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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
eines Holzersatzstoffes.
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Holzersatzstoffe
in Form von Platten oder Formteilen werden anstelle von Massivholz
eingesetzt, da sie sich kostengünstig
aus Holzabfällen
herstellen und wie Holz verarbeiten lassen.
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Holzfaserplatten
werden aus zu Schnitzeln gehacktem Abfallholz mit Hilfe von Dampfdruck
und Wärme
hergestellt. Zunächst
wird ein Faserbrei erzeugt, dem man Bindemittel aus Kunstharz, Flammschutzmittel,
Schädlingsbekämpfungsmittel,
Fungizide und dergleichen beimischt, wonach der Brei auf Formmaschinen
zu Faserplatten und Formteilen geformt, entwässert und ausgehärtet wird.
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Holzspanplatten
sind Platten aus Holzspänen,
die ähnlich
wie Holzfaserplatten mit einem Bindemittel aus Kunstharzleim heißgepreßt werden. Durch
Größe, Form
und Anordnung der Späne
und die Menge des Kunstharzanteils lassen sich die Eigenschaften
der Holzspanplatten einstellen. Zur Verwendung im Möbelbau lassen
sich die Holzspanplatten mit Dekorfilmen, Grundierfilmen und Furnieren beschichten.
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Für die Herstellung
von Holzfaser- und Holzspanplatten werden Abfallholz und Holzspäne benötigt, d.
h. es ist ein Abholzen von Wäldern
erforderlich, um die benötigten
Rohstoffe zu gewinnen.
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Des
weiteren sind die bekannten Holzfaser- und Holzspanplatten wegen
ihres Anteils an Kunstharzleim sowie Flamm-, Insekten- und Pilzschutzmitteln
nicht biologisch abbaubar.
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In
der
DE 299 03 355
U1 ist demgegenüber eine
Vorrichtung zum Herstellen von Faserplatten und Papier aus Laub,
Nadelblättern
und blattähnlichen
Pflanzenbestandteilen beschrieben, für die die Verwendung von Holzfasern
und Holzspänen
möglichst
vermieden werden soll. Da zur Herstellung dieser Faserplatten herkömmlicher
Klebstoff, d.h. ein Bindemittel aus Kunstharzleim, verwendet werden soll,
ist auch hier die biologische Abbaubarkeit nicht gegeben.
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Die
DE 299 04 799 U1 beschreibt
eine Pressplatte aus einem Trägermaterial
und einem Bindemittel, wobei das Trägermaterial im wesentlichen aus
trockenem Laub und/oder Pflanzennadeln besteht. Unbefriedigend gelöst ist hierbei
jedoch die Entfernung von ungeigneten Grob- und Feinbestandteilen
sowie Schmutz.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen eines Holzersatzstoffes zu schaffen, die eine große Umweltverträglichkeit
bieten und im wesentlichen mit ohne weiteres zur Verfügung stehenden
pflanzlichen Rohstoffen auskommen.
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Ausgehend
von dieser Problemstellung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
Holzersatzstoffes aus pflanzlichen Rohstoffen vorgeschlagen, das
erfindungsgemäß aus den
Schritten:
trockenes Sichten der Rohstoffe zum Entfernen von ungeigneten
Grobbestandteilen, nasses Sichten in einem Schaumbettsichter zum
Entfernen von ungeeigneten Feinbestandteilen und Schmutz, Austragen aus
dem Schaumbettsichter und Zerkleinern im feuchten Zustand, Trocknen
im einem vorzugsweise geschlossenen Trockner, Mischen und Durchkneten mit
einem biologisch abbaubaren Bindemittel sowie Formen und Aushärten bestehen.
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Durch
die Reinigung in einem Schaumbettsichter erfolgt ein schonendes
Entfernen von ungeeigneten Feinbestandteilen und Schmutz, wodurch die
Struktur der verwendeten pflanzlichen Rohstoffe im wesentlichen
erhalten bleibt.
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Da
das Rohmaterial im feuchten Zustand geschnitten wird, kann hierbei
kein brennbarer Staub entstehen.
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Die
Verwendung eines biologisch abbaubaren Bindemittels gewährleistet
die hohe Umweltverträglichkeit
des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Holzersatzstoffes.
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Dem
Trockengut kann ein biologisch verträgliches Brandschutzmittel,
vorzugsweise Borax, in einem Feststoffmischer zugesetzt werden.
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Des
weiteren läßt sich
dem Trockengut ein biologisch verträgliches Fungizid, vorzugsweise Ätzkalk (CaO)
zusetzen.
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Bei
Verwendung von saisonal anfallenden pflanzlichen Rohstoffen ist
es verfahrenstechnisch günstig,
nach dem Trocknen des gereinigten Rohmaterials eine Zwischenlagerung
vorzusehen, die vorteilhafterweise in evakuierten, luftdicht verschlossenen
Säcken
erfolgen kann. Da dem trockenen Rohmaterial bereits ein Brandschutzmittel
und ein Fungizid zugesetzt ist und durch die Evakuierung der Luft auch
nur noch wenig Sauerstoff und Feuchtigkeit im Rohmaterial vorhanden
sind, ergibt sich neben dem Vorteil der erheblichen Volumenverringerung
auch eine zeitlich praktisch unbegrenzte Lagerbarkeit, da keine
Verrottungsgefahr besteht.
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Ein
Durchweichen eines aus dem aufbereiteten Rohmaterial hergestellten
Formteils durch Feuchtigkeits- oder Wassereinwirkung läßt sich
verhindern bzw. zumindest verzögern,
wenn dem Rohmaterial während
des Mischens und Durchknetens mit dem Bindemittel ein biologisch
abbaubarer Hydrophobierer, beispielsweise hochschmelzendes technisches
Paraffinwachs oder natürliches
pflanzliches Wachs, zugesetzt wird.
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Als
biologisch abbaubare Bindemittel werden entweder wasserlösliche Bindemittel,
beispielsweise Methylcellulose oder Carboxymethylcellulose, Polypeptide
oder modifizierte Polypeptide wie Tier- und Pflanzenleime bzw. wasserunlösliche Bindemittel,
beispielsweise natürliche
Kautschuke, bevorzugt verwendet.
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Als
pflanzlicher Rohstoff wird bevorzugterweise Herbstlaub verwendet,
das in großen
Mengen und in einem für
die Verarbeitung zu einem Holzersatzstoff geeigneten Zustand anfällt. Das
von den Laubbäumen
abfallende Herbstlaub ist nämlich
auf natürliche
Weise so umgewandelt, daß es
im wesentlichen nur noch aus Zellulose und Lignin besteht, während frisches
Laub Zucker und Eiweiß enthält und daher
in stärkerem
Maße Insektenfraß und Pilzbefall
ausgeliefert ist. Daher läßt sich
Herbstlaub als pflanzlicher Rohstoff in aufbereiteter oder nicht
aufbereiteter Form besser lagern als frisches Laub, und auch der
daraus gefertigte Holzersatzstoff ist weniger anfällig gegen
Insekten- und Pilzbefall,
so daß ein
geringerer Aufwand zum Schutz dagegen erforderlich ist.
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Soweit
verfügbar,
lassen sich auch Unterwasserpflanzen und/oder Algen, vorzugsweise
aus Süßwasser,
zum Herstellen eines Holzersatzstoffes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
allein oder als Füllstoff
in Verbindung mit Herbstlaub verwenden.
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Ebenso
lassen sich Pflanzenfasern und/oder Baumrinde und/oder Pflanzenschnitt
und/oder pflanzliche Stäube,
Fasern und/oder Späne
aus der Lagerung von pflanzlichen Rohstoffen oder der Produktion
von Gegenständen
aus pflanzlichen Rohstoffen als Füllstoffe bei der Herstellung
eines Holzersatzstoffes aus Herbstlaub und/oder Unterwasserpflanzen
und/oder Algen verwenden.
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Eine
erfindungsgemäße Anlage
zum Herstellen eines Holzersatzstoffes aus pflanzlichen Rohstoffen,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, kann
vorzugsweise aus einem Schaumbettsichter zum Entfernen von ungeeigneten
Bestandteilen und anhaftendem Schmutz, einer Transportvorrichtung zum
Austragen der gereinigten Rohstoffe, einer Schneidvorrichtung im
Anschluß an
die Transportvorrichtung zum Zerkleinern der Rohstoffe und einer Misch-
und Knetvorrichtung zum Einbringen eines Bindemittels bestehen.
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Der
Schaumbettsichter kann ein im wesentlichen umgekehrt pyramidenförmiges,
wassergefülltes Becken,
einen Rohstoffaufgabetrichter, vom Rohstoffaufgabetrichter ausgehende,
mindestens bis an die Wasseroberfläche reichende, parallele, mit
Abstand zu den Seitenwänden
des Beckens angeordnete, mit Abstand zum Beckenende endende Leitelemente,
wenigstens eine unterhalb der Wasseroberfläche im Bereich des Rohstoffaufgabetrichters
angeordnete Luftdüse,
eine Austragvorrichtung für
sich in der Pyramidenspitze ansammelnde, ungeeignete Bestandteile
und eine Austragvorrichtung für
die gereinigten Rohstoffe zwischen den Enden der Leitelemente aufweisen.
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Der
erfindungsgemäße Schaumbettsichter gewährleistet
eine schonende Behandlung der verwendeten, pflanzlichen Rohstoffe,
insbesondere des Herbstlaubs, das im Anlieferungszustand noch vom Zerfall
bedroht ist. Die sich im Bereich der Rohstoffzugabe unterhalb der
Wasseroberfläche
befindlichen Luftdüsen
erzeugen nicht nur das Schaumpolster, das die pflanzlichen Rohstoffe
an die Oberfläche trägt, sondern
auch eine Wasserströmung,
durch die sich die pflanzlichen Rohstoffe zwischen den Leitelementen
zum Beckenende bewegen und dort mittels einer Austragvorrichtung
zur Weiterverarbeitung ausgetragen werden.
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Das
Schaumpolster entsteht durch die Zugabe von Schaum und Dispersionsmittel
zum Wasser. Dieser Schaum benetzt die Rohstoffe und löst die Verschmutzungen
ab, die in Richtung der nach unten gerichteten Pyramidenspitze des
Beckens absinken.
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Zur
Unterstützung
der Reinigung und der Strömung
zum Beckenende hin kann im Bereich des Rohstoffaufgabetrichters
oberhalb des Anfangsbereichs der Leitelemente wenigstens eine auf
die Wasseroberfläche
gerichtete Wasserdüse
angeordnet sein.
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Des
weiteren kann wenigstens eine im Bereich der Austragvorrichtung
auf die gereinigten Rohstoffe gerichtete Wasserdüse vorgesehen sein, die den
Schaum von den Rohstoffen abspült.
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Als
Austragvorrichtung für
die ungeeigneten Bestandteile ist ein Schneckenförderer geeignet, der die ungeeigneten
Bestandteile von der Pyramidenspitze in ein oberhalb des Wasserspiegels
gelegenes Sieb transportiert, wo das mitgeförderte Wasser getrennt und
zum Becken zurückgeführt wird.
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Die
erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung
für die
eingesetzten Rohstoffe, insbesondere Herbstlaub, kann vorzugsweise
aus einem Walzenschneider mit ineinandergreifenden Schneidwalzen,
einem nachfolgenden Querschneider und einem Förderer mit in Nuten der unteren
Schneidwalze des Walzenschneiders und in Nuten einer beabstandeten Nutwalze
eingelegten Drahtseilen bestehen. Die Nutwalze taucht dabei in das
Becken des Schaumbettsichters ein.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
des näheren
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Anlage
zum Herstellen eines Holzersatzstoffes aus pflanzlichen Rohstoffen,
das gleichzeitig ein Fließbild
des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens
darstellt,
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2 eine seitliche Schnittansicht
eines Schaumbettsichters,
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3 eine Draufsicht auf den
Schaumbettsichter gemäß 2,
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4 eine schematische Seitenansicht
einer Schneidvorrichtung,
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5 eine Draufsicht auf eine
Schneidevorrichtung gemäß 4 und
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6 eine schematische Darstellung
der Herstellung von durch eine textile Einlage verstärkte, formbare
Bänder
aus pflanzlichen Rohstoffen.
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Die
dargestellte Anlage ist speziell zur Aufbereitung und Verarbeitung
von Herbstlaub geeignet, jedoch lassen sich auch andere pflanzliche
Rohstoffe wie Unterwasserpflanzen, Algen, Laub- und Pflanzenteile,
Rinde, Pflanzschnitt sowie pflanzliche Stäube, Fasern und Späne aus der
Lagerung von pflanzlichen Rohstoffen oder der Produktion von Gegenständen aus
pflanzlichen Rohstoffen verarbeiten, wobei bevorzugterweise Herbstlaub
der Hauptbestandteil des Holzersatzstoffes ist, während die übrigen genannten
Rohstoffe als Füllstoffe
eingesetzt werden.
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Herbstlaub
wird saisonal gesammelt und im trockenen Grobsichter 1 von
ungeeigneten Grobbestandteilen befreit. Von dort wird das Herbstlaub
in einen Schaumbettsichter 2 gefördert, wo es schonend von kleineren
Fremdkörpern,
Insekten, Insektenlarven und anhaftendem, feinen Schmutz befreit
wird.
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In
einer Schneidvorrichtung 3 wird das Herbstlaub auf eine
Größe von etwa
4 mm2 zerschnitten und gelangt anschließend in
einen vorzugsweise geschlossenen Trockner 4. In einem anschließenden,
geschlossenen Feststoffmischer 5, vorzugsweise einem Schwerkraftmischer,
wird das getrocknete Rohmaterial mit Borax als Brandschutzmittel
und mit Ätzkalk
als Fungizid versetzt. Von hier aus kann das Rohmaterial entweder
insgesamt oder teilweise einer Misch- und Knetvorrichtung 8 zugeführt werden,
in der ein Bindemittel und ggf. ein Hydrophobierer hinzugesetzt
und das Rohmaterial in einen verarbeitbaren, teigigen Zustand versetzt
wird.
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Ein
Teil des getrockneten Rohmaterials kann nach dem Feststoffmischer 5 abgezweigt
und in einer Verpackungsvorrichtung 6 in evakuierte, luftdicht
verschlossene Säcke
verpackt und zwischengelagert werden. Hierzu lassen sich vorzugsweise
mehrfach verwendbare Foliensäcke
verwenden, die eine schlauchartige, gewachste Einfüllöffnung aufweisen, die
sich nach dem Evakuieren mittels einer Pumpe luftdicht verschließen lassen.
Die so entstehenden, gut handhabbaren Ballen lassen sich in freihängenden
Stapellagern 7 aufbewahren.
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In
der Misch- und Knetvorrichtung 8 wird das trockene Rohmaterial
mit Methylcellulose oder Carboxymethylcellulose als Bindemittel
und Wasser gemischt. Zusätzlich
kann ein hochschmelzendes Wachs untergeknetet werden. Das Wachs
dient nach Verfestigung des Bindemittels als Hydrophobierer, der
späteres
Durchweichen des fertigen Formteils durch Feuchtigkeits- oder Wassereinwirkung
verhindert oder verzögert.
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Durch
den Zusatz des Bindemittels und Wassers entsteht ein Teig, der sich
mit handelsüblichen Innenmischern
kneten läßt. Dieser
Teig läßt sich
direkt einer Spritzgießanlage 9 zuführen, um
Formteile durch Spritzen in eine Form herzustellen. Die dabei verwendeten
Formen können
beheizt sein, so daß das
Formteil zum Trocknen und Aushärten
in der Form verbleibt. Ebenso ist es möglich, die durch Spritzguß hergestellten
Formteile anschließend
in einer Vorrichtung 10 zum Trocknen und Aushärten zu Ende
zu behandeln, um kurze Verweilzeiten in der Spritzform zu erreichen.
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Wenn
der Teig in offenen Walzenmischern hergestellt wird, erfolgt dies,
indem in einen Walzspalt zwischen zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
gegeneinander laufenden Walzen das Rohmaterial, das Bindemittel,
Wasser und ggf. Wachs aufgegeben werden. Der entstehende Teig verteilt sich
automatisch auf der langsamer laufenden Walze und bildet einen vollständigen Mantel
um diese. In den Walzspalt können
weitere Zusätze
aufgegeben werden, die in einem Teigwirbel eingeknetet werden, der
sich durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Walzspalt
ergibt. Auf diese Weise läßt sich auch
das Wachs in dem eher lipophoben Teig gleichmäßig verteilen.
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Die
fertige Mischung läßt sich
als Band (Fell) von der Walze abziehen und direkt zu Platten oder Bändern auswalzen
oder in einer Presse 12 formgebend bearbeiten.
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Zur
Erhöhung
der Bruch- und Reißfestigkeit läßt sich
zwischen zwei Bänder
ein Vlies aus Pflanzenfasern in einer Vorrichtung 11 einbringen.
Ist die Vorrichtung 12 zur Formgebung eine Presse zur Herstellung
von Platten oder profilierten, flächigen Gegenständen, kann
diese gleichzeitig als Trocken- und Aushärtevorrichtung ausgebildet
sein. Ebenso ist es möglich,
die Formteile von der Formvorrichtung 12 der Vorrichtung 10 zum
Trocknen und Aushärten
zuzuführen.
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Der
in 2 und 3 dargestellte Schaumbettsichter 2 besteht
aus einem mit der Spitze nach unten gerichteten, pyramidenförmigen Becken 13,
an dessen einem Endbereich ein Rohstoffaufgabetrichter 14 angeordnet
ist. Das Becken 13 weist etwa parallele Seitenwände 15 auf,
die bis zu einem Beckenende 16 reichen. Parallel und beabstandet
zu den Seitenwänden 15 sind
Leitelemente 17 in Form von Leitblechen angeordnet, die
vom Rohstoffaufgabetrichter 14 bis kurz vor dem Beckenende 16 reichen.
Am Beckenende 16 und am Beckenanfang sind Leitbögen 18 angeordnet,
die eine Umlenkung der Strömung zwischen
den Leitblechen 17 vom Rohstoffaufgabetrichter 14 zum
Beckenende 16 hin und eine Rückströmung durch den Spalt zwischen
den Leitblechen 17 und den Seitenwänden 15 wieder zum
Rohstoffaufgabetrichter 14 hin bewirken.
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Die
Leitbleche 17 und die Leitbögen 18 reichen bis
kurz unterhalb der Wasseroberfläche 25.
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Unterhalb
des Rohstoffaufgabetrichters 14 ist im Becken 13 wenigstens
eine Luftdüse 19 bzw. sind
vorzugsweise mehrere Luftdüsen 19 angeordnet,
der bzw. denen über
eine Leitung 20 Druckluft zugeführt wird.
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Da
dem Wasser im Becken 13 Schaummittel und Dispersionsmittel
zugefügt
ist, entsteht durch die Luftzufuhr über die Luftdüsen 19 Schaum
im Bereich zwischen dem Rohstoffaufgabetrichter 14 und
den Leitblechen 17. Dieses Schaumpolster trägt das über den
Rohstoffaufgabetrichter 14 zugeführte Herbstlaub an der Oberfläche und
benetzt dieses.
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Bedingt
durch die Schaum- und Wasserströmung
bewegen sich die Herbstblätter
zum Beckenende 16, wobei sich der Schmutz vom Herbstlaub löst und ins
Becken 13 zum Bereich der Pyramidenspitze 23 hin
absinkt.
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Ein
Leitblech 46 im Bereich der Luftdüsen 19 sorgt dafür, daß die durch
das Einblasen der Luft durch die Düsen 19 erzeugte Wasserströmung und der
Schaum in erster Linie in den Bereich des Rohstoffaufgabetrichters 14 gelangen
und von dort zum Beckenende 16 strömen, so daß die zwischen dem Rohstoffaufgabetrichter 14 und
dem Beckenende 16 vom Herbstlaub abfallenden Verunreinigungen
auf den Beckengrund absinken und sich als ungeeignete Bestandteile 24 in
der Pyramidenspitze 23 sammeln.
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Bei
starker Verschmutzung des Herbstlaubes und um die Strömung zum
Beckenende 16 hin zu verstärken, können im Bereich des Rohstoffaufgabetrichters 14 zusätzliche
Wasserdüsen 21 angeordnet sein,
denen das Wasser über
eine Leitung 22 zugeführt
wird.
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Das
Wasser aus diesen Wasserdüsen 21 wird
vorzugsweise schräg
auf das Rohstoff Schaumgemisch 26 aufgesprüht.
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Die
ungeeigneten Bestandteile 24 werden mittels einer bis in
die Pyramidenspitze 23 reichenden, als Schneckenförderer ausgebildeten
Austragvorrichtung 27 aus dem Becken 13 herausgefördert. Ein
im oberen Endbereich der Austragvorrichtung 27 angeordnetes
Sieb 28 dient dazu, mitgefördertes Wasser von den ungeeigneten
Bestandteilen zu trennen. Dieses Wasser wird mittels einer Pumpe 29 über eine
Leitung 30 in den mittleren Bereich des Beckens 13 zurückgeführt. Ggf.
kann die Leitung 22 für
die zusätzlichen
Wasserdüsen 21 ebenfalls
mit der Leitung 30 verbunden sein.
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Am
Beckenende 16 ist eine Austragvorrichtung 35, 36 für das gereinigte
Herbstlaub angeordnet, die im Zusammenhang mit 4 im einzelnen beschrieben wird. Im Bereich
dieser Austragvorrichtung 35, 36 können weitere
Wasserdüsen 31 angeordnet sein,
um ggf. mitgeführten
Schaum abzuspülen.
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Die
Fließgeschwindigkeit
des Wassers im Schaumbettsichter ist an den Austrag angepaßt, um die
Kontinuität
des Prozesses zu gewährleisten.
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Die
in 4 dargestellte Austrag-
und Schneidvorrichtung 3 besteht aus ineinandergreifenden
Schneidwalzen 32, 33 mit Nuten 34. Im
Becken 13 ist eine Nutwalze 35 angeordnet, die
ebenfalls mit Nuten 34 versehen ist. Zwischen der Nutwalze 35 und
der unteren Schneidwalze 33 sind in die Nuten 34 Drahtseile 36 eingelegt,
die das gereinigte Herbstlaub wie ein Förderband dem Schneidwalzenpaar 32, 33 zuführen. Auf
der Austrittseite der Schneidwalzen 32, 33 sind
kammartig in die Nuten 34 eingreifende Abstreifer 37, 38 angeordnet,
von denen der untere Abstreifer 38 eine Schneidkante 39 aufweist,
die mit Messern einer Messerwalze 40 zusammenwirkt. Alle Walzen 32, 33, 35, 40 sind
durch mechanische Antriebsmittel miteinander verbunden, so daß das gleiche
Schneidergebnis unabhängig
von der Drehgeschwindigkeit der Walzen erreicht wird. Die Breite
der Nuten 34 und die Anzahl der Messer an der Messerwalze 40 sind
so bemessen, daß die
Größe der zerkleinerten
Blatteile etwa 4 mm2 beträgt.
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In 5 ist die Herstellung eines
durch eine textile Einlage 42 verstärkten, formbaren Bandes 44 schematisch
dargestellt.
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Das
Rohmaterial wird in zwei parallelen Misch- und Knetvorrichtungen 8 in
Form von zwei Walzenmischern zu zwei plastisch formbaren Bändern 41 verarbeitet.
Von einer Rolle 43 wird ein Vlies 42 aus Pflanzenfasern
abgezogen und zwischen die plastischen Bänder 41 geführt. In
der Vorrichtung 11 zum Einbringen der Einlage, die aus
einem Walzenpaar besteht, werden die plastischen Bänder 41 und das
Vlies 42 zusammengewalzt und ergeben das bereits durch
eine textile Einlage verstärkte,
formbare Band 44. Dieses Band 44 kann, auf vorgegebene Längen abgelenkt,
der Vorrichtung 10 zum Trocknen und Aushärten zugeführt werden.
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Es
ist auch möglich,
abgelenkte Bandteile einer Presse zuzuführen, wo ebene Platten oder
profilierte, flächige
Formteile gepreßt
werden, die entweder in der Presse getrocknet und ausgehärtet werden oder
wiederum der Vorrichtung 10 zum Trocknen und Aushärten zugeführt werden.
Durch die Einlagerung des Vlieses 42 wird eine hohe Bruch-
und Reißfestigkeit
der erfindungsgemäß hergestellten
Gegenstände
erreicht.
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Das
noch plastische Material läßt sich
auf die verschiedenste Weise zu Formteilen, auch Hohlkörpern verarbeiten,
und die fertigen Formteile sind aufgrund der gewählten Einsatz- und Hilfsstoffe
nahezu voll biologisch abbaubar. Auch bei der Aufbereitung und Produktion
fallen keine ökologisch
bedenklichen Stoffe an.
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Als
biologisch abbaubare Bindemittel lassen sich wasserlösliche Polysaccharide
oder modifizierte Polysaccharide wie Methylcellulose oder Carboxymethylcellulose,
Polypeptide oder modifizierte Polypeptide wie Tier- und Pflanzenleime
sowie wasserunlösliche
Bindemittel wie natürliche
Kautschuke einsetzen. Als biologisch abbaubare Hydrophobierer sind
technische Paraffinwachse und natürliche, pflanzliche Wachse
geeignet.
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Der
als Verrottungsschutz verwendete Ätzkalk wandelt sich nach der
Verarbeitung des Rohstoffs aufgrund des in der Luft enthaltenen
Kohlendioxids schnell in unschädliches,
neutrales Kalziumkarbonat um, bleibt aber insbesondere während der Zwischenlagerung
in evakuierten, luftdichten Säcken wirksam.