DE10032316A1 - Hydrierung/Hydrogenolyse von Steinkohle mit Boran-Katalysatoren - Google Patents

Hydrierung/Hydrogenolyse von Steinkohle mit Boran-Katalysatoren

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Hydrierung/ Hydrogenolyse von makromolekularen fossilen Rohstoffen und makromolekularen Kunststoffen, insbesondere von Steinkohlen, mit Wasserstoff unter Druck in Gegenwart von Boran-Katalysatoren. Aktive Katalysatoren sind Organobor-Halogen-Verbindungen und Halogenhydroborane R¶2¶BX bzw. RBX¶2¶ (R = H, organyl; X = F, Cl, Br, I), die entweder in Substanz eingesetzt oder aus Boran-Verbindungen R¶3¶B bzw. Metallboraten M·+·[R¶4¶B]·-· (R = H, organyl) und geeigneten Halogenierungsreagentien unter den Reaktionsbedingungen in-situ erzeugt werden. Im Gegensatz zu den Kohleverflüssigungsverfahren nach Bergius werden auch sehr hoch-inkohlte Steinkohlen wie Eß- und Magerkohlen (steam coals, low-volatile bituminous coals, semi-anthracites) und Anthrazite mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, in dem weitgehend unlösliche Steinkohlen mit Wasserstoff unter Druck in Gegenwart löslicher homogener Boran-Katalysatoren zu löslichen Kohlehydrierprodukten umgesetzt werden.
Wenn in einigen Jahrzehnten die Welterdölreserven zur Neige gehen, wird die in eitaus größerer Menge vorhandene Kahle in zunehmendem Maß als Ausgangs­ stoff für flüssige Treibstoffe und Chemierohstoffe verwendet werden müssen. Technologien zur Kohleverflüssigung stehen zwar schon seit der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zur Verfügung, aber die hohen Kosten geben Anlaß, nach neuen und verbesserten Verfahren zu suchen.
Jede Nutzung des organischen Gesteins Kohle als Quelle für flüssige Treibstoffe und Chemierohstoffe bedarf des chemischen Abbaus der vernetzten Kohlemakro­ moleküle in kleinere Struktureinheiten. In der technischen Kohlehydrierung bzw. der sog. direkten Kohleverflüssigung nach Bergius bedient man sich hierzu sehr unselektiv verlaufender Hydrocrack-Reaktionen. Zur Durchführung wird Kohle zusammen mit einem heterogenen Katalysator aus Eisenoxid und Zusätzen in einem kohlestämmigen Öl suspendiert und mit Wasserstoff unter hohem Druck (< 300 bar) einige Stunden bis zur beginnenden Zersetzung bei ca. 450°C erhitzt [F. Bergius, DRP 301 239 vom 9.8.1913; Brit. Pat. 18232 vom 1.8.1914; DRP 304 348 vom 17.9.1919; F. Bergius, Angew. Chem. 1921, 341; K. Schoenemann, Brennstoff-Chem. 30 (1949) 177; F. Fischer, Die Umwandlung der Kohle in Öle, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin, 1924; W. Krönig, Die katalytische Druckhydrierung von Kohlen, Springer, Berlin, 1950; F. Derbyshire, D. Gray, Ullman's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Ed., Vol. A7, S. 197, VCH, Weinheim, 1986. Sehr vereinfacht dargestellt werden hierbei Kohlenstoff- Radikale durch thermische Bindungsspaltung der Kohle-Makromoleküle gebildet und mit Wasserstoff abgesättigt, so daß die sonst einsetzende, rein thermische Reaktion von Kohle zu Koks und den Nebenprodukten Teer und Gas zurück­ gedrängt wird. Mit dem Bergius-Hydrocrack-Verfahren läßt sich zumindest aus Braunkohlen und nicht allzu hoch inkohlten Steinkohlen ein Kohleöl herstellen, das im Vergleich zu Erdöl zwar aromatenreicher ist, aber wie dieses zu flüssigen Treib- und Chemierohstoffen raffiniert werden kann.
Methoden zur selektiven Spaltung von C-C-Bindungen unter milderen Reaktions­ bedingungen als sie bei dem Hydrocrack-Verfahren nach Bergius angewandt werden, eröffnen neue Wege für eine möglicherweise bessere und effizientere Nutzung von Kohle und anderen höhermolekularen fossilen Rohstoffen wie Erdöl-Destillationsrücksttinden, Schwerölen, Teersanden und Ölschiefer. Da Kohle aufgrund ihrer vernetzten makromolekularen Struktur weitgehend unlöslich ist, können Reaktionen mit heterogenen und daher ebenfalls unlöslichen Katalysa­ toren kaum wirksam sein. In dieser Hinsicht lassen lösliche homogene Katalysa­ toren prinzipielle Vorteile erwarten, doch gibt es hierfür nach unserem Wissen in der Literatur zur Kohlechemie kein erfolgreiches Beispiel. Sondern im Gegenteil, homogene Katalysatoren, die für ihr Hydriervermögen von niedermolekularen aromatischen Verbindungen bekannt sind, erwiesen sich in Versuchen zur Hydrierung von Kohle als völlig inaktiv [N. Holy, T. Nalesnik, S. McClanahan, Fuel 56 (1977) 47; J. W. Larsen, L. W. Chang, Fuel 57 (1978) 57].
Ein ganz anderer Typ von homogenen Hydrierkatalysatoren als die üblicherweise verwendeten löslichen Metallverbindungen stellen Triorganoborane R3B dar, aus denen mit Wasserstoff unter Druck bei Temperaturen oberhalb 140°C durch Hydrogenolyse von Bor-Kohlenstoff-Bindungen Hydroboran-Verbindungen wie z. B. R2BH und bei weiterer Hydrogenolyse letztlich Boran BH3 bzw. das dimere Diboran (BH3)2 gebildet werden [R. Köster, G. Bruno, P. Binger, Liebigs Ann. Chem. 644 (1961) 1; DBP 10 48 586 (1959), Studiengesellschaft Kohle mbH., Erf.: R. Köster (Chem. Abstr. 55 (1961) 3433]. Die Kombination dieser B-C- Bindungshydrogenolyse und der bekannten Hydroborierung von Alkenen (Addi­ tion von R2BH an C=C-Bindungen) führte zu einem Verfahren zur katalytischen Hydrierung von Alkenen zu Alkanen, mit dem auch makromolekulare Olefine in Gegenwart von Trialkylboranen R3B als homogene Katalysatoren mit Wasserstoff unter Druck bei 220°C hydriert werden können [R. Köster, G. Bruno, P. Binger, Liebigs Ann. Chem. 644 (1961) 1; E. J. DeWitt, F. L. Ramp, L. E. Trapasso, J.
Am. Chem. Soc. 83 (1961) 4672; F. L. Ramp, E. J. DeWitt, L. E. Trapasso, J. Org. Chem. 27 (1962) 4368 J. Mit Triethylboran Et3B als Katalysator ließ sich auch die Caryl-Calkyl-Bindung in Diarylmethanen und Diarylethanen bei Tempera­ turen oberhalb 220°C hydrogenolytisch spalten (Schema 1). In Gegenwart von 10 mol% Triethylboran Et3B wurde z. B. Diphenylmethan bei 300°C und 20 MPa Wasserstoffdruck zu 97% in Benzol und Toluol gespalten. Reaktive Hydroboran- Verbindungen reagieren mit Diphenylmethan zu primären Spaltprodukten Phenyl­ boran und Toluol oder Benzylboran und Benzol. Durch Hydrogenolyse der B-C- Bindungen von Phenylboran und Benzylboran werden reaktive Hydroborane immer wieder regeneriert. Andere Diarylalkane wie 1,2-Diphenylethan und Di-(1- naphthyl)methan wurden ebenfalls gespalten, wobei zusätzlich zur C-C-Bin­ dungshydrogenolyse Naphthalin- zu Tetralin-Einheiten hydriert wurden.
