DE10011912A1 - Elekronischer Marktplatz - Google Patents

Elekronischer Marktplatz

Info

Publication number
DE10011912A1
DE10011912A1 DE2000111912 DE10011912A DE10011912A1 DE 10011912 A1 DE10011912 A1 DE 10011912A1 DE 2000111912 DE2000111912 DE 2000111912 DE 10011912 A DE10011912 A DE 10011912A DE 10011912 A1 DE10011912 A1 DE 10011912A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
market
order
parameters
vending machine
transfer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2000111912
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE2000111912 priority Critical patent/DE10011912A1/de
Priority to PCT/EP2001/002659 priority patent/WO2001069464A1/de
Publication of DE10011912A1 publication Critical patent/DE10011912A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G06COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
    • G06QINFORMATION AND COMMUNICATION TECHNOLOGY [ICT] SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES; SYSTEMS OR METHODS SPECIALLY ADAPTED FOR ADMINISTRATIVE, COMMERCIAL, FINANCIAL, MANAGERIAL OR SUPERVISORY PURPOSES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G06Q40/00Finance; Insurance; Tax strategies; Processing of corporate or income taxes
    • G06Q40/04Trading; Exchange, e.g. stocks, commodities, derivatives or currency exchange

Landscapes

  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Accounting & Taxation (AREA)
  • Finance (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Development Economics (AREA)
  • Economics (AREA)
  • Marketing (AREA)
  • Strategic Management (AREA)
  • Technology Law (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Business, Economics & Management (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Control Of Vending Devices And Auxiliary Devices For Vending Devices (AREA)
  • Management, Administration, Business Operations System, And Electronic Commerce (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft einen elektronischen Marktplatz zum computerisierten kontinuierlichen Handel mit durch eine vorbestimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten oder Dienstleistungen, insbesondere ein Verfahren zum computerisierten Handel mit diesen Produkten sowie einen Handelsautomaten.

