DE1002427B

DE1002427B - Vorrichtung zum gleichzeitigen Aufspinnen mehrerer duenner Isolierstoffbaender auf elektrische Leiter

Info

Publication number: DE1002427B
Application number: DES41033A
Authority: DE
Inventors: Ernst Fischer
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1954-09-28
Filing date: 1954-09-28
Publication date: 1957-02-14

Description

DEUTSCHES

Beim Aufspinnen von Isolierstoffbändern auf elektrische Leiter ist es zur Beschleunigung des Spinnverfahrens bekannt, gleichzeitig mehrere Isolierstoffbänder um den Leiter zu spinnen bzw. zu wickeln. Das gleichzeitige Aufspinnen mehrerer Isolierstoffbänder kommt insbesondere dann in Frage, wenn die Leiterisolierung aus einer Vielzahl von Bändern besteht, beispielsweise bei papierisolierten Hochspannungskabeln. Bei Hochspannungskabeln wird die Isolierung aus möglichst dünnen Bändern aufgebaut, da die Spannungsfestigkeit des Kabels bekanntlich um so größer ist, je dünner die Isolierstoffbänder sind. Für Höchstspannungskabel für Spannungen bis etwa 400 kV und darüber kommen Isolierstoffbänder bzw. Papierbänder dünner als 0,05 mm in Frage. Derart dünne Bänder haben aber eine verhältnismäßig geringe Zugfestigkeit, so> daß die Gefahr des Reißens der dünnen Bänder beim Aufspinnen derselben auf den Leiter besteht. Besonders dann, wenn gleichzeitig mehrere extrem dünne Bänder um den Leiter gespönnen werden, müssen die Bänder sorgfältig gegen unzulässige Zugbeanspruchungen geschützt werden. Dies bereitet deshalb Schwierigkeiten, weil die dünnen Bänder meistens möglichst fest um dien Leiter gesponnen werden müssen.

Um beim gleichzeitigen Aufspinnen mehrerer Isolierstoffbänder auf elektrische Leiter die Bänder von den getrennten Vorratsspulen mit möglichst gleicher und konstanter Zugspannung abzuziehen, ist es bekannt, entweder die Vorratsspulen einzeln oder alle Vorratsspulen gemeinsam zu bremsen. Jedes dieser beiden Bremsverfahren ist aber mit Nachteilen verbunden. Bei der getrennten Bremsung der Vorratsspulen auf der gleichen Achse des Spinnkreuzes bereitet es Schwierigkeiten, für alle Spulen die gleiche Bremshöhe zu erreichen. Andererseits hat die gemeinsame Bremsung aller Vorratsspulen den Nachteil, daß die einzelnen Spulen nicht mehr für sich beeinflußbar sind.

Erfindungsgemäß wird bei gleichzeitigem Aufspinnen mehrerer von getrennten Vorratsspulen abgezogener Isolierstoffbänder auf elektrische Leiter jeder Vorratsspule eine Bremse zur getrennten Bremsung der einzelnen Spulen und ferner sämtlichen Vorratsspulen, eine Gruppenbremse zur gemeinsamen Bremsung aller Spulen des gleichen Spinners zugeordnet. Auf diese Weise werden die Vorteile beider bekannten Bremsverfahren erreicht, ohne deren Nachteile in, Kauf zu nehmen. Darüber hinaus läßt sich durch die kombinierte Anwendung der Einzelbremsung und der Gruppenbremsung insgesamt eine weichere Abbremsung erzielen, was besonders beim Aufspinnen sehr dünner zugempfindlicher Isolierstoffbänder von Vorteil ist.

Vorrichtung

zum gleichzeitigen Aufspinnen

mehrerer dünner Isolierstoffbänder

auf elektrische Leiter

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Ernst Fischer, Berlin-Lichterfelde,
ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, bei dem angenommen wird, daß gleichzeitig drei Isolierstoffbänder um einen Leiter gesponnen werden.

Nach der Fig. 1 ist auf einer feststehenden Achse 10, die mit dem eigentlichen Spinnkreuz 21 (s. Fig. 2) verbunden ist, das Rohr 11 drehbar gelagert. Auf diesem Rohr sitzen die drei Vorratsspulen bzw. Vorratsscheiben 12, 13 und 14, die der Deutlichkeit wegen auseinandergezogen dargestellt sind. In Wirklichkeit sitzen die Spulen dicht nebeneinander, wie dies aus der Fig. 2 der Zeichnung hervorgeht. Die von den Vorratsspulen ablaufenden Isolierstoffbänder 12', 13' und 14' laufen um einen gemeinsamen Umlenkdorn 15 und von dort über weitere Führungsvorrichtungen zu dem zu umspinnenden Leiter. Die Fig. 3 zeigt den als Hohlleiter ausgebildeten Leiter 16 eines Hochspannungsölkabels, der mit den Bändern 12', 13' und 14' umsponnen wird.

Bei der Vorrichtung gemäß der Fig. 1 bzw. 2 wird das Rohr 11 gegen die feststehende Achse gebremst. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Rohr 11 und der Achse 10 eine Bremseinrichtung eingebaut, die in der Fig. 2 mit 17 bezeichnet ist. Durch diese gemeinsame Bremsung wird eine annähernd gleichmäßige Bremsung der drei Vorratsspulen erreicht. Darüber hinaus wird jede Vorratsspule noch für sich gebremst. Zu diesem Zweck sind zwischen jeder Vorratsspule und dem Rohr 11 noch die Bremsorgane 18, 19, 20 eingebaut, die ebenso wie die Bremseinrichtung 17 einstelleM T70/295

bar sind. Es ist nicht erforderlich, alle drei Vorratsspulen mit einer zusätzlichen einstellbaren Bremse zu versehen. Vielmehr kann eine der Vorratsspulen in einfacher Weise mit der eigenen Spulenhülse gebremst •werden, während die anderen beiden Vorratsspulen zusätzliche einstellbare Bremsmittel erhalten, um sie entsprechend ihrer verschiedenen Umlaufgeschwindigkeit bzw. der verschiedenen Zugspannungen der Bänder zusätzlich bremsen zu können.

Um zu erreichen, daß die auf die Vorratsspulen aufgebrachten Isolierstoffbänder die gleiche Länge und gleiche Stärke haben, werden die Vorratsscheiben vorteilhaft aus ein und derselben Vorratswalze geschnitten. Dadurch wird erreicht, daß beim Verspinnen nur die Differenz der Ablauflängen von den Bremsorganen 18 bis 20 der Einzelscheiben aufgenommen wird.

Die Bremsorgane 18 bis 20 können in der Weise ausgebildet werden, daß sie gegen das Rohr 11 oder gegen, den Spulenkörper der Vorratsspulen eine Bremswirkung ausüben.

Claims

Patentansprüche·

1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Aufspinnen mehrerer von getrennten Vorratsspulen abgezogener Isolierstoffbänder auf elektrische Leiter, insbesondere von papierisolierten Hochspannungskabeln, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Vorratsspule eine Bremse (18, 19, 20) zur getrennten Bremsung der einzelnen Spulen und ferner samtliehen Vorratsspulen eine Gruppenbremse (17) zur gemeinsamen Bremsung aller Spulen des gleichen: Spinners zugeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Vorratsspulen mit ihrer eigenen Spulenhülse gebremst wird, während die anderen Vorratsspulen mittels zusätzlicher einr stellbarer Bremsmittel entsprechend ihrer verschiedenen Umlaufgeschwindigkeit bzw. der verschiedenen Zugspannungen der Bänder zusätzlich gebremst werden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsspulen (12, 13, 14) auf einem für alle Spulen gemeinsamen Rohr (11) sitzen, das auf einer drehbaren feststehenden Achse (10) rotiert und gegen diese Achse gebremst wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (11) gegenüber der feststehenden Achse (10) mit einer einstellbaren Bremseinrichtung (17) versehen ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Vorratsspulen (12, 13, 14) und dem gemeinsamen Rohr (11) vorzugsweise einstellbare Bremsorgane (18, 19, 20) eingebaut sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 586 173;
USA.-Patentschrift Nr. 2 201 238.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen