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Die
Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für einen Fahrzeugsicherheitsgurt.
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Aus
DE 196 36 448 A1 ist
ein Gurtaufroller für
einen Fahrzeugsicherheitsgurt bekannt, bei welchem auf eine an einem
Rahmen drehbar gelagerte Gurtspule der Sicherheitsgurt auf- und
abgewickelt werden kann. Die Gurtspule wird in Aufwickelrichtung von
einer Triebfeder vorgespannt. Ferner kann mit einer elektrischen
Antriebseinrichtung die Federkraft der Triebfeder verstellt werden.
Zwischen der elektrischen Antriebseinrichtung in Form eines Elektromotors
und der Gurtspule ist eine Kupplung vorgesehen, welche ein von dem
Elektromotor erzeugtes Drehmoment auf die Gurtspule überträgt. Beim
Einrücken
der Kupplung wird durch das Drehmoment ein Federelement verformt.
Das Einrücken
der Kupplung wird dadurch bewirkt, dass durch eine Nockenfläche ein Kupplungselement
gegen die Kraft des verformbaren Federelementes auf ein abtriebsseitiges
Kupplungselement bewegt wird. Dieses Einrücken der Kupplung erfolgt in
Abhängigkeit
von Sensorsignalen, die eine kritische Fahrsituation feststellen.
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Aus
DE 197 31 689 C2 ist
es bekannt, bei einem Gurtaufroller für einen Fahrzeugsicherheitsgurt am
Ausgang des Elektromotors ein Getriebe mit drei schaltbaren Ausgängen vorzusehen, über welche wahlweise
die Federkraft bei angelegtem Gurt, die Einstellung der Gurtkraftbegrenzung
und die Gurtbandstraffung je nach Fahrsituation eingestellt werden
können.
Die verschiedenen Getriebeschaltstellungen werden mit Hilfe eines
oder mehrerer Elektromagnete eingestellt.
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Aus
DE 27 42 676 A1 ist
es bei einem Gurtaufroller für
einen Fahrzeugsicherheitsgurt bekannt, zur Einstellung der Federkraft
der Triebfeder einen elektrischen Stellmotor vorzusehen, dessen
Drehmoment über
eine Rutschkupplung, welche bei einem vorgegebenen Drehmoment nachgibt,
zu verstellen.
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Bei
einem aus
DE 41 12
620 A1 bekannten Gurtaufroller wird zur Verbesserung des
Handhabungskomforts des Sicherheitsgurtes mittels eines elektromotorischen
An triebs das Federgehäuse
der Triebfeder verstellt. Hierdurch wird der äußere Einhängepunkt der Triebfeder rotatorisch
verstellt, wodurch die von der Feder über die Gurtspule auf das angelegte
Gurtband übertragene
Zugkraft verändert wird.
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Bekannt
ist ferner, mittels eines separat vorgesehenen Strafferantriebs
den Sicherheitsgurt zu straffen. Hierbei wirkt der Strafferantrieb über eine Kupplung
auf die Gurtspule (
DE
296 05 200 U1 ), wobei bei einer bestimmten Drehbeschleunigung
das Drehmoment mittels schwenkbarer Klinken auf die Gurtspule übertragen
wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Gurtaufroller der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welchem bei Vorliegen einer kritischen Fahrsituation bei
der Straffung des Sicherheitsgurtbandes eine verbesserte reversible
Drehmomentübertragung
auf die Gurtspule erreicht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Bei
der Erfindung ist zwischen der elektrischen Antriebseinrichtung,
welche bevorzugt einen Elektromotor aufweist, und der Gurtspule
eine Kupplung vorgesehen, welche ein von der Antriebseinrichtung
erzeugtes Drehmoment auf die Gurtspule überträgt, wobei die Kupplung ein
durch das übertragene Drehmoment
verformbares Federelement aufweist, das bei seiner Verformung die
Kupplung in den eingerückten
Zustand bringt.
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Das
Federelement ist vorzugsweise als Schlingfeder ausgebildet, wobei
die eine Federseite mit der elektrischen Antriebseinrichtung und
die andere Federseite über
ein Verstellelement, welches von einer elektromagnetischen Betätigungseinrichtung
bewegbar ist, mit der Gurtspule über
einen Formschluss beim Einrücken
der Kupplung verbunden wird. Durch den Formschluss mit der Gurtspule, welche
den am Körper
des Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurt trägt, wird
das eine Federende beim Erzeugen des Drehmoments festgehalten, so dass
durch das auf das andere Federende einwirkende Drehmoment, dass
Federelement verformt wird. Durch diese Verformung wird die Kupplung
in den eingerückten
Zustand gebracht.
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Bei
Ausbildung des Federelementes als Schlingfeder, wird der zylindrische
Federbereich in radialer Richtung verformt, so dass er mit der Gurtspule
bzw. mit einem mit der Gurtspule drehfest verbundenen Teil, direkt
in Kraftschluss, insbesondere Reibschluss gebracht wird. Bei von
der elektrischen Antriebseinrichtung weiterhin geliefertem Drehmoment
wird dieses durch diesen Kraftschluss direkt auf die Gurtspule übertragen.
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Zur Übertragung
des Drehmoments kann zwischen Antriebseinrichtung und der einen
Federseite, auf welche das Drehmoment übertragen wird, ein Mitnehmer
angeordnet sein, der vorzugsweise koaxial um die Gurtspulenachse
drehbar gelagert ist.
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Da
das von der Antriebseinrichtung gelieferte Drehmoment zur Betätigung der
Kupplung zunächst
ein Federelement verformt, wird eine ruckartige Übertragung des Drehmoments
von der Antriebseinrichtung auf die Gurtspule vermieden. In dem Kraftfluss
zwischen der Antriebseinrichtung und der Gurtspule kann jedoch noch
eine zusätzliche
Dämpfungseinrichtung
vor gesehen sein, welche bei der Drehmomentübertragung zur Gurtbandstraffung
mit gegenüber
der Komfortverstellung der Triebfeder höherer Drehzahl beaufschlagt
wird und dabei zur Wirkung kommt.
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Die
Betätigungseinrichtung,
mit welcher das Verstellelement zur Herstellung des Formschlusses zwischen
Gurtspule und der einen festzuhaltenden Federseite verstellt wird,
wirkt elektromagnetisch.
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In
bevorzugter Weise wird das Verstellelement in radialer Richtung
gegenüber
der Gurtspulenachse bewegt. Hierzu kann ein Hubmagnet auf das Verstellelement
wirken.
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Das
Verstellelement kann ein Lager für
ein Kupplungsteil aufweisen, mit welchem der Formschluss zwischen
der festzu haltenden Federseite und der Gurtspule hergestellt wird.
Dieses Kupplungsteil ist vorzugsweise ringförmig ausgebildet und ist drehbar
in dem Verstellelement gelagert. Das ringförmige Kupplungsteil besitzt
eine Innenverzahnung, welche mit einer entsprechenden Verzahnung,
die drehfest mit der Gurtspule verbunden ist, in Eingriff bringbar
ist. Ferner kann das Kupplungsteil in ein vorzugsweise ringförmiges Lagerteil
in Eingriff gebracht werden, an welchem das festzuhaltende Federende verankert
ist. Dieses ringförmige
Lagerteil kann ebenfalls eine Verzahnung aufweisen, welche der Innenverzahnung
des ringförmigen
Kupplungsteiles entspricht.
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Die
Aktivierung der Betätigungseinrichtung, mit
welcher das Einrücken
der Kupplung bei von der Antriebseinrichtung geliefertem Drehmoment
verursacht wird, erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit von fahrkritischen
Situationen, bei welchen die hohe Wahrscheinlichkeit eines Unfalls
besteht. Derartige potentielle Unfallsituationen sind beispielsweise
eine Vollbremsung, das Schleudern des Fahrzeugs, unterschiedliche
Reibwerte an den Kraftfahrzeugsrädern
gegenüber
der Fahrbahn, das Ausfedern eines Rades oder hohe Lenkwinkelgeschwindigkeit.
Derartige ein hohes Unfallrisiko anzeigende Situationen können mit
Hilfe entsprechender Sensoren erfasst werden.
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Bei
eingerückter
Kupplung wird dann das von der Antriebseinrichtung erzeugte Drehmoment zur
reversiblen Straffung des Sicherheitsgurtes auf die Gurtspule übertragen.
So lange die Kupplung eingerückt
ist, wird das von der Antriebseinrichtung gelieferte Drehmoment
zur Einwirkung auf die Wickelwelle aufrecht erhalten. Wenn kein
Unfall stattfindet, wird die Betätigungseinrichtung
deaktiviert, so dass das insbesondere ringförmige Kupplungsteil, welches
den Formschluss zwischen der einen Federseite und der Gurtspule
herstellt ausgerückt
wird. Durch die Rückstellkraft
des Federelementes wird dann die Kupplung zwischen dem mit der Antriebseinrichtung verbundenen
Mitnehmer und der Gurtspule gelöst.
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Die
bevorzugt zwischen der Antriebseinrichtung und dem Mitnehmer angeordnete
Dämpfungseinrichtung
bewirkt einen Überlastausgleich
zwischen dem Mitnehmer und der Antriebseinrichtung, insbesondere
dem Schneckenradsatz am Ausgang der Eintriebseinrichtung und dem
Mitnehmer. Hierdurch wird eine Zerstörung der lasttragenden Teile, über welche
die Drehmomente zwischen Gurtspule und Antriebseinrichtung übertragen
werden, vermieden. Diese Dämpfungseinrichtung
ist insbeson dere derart ausgebildet, dass sie im belasteten Zustand eine
Rückstellkraft
speichert. Diese Rückstellkraft kann
auch zum Lösen
der Blockierung der Gurtspule ausgenützt werden, so dass diese für den ungebremsten
Bandauszug im Normalbetrieb in Bereitschaft gebracht ist.
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Die
Antriebseinrichtung kann dann in der Weise gesteuert werden, dass
die Triebfeder auf die für
den Tragekomfort des angelegten Sicherheitsgurtes geeignete Rückstellkraft
eingestellt wird.
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Die
Kupplung kann auch zur Leistungsstraffung des Sicherheitsgurtes
betätigt
werden, wobei die Kupplung in der gleichen Weise eingerückt wird, wie
es oben beschrieben wurde.
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Anhand
der Figuren wird an Ausführungsbeispielen
die Erfindung noch näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 in
schnittbildlicher Darstellung die Federseite eines Gurtaufrollers
und eine Blockbilddarstellung einer Steuereinrichtung;
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Dämpfungseinrichtung;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Dämpfungseinrichtung;
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer Dämpfungseinrichtung;
und
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5 ein
viertes Ausführungsbeispiel
einer Dämpfungseinrichtung.
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In
der 1 ist die Federseite eines Gurtaufrollers in schnittbildlicher
Darstellung gezeigt. Der Gurtaufroller besitzt eine Gurtspule 2,
welche drehbar an einem Rahmen 1 gelagert ist. Die Gurtspule 2 dient
zum Auf- und Abwickeln eines nicht näher dargestellten Sicherheitsgurtes.
Mittels ei ner Triebfeder 3 wird die Gurtspule 2 in
Aufwickelrichtung vorgespannt. Die Triebfeder besitzt in ihrem Innern
ein Federherz 30, über
welches die Rückstellkraft
der Triebfeder 3 auf die Gurtspule 2 übertragen
wird. Die Triebfeder 3 ist mit einem äußeren Einhängepunkt 32 an einer
Federkassette 28 befestigt. Zur Verstellung der Federkraft
ist ein elektrischer Antrieb 4 (Elektromotor) vorgesehen.
Die Ausgangswelle des elektrischen Antriebs 4 wirkt über eine
Schnecke 27 auf ein drehfest mit der Federkassette 28 verbundenes Schneckenrad 33.
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Beim
Anlegen des Sicherheitsgurtes wird von einem Gurtschlosssensor 23 das
Schließen
des Gurtschlosses festgestellt und über eine Komfortsteuereinrichtung 20 der
elektrische Antrieb 4 angesteuert, so dass die Rückstellkraft
der Triebfeder 3 verringert wird. Hierdurch wird der Tragekomfort
des am Fahrzeuginsassen angelegten Sicherheitsgurtes verbessert.
Die Drehzahl ist bei dieser Komfortverstellung relativniedrig. Beim
Ablegen des Sicherheitsgurtes wird das Öffnen des Gurtschlosses durch den
Gurtschlosssensor 23 festgestellt und über die Komfortsteuereinrichtung 20 der
elektrische Antrieb 4 so gesteuert, dass die Rückstellkraft
der Triebfeder 3 erhöht
wird. Hierdurch wird mit erhöhter
Rückstellkraft
der Sicherheitsgurt in seine Parkposition auf die Gurtspule 2 aufgewickelt.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
wird das von der elektrischen Antriebseinrichtung 4 erzeugte
Drehmoment nicht nur zur Verstellung der Federkraft der Triebfeder 3 verwendet,
sondern ferner zum Straffen des Sicherheitsgurtes. Hierzu ist zwischen
der Ausgangswelle bzw. dem Schneckenrad 27 und der Gurtspule 2 eine
Kupplung 5 vorgesehen, welche beim normalen Fahrbetrieb
ausgerückt
ist. Beim ausgerückten
Zustand der Kupplung 5 wirkt die Rückstellkraft der Triebfe der 3 wie
im einzelnen oben erläutert
wurde, auf die Gurtspule 2.
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Wenn
mittels eines oder mehrerer Sensoren, welche zur Fahrzeugsensorik 22 gehören, eine
kritische Fahrsituation festegestellt wird, die eine hohe Unfallwahrscheinlichkeit
bedeutet, wird von einer Straffersteuereinrichtung 21,
welche mit der Sensorik 22 verbunden ist, die elektrische
Antriebseinrichtung 4 und eine Betätigungseinrichtung 35 angesteuert.
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Die
Straffersteuereinrichtung 21 kann zusammen mit der Komfortsteuereinrichtung 20 Bestandteil
einer zentralen Steuereinrichtung 19 sein. Die Betätigungseinrichtung 35 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
elektrisch durch das von der Straffersteuereinrichtung 21 gelieferte
Signal aktiviert. Bei aktivierter Betätigungseinrichtung 35 und eingeschaltetem
elektrischen Antrieb 4 wird die Kupplung 5 eingerückt, so
dass von der elektrischen Antriebseinrichtung 4 gelieferte
Drehmoment direkt auf die Gurtspule 2 übertragen wird.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel
besitzt die Kupplung 5 ein verformbares Federelement 6,
welches bei seiner Verformung die Kupplung 5 in den eingerückten Zustand
bringt. Die Verformung des Federelementes 6 erfolgt durch
das von der Antriebseinrichtung 4 gelieferte Drehmoment.
Dieses Drehmoment wird gegebenenfalls über eine Dämpfungseinrichtung 29 auf
einen Mitnehmer 14 übertragen,
welcher drehbar um einen axialen Fortsatz 34 der Gurtspule 2 koaxial
zur Gurtspulenachse 31 gelagert ist. Über diesen axialen Gurtspulenfortsatz 34 kann
auch das Rückstellmoment
der Triebfeder 3 auf die Gurtspule 2 übertragen
werden. Der Mitnehmer 14 ist mit einem Ende des Federelementes 6 fest
verbunden. Dieses Federende ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
als Federschenkel 9 ausgebildet. Das Federelement 6 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
als Schlingfeder 11, ins besondere Wendelschlingfeder ausgebildet.
Die Schlingfeder 11 wird von einem Federdraht gebildet,
der einen rechteckigen Querschnitt aufweist und mit einem zylindrischen
Federbereich 8 um ein zylindrisches Teil 15 des
Mitnehmers 14 gewickelt ist. Das zylindrische Teil 15 wirkt
als Federdorn der Schlingfeder 11.
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Das
andere Federende in Form eines Federschenkels 10 ist fest
mit einem Lagerteil 13 verbunden, das ebenfalls drehbar
am zylindrischen Teil 15 des Mitnehmers 14 gelagert
ist. Das Lagerteil 13 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ringförmig ausgebildet.
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Der
zylindrische Federbereich 8 der Schlingfeder 10 befindet
sich in einem ringförmigem
Zwischenraum, welcher zwischen dem zylindrischen Teil 15 des
Mitnehmers 14 und einem drehfest mit der Gurtspule 2 verbundenen
Hohlzylinder 16 gebildet wird. Der Hohlzylinder 16 besitzt
an seinem Außenumfang
eine Verzahnung 25. Auch das ringförmige Lagerteil 13 besitzt
an seinem Außenumfang
eine Verzahnung 26. Die beiden Verzahnungen 25 und 26 fluchten
miteinander. D. h. sie liegen auf gleichen Radien.
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Um
den Hohlzylinder 16 und das ringförmige Lagerteil 13 ist
ein Kupplungsteil 12 drehbar in einem Verstellelement 7 gelagert.
Während
des Normalbetriebes des Gurtaufrollers ist das Kupplungsteil 12 frei drehbar
im Verstellelement 7 gelagert. An seinem Innenumfang besitzt
das Kupplungsteil 12 eine Innenverzahnung 24,
welche gleichzeitig mit den Verzahnungen 25 und 26 am
Hohlzylinder 16 und am Lagerteil 13 in Eingriff
gebracht werden kann. Hierzu wird bei Aktivierung der Betätigungseinrichtung 35 das Verstellelement 7 in
radialer Richtung gegenüber
der Gurtspulenachse 31 verschoben, wie es in der Figur dargestellt
ist. Dabei kommt die Innenverzahnung 24 am Kupplungsteil 12 mit
den beiden Verzahnun gen 25 und 26 am Hohlzylinder 16 und
Lagerteil 13 innerhalb eines bestimmten Umfangwinkelbereiches
in Eingriff, wie es in der Figur im unteren Bereich der ringförmigen Verzahnungen 24-26 dargestellt
ist. Dabei nimmt das Kupplungsteil 12 gegenüber dem Hohlzylinder 16 und
dem ringförmigen
Lagerteil 13 eine exzentrische Position ein. Die Betätigungseinrichtung 35 kann
hierzu als Hubmagnet ausgebildet sein, welcher bei seiner Aktivierung
das Verstellelement 7 in radialer Richtung gegenüber der
Gurtspulenachse 31 verlagert. Es ist jedoch auch möglich, die
Verstellbewegung des Verstellelementes 7 aufgrund von Trägheitskraft
oder Fliehkraft mittels einer trägen
Masse, wie beispielsweise bei einem Gurtbandsensor, zu bewirken.
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Wenn
bei der in der Figur dargestellten eingerückten Position des Kupplungsteiles 12 von
der elektrischen Antriebseinrichtung 4 aufgrund des Steuersignales
der Straffersteuereinrichtung 21 gleichzeitig ein Drehmoment über den
Mitnehmer 14 übertragen
wird, wirkt dieses Drehmoment auf den Federschenkel 9.
Der andere Federschenkel 10 wird durch den Kupplungseingriff,
mit welchem das Lagerteil 13 an die Gurtspule 2 gekoppelt
ist, festgehalten. Hierdurch verformt sich der zylindrische Federbereich 8 der
Schlingfeder 11 und vergrößert seinen Durchmesser bis
eine kraftschlüssige
Verbindung (Reibschluss) mit der Innenwand 17 des Hohlzylinders 16 hergestellt
ist. Hierdurch wird zwischen der elektrischen Antriebseinrichtung 4 und
der Gurtspule 2 ein Kraftschluss hergestellt, über welchen
das Drehmoment auf die Gurtspule 2 übertragen wird. Dieses Drehmoment
wirkt in Bandaufwickelrichtung, so dass eine Rückstraffung des Sicherheitsgurtes stattfindet.
Diese Rückstraffung
des Sicherheitsgurtes kann nicht nur in fahrkritischen Situationen,
bei denen eine hohe Unfallwahrscheinlichkeit besteht, erzeugt werden,
sondern auch dann, wenn bei einem Unfall eine Leistungsstraffung
erforderlich ist.
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Wenn
kein Unfall stattgefunden hat, sondern die Rückstraffung aufgrund einer
potentiellen Unfallsituation durch die Sensorik 22 ausgelöst wurde,
wird nach einem bestimmten Zeitablauf, beispielsweise 5 Sek., das
von der Antriebseinrichtung 4 aufrechterhaltene Drehmoment
verringert oder abgeschaltet. Hierdurch gelangt das Federelement 6 (Schlingfeder 11)
aufgrund seiner Rückstellkraft
wieder in seine Ausgangsposition zurück. Dabei wird der Kraftschluss
zwischen dem zylindrischen Federbereich 8 und der Innenwand 17 des
Hohlzylinders 16 gelöst. Die
Antriebseinrichtung 4 kann dann wieder in die Komfortsteuerung
der Triebfeder 3 umgeschaltet werden.
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Ferner
kann die Dämpfungseinrichtung 29 in der
Weise ausgebildet sein, dass über
die noch in Kupplungseingriff befindliche Schlingfeder 11 eine Rückstellkraft
auf die Gurtspule 2 ausgeübt wird, durch welche eine
nicht näher
dargestellte Blockierklinke, mit welcher die Gurtspule 2 am
Rahmen 1 blockiert ist, außer Blockeingriff gebracht
wird.
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Wenn
bei einem Unfall die Gurtspule 2 gegen Verdrehen am Rahmen 1 blockiert
ist, kann in herkömmlicher
Weise ein Spulenteil, auf welches das Gurtband aufgewickelt ist,
gegenüber
dem Rahmen unter Zwischenschaltung eines Gurtkraftbegrenzers 18,
der beispielsweise als Torsionsstab ausgebildet ist verdreht werden.
Diese Drehbewegung kann durch die Dämpfungseinrichtung 29 kompensiert werden,
so dass das bevorzugt als Schneckenradsatz (Schnecke 27,
Schneckenrad 33) ausgebildete Getriebe der Antriebseinrichtung 4 gegen
Beschädigung
geschützt
ist.
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Die
Dämpfungseinrichtung 29,
von der Ausführungsformen
in den 2 bis 5 dargestellt sind, ist in der
Weise ausgebildet, dass sie im belasteten Zustand eine Rückstellkraft speichert.
Der belastete Zustand ergibt sich im Strafferbetrieb, bei welchem
das Drehmoment von der Antriebseinrichtung 4 auf die Gurtspule 2 übertragen
wird. Die Dämpfungseinrichtung 29,
welche hierzu elastisch verformbare Drehmomentübertragungsmittel aufweist,
wird dabei durch die Verformung der drehmomentübertragenden Mittel in einen
Zustand gebracht, in welchem sie einen Speicher für eine Rückstellkraft
darstellt. Dies resultiert aus der elastischen Verformung der das
Drehmoment übertragenden
elastischen Dämpfungselemente.
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Bei
den in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen
sind die verformbaren, das Drehmoment übertragenden Dämpfungselemente als
Wälzkörper 36 ausgebildet,
die aus einem elastischen Material bestehen. Als elastisches Material kann
ein Kunststoff verwendet werden, welcher eine Shore-Härte von 50-90 Shore aufweist.
Beim Ausführungsbeispiel
der 2 werden drei Wälzkörper 36 verwendet
und beim Ausführungsbeispiel
der 3 werden fünf
Wälzkörper 36 verwendet.
Es ist jedoch auch möglich,
nur einen Wälzkörper 36 als
elastisches Dämpfungselement
zu verwenden. In bevorzugter Weise wird eine ungeradzahlige Anzahl
an Wälzkörpern 36 verwendet.
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Die
elastisch verformbaren Wälzkörper 36 sind
zwischen zwei ineinander liegenden Ringen 40 und 41 angeordnet.
Zwischen diesen Ringen wird für den
jeweiligen Wälzkörper eine
Rollbahn um eine Abrollachse 39 definiert. Die Rollbahn
um die Abrollachse 39 wird zwischen zwei Abrollflächen 37 und 38 gebildet.
Die innenliegende Abrollfläche 38 ist
kreiszylindrisch ausgebildet und wird von der Außenfläche des innenliegenden Ringes 41 gebildet.
Die außenliegende
Abrollfläche 37 wird
an der Innenseite des außenliegenden
Ringes 40 gebildet. Wie aus den 2 und 3 zu
ersehen ist, verändert
sich der Abstand zwischen den beiden Abrollflächen 37 und 38 entlang
der Umlaufbahn der Wälzkörper 36 um
die Rollbahnachse 39. Wenn der jeweilige elastisch verformbare
Wälzkörper 36 aus
seiner Ausgangsposition bei der Drehmomentübertragung bewegt wird, rollt
er an den Abrollflächen 37 und 38 ab
und gelangt in einen Bereich, in welchem sich der Abstand zwischen
den beiden Abrollflächen 37 und 38 verringert. Hierdurch
wird das elastische Material des jeweiligen Wälzkörpers 36 zusammengedrückt. Neben
der gedämpften
Drehmomentübertragung
erreicht man wie schon erläutert
hierdurch die Speicherung einer Rückstellkraft, die in die jeweilige
Ausgangsposition des Wälzkörpers 36 gerichtet
ist.
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Bei
dem in den 4 und 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind Wälzkörper 43 aus
hartem Material, beispielsweise Stahl gebildet und eine der beiden
Abrollflächen,
vorzugsweise die äußere Abrollfläche 44 aus
elastischem Material hergestellt. Im übrigen ist der Aufbau der beiden
Ausführungsbeispiele
der Dämpfungseinrichtungen
in den 4 und 5 der gleiche wie bei den Ausführungsbeispielen der 2 und 3.
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Wie
die 1 zeigt, ist der äußere Ring 40 drehfest
mit dem Schneckenrad 33 verbunden. Die Wälzkörper 36 bzw. 43 sind
drehbar in Lagern 42 am Mitnehmer 14 gelagert.
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Beim
Antrieb des äußeren Ringes 40 für die Straffung
des Gurtbandes wird der äußere Ring 40 mit
gegenüber
der Komfortverstellung der Triebfeder 3 erhöhter Drehzahl
angetrieben. Zur Dämpfung
der Antriebsbewegung werden die Wälzkörper 36 bzw. 43 in
die Bereiche zwischen den beiden Ringen 40 und 41 bewegt,
in denen der Abstand zwischen den Abrollflächen 37 bzw. 44 und 38 verringert
ist. Die Wälzkörper 36 werden
dann in bestimmten Positionen in den Bereichen mit reduziertem Abstand
zwischen den Abrollflächen 37 bzw. 44, 38 festgehalten und
die Drehbewegung des äußeren Ringes 40 wird auf den
Mitnehmer 14 übertragen.
Hierdurch wird dann wie oben schon erläutert, die Kupplung 5 eingerückt und
das Drehmoment zum Straffen auf die Gurtspule 2 übertragen.
Die gespeicherte Rückstellkraft
kann dann gegebenenfalls zum Lösen
einer nicht näher
dargestellten Blockierklinke aus ihrem Blockiereingriff mit der
Gurtspule zum Rückdrehen der
Gurtspule 2 verwendet werden.
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Wenn
bei einem Crash ein durch den Gurtkraftbegrenzer 18 gebremster
Gurtbandauszug stattfindet, wird die aus diesem Gurtbandauszug resultierende
Drehbewegung der Spulentrommel, auf welcher das Gurtband aufgewickelt
ist, über
die eingerückte
Kupplung auf den Mitnehmer 14 und damit auf die Wälzkörper 36 übertragen.
Hierbei können
ein bis fünf
Umdrehungen, je nach Belastung durch den vorverlagerten Körper des
Fahrzeuginsassen, stattfinden. Dabei werden die Wälzkörper 36 bzw. 43 ebenfalls
entlang ihrer Umlaufbahn um die Rollbahnachse 39 gedreht
und finden einen neuen Ausgangspunkt in dieser Rückdrehphase. Hierdurch wird
eine Beschädigung
des Schneckenradsatzes (Schnecke 27 und Schneckenrad 33)
verhindert. Ferner ist es möglich, dass
bei einem Nachfolgeunfall durch die Antriebseinrichtung 4 erneut
ein Drehmoment zum Einziehen der entstandenen Gurtlose erzeugt wird,
welches dann wie schon erläutert,
auf die Gurtspule 2 zum erneuten Straffen des Sicherheitsgurtes übertragen wird.
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Der
innere Ring 41 ist bevorzugt als freilaufender Ring ausgebildet,
der zentrisch zur Rollbahnachse 39 umläuft. Die Rollbahnachse 39 ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
koaxial zur Gurtspulenachse 31. Die kreiszylindrische Umfangsfläche des
inneren Ringes 41, welche die Abrollfläche 38 bildet, kann
zur Schlupfvermeidung entsprechend rau, beispielsweise durch eine
leichte Rändelung,
ausgebildet sein.
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Ein
geeignetes elastische Kunststoffmaterial für die Wälzkörper 36 bzw. die Abrollfläche 44 kann ein
Ethylen-Propylen-Elastomeres,
beispielsweise EPDM (Ethylen/Propylen-Dien-Terpolymere) sein.
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- 1
- Rahmen
- 2
- Gurtspule
- 3
- Triebfeder
- 4
- Antriebseinrichtung
- 5
- Kupplung
- 6
- Federelement
- 7
- Verstellelement
- 8
- Federbereich
- 9
- Federschenkel
- 10
- Federschenkel
- 11
- Schlingfeder
- 12
- Kupplungsteil
- 13
- Lagerteil
- 14
- Mitnehmer
- 15
- zylindrisches
Teil
- 16
- Hohlzylinder
- 17
- Innenwand
- 18
- Gurtkraftbegrenzer
- 19
- Steuereinheit
- 20
- Komfortsteuereinrichtung
- 21
- Steuereinrichtung
für Gurtstraffer
- 22
- Fahrzeugsensorik
- 23
- Gurtschlosssenor
- 24
- Verzahnung
am Kupplungsteil 12
- 25
- Verzahnung
am Hohlzylinder 16
- 26
- Verzahnung
am Lagerteil 13
- 27
- Schnecke
- 28
- Federkassette
- 29
- Dämpfungseinrichtung
- 30
- Federherz
- 31
- Gurtspulenachse
- 32
- äußerer Einhängepunkt
- 33
- Schneckenrad
- 34
- axialer
Gurtspulenfortsatz
- 35
- Betätigungseinrichtung
- 36
- Wälzkörper
- 37
- Abrollfläche
- 38
- Abrollfläche
- 39
- Rollbahnachse
- 40
- äußerer Ring
- 41
- innerer
Ring
- 42
- Lager
- 43
- Wälzkörper
- 44
- Abrollfläche