Description

Die Erfindung betrifft einen elektronischen Marktplatz zum computerisierten konti­ nuierlichen Handel mit Produkten und Dienstleistungen, die durch eine vorbe­ stimmte Anzahl von produktspezifischen Parametern darstellbar sind, insbeson­ dere ein Verfahren sowie einen Handelsautomaten zum computerisierten Handel mit diesen Produkten und Dienstleistungen.
Auf dem gattungsgemäßen elektronischen Marktplatz werden die Produkte und Dienstleistungen über eine vorbestimmte Anzahl von produktspezifischen Para­ metern beschrieben. Diese produktspezifischen Parameter sind dabei seitens des Marktplatzes so festgelegt, dass die einzelnen Produkte miteinander vergleichbar und dadurch handelbar sind. Durch den Marktplatz wird also jeweils ein Produkt­ standard bzw. eine Produktklasse durch die Produktparameter festgelegt.
Dieser vom Marktplatz festgelegte Produktstandard ist mit einer Industrienorm oder einer ISO-Norm vergleichbar: Bei einer Norm wird die Anzahl und Art der Sachmerkmale - bei Schrauben beispielsweise der Durchmesser, die Länge, die Festigkeit - und innerhalb der Sachmerkmale die Anzahl und Abstufung der Aus­ prägungen dieser Sachmerkmale - die Längen- und Durchmesserabstufungen, die Festigkeitsklassen - verbindlich festgelegt. Schrauben mit identischen Aus­ prägungen, also mit dem selben Durchmesser und der selben Länge sowie das­ selbe Gewinde und dieselbe Materialklasse haben, sind unabhängig von Her­ steller untereinander austauschbar. Das gattungsgemäße System erweitert die­ ses Prinzip auf beliebige Produkte und Dienstleistungen.
Auf einem elektronischen Marktplatz treffen sich virtuell Marktteilnehmer, um dort Güter anzubieten, zu handeln und zu verkaufen. Dazu können die Marktteilneh­ mer Angebote zum Kauf oder Verkauf der Güter in den Marktplatz stellen, die existierenden Angebote prüfen und darauf mit neuen Angeboten reagieren. Wenn ein Marktteilnehmer schließlich ein akzeptables Angebot entdeckt, kann er dies akzeptieren und damit einen Vertragsabschluß initiieren.
Um eine offene Marktsituation herbeiführen zu können, ist es einerseits wichtig, dass keiner der an einem Vertragsabschluß beteiligten Seiten (Käufer und Ver­ käufer) benachteiligt wird. Andererseits müssen die Produkte, wie oben erläutert, soweit standardisiert dargestellt sein, dass die Angebote im Markt vergleichbar sind.
Für einen computerisierten Marktplatz für den elektronischen Handel sind folgen­ de Marktmodelle bekannt.
Ein Modell, das im folgenden Community-Modell genannt wird, funktioniert nach Art eines Schwarzen Brettes. In dem Community-Modell werden bestimmte Nachfrager und Anbieter anvisiert, denen branchenspezifische Informationen auf einem bestimmten, elektronisch über Datenkommunikationsleitungen anwählba­ ren Computer zur Verfügung gestellt werden.
Ein weiteres Marktmodell ist der sogenannte Katalog. Bei dem Katalog-Modell wird eine Vielzahl von Produktdaten, auch verschiedener Lieferanten, in einem einzigen sogenannten Verkaufskanal Zusammengefasst und bereitgestellt, um den Käufern einen Vergleich der Angebote zu ermöglichen. Der Verkaufskanal ist wieder über Datenkommunikationsleitungen zugänglich. Oftmals sind bei den Katalog-Modellen erweiterte Suchfunktionen für die Nachfrager vorgesehen. Nachteilig beim Katalog-Modell ist jedoch, dass die Preise seitens der Anbieter fest vorgesehen werden und kein Verhandlungsspielraum für den Bewerber oder Nachfrager besteht.
Mittlerweile sind in den elektronischen Markplätzen auch Auktionsmodelle ver­ breitet. Diese Modelle ermöglichen es, dass verschiedene Käufer im Wettbewerb um Produkte von bestimmten Verkäufern ihre Kaufgebote abgeben. Der elektro­ nische Marktplatz, auf dem des Auktionsmodul implementiert ist, ist auch hier über Datenkommunikationsleitungen zugänglich. Je nach Auktionsmodell bewegt sich der Preis lediglich aufwärts oder lediglich abwärts. Allen Auktionsmodellen gemeinsam ist jedoch, dass für den Verkäufer keine Sicherheit besteht, dass er sein Produkt auch wirklich ersteigert und er einen bestimmten Preis erzielt. Ein weiteres Problem bei Auktionsmodellen ist es, dass zum Auktionszeitpunkt das vom Käufer benötigte Produkt nicht unbedingt in der Auktion angeboten wird.
Auktionsmodelle werden üblicherweise dann eingesetzt, wenn uneinheitliche Produkte, vor allem Unikate, verkauft werden sollen, deren Preis vom Verkäufer aufgrund mangelnder Vergleichsmöglichkeiten mit ähnlichen Produkten nicht be­ stimmt werden kann. Grundsätzlich betrifft eine Auktion eine Kaufs- oder Ver­ kaufssituation, bei der ein Anbieter einer Vielzahl von Nachfragern oder Bewer­ bern gegenübersteht.
Ein typisches Auktionsmodell für einen elektronischen Marktplatz im Handel mit verschiedenartigen, nicht standardisierten Produkten ist in der US 6,021,398 be­ schrieben. Das dortige Auktionsmodell ist in der Lage, die Kaufangebote einer Vielzahl von Käufern mit dem Verkaufsangebot eines Verkäufers zu matchen. Dabei können die Kaufangebote und die Verkaufsangebote komplizierte Regeln für die Abhängigkeiten zwischen Preis, Menge und Zusammenstellung der Ob­ jekte beinhalten.
Nachteilig bei diesem System ist, dass eine Auktion ein nur einmaliges Ereignis ist, das zu einem bestimmten Auktionstermin stattfindet. Bei einer Auktion kann der Käufer außerdem nicht damit rechnen, dass er die versteigerten Waren zu einem bestimmten Preis bekommt.
Das Auktionsmodell der US 6,021,398 berücksichtigt des weiteren nicht sämtli­ che, einem Verkaufsangebot oder einem Kaufangebot zugrunde liegenden Kos­ ten. Außerdem berücksichtigt das Auktionsmodell der US 6,021,398 nur eine Auktionssituation mit nur einem Anbieter, aber keine Handelssituation mit einer Vielzahl von Anbietern und einer Vielzahl von Bewerbern.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit für die Marktteilnehmer zu erhöhen, die Produkte auf dem elektronischen Marktplatz tatsächlich kaufen oder verkaufen zu können. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bei derartigen Transaktionen entstehenden Kosten zwi­ schen den Marktteilnehmern wirklichkeitsgerechter zu erfassen.
Diese Aufgabe wird für einen elektronischen Marktplatz der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum automatischen Handeln mit eine vorbestimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten und Dienstleistungen auf einem virtuellen Marktplatz unter Verwendung eines Han­ delsautomaten, gelöst, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
  • - Empfang mindestens eines digitalen Auftrags mit Auftragsparametern von mindestens einem Marktanbieter über eine digitale Datenkommunikations­ schnittstelle an den Handelsautomaten;
  • - Empfang mindestens einer digitalen Marktprüfungsanfrage mit Marktprü­ fungsparametern von einem Marktbewerber über eine digitale Datenkommu­ nikationsschnittstelle an den Handelsautomaten;
  • - automatische Änderung zumindest einer Teilmenge der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungsparameter als Funktion der jeweiligen auftrags­ abhängigen Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung durch den Handelsauto­ maten;
und
  • - Senden zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Marktprü­ fungsparameter in elektronischer Form über eine digitale Datenkommunikati­ onsschnittstelle an den Marktbewerber.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Handelsautomat für den computeri­ sierten Handel mit durch eine vorbestimmte Anzahl von Produktparametern be­ schriebenen Produkten und Dienstleistungen auf einem virtuellen Marktplatz, umfassend
  • - mindestens eine Datenkommunikationsschnittstelle, über die dem Handels­ automaten mindestens ein digitaler Auftrag mit Auftragsparametern von min­ destens einem Marktanbieter sowie mindestens eine digitale Marktprüfungs­ anfrage mit Marktprüfungsparametern von mindestens einem Marktbewerber elektronisch zuleitbar sind;
  • - ein elektronisches, softwaregesteuertes Kernmodul mit einem Parameterkor­ rekturmodul, an das die Auftragsparameter und/oder die Marktprüfungspara­ meter geleitet sind, und durch das zumindest eine Teilmenge der Auftragspa­ rameter und/oder der Marktprüfungsparameter als Funktion der jeweiligen Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung änderbar ist,
und
  • - ein Mittel zur Ausgabe zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Marktprüfungsparameter in digitaler Form über die digitale Daten­ kommunikationsschnittstelle an den Marktbewerber.
Das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße Handelsautomat sollen einen elektronischen Marktplatz für den kontinuierlichen Handel bereitstel­ len. Im Gegensatz zu einer Auktion bedeutet dies, dass, analog zu einer Börse, ständig Angebote vom Marktplatz bereitgestellt werden und ständig Verträge auf­ grund von übereinstimmenden Angeboten und Gegenangeboten abgeschlossen werden können. Damit trägt der erfindungsgemäße Marktplatz den Bedürfnissen der gewerblichen Kunden Rechnung, die nicht nur zu einem Auktionszeitpunkt, sondern zu einem Zeitpunkt, an dem Bedarf an einem Produkt entsteht, ihre Nachfrage befriedigen müssen.
Der elektronische Marktplatz wird erfindungsgemäß durch einen Handelsauto­ maten, beispielsweise ein elektronisches, softwaregesteuertes Gerät gebildet, der ohne menschliche Einwirkung die Angebote den komplementären Gegenange­ boten gegenüberstellt.
Der Handelsautomat empfängt eine Mehrzahl von Aufträgen zumindest eines Marktanbieters, die Verkaufsangebote oder Kaufangebote mit Auftragsparame­ tern, die orderspezifische Parameter, wie die Menge und den Preis der Produkte, und produktspezifische Merkmale, d. h. die Sachmerkmale und Ausprägungen der Produkte in dem vom Marktplatz vorbestimmten Standard, Preis enthalten.
Der Handelsautomat empfängt weiter einen Marktprüfungsauftrag, der als Markt­ prüfungsparameter order- und produktspezifische Parameter enthält.
Zu dem Marktprüfungsauftrag gibt der Handelsautomat automatisch entspre­ chende Angebote an den Marktbewerber aus, die dieser weiterverarbeiten kann.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt nun darin, die Auftragsparameter und/oder die Marktprüfungsparameter in Abhängigkeit von der jeweiligen Markt­ anbieter-Marktbewerber-Paarung zu ändern. Darunter ist folgendes zu verstehen: Zwischen einem bestimmten Marktanbieter und einem bestimmten Marktbewer­ ber, d. h. einer Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung, können bestimmte Wech­ selwirkungen herrschen, die zum einen nur bei dieser Paarung so vorliegen und zum anderen die Auftragsparameter beeinflussen.
Beispielsweise können zwischen dem Marktanbieter und dem Marktbewerber Rabattabsprachen herrschen, so dass in diesem Fall in dem Auftrag der Rabatt, beispielsweise ein Mengen- oder Preisrabatt berücksichtigt werden muss. Ein anderes Beispiel sind Transportkosten, die sich in Abhängigkeit von den Stand­ orten des Marktanbieters und des Marktbewerbers ändern können. Auch diese Kosten müssen im Angebot berücksichtigt werden.
Da aber bei der Auftragserstellung durch den Marktanbieter noch nicht bekannt ist, mit welchem Marktbewerber letztendlich ein Vertrag abgeschlossen werden soll, können diese von der Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung abhängigen Kosten a priori nicht bestimmt werden.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass der Handelsautomat die von der Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung abhängigen Auftrags- oder Marktprü­ fungsparameter berücksichtigt und diese so ändert, als ob der Marktanbieter a priori Kenntnis von dem Marktbewerber, der den Marktprüfungsauftrag abgesandt hat, gehabt hätte. Gewöhnlicherweise wird nur ein Teil sämtlicher Auftragspara­ meter eine Abhängigkeit von der Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung aufwei­ sen. Der Handelsautomat führt die Änderung dieser Parameter automatisch, ohne menschliche Einwirkung, aus.
Die erfindungsgemäße Lösung hat zum einen den Vorteil, dass der Marktbewer­ ber die abgeänderten Auftragsparameter einsehen kann. Die Sicherheit wird bei einem Vertragsabschluss für beide Seiten wesentlich erhöht, da nach Abschluss des Vertrages beide Seiten mit keinen Änderungen der Auftragsparameter mehr rechnen müssen. Der Handel ist folglich vollständig über den Handelsautomaten abwickelbar, da sämtliche Auftragsparameter realistisch erfasst sind.
Einen wesentlichen Gesichtspunkt der Erfindung stellt die Berücksichtigung der Transferkosten dar: Bei einer Vielzahl von Produkten, beispielsweise Schrauben, Metallringe und andere Maschinenelemente, sind die Transferkosten, die bei der Überführung der Produkte vom Verkäufer an den Käufer entstehen, nicht mehr vernachlässigbar. Zu den Transferkosten zählen beispielsweise die Fracht- und Speditionskosten sowie die Zölle. Zudem sind die Transferkosten von den jeweili­ gen Standorten des Verkäufers und des Käufers, also der individuellen Paarung jeweils von Käufer und Verkäufer, abhängig.
In einem elektronischen Marktplatz geht der Käufer bei der Erstellung seines Kaufangebots von einem Preis aus, der die Anlieferung der Ware bereits bein­ haltet ("frei-Haus"-Preis). Bei den bisherigen elektronischen Marktplätzen hat der Käufer nur die Angebote der Verkäufer mit den Preisen "ab Werk" erhalten und hatte keine Informationen über die zu diesen Preisen hinzukommenden Transfer­ kosten. Folglich hängt bei den herkömmlichen elektronischen Marktplätzen der Vertragsabschluß wesentlich von den Transferkosten ab, die diesen Preisen noch hinzu zu addieren wären. Ein effizienter Vertragsabschluss war somit bislang nicht möglich. Bislang musste der Vertragsabschluss bilateral vereinbart werden.
Analog geht ein Verkäufer beim Erstellen seines Verkaufsangebots davon aus, dass sein angegebener Preis ein "ab-Werk"-Preis ist, in dem die Frachtkosten noch nicht eingerechnet sind. Der Verkäufer kennt zum Zeitpunkt der Erstellung seines Verkaufsangebots auch den möglichen Käufer noch nicht, von dessen Standort die Transferkosten letztendlich abhängen. Tritt daher als Marktbewerber ein Käufer auf, so können in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung den Prei­ sen der komplementären Verkaufsangebote der Marktanbieter die Transferkosten hinzu addiert werden. Tritt als Marktanbieter ein Käufer auf, so können durch den Handelsautomaten in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung von den Preisen der komplementären Kaufangebote die Transferkosten abgezogen werden.
Durch die vorteilhafte automatische Berücksichtigung der Transferkosten durch den Handelsautomaten werden bei dem Matchen der einander gegenüberste­ henden Angebote die Transferkosten, die aufgrund der individuellen Käufer- Verkäufer-Paarung entstehen, in die Angebote mit eingearbeitet.
Der Käufer sieht somit an seinem Match-Ergebnis den frei-Haus-Preis, in dem sämtliche Transferkosten enthalten sind.
Somit bietet der erfindungsgemäße elektronische Marktplatz unabhängig vom Standort des Verkäufers und des Käufers die Möglichkeit, bereits beim Vertrag­ sabschluß die Transferkosten der individuellen Käufer-Verkäufer-Paarung zu be­ rücksichtigen.
Die Transferkosten sind in einer vorteilhaften Ausbildung auf einem Speicherme­ dium in einer Transferkostendatenbank im Handelsautomaten gespeichert und von dort durch eine Leseeinheit vom Handelsautomaten auslesbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestalten berechnet der Handelsautomat auto­ matisch die produktspezifischen Transferkosten, d. h. die Transferkosten, die von den Produkteigenschaften wie Produktvolumen, Produktmenge und Versiche­ rungskosten abhängen. In der Transferkostendatenbank kann in diesem Fall als Transferkosteninformation eine Zuordnung beispielsweise der Gewichte und des Volumens der verschiedenen Produkte auf Stückbasis zu den Transferkosten in Abhängigkeit von den Anfangs- und Endpunkten sowie dem Verlauf des Trans­ portweges gespeichert sein. Bei den Berechnungen auf Stückbasis kann vorteil­ haft der Handelsautomat eine Multiplikationseinheit aufweisen, um die Gesamt­ kosten in Abhängigkeit von den jeweiligen Auftragsmengen zu berechnen.
Anstelle einer Datenbank kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Handelsautomat die Transferkosteninformation auch in digitaler Form über eine Datenkommunikationsschnittstelle von einem Dienstleister automatisch anfordern und empfangen. Dadurch Verringern sich die Wartungskosten für den Handels­ automaten, da die Pflege der Datenbank entfällt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können bei den Transferkosten auch die Zölle berücksichtigt sein, um eine noch genauere Berechnung des tatsächli­ chen Auftragspreises zu ermöglichen. Die Zölle können in einer weiteren Aus­ gestaltung ebenfalls auf einer Datenbank im Handelsautomaten gespeichert sein. er Handelsautomat kann die zu einem Zeitpunkt einer Marktprüfung gültigen Zölle von einem externen System über die Datenkommunikationsschnittstelle abfragen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung führt der Handelsautomat zusätzlich den einen automatischen und elektronischen Parametervergleich zumindest einer Teilmenge der Auftragsparameter mit einer entsprechenden Teilmenge der Marktprüfungsparameter durch den Handelsautomaten automatisch durch. Durch diesen Vergleich kann der Handelsautomat eine Übereinstimmung der Auftrags­ parameter mit den Marktprüfungsparametern feststellen. Die Änderung der Auf­ tragsparameter in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktbewerber-Marktanbieter- Paarung kann vor oder nach dem Parametervergleich stattfinden.
Um jedoch beim Parametervergleich die Abhängigkeit von der jeweiligen Markt­ bewerber-Marktanbieter-Paarung bereits zu berücksichtigen, ist es von Vorteil, wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Handelsautomat die automatische Än­ derung der Auftragsparameter vor dem Parametervergleich vornimmt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat die Spra­ che des über die Datenkommunikationsschnittstelle ausgegebenen Vergleichser­ gebnisses in Abhängigkeit von zumindest einer Teilmenge der Marktprüfungspa­ rameter und/oder von im Handelsautomaten für den jeweiligen Marktbewerber gespeicherten Informationen durch Abfrage einer im Handelsautomaten vorgese­ henen Sprachdatenbank vom Handelsautomaten automatisch einstellen. Bei die­ ser Ausgestaltung wird die vom Handelsautomaten dem Marktbewerber ge­ schickte Information über komplementäre Angebote von Marktanbietern in einer vom Marktbewerber ausgewählten Sprache dargestellt. Diese Ausgestaltung ermöglicht die internationale Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Handelsautomaten. Die Sprachdarstellungen, die den Marktteilnehmern in beispielsweise einer grafischen Benutzeroberfläche zur Be­ dingung des Handelsautomaten und Durchführung des Verfahrens über die Da­ tenkommunikationsleitung zur Verfügung gestellt werden, können in einer weite­ ren Ausgestaltung standardisiert sein und aus einer Datenbank in Abhängigkeit von den Einstellungen der Marktteilnehmern von einer Leseeinheit des Handels­ automaten auslesbar sein.
Die bei einem internationalen Marktplatz die verschiedenen Marktteilnehmer mit unterschiedlichen Währungen arbeiten, kann in einer weiteren vorteilhaften Aus­ gestaltung vorgesehen sein, dass die Auftragsinformationen der Aufträge der Marktanbieter in einer vom Marktbewerber in seinen Marktprüfungsparametern oder in anderen im Handelsautomaten gespeicherten Parametern festegelegten Währung angegeben werden. Die Umrechnung führt der Handelsautomat auto­ matisch durch. Um den aktuellen Tageskurs bei der Umrechnung zu berücksich­ tigen, kann der Handelsautomat über die Datenkommunikationsschnittstelle An­ fragen an einen externen Währungsautomaten richten und von diesem den aktu­ ellen Kurs empfangen.
Der Handelsautomat ermöglicht in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung auch die Angabe von Positiv- oder Negativlisten, damit einem Marktteilnehmer die Möglichkeit gegeben ist, mit bestimmten Marktteilnehmern in der Positivliste bevorzugt Geschäfte abzuschließen oder mit bestimmten Marktteilnehmern in der Negativliste keine Verträge abzuschließen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat Rahmen­ aufträge annehmen und Verarbeiten, die aus einer über eine bestimmte Zeit­ spanne periodisch wiederkehrenden, identischen Einzelaufträgen bestehen. Die­ se Ausgestaltung ermöglicht es den Marktteilnehmern, einen ständig vorliegen­ den Bedarf zu decken.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat bei einem Kaufauftrag eines Marktanbieters eine in den Auftragsparametern enthaltene prozentuale Matching-Überdeckung berücksichtigen. Dies bedeutet, dass der Han­ delsautomat bei einem Vergleich der zu den Marktprüfungsparametern eines Marktprüfungsauftrags passenden Auftragsparametern eines komplementären Auftrags einen Parameterbereich, beispielsweise eine Preisabweichung, berück­ sichtigt, der als eine ein- oder beidseitige prozentuale Abweichung von einem bevorzugten Mittelwert, beispielsweise dem gewünschten Preis, angegeben ist. Somit können bei der Erstellung des Matching-Vorschlags vom Handelsautoma­ ten auch Angebote berücksichtigt werden, deren Parameter nicht exakt den Marktprüfungsparametern entsprechen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann vom Handelsautomaten ein mengenabhängiger Preis bei der Suche nach passenden komplementären Ange­ boten verwendet werden. Dieser mengenabhängige Preis kann dadurch bestimmt werden, dass in den Auftragsparametern und/oder die Marktprüfungsparametern eine Mehrzahl von Produktstückzahl-Stückpreis-Paaren enthalten sind. Auf Basis dieser Daten kann der Handelsautomat den Parametervergleich nach einer Inter­ polation der Produktstückzahl-Stückpreis-Paaren und Erstellung einer Preis- Mengen-Funktion durchführen.
Nachdem dem Marktbewerber vom Handelsautomaten automatisch ein Matching- Vorschlag gemacht wurde, kann der Marktbewerber auf ihm interessant erschei­ nende Aufträge von Marktanbietern mit einer neuen Marktprüfung mit geänderten Marktprüfungsparametern reagieren, worauf der Handelautomat automatisch eien neuen Matching-Vorschlag erstellt. Dieser Vorgang läuft solange ab, bis sich der Marktbewerber zur Annahme eines Angebots entschließt. In diesem Fall wird ein den Vertragsschluss anzeigendes Signal an den Handelsautomaten gesandt. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ermöglicht der Han­ delsautomat die automatische und elektronische Zahlungsabwicklung nach Ab­ schluss eines Vertrages zwischen zwei Marktteilnehmern. Dies kann wieder über die Datenkommunikationsschnittstelle erfolgen, über die der Handelsautomat Nachrichten an externe Zahlungsinstitute austauschen und die Zahlung des Marktbewerbers an den Marktanbieter perfekt machen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat den Auf­ trag, über den ein Vertrag geschlossen wurde, automatisch in dem Umfang lö­ schen, den der Vertrag abdeckt. Damit wird sichergestellt, dass keine doppelten Verkäufe derselben Sache stattfinden. Wird nur ein Teil der in einem Auftrag ent­ haltenen Produktmenge verkauft oder gekauft, so bleibt wird nur dieser Teil ge­ löscht. Der restliche Teil bleibt durch Marktprüfungsaufträge abrufbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat die Auf­ träge nach Empfang in einer Auftragsdatenbank ablegen. Von dort sind die Auf­ träge sofort mittels einer Leseeinheit auslesbar, um einen Matching-Vergleich zu erstellen.
Ein Problem bei herkömmlichen Verfahren für den computerisierten Handel bzw. bei Handelsautomaten entsteht, wenn ein einzelner Auftrag, dies kann ein Auftrag eines Marktanbieters oder ein Marktprüfungsauftrag eines Marktbewerbers sein, nicht von einem einzigen, sondern nur von einer Mehrzahl von komplementären Aufträgen gematcht wird.
Zur Lösung dieses Problems sieht das erfindungsgemäße Verfahren und der er­ findungsgemäße Handelsautomaten in einer vorteilhaften Ausgestaltung vor, ei­ nem Marktprüfungsauftrag eines Marktbewerbers mehrere komplementäre Ange­ bote eines oder mehrerer Marktanbieter, vorzugsweise durch eine lineare oder nicht-lineare Optimierung, automatisch zuzuordnen. Dies hat den Vorteil, dass auch große Auftragsmengen, denen keine gleich große komplementäre Auf­ tragsmenge gegenübersteht, gehandelt werden können. In diesem Fall sammelt der Handelsautomat automatisch mehrere, nach vorbestimmten oder einstellba­ ren Kriterien optimierte zusammengestellte Aufträge, mit kleinerem Auftragsvolu­ men, um die grosse Auftragsmenge zu matchen.
In einer weiteren Ausgestaltung kann dabei vorgesehen werden, dass der Han­ delsautomat ursprünglich separat von einem Marktanbieter empfangene, vonein­ ander unabhängige Einzelaufträge zu einem Sammel- oder Hüllenauftrag auto­ matisch zusammenfasst. Diese Zusammenfassung kann der Handelsautomat jeweils in Abhängigkeit vom Marktprüfungsauftrag nach einer Kostenfunktion be­ rechnen.
Der erfindungsgemäße Handelsautomat kann in einer weiteren Ausgestaltung ein Auswertemodul aufweisen, das die auf den Marktplatz für einzelne Ausprägungen erreichten Preise berechnet, indem es den Preis sämtlicher gehandelten Pro­ dukte als Funktion eines bestimmten Produktparameters berechnet. Dies ist nur bei der standardisierten Beschreibung der Produkte über eine vorbestimmte An­ zahl von Produktparametern möglich.
Bevor im folgenden auf die Darstellung des Aufbaus und der Funktion des erfin­ dungsgemäßen elektronischen Marktplatzes eingegangen wird, sollen zunächst die verwendeten Begriffe erläutert werden. Diese Begriffe orientieren sich an den bei Börsen üblichen Begriffen.
So werden als "Marktteilnehmer" alle angemeldeten Benutzer des elektronischen Marktplatzes verstanden. Die Marktteilnehmer können die Rolle eines Käufers oder eines Verkäufers einnehmen, wobei ein einzelner Marktteilnehmer sowohl als Käufer als auch als Verkäufer auftreten kann. Unabhängig von der Käufer- Verkäuferrolle kann jeder Marktteilnehmer in der Rolle eines "Marktanbieters" oder eines "Marktbewerbers" auftreten. In der Rolle des Marktanbieters stellt der Marktteilnehmer dem elektronischen Marktplatz ein (Kauf- oder Verkaufs-)Ange­ bot zur Verfügung. In der Rolle des Marktbewerbers beobachtet er die für ihn re­ levanten Marktangebote und schließt gegebenenfalls einen Vertrag mit einem Marktanbieter.
Ein "Auftrag", auch "Bündel" genannt, ist das Angebot eines Marktteilnehmers, eine gewisse Anzahl von Produkten zu kaufen bzw. zu verkaufen. Ein Verkaufs­ auftrag besteht aus einer Menge von Auftragspositionen oder Orders. Jede Auf­ tragsposition legt für ein bestimmtes Produkt fest, innerhalb welchen Zeitraums, welcher Zeitspanne und in welcher Liefermenge der Marktteilnehmer ein Produkt verkaufen will. Entsprechendes gilt für Kaufaufträge.
Ein "Rahmenauftrag" entspricht einer Menge von periodisch wiederkehrenden Aufträgen. Die einzelnen Aufträge, die den Rahmenauftrag bilden, sind dabei bis auf das Lieferdatum identisch.
Unter einem "privaten Bereich" wird ein für die anderen Marktteilnehmer unsicht­ barer Bereich verstanden. In dem privaten Bereich kann jeder Marktteilnehmer seine Aufträge vorbereiten.
Wenn der Marktteilnehmer sein im privaten Bereich erstelltes Angebot für markt­ reif hält, kann er es in den "öffentlichen Bereich" übertragen, wo es für alle Marktteilnehmer sichtbar ist. Mit der Übertragung in den öffentlichen Bereich kann jeder Marktbewerber das Angebot wahrnehmen.
Unter einer "Marktprüfung" wird hier die automatische Prüfung eines Angebotes gegen den Markt, d. h. die Menge der Angebote des öffentlichen Bereichs, die für den Marktteilnehmer hinsichtlich der von ihm ausgewählter Kriterien am güns­ tigsten sind, durch den Handelsautomaten verstanden.
Ein vom elektronischen Marktplatz gemachter Vorschlag von Angeboten, die den in der Marktprüfung gestellten Kriterien entsprechen, wird als "Matching­ vorschlag" bezeichnet. Hat der Marktbewerber sich schließlich für ein Marktange­ bot entschieden, so wird der entsprechende Matchingvorschlag zum "Match".
Als "Portfolio" wird die Menge aller Aufträge und Auftragspositionen eines Markt­ teilnehmers verstanden. Es umfaßt alle Aufträge im privaten und im öffentlichen Bereich.
Der "Marktplatz" ist schließlich die Menge aller Aufträge und dazugehörigen Auf­ tragspositionen aller Marktteilnehmer im öffentlichen Bereich.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zum computerisieren Handel mit diesen Produkten sowie der erfindungsgemäße Handelsautomat unter Zuhil­ fenahme der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines elektronischen Marktplatzes mit einer Benutzersystemen und einem Handelsautomaten;
