DE10026792A1

DE10026792A1 - Diagnose- und Therapietisch

Info

Publication number: DE10026792A1
Application number: DE2000126792
Authority: DE
Inventors: Norbert Heske; Thomas Heske
Original assignee: Bip Biomedizinische Instr & Pr
Current assignee: Bip Biomedizinische Instr & Pr
Priority date: 2000-05-31
Filing date: 2000-05-31
Publication date: 2001-12-06

Abstract

Beschrieben wird ein Diagnose- und Therapietisch zur Behandlung der weiblichen Brust, mit einer Liegefläche für die Patienten sowie wenigstens einer Öffnung in der Liegefläche, durch die die weibliche Brust bei einer bäuchlings auf der Liegefläche befindlichen Patientin hindurchragt, mit einem Schwenkmechanismus, der die Liegefläche von einer vertikalen Ausgangsstellung in einer horizontale Endstellung überführt sowie mit einer Trittvorrichtung, die derart relativ zur Liegefläche angeordnet ist, dass sich die Patientin in der Ausgangsstellung der Liegefläche auf die Trittvorrichtung aufstellt und sich bäuchlings unmittelbar gegenüber der Liegefläche befindet.

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf einen Diagnose- und Therapietisch zur Behandlung der weiblichen Brust, mit einer Liegefläche für die Patientin.

Stand der Technik

Die Untersuchungen an der weiblichen Brust, im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen erfolgen zumeist im Wege der Mamographie, bei der die weibliche Brust zu Zwecken einer Röntgenaufnahme mit entsprechenden Platten regelrecht gequetscht wird, also aus ihrer natürlichen Form deformiert wird, um anhand von Röntgenaufnahmen Diagnosen, beispielsweise über das Vorhandensein von intrakorporalen Geschwüren oder Knoten anstellen zu können.

Die bekannten Aufnahmetechniken zu Diagnosenzwecken haben jedoch den Nachteil, dass die weibliche Brust aus ihrer natürlichen Form deformiert wird. Durch die zumeist hohen Deformationskräfte, die auf die weibliche Brust einwirken, werden zugleich auch die möglicherweise in der weiblichen Brust vorhandenen Geschwürbereiche bzw. Knoten, je nach ihrer Konsistenz, ebenso deformiert, wodurch es für den Arzt zumeist unmöglich ist, Aussagen darüber zu treffen, inwieweit ein Wachstum von möglichen Karzinomenstellen vorangeschritten ist.

Auch werden chirurgische Eingriffe nach entsprechender Diagnose an der weiblichen Brust derart durchgeführt, dass die Patientin rücklings auf einem Operationstisch liegt, wodurch die weibliche Brust aufgrund ihres Eigengewichtes auf dem Brustkorb der Patientin aufliegt. In dieser Stellung bedarf es für den Operateur ein besonderes Geschick, den im Wege einer Mamographie festgestellten Gewebeknoten ausfindig zu machen, zumal die räumliche Lage der weiblichen Brust während der Operation erheblich von der gequetschten Form während der Aufnahme abweicht.

Auch werden häufig Ultraschalluntersuchungen an der weiblichen Brust durchgeführt, bei denen mit einem geeigneten Ultraschallkopf das Gewebe innerhalb der weiblichen Brust im Wege sonographischer Untersuchung analysiert wird. Werden vom Operateur während des Überfahrens der weiblichen Brust mit dem Ultraschallkopf intrakorporale Gewebeirregularitäten festgestellt, so ist es zumeist problematisch den Ultraschallkopf zu Zwecken einer genaueren Untersuchung an geeigneter Stelle der weiblichen Brust zu positionieren bzw. zu fixieren.

Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Diagnose- und Therapietisch auszubilden, auf den sich die Patientin zu Zwecken der Brustuntersuchung bequem auflegen kann und der überdies dem Operateur die Möglichkeit bietet, die weibliche Brust in einer, für ihn angenehmen Stellung in ihrer natürlichen Formgebung, d. h. ohne mechanische Quetschungen, zu untersuchen. Auch soll der Diagnose- und Therapietisch die Durchführung operativer Eingriffe in die weibliche Brust ermöglichen, wobei diese während der Operation in ihrer ursprünglich natürlichen Form verbleiben soll. Insbesondere soll der Diagnose- und Therapietisch sowohl für die Patientin als auch für den zu behandelnden Operateur angenehm zu nutzen sein.

Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Dem Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der erfindungsgemäße Diagnose- und Therapietisch zur Behandlung der weiblichen Brust weist eine Liegefläche für die Patientin auf, in der wenigstens eine Öffnung eingearbeitet ist, durch die die weibliche Brust bei einer bäuchlings, auf der Liegefläche befindlichen Patientin hindurchragen kann. Ferner ist ein Schwenkmechanismus vorgesehen, der die Liegefläche von einer vertikalen Ausgangsstellung in eine horizontale Endstellung überführt. Schließlich ist eine Trittvorrichtung vorgesehen, die derart relativ zur Liegefläche angeordnet ist, dass sich die Patientin in der Ausgangsstellung der Liegefläche auf die Trittvorrichtung aufstellt und sich bäuchlings unmittelbar gegenüber der Liegefläche befindet.

Durch die erfindungsgemäße Kombination eines schwenkbaren Diagnose- und Therapietisches mit dem Vorsehen von Öffnungen in der Liegefläche, ist es möglich auch gebrechlicheren Patientinnen ein Besteigen des Tisches erheblich zu erleichtern. Hierzu wird die Liegefläche in eine nahezu vertikale Ausgangsstellung gebracht, so dass eine, als Trittbrett ausgebildete Trittvorrichtung eine horizontale Standfläche bietet, auf die sich die Patientin aufstellen kann. Die Trittvorrichtung ist vorzugsweise lösbar fest mit der Liegefläche verbunden, so dass eine, in Abhängigkeit der Patientengröße individuelle Anpassung vorgenommen werden kann. Insbesondere gilt es darauf zu achten, dass die Brüste, der auf der Trittvorrichtung stehenden Patientin durch die in der Liegefläche eingearbeiteten Öffnungen hindurchragen. Je nach Körpergröße der unterschiedlichen Patientinnen gilt es die Trittvorrichtung relativ zur Liegefläche individuell anzupassen.

Der Schwenkmechanismus, der vorzugsweise motorisch antreibbar ist, erlaubt die Liegefläche kontinuierlich aus der vertikalen Ausgangsstellung in eine horizontale Endstellung zu überführen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Liegefläche in einen beliebigen Zwischenwinkel zwischen der vertikalen Ausgangsstellung und der horizontalen Endstellung fest zu arretieren. Dies könnte beispielsweise bei der Durchführung individueller Operationen von Vorteil sein.

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht ferner vor, dass der Bereich der Liegefläche, in der die entsprechenden Öffnungen vorgesehen sind, modular aus der Liegefläche auswechselbar ist, so dass auf diese Weise ein modularer Einsatz geschaffen werden kann, durch dessen Modularität das Einsetzen einer Vielzahl unterschiedlicher Module in die Liegefläche möglich ist, die sich durch unterschiedlich große Öffnungen voneinander unterscheiden. Hierdurch wird die Flexibilität und Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemäßen Diagnose- und Therapietisches vergrößert.

Kurze Beschreibung der Erfindung

Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 schematisierte perspektivische Darstellung eines Diagnose- und Therapietisches.

Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit

Der in Fig. 1 in zwei unterschiedlichen Gesichtswinkeln dargestellte Diagnose- und Therapietisch weist eine Liegefläche 1 auf, in der zwei Öffnungen 2 vorgesehen sind, durch die die weibliche Brust eine nicht in der Figur dargestellten Patientin hindurchragen können. Die Liegefläche ist an einem statisch günstigen Punkt an einem Schwenkmechanismus 3 angebracht, der die Liegefläche 1 um eine Achse A in die Horizontale verschwenken kann. Der Schwenkmechanismus 3 weist typischerweise einen motorisch angetriebenen Schwenkmotor auf, der vorzugsweise über eine Fußsteuerung 4 betreibbar ist.

