DE10022652C2 - Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern - Google Patents

Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern

Info

Publication number
DE10022652C2
DE10022652C2 DE2000122652 DE10022652A DE10022652C2 DE 10022652 C2 DE10022652 C2 DE 10022652C2 DE 2000122652 DE2000122652 DE 2000122652 DE 10022652 A DE10022652 A DE 10022652A DE 10022652 C2 DE10022652 C2 DE 10022652C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrode
potential
electrolyte
reference electrode
concentration
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2000122652
Other languages
English (en)
Other versions
DE10022652A1 (de
Inventor
Mohammed Aggour
Ulrich Stoerkel
Hans-Joachim Lewerenz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Helmholtz Zentrum Berlin fuer Materialien und Energie GmbH
Original Assignee
Hahn Meitner Institut Berlin GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hahn Meitner Institut Berlin GmbH filed Critical Hahn Meitner Institut Berlin GmbH
Priority to DE2000122652 priority Critical patent/DE10022652C2/de
Publication of DE10022652A1 publication Critical patent/DE10022652A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10022652C2 publication Critical patent/DE10022652C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01LSEMICONDUCTOR DEVICES NOT COVERED BY CLASS H10
    • H01L31/00Semiconductor devices sensitive to infrared radiation, light, electromagnetic radiation of shorter wavelength or corpuscular radiation and specially adapted either for the conversion of the energy of such radiation into electrical energy or for the control of electrical energy by such radiation; Processes or apparatus specially adapted for the manufacture or treatment thereof or of parts thereof; Details thereof
    • H01L31/0248Semiconductor devices sensitive to infrared radiation, light, electromagnetic radiation of shorter wavelength or corpuscular radiation and specially adapted either for the conversion of the energy of such radiation into electrical energy or for the control of electrical energy by such radiation; Processes or apparatus specially adapted for the manufacture or treatment thereof or of parts thereof; Details thereof characterised by their semiconductor bodies
    • H01L31/0256Semiconductor devices sensitive to infrared radiation, light, electromagnetic radiation of shorter wavelength or corpuscular radiation and specially adapted either for the conversion of the energy of such radiation into electrical energy or for the control of electrical energy by such radiation; Processes or apparatus specially adapted for the manufacture or treatment thereof or of parts thereof; Details thereof characterised by their semiconductor bodies characterised by the material
    • H01L31/0264Inorganic materials
    • H01L31/032Inorganic materials including, apart from doping materials or other impurities, only compounds not provided for in groups H01L31/0272 - H01L31/0312
    • H01L31/0322Inorganic materials including, apart from doping materials or other impurities, only compounds not provided for in groups H01L31/0272 - H01L31/0312 comprising only AIBIIICVI chalcopyrite compounds, e.g. Cu In Se2, Cu Ga Se2, Cu In Ga Se2
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E10/00Energy generation through renewable energy sources
    • Y02E10/50Photovoltaic [PV] energy
    • Y02E10/541CuInSe2 material PV cells

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Condensed Matter Physics & Semiconductors (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Computer Hardware Design (AREA)
  • Microelectronics & Electronic Packaging (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Weting (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von schwefelhaltigen Chalkopyrithalbleitern.
Die Entfernung von Sekundärphasen durch Ätzprozesse ist ein wichtiger Verfahrensschritt bei der Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen auf der Basis von Chalkopyrithalbleitern. Beispielsweise bildet sich bei der kupferreichen Präparation von Kupfer-Indium-Disulfid (CuInS2) an der Oberfläche eine Phase aus Kupfersulfid (CuS). Diese Verbindung ist ein entarteter Halbleiter mit hoher elektrischer Leitfähigkeit und bewirkt dadurch Kurzschlüsse in der Absorberschicht oder zum metallischen Rückkontakt. Da sich diese Eigenschaften negativ auf die Solarzellenparameter auswirken, ist eine selektive Entfernung dieser Verbindung vor einer weiteren Prozessierung notwendig.
Zum selektiven Entfernen der störenden Phasen auf der Oberfläche von CuInS2-Dünnschichten ist dem Stand der Technik nach ein nasschemisches Ätzverfahren bekannt, bei dem stark toxische wässrige Zyanidlösungen, wie Kalziumzyanid (KCN) - s. beispielsweise J. Vac. Sci. Technol. A 12(1), Jan/Feb 1994, 56-60; Jpn. J. Appl. Phys. Vol. 33 (1994), pp. L 1775-L 1777 und Jpn. J. Appl. Phys. Vol. 35 (1996), pp. 4760-4764 - oder Natriumzyanid (NaCN) - s. beispielsweise Proc. 10th E.C. Photovoltaic Solar Energy Conference, pp. 927, Verlag Kluwer, Dordrecht (1991) - verwendet werden. Wegen der hohen Toxizität der zyanidhaltigen Lösungen erfordert diese technische Lösung erhebliche Sicherheitsvorkehrungen sowohl während des eigentlichen Ätzprozessschrittes als auch hinsichtlich der Lagerung und Entsorgung der verwendeten Chemikalien. Es sind aufwendige Entsorgungsmaßnahmen zu treffen, um einer Umweltgefährdung entgegen zu wirken. Die Gesundheits- und Umweltrisiken werden wachsen, wenn zukünftig grossflächigere Module und ein höheres Produktionsaufkommen realisiert werden.
Als Alternative zum chemischen Ätzverfahren, bei dem toxische Mittel verwendet werden, ist das Sputterverfahren mit Argonionen (Cryst, Res. Technol. 31 (1996), 919ff.) oder mit Wasserstoffionen (DE 197 23 387 C2) zum Entfernen störender Phasen vorgeschlagen worden. Da das Sputtern hohe kinetische Energien der Ionen verlangt, wird bei Einsatz dieser Sputterverfahren das Kristallgitter im oberflächennahen Bereich geschädigt. Ausserdem kann das Sputtern zu unbeeinflussbaren Kompositionsänderungen führen. Diese Wirkungen haben aber nachteiligen Einfluss auf die Effizienz der auf diese Weise behandelten Solarzellen.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von schwefelhaltigen Chalkopyrithalbleitern anzugeben, bei dem Chemikalien verwendet werden, deren Belastung für Gesundheit und Umwelt verschwindend oder mindestens weit geringer als die der bisher genutzten Zyanide ist, und bei dem das unter der Oberfläche befindliche Material nicht geschädigt bzw. nicht willkürlich verändert wird.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von schwefelhaltigen Chalkopyrithalbleitern dadurch gelöst, dass die Fremdphasen mittels elektrochemischen Ätzens, bei dem ein Elektrolyt mit alkalischem pH-Wert verwendet, eine schwefelhaltige Chalkopyrithalbleiter-Probe mit auf ihrer Oberfläche befindlichen Fremdphasen in diesen Elektrolyten getaucht und ein Potential zwischen Arbeits- und Gegenelektrode angelegt wird, entfernt werden.
Das elektrochemische Ätzverfahren bietet die Möglichkeit, eine grössere Anzahl von Parametern als beim nasschemischen Ätzverfahren zu variieren. So können die chemische Zusammensetzung des Elektrolyts, dessen pH- Wert und Konzentration, Temperatur sowie das anliegende Potential und die Zahl der geflossenen Ladungen (Stromfluss) unabhängig voneinander eingestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt ein Arbeiten mit nichttoxischen und umweltverträglichen Chemikalien.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in einer Drei- Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode und Referenzelektrode als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M und einem pH-Wert ≧ 10 verwendet wird und das Potential gegenüber der Refenzelektrode mehrmals zyklisch in einem bestimmten Bereich durchgestimmt wird, vorzugsweise in einem Bereich zwischen -1,2 V und 0 V.
In einer weiteren Ausführungsform wird in einer Drei-Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode und Referenzelektrode als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M und einem pH-Wert ≧ 10 verwendet und das Potential gegenüber der Refenzelektrode auf einem konstanten Wert, vorzugsweise in einem Bereich zwischen -1,1 V und -0,9 V, gehalten.
Eine andere Ausführungsform sieht einen zweistufigen elektrochemischen Ätzprozess vor, bei dem in einer Drei-Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode und Referenzelektrode zunächst als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Indiumsulfid (In2S3) mit einer Konzentration von 5 mM und einem pH-Wert = 14 verwendet und das Potential gegenüber der Refenzelektrode mehrmals zyklisch in einem Bereich zwischen -1,2 V und -0,15 V durchgestimmt wird und anschließend als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M und einem pH- Wert < 5 verwendet und das Potential gegenüber der Refenzelektrode wiederum mehrmals zyklisch in einem Bereich zwischen -0,8 V und -0,1 V durchgestimmt wird.
Die Anzahl der durchgeführten Zyklen ist u. a. abhängig von der Dicke der auf der CuInS2-Schicht befindlichen Fremdphasen, die entfernt werden sollen.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens werden durch mehrmaliges zyklisches Polarisieren oder durch Anlegen eines geeigneten Potentials elektrochemische Reaktionen ausgelöst, die zur Auflösung der sich auf der Oberfläche der schwefelhaltigen Chalkopyrithalbleiter befindlichen störenden Fremdphasen führen, deren Stöchiometrie von der Zusammensetzung des Volumenmaterials abweicht und die sich negativ auf die Effizienz der Dünnschichtsolarzellen auswirkt.
Zukünftig ist auch denkbar, dass durch gezieltes Einstellen der Parameter das unter den störenden Fremdphasen befindliche Material in einer definierten Weise geätzt werden kann. Damit könnte auf elektrochemischem Wege dann auch die Stöchiometrie an der Oberfläche des Absorbers gezielt beeinflusst werden, um beispielsweise die Grenzflächeneigenschaften zu verbessern.