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Aufbaus eines Handelsautomaten und eines Benutzersystem;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Zusammenwirkung eines Handels­ automaten mit einem System eines Marktteilnehmers;
Fig. 4 den funktionellen Aufbau eines Handelsautomatens;
Fig. 5 den schematischen Ablauf einer Marktprüfung durch den Handelsauto­ maten;
Fig. 6 ein Beispiel der automatischen Berechnung der Transferkosten durch den Handelsautomaten bei einem Verkäufer als Marktbewerber;
Fig. 7 ein Beispiel der automatischen Berechnung der Transferkosten durch den Handelsautomaten bei einem Käufer als Marktbewerber.
Zunächst wird der Aufbau des erfindungsgemäßen elektronischen Marktplatzes beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine unbestimmte Anzahl von Systemen 1.1 bis 1.n von Marktteil­ nehmern, insgesamt also n = 1, 2, . . . Marktteilnehmer, wobei ein System auch mehreren Marktteilnehmern und ein Marktteilnehmer mehreren Systemen zuge­ ordnet sein kann. In der Fig. 1 sind als Marktteilnehmer- oder Benutzersysteme beispielhaft Rechnersysteme dargestellt. Die Benutzersysteme 1.1 bis 1.n sind jeweils über eine Datenkommunikationsleitung 2.1 bis 2.n mit einem Kommunika­ tionssystem 3 verbunden. Das Kommunikationssystem 3 kann ein beliebiges di­ gitales Kommunikationssystem sein, das einen Datentransfer in beide Richtungen erlaubt. Das Kommunikationssystem 3 kann auf den verschiedensten Standards beruhen und eine Modem-Verbindung, eine Verbindungen basierend auf Kom­ munikationsprotokollen wie WAP, TCP/IP, CORBA etc., allgemein eine Internet- Verbindung, oder eine Datex-P Verbindung, eine LAN- oder WAN-Netzwerk etc. oder eine beliebige Kombination dieser Verbindungen sein.
Über eine Datenkommunikationsleitung 7 ist ein Handelsautomat 10 mit dem Kommunikationssystem 3 verbunden. Der Handelsautomat 10 erzeugt den virtu­ ellen elektronischen Marktplatz und kann durch einen beliebigen elektronischen Apparat gebildet sein. In Fig. 1 ist der elektronische Marktplatz 10 schematisch durch einen Rechner dargestellt. Allerdings kann der elektronische Marktplatz auch auf eine Vielzahl von Rechnersystemen verteilt sein. Der Handelsautomat 10 erlaubt die gleichzeitige Benutzung durch eine beliebige Anzahl n von Benut­ zersystemen 1.
In Fig. 2 ist schematisch der innere Aufbau eines Benutzersystems 20 und des Handelsautomaten 10 dargestellt.
Über eine Benutzerschnittstelle 11 können von einem Benutzer direkt Daten in den Handelsautomaten 10 eingegeben werden. Dies kann beispielsweise zur Systemverwaltung des Handelsautomaten 10 sinnvoll sein. Die Benutzerschnitt­ stelle 11 kann als Bildschirm mit Tastatur, als Diskettenlaufwerk, als CD-Rom Laufwerk etc. ausgestaltet sein.
Der Handelsautomat 10 weist ferner eine digitale Kommunikationsschnittstelle 12 auf, über die der Handelsautomat 10 Daten mit anderen, an das Kommunikati­ onssystem 3 angeschlossenen System, beispielsweise Benutzersystemen, ande­ ren Börsensystem, Inkasso-Systemen etc., austauschen kann. Es können auch mehrere Kommunikationsschnittstellen 12 vorgesehen sein. Die Kommunikati­ onsschnittstelle 22 kann Daten an das Kommunikationssystem 3 senden und Daten von dem Kommunikationssystem 3 empfangen.
Der Handelsautomat 10 weist des weiteren einen Hauptprozessor auf, auf dem das Verfahren zum Handel auf dem elektronischen Handelsplatz im wesentlichen abläuft. In Fig. 2 ist als Hauptprozessor eine CPU 13 gezeigt. Als Hauptprozessor kann aber auch eine beliebige Anzahl von CPUs dienen. Durch die CPU 23 wer­ den Instruktionen abgearbeitet, die in einem Speicher 24 gespeichert sind. Die Benutzerschnittstelle 11, die Kommunikationsschnittstelle 12, die CPU 13 und der Speicher 14 sind über einen Datenbus des Handelsautomaten 10 miteinander verbunden. Der Datenbus kann ein interner Datenbus, oder bei einem verteilten System ein Netzwerk sein.
Der Speicher 14 weist einen Abschnitt auf, in dem ein Betriebssystem 15 gespei­ chert ist. Das Betriebssystem 15 steuert grundlegende Operationen des Handels­ automaten 10, wie die Ein- und Ausgabe von Daten, Zugriff auf Peripheriegeräte, Prioritätseinteilung von Prozessen, die auf der CPU 13 laufen, etc. Der Speicher 14 weist des weiteren einen Bereich 15 auf, in dem ein oder mehrere ausführbare Programme gespeichert sind, die auf der CPU 13 ablaufen können. Des weiteren ist ein Teil des Speichers mit Daten 16 versehen, mit denen das Betriebssystem 15 oder das Programm 16 arbeiten. Der Speicher 14 kann ganz oder zu einem Teil aus einem Speicher nur mit Lesezugriff oder ganz oder nur zu einem Teil aus einem Speicher mit Lese- und Schreibzugriff bestehen. Als Speicher 24 können auch CD-ROMs Festplatten, andere Computer etc. verwendet werden.
Wie in der Fig. 2 weiter zu erkennen ist, ist ein Benutzersystem 20, entspre­ chend einem der Benutzersysteme 1.1 bis 1.n in der Fig. 1 analog dem Handels­ system 10 aufgebaut.
Fig. 3 zeigt schematisch die Zusammenwirkung zwischen dem Handelsautoma­ ten 10 und einem Benutzersystem 20. Auf dem Benutzersystem 20 läuft lokal ein Benutzerprogramm 101, das über die Datenkommunikationsleitung 2 und das Datenkommunikationssystem 3 Daten mit einem Benutzerprozess 102 aus­ tauscht. Das Benutzerprogramm 101 stellt die Schnittstelle dar, über die ein Marktteilnehmer mit dem Handelsautomaten 10 interagiert. Auf Seiten des Han­ delsautomaten 10 läuft eine Kommunikationsprozess 102, der die vom Benutzer­ system, dem "Marktteilnehmer", ausgesandten Daten empfängt und zur Weiter­ bearbeitung an interne Prozesse weiterleitet. Im Handelsautomaten 10 sind ferner eine Reihe von Datenbanken 103 vorhanden, in denen Daten gespeichert sind. Mit diesen Daten werden die vom Marktteilnehmer an den Handelsautomaten 10 gesandten Daten, beispielsweise ein Auftrag oder ein Marktprüfungsauftrag, weiter bearbeitet. Ein Teil 104 der Datenbanken kann auch ausgelagert sein und von externen Systemen 105 auf Anfrage des Handelsautomaten automatisch be­ reitgestellt werden.
Fig. 4 zeigt die funktionelle Aufteilung des Handelsautomaten 10, wie sie von den verschiedenen, im Speicher 14 gespeicherten und durch die CPU 13 ausgeführ­ ten Programmen realisiert ist.
Der elektronische Marktplatz 10 umfaßt ein Kernsystem 110, das die wesentli­ chen Funktionen des Handelsautomaten zur Schaffung des elektronischen Marktplatzes ausführt, wie den Empfang von Aufträgen und Marktprüfungsaufträ­ gen, die Verarbeitung der Auftragsparameter und das Erstellen und Senden von Matching-Vorschlägen.
Das Kernsystem beinhaltet ein Transferkostenmodul 112, durch das die Transfer­ kosten berechnet werden und die Auftragsparameter in Abhängigkeit von der je­ weiligen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung geändert werden. Hierzu weist das Transferkostenmodul Recheneinheiten wie Multiplikationseinheiten, Addier­ werke bzw. -einheiten, Integratoren und Interpolationseinheiten auf.
Das Kernsystem 110 umfasst des weiteren einen Komparator 114, der die Auf­ tragsparameter eines Auftrags eines Marktanbieters mit den Marktprüfungspara­ metern eines Marktanbieters vergleicht und ein Vergleichsergebnis in digitaler Form bereitstellt. Auch der Komparator kann Rechenwerke umfassen, um Ver­ gleiche zwischen Parametern durchführen zu können, die selber keinen exakten Wert darstellen, sondern eine über einen Wertebereich definierte Funktion dar­ stellen.
Das Kernsystem 110 umfasst auch einen Generator 115, an den das Vergleichs­ ergebnis des Komparators 114 weitergeleitet wird, und der aus dem Vergleichs­ ergebnis einen Matching-Vorschlag erstellt. Dazu weist der Generator 115 eben­ falls Rechenwerke auf, um in Abhängigkeit von den Marktprüfungsparametern oder den Auftragsparametern eine Wertung und Gewichtung der einzelnen, im Matching-Vorschlag enthaltenen Aufträge durchzuführen.
Das Kernsystem 110 umfasst schließlich noch eine Mehrzahl von Datenbanken 117, in denen Informationen gespeichert sind, auf die der Handelautomat 10 bei der Erstellung des Matching-Vorschlags automatisch zugreift. Diese Datenbanken 117 beinhalten eine Auftragsdatenbank 118, in der die derzeit gültigen, vom Han­ delsautomaten 10 empfangenen Aufträge von Marktanbietern mit ihren Auftrags­ parametern abgespeichert sind, eine Produktdatenbank 119, in der produktspezi­ fische Parameter der mit dem Handelsautomaten handelbaren Produkte gespei­ chert sind. Unter den Datenbanken 117 befindet sich auch eine Benutzerdaten­ bank 120, in der benutzerspezifische Informationen über die am Handelsauto­ maten tätigen Marktteilnehmer abgelegt sind. Außerdem ist eine Transferkosten­ datenbank 121 vorgesehen, in der Informationen über die Transferkosten zur Verbringung der Produkte von einem Ort an einen anderen Ort gespeichert sind.
Die Datenbanken 117 sind für die Marktteilnehmer gewöhnlicherweise in ihrer Gesamtheit nicht einsehbar.
Der Handelsautomat 10 weist ferner ein Verwaltungsmodul 125, ein Buchhal­ tungsmodul 126, ein Zahlungsmodul 127, ein Sprachmodul 128 und ein Wäh­ rungsmodul 129 auf, die im folgenden kurz beschrieben werden:
Das Verwaltungsmodul 125 dient zur Wartung und Pflege des Handelsautomaten 10 und erlaubt Eingriffe in die Module 110 bis 129 des Handelsautomaten 10 durch den Betreiber des elektronischen Marktplatzes.
In dem elektronischen Marktplatz 10 kann ein Buchhaltungsmodul 126 enthalten sein, das die Buchhaltung des elektronischen Marktplatzes 10 für dessen Betrei­ ber automatisch ausführt. Das Buchhaltungsmodul 126 überwacht die empfange­ nen Aufträge der Marktanbieter und die Marktprüfungsaufträge der Marktbewer­ ber sowie die zwischen Marktanbietern und Marktbewerbern abgeschlossenen Verträge. Anhand dieser Informationen erstellt das Buchhaltungsmodul automa­ tisch Gebührenrechnungen für die Marktteilnehmer, die über das Zahlungsmodul dann automatisch abgewickelt werden können.
Über das Zahlungsmodul 127 kann bei einem erfolgreichen Abschluß eines Kauf­ vertrages zwischen einem Käufer und einem Verkäufer automatisch die Zahlung abgewickelt werden. Dazu ist das Zahlungsmodul 127 über eine Datenkommuni­ kationsleitung, in Fig. 3 nicht dargestellt, mit einem externen Inkasso-System, beispielsweise einem Kreditinstitut 130, verbunden. Durch den Datenaustausch mit dem Kreditinstitut 130 können Geldtransfers zwischen Marktteilnehmern oder von Marktteilnehmern an den Handelsautomaten automatisch vom Handelsauto­ maten 10 ausgeführt werden.
Um den elektronischen Marktplatz 10 in einer Vielzahl von Ländern international einsetzen zu können, und um zu berücksichtigen, dass Käufer und Verkäufer nicht in den selben Ländern sitzen müssen, weist der elektronische Marktplatz 10 ein Sprachmodul 128 und ein Währungsmodul 129 auf.
Das Sprachmodul 128 ist mit einer Sprachdatenbank 128a ausgestattet, in der die verschiedenen Sprachen abgespeichert sind, mit der das Benutzerprogramm 101, vgl. Fig. 3, die vom Handelsautomaten 10 empfangenen Daten darstellt.
Das Währungsmodul 129 berücksichtigt unterschiedliche Währungen im Auftrag eines Marktanbieters und dem Marktprüfungsantrag des Marktbewerbers. Der Handelsautomat stellt diese Unterschiede durch einen Vergleich der Marktprü­ fungsparameter und der Auftragsparameter automatisch fest und aktiviert das Währungsmodul, um die Währungen auf die im Marktprüfungsauftrag angegebe­ ne Währung umzurechnen. Dazu kann das Währungsmodul mit einem externen System 131, beispielsweise einer Währungsbörse, verbunden sein, das über eine Datenkommunikationsleitung ständig oder auf Anfrage die Währungskurse an den Handelsautomaten weiterleitet.
Im folgenden wird die Funktion des elektronischen Marktplatzes anhand von Be­ nutzungsbeispielen beschrieben.
Bevor ein Benutzer als Marktteilnehmer am elektronischen Marktplatz teilnehmen kann, muß er sich als neuer Benutzer im Handelsautomaten registrieren lassen. Die Registrierung findet vorzugsweise automatisch über die Datenkommunikationsleitung 2 statt. Über die Datenkommunikationsleitung wählt sich der neue Be­ nutzer in den Handelsautomaten ein und macht Angaben zu seiner Identifikation, zu seinem Standort und zu seiner Kontaktierung. Die neuen Benutzerdaten wer­ den vom Kernsystem automatisch in die Benutzerdatenbank 120 eingetragen. Über das Verwaltungsmodul 125 kann die Authentizität und die Qualität der sich registrierenden Benutzer kontrolliert und einzelnen Benutzern der Zugang zum Handelsautomaten verwehrt werden. Der Handelsautomat 10 erstellt automatisch Kennungsdaten wie Passwörter und Benutzer-IDs für die Benutzerkennung.
Nach Abschluss der Registrierung benachrichtigt der Handelsautomat den neuen Benutzer über die Datenkommunikationsleitung über die erfolgreiche Registrie­ rung.
Um einen sicheren Datenaustausch zwischen dem Benutzersystem 20 und dem Handelsautomaten 10 zu gewährleisten, kann der Handelsautomat 10 zur Daten­ übertragung ein Verschlüsselungsmodul (nicht gezeigt) verwenden, durch das die ausgetauschten Informationen Dritten nicht zugänglich gemacht werden.
Um am Markt teilnehmen zu können, wählt sich der registrierte Benutzer über sein Benutzerprogramm 101 in den Handelsautomaten ein und gibt dort seine Kennung und sein Paßwort ein. Stimmen Kennung und Paßwort mit dem in der Benutzerdatenbank gespeicherten Kennung und Paßwort überein, so gibt das Kernsystem 110 dem Benutzer den Zugang zum elektronischen Marktplatz frei.
Mit der Zugangsberechtigung kann der Benutzer jederzeit seine benutzerspezifi­ schen Daten ändern. Zu diesen benutzerspezifischen Daten gehören neben den benutzeridentifizierenden Angaben auch orderspezifische Daten oder Parameter, die einzelne, bei Aufträgen zu berücksichtigende Kriterien festlegen. Diese Krite­ rien entsprechen den Voreinstellungen für spätere Aufträge.
Die orderspezifischen Parameter umfassen beispielsweise:
  • - das minimale Gewicht pro Auftrag, um eine Versendung der gekauften o­ der verkauften Güter in zu kleinen Mengen zu verhindern;
  • - das minimale Rating des Vertragspartners bezüglich Produkt-, Liefer-, Zahlungs- und Verpackungsqualität;
  • - die minimale Matching-Überdeckung eines Auftrags bezüglich Preis, Stückzahl und Anzahl der gelieferten Produkte in Prozent;
  • - die Kennung von Marktteilnehmern, mit denen er keinen Vertragsschluß tätigen will (Negativliste) bzw. mit denen er bevorzugt Verträge abschlie­ ßen will (Positivliste), wobei jeder Marktteilnehmer Mitglied seiner eigenen Negativliste ist, um eine Matching mit den eigenen Aufträgen zu vermei­ den; und
