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Balgverbindung zwischen Wagenteilen eines Omnibuszuges Die Erfindung
betrifft eine Balgverbindung zwischen Wagenteilen eines Omnibuszuges, bei.sp.ielsweise
eines solchen, auch Gelenkomnibus genannnten, der aus Vorder- und Hinterwagen besteht
und eine Fahrzeugeinheit darstellt. Derartige Fahrzeuge müssen als Folge des Betriebes
mit ihnen verhältnismäßig große Verwindungen in sich selbst, also zwischen ihren
einzelnen Zugteilen, aufnahmen, und zwar um die drei gedachten Achsen, die in der
Fahrtrichtung, lotrecht auf ihr und waagerecht quer zu ihr verlaufen. An die Balgverbindungen
zwischen den Wagenteilen eines solchen Zuges werden infolgedessen hohe Anforderungen
in mehrfacher Hinsicht gestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine das Fahrzeugprofil
in möglichst geringem Maße unterbrechende und verändernde Balgverbindung zwischen
den einzelnen Wagenteilen zu schaffen, die auch beim Befahren scharfer Kurven, kurzer
Straßenbuckel oder tiefer Schlaglöcher ihre Form und Lage sicher beibehält und vor
allem in Ruhe bleibt, so daß ein gerade den Balg durchschreitender Fahrgast nicht
gefährdet wird. Erfindungsgemäß geschieht die Lösung dadurch, daß der Mittelbügel
unter Einschaltung eines Zwischenglie:de-s auf dem Kuppel- und Lenkpunkt zwischen
zwei Zugteilen aufgebaut ist. Im besonderen ist dabei die Gestaltung nach der Erfindung
so durchgeführt, daß der Mittelbügel auf einer Hülse befestigt ist, die auf dem
Kuppel- und Lenkpunkt zwischen zwei Zugteilen sitzt. Dadurch bleibt gewährleistet,
daß das Mitteljoch des Balges bei allen Fahrbewegungen hinsichtlich der Lage seiner
aufrechten Mittellinie stets derart festgelegt ist, daß sich die Längsmittellinien
der Fahrzeugteile entweder bei Kurvenfahrt mit seiner aufrechten Mittellinie kreuzen
oder bei Geradeausfahrt im Schnittpunkt mit der Mittellinie: ineinander übergehen.
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Ein besonderer Vorteil wird nach der Erfindung dadurch erzielt., daß
das untere Querstück des Mittelbügels an beiden Enden mittels Laschen abnehmbar
angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß nach Abnehmen der Übergangsbrücke auch
das Querstück mit der fest daran befindlichen Hülse entfernt werden kann und die
darunter befindliche Kugel- und Lenkkupplung von oben zugänglich wird.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß auf .dem
Querstück ein verschwenkbar gelagertes, beispielsweise scharnierartiges, tragfähiges
Bauteil angeordnet i.st, auf dem ein Sektor der Übergangsbrüc'ke mit seiner Spitze
ruht. Ein anderer, vorzugsweise der gegenüberliegende Sektor, ist nach der Erfindung
mittels zweier an ihm befestigter Arme, die an dem Querstück scharnierartig angreifen,
festgehalten. Durch diese Maßnahmen wird im Zusammenhang damit, daß die kreisförmige
Übergangs-Brücke in Sektoren aufgeteilt ist, wobei wie bekannt einander gegenüberliegende
Sektorränder durch geeignete Mittel klappbar und beweglich miteinander verbunden
sind, erreicht, daß die Brücke ihrerseits bei Geradeaus- und Kurvenfahrt mit ihrem
Mittelpunkt stets in der senkrechten Mittellinie des Mittelbügels liegt, zum anderen
aber,die Lage und Bewegungen der Fahrzeugteile um ihre eigenen Längsachsen, beispielsweise
beim Durchfahren stark unebener Straßen, wobei also die waagerechten Längsebene
der Fahrzeugteile gegeneinander verdreht werden, ausgleicht und aufnimmt. Auch bei
solchen Fahrten kann also ein Fahrgast die Übergangsbrücke passieren, ohne befürchten
zu müssen, durch das mögliche Auseinandersperren einzelner Abschnitte der Übergangsbrücke
in Gefahr gebracht zu werden.
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Als besondere Sicherung für die die Übergangsbrücke begehenden Personen
ist erfindungsgemäß vorgesehen, d@aß die Balglamellen an den Stellen der Zwickel
zwischen Brückenteller, Balg und Fahrzeugstirnwand niedrige Abweiser tragen, wodurch
vor allem die größtmögliche Durchgangsbreite der Balgverbindung gewährleistet bleibt.
Es sind- nämlich Ausführungen von Übergangsbrücken bekannt, bei denen innerhalb
des Balges halbkreisförmig gebogene Schutzwände zu beiden Seiten der Brücke angebracht
sind, oder winklig abstehende, die ganze Durchgangshöhe einnehmende Verkleidungen
die Zwickel zwischen Brückenteller, Balg und Fahrzeugstirnwand zu beiden Seiten
des Ba.lgdürchganges abgrenzen. Alle diese Ausführungen haben jedoch den Nachteil,
daß die Schutzwände oder Verkleidungen in den freien Durchgang des Balges hineinragen
und somit die Durchgangsbreite erheblich verengen. Auf diese Weise wird der Gefahr
vorgebeugt, daß ein Fahrgast mit dem Fuß in den nicht von der Brücke bedeckten Raum
des Verbindungsdurchgangs
gerät und möglicherweise verletzt wird:.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. 1 eine Balgverbindung in schematisierter Darstellung
im Schnitt nach der Längsmittelebene des Omnibuszuges, Abb. 2 einen vergrößerten
Ausschnitt aus Abb. 1, und zwar das scharnierartige Bauteil mit benachbarten Teilen,
Abb. 3 einen der scharnierartig angreifenden Arme, Abb. 4 eine Balgverbindung wie
in Abb. 1, jedoch mit einer anders wirkenden Aufhängevorrichtung für die Balglamellen,
Abb. 5 ,den Mittelbügel und die in seiner Ebene befindlichen Teile, Abb.6 diie Balgverbindung
in vereinfachter Darstellung, waagerecht geschnitten und von oben gesehen, und Abb.
7 einen Bügel des Balggerippes.
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Der Omnibuszug besteht aus einem vorderen, die Antriebseinrichtung
enthaltenden Wagenteil 1 und einem hinteren Wagenteil 2. Zwischen beiden ist die
Fa:ltenbalgverbindung 3 angeordnet, d=ie als wesentlichen Bestandteil für die Formgebung
und d=as Tragen der einzelnen Balgteile einen Mittelbügel 4 enthält, der in bekannter
Weise aus. einem Blechprofil-oder Rohrrahmen besteht, dessen Lichtmaß dem Durchgangsquerschnitt
der Balgverbindung entspricht. An der Spitze des am hinteren Ende des Triebwagenfahrgestells
befindlichen Auslegers 5 ist eine Kugelpfanne 6 angeordnet, in der der Kuppel-und
Lenkzapfen 7 lagert. Dieser ist in seinem oberen Abschnitt an der Spitze eines Auslegers
8 befestigt, der den vorderen Teil des Anhängerfahrgestells bil=det. Über dem Zapfen
7 ist zentrisch und drehbeweglich eine im unteren Teil mittels eines Absatzes im
Durchmesser vergrößerte Hülse 9 aufgebaut, die das auf ihr befestigte untere Querstück
10 des Mittelbügels 4 trägt.
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Wie aus Abb. 5 hervorgeht, .ist das Querstück 10 abnehmbar zwischen
den senkrechten Schenkeln des Bügels 4 angeordnet; die Schuhe 11 gestatten in Verbindung
mit nicht dargestellten Laschen das. Herausnehmen des Querstücks 10 aus dem Bügelverband
in Richtung nach oben. Auf dem Dach dies aufgesattelten Fahrzeugteiles 2 ist in
der Längsachse des Omnibuszuges ein Galgen 12 angebracht, der in Fahrtrichtung über
die der Balgverbind-ung zugewandte Stirnseite hinausragt und dessen Spitze 13 sich
lotrecht über der Achse des Kurbelzapfens 7 befindet. An diesem Galgen 1-2 ist der
Mittelbügel 4 an seinem oberen Querholm aufgehängt, so daß er in einer senkrechten
Ebene, die durch die Verbindungslinie Kuppelzapfen7 Galgenspitze 13 verläuft, eingespannt
ist, sich jedoch um die genannte Verbindu=ngslinie drehen kann. Die Drehachse des
Mittelbügels 4 bildet in einer bestimmten Höhe gleichzeitig entweder den Kreuzungspunkt
für die Längsachse der beiden FahTzeugimile1;2 bei Kurvenfahrt oder denjenigen Punkt,
in dem die Längsachsen bei Geradeausfahrt ineinander übergehen.