Am Fußbereich der Liegefläche 1 ist eine Trittvorrichtung 5 vorgesehen, auf die sich eine Patientin mit dem Gesicht zur Liegefläche 1 zugewandt aufstellen kann. Das Auftreten auf die Trittfläche 5 erfolgt in einer vertikalen Ausgangsstellung, in die die Liegefläche 1 über die entsprechende Ansteuerung mittels Fußsteuerung gebracht werden kann. Die Trittvorrichtung 5 ist vorzugsweise über eine Rastverzahnung mit der Liegefläche 1 verbunden, so dass es möglich ist, die Trittvorrichtung 5 individuell, in Abhängigkeit der Körpergröße der jeweiligen Patientin zu den Öffnungen 2 zu beabstanden. Befindet sich die Patientin auf der Trittvorrichtung 5, so wird die Liegefläche 1 um die horizontale Achse A in eine entsprechende Endstellung, vorzugsweise in eine horizontale Stellung verschwenkt, so dass die weiblichen Brüste, die durch die Öffnungen 2 hindurchragen, senkrecht nach unten frei zugänglich sind. In dieser Stellung ist es einem Operateur leicht möglich, die weibliche Brust, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Ultraschallkopfes bequem zu untersuchen.

Der besondere Vorteil einer derartigen Untersuchung ist es, dass die weibliche Brust ohne äußere Deformationen frei zugänglich untersucht werden kann. Auch können operative Eingriffe an der durch die Öffnungen 2 hindurchragenden weiblichen Brust frei zugänglich durchgeführt werden.

Zusätzliche Haltegriffe 6 erlauben es der Patientin sich auf der Liegefläche festzuhalten bzw. sich sicherer zu fühlen.

Claims

1. Diagnose- und Therapietisch zur Behandlung der weiblichen Brust, mit einer Liegefläche für die Patientin sowie wenigstens einer Öffnung in der Liegefläche, durch die die weibliche Brust bei einer bäuchlings auf der Liegefläche befindlichen Patientin hindurchragt, mit einem Schwenkmechanismus, der die Liegefläche von einer vertikalen Ausgangsstellung in einer horizontale Endstellung überführt sowie mit einer Trittvorrichtung, die derart relativ zur Liegefläche angeordnet ist, dass sich die Patientin in der Ausgangsstellung der Liegefläche auf die Trittvorrichtung aufstellt und sich bäuchlings unmittelbar gegenüber der Liegefläche befindet.

2. Diagnose- und Therapietisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittvorrichtung lösbar fest relativ zur Liegefläche anbringbar ist und der Abstand zwischen der Trittvorrichtung und der Öffnung in der Liegefläche individuell einstellbar ist.

3. Diagnose- und Therapietisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmechanismus die Liegefläche kontinuierlich zwischen der Ausgangs- und Endstellung verfährt.

4. Diagnose- und Therapietisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegefläche in einer beliebigen Stellung zwischen Ausgangs- und Endstellung arretierbar ist.

5. Diagnose- und Therapietisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei getrennte Öffnungen in der Liegefläche vorgesehen sind, durch die die einzelnen die weiblichen Brüste hindurchragen.

6. Diagnose- und Therapietisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der Liegefläche, in dem die Öffnungen vorgesehen sind, als trennbares Modul vom Rest der Liegefläche ausgebildet ist, sodass Module mit unterschiedlich großen Öffnungen in die Liegefläche einsetzbar sind.

7. Diagnose- und Therapietisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich zur Liegefläche Mittel zum lösbar festen Anbringen zusätzlicher Therapie- und Diagnosemittel vorgesehen sind.