anticipated expiration: 2020-07-15
Also published as: US20020021038A1; DE10034289A1

Abstract

Sitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz (30), mit einem Sitzverstellmechanismus (50), der eine motorgetriebene Spindeleinheit (10) umfaßt, wobei die Spindeleinheit (10) eine Mutter (16) mit einer Innenprofilierung (18) und eine Spindel (12) mit einer Außenprofilierung (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindeleinheit (10) mehrere planetenartig zwischen der Mutter (16) und der Spindel (12) angeordnete und mit der Mutter (16) und der Spindel (12) zusammenwirkende Rollen (20) umfaßt, die jeweils mindestens eine Außenprofilierung (22, 24) aufweisen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit einem Sitzverstellmechanismus, der eine motorgetriebene Spindeleinheit umfasst, wobei die Spindeleinheit eine Mutter mit einer Innenprofilierung und eine Spindel mit einer Außenprofilierung aufweist.

Es sind Sitzverstellmechanismen bekannt, welche einen Motor, ein Untersetzungsgetriebe und eine Spindeleinheit zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine Axialbewegung aufweisen. Die Spindeleinheit besteht aus einer Mutter mit einer Innenprofilierung sowie einer innerhalb der Mutter angeordneten und mit der Mutter zusammenwirkenden Spindel. Die Spindel ist mit einer Außenprofilierung versehen, welche in Eingriff mit der Innenprofilierung der Mutter steht.

Die Druckschrift DE 298 14 447 U1 zeigt einen Fahrzeugsitz mit einer Verstellvorrichtung, die ein erstes Verstellelement und ein zweites Verstellelement aufweist. Die Verstellvorrichtung hat eine Spindel und eine zugehörige Spindelmutter, welche die Spindel umgreift. Die Spindel ist an dem ersten Verstellelement der Verstellvorrichtung fixiert. Die Spindelmutter ist drehbar in dem zweiten, mit dem ersten Verstellelement bewegungsverbundenen Verstellelement gelagert und auf ihrem Außenmantel ist ein Schneckenrad ausgebildet, welches mit einer Schnecke in Eingriff ist, die mit einem Drehantrieb verbindbar ist.

Die bekannten Sitzverstellmechanismen sind mit einer Reihe von Nachteilen behaftet. So kommt es mitunter an den Endanschlägen der Sitzverstellmechanismen zu einem unerwünschten Verklemmen der Spindeleinheit. Weiterhin werden die Verstellgeräusche derartiger Sitzverstellmechanismen, welche unter anderem auf die Reibung innerhalb der Spindeleinheit zurückzuführen sind, als störend empfunden. Außerdem hat sich gezeigt, dass die bekannten Sitzverstellmechanismen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung aufweisen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitz mit einem verbesserten und insbesondere weniger störanfälligen Sitzverstellmechanismus anzugeben.

Diese Aufgabe wird bei einem Sitz der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, dass die Spindeleinheit mehrere planetenartig zwischen der Mutter und der Spindel angeordnete und mit der Mutter und der Spindel zusammenwirkende Rollen umfasst, welche jeweils mindestens eine Außenprofilierung aufweisen.

Durch einen derartigen Aufbau der Spindeleinheit läßt sich das speziell bei Sitzen mit motorgetriebenen Sitzverstellmechanismen beobachtete Verklemmen an den Endpositionen des Sitzverstellmechanismus ausschließen. Außerdem sind bei einer solchen Spindeleinheit die Reibungsverluste äußerst gering, so daß auch die Verstellgeräusche des Sitzverstellmechanismus weniger ausgeprägt sind.

Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung sind die Rollen jeweils mit einer einzigen Außenprofilierung versehen. Über diese Außenprofilierung befindet sich jede der Rollen sowohl in Eingriff mit der Innenprofilierung der Mutter als auch in Eingriff mit der Außenprofilierung der Spindel. Für die konkrete Ausgestaltung des jeweiligen Eingriffs stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. So können beispielsweise Rillen mit Rillen, Rillen mit einem Gewinde oder ein Gewinde mit einem Gewinde in Eingriff gebracht werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Rollen jeweils zwei unterschiedliche Außenprofilierungen auf, wobei sich jede der Rollen mit einer ersten der beiden Außenprofilierungen in Eingriff mit der Innenprofilierung der Mutter und mit einer zweiten der beiden Außenprofilierungen in Eingriff mit der Außenprofilierung der Spindel befindet. Für die konkrete Ausgestaltung des Zusammenwirkens der Rollen mit der Mutter und der Spindel stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. So lassen sich beispielsweise Rillen mit Rillen, Rillen mit einem Gewinde oder ein Gewinde mit einem Gewinde in Eingriff bringen.

Bei Rollen mit zwei unterschiedlichen Außenprofilierungen können die beiden Außenprofilierungen in solchen Bereichen jeder Rolle vorhanden sein, welche in axialer Richtung aufeinanderfolgen. So können sich bezüglich der axialen Erstreckung einer Rolle Bereiche der ersten Außenprofilierung mit Bereichen der zweiten Außenprofilierung abwechseln. Die axiale Erstreckung jedes dieser Bereiche und die Anzahl einzelner Rillen oder Gewindesteigungen in jedem dieser Bereiche kann an die konkreten Anforderungen angepaßt werden.

Vorzugsweise ist die erste, mit der Mutter zusammenwirkende Außenprofilierung jeder Rolle gröber als die zweite, mit der Spindel zusammenwirkende Außenprofilierung. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der zweiten Außenprofilierung um eine Feinprofilierung wie beispielsweise ein Feingewinde oder feine Rillen.

Durch das Vorsehen einer geringen Gewindesteigung für die mit der Spindel zusammenwirkende Außenprofilierung der Rollen und/oder für die Außenprofilierung der Spindel kann ein großes Untersetzungsverhältnis und folglich auch eine große axiale Kraft erzielt werden. Die für die Spindeleinheit benötigte Antriebsleistung und damit auch das Gesamtgewicht des Sitzverstellmechanismus lassen sich somit deutlich reduzieren.

Vorteilhafterweise weist jede Rolle eine oder mehrere Außenprofilierungen in Gestalt von Rillen auf. In der Praxis hat sich eine derartige Ausgestaltung der Rollen als besonders zweckmäßig erwiesen, um ein Verklemmen des Sitzverstellmechanismus an seinen Endpositionen zu verhindern.

Die Rillen von in Umfangsrichtung der Spindel benachbarten Rollen können axial zueinander versetzt sein. Diese Maßnahme gewährleistet, daß alle planetenartig um die Spindel angeordneten Rollen exakt in das Gewinde der Spindel eingreifen. Der Betrag des axialen Versatzes wird in Abhängigkeit von der Gewindesteigung gewählt.

Die Innenprofilierung der Mutter kann rillenförmig ausgestaltet werden. Vorzugsweise ist in diesem Fall auch die mit der Innenprofilierung der Mutter zusammenwirkende Außenprofilierung der Rollen rillenförmig ausgebildet.

Die einzelnen Bauteile der Spindeleinheit, insbesondere die Spindel selbst, können eine Profilierung sowohl in Gestalt eines eingängigen als auch eines mehrgängigen Gewindes aufweisen. Dabei beträgt die Steigung des Gewindes der Spindel vorteilhafterweise weniger als 5 mm und besonders vorteilhafterweise weniger als 1 mm. Zur Erzielung eines großen Untersetzungsverhältnisses können auch noch geringere Steigungen von beispielsweise weniger als 0,3 mm gewählt werden.