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Auf dien Querstück 10, und zwar in der senkrechten Mittellinie des
Mittelbügels 4, befindet sich ein Lagerbock 14, zwischen dessen Wangen eine Nabe
15 auf einer Achse 16 drehbeweglich gelagert ist. An einem Endre der Nabe 15 ist
der dreiecksförmige Schenkel 1711 dies= Scharniers 17 befestigt, dessen anderer,
quadratisch ausgebil=deter Schenkel 17b, unter der entsprechend verbreiterten Spitze
des Sektors 18a der viergeteilten kreisförmigen Übergangsbrücke angebracht ist.
Auf diese Weise kann der Sektor 1811 um zwei Achsen in die sich daraus ergebenden,
praktisch unbegrenzt za'hlreic'hen Ebenen verschwenkt werden, bzw. umgekehrt können
die Ausleger 5 und 8 entsprechende Bewegungen durchführen, ohne die dem Fußboden
des Triebwagens angeglichene Lage des Sektors 18a zu beeinflussen. Zu beiden Seiten
des Bockes 14 sind auf dem Qerstück 10 kleinere Lagerböcke 19 angebracht, in denen
sich Arme 20 um Achsen 21, die rechtwinklig zur Achse 16 angeordnet sind, drehen.
Die Arme 20 Untergreifen den Sektor 18b der Übergangsbrücke und sind an ihm befestigt.
Der Sektor 18b kann infolgedessen um eine quer zur Längsachse des Zuges verlaufende
Achse geschwenkt werden. Die kreisförmige Übergangsbrücke wird vervollständigt durch
die kleineren Sektoren 18° und 18d, die in bekannter Weise eingelegt und festgehalten
sind. Der Mittelbügel 4 trägt jeweils in der Mitte seines oberen Querholms und des
Querstückes 10 nach bei=den Seiten hin gerichtete Lager 22, die zwischen sich die
Enden von Blattfedern23 in einer senkrechten Ebene schwenkbar aufneh=men. Nach einer
anderen Ausführungsform sind Teleskopstäbe 24 an Stelle der Blattfedern 23 in den
entsprechend abgewandelten Lagern 22 befestigt (s. Abb. 4). Die Blattfedern 23 ragen
in der Längsmittelebene der Fahrzeugteile durch Sehlitze in den Fahrzeugstirnwänden
hindurch und si=nd dort geführt, wogegen die Teleskopstäbe 24 mit ihrem. freien
Ende an den Fahrzeugstirnwänden aasgelenkt sind. Federn 23 und Stäbe 24 dienen in
bekannter Weise zum Aufhängen, Stützen und Aufrichten der Balglamellen 25 und verhindern
ein zu starkes Schlagen und Schlingern des Balges 3. Die Lamellen 25 dienen, wie
bekannt, der Aussteifung des Balges 3; sie sind an der Innenseite des Balgstoffes
angeord=net. Um der Gefahr vorzubeugen, daß ein Fahrgast beim Überschreiten der
kreisförmigen Brücke mit dem Fuß in einem der jeweils durch Übergangsbrüc'kenrand,
Balgha,ut und den Rand des vorgezogenen Teiles des Fahrzeugfußbodens gebildeten
Zwickel gerät, sind Abweiser 26 vorgesehen, die an den Lamellen 25 in einer Höhe
unmittelbar über der Oberfläche der Brücke :in den Lichtraum des Durchgangs hineinragen
und: die Zwickel abschirmen.
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Zur Erzielung eines strömungsgünstigen und für das Auge gefällig wirkenden
Verlaufs der äußeren Umrisse dies Fahrzeuges stehen Teile der Außenhaut 27 über
die Stirnwände der Fahrzeugteile hinüber und verdecken auf diese Weise einen gewissen
Abschnitt des Faltenbalges.