  • - die bevorzugte Währung und die bevorzugte Sprache des Marktteilneh­ mers.
In Fig. 5 ist schematisch die Funktion des Handelsautomaten 10 dargestellt. In der Auftragsdatenbank 119 sind die Auftragsparameter von Aufträgen - Kaufan­ gebote oder Verkaufsangebote - einzelner Marktanbieter 20 gespeichert.
Die Erstellung eines Auftrags findet im privaten Bereich des Marktteilnehmers auf dem Benutzersystem 20 oder im Handelsautomaten 10 statt, ohne dass ein ande­ rer Marktteilnehmer Einsicht in den Vorgang der Auftragserstellung nehmen kann. Der private Bereich kann sich physikalisch auf dem Benutzersystem 20, auf dem Handelsplatz oder auf einem beliebigen anderen System befinden.
Zur Erstellung seines Auftrages gibt ein Benutzer auf seinem Benutzersystem 20 über die Benutzerschnittstelle 21 die produktspezifischen Auftragsparameter, durch die das Produkt beschrieben wird, und die auftrags- oder orderspezifischen Auftragsparameter, beispielsweise die Anzahl der gewünschten Produkte, den gewünschten Preis und den Liefertermin, ein.
Ein wichtiger Aspekt des erfindungsgemäßen Handelsautomaten ist die Möglich­ keit des Marktanbieters, unscharf beschriebene Aufträge zu erzeugen. In der Produktdatenbank 119 sind verschiedene Produkte mit jeweils einer endlichen Anzahl von Produktparametern beschrieben. Diese Produktparameter sind bei Schrauben beispielsweise die Größe, die Materialklasse, die Oberflächenbe­ handlung und die Farbe. Diese Produktparameter können entweder exakt, durch genaue Angabe des gewünschten Parameters, oder unscharf, durch Angabe ei­ nes Parameterbereichs oder mehrerer Ausprägungen, in den Marktprüfungspa­ rametern bestimmt sein. Falls eine Ausprägung der Produktparameter, beispiels­ weise die Farbe, für den Marktbewerber völlig uninteressant ist, kann er sie als "Wild-Card" auch gänzlich unbestimmt lassen. Ein Auftrag mit einer Teilmenge von bereichsweise angegebenen oder freigelassenen Produktparametern wird als unscharfer Auftrag bezeichnet.
Schließlich muss der Benutzer noch angeben, wie lange sein Auftrag gültig sein soll. Der Handelsautomat berücksichtigt Aufträge nur innerhalb der Auftragsgül­ tigkeitsdauer. Vor Eintritt oder nach Ablauf der Gültigkeitsdauer stellt der Han­ delsautomat die Aufträge für Marktprüfungsaufträge nicht zur Verfügung.
Auf die gleiche Weise wie ein Einzelauftrag kann auch ein Rahmenauftrag erstellt werden. Hierzu muß der Benutzer zusätzlich noch angeben, wann der Rahmen­ auftrag zum ersten Mal ausgeführt werden soll, wie viele Einzelaufträge und in welchem Abstand diese Einzelaufträge ausgeführt werden sollen. Da die Einzel­ aufträge eines Rahmenauftrages identisch sind, werden bei einer Änderung des Einzelauftrages sämtliche dazugehörigen Einzelaufträge gleichzeitig geändert.
Der Handelsautomat erlaubt auch die Angabe von mengenabhängigen Preisen. So kann beispielsweise für eine minimale Stückzahl und für eine maximale Stückzahl jeweils ein unterschiedlicher Stückpreis angegeben werden. Das Kernmodul interpoliert dann zwischen diesen beiden Grenzwerten, um eine Preisfunktion in der Abhängigkeit von der Ordermenge herzustellen. Der Mat­ ching-Vorschlag wird in diesem Fall von Handelsautomaten auf Grundlage des interpolierten Preises berechnet. Das Kernsystem 110 akzeptiert auch eine Mehr­ zahl von Stückpreis-Mengen-Paaren und wählt automatisch eine entsprechende Interpolationsfunktion in Abhängigkeit von der Anzahl der Preis-Mengen-Paare.
Nach Angabe aller Auftragsparameter kann sich der Benutzer entscheiden, ob er den Auftrag in den öffentlichen Bereich auf der Auftragsdatenbank dem durch den Handelsautomaten gesteuerten Zugriff von Marktbewerbern zur Verfügung stellen will, oder ob er den gerade erstellten Auftrag im Rahmen einer Marktprüfung ge­ gen die Aufträge in der Auftragsdatenbank testen will.
Entschließt sich der Marktteilnehmer zu einer Veröffentlichung seines Auftrags, so erzeugt er an seinem Benutzersystem 20 durch Betätigung eines Schaltele­ ments ein Auftragssignal. Auf das Auftragssignal hin nimmt der Handelsautomat 10 das Angebot des Marktteilnehmers automatisch aus dessen privaten Bereich und speichert es in der Auftragsdatenbank 118. Um einen schnellen Zugriff auf die Datenbank 118 zu ermöglichen, kann der Handelsautomat 10 vor dem Able­ gen in der Datenbank eine automatische Bearbeitung und Konvertierung des Auftrags in das Datenbankformat durchführen.
Entschließt sich der Marktteilnehmer zu einer Marktprüfung, so erzeugt er an sei­ nem Benutzersystem 20 durch Betätigung eines Schaltelements ein Marktprü­ fungssignal. Auf das Marktprüfungssignal hin testet der Handelsautomat 10 den erstellten Auftrag gegen den Markt. Der Markt wird dabei durch die in der Auf­ tragsdatenbank gespeicherten, derzeit gültigen Aufträge gebildet. Die Marktprü­ fung bildet die Hauptfunktion des Handelsautomaten 10 und kann vom Handels­ automaten 10 für einen Auftrag im öffentlichen oder im privaten Bereich durch­ geführt werden.
Der Ablauf der Marktprüfung wird nun unter Bezug auf Fig. 5 beschrieben.
Der Handelsautomat 10 empfängt über seine an das Kommunikationssystem 3 angeschlossene Kommunikationsschnittstelle 12 einen Marktprüfungsauftrag 150, der in digitaler, elektronischer Form vorliegt. In dem Marktprüfungsantrag sind orderspezifische Parameter 151 und produktspezifische Parameter 152 enthalten.
Der Handelsautomat 10 kann Marktprüfungsaufträge von einer Vielzahl von Pro­ duktklassen, beispielsweise Schrauben und Muttern durchführen. Das Kernsys­ tem bestimmt zunächst anhand der produktspezifischen Parameter 152 automa­ tisch die Produktklasse, innerhalb derer die Marktprüfung stattfinden soll.
Ist die Produktklasse bestimmt, so kann das Kernsystem 110 eine zunächst gro­ be Suche in der Auftragsdatenbank durchführen, um eine erste, grobe Voraus­ wahl anhand einer Teilmenge der auftrags- und produktspezifischen Parameter von komplementären Angeboten durchzuführen. Dazu kann dem Transferkos­ tenmodul 112 ein Komparator mit einem Rechenwerk (nicht gezeigt) vorgeschal­ tet sein, der über eine Leseeinheit Zugriff auf die Auftragsdatenbank hat.
Das Transferkostenmodul 112 berechnet die Transferkosten als Funktion der Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung sowie der oder- und produktspezifischen Parameter 151, 152.
Dazu liest das Transferkostenmodul 112 Informationen über die produktspezifi­ schen Transferkosten aus der Produktdatenbank 119. Dies ist beispielsweise das Stückgewicht und das Packungsvolumen der im Marktprüfungsauftrag enthalte­ nen Produkte. Des weiteren liest das Transferkostenmodul 112 aus der Benut­ zerdatenbank 120 Informationen über den Standort und die Präferenzen jeweils des Marktbewerbers und des Marktanbieters. Die Benutzerpräferenzen können beispielsweise bestimmte Anforderungen an die Versandart umfassen. Mit den Informationen über die benutzerspezifischen und die produktspezifischen Trans­ ferkosten berechnet das Transferkostenmodul 112 automatisch die Transferkos­ ten unter Zuhilfenahme der Transferkostendatenbank 121. Dabei berücksichtigt das Transferkostenmodul 112 automatisch die orderspezifischen Parameter wie die Auftragsmenge.
Mit Hilfe eines integrierten Rechenwerks berechnet das Transferkostenmodul 112 für den individuellen Auftrag und die individuelle Marktanbieter-Marktbewerber- Paarung die Transferkosten 153 und ändert den Auftragspreis in den Auftragspa­ rametern entsprechend ab. Die durch die Transferkosten geänderten Auftragspa­ rameter 153 und die Produktparameter 152 werden dann an den Komparator 114 in digitaler Form weitergeleitet.
Der Komparator 114 vergleicht unter Verwendung eines Rechenwerks die zumin­ dest teilweise geänderten Auftragsparameter 153 mit den auftragsspezifischen Marktprüfungsparametern 151. Dabei filtert der Komparator 114 die passenden komplementären Marktangebote automatisch als Funktion der auftragsspezifi­ schen Parametern heraus. Dabei berücksichtigt der Komparator automatisch un­ scharfe Angebote, mengenabhängige Preise und in den Auftrags- und Marktprü­ fungsparametern spezifizierte Überdeckungen. Als Ergebnis sendet der Genera­ tor 114 eine elektronische Liste 154 an den Generator 116.
Der Generator 116 ordnet die vom Komparator 114 erzeugte elektronische Liste und erzeugt einen Matching-Vorschlag 155, den er an das Benutzersystems des Marktbewerbers in digitaler Form sendet.
Der Generator 116 berechnet dabei in Abhängigkeit von orderspezifischen Para­ metern und Informationen aus der Benutzerdatenbank 120 eine Listenreihenfol­ gen, in der die vom Komparator 114 erzeugte Liste 154 an das Benutzersystem 20 gesendet wird. Hierzu kann sich der Generator physikalisch auch im Benut­ zersystem 20 befinden. Zur Berechnung der Reihenfolge verwendet der Genera­ tor eine Optimierungsfunktion.
Am Benutzersystem 20 kann sich der Markbewerber den Matching-Vorschlag 155 auflisten lassen und seinem Auftrag gegenüberstellen. Falls er ein passendes Angebot findet, kann er einen Vertragsabschluss initiieren. Ansonsten kann er für alle angezeigten Angebote die Marktlage aus der Sicht des Marktanbieters beo­ bachten, um entsprechend auf die Mitbewerber reagieren zu können.
Der Marktbewerber kann dann mit veränderten Marktprüfungsparametern eine erneute Marktprüfung durchführen, um andere, bei der ersten Marktprüfung nicht aufgefundene Aufträge zu suchen. Die erneute Marktprüfung läuft dann wieder nach dem in Fig. 5 beschriebenen Schema ab.
Bei der automatischen Marktprüfung kann der Marktbewerber durch eine Ände­ rung seiner Marktprüfungskriterien die Auswahl der im Handelsautomaten ge­ speicherten Angebote zu steuern. Er kann beispielsweise:
  • - eine akzeptierte Abweichung des Angebots vom gewünschten Preis,
  • - eine Einhaltung des gewünschten Mindestgewichts und/oder
  • - eine Abweichung von der Negativliste spezifizieren, d. h. ob auch Angebote von Marktteilnehmern angezeigt werden sollen, die auf der Negativliste des Marktbewerbers stehen.
Damit kann auch ein bereits erstellter Matching-Vorschlag weiter bearbeitet wer­ den und die aufgefundenen komplementären Aufträge nach anderen Regeln be­ wertet und aufgelistet werden.
Durch Angabe der Marktprüfungsparameter kann der Marktbewerber auswählen, ob die Auswahl der Angebote nach Anzahl der Auftragspositionen, Preis, Gewicht oder Stückzahl optimiert werden soll. Das Benutzersystem listet dann alle Ange­ bote, die eine Überdeckung mit dem aktuellen Auftrag des Marktbewerbers ha­ ben, in der gewünschten Reihenfolge auf einem Bildschirm auf oder druckt diese Liste aus. Es zeigt dabei folgende Auftragsparameter an:
  • - Anzahl der Auftragspositionen, Stückzahl und Gewicht der Überdeckung (jeweils absolut und relativ bezogen auf den aktuellen Auftrag des Bewer­ bers),
  • - Anteil der Kosten der Überdeckung, die aus der Forderung des Anbieters unter Berücksichtigung der Transport- und Zollkosten entstehen (absolut und relativ bezogen auf den aktuellen Auftrag des Bewerbers),
  • - Anteil der Kosten der Überdeckung, die aus dem aktuellen Auftrag des Anbieters entstehen (absolut und relativ bezogen auf den aktuellen Auftrag des Bewerbers) und
  • - Zoll- und Transportkosten.
Dabei werden alle diese Parameter aus der Sicht des Marktbewerbers angezeigt.
Die Fig. 6 und 7 verdeutlichen, wie die Transferkosten in den Matching-Vorschlag einfließen. Die Berechnung des Verkaufspreises hängt davon ab, ob es sich beim aktuellen Auftrag um einen Kauf oder einen Verkauf handelt. Der Einfachheit be­ schränkt sich das Beispiel auf eine einzige Auftragsposition. Bei mehreren Auftragspositionen fließen die Einzelaufträge jeweils bezogen auf ihren Gesamtanteil in die Berechnung ein.
In Fig. 6 ist folgender Sachverhalt dargestellt: Ein Verkäufer 200 will eine Menge von Schrauben, die zu 100% angenommen wird, zu einem Gesamtpreis von 1000 $ ab Werk verkaufen. Mit dieser Marktprüfungsanfrage sucht der Handelsautomat nach komplementären Kaufaufträgen in der Auftragsdatenbank 118. In der Auf­ tragsdatenbank befinden sich zwei Kaufangebote, 201 und 202, von denen der eine Käufer 201 eine relative Menge von 50% der vom Verkäufer 200 verkauften Produkte zu einem Gesamtpreis von 570 $ frei Haus kaufen will. Der andere Käufer 202 will 40% der vom Verkäufer 200 angebotenen Menge für einen Preis von 450 $ frei Haus. Ohne Berücksichtigung der Transferkosten liegt das Frei- Haus Kaufangebot des Käufers 201 damit über dem des Käufers 202.
Der Handelsautomat berechnet für die Paarung des Käufers 201 mit dem Ver­ käufer 200 die Gesamttransferkosten für den Transport der Ware vom Verkäufer 200 zum Käufer 201 zu 80 $. Diese Kosten müssen von dem frei-Haus- Kaufangebot des Käufers 201 abgezogen werden, um mit dem Verkaufsangebot des Verkäufers 200 verglichen zu werden.
Für die Paarung des Käufers 202 mit dem Verkäufer 200 berechnet der Handels­ automat die Gesamttransferkosten zu 50 $. Wie beim Käufer 201 werden vom Kaufangebot des Käufers 202 die Transferkosten abgezogen. Unter Berücksichti­ gung der Transportkosten ergibt sich daher ein Kaufangebotspreis von 400 $. Das Kaufangebot des Käufers 201 entspricht daher bei Berücksichtigung der Transferkosten dem Verkaufsangebot des Verkäufers 200 für die vom Käufer 201 nachgesuchte Menge. Der Handelsautomat 10 wird daher das Kaufangebot des Käufers 201 in den automatisch erstellten Matching-Vorschlag aufnehmen.
Da die Transferkosten von der jeweiligen Käufer-Verkäufer-Paarung abhängen, kann sich für einen anderen Verkäufer 203 mit anderen Verkaufsparametern, bei­ spielsweise einem Preis von 900 $ für 100%, hinsichtlich der um die Transfer­ kosten bereinigten Preise das Angebot des Käufers 201 als attraktiver erweisen.
In Fig. 7 ist ein Fallbeispiel analog zum Fallbeispiel der Fig. 6 dargestellt, bei dem vom Handelsautomaten eine Kaufnachfrage als Marktprüfungsanfrage gematcht werden soll: Käufer 205 sucht eine Menge von 100% zu einem Gesamtpreis von 1000 $ frei Haus. Auf diese Marktprüfungsanfrage hin sucht der Handelsautomat 10 in seiner Auftragsdatenbank 118 nach Angeboten, die in ihren produktspezifi­ schen Parametern mit der Marktprüfungsnachfrage übereinstimmen. Der Han­ delsautomat findet dabei die Verkaufsangebote der Verkäufer 206 und 207. Ver­ käufer 206 bietet 50% der vom Käufer 205 nachgefragten Menge zu einem Preis von 600 $ ab Werk an. Verkäufer 207 bietet 60% der vom Käufer 205 nachge­ fragten Menge zu einem Preis von 670 $ ab Werk an.