Schema 1
Hydrogenolytische Spaltung von Diarylmethanen mit homogenen Hydroboran-Katalysatoren [E. Osthaus, M. W. Haenel, 1987]
Wie die niedermolekularen Diarylalkane wurde auch ein mit Divinylbenzol vernetztes und daher völlig unlösliches Polystyrol als Suspension in Pentan bei 300°C hydrogenolytisch zu Benzol und Alkylbenzolen gespalten, was ein deutlicher Hinweis auf die homogene Natur der aus Triethylboran entstehenden Hydroboran-Katalysatoren ist. Wurde jedoch Steinkohle als Suspension in Toluol oder Dekalin mit Triethylboran und Wasserstoff (20 MPa) auf 300°C erhitzt, konnte im Gegensatz zu Versuchen mit Modellsubstanzen (Diarylalkanen und Polystyrol) weder eine C-C-Bindungsspaltung noch eine partielle Hydrierung von polycyclischen Aromaten-Einheiten in der Kohle nachgewiesen werden [E. Osthaus, M. W. Haenel, in: J. A. Moulijn, K. A. Nater, H. A. G. Chermin (Eds.), Proc. 1987 Intern. Conf. Coal. Sci., Maastricht, The Netherlands, October 26-30, Coal Science and Technology 14. 11, S. 765, Elsevier, Amsterdam, 1987].
Anstelle von Triorganoboranen, die durch B-C-Hydrogenolyse mit Wasserstoff die katalytisch aktiven Hydroboran-Verbindungen wie z. B. R2BH bilden, können auch die Diorganohydroborane R2BH bzw. ihre Dimere (R2BH)2 selbst als Katalysatoren eingesetzt werden. Mit Tetra-n-propyldiboran (nPr2BH)2 (TPDB) als Katalysator gelang die partielle Hydrierung der polycyclischen Aromaten Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, Triphenylen, Chrysen, Pyren, Perylen und Coronen, wobei Hydroaromaten mit mindestens einem oder auch mehreren intakten aromatischen Sechsringen gebildet wurden [R. Köster, W. Schüßler, M. Yalpani, Chem. Ber. 122 (1989) 677; M. Yalpani, T. Lunow, R. Köster, Chem. Ber. 122 (1989) 687; M. Yalpani, R. Köster, Chem. Ber. 123 (1990) 719]. Auch Steinkohlenteer konnte mit TPDB als Katalysator hydriert werden [M. Yalpani, R. Köster, M. W. Haenel, Erdöl, Kohle, Erdgas, Petrochem. 43 (1990) 344], und sogar eine Hydrogenolyse von Calkyl-Calkyl-Bindungen in Alkanen wurde mit derartigen Hydroboran-Katalysatoren erreicht [M. Yalpani, R. Köster, Erdöl, Kohle, Erdgas, Petrochem. 43 (1990) 348].
Überraschenderweise stellte sich nunmehr heraus, daß Steinkohlen als Suspension in flüssigen Kohlenwasserstoffen wie z. B. Toluol in Gegenwart von Diorgano­ halogenboranen R2BX (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I), Organodihalogenboranen RBX2 (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I), Organohalogenhydroboranen RHBX (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I) oder Halogendihydroboranen H2BX und Dihalogenhydroboranen HBX2 (X = F, Cl, Br, I) als Katalysatoren mit Wasserstoff unter Druck im Temperaturbereich von 140-500°C, vorzugsweise von 200-400°C, vorzugsweise insbeson­ dere von 220-350°C, zu Kohlehydrierprodukten umgesetzt werden können. Zum Beispiel wurde eine deutsche Fettkohle [Kokskohle (medium-volatile bituminous coal), Schachtanlage Westerholt, Flöz Robert, 23.6% fl. B., 89.4% C (waf)] als Suspension in Toluol in Gegenwart des Katalysators Di-n-propyliodboran (nPr2BI, DPIB) durch 48-stündige Reaktion mit Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur, ca. 25 MPa Gesamtdruck bei 280°C) zu einem zwar noch festen, aber in Pyridin löslichen Kohlehydrierprodukt umgesetzt.
Die Löslichkeit in Pyridin stieg von 13% in der Einsatzkohle auf 91% im Hydrierprodukt an, was unter Berücksichtigung der mineralischen Anteile in der verwendeten Steinkohle (9.5% Asche) einer nahezu vollständigen Löslichkeit der organischen Kohlensubstanz enspricht (Tab. 1, Eintrag No 1 und 5). Das aus der Elementaranalyse bestimmte Verhältnis von Kohlenstoff zu Wasserstoff (C/H) zeigte eine Veränderung von C100H63 in der Einsatzkohle auf C100H99 im Kohle­ hydrierprodukt. Anhand der 13C-CP/MAS-NMR-Festkörperspektren (75 MHz, Fig. 1) ließ sich die Wirksamkeit des Boran-Katalysators DPIB in der Kohle­ hydrierreaktion quantitativ verfolgen. Das Verhältnis der aromatischen zu den ali­ phatischen Kohlenstoffatomen (Car/Cal) veränderte sich von 80 : 20 in der Einsatz­ kohle (Fig. 1a) auf 60 : 40 im Kohlehydrierprodukt (Fig. 1d), d. h. der Anteil der aliphatischen C-Atome hat auf Kosten der aromatischen C-Atome zugenommen. In einem Kontrollexperiment ohne Katalysator unter sonst gleichen Reaktionsbe­ dingungen (Tab. 1, Eintrag No 2) nahm zwar die Löslichkeit des Kohleprodukts in Pyridin von 13% auf 25% zu, doch laut 13C-CP/MAS-NMR-Festkörperspektrum (75 MHz, Fig. 1b) hat sich das Verhältnis Car/Cal nur sehr geringfügig von 80 : 20 auf 78 : 22 geändert. Elementares Iod reagiert mit Wasserstoff zu Iodwasserstoff und besitzt im Temperaturbereich zwischen 300 und 500°C eine gewisse kataly­ tische Aktivität für die hydrierende Kohleverflüssigung [J. J. Th. M. Geerards, D. W. von Krevelen, H. I. Waterman, Brennstoff-Chemie 39 (1958) S 11 (Sonder­ ausgabe); J. J. Th. M. Geerards, H. I. Waterman, D. W. von Krevelen, Brennstoff- Chemie 39 (1958) 332; S. Weller, M. G. Pelipetz, S. Friedman, H. H. Storch, Ind. Eng. Chem. 42 (1950) 330; J. Varga, L. Alámási, Brennstoff-Chemie 17 (1931) 327; British Pat. 277974 vom 21.9.1927, British Pat. 279055 vom 21.9.1927, Brit. Pat. 2790410 vom 21.9.1927, DRP 700434 vom 21.11.1940, Gesellschaft für Teerverwertung mbH, (Erf.: A. L. H. Spilker, C. Zerbe); British Pat. 308633 vom 21.12.1927, I. G. Farbenindustrie AG; British Pat. 309859 vom 27.2.1929, French Pat. 671974 vom 23.3.1929, USA Pat. 1859062, N. V. De Bataafsche Petroleum Maatschppij]. Da aus DPIB und Wasserstoff möglicherweise Iodwasserstoff nach Gleichung
nPr2BI + H2nPr2BH + HI
gebildet wird und dieser dann als Katalysator wirken kann, wurden zwei weitere Kontrollexperimente mit Iod als Katalysator durchgeführt. Da aus elementarem Iod nach Gleichung
I2 + H2 ⇄ 2HI
