DE10032656A1 - Freiluft-Hochspannungs-Durchführung und Hochspannungs-Schaltgerät mit einer solchen Durchführung - Google Patents

Abstract

Bein der neuen Durchführung, die in üblicher Weise aus einem Isolator mit Hochspannungsanschluss und metallenem Fußteil sowie einem elektrischen Leiter besteht, ist das Fußteil (81) des Isolators (82) als bogenförmiges Gehäuseteil ausgebildet, indem ein Stützisolator für den elektrischen Leiter (84) angeordnet ist. Diese Ausgestaltung der Durchführung ermöglicht eine gneigte Anordnung der Durchführung an Kapselungsgehäusen (1), bei denen die Flanschebene (E) des Anschlussflansches (3) für die Durchführung horizontal oder vertikal verläuft.

Description

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Schalter und ist bei der konstruktiven Ausgestaltung von Durchführun­ gen anzuwenden, wie sie bei gasisolierten, gekapselten Hoch­ spannungsanlagen für den stromleitenden Übergang von der An­ lage zu einer Freileitung oder zu einem Transformator verwen­ det werden.

Freiluft-Durchführungen dieser Art bestehen üblicherweise aus einem hohlen Isolator mit einem am oberen Ende des Isolators angeordneten Hochspannungsanschluss und einem das untere Ende des Isolators erfassenden, mit einem Befestigungsflansch ver­ sehenen Fußteil und aus einem in Achsrichtung des Isolators verlaufenden elektrischen Leiter. Das ringartig ausgebildete Fußteil einer solchen Durchführung ist mit dem unteren Ende des Isolators verkittet oder mechanisch verbunden und weist einen Befestigungsflansch zur Befestigung des Isolators an einem korrespondierenden Anschlussflansch eines Kapselungsge­ häuses der Hochspannungsanlage (DE 27 48 002 A1, US 4,358,631 A) oder an einem Befestigungsflansch eines dem Kapselungsgehäuse einer Hochspannungsanlage zugeordneten rohrartigen Zwischenstückes auf.

Um sowohl bei einphasigen als auch bei mehrphasigen Schaltan­ lagen auf höheren Spannungsebenen bei möglichst kurzer Bau­ weise der liegend angeordneten Schaltgeräte die erforderli­ chen Mindestabstände der auf Hochspannungspotential liegenden Freiluftanschlüsse einzuhalten, ist es üblich, die Hochspan­ nungs-Durchführungen geneigt gegen die Vertikale anzuordnen.

Dazu können die Schaltgeräte selbst mit gegen die Horizontale geneigten Anschlussflanschen versehen sein (EP 0 744 758 A2, US 4,016,382 A) oder es können - bei horizontal verlaufender Anschlussebene des Schaltgeräteflansches - bogenförmige Rohrstücke zwischengeschaltet sein, deren der Hochspannungs- Durchführung zugeordneter Anschlussflansch gegen die horizon­ tale geneigt ist (DE 39 15 699 A1). - Damit ein derartiges Schaltgerät ein möglichst geringes Transportvolumen aufweist, ist es auch bekannt, sowohl die Anschlussflansche des Schalt­ gerätes gegen die Horizontale zu neigen, als auch zwischen Schaltgerät und Hochspannungs-Durchführungen bogenförmige Rohrstücke zwischenzuschalten, bei denen die Flanschebene des Anschlussflansches ebenfalls gegen die Horizontale geneigt ist (US 4,016,382 A).

Ausgehend von einer Freiluft-Hochspannungs-Durchführung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 und einem Hochspannungs-Schaltgerät gemäß den Merkmalen des Ober­ begriffs des Patentanspruches 2 (DE 39 15 699 A1) liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Durchführung so auszugestalten, dass sie bei gegen die Vertikale geneigter Anordnung in montagefreundlicher Weise dem Kapselungsgehäuse einer Hochspannungsanlage zugeordnet werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass das Fußteil des Isolators als bogenförmiges Gehäuseteil ausgebildet ist, bei dem die Flanschebene des Befestigungs­ flansches um einen Winkel, der kleiner als 90° ist, gegen die Achse des Isolators geneigt ist, und dass in dem Fußteil ein Isolierstützer angeordnet ist, an dem ein Kontaktstück zum Anschluss des elektrischen Leiters und zum Anschluss einer Strombahn der gekapselten Hochspannungsanlage befestigt ist. - Bezüglich der Ausgestaltung des gekapselten Hochspannungsschaltgerätes ist weiterhin vorgesehen, dass die Flanschebene wenigstens eines Anschlussflansches horizontal angeordnet ist und dass diesem Anschlussflansch eine Freiluft-Hochspannungs-Durchführung mit den vorstehend erwähnten Merkmalen zugeord­ net ist.

Bei einer derartigen Ausgestaltung der Durchführung bilden das bisher übliche ringartige Fußteil des Isolators und ein ggf. erforderliches rohrartiges Zwischenstück ein einstücki­ ges, bogenförmiges Fußteil, das zugleich einen Befestigungs­ punkt für den in der Durchführung angeordneten, relativ lan­ gen elektrischen Leiter bildet. Isolator und Leiter bilden somit eine Baugruppe, die kompakt vorgefertigt, geprüft und montiert werden kann. Anlagenseitig können dabei Kapselungs­ gehäuse, die für den Anschluss einer oder mehrerer Durchfüh­ rungen vorgesehen sind, einheitlich mit vertikal ausgerichte­ ten Anschlussstutzen versehen werden, deren Flanschebene so­ mit horizontal verläuft; die Ausgestaltung der Anschlussstut­ zen ist somit unabhängig davon, ob eine vertikal stehende oder eine gegen die vertikale geneigte Durchführung montiert wird. - In gleicher Weise kann die neue Durchführung an Kap­ selungsgehäusen angeordnet werden, die einen horizontal aus­ gerichteten Anschlussflansch mit vertikal verlaufender Flanschebene aufweisen, wie es beispielsweise beim Anschluss einer gasisolierten Schaltanlage an eine Freileitung oder ei­ nen Transformator üblich ist.

Ein Ausführungsbeispiel der neuen Anordnung ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt.

Dabei zeigt

Fig. 1 in schematischer Darstellung einen liegend angeordne­ ten, einphasigen Hochspannungs-Leistungsschalter in gekapselter Ausführung mit zwei Durchführungen und

Fig. 2 die bei dem Schalter gemäß Fig. 1 verwendete Durchführung in gesonderter Darstellung.

Gemäß Fig. 1 ist ein Hochspannungsschaltgerät als einphasi­ ger Leistungsschalter ausgebildet, wobei die eigentliche Schalteinheit 7 in einem metallenen Kapselungsgehäuse 1 ange­ ordnet ist, welches im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und horizontal liegend angeordnet ist. Das Kapselungsgehäuse 1 ist quer zur Achse des Gehäuses mit einem Anschlussstutzen 2 sowie einem Anschlussstutzen 4 versehen, die jeweils in einem Anschlussflansch 3 bzw. 5 enden. - Der eigentlichen Schalteinheit 7 ist an dem einen stirnseitigen Ende des Kapselungsgehäuse 1 eine Antriebseinrichtung 6 zugeordnet.

Sowohl auf den Anschlussflansch 3 als auch auf den Anschluss­ flansch 5 ist eine Freiluft-Hochspannungs-Durchführung aufge­ setzt, die im wesentlichen aus einem metallenen Fußteil 81, einem Isolator 82, einem Hochspannungsanschluss 83 und einem in der Achse A des Isolators verlaufenden elektrischen Leiter 82 besteht. Das Fußteil 81 ist dabei derart als bogenförmiges Gehäuseteil ausgebildet, dass die Achse A des Isolators gegen die horizontale Anschlussebene E des Anschlussflansches 3 und damit auch gegen die dazu parallel verlaufende Ebene E' um einen Winkel α geneigt ist.

Gemäß Fig. 2 ist das bogenförmig gestaltete Fußteil 81 der Durchführung 8 mit dem unteren Ende des Isolators 82 in übli­ cher Weise durch eine Klebung oder Kittung stoffschlüssig verbunden. An dem Fußteil stützt sich noch eine in den Isola­ tor 82 hineinragende Feldsteuerelektrode 90 ab.

An der Innenwand des Fußteiles 81 ist weiterhin ein Iso­ lierstützer 85 angeordnet, der ein Kontaktstück 86 trägt, welches der Umlenkung der Strombahn vom Leiter 84 zu einem entsprechenden Anschluss im Kapselungsgehäuse 1 dient. Das Kontaktstück 86 ist hierzu mit einem ersten Verbindungsstück 87 versehen, in dass das untere Ende des Leiters 84 einsteckbar ist, sowie mit einem zweiten Verbindungsstück 88, der zum steckbaren Anschluss an die zugehörige Strombahn der eigentlichen Schalteinheit 7 dient.

Claims (2)

1. Freiluft-Hochspannungs-Durchführung für eine gekapselte Hochspannungsanlage,
bestehend aus einem hohlen Isolator (82) mit einem am oberen Ende angeordneten Hochspannungsanschluss (83) und einem das untere Ende erfassenden, mit einem Befestigungsflansch (89) versehenen Fußteil (81)
und aus einem in Achsrichtung des Isolators verlaufenden elektrischen Leiter (84), dadurch gekennzeichnet,
dass das Fußteil (81) als bogenförmiges Gehäuseteil ausgebil­ det ist, bei dem die Flanschebene (F) des Befestigungsflan­ sches (89) um einen Winkel (α), der kleiner als 90° ist, ge­ gen die Achse (A) des Isolators (82) geneigt ist,
und dass in dem Fußteil (81) ein Isolierstützer (85) angeord­ net ist, an dem ein Kontaktstück (86, 87, 88) zum Anschluss des elektrischen Leiters (84) und zum Anschluss einer Strom­ bahn der gekapselten Hochspannungsanlage befestigt ist.

2. Gekapseltes Hochspannungs-Schaltgerät in liegender Anord­ nung mit einem horizontal angeordneten, rohrartigen Kapse­ lungsgehäuse und mit quer zur Achse des Kapselungsgehäuses angeordneten Zu- und Ableitungen
wobei das Kapselungsgehäuse (1) für jede Zu- und Ableitung einen Rohrstutzen (2, 4) mit Anschlussflansch aufweist und jedem Anschlussflansch eine Freiluft-Hochspannungs-Durch­ führung (8) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flanschebene (E) wenigstens eines Anschlussflansches (21) horizontal angeordnet ist
und dass diesem Anschlussflansch (21) eine Freiluft-Hochspan­ nungs-Durchführung (8) gemäß dem Patentanspruch 1 zugeordnet ist.