Für die automatische Erstellung des Matching-Vorschlags berechnet das Trans­ ferkostenmodul zunächst die Transferkosten für die beiden Paarungen Käufer 205-Verkäufer 206 und Käufer 205 zu Verkäufer 206 zu 70 $ bzw. 80 $. Diese Kosten sind den Ab-Werk-Angeboten der Verkäufer 206 und 207 hinzuzuaddie­ ren, bevor der Handelsautomat die Angebote für den Marktprüfungsauftrag hin­ sichtlich ihrer Preise optimiert. Nach Berücksichtigung der Transferkosten liegen beide Verkaufsangebote über dem vom Käufer 205 angestrebten Preis.
Der Handelsautomat wird die Angebote der Käufer 206 und 207 nach einer Kos­ tenfunktion bewerten, beispielsweise nach der Abweichung vom gewünschten Stückpreis des Käufers 205, und in der bewerteten Reihenfolge an das System des Käufers 205 senden.
Maßgeblich für die automatische Bewertung der Reihenfolge bei der Optimierung nach dem Preis, wie sie vom Handelsautomaten durchgeführt wird, ist die Diffe­ renz zwischen dem gewünschten Preis und dem Angebotspreis bezogen auf den Gesamtpreis der Überdeckung.
Der aktuelle Auftrag wird gegen alle Angebote (d. h. Aufträge) im Marktplatz ge­ prüft, bei denen es eine Überschneidung der Lieferzeiträume zwischen dem aktu­ ellen Auftrag und dem Angebot gibt. Bei unscharfen Kaufaufträgen führt der Han­ delsautomat ein unscharfes Matching durch: Auftragspositionen, in denen der Käufer mehrere Ausprägungen oder einen Bereich für einen produktspezifischen Parameter eines Artikels selektiert hat, werden vom Handelsautomaten mit allen Verkaufsaufträgen mit einer dieser Ausprägungen gematcht.
Es kann vorkommen, dass in der Marktprüfung mehrere Angebote des gleichen Marktteilnehmers angezeigt werden. Dies kann dazu führen, dass der maximal mögliche Matchingumfang zwischen den beteiligten Marktteilnehmern nicht er­ reicht wird, weil das Matching nur auftragsweise stattfinden kann. Um diese Situ­ ation möglichst weit einzuschränken, versucht der Marktprüfungs-Algorithmus nach der Bestimmung der Matching-Kandidaten Aufträge des gleichen Anbieters zu einem (virtuellen) Sammelauftrag zusammenzufassen, indem die einzelnen Auftragspositionen der beteiligten Aufträge aufsummiert werden. Dabei ist zu be­ achten, dass die Lieferzeitüberdeckungen und die vom Käufer gewünschte Über­ deckungsvolumina für das Matching eingehalten werden. Dazu sind verschiedene Heuristiken möglich.
Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie der aktuelle Auftrag im Be­ zug auf einen konkreten Auftrag eines Marktanbieters steht, kann der Marktbe­ werber eine Marktprüfung mit den Auftragsparametern eines im Matching- Vorschlag enthaltenen Auftrags durchführen. Damit schlüpft der Marktbewerber in die Rolle des komplementären Marktanbieters. Der Handelsautomat erstellt zu dieser Marktprüfungsanfrage automatisch einen Matching-Vorschlag, wie oben bereits beschrieben wurde. In diesem komplementären Matching-Vorschlag sind für das komplementäre Angebot zur ursprünglichen Marktprüfungsanfrage alle möglichen Matching-Kandidaten aufgezeigt, die sich für das entsprechende An­ gebot derzeit auf dem Marktplatz befinden.
Dieses Ergebnis entspricht genau der Sicht, die der Marktanbieter bei der Markt­ prüfung seines Auftrags erhalten würde. So hat jeder Marktteilnehmer die Mög­ lichkeit vor dem Abschluss eines Vertrags oder dem Verwerfen eines Angebots seinen Auftrag gemäß der Marktlage anzugleichen.
Wenn der Marktbewerber schließlich ein akzeptables Angebot gefunden hat, kann er durch Senden eines Abschlusssignals an den Handelsautomaten den Handel perfekt machen. In diesem Fall spricht man von einem Match. Danach werden die Überdeckungen aus den beteiligten Aufträgen in der Auftragsdaten­ bank extrahiert und die reduzierten Aufträge in das jeweilige Portfolio der Markt­ teilnehmer übernommen.
Ein Rahmenauftrag kann nur mit einem anderen Rahmenauftrag gematcht (bzw. in die Vorschlagsliste aufgenommen) werden. Voraussetzung dafür ist, dass Startzeitpunkt sowie Wiederholungsanzahl und -frequenz der beiden Rahmen­ aufträge übereinstimmen. Um diese Einschränkungen einhalten zu können, hat jeder Marktteilnehmer die Möglichkeit, sich alle im Marktplatz befindlichen Rah­ menaufträge anzusehen, ohne seinen eigenen Auftrag gegen den Markt zu prü­ fen. Der Benutzer kann aber auch jeden Einzelauftrag eines Rahmenauftrags als aktuellen Auftrag markieren und dann gegen den Markt prüfen. Sobald ein sol­ cher Einzelauftrag gematcht ist, wird der Rahmenauftrag automatisch in den pri­ vaten Bereich zurückgezogen.
Im folgenden wird anhand eines Ausführungsbeispiels das automatische Matchen eines Marktprüfungsauftrags mit Aufträgen bei gebündelten Aufträgen geschil­ dert, wie es vom Handelsautomaten unter Berücksichtigung der von der jeweili­ gen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung abhängigen Transferkosten durch­ geführt wird.
Unter einem gebündelten Auftrag wird dabei ein Bündel von Einzelaufträgen über verschiedene Produktklassen verstanden, die zu einem Auftrag zusammenge­ fasst sind und entsprechend vom Lieferanten in einer Lieferung geliefert werden.
Beim folgenden Beispiel umfassen die Transferkosten die Transportkosten und die Handlingkosten.
Die Transportkosten sind die Summe aller Kosten, um die vom Marktbewerber in einem Einzelauftrag angegebene Produktmenge vom Marktanbieter zum Markt­ bewerber zu transportieren. Dabei wird angenommen, dass die Transportkosten PT nur eine Funktion des Gewichts und des Volumens der Order sind: PT = f (kg, m3). Hier sind allerdings auch weitere Abhängigkeiten denkbar, wie eine Abhängigkeit von der Entfernung, vom Zeitpunkt der Lieferung oder den beim Transport durchquerten Ländern.
Im folgenden Beispiel wird angenommen, dass die Transportkosten nur vom Ge­ wicht und der Entfernung abhängen.
Aus der Sicht des Käufers sind die Handlingkosten die Summe aller Kosten für beispielsweise das Handling der Ware im Wareneingang, die interne Verarbei­ tung der Rechnung des Lieferanten und alle Kosten des Geldtransfers an das Konto des Lieferanten.
Aus der Sicht des Verkäufers setzen sich die Handlingkosten beispielsweise wie folgt zusammen: Handling der Ware im Lager, versandfertiges Verpacken, Hand­ ling im Warenausgang und die interne Verarbeitung der Rechnung für den Kun­ den.
Die Handlingkosten auf Seiten des Verkäufers und des Käufers sind pro unge­ bündelter Order immer gleich und reduzieren sich nach einer Funktion mit der Anzahl der Orders in einem Bündel PHK = f(Anzahl der gebündelten Orders).
Gemäß dem folgenden Beispiel wird der Handelsautomat bei einer Schrauben­ börse verwendet.
Ein Schraubenhändler A in Deutschland benötigt dringend folgende Schrauben und gibt als Marktbewerber bei seiner Marktprüfung die folgenden Marktprü­ fungsparameter an:
Die Handlingkosten pro Lieferung von einem Lieferant belaufen sich auf 1 DM. Diese Information ist im Handelsautomaten in der Benutzerdatenbank auf einem Speichermedium gespeichert, kann aber bei Bedarf in den Marktprüfungspara­ metern angepasst werden. Der in den Marktprüfungsparametern angegebene Wert überschreibt den in der Benutzerdatenbank angegebenen Wert, falls beide unterschiedlich sind.
Das Transferkostenmodul bestimmt aus der Produktdatenbank die Gewichte der in den Marktprüfungsparametern enthaltenen Produktklassen zu folgenden Wer­ ten:
Zum Zeitpunkt der Marktprüfung durch den Schraubenhändler A sind im Han­ delsautomaten folgende Aufträge vorhanden:
Der Händler B aus dem Land W hat als Marktanbieter einen Auftrag mit folgen­ den Auftragsparametern an den Handelsautomaten geschickt. Da der Händler B seinen Auftrag in der heimischen Währung abgefasst hat, stellt der Handelsauto­ mat die Währung mit Hilfe des Währungsmoduls, das über eine Datenkommuni­ kationsleitung den aktuellen Währungskurs empfängt, alle Preise automatisch auf die Währung des Händlers A um.
Die Handlingkosten des Händlers B betragen gemäß den Auftragsparametern 1 DM pro Lieferung von einem Lieferant.
Zunächst vergleicht der Handelsautomat die produktspezifischen Parameter des Auftrags des B und des Marktprüfungsauftrags des A. Da keine Unterschiede in diesem Parametern vorliegen, vergleicht der Handelsautomat als nächstes die angebotenen Mengen.
Bei den Einzelaufträgen gibt es hier Abweichung von den Mengen des Händlers A und des Händlers B. Daher testet der Handelsautomat anschließend, ob sich diese Abweichungen innerhalb der in den beiden komplementären Angeboten angegebenen Überdeckungsbereiche befindet. Händler B hat beispielsweise an­ gegeben, nur dann zu liefern, wenn mindestens 30% der Menge abgenommen wird, Händler A hat angegeben, nur ein Angebot anzunehmen, wenn mindestens 40% der Menge von einem Anbieter geliefert werden können. Im vorliegenden Beispiel liegen die beiden komplementären Angebote im jeweiligen Überde­ ckungsbereich, so dass der Handelsautomat als nächstes die Transferkosten be­ rechnet.
Liegen die Angebotsmengen einzelner Einzelaufträge nicht im jeweiligen Überde­ ckungsbereich und hat der Marktbewerber bestimmt, nur Hüllenangebote eines einzelnen Markanbieters anzunehmen, so würde der Handelsautomat im vorlie­ genden das Angebot des A nicht bei der Erstellung des Matching-Vorschlags be­ rücksichtigen.
Um den Matching-Vorschlag zu erzeugen, bestimmt der Handelsautomat zu­ nächst die Transportkosten, die für die Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung des A mit dem B anfallen. Der Handelsautomat liest dazu Transferkosteninforma­ tionen zum Standort des A im Land V und zum Standort des B im Land W aus der Transferkostendatenbank aus und berechnet die Transportkosten. Als Ergebnis dieser Berechnung liegt folgende Abhängigkeit der Transportkosten von dem Gewicht der Lieferung vor:
Mit diesen Angaben berechnet das Transferkostenmodul den Preis frei Haus für die Lieferung des Bündelauftrags vom Händler B an den Händler A durch Additi­ on der Preise in einer Addiereinheit wie folgt:
Da die Preise unterhalb des von Händler A genannten Preises liegen, nimmt der Handelsautomat den Auftrag des Händlers B in den Matching-Vorschlag mit auf.
Händler C mit Sitz im Land X hat die folgenden Orders an Schrauben ins System gestellt:
Das Angebot des Händlers C wird der Handelsautomat ohne Berücksichtigung der Transportkosten nicht in den Matching-Vorschlag aufnehmen, da der Hüllen­ auftrag des A und der Hüllenauftrag des C unterschiedliche produktspezifische Paramater aufweisen: Der Hüllenauftrag des C beinhaltet keine Schrauben der Produktklase DIN 931. Das gleiche Ergebnis würde erzielt werden, wenn in einem Einzelauftrag eine unterschiedliche Länge oder ein unterschiedlicher Durchmes­ ser oder ein zu spätes Lieferdatum angegeben wäre.
Vom Händler D im Land Y ist der Auftrag mit den folgenden Parametern im Han­ delsautomaten gespeichert:
Als Handlingkosten des Händlers D sind 1 DM in den Auftragsparametern ent­ halten.
Zunächst vergleicht, wie oben beschrieben, der Handelsautomat die produktspe­ zifischen Parameter sowie die Auftragsmengen und ihre jeweiligen Überde­ ckungsbereiche. Im folgenden Fall sei angenommen, dass D keinen Überde­ ckungsgrad angegeben hat. Mit dieser Angabe berücksichtigt der Handelsauto­ mat nur den Überdeckungsgrad des A. Da die von D angebotene Mengen inner­ halb der Überdeckungsgrade der Einzelaufträge des A liegen, erfüllt der Auftrag des D das Mengenkriterium der Marktprüfungsanfrage des D.
Der Handelsautomat berechnet daraufhin, wie oben beschrieben, zunächst die Transferkosten für die Martanbieter-Marktbewerber-Paarung des A mit dem D unter Verwendung der Transferkostendatenbank. Als Ergebnis liegt die folgende Zuordnung im Speicher des Handelsautomaten vor:
Unter Berücksichtigung der Stückzahlen in der Marktprüfungsanfrage berechnet der Handelsautomat folgende Preise:
Beim Vergleich der Gesamtpreise findet der Komparator im Handelsautomaten eine Abweichung im Einzelauftrag 3 fest. Liegt dieser Abweichung außerhalb ei­ nes in den Marktprüfungsparametern bestimmten Bereichs, so wird das Angebot des A in den Matching-Vorschlag mit aufgenommen. Überschreitet diese Abwei­ chung einen von A festgesetzten Höchstpreis, so ignoriert der Handelsautomat das Angebot des D.
Im obigen Beispiel wurde ein Hüllenauftrag vom Handelsautomaten nur dann in den Matching-Vorschlag aufgenommen, wenn sämtliche Einzelaufträge in ihren produktspezifischen Parametern übereinstimmten. Allerdings kann der Handels­ automat auch so eingestellt sein, dass er einen Hüllenauftrag eines Marktanbie­ ters zunächst in seine Einzelaufträge zerschneidet und die Einzelaufträge mitein­ ander vergleicht. Die Einzelaufträge mit übereinstimmenden Produktparametern, die zudem noch innerhalb des vom Marktbewerber spezifizierten Überdeckungs­ bereichs der orderspezifischen Parameter liegen, werden dann in eine Resthülle des Marktanbieters verpackt. Über ein lineares oder nichtlineares Optimierungs­ verfahren oder über eine Kostenfunktion kann der Handelsautomat die Resthüllen nach ihrer Übereinstimmung mit der Gesamtheit der in dem Marktprüfungsauftrag bestimmten Einzelaufträge gewichten und in der Gewichtungsreihenfolge im Mat­ ching-Vorschlag aufnehmen.
Schließlich kann der Handelsautomat auch so eingestellt sein, dass er die Nach­ frage eines Einzelauftrages des Marktbewerbers aus mehreren Einzelaufträgen von Marktanbietern befriedigt. Die Zusammensetzung von Einzelaufträgen als Antwort auf einen Einzelauftrag kann ebenfalls durch eine lineare oder nicht­ lineare Optimierung im Handelsautomaten stattfinden. Dabei können in die Opti­ mierung mehrere sich gegenüberstehende Aufträge derselben Marktanbieter- Marktbewerber-Paarung gegeneinander gewichtet und abgeglichen werden.
Hierzu kann der Handelsautomat mit einer dem Komparator nachgeschalteten Wertungseinheit versehen sein, welche das Ergebnis des Parametervergleichs unter Verwendung einer Kostenfunktion wertet.
In diesem Fall würden die Einzelaufträge des C über die 8 mm und die 12 mm langen Schrauben mit den entsprechenden Einzelaufträgen des A über diese Schrauben auf die oben bereits beschriebene Weise verglichen werden.
Schließlich ist noch zu beachten, dass der Handelsautomat auch automatisch ursprünglich unabhängig voneinander angegebene Einzelangebote bei Vorliegen eines Marktprüfungsauftrages zu einem Hüllenauftrag zusammenfassen kann.