Die Erfindung wird im folgenden in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein zyklisches Voltammogramm;
Fig. 2 den Verlauf der Stromdichte in Abhängigkeit von der Zeit bei konstantem Potential;
Fig. 3 das erste zyklische Voltammogramm in einem zweistufigen Ätzprozess;
Fig. 4 das zweite zyklische Voltammogramm in einem zweistufigen Ätzprozess;
Fig. 5 ein Diffraktogramm vor und nach einem einstufigen elektrochemischen Ätzprozess;
Fig. 6 ein Diffraktogramm vor und nach einem zweistufigen elektrochemischen Ätzprozess.
In den folgenden Beispielen wird die Entfernung der binären kupferhaltigen oberflächennahen Fremdphase aus CuInS2-Dünnschichthalbleitern mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Für die Durchführung des Verfahrens wurde eine bekannte Anordnung einer Drei-Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode aus Graphit oder Platin und einer gesättigten Kalomel-Referenzelektrode verwendet. Der Elektrolyt kann während der Bearbeitung der CuInS2-Probe mit Stickstoff gespült werden, um gelösten Sauerstoff aus dem Elektrolyten zu verdrängen. Der zu ätzende Dünnschichthalbleiter wurde als Arbeitselektrode zusammen mit einer elektrisch gut leitenden Gegenelektrode in einen leitfähigen Elektrolyten eingetaucht. Durch Variation des Potentials zwischen Arbeitselektrode und einer sich ebenfalls im Elektrolyt befindlichen Referenzelektrode, das über einen Potentiostaten eingestellt wurde und dessen Steuerung sowie die Aufnahme der Daten über einen Computer erfolgen kann, werden verschiedene Oxidations- und Reduktionsprozesse ausgelöst. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren elektrochemisch geätzten Proben sind kupferreich gewachsene, etwa 3 µm dicke Schichten aus CuInS2, die sich auf einem mit Molybdän bedampften Glassubstrat befinden. Die Molybdänschicht dient als elektrische Kontaktfläche der Arbeitselektrode.
In einem ersten Ausführungsbeispiel wurde als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M verwendet. Durch Beigabe von Natrium- oder Kaliumhydroxid (NaOH oder KOH) wurde der pH-Wert auf 10 eingestellt. Wird nun mehrmals die Spannung gegenüber der Referenzelektrode im Bereich zwischen -1,2 V und 0 V abgefahren, so ist eine Änderung des zyklischen Voltammogramms, dargestellt in Fig. 1, zu beobachten. Eine ausgeprägte kathodische Reaktion, beginnend bei -0,8 V (durchgezogene dünne Linie), verschwindet mit wachsender Zyklusanzahl. Anstelle dessen entsteht ein Reduktionsmaximum bei -0,25 V sowie ein Oxidationsmaximum bei -0,1 V. Nach etwa 10 Durchläufen bleibt die Form der Stromdichte-Spannungskurve (breite durchgezogene Linie) unverändert.
In dem zweiten Ausführungsbeispiel wurde als Elektrolyt ebenfalls eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M verwendet. Durch Beigabe von Natrium- oder Kaliumhydroxid (NaOH oder KOH) wurde der pH-Wert wiederum auf 10 eingestellt. In diesem Beispiel wird das Potential auf einem konstanten Wert von -0,95 V gegenüber der Kalomelelektrode gehalten. Gleichzeitig wurde die Änderung der Stromdichte mit der Zeit gemessen, was in Fig. 2 (sowohl für ein Cu/In-Verhältnis von 1,8 als auch für ein Cu/In-Verhältnis von 1,2) dargestellt ist. Die Stromdichte steigt in beiden Fällen zunächst rasch an, fällt danach wieder langsam ab und nähert sich schließlich wieder einem Wert von Null. Eine solche Kurvenform des Stromdichte-Zeit-Verhaltens bei konstantem Potential ist aus anderen elektrochemischen Prozessen bekannt, bei denen eine Materialablösung erfolgt, z. B. beim elektrochemischen Ätzen von Silizium. Bei der anschließenden Messung des Stromdichte-Spannungs-Verhaltens der behandelten Probe in einem sauren Elektrolyten wurde festgestellt, dass ein Photoeffekt auftritt. Allerdings ist der in einem Potentialbereich zwischen -0,8 V und -0,4 V auftretende Photostrom geringer als der bei einer zyanidgeätzten Vergleichsprobe.
Eine Verbesserung des Photostromes konnte erreicht werden, wenn ein zweistufiger elektrochemischer Ätzprozess durchgeführt wird, wie im folgenden dritten Ausführungsbeispiel beschrieben.
In diesem Beispiel wurde für den ersten Ätzschritt zunächst als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Indiumsulfid (In2S3) mit einer Konzentration von 5 mM verwendet. Durch Beigabe von Natrium- oder Kaliumhydroxid (NaOH oder KOH) wurde hierbei der pH-Wert auf 14 eingestellt. Das Potential wurde in einem Bereich zwischen -1,2 V und -0,15 V variiert, wie in Fig. 3 dargestellt. Beim ersten Durchlauf (gestrichelte Linie) entsteht eine hohe kathodische Stromdichte bei einem Potential von -1,1 V. Dieses Maximum verschwindet bei weiteren Durchläufen, anstelle dessen entstehen neue, kleine Extrema bei -0,9 V und -0,2 V. Das Verhalten stabilisiert sich nach wenigen Durchläufen (beispielsweise nach 5 Durchläufen, entspricht durchgezogener Linie). In einem zweiten Ätzschritt wurde die Probe in Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M in einem Potentialbereich zwischen -0,8 V und -0,1 V erneut zyklisch polarisiert, das entsprechende Voltammogramm hierzu ist in Fig. 4 gezeigt. Der pH-Wert des zweiten Elektrolyten wurde durch Beigabe von Schwefelsäure (H2SO4) auf einen Wert von 3 eingestellt. Beim ersten Durchlauf tritt bei einem Potential von -0,45 V ein Reduktionsmaximum auf (gestrichelte Linie), welches bereits beim zweiten Durchlauf (durchgezogene Linie) komplett verschwunden ist. Danach ist die Stromdichte-Spannungs-Kennlinie unverändert.
Bei der auf diese Weise behandelten Probe wurde nunmehr ein Photostrom in einem Potentialbereich zwischen -0,4 V und -1 V gemessen, dessen Betrag in derselben Grössenordnung liegt wie der Photostrom einer zyanidgeätzten Probe unter denselben Bedingungen. Zudem setzt der Photostrom bei demselben Potential wie bei der zyanidgeätzten Probe ein.
Aufnahmen mit einem Rasterelektronenmikroskop und Röntgenbeugungsexperimente belegen das Verschwinden der binären Phase CuS sowohl nach dem einstufigen elektrochemischen Ätzen, wie es in den Ausführungsbeispielen 1 und 2 beschrieben ist, als auch nach dem zweistufigen Ätzverfahren entsprechend Ausführungsbeispiel 3. So sind in Fig. 5 und Fig. 6 jeweils die Diffraktogramme als Ergebnis des einstufigen und des zweistufigen elektrochemischen Ätzverfahrens an binäre Fremdphasen aufweisenden CuInS2-Schichten im Vergleich zur unbehandelten Probe dargestellt. In beiden Fällen ist klar das Verschwinden der CuS-Phase zu erkennen.

Claims (6)

1. Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von schwefelhaltigen Chalkopyrithalbleitern, dadurch gekennzeichnet, dass die Fremdphasen mittels elektrochemischen Ätzens, bei dem ein Elektrolyt mit alkalischem pH-Wert verwendet, eine schwefelhaltige Chalkopyrithalbleiter-Probe mit auf ihrer Oberfläche befindlichen Fremdphasen in diesen Elektrolyten getaucht und ein Potential zwischen Arbeits- und Gegenelektrode angelegt wird, entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Drei-Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode und Referenzelektrode als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M und einem pH-Wert ≧ 10 verwendet wird und das Potential gegenüber der Refenzelektrode in einem bestimmten Bereich mehrmals zyklisch durchgestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Potential in einem Bereich zwischen -1,2 V und 0 V durchgestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Drei-Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode und Referenzelektrode als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M und einem pH-Wert ≧ 10 verwendet wird und das Potential gegenüber der Refenzelektrode auf einem konstanten Wert gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der konstante Wert des Potentials in einem Bereich zwischen -1,1 V und -0,9 V eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Drei-Elektroden-Zelle mit Arbeitselektrode, Gegenelektrode und Referenzelektrode zunächst als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Indiumsulfid (In2S3) mit einer Konzentration von 5 mM und einem pH- Wert = 14 verwendet und das Potential gegenüber der Refenzelektrode mehrmals zyklisch in einem Bereich zwischen -1,2 V und -0,15 V durchgestimmt wird und anschließend als Elektrolyt eine wässrige Lösung aus Kaliumsulfat (K2SO4) mit einer Konzentration von 0,1 M und einem pH- Wert < 5 verwendet und das Potential gegenüber der Refenzelektrode wiederum mehrmals zyklisch in einem Bereich zwischen -1,2 V und -0,1 V durchgestimmt wird.
DE2000122652 2000-04-28 2000-04-28 Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern Expired - Fee Related DE10022652C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000122652 DE10022652C2 (de) 2000-04-28 2000-04-28 Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000122652 DE10022652C2 (de) 2000-04-28 2000-04-28 Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10022652A1 DE10022652A1 (de) 2001-11-08
DE10022652C2 true DE10022652C2 (de) 2003-04-24

Family

ID=7641380

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000122652 Expired - Fee Related DE10022652C2 (de) 2000-04-28 2000-04-28 Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10022652C2 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10344315B3 (de) * 2003-09-21 2004-12-09 Hahn-Meitner-Institut Berlin Gmbh Elektrochemisches Ätzverfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an der Oberfläche eines sulfidhaltigen Chalkopyrithalbeiters
DE102006004909A1 (de) * 2006-02-01 2007-09-13 Sulfurcell Solartechnik Gmbh Verfahren zum Aufbringen von Alkaliionen auf die Oberfläche der CIGSSe-Absorberschicht einer Chalkopyrit-Solarzelle

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS63313000A (ja) * 1987-06-15 1988-12-21 Seiko Instr & Electronics Ltd 探針の製造方法
JPH04320381A (ja) * 1991-04-19 1992-11-11 Fuji Electric Corp Res & Dev Ltd 薄膜太陽電池の製造方法

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS63313000A (ja) * 1987-06-15 1988-12-21 Seiko Instr & Electronics Ltd 探針の製造方法
JPH04320381A (ja) * 1991-04-19 1992-11-11 Fuji Electric Corp Res & Dev Ltd 薄膜太陽電池の製造方法

Non-Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
HASHIMOTO, Y. et al.: "Surface-Characterization of chemically Treated Cu(In,Ga)Se¶2¶ Thin Films", In: Jpn.J.Appl.Phys., Vol. 35 (1996) S. 4760-4764 *
HERMANN, A.M. et al.: "Deposition of smooth Cu(In,Ga)Se2 films from binary multilayers", In: Thin solid films 361-362 (2000) S. 74-78 *
JP 06-29560. In: Patents Abstr. of Japan, Sect. E, Vol. 18 (1994), Nr. 240 (E-1545) *
KAMPMANN, A. et al.: "Junction Formation Studies of One-Step Electrodeposited CuInSe2 on CdS", In: J.Electrochem.Soc. 146 (1999) S. 150-155 *
YALCIN, N. et al.: "Space-charge-limited current effects in n-type CuInSe¶2¶/Au Schottky diodes", In: J.Appl.Phys. 52 (1981) S. 5857-5859 *

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10344315B3 (de) * 2003-09-21 2004-12-09 Hahn-Meitner-Institut Berlin Gmbh Elektrochemisches Ätzverfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an der Oberfläche eines sulfidhaltigen Chalkopyrithalbeiters
DE102006004909A1 (de) * 2006-02-01 2007-09-13 Sulfurcell Solartechnik Gmbh Verfahren zum Aufbringen von Alkaliionen auf die Oberfläche der CIGSSe-Absorberschicht einer Chalkopyrit-Solarzelle

Also Published As

Publication number Publication date
DE10022652A1 (de) 2001-11-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19630321C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kupfer-Indium-Schwefel-Selen-Dünnfilms und zur Herstellung eines Kupfer-Indium-Schwefel-Selen-Chalcopyrit-Kristalls
WO2009006988A1 (de) Kontakt-struktur für euin halbleiter-bauelement sowie verfahren zur herstellung desselben
DE2546697A1 (de) Verfahren zum elektrochemischen abscheiden eines materials auf einem halbleiterkoerper
EP0878561A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Verzinnungslösungen
WO2007085448A1 (de) Verfahren zum herstellen einer metallischen kontaktstruktur einer solarzelle
DE2061225A1 (de) Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von legierten Duennschichten
EP1230441B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum elektrolytischen behandeln von elektrisch gegeneinander isolierten, elektrisch leitfähigen strukturen auf oberflächen von elektrisch isolierendem folienmaterial sowie anwendungen des verfahrens
DE102014222749B3 (de) Verfahren zur Herstellung einer Kontaktstruktur zwischen einem Kantenabschnitt eines 2D-Materials und einem Metall
DE1049189B (de) Anwendung eines elektrolytischen Verfahrens zur Erzeugung eines spannungsfreien Schnitts in einem Halbleiter
DE10022652C2 (de) Verfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an Oberflächen von sulfidhaltigen Chalkopyrithalbleitern
DE102008053621B4 (de) Verfahren zur lichtinduzierten galvanischen Pulsabscheidung zur Verstärkung von Metallkontakten von Solarzellen, Anordnung zur Durchführung des Verfahrens und Verwendung
DE10053736B4 (de) Verfahren zur Herstellung einer Anode für einen elektrolytischen Hochspannungs-Kondensator
DE1021955B (de) Halbleiter-Signaluebertragungseinrichtung
DE2816517C3 (de) Verfahren zur Änderung der Konzentration eines Fremdstoffes in einem Festkörper
EP0240589B1 (de) Verfahren zur Regenerierung eines stromlosen Verkupferungsbades und Vorrichtung zur Durchführung desselben
DE102013219342A1 (de) Verfahren zur Strukturierung von Schichten oxidierbarer Materialien mittels Oxidation sowie Substrat mit strukturierter Beschichtung
DE3542116C2 (de)
EP0168771A1 (de) Verfahren zur gezielten Erzeugung von lateralen Dotierungs-gradienten in scheibenförmigen Siliziumkristallen für Halbleiterbauelemente
DE10344315B3 (de) Elektrochemisches Ätzverfahren zum selektiven Entfernen von Fremdphasen an der Oberfläche eines sulfidhaltigen Chalkopyrithalbeiters
DE3330838C2 (de)
DE10129648C2 (de) Verfahren und Anordnung zum elektromechanischen Beschichten von Metallelementen
DE10001852C2 (de) Verfahren zum Formen einer elektrischen Signalleitung zwischen zwei Elektroden, Erzeugnis mit einer derartigen Signalleitung und Verwendung des Erzeugnisses
DE1496944A1 (de) Verfahren zum Verhueten des Wachstums metallischer Nadeln auf galvanischen UEberzuegen
DE102020122903A1 (de) Verfahren zur Strukturierung von Metallschichten durch elektrochemisches Abtragen
WO2020249519A1 (de) Elektrolysevorrichtung mit zwei bor dotierten diamantschichten

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8122 Nonbinding interest in granting licenses declared
8304 Grant after examination procedure
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: HELMHOLTZ-ZENTRUM BERLIN FUER MATERIALIEN UND , DE

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20141101