DE10022560A1 - Druckgießmaschine - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Druckgießmaschine mit einer zweiteiligen Gießform, deren den Spritzling aufnehmender Gießformraum über einen Entlüftungskanal, in dessem Zuge eine Gießmaterialbremse angeordnet ist, über ein Ventil und über ein Filter mit einer Unterdruckquelle in Verbindung steht, und bei der während des jeweiligen Gießvorgangs eine Absaugung der Luft aus dem Gießformraum durch kurzzeitiges Öffnen des Ventils erfolgt. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Drucküberwachungseinrichtung mit dem Entlüftungskanal in Verbindung steht, die zwischen dem Ventil und dem Filter angeschlossen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckgießmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Durch die WO-A1-9301910 ist eine Druckgießmaschine der im Oberbegriff des An­ spruchs 1 genannten Art bekannt, bei der in einem Vorratsbehälter befindliche Metallschmelze in dosierter Menge in einen Gießzylinder gelangt und von dort mittels eines Gießkolbens in einen Gießformraum gepresst wird. Die Gießform ist mit einem Entlüftungskanal versehen, über den beim Gießvorgang des Spritzlings die im Gießformhohlraum vorhandene Luft abströmen kann.

Eine ähnliche Druckgießmaschine ist durch die DE-A1-35 18 635 bekannt, bei dem während des Spritzvorgangs für den Spritzling die im Gießformraum vorhandene Luft über den Entlüftungskanal abgesaugt wird.

Durch die Absaugung der Luft aus dem Gießformraum wird das Gießmaterial gleich­ mäßig im Gießformraum verteilt, so dass gut verdichtete, porenarme Spritzlinge erzielt werden können. Die Begutachtung der Spritzlinge auf Fehlerfreiheit wird durch eine gelegentliche Sichtprüfung oder Röntgenprüfung der Spritzlinge vorgenommen. Dabei kommt es jedoch vor, dass während des Gießbetriebs zahlreiche Fehlgüsse erzeugt werden, ehe das fehlerhafte Gießen bemerkt wird. Die Fehlgüsse können zwar wieder eingeschmolzen werden, aber es sind Sortierarbeiten nötig.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Druckgießmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, mit der die Anzahl der Fehlgüsse ein­ geschränkt werden kann.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch die Drucküberwachungseinrichtung wird der Druckverlauf im Entlüftungskanal beobachtet. Wenn dieser Druckverlauf von einer vorher aufgenommenen Sollkurve für einwandfreie Spritzlinge abweicht, kann Alarm gegeben werden oder der Gießbetrieb unterbrochen werden. Es kann dabei ein Toleranzbereich zugelassen werden. Eine Ursache für den Fehlguss kann beispielsweise darin liegen, dass Gießmetallsplitter zwischen die Trennebenen der Gießformhälften geraten sind.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Drucküberwachungs­ einrichtung eine Gießmaterialbremse vorgeordnet. Diese verhindert, dass Gießma­ terialpartikel zur Drucküberwachungseinrichtung gelangen.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung umfasst die Drucküberwachungs­ einrichtung ein den Druckverlauf während der Ventilöffnung wiedergebendes Datensicht- oder Datenschreibgerät. Dadurch kann mit einem Blick die Ursache für einen Fehlguss erkannt werden.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung zeigt die Drucküberwachungs­ einrichtung auch den Druckverlauf an der Unterdruckquelle an. Aus einem Vergleich der zwei Druckmessungen kann einfacher auf die Ursache des Fehlgusses ge­ schlossen werden.

Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung umfasst die Drucküberwachungs­ einrichtung eine Vergleichseinrichtung, die die Druckmesswerte mit Sollwerten vergleicht und beim Überschreiten bestimmter Differenzwerte ein Signal zur Alarmgabe oder Stillsetzung der Druckgießmaschine ableitet. Damit werden Fehlgüsse sofort erkannt.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Druckgießmaschine,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine der in Fig. 1 dargestellten Gießform­ hälften mit einem Entlüftungskanal und einer Drucküberwa­ chungseinrichtung gemäß der Erfindung,

Fig. 3 eine vergrößerte Draufsicht auf die untere Hälfte der der Überwachungseinrichtung vorgeordneten, zweiteiligen Gieß­ materialbremse der Fig. 2,

Fig. 4 ein Diagramm für die Druckverläufe am Entlüftungskanal und an der Unterdruckquelle bei fehlerfreiem Spritzling und

Fig. 5 ein Diagramm für die Druckverläufe am Entlüftungskanal und an der Unterdruckquelle bei fehlerhaftem Spritzling.

In den Fig. 1 und 2 sind von der Druckgießmaschine nur die für die Erfindung wesentlichen Teile dargestellt. Zwei Gießformhälften 1, 2 schließen einen Gieß­ formraum 3 ein, der die Metallschmelze aufnimmt und die Form des Spritzlings bestimmt.

Der Gießformraum 3 steht über Gießkanäle 4 mit einem durch die Gießformhälfte 2 geführten Gießzylinder 5 in Verbindung, in dem ein Druckkolben 6 angeordnet ist. Der Gießzylinder 5 ist mit einer Eingießöffnung 7 versehen, über die eine dosierte Menge der Metallschmelze in den Gießzylinder 5 eingebbar ist. Die Eingießöffnung 7 wird mittels eines drehbaren Verschlussrings 26 nach dem Einfüllen des Gießmaterials geschlossen.

Der Gießformraum 3 steht andrerseits über in der Gießformhälfte 1 gebildete besondere Absaugkanäle 10, 11, über einen Entlüftungskanal 12 und über ein in beiden Gießformhälften 1, 2 gebildetes, als Gießmaterialbremse wirkendes, so­ genanntes Waschbrett 13 und über ein Ventil 14 mit einem Filter 15 in Verbindung, an das eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen ist. Die Absaugkanäle 10, 11 münden dabei einerseits an geeigneten Stellen links und rechts des Ent­ lüftungskanals 12 in den Gießformraum 3 und andrerseits in den Entlüftungskanal 12. Diese Absaugkanäle haben dabei eine etwa mäanderförmige Struktur, damit die eindringende Metallschmelze sich schnell abkühlen kann. Über diese Absaugkanäle wird auch ein Trennmittel aus dem Gießformraum 3 abgesaugt, das zwischen den einzelnen Gießvorgängen mittels einer nicht weiter erläuterten Einspritzvorrichtung 16 in den Gießformraum 3 eingespritzt wird. Das Waschbrett 13 dient zur schnellen Abkühlung der aufsteigenden Metallschmelze und nahezu porenarmen Ausbildung des Spritzlings, während das Filter 15 beim Gießvorgang entstehende Partikel von der Unterdruckquelle fernhält. An das Filter 15 ist auch ein Absaugrohr 9 für die Trennmittelabsaugung aus dem Gießzylinder 5 angeschlossen. Die Steuerung für die Unterdruckquelle und das Ventil 14 ist nicht gezeigt.

Wie Fig. 2 zeigt, steht eine Unterdrucküberwachungseinrichtung 17 mit dem Ent­ lüftungskanal 12 in Verbindung, die zwischen dem Ventil 14 und dem Filter 15 angeschlossen ist. Der Anschluss der Unterdrucküberwachungseinrichtung 17 ist dabei über eine Gießmaterialbremse 18 geführt, von der in Fig. 3 eine vergrößerte Draufsicht auf die untere Hälfte dargestellt ist. Ein Eingang 19 steht mit dem Entlüftungskanal 12 in Verbindung, während ein Ausgang 20 mit der Drucküber­ wachungseinrichtung 17 verbunden ist. Ein zickzackförmiger Verbindungskanal 21 zwischen Eingang 19 und Ausgang 20 ist mit mehreren Taschen, wie den Taschen 22, 23, versehen, in denen sich Gießmaterialpartikel ansammeln können, ohne dass sie den Ausgang 20 und damit die Drucküberwachungseinrichtung 17 erreichen. Die Gießmaterialbremse 18 ist zweiteilig ausgebildet. Im Fehlerfall kann auch dar Eingang 19 durch Gießmaterial verschlossen werden. Die zweiteilige Gießmaterialbremse 18 kann dann zur Reinigung leicht geöffnet werden.

Die Unterdrucküberwachungseinrichtung 17 umfasst in nicht dargestellter Weise ein den Druckverlauf während der Öffnung des Ventils 14 wiedergebendes Datensicht- oder Datenschreibgerät.

In Fig. 4 sind zwei Druckverläufe 24, 25 gezeigt, die durch die Drucküberwachungs­ einrichtung 17 während der Öffnungszeit des Ventils 14 aufgezeichnet worden sind. Der Druckverlauf 24 gilt für den am Entlüftungskanal 12 gemessenen Druck, während der Druckverlauf 25 für den Druck an der Unterdruckquelle gilt. Diese beiden Druck­ verläufe entstehen, wenn der Spritzling porenarm ist, und bilden Sollkurven.

In Fig. 5 sind zwei äquivalente Druckverläufe 24', 25' gezeigt, die entstehen, wenn der Spritzling fehlerhaft ist, weil beispielsweise ein Gießmaterialsplitter zwischen die Trennebenen der Gießformhälften 1, 2 gelangt ist.

Abweichungen der Druckverläufe 24', 25' von den Sollwert-Druckverläufen 24, 25 um ein bestimmtes Maß können mittels einer nicht dargestellten Vergleichseinrichtung festgestellt und zur Signalgabe für einen Alarm oder eine Stillsetzung der Druck­ gießmaschine ausgewertet werden.

Claims (5)

1. Druckgießmaschine mit einer zweiteiligen Gießform (1, 2), deren den Spritzling aufnehmender Gießformraum (3) über einen Entlüftungskanal (12), in dessem Zuge eine Gießmaterialbremse (13) angeordnet ist, über ein Ventil (14) und über ein Filter (15) mit einer Unterdruckquelle in Verbindung steht, und bei der während des jeweiligen Gießvorgangs eine Absaugung der Luft aus dem Gieß­ formraum (3) durch kurzzeitiges Öffnen des Ventils (14) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drucküberwachungseinrichtung (17) mit dem Entlüftungskanal (12) in Verbindung steht, die zwischen dem Ventil (14) und dem Filter (15) ange­ schlossen ist.

2. Druckgießmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucküberwachungseinrichtung (17) eine Gießmaterialbremse (18) vorgeordnet ist.

3. Druckgießmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucküberwachungseinrichtung (17) ein den Druckverlauf während der Ventilöffnung wiedergebendes Datensicht- oder Datenschreibgerät umfasst.

4. Druckgießmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucküberwachungseinrichtung (17) den Druckverlauf an der Unter­ druckquelle mitanzeigt.

5. Druckgießmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drucküberwachungseinrichtung (17) eine Vergleichseinrichtung um­ fasst, die die Druckmesswerte (24', 25') mit Sollwerten (24, 25) vergleicht und beim Überschreiten bestimmter Differenzwerte ein Signal zur Alarmgabe oder Stillsetzung der Druckgießmaschine ableitet.