Claims (49)

1. Verfahren zum automatischen Handeln mit durch eine vorbestimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten oder Dienstleistungen, wie Schrauben oder Muttern, auf einem virtuellen Marktplatz unter Verwen­ dung eines Handelsautomaten, umfassend die folgenden Verfahrensschrit­ te:
  • - Empfang mindestens eines digitalen Auftrags mit Auftragsparametern von mindestens einem Marktanbieter über eine digitale Datenkommuni­ kationsschnittstelle an den Handelsautomaten;
  • - Empfang mindestens einer digitalen Marktprüfungsanfrage mit Markt­ prüfungsparametern von einem Marktbewerber über eine digitale Daten­ kommunikationsschnittstelle an den Handelsautomaten;
  • - automatische Änderung zumindest einer Teilmenge der Auftragspara­ meter und/oder der Marktprüfungsparameter als Funktion der jeweiligen auftragsabhängigen Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung durch den Handelsautomaten;
  • - Senden zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Markt­ prüfungsparameter in elektronischer Form über eine digitale Datenkom­ munikationsschnittstelle an den Marktbewerber.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatische Berechnung der Transferkosten als Ergebnis der Funkti­ on der jeweiligen auftragsabhängigen Marktanbieter-Marktbewerber- Paarung durch den Handelsautomaten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
- automatische Berechnung der Transferkosten in Abhängigkeit von im Handelsautomaten gespeicherten Transferkosteninformationen durch den Handelsautomaten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatisches Auslesen der Transferkosteninformationen aus einer im Handelsautomaten gespeicherten Transferkostendatenbank durch den Handelsautomaten.
5. Verfahren nach Anspruch 4 bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatische Änderung der Höhe der in den Auftragsparametern ent­ haltenen Auftragspreises um die Transferkosten durch den Handels­ automaten.
6. Verfahren nach Anspruch 5 bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatische Verminderung des Auftragspreises bei einem Kaufauf­ trag eines Marktanbieters um die Transferkosten durch den Handels­ automaten.
7. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatische Erhöhung des Auftragspreises bei einem Verkaufsauf­ trag eines Marktanbieters um die Transferkosten durch den Handels­ automaten.
8. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
- automatische Berechnung von produktspezifischen Transferkosten durch den Handelsautomaten als Funktion von produktspezifischen Auftragsparametern oder von produktspezifischen Marktprüfungspa­ rametern, beispielsweise Produktart, Produktmenge und Produktge­ wicht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatisches Auslesen von produktspezifischen Transferkosten auf Stückbasis aus der Transferkostendatenbank.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatische Multiplikation der produktspezifischen Transferkosten auf Stückbasis mit der in den Marktprüfungsparametern und/oder den Auf­ tragsparametern enthaltenen Produktmenge durch den Handelsauto­ maten.
11. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
  • - automatisches Auslesen von Zollkosteninformationen aus der Transfer­ kostendatenbank durch den Handelsautomaten.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
  • - automatische Berechnung der Zollkosten als Funktion der jeweiligen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung, der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungsparameter durch den Handelsautomaten.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens­ schritt ausgeführt wird:
- automatische Addition der Zollkosten zu den Transferkosten.
14. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
  • - automatischer und elektronischer Parametervergleich zumindest einer Teilmenge der Auftragsparameter mit einer entsprechenden Teilmenge der Marktprüfungsparameter durch den Handelsautomaten;
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der Handelsautomat die automati­ sche Änderung der Auftragsparameter vor dem Parametervergleich durch­ führt.
16. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
  • - automatisches Erzeugen eines Matching-Vorschlags als Funktion des Ergebnisses des Parameter-Vergleichs.
17. Verfahren nach Anspruch 16, zusätzlich der folgende Verfahrensschritt aus­ geführt wird:
  • - Ausgeben des Matching-Vorschlags über die Datenkommunikationslei­ tung.
18. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han­ delsautomat in Abhängigkeit von einer in den Auftragsparametern enthalte­ nen Angebotsgültigkeitsdauer vor dem Eintritt und/oder nach dem Ablauf der Angebotsgültigkeitsdauer den entsprechende Auftrag nicht für eine Marktprüfung zur Verfügung stellt.
19. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han­ delsautomat die Auftragsparameter nach der Durchführung des Parameter­ vergleichs automatisch ändert.
20. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem die Spra­ che des über die Datenkommunikationsschnittstelle ausgegebenen Ver­ gleichsergebnisses in Abhängigkeit von zumindest einer Teilmenge der Marktprüfungsparameter und/oder von im Handelsautomaten für den jewei­ ligen Marktbewerber gespeicherten Informationen durch Abfrage einer im Handelsautomaten vorgesehenen Sprachdatenbank automatisch eingestellt wird.
21. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem die Wäh­ rung des über die Datenkommunikationsschnittstelle ausgegebenen Ver­ gleichsergebnisses in Abhängigkeit von zumindest einer Teilmenge der Marktprüfungsparameter und/oder von im Handelsautomaten für den jewei­ ligen Marktbewerber gespeicherten Benutzerinformationen durch Abfrage einer im Handelsautomaten vorgesehenen Währungsdatenbank automa­ tisch eingestellt wird.
22. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei zumindest eine Teilmenge der Marktprüfungsparameter und/oder der Auftragspara­ meter und/oder im Handelsautomaten für den jeweiligen Marktbewerber ge­ speicherte Benutzerinformationen eine Negativliste von Marktteilnehmern enthält, mittels welcher der Handelsautomat die in einer der Negativlisten enthaltenen Marktteilnehmern beim Parametervergleich und/oder bei der Ü­ bersendung des Vergleichsergebnisses an den Marktbewerber automatisch ausschließt.
23. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zumindest eine Teilmenge der Marktprüfungsparameter und/oder der Auftragspara­ meter und/oder im Handelsautomaten für den jeweiligen Marktbewerber ge­ speicherte Informationen eine Positivliste von Marktteilnehmern enthält, mittels welcher der Handelsautomat die in einer der Positivlisten enthalte­ nen Marktteilnehmern bevorzugt gegenüber den in einer der Positivlisten nicht enthaltenen Marktteilnehmern im Vergleichsergebnis aufnimmt.
24. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han­ delsautomat anhand der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungspa­ rameter Rahmenaufträge des Marktanbieters und des Marktbewerbers mit­ einander vergleicht, wobei die Rahmenaufträge aus einer Mehrzahl von i­ dentischen Einzelaufträgen jeweils vom Marktanbieter und Marktbewerber in einem vorbestimmten und regelmäßigen zeitlichen Abstand voneinander zusammengesetzt werden.
25. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han­ delsautomat bei einem Kaufauftrag eines Marktanbieters eine in den Auf­ tragsparametern enthaltene prozentuale Matching-Überdeckung berück­ sichtigt.
26. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem die Auf­ tragsparameter und/oder die Marktprüfungsparameter eine Mehrzahl von Produktstückzahl-Stückpreis-Paaren enthalten, wobei der Handelsautomat den Parametervergleich nach einer Interpolation der Produktstückzahl- Stückpreis-Paaren und Erstellung einer Preis-Mengen-Funktion durchführt.
27. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, das des weiteren den folgenden Schritt umfasst:
  • - automatische und elektronische Zahlungsabwicklung nach Abschluss eines Vertrages zwischen zwei Marktteilnehmern.
28. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, das des weiteren den folgenden Schritt umfasst:
  • - automatisches Löschen eines Auftrags nach einem Vertragsschluss in dem Umfang, in dem ein Vertrag zwischen zwei Marktteilnehmern ge­ schlossen wurde.
29. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, das automatisch durch den Handelsautomaten bei Empfang einer Marktprüfungsanfrage durchgeführt wird.
30. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei der Handels­ automat die Aufträge nach dem Empfang in einer Auftragsdatenbank auf ei­ nem Speichermedium ablegt.
31. Verfahren nach Anspruch 30, wobei die Aufträge vor dem Parameterver­ gleich vom Handelsautomaten aus der Auftragsdatenbank ausgelesen wer­ den.
32. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei der Handels­ automat einem Marktprüfungsauftrag eines Marktbewerbers mehrere kom­ plementäre Angebote eines oder mehrerer Marktanbieter, vorzugsweise durch eine lineare oder nicht-lineare Optimierung, automatisch zuordnet.
33. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei der Handels­ automat mehrere Aufträge eines Marktanbieters, die vom Handelsautoma­ ten als Einzelaufträge unabhängig voneinander empfangen wurden, in Ab­ hängigkeit von den Marktprüfungsparametern eines Marktprüfungsauftrages automatisch zu einem Hüllenauftrag zusammenfasst und die Auftragspara­ meter des Hüllenauftrages mit den Marktprüfungsaufträgen vergleicht.
34. Verfahren nach Anspruch 33, wobei der Handelsautomat die Hüllenaufträge in Abhängigkeit von einer Kostenfunktion zusammenfasst.
35. Handelsautomat für den computerisierten Handel mit durch eine vorbe­ stimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten oder Dienstleistungen, wie Schrauben oder Muttern, auf einem virtuellen Markt­ platz, umfassend
  • - mindestens eine Datenkommunikationsschnittstelle, über die dem Handelsautomaten mindestens ein digitaler Auftrag mit Auftragspara­ metern von mindestens einem Marktanbieter sowie mindestens eine digitale Marktprüfungsanfrage mit Marktprüfungsparametern von min­ destens einem Marktbewerber elektronisch zuleitbar sind;
  • - ein elektronisches, softwaregesteuertes Kernmodul mit einem Para­ meterkorrekturmodul, an das die Auftragsparameter und/oder die Marktprüfungsparameter geleitet sind, und durch das zumindest eine Teilmenge der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungspara­ meter als Funktion der jeweiligen Marktanbieter-Marktbewerber- Paarung änderbar ist,
und
  • - ein Mittel zur Ausgabe zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Marktprüfungsparameter in digitaler Form über die digitale Datenkommunikationsschnittstelle an den Marktbewerber.
36. Handelsautomat nach Anspruch 35, mit einem Speichermedium, auf dem eine Transferkostendatenbank gespeichert ist, wobei in der Transferkosten­ datenbank produktspezifische Transferkosteninformationen zur Verbringung des Produkts von einem Marktteilnehmer zu einem anderen Marktteilneh­ mer enthalten sind;
37. Handelsautomat nach Anspruch 35 oder 36, wobei das Parameterkorrek­ turmodul als Transferkostenmodul ausgebildet ist und eine Leseeinheit auf­ weist, mittels der die Transferkosteninformationen aus der Transferkosten­ datenbank auslesbar und durch das Transferkostenmodul bearbeitbar sind.
38. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 37, wobei ein Speicher­ medium mit einer Auftragsdatenbank vorgesehen ist, in der die Aufträge von Marktanbietern mitsamt den Auftragsparametern gespeichert sind, und wo­ bei der Komparator mit einer Leseeinheit verbunden ist, durch die die Auf­ tragsparameter aus der Auftragsdatenbank auslesbar sind.
39. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 38, wobei der Handels­ automat ein Speichermedium mit einer Benutzerdatenbank aufweist, aus der Transferkostenparameter der einzelnen Marktbewerber und Marktanbieter durch eine Leseeinheit auslesbar und an das Transferkostenmodul leitbar sind.
40. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 39, wobei der Handels­ automat ein Sprachmodul mit einer Sprachdatenbank aufweist, durch das die Sprache des an den Marktbewerber ausgegebenen Matching- Vorschlags einstellbar ist.
41. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 40, bei dem die Trans­ ferkostendatenbank eine Zollkostendatenbank mit von einer Leseeinheit auslesbaren Zollkosteninformationen aufweist, aus der durch das Transfer­ kostenmodul die einer jeweiligen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung zugeordneten Zollkosten als Funktion der Zollkosteninformationen bere­ chenbar sind.
42. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 41, mit einer Multiplikati­ onseinheit, die mit dem Transferkostenmodul über eine Datenleitung ver­ bunden ist, und durch welche die vom Transferkostenmodul auf Stückbasis berechneten Transferkosten mit einer in den Marktprüfungsparametern ent­ haltenen Anzahl von Produkten multiplizierbar und die Transferkosten bere­ chenbar sind.
43. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 42, mit einer Addierein­ heit, die mit dem Transferkostenmodul über eine Datenleitung verbunden ist, wobei die vom Transferkostenmodul berechneten Transferkosten und die in den Auftragsparametern und/oder Marktprüfungsparametern enthal­ tenen Auftragskosten an die Addiereinheit geleitet sind, und durch welche die Transferkosten und die Auftragskosten voneinander subtrahierbar oder miteinander addierbar sind.
44. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 43, mit einem Kompa­ rator, durch den ein Parametervergleich zumindest einer Teilmenge der Auftragsparameter mit zumindest einer Teilmenge der Marktprüfungsparameter durchführbar und durch das bei Abschluss des Parametervergleichs ein Ausgangssignal erzeugbar ist.
45. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 44, mit einem Generator zur Erzeugung eines Matching-Vorschlags als Funktion des Ausgangssig­ nals des Generators.
46. Elektronischer Marktplatz mit einem Handelsautomaten, mit mindestens einem Marktanbieter-System und mit mindestens einem Marktbewerber- System, die alle über eine digitale Datenkommunikationsleitung miteinander verbunden sind, wobei das Handelsmodul nach einem Ansprüche 35 bis 45 ausgestaltet ist.
DE2000111912 2000-03-11 2000-03-11 Elekronischer Marktplatz Withdrawn DE10011912A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000111912 DE10011912A1 (de) 2000-03-11 2000-03-11 Elekronischer Marktplatz
PCT/EP2001/002659 WO2001069464A1 (de) 2000-03-11 2001-03-09 Elektronischer marktplatz