Die Rollenanzahl ist frei wählbar. Vorzugsweise sind jedoch mindestens drei Rollen und höchstens 6 Rollen vorgesehen. Sofern die Spindel eine Außenprofilierung oder die Mutter eine Innenprofilierung in Gestalt eines mehrgängigen Gewindes aufweist, kann die Anzahl der Rollen der Anzahl der Gewindegänge entsprechen. Vorteilhafterweise werden mindestens drei und höchstens sechs Gewindegänge vorgesehen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Wirkungsgrad der Spindeleinheit mehr als 50%. Zur Messung des Wirkungsgrades wird von der Spindeleinheit eine Masse in vertikaler Richtung nach oben bewegt. Der Wirkungsgrad ergibt sich dann als Quotient aus dem Produkt dieser Masse, der Erdbeschleuni gung und der Hebegeschwindigkeit und dem Produkt des Motordrehmomentes und der Motorwinkelgeschwindigkeit.

Die Spindeleinheit kann insbesondere auch aus den Endpositionen des Sitzverstellmechanismus rücktreibbar sein. Wird die Spindeleinheit dann mit einer Axialkraft beaufschlagt, so wird diese in eine Drehbewegung umgewandelt. Ein Verklemmen der Spindeleinheit ist folglich weitestgehend ausgeschlossen. Bei Verwendung einer rücktreibbaren Spindeleinheit weist der Sitzverstellmechanismus vorzugsweise einen Blockiermechanismus auf, um ein ungewolltes Verstellen des Sitzes zu verhindern.

Der Sitzverstellmechanismus kann neben einem Antriebsmotor und einer Spindeleinheit noch ein Untersetzungsgetriebe besitzen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Sitzverstellmechanismus jedoch getriebelos ausgestaltet. Ein getriebeloser Sitzverstellmechanismus weist nicht nur ein außerordentlich geringes Gewicht, sondern auch einen reduzierten Bauraum auf. Die Realisierung eines getriebelosen Sitzverstellmechanismus wird erst durch die Verwendung einer mehrere planetenartige Rollen umfassenden Spindeleinheit ermöglicht, da eine derartige Spindeleinheit geringe Reibungsverluste und einen hohen Wirkungsgrad aufweist. Zudem kann aufgrund der geringen Reibungsverluste die Spindeleinheit selbst ein hohes Untersetzungsverhältnis besitzen.

Der Sitzverstellmechanismus kann derart beispielsweise in ein Sitzuntergestell eingebaut werden, daß die Spindel der Spindeleinheit bezüglich des Sitzuntergestelles ortsfest montiert ist und die Mutter relativ zum Sitzuntergestell bewegbar ist. In diesem Fall kann der Sitzverstellmechanismus einen Betätigungshebel umfassen, welcher einen mit der Mutter gekoppelten Hebelarm besitzt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Sitzstellmechanismus weiterhin eine Vorrichtung zur Bestimmung der axialen Position oder der Winkellage der Spindel. Eine derartige Vorrichtung ermöglicht es, die absolute oder relative Lage der Spindel zu ermitteln und erlaubt daher einen Rückschluß auf die momentane Stellung des Sitzverstellmechanismus. Eine separate Vorrichtung zur Bestimmung der Position oder der Winkellage der Spindel ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Spindeleinheit einen nicht mehr zu vernachlässigenden Schlupf aufweist, da in diesem Fall die Anzahl der Motorumdrehungen nicht mehr als Maß für den von der Spindel zurückgelegten Weg herangezogen werden kann. Mittels einer separaten Vorrichtung zur Bestimmung der Position oder der Winkellage der Spindel läßt sich auch bei einer schlupfbehafteten Spindeleinheit eine Memory- Funktionalität des Sitzes realisieren, um beispielsweise eine Mehrzahl vorprogrammierter Sitzeinstellungen automatisch anfahren zu können.

Die Vorrichtung zur Bestimmung beispielsweise der Position der Spindel kann als herkömmlicher Wegaufnehmer ausgestaltet sein. Der Wegaufnehmer kann ein Potentiometer umfassen oder als optisches System ausgestaltet sein. Eine weitere Möglichkeit zur Realisierung eines Wegaufnehmers besteht darin, die Spindel gegen beispielsweise eine Feder mit linearer Federkonstante zu fahren und die Positionsbestimmung der Spindel dann mittels einer Kraftmessung vorzunehmen.

Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen und den Figuren. Es zeigen:
1A, 1B ein erstes Ausführungsbeispiel einer Spindeleinheit,
2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Spindeleinheit,
3 einen Fahrzeugsitz mit unterschiedlichen Verstellmöglichkeiten,
4 einen Teil eines Sitzverstellmechanismus und
5 ein Sitzuntergestell mit montiertem Sitzverstellmechanismus.
In den 1A und 1B ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer für den Einbau in einen erfindungsgemäßen Sitz geeigneten Spindeleinheit 10 dargestellt. 1A zeigt eine axiale Schnittansicht der Spindeleinheit 10 und 1B eine Schnittansicht entlang der Linie IB-IB in 1A. Eine derartige Spindeleinheit ist beispielsweise aus der EP 0 320 621 B1 bekannt. Bei einem erfindungsgemäßen Sitz kann eine Spindeleinheit mit allen aus der EP 0 320 621 B1 bekannten Merkmalen vorgesehen werden.
Die in den 1A und 1B dargestellte Spindeleinheit 10 umfaßt eine Spindel 12 mit einem Außengewinde 14 und eine die Spindel 12 radial außen umgebende, hohlzylindrische Mutter 16 mit einer Mehrzahl von groben V-förmigen Rillen 18. Zwischen der Spindel 12 und der Mutter 16 sind planetenartig sechs Rollen 20 angeordnet. Jede der Rollen 20 besitzt radial außen zwei unterschiedliche Profilierungen in Gestalt eines ersten Rillenprofiles 22 und eines zweiten Rillenprofiles 24. Die beiden Rillen profile 22, 24 sind bezüglich der axialen Erstreckung jeder Rolle 20 in sich abwechselnden Bereichen jeder Rolle 20 ausgebildet. Das relativ grobe Rillenprofil 24 steht in Eingriff mit dem korrespondierenden Rillenprofil 18 der Mutter 16 und das vergleichsweise feine Rillenprofil 24 steht in Eingriff mit dem Feingewinde 14 der Spindel 12.
Die feinen Rillen der einzelnen, die Spindel 12 umgebenden Rollen 20 sind derart ausgestaltet, daß eine in einer axialen Richtung erste Rille einer Rolle 20 jeweils einen gewissen axialen Versatz bezüglich einer korrespondierenden Rille einer in Umfangsrichtung der Spindel 12 benachbarten Rolle 20 aufweist. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die feinen Rillen 24 jeder Rolle 20 exakt in das Feingewinde 14 der Spindel 12 eingreifen.
Eine in den 1A und 1B nicht dargestellte, alternative Ausgestaltung der Spindeleinheit 10 sieht vor, das Feingewinde 14 der Spindel 12 durch feine Rillen zu ersetzen und anstatt der feinen Rillen 24 der Rollen 20 ein Feingewinde vorzusehen.
In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer bei einem erfindungsgemäßen Sitz zum Einsatz kommenden Spindeleinheit 10 dargestellt. Die in 2 dargestellte Spindeleinheit 10 stimmt im wesentlichen mit der in den 1A und 1B dargestellten Spindeleinheit 10 überein und ist beispielsweise aus der DE 27 18 888 C2 bekannt. Der erfindungsgemäße Sitz kann eine Spindeleinheit 10 mit allen aus der DE 27 18 888 C2 bekannten Merkmalen umfassen.
Die Spindeleinheit 10 gemäß 2 weist wie die Spindeleinheit 10 gemäß den 1A und 1B eine Mutter 16, eine Spindel 12 und insgesamt sechs planetenartig zwischen der Mutter 16 und der Spindel 12 angeordneten Rollen 20 auf. Von diesen sechs Rollen 20 sind in 2 nur vier Rollen 20 dargestellt.
Die Rollen 20 der Spindeleinheit 10 gemäß 2 weisen, anders als die Rollen 20 der Spindeleinheit 10 gemäß den 1A und 1B, nur eine einzige Profilierung in Gestalt von Rillen 22 auf. Über diese Rillen 22 stehen die Rollen 20 sowohl in Eingriff mit korrespondierenden Rillen 18 der Mutter 16 als auch in Eingriff mit einem korrespondierenden Gewinde 14 der Spindel 12. Die Steigung des Gewindes 14 der Spindel 12 beträgt typischerweise 0,5 bis 5 mm.
Bei dem Gewinde 14 der Spindel 12 handelt es sich um ein sechsgängiges Gewinde. Demgemäß sind sechs Rollen 20 vorgesehen.
Bei der Spindeleinheit 10 gemäß 2 weist die Mutter 16 eine Innenprofilierung in Gestalt von Rillen 18 auf. Abweichend hiervon kann die Innenprofilierung der Mutter 16 jedoch auch als beispielsweise sechsgängiges Gewinde ausgestaltet sein.
In 3 ist ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeug-Sitz 30 dargestellt. Der Sitz 30 umfaßt ein Sitzuntergestell 32, eine Sitzfläche 34 und eine Rückenlehne 36. Drei separate Sitzverstellmechanismen gestatten eine Höhenverstellung 38 der Sitzfläche 34, eine Längsverstellung 40 des Sitzes 30 sowie eine Neigungsverstellung 42 der Rückenlehne 36.
In 4 ist einer der drei bei dem Sitz 30 gemäß 3 zum Einsatz kommenden Sitzverstellmechanismen 50 exemplarisch dargestellt. Der Sitzverstellmechanismus 50 umfaßt einen Motor 52, ein mit dem Motor gekoppeltes Untersetzungsgetriebe 54 und eine mit dem Untersetzungsgetriebe 54 gekoppelte Spindeleinheit 10. Die Spindeleinheit 10, welche beispielsweise wie in den 1A und 1B oder wie in 2 dargestellt ausgestaltet sein kann, umfaßt eine Spindel 12, eine Mutter 16 sowie nicht dargestellte Planetenrollen.
Die Spindel 12 ist mit dem Untersetzungsgetriebe 54 gekoppelt und die Mutter 16 fest mit einer im Querschnitt U-förmigen Schiene 56 verbunden. Mit Hilfe der Spindeleinheit 10 wird demgemäß eine Rotationsbewegung der Spindel 12 in eine Axialbewegung der Schiene 56 umgewandelt.
Bei dem in 4 dargestellten, ein Getriebe 54 umfassenden Sitzverstellmechanismus 50 ist der Motor 52 derart ausgelegt, daß er Drehzahlen von 1000 bis 50000 U/min. und bevorzugt zwischen 5000 bis 30000 U/min. sowie ein Drehmoment zwischen 0,01 bis 0,3 Nm und bevorzugt zwischen 0,025 bis 0,25 Nm zur Verfügung stellt. Bei getriebeloser Ausführung des Sitzverstellmechanismus ist der Motor 52 derart ausgelegt, daß er Drehzahlen zwischen 20 und 2000 U/min., bevorzugt zwischen 100 und 1000 U/min., und ein Drehmoment zwischen 0,1 bis 5 Nm, bevorzugt zwischen 0,25 und 3 Nm, zur Verfügung stellt. Die Gewindesteigung der Spindel liegt jeweils im Bereich zwischen 0,5 und 5 mm und der Wirkungsgrad der Spindel über 50%, vorzugsweise im Bereich von ungefähr 70%.
In 5 ist der in das Sitzuntergestell 32 eingebaute Sitzverstellmechanismus 50 von 4 dargestellt. Der Sitzverstellmechanismus 50 umfaßt einen Betätigungshebel 58, welcher bezüglich des Sitzuntergestells 32 drehbar ausgestaltet ist. Ein Hebelarm 60 des Hebels 58 ist über einen Querbolzen 62 beweglich mit der Schiene 56 des Sitzverstellmechanismus 50 gekoppelt.
Zur Betätigung des Hebels 58 wird zunächst von einem in 5 nicht dargestellten Motor über das Getriebe 54 die Spindel 12 angetrieben. Da die Spindel 12 bezüglich des Sitzuntergestells 32 ortsfest montiert ist, wird die beweglich bezüglich des Sitzuntergestells 32 ausgebildete Mutter 16 bei einer Rotationsbewegung der Spindel 12 in axialer Richtung verschoben. Diese Axialverschiebung der Mutter 16 überträgt sich auf die starr mit der Mutter 16 gekoppelte Schiene 56 sowie auf den mit der Schiene 56 verbundenen Hebelarm 60 und bewirkt eine Sitzverstellung.

Claims

Sitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz (30), mit einem Sitzverstellmechanismus (50), der eine motorgetriebene Spindeleinheit (10) umfaßt, wobei die Spindeleinheit (10) eine Mutter (16) mit einer Innenprofilierung (18) und eine Spindel (12) mit einer Außenprofilierung (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindeleinheit (10) mehrere planetenartig zwischen der Mutter (16) und der Spindel (12) angeordnete und mit der Mutter (16) und der Spindel (12) zusammenwirkende Rollen (20) umfaßt, die jeweils mindestens eine Außenprofilierung (22, 24) aufweisen.
Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (20) jeweils eine einzige Außenprofilierung (22) aufweisen und über diese Außenprofilierung (22) sowohl mit der Innenprofilierung (18) der Mutter (16) als auch mit der Außenprofilierung (14) der Spindel (12) zusammenwirken.
Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (20) jeweils zwei unterschiedliche Außenprofilierungen (22, 24) aufweisen und mit einer ersten dieser Außenprofilierungen (24) mit der Innenprofilierung (18) der Mutter (16) und mit einer zweiten der Außenprofilierungen (22) mit der Außenprofilierung (14) der Spindel (12) zusammenwirken.
Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Außenprofilierungen (20, 24) in Bereichen jeder Rolle (20) angeordnet sind, die in axialer Richtung aufeinander folgen.
Sitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Außenprofilierung (24) gröber als die zweite Außenprofilierung (22) ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenprofilierungen (22, 24) jeder Rolle (20) rillenförmig ausgestaltet ist.
Sitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen (22, 24) von in Umfangsrichtung der Spindel (12) benachbarten Rollen (20) axial zueinander versetzt sind.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter (16) eine Innenprofilierung in Gestalt von Rillen (18) aufweist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (12) eine Außenprofilierung in Gestalt eines eingängigen oder mehrgängigen Gewindes (14) aufweist.
Sitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung des Gewindes (14) der Spindel (12) weniger als 5 mm beträgt.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (12) eine Außenprofilierung und/oder die Mutter (16) eine Innenprofilierung in Gestalt eines mehrgängigen Gewindes aufweist und eine der Anzahl der Gewindegänge entsprechende Anzahl von Rollen (20) vorhanden ist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Motor (52) über ein Getriebe (54) die Spindel (12) antreibt.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Motor (52) getriebelos die Spindel (12) antreibt.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (12) bezüglich eines Sitzuntergestells (32) ortsfest montiert ist und die Mutter (16) relativ zum Sitzuntergestell (32) bewegbar ist.
Sitz nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzverstellmechanismus (50) einen Hebel (58) umfaßt, welcher einen mit der Mutter (16) gekoppelten Hebelarm (60) besitzt.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindeleinheit (10) rücktreibbar ist.
Sitz nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzverstellmechanismus (50) einen Blockiermechanismus für die Spindeleinheit (10) aufweist.
Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzverstellmechanismus (50) eine Vorrichtung zur Bestimmung der Position oder Winkellage der Spindel (12), insbesondere einen Wegaufnehmer, umfaßt.