zwei Mol Iodwasserstoff gebildet werden, wurde Iod zunächst nur in der halben molaren Menge von DPIB verwendet (Tab. 1, Eintrag No 3). Unten gleichen Reaktionsbedingungen wie bei der Hydrierung mit DPIB (15 MPa Aufpreßdruck H2 bei Raumtemperatur, 280°C, 48 h) zeigte Iod eine weitaus geringere katalytische Aktivität als DPIB. Das Reaktionsprodukt der Fettkohle wies zwar eine Löslichkeit in Pyridin von 64% auf, doch laut 13C-CP/MAS-NMR- Festkörperspektrum (75 MHz) betrug der aliphatische Kohlenstoffanteil nur 27% (Fig. 1c), während bei der Verwendung von DPIB ein Anteil von 40% erreicht wurde (Fig. 1d). Ein zweites Kontrollexperiment mit der doppelten Menge Iod bei auf 12 h verkürzter Reaktionszeit ergab ein Kohleprodukt, das zwar in Pyridin zu 85% löslich war, aber auch nur einen aliphatischen Kohlenstoffanteil von 28%, ähnlich wie im vorherigen Kontrollexperiment, aufwies (Tab. 1, Eintrag No 4). Auch anhand der IR-Spektren (KBr, Fig. 2) läßt sich die Wirksamkeit des Katalysators DPIB verfolgen. Im Vergleich zur eingesetzten Fettkohle (Fig. 2a) haben die Banden der aliphatischen C-H-Valenzschwingungen bei 2950-2800 cm-1 stark an Intensität zugenommen, während die Absorptionen der aromatischen C-H-Valenzschwingungen bei 3040 cm-1 sowie der aromatischen C-H-Deforma­ tionsschwingungen bei 870, 810 und 750 cm-1 deutlich abgenommen haben (Fig. 2d). In Übereinstimmung mit den 13C-CP/MAS-NMR-Festkörperspektren zeigen die IR-Spektren der Kontrollexperimente ohne Katalysator und mit Iod als Katalysator nahezu keine bzw. nur geringe Veränderungen gegenüber der Einsatzkohle (Fig. 2b und 2c). Die aus den Elementaranalysen gewonnen C/H- Verhältnisse (Tab. 1, letzte Spalte) geben ebenfalls den allgemeinen Trend der Experimente zur Hydrierung der Fettkohle wieder, sind aber offenbar aufgrund von Schwankungsbreiten der mit Proben von nur 3 bis 5 mg in einem Analysen­ automaten durchgeführten Elementaranalysen für eine Quantifizierung weniger geeignet als die an größeren Probenmengen von ca. 250 mg gemessenen 13C- CP/MAS-NMR-Festkörperspektren.
Tabelle 1
Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Hydrierung/Hydrogeno­ lyse von Steinkohlen mit homogenen Boran-Katalysatoren in Toluol.
a) Fettkohle, Schachtanlage Westerholt, Flöz Robert: 23.6% fl. B., 89.4% C (waf), 9.5% Asche (wf).-Eßkohle, Schachtanlage Friedrich der Große, Flöz Mausegatt 2 : 15.0% fl. B., 93.4% C (waf), 9.7% Asche (wf).-Anthrazit, Schachtanlage Sophia Jacoba: 7.4% fl. B., 91.9% C (waf), 6.5% Asche (wf).
b) DPIB = Di-n-propyliodboran nPrBI; TPDB = Tetra-n-propyldiboran (nPr2BH)2; die Katalysatormenge von TPDB/TiX4 (X = Cl, Br) betrugen 14.8 mmol TPDB und 37 mmol TiCl4 bzw. 14.8 mmol TPDB und 24.4 mmol TiBr4.
c) Aufpreßdruck von H2 bei Raumtemp.; bei 280°C betrug der Reaktionsdruck ca. 25 MPa.
d) Löslichkeit in Pyridin, bestimmt durch Soxhlet-Extraktion.
e) Verhältnis von aromatischen zu aliphatischen Kohlenstoffatomen aus 13C-CP/MAS- NMR-Festkörperspektren.
f) Kohlenstoff-Wasserstoff-Verhältnis aus Elementaranalyse.
g) Unbehandelte Einsatzkohle.
h) Es wurden 20 g Fettkohle, 3.7 mmol TPDB und 9.0 mmol TiI4 eingesetzt.
i) Einsatzprodukt (30 g) war das Hydrierprodukt No 15.
j) Einsatzprodukt (30 g) war das Hydrierprodukt No 18.
k) n. b. = nicht bestimmt.
Organobor-Halogen-Verbindungen R2BX, RBX2 und RHBX sowie Halogen­ hydroborane H2BX und HBX2 (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I) lassen sich aus Triorganoboranen, Organohydroboranen oder Diboran (Dimer des Borans BH3) durch Umsetzung mit zahlreichen Halogenierungsreagentien herstellen [R. Köster, in Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl), 4. Aufl., Bd. XIII/3a, S. 378-488, Thieme, Stuttgart 1982]. Zum Beispiel können als Halogenierungsreagentien elementare Halogene, Halogenwasserstoffe und Element-Halogen-Verbindungen wie Stickstoff-Halogen-Verbindungen, Phos­ phorhalogenide, Antimonhalogenide oder auch Bortrihalogenide verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch die Verwendung von Katalysator­ systemen, die aus Mischungen von Triorganoboranen R3B oder Organohydro­ boranen (R2BH)2 oder (RBH2)2 oder Diboran (BH3)2 und einem geeigneten Halo­ genierungsreagenz wie z. B. elementarem Halogen (Chlor, Brom, Iod), Halogen­ wasserstoff HX, Bortrihalogenid BX3, Titantetrahalogenid TiX4, Zinntetrahalogenid SnX4, Antimontrihalogenid SbX3, Phosphorpentahalogenid PX5 oder Anti­ monpentahalogenid SbX5 (jeweils X = F, Cl, Br, I) bestehen und aus denen die als Katalysatoren wirksamen Organobor-Halogen-Verbindungen R2BX, RBX2 und RHBX sowie Halogenhydroborane HZBX und HBX2 (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I) während der Hydrierreaktion von Steinkohlen unter den Reaktionsbedingungen in-situ erzeugt werden. Das molare Verhältnis von Bor- Verbindung zu Halogenierungsreagenz ist im allgemeinen zwischen 0.1 und 100, vorzugsweise zwischen 0.5 und 5.
Zum Beispiel konnte anstelle von Di-n-propyliodboran (DPIB) auch eine Mischung von Tetra-n-propyldiboran [(nPr2BH)2, TPDB] und Titanhalogeniden TiX4 (X = Cl, Br, I) als Katalysatoren für die Hydrierung der Fettkohle verwendet werden, wobei die Katalysatoraktivität von TiCl4 nach 1 W zunimmt (Tab. 1, Eintrag 6-9).
Während nach der Reaktion der Fettkohle in Toluol mit Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur, 280°C, 48 h) in Gegenwart von TPDB allein als Katalysator nur unveränderte Einsatzkohle (17% löslich in Pyri­ din, unverändertes IR-Spektrum) vorlag, wurden in den entsprechenden Umset­ zungen in Gegenwart von TPDB/TiX4 (X = Cl, Br, I) lösliche, noch feste Kohle­ hydrierprodukte erhalten. Die Löslichkeit in Pyridin stieg von 75% über 81% auf 87% bei Verwendung von TPDB/TiCl4, TPDB/TiBr4 bzw. TPDB/TiI4 an, wobei im Fall von TPDB/TiI4 allerdings nur die halbe molare Menge an Katalysator wie in den beiden anderen Experimenten eingesetzt wurde. Entsprechend den Löslich­ keiten nahm in den Kohlehydrierprodukten der Fettkohle auch der Anteil der aliphatischen Kohlenstoffatome von ursprünglich 20% in der Einsatzkohle auf 34% und 38% bei Verwendung von TPDB/TiBr4 bzw. TPDB/TiI4 zu.
Aus Hydroboran-Verbindungen wie TPDB und Titantetrahalogenid können katalytisch aktive Halogenboran-Verbindungen beispielsweise unter Reduktion zu Titantrihalogenid enstehen:
< BH + 2TiX4 → < BX + HX + 2TiX3
Der hierbei gebildete Halogenwasserstoff HX kann Organoboran-Verbindungen zu weiteren Halogenboran-Verbindungen umsetzen [R. Köster, in Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl), 4. Aufl., Bd. XIII/3a, S. 382, Thieme, Stuttgart 1982]:
< BR + HX → < BX + RH
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von Katalysatorsystemen, die aus Mischungen von Metall-tetraorganoboraten M+[R4B]- oder Metall-hydrotriorga­ noboraten M+[R3BH]- oder Metall-dihydrodiorganoboraten M+[R2BH2]- oder Me­ tall-trihydroorganoboraten M+[RBH3]- oder Metall-tetrahydroboraten M+[BH4]- (M = Li, Na, K, Cs, Rb, ½Mg, ½Ca, ½Sr, ½Ba, ½Zn) und einem geeigneten Halogenierungsreagenz wie z. B. elementarem Halogen (Chlor, Brom, Iod), Halogenwasserstoff HX, Bortrihalogenid BX3, Titantetrahalogenid TiX4, Zinn­ tetrahalogenid SnX4, Phosphorpentahalogenid PX5 oder Antimonpentahalogenid SbX5 (jeweils X = F, Cl, Br, I) bestehen und aus denen die als Katalysatoren wirksamen Organobor-Halogen-Verbindungen R2BX, RBX2 und RHBX sowie Halogenhydroborane H2BX und HBX2 (R = alk, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I) während der Hydrierreaktion von Steinkohlen unter den Reaktions­ bedingungen in-situ erzeugt werden. Das molare Verhältnis von Metallborat zu Halogenierungsreagenz ist im allgemeinen zwischen 0.1 und 100, vorzugsweise zwischen 0.5 und 5. Zum Beispiel konnte in besonders einfacher Weise eine äquimolare Mischung von Natriumtetrahydroborat NaBH4 und Iod als Katalysator für die Hydrierung der Fettkohle verwendet werden (Tab. 1, Eintrag 10 und 11). Nach 12-stündiger Reaktion in Toluol bei 280°C mit Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) war das Kohlehydrierprodukt zu 87% in Pyridin löslich und zeigte ein Verhältnis der aromatischen zu den aliphatischen Kohlenstoffatomen (Car/Cal) von 65 : 35. Aus dem Vergleich mit dem Experiment No 4 in Tab. 1, bei dem unter identischen Bedingungen durch Katalyse von Iod allein ein Kohleprodukt mit einem Verhältnis Car/Cal von 72 : 28 erhalten wurde, wird der Einfluß der Boran-Komponente für das Katalysatorsystem deutlich. Mit dem Katalysator aus NaBH4 und Iod wurde nach 48-stündiger Hydrierreaktion ein Produkt der Fettkohle erhalten, dessen Löslichkeit und aliphatischer Kohlenstoff­ anteil von 92% bzw. 40% vollkommen dem Produkt entspricht, das mit dem Katalysator DPIB unter identischen Reaktionsbedingungen erhalten wurde (Tab. 1, Eintrag 5 und 11).
Die Zunahme des Anteils der aliphatischen Kohlenstoffatome durch Hydrierung der Fettkohle mit dem Katalysator aus NaBH4 und Iod bei 280°C ist deutlich an den 13C-CP/MAS-NMR-Festkörperspektren (75 MHz) in Fig. 3 zu verfolgen. Aus NaBH4 und Iod kann unter den Reaktionsbedingungen beispielsweise kataly­ tisch wirksames Dihydroiodboran wie folgt gebildet werden:
NaBH4 + I2 → NaI + H2BI + H2
Einen wesentlichen Fortschritt beinhaltet die Erfindung mit dem überraschenden und unvorhersehbaren Befund, daß auch sehr hoch-inkohlte Steinkohlen wie Eß- und Magerkohlen (steam coals, low-volatile bituminous coals, semi-anthracites) sowie selbst Anthrazite in Gegenwart von homogenen Boran-Katalysatoren mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht werden können. Im Gegensatz dazu lassen sich in der technischen Kohlehydrierung bzw. der sog. direkten Kohleverflüssigung nach Bergius nur Steinkohlen bis zum mittleren Inkohlungsbereich [Gasflamm­ kohlen, Gaskohlen (caking coals, high-volatile bituminous coal) mit 83-88% Kohlenstoff (waf)] gut verarbeiten. Im Bereich der Fettkohlen (Kokskohlen, coking coals, medium-volatile coals) sinkt die Reaktivität äußerst rasch ab und sehr hoch-inkohlte Steinkohlen sind nahezu inert [F. Derbyshire, D. Gray, Ullman's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Ed., Vol. A7, S. 225, VCH, Weinheim, 1986]. Auch gegenüber vielen säure- und base-katalysierten Reaktionen, die vor allem im Zusammenhang mit Kohlestrukturforschung entwickelt wurden, zeigen sehr hoch-inkohlte Steinkohlen äußerst geringe oder nahezu keine Reaktivitäten [N. Berkowitz, The Chemistry of Coal, Coal Science and Techno­ logy 7, Chapter 6, Elsevier, Amsterdam 1985]. Technisch nutzen lassen sich daher insbesondere Magerkohlen (steam coals, low-volatile bituminous coals, semi­ anthracites) und Anthrazite bisher nur durch Verbrennung und in Vergasungs­ prozessen zur Erzeugung von Synthesegas. Mit der vorliegenden Erfindung wird erstmalig auch eine Reaktion von sehr hoch inkohlten Steinkohlen mit Wasser­ stoff möglich. Zum Beispiel wurde eine deutsche Eßkohle [low-volatile bitumi­ nous coal), Schachtanlage Friedrich der Große, Flöz Mausegatt 2, 15.0% fl. B., 93.4% C (waf)] als Suspension in Toluol in Gegenwart des Katalysators aus NaBH4 und Iod durch 12-stündige Reaktion mit Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur, ca. 25 MPa Gesamtdruck bei 280°C) zu einem festen Kohlehydrierprodukt umgesetzt. Durch die Hydrierung nahm die Löslichkeit in Pyridin von < 1% in der Einsatzkohle auf 46% im Produkt und der Anteil der aliphatischen Kohlenstoffatome von 14% auf 38% zu (Tab. 1, Eintrag 12 und 14). Bei Verlängerung der Reaktionszeit auf 48 h stiegen die Löslichkeit und der aliphatische Kohlenstoffanteil weiter auf 60% bzw. 45% (Tab. 1, Eintrag 15). Wurde dieses Hydrierprodukt der Eßkohle ein zweites Mal mit Wasserstoff in Gegenwart von frischem Katalysator (NaBH4/I2) bei 280°C 12 h behandelt, er­ reichten die Löslichkeit in Pyridin und der aliphatische Kohlenstoffanteil Werte von 87% bzw. 55%. (Tab. 1, Eintrag 16). Die Ergebnisse der Hydrierexperimente mit der Eßkohle lassen sich eindrucksvoll anhand der 13C-CP/MAS-NMR- Festkörperspektren in Fig. 4 (Zunahme des Absorptionssignals der aliphatischen C-Atome) und anhand der IR-Spektren (KBr) in Fig. 5 (Intensitätszunahme der aliphatischen C-H-Valenzschwingungen bei 2950-2800 cm-1 Intensitätsab­ nahme der aromatischen C-H-Valenzschwingungen bei 3040 cm-1 sowie der aromatischen C-H-Deformationsschwingungen bei 870, 810 und 750 cm-1) verfolgen. Andererseits zeigen die Spektren in Fig. 4b und Sb für ein Kontroll­ experiment ohne Katalysator (Tab. 1, Eintrag 13) nur sehr geringe Veränderungen gegenüber der eingesetzten Eßkohle.
Anthrazite stellen das Ende der Inkohlungsreihe dar und besitzen von allen Kohlensorten aufgrund ihrer chemischen Struktur (höchster Kohlenstoffgehalt, geringster Wasserstoff und Sauerstoffgehalt, hoher Anteil sehr großer polycyc­ lischer Aromaten, geringster Anteil aliphatischer Strukturen) und physikalischen Struktur (höchste Dichte, sehr geringe Porosität) die geringste chemische Reakti­ vität. Nach dem bisherigen Kenntnisstand in den Kohlenwissenschaften hätte es wohl kein Fachmann für möglich gehalten, daß Anthrazite mit Wasserstoff unter den vergleichsweise sehr milden Reaktionsbedingungen der vorliegenden Erfin­ dung zur Reaktion gebracht werden können. Zum Beispiel wurde ein deutscher Anthrazit [Schachtanlage Sophia Jacoba, 7.4% fl. B., 91.9% C (waf)] als Suspen­ sion in Toluol in Gegenwart des Katalysators aus NaBH4 und Iod durch 48-stün­ dige Reaktion mit Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raum­ temperatur, ca. 25 MPa Gesamtdruck bei 280°C) zu einem festen Kohlehydrier­ produkt umgesetzt (Tab. 1, Eintrag 17 und 18). Durch die Hydrierreaktion stieg die Löslichkeit in Pyridin zwar nur von < 1% auf 8% an, doch erhöhte sich der aliphatische Kohlenstoffanteil von < 5% auf 24%. Wurde dieses Hydrierprodukt nochmals mit Wasserstoff in Gegenwart von frischem Katalysator (NaBH4/I2) bei 280°C 48 h umgesetzt, nahmen die Löslichkeit und der aliphatische Kohlenstoff­ anteil auf 18% bzw. 33% zu (Tab. 1, Eintrag 19). Wie in den vorherigen Beispielen kann die Hydrierung/ Hydrogenolyse des Anthrazits anhand der Verän­ derungen in den 13C-CP/MAS-NMR-Festkörperspektren (Fig. 6) und den IR- Spektren (KBr, Fig. 7) verfolgt werden. Auch die aus den Elementaranalysen gewonnenen C/H-Verhältnisse (Tab. 1, letzte Spalte) beweisen, daß Anthrazit mit Wasserstoff in recht beträchtlichem Ausmaß umgesetzt werden konnte.
Für die Anlagerung von Hydroboran-Verbindungen an die olefinische Doppel­ bindung, die sog. Hydroborierung von Olefinen, ist bekannt, daß sie durch Übergangsmetall- und Seltene Erdmetall-Verbindungen katalysiert werden kann [vergl. z. B.: D. Männig und H. Nöth, Angew. Chem. 97 (1985) 854; Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 110 (1985) 878; K. Burgess, M. J. Ohlmeyer, Chem. Rev. 91 (1991), 1179; K. N. Harrison, T. Marks, J. Am. Chem. Soc. 114 (1992), 6671; D. A. Evans, A. R. Muci, R. Stürmer, J. Org. Chem. 58 (1993) 5307; I. Beletskaya, A. Pelter, Tetrahedron 53 (1997) 4957; G. C. Fu, in: M. Beller, C. Bolm (Eds.), Transition Metals for Organic Synthesis Vol. 2, S. 141, Wiley-VCH, Weinheim, 1998; M. R. Smith, III, Prog. Inorg. Chem. 48 (1999) 505]. Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung auch den Zusatz von Verbindungen der Übergangsmetalle Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Y, Zr, Nb, Mo, Ru, Rh, Pd, Ag, Cd, La, Hf, Ta, W, Re, Os, Ir, Pt, Au, Hg oder der Seltenen Erdmetalle (Lanthaniden) Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu zur weiteren Aktivierung der als erfindungsgemäße Katalysatoren genannten Diorganohalogenborane R2BX (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I), Organodihalogenborane RBX2 (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I), Organohalogenhydroborane RHBX (R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl; X = F, Cl, Br, I) oder Halogendihydroborane H2BX und Dihalogenhydroborane HBX2 (X = F, Cl, Br, I). Hierbei können diese Halogenboran-Verbindungen selbst eingesetzt werden oder unter den Reaktionsbedingungen aus Triorganoboranen R3B, Organohydroboranen (R2BH)2 bzw. (RBH2)2 oder Diboran (BH3)2 und einem geeigneten Halogenierungsreagenz oder aus Metall-tetraorganoboraten M+[R4B]-, Metall-hydrotriorganoboraten M+[R3BH]-, Metall-dihydrodiorgano­ boraten M+[R2BH2]-, Metall-trihydroorganoboraten M+[RBH3]- oder Metall­ tetrahydroboraten M+[BH4]- (M = Li, Na, K, Cs, Rb, ½Mg, ½Ca, ½Sr, ½Ba, ½Zn) und einem geeigneten Halogenierungsreagenz in situ erzeugt werden. Das molare Verhältnis der zugesetzten Übergangsmetall- oder Seltenen Erdmetall- Verbindungen zu den Boran-Katalysatoren ist im allgemeinen zwischen 0.01 und 100, vorzugsweise zwischen 0.1 und 10.
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren können in einem Verfahren zur Hydrie­ rung/Hydrogenolyse von Steinkohlen eingesetzt werden, das dadurch gekenn­ zeichnet ist, daß die gemahlenen Steinkohlen als Suspension in flüssigen Kohlen­ wasserstoffen in Gegenwart dieser Katalysatoren mit Wasserstoff bei einem Druck zwischen 1 bis 100 MPa, vorzugsweise zwischen 10 bis 30 MPa und bei Temperaturen zwischen 140 und 500°C, vorzugsweise zwischen 200 bis 400°C, vorzugsweise insbesondere zwischen 220 und 350°C zu Kohlehydrierprodukten umgesetzt werden. Zur Suspendierung der Steinkohlen und Katalysator­ komponenten sowie als Lösungsmittel der Katalysatoren können aliphatische, aromatische oder hydroaromatische Kohlenwasserstoffe oder ihre Gemische, vorzugsweise aromatische Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel Benzol, Toluol, Xylole, Trimethylbenzole, Alkyl-, Dialkyl-, Trialkylbenzole oder ihre Gemische verwendet werden. Für die Hydrierung/Hydrogenolyse nach dem Verfahren dieser Erfindung eignen sich Steinkohlen im Inkohlungsbereich von Gasflamm- und Gaskohlen (caking coals, high-volatile bituminous coals) bis Eß- und Magerkohlen (steam coals, low-volatile bituminous coals, semi-anthracites) sowie Anthrazite, vorzugsweise Steinkohlen im Inkohlungsbereich von Fett- bzw. Kokskohlen (coking coals, medium-volatile bituminous coals) bis Eß- und Mager­ kohlen (steam coals, low-volatile bituminous coals, semi-anthracites) sowie Anthrazite. Mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können Hydrier­ produkte auch von sehr hoch inkohlten Steinkohlen wie Eß-, Magerkohlen und Anthraziten hergestellt werden, die in der Kohleverflüssigung nach Bergius inert sind. In den Hydrierprodukten der hoch inkohlten Steinkohlen entsprechen die Verhältnisse von aromatischen zu aliphatischen Kohlenstoffatomen (Car/Cal) und von Kohlenstoff zu Wasserstoff (C/H) denjenigen von niedrig-inkohlten Stein­ kohlen. Daher können die Hydrierprodukte der hoch-inkohlten Steinkohlen anschließend wie Braunkohlen und niedrig-inkohlte Steinkohlen wie Gäsflamm- und Gaskohlen (lignites, sub-bituminous coals, caking coals, high-volatile bitumi­ nous coals) mit den technischen Kohleverflüssigungsverfahren nach Bergius zu Kohleölen weiterverarbeitet werden. Durch Kombination des Verfahrens der vor­ liegenden Erfindung mit Kohleverflüssigungsverfahren nach Bergius zu einem mehrstufigen oder integrierten Verfahrensprozeß werden auch die sehr hoch-in­ kohlten Steinkohlen der direkten Kohleverflüssigung zugänglich. Selbstverständ­ lich lassen sich mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung außer Steinkohlen auch andere makromolekulare fossile Rohstoffe wie Schweröle, Erdöl-Destilla­ tionsrückstände, Teersande oder Ölschiefer sowie Kohleprodukte wie Teere oder Peche und schließlich auch makromolekulare Kunststoffe hydrierend oder hydro­ genolytisch zu Hydrierprodukten verarbeiten.
Beispiele
Folgende flözreine Steinkohlen wurden verwendet:
Fettkohle
Schachtanlage Westerholt, Flöz Robert: 23.6% fl. B., 89.4% C, 4.72% H, 3.82% O, 1.77% N, 1.92% S (waf), 9.5% Asche (wf).
Eßkohle
Schachtanlage Friedrich der Große, Flöz Mausegatt 2: 15.0% fl. B., 93.4% C, 4.57% H, 3.56% O (waf), 9.7% Asche (wf).
Anthrazit
Schachtanlage Sophia Jacoba: 7.4% fl. B., 91.9% C (waf), 3.26% H, 2.5% O, 6.5% Asche (wf).
Die vorgebrochenen Steinkohlen wurden in Mischung mit Trockeneis zur Versprödung und als Schutzgas mit einer Prallstift- und einer Ringsiebmühle aufgemahlen (mittleres Korn 60 µm), bei 10-3 Torr 3 d getrocknet unter Argon aufbewahrt.
Tetra-n-propyldiboran [(nPr2BH)2, TPDB] wurde als ein Gemisch aus niedrig sowie hoch propylierter Diborane und Tri-n-propylboran nach einer Literaturvorschrift hergestellt [R. Köster, P. Binger, Inorg. Synth. 15 (1974) 141; R. Köster, in Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl), 4. Aufl., Bd. XIII/3a, S. 333, Thieme, Stuttgart 1982]. Das hier eingesetzte TBDB hatte einen Hydridgehalt von 1.73%.
Di-n-propyliodboran [nPr2B-I, DPIB] wurde durch Umsetzung von TPDB und Iod gemäß (nPr2BH)2 + I2 → 2nPr2B-I + H2 nach einer Literaturvorschrift hergestellt [R. Köster, M. A. Grassberger, Liebigs Ann. Chem. 719 (1968) 169]. Laut Elementaranalyse [C 25.26%, H 4.84%, B 5.31%, I 63.89%] und 11B-NMR- Spektrum handelte es sich bei dem hier eingesetzten DPIB um ein (2 : 1)-Gemisch aus Di-n-propyliodboran und Diiod-n-propylboran.
Die Löslichkeiten in Pyridin wurden durch Soxhlet-Extraktion bestimmt. Kohleproben (ca 200 mg bzw. 2 bis 3 g) wurden aus Glasfaserhülsen mit heißem Pyridin 1-2 d extrahiert, bis das Pyridin farblos ablief. Anschließend extrahierte man die Hülsen zur Entfernung von anhaftendem Pyridin 8 h mit Ether und trocknete die Hülsen samt der Extraktionsrückstände 3 d im Hochvakuum. Aus den Gewichtsdifferenzen der Hülsen vor und nach der Extraktion wurden die Löslichkeiten als Mittelwert von jeweils 2 Bestimmungen erhalten.
Beispiel 1 (Eintrag No 5 in Tab. 1)
In einen Rührautoklaven (500 ml Volumen, V4A-Stahl, max. Betriebsdruck 60 MPa, max. Betriebstemperatur 500°C, hergestellt von der Andreas Hofer GmbH, Mülheim a. d. Ruhr) wurden 40 g feingemahlene Fettkohle und eine Lösung von 6.63 g (29.6 mmol) DPIB in 150 ml wasserfreiem Toluol gefüllt. Nach dem Verschließen wurde der Autoklav durch Aufpressen von Wasserstoff und Ent­ spannen gespült und anschließend bei Raumtemperatur auf einen Wasserstoff­ druck von 15 MPa gebracht. Unter Rühren wurde der Autoklav auf 280°C erwärmt, wobei sich ein Gesamtdruck um 25 MPa einstellte. Nach 24 h Rühren bei 280°C und Abkühlen auf Raumtemperatur wurde eine Druckabnahme von 2.5 MPa ermittelt. Die verbliebene Gasmenge wurde auf 1 MPa entspannt und frischer Wasserstoff bis zu einem Druck von 15 MPa aufgepreßt. Nach weiteren 24 h Rühren bei 280°C und Abkühlen wurde für die zweite Reaktionsperiode eine Druckabnahme von nur 0.2 bis 0.3 MPa ermittelt. Nach dem völligen Entspannen des Autoklaven wurde die dunkle Suspension mit 120 ml Methanol versetzt und im geschlossenen Autoklaven 24 h bei 130°C gerührt. Abdestillieren von Lö­ sungsmitteln und Borsäuremethylester unter Vakuum und Trocknen des Rück­ standes 3d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (45.7 g), das zu 91% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 60/40. Elementaranalyse: C100H99
Beispiel 2 (Eintrag No 3 und No 4 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 1 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 40 g feingemahlene Fettkohle mit einer Lösung von 3.8 g (15 mmol) Iod in 150 ml wasserfreiem Toluol zweimal jeweils 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Da die Reaktionsmischung kein Boran-Reagenz enthielt, wurde auf die Behandlung des Produktes mit Methanol verzichtet. Abdestillieren des Lösungmittels Toluol im Vakuum und Trocknen des Rückstandes 3 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohleprodukt (42.9 g, Eintrag No 3 in Tab. 1), das zu 64% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 73/27. Elementaranalyse: C100H86.
In einem zweiten Versuch wurden 40 g feingemahlene Fettkohle mit der doppelten Menge Iod (7.61 g, 30 mmol) in 150 ml wasserfreiem Toluol in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raum­ temperatur) bei 280°C 12 h gerührt. Nach dem Abdestillieren des Toluols wurde der zusammengebackene Rückstand auf eine Korngröße < 0.2 mm gemörsert und zur Entfernung des Iods in einer Lösung von 20 g Na2S2O3 in 300 ml Wasser und 150 ml Methanol suspendiert und 12 h gerührt. Das Kohleprodukt wurde abfiltriert und mit 3 l auf 50°C erwärmtes Wasser gewaschen. Wiederholung dieser Operationen zur Entfernung des Iods und anschließende Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohleprodukt (39.07 g, Eintrag No 4 in Tab. 1), das zu 85% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 72/28. Elementaranalyse: C100H91.
Beispiel 3 (Eintrag No 6 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 1 wurden in einen Rührautoklaven (500 ml Volumen) 40 g feingemahlene Fettkohle mit einer Lösung von 4.0 ml (14.8 mmol) TPDB in 150 ml wasserfreiem Toluol zweimal jeweils 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Für beide Reaktionsperioden wurden nur geringe Druckabnahmen von ca. 0.2 MPa beobachtet. Nach dem völligen Entspannen des Autoklaven wurde die dunkle Suspension mit 120 ml Methanol versetzt und im geschlossenen Autoklaven 24 h bei 130°C gerührt. Abdestillieren von Lösungsmitteln und Borsäuremethylester unter Vakuum und Trocknen des Rückstandes 3 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohleprodukt (41.2 g), das zu 17% in Pyridin löslich war. Die geringe Löslichkeit und das IR- Spektrum (KBr) zeigten, daß nahezu unveränderte Einsatzkohle vorlag.
Beispiel 4 (Eintrag No 7 in Tab. 1)
Unter Argon als Schutzgas wurden in 150 ml wasserfreiem Toluol nacheinander 4.0 ml (37 mmol) Titanbetrachlorid und 4.0 ml (14.8 mmol) TPDB gelöst. Die orangefarbene Lösung wurde mit 40 g feingemahlener Fettkohle in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) gefüllt. Nach dem Aufpressen von 15 MPa Wasser­ stoff bei Raumtemperatur wurde der Autoklav auf 280°C erwärmt, wobei sich ein Gesamtdruck um 25 MPa einstellte. Nach 24 h Rühren bei 280°C und Abkühlen auf Raumtemperatur wurde eine Druckabnahme von 1.4 MPa ermittelt. Die verbliebene Gasmenge wurde auf 1 MPa entspannt und frischer Wasserstoff bis zu einem Druck von 15 MPa aufgepreßt. Nach weiteren 24 h Rühren bei 280°C und Abkühlen wurde für die zweite Reaktionsperiode eine Druckabnahme von 0.8 MPa ermittelt. Nach dem völligen Entspannen des Autoklaven wurde die dunkle Suspension mit 120 ml Methanol versetzt und im geschlossenen Autoklaven 24 h bei 130°C gerührt. Abdestillieren von Lösungsmitteln und Borsäuremethylester unter Vakuum und Trocknen des Rückstandes 3 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (46.1 g), das zu 75% in Pyridin löslich war. Elementaranalyse: C100H103.
Beispiel 5 (Eintrag No 8 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 4 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 40 g feingemahlene Fettkohle mit einer Lösung von 4.0 ml (14.8 mmol) TPDB und 9.0 g (24.4 mmol) Titantetrabromid in 150 ml wasserfreiem Toluol zweimal jeweils 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasser­ stoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Die Druckabnahme in den ersten und den zweiten 24 h betrug 1.7 bzw. 0.8 MPa. Nach dem völligen Entspannen des Autoklaven wurde die dunkle Suspension mit 120 ml Methanol versetzt und im geschlossenen Autoklaven 24 h bei 130°C gerührt. Abdestillieren von Lösungsmitteln und Borsäuremethylester unter Vakuum und Trocknen des Rückstandes 3 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (50.5 g), das zu 81% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS- NMR (75 MHz): Car/Cal = 66/34.
Beispiel 6 (Eintrag No 9 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 4 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 20 g feingemahlene Fettkohle mit einer Lösung von 1.0 ml (3.7 mmol) TPDB und 5.0 g (9.0 mmol) Titantetraiodid in 150 ml wasserfreiem Toluol zweimal jeweils 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Die Druckabnahme in den ersten und den zweiten 24 h betrug 1.5 bzw. 0.4 MPa. Nach dem völligen Entspannen des Autoklaven wurde die dunkle Suspension mit 120 ml Methanol versetzt und im geschlossenen Autoklaven 24 h bei 130°C gerührt. Abdestillieren von Lösungsmitteln und Borsäuremethylester unter Vakuum und Trocknen des Rückstandes 3 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (25.0 g), das zu 87% in Pyridin löslich war. 13C- CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 62/38. Elementaranalyse: C100H104.
Beispiel 7 (Eintrag No 10 in Tab. 1)
In einen Rührautoklaven (500 ml Volumen) wurden 40 g Fettkohle, 1.14 g (30 mmol) Natriumborhydrid (Natriumtetrahydridoborat NaBH4) und eine Lösung von 7.61 g (30 mmol) Iod in 150 ml Toluol gefüllt. Nach dem Aufpressen von 15 MPa Wasserstoff bei Raumtemperatur wurde der Autoklav auf 280°C erwärmt und bei einem Gesamtdruck um 25 MPa bei 280°C 12 h gerührt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde eine Druckabnahme von 1.2 MPa ermittelt. Von der dunklen Suspension wurde das Lösungsmittel unter Vakuum abdestilliert. Der zusammengebackerie Rückstand wurde auf eine Korngröße < 0.2 mm gemörsert und zur Entfernung des Iods in einer Lösung von 20 g Na2S2O3 in 300 ml Wasser und 100 ml Methanol suspendiert und 1 h gerührt. Das Kohleprodukt wurde abfiltriert und mit 3 l auf 50°C erwärmtes Wasser gewaschen. Wieder­ holung dieser Operationen zur Entfernung des Iods und anschließende Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (40.7 g), das zu 86% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 65/35. Elementaranalyse: C100H85.
Beispiel 8 (Eintrag No 11 in Tab. 1)
In einen Rührautoklaven (500 ml Volumen) wurden 40 g Fettkohle, 1.14 g (30 mmol) Natriumborhydrid (Natriumtetrahydridoborat NaBH4) und eine Lösung von 7.61 g (30 mmol) Iod in 150 ml Toluol gefüllt. Nach dem Aufpressen von 15 MPa Wasserstoff bei Raumtemperatur wurde der Autoklav auf 280°C erwärmt und bei einem Gesamtdruck um 25 MPa bei 280°C 24 h gerührt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde eine Druckabnahme von 1.2 MPa ermittelt. Die verbliebene Gasmenge wurde auf 1 MPa entspannt und frischer Wasserstoff bis zu einem Druck von 15 MPa aufgepreßt. Nach weiteren 24 h Rühren bei 280°C und Abkühlen wurde für die zweite Reaktionsperiode eine Druckabnahme von 0.4 MPa ermittelt. Von der dunklen Suspension wurde das Lösungsmittel unter Vakuum abdestilliert. Der zusammengebackene Rückstand wurde auf eine Korngröße < 0.2 mm gemörsert und zur Entfernung des Iods in einer Lösung von 20 g Na2S2O3 in 300 ml Wasser und 100 ml Methanol suspendiert und 1 h gerührt. Das Kohleprodukt wurde abfiltriert und mit 3 l auf 50°C erwärmtes Wasser gewaschen. Wiederholung dieser Operationen zur Entfernung des Iods und anschließende Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohle­ hydrierprodukt (41.3 g), das zu 92% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 60/40. Elementaranalyse: C100H102.
Beispiel 9 (Eintrag No 14 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 7 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 40 g Eßkohle, 1.14 g (30 mmol) Natriumborhydrid (Natriumtetrahydridoborat NaBH4) und 7.61 g (30 mmol) Iod in 150 ml in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raum­ temperatur) bei 280°C 12 h gerührt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde eine Druckabnahme von 1.9 MPa ermittelt. Aufarbeitung wie in Beispiel 7 und Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrier­ produkt (40.47 g), das zu 46% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 62/38. Elementaranalyse: C100H85.
Beispiel 10 (Eintrag No 15 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 8 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 40 g Eßkohle, 1.14 g (30 mmol) Natriumborhydrid (Natriumtetrahydridoborat NaBH4) und 7.61 g (30 mmol) Iod in 150 ml Toluol zweimal 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Die Druckabnahme in den ersten und den zweiten 24 h betrug 2.2 bzw. 0.3 MPa. Aufarbeitung wie in Beispiel 8 und Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (39.82 g), das zu 60% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 55/45. Elementaranalyse: C100H97.
Beispiel 11 (Eintrag No 16 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 7 wurden 30 g Hydrier­ produkt der Eßkohle aus Beispiel 10 (Eintrag No 15 in Tab. 1), 0.86 g (22.6 mmol) Natriumborhydrid (Natriumtetrahydridoborat NaBH4), 5.71 g (22.5 mmol) Iod und 150 ml Toluol in einen Rührautoklaven (500 ml Volumen) bei 280°C 12 h in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raum­ temperatur) gerührt. Nach dem Abkühlen wurde eine Druckabnahme von 1.7 MPa ermittelt. Aufarbeitung wie in Beispiel 7 und Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (29.89 g), das zu 87% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 45/55. Elementaranalyse: C100H100.
Beispiel 12 (Eintrag No 18 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 8 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 40 g Anthrazit, 1.14 g (30 mmol) Natriumbor­ hydrid (Natriumtetrahydridoborat NaBH4) und 7.61 g (30 mmol) Iod in 150 ml Toluol zweimal 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Die Druckabnahme in den ersten und den zweiten 24 h betrug 1.9 bzw. 0.3 MPa. Aufarbeitung wie in Beispiel 8 und Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (42.74 g), das zu 8% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 76/24. Elementaranalyse: C100H79.
Beispiel 13 (Eintrag No 19 in Tab. 1)
Entsprechend der ausführlichen Beschreibung in Beispiel 8 wurden in einen Rühr­ autoklaven (500 ml Volumen) 30 g Hydrierprodukt des Anthrazits aus Beispiel 12 (Eintrag No 18 in Tab. 1), 0.86 g (22.6 mmol) Natriumborhydrid (Natrium­ tetrahydridoborat NaBH4), 5.71 g (22.5 mmol) Iod in 150 ml Toluol zweimal 24 h bei 280°C in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck (15 MPa Aufpreßdruck bei Raumtemperatur) gerührt. Die Druckabnahme in den ersten und den zweiten 24 h betrug 1.2 bzw. 0 MPa. Aufarbeitung wie in Beispiel 8 und Trocknung 4 d im Hochvakuum ergaben ein festes dunkles Kohlehydrierprodukt (30.14 g), das zu 18% in Pyridin löslich war. 13C-CP/MAS-NMR (75 MHz): Car/Cal = 67/33. Elementaranalyse: C100H100.

Claims (16)

1. Verfahren zur Hydrierung oder Hydrogenolyse von makromolekularen fossilen Rohstoffen oder makromolekularen Kunststoffen sowie den Kohle­ produkten Teere und Peche, dadurch gekennzeichnet, daß die gemahlenen oder zerkleinerten Stoffe in flüssigen aliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoffen oder ihren Gemischen suspendiert oder dispergiert werden und in Gegenwart von Diorganohalogenboranen R2BX, Organodihalogenboranen RBX2, Organohalogenhydroboranen RHBX, Halogendihydroboranen H2BX oder Dihalogenhydroboranen HBX2 als Katalysatoren mit Wasserstoff unter Druck zwischen 1 bis 100 MPa und bei Temperaturen zwischen 140 und 500°C zu Hydrierprodukten umgesetzt werden, wobei R = alkyl, aryl, benzyl, aralkyl und X = F, Cl, Br, I ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als fossile Rohstoffe Steinkohlen, Schwer­ öle, Erdöl-Destillationsrückstände, Teersande oder Ölschiefer eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, wobei als fossile Rohstoffe gemahlene Steinkohlen im Inkohlungsbereich von Gasflamm- und Gaskohlen (caking coals, high-volatile bituminous coals) bis Eß- und Magerkohlen (steam coals, low-volatile bituminous coals, semi-anthracites) und Anthrazite eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, wobei als gemahlene Steinkohlen solche im Inkohlungsbereich von Fett- und Kokskohlen (coking coals, medium- volatile bituminous coals) bis Eß- und Magerkohlen (steam coals, low- volatile bituminous coals, semi-anthracites) eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, wobei als aromatische Kohlenwasser­ stoffe Benzol, Toluol, Xylole, Trimethylbenzole, Alkyl-, Dialkyl-, Trialkyl­ benzole oder ihre Gemische eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, wobei die Reaktion bei Temperaturen zwischen 200 und 400°C durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Reaktion bei Temperaturen zwischen 220 und 350°C durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, wobei die Reaktion mit Wasserstoff unter Druck zwischen 10 und 30 MPa durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, wobei die Borverbindungen R2BX, RBX2, RHBX, H2BX und HBX2 unter den Reaktionsbedingungen in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck aus Mischungen von Triorgano­ boranen R3B oder Organohydroboranen (R2BH)2 oder (RBH2)2 oder Diboran (BH3)2 und einem geeigneten Halogenierungsreagenz in-situ erzeugt werden.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, wobei die Borverbindungen R2BX, RBX2 RHBX, H2BX und HBX2 unter den Reaktionsbedingungen in Gegenwart von Wasserstoff unter Druck aus Mischungen von Metall-tetra­ organoboraten M+[R4B]- oder Metall-hydrotriorganoboraten M+[R3BH]- oder Metall-dihydrodiorganoboraten M+[R2BH2]- oder Metall-trihydroorgano­ boraten M+[RBH3]- oder Metall-tetrahydroboraten M+[BH4]- (M = Li, Na, K, Cs, Rb, ½Mg, ½Ca, ½Sr, ½Ba, ½Zn) und einem geeigneten Halogenierungs­ reagenz in-situ erzeugt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei als Halogenierungsreagenz elementares Halogen (Chlor, Brom, Iod), Halogenwasserstoff HX, Bortrihalogenid BXI3, Titantetrahalogenid TiX4, Zinntetrahalogenid SnX4, Antimontrihalogenid SbX3, Phosphorpentahalogenid PX5 oder Antimon­ pentahalogenid SbX5 (X = F, Cl, Br, I) eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei das molare Verhältnis von Bor- Verbindung zu Halogenierungsreagenz zwischen 0.1 und 100 liegt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das molare Verhältnis von Bor- Verbindung zu Halogenierungsreagenz zwischen 0.5 und 5 liegt.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen der Übergangsmetalle Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Y, Zr, Nb, Mo, Ru, Rh, Pd, Ag, Cd, La, Hf, Ta, W, Re, Os, Ir, Pt, Au, Hg oder der Seltenen Erdmetalle (Lanthaniden) Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd Tb Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu mit verschiedenen Oxidationsstufen zur Aktivierung der Boran-Katalysatoren zugesetzt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das molare Verhältnis der zugesetzten Übergangsmetall- oder Seltenen Erdmetall-Verbindungen zu den Boran- Katalysatoren zwischen 0.01 und 100 liegt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei das molare Verhältnis der zugesetzten Übergangsmetall- oder Seltenen Erdmetall-Verbindungen zu den Boran- Katalysatoren zwischen 0.1 und 10 liegt.
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