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000111912 DE10011912A1 (de) 2000-03-11 2000-03-11 Elekronischer Marktplatz

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10011912A1 true DE10011912A1 (de) 2001-11-15

Family

ID=7634361

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000111912 Withdrawn DE10011912A1 (de) 2000-03-11 2000-03-11 Elekronischer Marktplatz

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE10011912A1 (de)
WO (1) WO2001069464A1 (de)

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5905975A (en) * 1996-01-04 1999-05-18 Ausubel; Lawrence M. Computer implemented methods and apparatus for auctions
US5890138A (en) * 1996-08-26 1999-03-30 Bid.Com International Inc. Computer auction system
US6460020B1 (en) * 1996-12-30 2002-10-01 De Technologies, Inc. Universal shopping center for international operation
DK10797A (da) * 1997-01-30 1997-01-30 Autocom Aps Fremgangsmåde til afholdelse af en auktion, samt anvendelser af fremgangsmåden
CN1279795A (zh) * 1997-11-26 2001-01-10 泰勒信托公司 在计算机网络上进行拍卖的***与方法

Also Published As

Publication number Publication date
WO2001069464A1 (de) 2001-09-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69707668T2 (de) Verfahren und system zum verarbeiten und übertragen von elektronischer auktionsinformation
DE69628022T2 (de) Verfahren zur faktorierung über das internet
US5987435A (en) Proxy asset data processor
CA2370789C (en) A securities trading system for consolidation of trading on multiple ecns and electronic exchanges
US20050187858A1 (en) Fixed income security offerings management techniques and related applications
US20010042036A1 (en) Method and system for investing in customizable investment products
US20050283422A1 (en) Centralized electronic currency trading exchange
US20060155572A1 (en) Methods and systems for buying, selling and trading intellectual property and other interests
US20060041498A1 (en) Central credit filtering in computerized trading
DE10297153T5 (de) Elektronisches Handelssystem
DE10056278B4 (de) Verfahren und System zum Kommunizieren zwischen einem Lieferanten - und Kundengeräten
CH670716A5 (de)
DE10205743A1 (de) System und Verfahren für netzwerkbasiertes Einkaufen
TW495691B (en) Crossing network and method
DE112008003246T5 (de) Immobilientransaktionssystem unter Verwendung eines Immobilienfonds und Verfahren dazu
DE69328312T2 (de) Verfahren und apparat für das formulieren und verhandeln von verträgen über risikoverwaltung
EP1317728A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum durchführen einer elektronischen auktion in einem kommunikationsnetz
DE112008004036T5 (de) Geschäftsverfahren für Gruppenkauf in Echtzeit
DE202006021176U1 (de) System zur Bereitstellung von gültigen Antworten auf Aufforderungen zur Abgabe von Preisangeboten
DE10239293A1 (de) Dynamische Preisgestaltung in einem unausgeglichenen Markt
WO2000051047A2 (en) Integrated capital market system for small issuers, including auction
DE102016107072A1 (de) Verfahren zur automatischen Finanzierung von Rechnungen
DE10011912A1 (de) Elekronischer Marktplatz
WO2014029893A1 (de) Warensystem und verfahren für ein warensystem
EP1124192A1 (de) Standardisierter Austausch von Daten im elektronischen Geschäftsverkehr

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee