DE10011912A1 - Elekronischer Marktplatz - Google Patents
Elekronischer MarktplatzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen elektronischen Marktplatz zum computerisierten kontinuierlichen Handel mit durch eine vorbestimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten oder Dienstleistungen, insbesondere ein Verfahren zum computerisierten Handel mit diesen Produkten sowie einen Handelsautomaten.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektronischen Marktplatz zum computerisierten konti
nuierlichen Handel mit Produkten und Dienstleistungen, die durch eine vorbe
stimmte Anzahl von produktspezifischen Parametern darstellbar sind, insbeson
dere ein Verfahren sowie einen Handelsautomaten zum computerisierten Handel
mit diesen Produkten und Dienstleistungen.
Auf dem gattungsgemäßen elektronischen Marktplatz werden die Produkte und
Dienstleistungen über eine vorbestimmte Anzahl von produktspezifischen Para
metern beschrieben. Diese produktspezifischen Parameter sind dabei seitens des
Marktplatzes so festgelegt, dass die einzelnen Produkte miteinander vergleichbar
und dadurch handelbar sind. Durch den Marktplatz wird also jeweils ein Produkt
standard bzw. eine Produktklasse durch die Produktparameter festgelegt.
Dieser vom Marktplatz festgelegte Produktstandard ist mit einer Industrienorm
oder einer ISO-Norm vergleichbar: Bei einer Norm wird die Anzahl und Art der
Sachmerkmale - bei Schrauben beispielsweise der Durchmesser, die Länge, die
Festigkeit - und innerhalb der Sachmerkmale die Anzahl und Abstufung der Aus
prägungen dieser Sachmerkmale - die Längen- und Durchmesserabstufungen,
die Festigkeitsklassen - verbindlich festgelegt. Schrauben mit identischen Aus
prägungen, also mit dem selben Durchmesser und der selben Länge sowie das
selbe Gewinde und dieselbe Materialklasse haben, sind unabhängig von Her
steller untereinander austauschbar. Das gattungsgemäße System erweitert die
ses Prinzip auf beliebige Produkte und Dienstleistungen.
Auf einem elektronischen Marktplatz treffen sich virtuell Marktteilnehmer, um dort
Güter anzubieten, zu handeln und zu verkaufen. Dazu können die Marktteilneh
mer Angebote zum Kauf oder Verkauf der Güter in den Marktplatz stellen, die
existierenden Angebote prüfen und darauf mit neuen Angeboten reagieren. Wenn
ein Marktteilnehmer schließlich ein akzeptables Angebot entdeckt, kann er dies
akzeptieren und damit einen Vertragsabschluß initiieren.
Um eine offene Marktsituation herbeiführen zu können, ist es einerseits wichtig,
dass keiner der an einem Vertragsabschluß beteiligten Seiten (Käufer und Ver
käufer) benachteiligt wird. Andererseits müssen die Produkte, wie oben erläutert,
soweit standardisiert dargestellt sein, dass die Angebote im Markt vergleichbar
sind.
Für einen computerisierten Marktplatz für den elektronischen Handel sind folgen
de Marktmodelle bekannt.
Ein Modell, das im folgenden Community-Modell genannt wird, funktioniert nach
Art eines Schwarzen Brettes. In dem Community-Modell werden bestimmte
Nachfrager und Anbieter anvisiert, denen branchenspezifische Informationen auf
einem bestimmten, elektronisch über Datenkommunikationsleitungen anwählba
ren Computer zur Verfügung gestellt werden.
Ein weiteres Marktmodell ist der sogenannte Katalog. Bei dem Katalog-Modell
wird eine Vielzahl von Produktdaten, auch verschiedener Lieferanten, in einem
einzigen sogenannten Verkaufskanal Zusammengefasst und bereitgestellt, um
den Käufern einen Vergleich der Angebote zu ermöglichen. Der Verkaufskanal ist
wieder über Datenkommunikationsleitungen zugänglich. Oftmals sind bei den
Katalog-Modellen erweiterte Suchfunktionen für die Nachfrager vorgesehen.
Nachteilig beim Katalog-Modell ist jedoch, dass die Preise seitens der Anbieter
fest vorgesehen werden und kein Verhandlungsspielraum für den Bewerber oder
Nachfrager besteht.
Mittlerweile sind in den elektronischen Markplätzen auch Auktionsmodelle ver
breitet. Diese Modelle ermöglichen es, dass verschiedene Käufer im Wettbewerb
um Produkte von bestimmten Verkäufern ihre Kaufgebote abgeben. Der elektro
nische Marktplatz, auf dem des Auktionsmodul implementiert ist, ist auch hier
über Datenkommunikationsleitungen zugänglich. Je nach Auktionsmodell bewegt
sich der Preis lediglich aufwärts oder lediglich abwärts. Allen Auktionsmodellen
gemeinsam ist jedoch, dass für den Verkäufer keine Sicherheit besteht, dass er
sein Produkt auch wirklich ersteigert und er einen bestimmten Preis erzielt. Ein
weiteres Problem bei Auktionsmodellen ist es, dass zum Auktionszeitpunkt das
vom Käufer benötigte Produkt nicht unbedingt in der Auktion angeboten wird.
Auktionsmodelle werden üblicherweise dann eingesetzt, wenn uneinheitliche
Produkte, vor allem Unikate, verkauft werden sollen, deren Preis vom Verkäufer
aufgrund mangelnder Vergleichsmöglichkeiten mit ähnlichen Produkten nicht be
stimmt werden kann. Grundsätzlich betrifft eine Auktion eine Kaufs- oder Ver
kaufssituation, bei der ein Anbieter einer Vielzahl von Nachfragern oder Bewer
bern gegenübersteht.
Ein typisches Auktionsmodell für einen elektronischen Marktplatz im Handel mit
verschiedenartigen, nicht standardisierten Produkten ist in der US 6,021,398 be
schrieben. Das dortige Auktionsmodell ist in der Lage, die Kaufangebote einer
Vielzahl von Käufern mit dem Verkaufsangebot eines Verkäufers zu matchen.
Dabei können die Kaufangebote und die Verkaufsangebote komplizierte Regeln
für die Abhängigkeiten zwischen Preis, Menge und Zusammenstellung der Ob
jekte beinhalten.
Nachteilig bei diesem System ist, dass eine Auktion ein nur einmaliges Ereignis
ist, das zu einem bestimmten Auktionstermin stattfindet. Bei einer Auktion kann
der Käufer außerdem nicht damit rechnen, dass er die versteigerten Waren zu
einem bestimmten Preis bekommt.
Das Auktionsmodell der US 6,021,398 berücksichtigt des weiteren nicht sämtli
che, einem Verkaufsangebot oder einem Kaufangebot zugrunde liegenden Kos
ten. Außerdem berücksichtigt das Auktionsmodell der US 6,021,398 nur eine
Auktionssituation mit nur einem Anbieter, aber keine Handelssituation mit einer
Vielzahl von Anbietern und einer Vielzahl von Bewerbern.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit für
die Marktteilnehmer zu erhöhen, die Produkte auf dem elektronischen Marktplatz
tatsächlich kaufen oder verkaufen zu können. Außerdem liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, die bei derartigen Transaktionen entstehenden Kosten zwi
schen den Marktteilnehmern wirklichkeitsgerechter zu erfassen.
Diese Aufgabe wird für einen elektronischen Marktplatz der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum automatischen Handeln mit eine
vorbestimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten und
Dienstleistungen auf einem virtuellen Marktplatz unter Verwendung eines Han
delsautomaten, gelöst, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- - Empfang mindestens eines digitalen Auftrags mit Auftragsparametern von mindestens einem Marktanbieter über eine digitale Datenkommunikations schnittstelle an den Handelsautomaten;
- - Empfang mindestens einer digitalen Marktprüfungsanfrage mit Marktprü fungsparametern von einem Marktbewerber über eine digitale Datenkommu nikationsschnittstelle an den Handelsautomaten;
- - automatische Änderung zumindest einer Teilmenge der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungsparameter als Funktion der jeweiligen auftrags abhängigen Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung durch den Handelsauto maten;
und
- - Senden zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Marktprü fungsparameter in elektronischer Form über eine digitale Datenkommunikati onsschnittstelle an den Marktbewerber.
Die Aufgabe wird auch gelöst durch einen Handelsautomat für den computeri
sierten Handel mit durch eine vorbestimmte Anzahl von Produktparametern be
schriebenen Produkten und Dienstleistungen auf einem virtuellen Marktplatz,
umfassend
- - mindestens eine Datenkommunikationsschnittstelle, über die dem Handels automaten mindestens ein digitaler Auftrag mit Auftragsparametern von min destens einem Marktanbieter sowie mindestens eine digitale Marktprüfungs anfrage mit Marktprüfungsparametern von mindestens einem Marktbewerber elektronisch zuleitbar sind;
- - ein elektronisches, softwaregesteuertes Kernmodul mit einem Parameterkor rekturmodul, an das die Auftragsparameter und/oder die Marktprüfungspara meter geleitet sind, und durch das zumindest eine Teilmenge der Auftragspa rameter und/oder der Marktprüfungsparameter als Funktion der jeweiligen Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung änderbar ist,
und
- - ein Mittel zur Ausgabe zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Marktprüfungsparameter in digitaler Form über die digitale Daten kommunikationsschnittstelle an den Marktbewerber.
Das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße Handelsautomat
sollen einen elektronischen Marktplatz für den kontinuierlichen Handel bereitstel
len. Im Gegensatz zu einer Auktion bedeutet dies, dass, analog zu einer Börse,
ständig Angebote vom Marktplatz bereitgestellt werden und ständig Verträge auf
grund von übereinstimmenden Angeboten und Gegenangeboten abgeschlossen
werden können. Damit trägt der erfindungsgemäße Marktplatz den Bedürfnissen
der gewerblichen Kunden Rechnung, die nicht nur zu einem Auktionszeitpunkt,
sondern zu einem Zeitpunkt, an dem Bedarf an einem Produkt entsteht, ihre
Nachfrage befriedigen müssen.
Der elektronische Marktplatz wird erfindungsgemäß durch einen Handelsauto
maten, beispielsweise ein elektronisches, softwaregesteuertes Gerät gebildet, der
ohne menschliche Einwirkung die Angebote den komplementären Gegenange
boten gegenüberstellt.
Der Handelsautomat empfängt eine Mehrzahl von Aufträgen zumindest eines
Marktanbieters, die Verkaufsangebote oder Kaufangebote mit Auftragsparame
tern, die orderspezifische Parameter, wie die Menge und den Preis der Produkte,
und produktspezifische Merkmale, d. h. die Sachmerkmale und Ausprägungen der
Produkte in dem vom Marktplatz vorbestimmten Standard, Preis enthalten.
Der Handelsautomat empfängt weiter einen Marktprüfungsauftrag, der als Markt
prüfungsparameter order- und produktspezifische Parameter enthält.
Zu dem Marktprüfungsauftrag gibt der Handelsautomat automatisch entspre
chende Angebote an den Marktbewerber aus, die dieser weiterverarbeiten kann.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt nun darin, die Auftragsparameter
und/oder die Marktprüfungsparameter in Abhängigkeit von der jeweiligen Markt
anbieter-Marktbewerber-Paarung zu ändern. Darunter ist folgendes zu verstehen:
Zwischen einem bestimmten Marktanbieter und einem bestimmten Marktbewer
ber, d. h. einer Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung, können bestimmte Wech
selwirkungen herrschen, die zum einen nur bei dieser Paarung so vorliegen und
zum anderen die Auftragsparameter beeinflussen.
Beispielsweise können zwischen dem Marktanbieter und dem Marktbewerber
Rabattabsprachen herrschen, so dass in diesem Fall in dem Auftrag der Rabatt,
beispielsweise ein Mengen- oder Preisrabatt berücksichtigt werden muss. Ein
anderes Beispiel sind Transportkosten, die sich in Abhängigkeit von den Stand
orten des Marktanbieters und des Marktbewerbers ändern können. Auch diese
Kosten müssen im Angebot berücksichtigt werden.
Da aber bei der Auftragserstellung durch den Marktanbieter noch nicht bekannt
ist, mit welchem Marktbewerber letztendlich ein Vertrag abgeschlossen werden
soll, können diese von der Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung abhängigen
Kosten a priori nicht bestimmt werden.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass der Handelsautomat die von der
Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung abhängigen Auftrags- oder Marktprü
fungsparameter berücksichtigt und diese so ändert, als ob der Marktanbieter a
priori Kenntnis von dem Marktbewerber, der den Marktprüfungsauftrag abgesandt
hat, gehabt hätte. Gewöhnlicherweise wird nur ein Teil sämtlicher Auftragspara
meter eine Abhängigkeit von der Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung aufwei
sen. Der Handelsautomat führt die Änderung dieser Parameter automatisch, ohne
menschliche Einwirkung, aus.
Die erfindungsgemäße Lösung hat zum einen den Vorteil, dass der Marktbewer
ber die abgeänderten Auftragsparameter einsehen kann. Die Sicherheit wird bei
einem Vertragsabschluss für beide Seiten wesentlich erhöht, da nach Abschluss
des Vertrages beide Seiten mit keinen Änderungen der Auftragsparameter mehr
rechnen müssen. Der Handel ist folglich vollständig über den Handelsautomaten
abwickelbar, da sämtliche Auftragsparameter realistisch erfasst sind.
Einen wesentlichen Gesichtspunkt der Erfindung stellt die Berücksichtigung der
Transferkosten dar: Bei einer Vielzahl von Produkten, beispielsweise Schrauben,
Metallringe und andere Maschinenelemente, sind die Transferkosten, die bei der
Überführung der Produkte vom Verkäufer an den Käufer entstehen, nicht mehr
vernachlässigbar. Zu den Transferkosten zählen beispielsweise die Fracht- und
Speditionskosten sowie die Zölle. Zudem sind die Transferkosten von den jeweili
gen Standorten des Verkäufers und des Käufers, also der individuellen Paarung
jeweils von Käufer und Verkäufer, abhängig.
In einem elektronischen Marktplatz geht der Käufer bei der Erstellung seines
Kaufangebots von einem Preis aus, der die Anlieferung der Ware bereits bein
haltet ("frei-Haus"-Preis). Bei den bisherigen elektronischen Marktplätzen hat der
Käufer nur die Angebote der Verkäufer mit den Preisen "ab Werk" erhalten und
hatte keine Informationen über die zu diesen Preisen hinzukommenden Transfer
kosten. Folglich hängt bei den herkömmlichen elektronischen Marktplätzen der
Vertragsabschluß wesentlich von den Transferkosten ab, die diesen Preisen noch
hinzu zu addieren wären. Ein effizienter Vertragsabschluss war somit bislang
nicht möglich. Bislang musste der Vertragsabschluss bilateral vereinbart werden.
Analog geht ein Verkäufer beim Erstellen seines Verkaufsangebots davon aus,
dass sein angegebener Preis ein "ab-Werk"-Preis ist, in dem die Frachtkosten
noch nicht eingerechnet sind. Der Verkäufer kennt zum Zeitpunkt der Erstellung
seines Verkaufsangebots auch den möglichen Käufer noch nicht, von dessen
Standort die Transferkosten letztendlich abhängen. Tritt daher als Marktbewerber
ein Käufer auf, so können in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung den Prei
sen der komplementären Verkaufsangebote der Marktanbieter die Transferkosten
hinzu addiert werden. Tritt als Marktanbieter ein Käufer auf, so können durch den
Handelsautomaten in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung von den Preisen
der komplementären Kaufangebote die Transferkosten abgezogen werden.
Durch die vorteilhafte automatische Berücksichtigung der Transferkosten durch
den Handelsautomaten werden bei dem Matchen der einander gegenüberste
henden Angebote die Transferkosten, die aufgrund der individuellen Käufer-
Verkäufer-Paarung entstehen, in die Angebote mit eingearbeitet.
Der Käufer sieht somit an seinem Match-Ergebnis den frei-Haus-Preis, in dem
sämtliche Transferkosten enthalten sind.
Somit bietet der erfindungsgemäße elektronische Marktplatz unabhängig vom
Standort des Verkäufers und des Käufers die Möglichkeit, bereits beim Vertrag
sabschluß die Transferkosten der individuellen Käufer-Verkäufer-Paarung zu be
rücksichtigen.
Die Transferkosten sind in einer vorteilhaften Ausbildung auf einem Speicherme
dium in einer Transferkostendatenbank im Handelsautomaten gespeichert und
von dort durch eine Leseeinheit vom Handelsautomaten auslesbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestalten berechnet der Handelsautomat auto
matisch die produktspezifischen Transferkosten, d. h. die Transferkosten, die von
den Produkteigenschaften wie Produktvolumen, Produktmenge und Versiche
rungskosten abhängen. In der Transferkostendatenbank kann in diesem Fall als
Transferkosteninformation eine Zuordnung beispielsweise der Gewichte und des
Volumens der verschiedenen Produkte auf Stückbasis zu den Transferkosten in
Abhängigkeit von den Anfangs- und Endpunkten sowie dem Verlauf des Trans
portweges gespeichert sein. Bei den Berechnungen auf Stückbasis kann vorteil
haft der Handelsautomat eine Multiplikationseinheit aufweisen, um die Gesamt
kosten in Abhängigkeit von den jeweiligen Auftragsmengen zu berechnen.
Anstelle einer Datenbank kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Handelsautomat die Transferkosteninformation auch in digitaler Form über eine
Datenkommunikationsschnittstelle von einem Dienstleister automatisch anfordern
und empfangen. Dadurch Verringern sich die Wartungskosten für den Handels
automaten, da die Pflege der Datenbank entfällt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können bei den Transferkosten auch
die Zölle berücksichtigt sein, um eine noch genauere Berechnung des tatsächli
chen Auftragspreises zu ermöglichen. Die Zölle können in einer weiteren Aus
gestaltung ebenfalls auf einer Datenbank im Handelsautomaten gespeichert sein.
er Handelsautomat kann die zu einem Zeitpunkt einer Marktprüfung gültigen Zölle
von einem externen System über die Datenkommunikationsschnittstelle abfragen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung führt der Handelsautomat zusätzlich
den einen automatischen und elektronischen Parametervergleich zumindest einer
Teilmenge der Auftragsparameter mit einer entsprechenden Teilmenge der
Marktprüfungsparameter durch den Handelsautomaten automatisch durch. Durch
diesen Vergleich kann der Handelsautomat eine Übereinstimmung der Auftrags
parameter mit den Marktprüfungsparametern feststellen. Die Änderung der Auf
tragsparameter in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktbewerber-Marktanbieter-
Paarung kann vor oder nach dem Parametervergleich stattfinden.
Um jedoch beim Parametervergleich die Abhängigkeit von der jeweiligen Markt
bewerber-Marktanbieter-Paarung bereits zu berücksichtigen, ist es von Vorteil,
wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Handelsautomat die automatische Än
derung der Auftragsparameter vor dem Parametervergleich vornimmt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat die Spra
che des über die Datenkommunikationsschnittstelle ausgegebenen Vergleichser
gebnisses in Abhängigkeit von zumindest einer Teilmenge der Marktprüfungspa
rameter und/oder von im Handelsautomaten für den jeweiligen Marktbewerber
gespeicherten Informationen durch Abfrage einer im Handelsautomaten vorgese
henen Sprachdatenbank vom Handelsautomaten automatisch einstellen. Bei die
ser Ausgestaltung wird die vom Handelsautomaten dem Marktbewerber ge
schickte Information über komplementäre Angebote von Marktanbietern in einer
vom Marktbewerber ausgewählten Sprache dargestellt. Diese Ausgestaltung ermöglicht
die internationale Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
des erfindungsgemäßen Handelsautomaten. Die Sprachdarstellungen, die den
Marktteilnehmern in beispielsweise einer grafischen Benutzeroberfläche zur Be
dingung des Handelsautomaten und Durchführung des Verfahrens über die Da
tenkommunikationsleitung zur Verfügung gestellt werden, können in einer weite
ren Ausgestaltung standardisiert sein und aus einer Datenbank in Abhängigkeit
von den Einstellungen der Marktteilnehmern von einer Leseeinheit des Handels
automaten auslesbar sein.
Die bei einem internationalen Marktplatz die verschiedenen Marktteilnehmer mit
unterschiedlichen Währungen arbeiten, kann in einer weiteren vorteilhaften Aus
gestaltung vorgesehen sein, dass die Auftragsinformationen der Aufträge der
Marktanbieter in einer vom Marktbewerber in seinen Marktprüfungsparametern
oder in anderen im Handelsautomaten gespeicherten Parametern festegelegten
Währung angegeben werden. Die Umrechnung führt der Handelsautomat auto
matisch durch. Um den aktuellen Tageskurs bei der Umrechnung zu berücksich
tigen, kann der Handelsautomat über die Datenkommunikationsschnittstelle An
fragen an einen externen Währungsautomaten richten und von diesem den aktu
ellen Kurs empfangen.
Der Handelsautomat ermöglicht in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
auch die Angabe von Positiv- oder Negativlisten, damit einem Marktteilnehmer
die Möglichkeit gegeben ist, mit bestimmten Marktteilnehmern in der Positivliste
bevorzugt Geschäfte abzuschließen oder mit bestimmten Marktteilnehmern in der
Negativliste keine Verträge abzuschließen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat Rahmen
aufträge annehmen und Verarbeiten, die aus einer über eine bestimmte Zeit
spanne periodisch wiederkehrenden, identischen Einzelaufträgen bestehen. Die
se Ausgestaltung ermöglicht es den Marktteilnehmern, einen ständig vorliegen
den Bedarf zu decken.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat bei einem
Kaufauftrag eines Marktanbieters eine in den Auftragsparametern enthaltene prozentuale
Matching-Überdeckung berücksichtigen. Dies bedeutet, dass der Han
delsautomat bei einem Vergleich der zu den Marktprüfungsparametern eines
Marktprüfungsauftrags passenden Auftragsparametern eines komplementären
Auftrags einen Parameterbereich, beispielsweise eine Preisabweichung, berück
sichtigt, der als eine ein- oder beidseitige prozentuale Abweichung von einem
bevorzugten Mittelwert, beispielsweise dem gewünschten Preis, angegeben ist.
Somit können bei der Erstellung des Matching-Vorschlags vom Handelsautoma
ten auch Angebote berücksichtigt werden, deren Parameter nicht exakt den
Marktprüfungsparametern entsprechen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann vom Handelsautomaten ein
mengenabhängiger Preis bei der Suche nach passenden komplementären Ange
boten verwendet werden. Dieser mengenabhängige Preis kann dadurch bestimmt
werden, dass in den Auftragsparametern und/oder die Marktprüfungsparametern
eine Mehrzahl von Produktstückzahl-Stückpreis-Paaren enthalten sind. Auf Basis
dieser Daten kann der Handelsautomat den Parametervergleich nach einer Inter
polation der Produktstückzahl-Stückpreis-Paaren und Erstellung einer Preis-
Mengen-Funktion durchführen.
Nachdem dem Marktbewerber vom Handelsautomaten automatisch ein Matching-
Vorschlag gemacht wurde, kann der Marktbewerber auf ihm interessant erschei
nende Aufträge von Marktanbietern mit einer neuen Marktprüfung mit geänderten
Marktprüfungsparametern reagieren, worauf der Handelautomat automatisch eien
neuen Matching-Vorschlag erstellt. Dieser Vorgang läuft solange ab, bis sich der
Marktbewerber zur Annahme eines Angebots entschließt. In diesem Fall wird ein
den Vertragsschluss anzeigendes Signal an den Handelsautomaten gesandt. In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ermöglicht der Han
delsautomat die automatische und elektronische Zahlungsabwicklung nach Ab
schluss eines Vertrages zwischen zwei Marktteilnehmern. Dies kann wieder über
die Datenkommunikationsschnittstelle erfolgen, über die der Handelsautomat
Nachrichten an externe Zahlungsinstitute austauschen und die Zahlung des
Marktbewerbers an den Marktanbieter perfekt machen kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat den Auf
trag, über den ein Vertrag geschlossen wurde, automatisch in dem Umfang lö
schen, den der Vertrag abdeckt. Damit wird sichergestellt, dass keine doppelten
Verkäufe derselben Sache stattfinden. Wird nur ein Teil der in einem Auftrag ent
haltenen Produktmenge verkauft oder gekauft, so bleibt wird nur dieser Teil ge
löscht. Der restliche Teil bleibt durch Marktprüfungsaufträge abrufbar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Handelsautomat die Auf
träge nach Empfang in einer Auftragsdatenbank ablegen. Von dort sind die Auf
träge sofort mittels einer Leseeinheit auslesbar, um einen Matching-Vergleich zu
erstellen.
Ein Problem bei herkömmlichen Verfahren für den computerisierten Handel bzw.
bei Handelsautomaten entsteht, wenn ein einzelner Auftrag, dies kann ein Auftrag
eines Marktanbieters oder ein Marktprüfungsauftrag eines Marktbewerbers sein,
nicht von einem einzigen, sondern nur von einer Mehrzahl von komplementären
Aufträgen gematcht wird.
Zur Lösung dieses Problems sieht das erfindungsgemäße Verfahren und der er
findungsgemäße Handelsautomaten in einer vorteilhaften Ausgestaltung vor, ei
nem Marktprüfungsauftrag eines Marktbewerbers mehrere komplementäre Ange
bote eines oder mehrerer Marktanbieter, vorzugsweise durch eine lineare oder
nicht-lineare Optimierung, automatisch zuzuordnen. Dies hat den Vorteil, dass
auch große Auftragsmengen, denen keine gleich große komplementäre Auf
tragsmenge gegenübersteht, gehandelt werden können. In diesem Fall sammelt
der Handelsautomat automatisch mehrere, nach vorbestimmten oder einstellba
ren Kriterien optimierte zusammengestellte Aufträge, mit kleinerem Auftragsvolu
men, um die grosse Auftragsmenge zu matchen.
In einer weiteren Ausgestaltung kann dabei vorgesehen werden, dass der Han
delsautomat ursprünglich separat von einem Marktanbieter empfangene, vonein
ander unabhängige Einzelaufträge zu einem Sammel- oder Hüllenauftrag auto
matisch zusammenfasst. Diese Zusammenfassung kann der Handelsautomat
jeweils in Abhängigkeit vom Marktprüfungsauftrag nach einer Kostenfunktion be
rechnen.
Der erfindungsgemäße Handelsautomat kann in einer weiteren Ausgestaltung ein
Auswertemodul aufweisen, das die auf den Marktplatz für einzelne Ausprägungen
erreichten Preise berechnet, indem es den Preis sämtlicher gehandelten Pro
dukte als Funktion eines bestimmten Produktparameters berechnet. Dies ist nur
bei der standardisierten Beschreibung der Produkte über eine vorbestimmte An
zahl von Produktparametern möglich.
Bevor im folgenden auf die Darstellung des Aufbaus und der Funktion des erfin
dungsgemäßen elektronischen Marktplatzes eingegangen wird, sollen zunächst
die verwendeten Begriffe erläutert werden. Diese Begriffe orientieren sich an den
bei Börsen üblichen Begriffen.
So werden als "Marktteilnehmer" alle angemeldeten Benutzer des elektronischen
Marktplatzes verstanden. Die Marktteilnehmer können die Rolle eines Käufers
oder eines Verkäufers einnehmen, wobei ein einzelner Marktteilnehmer sowohl
als Käufer als auch als Verkäufer auftreten kann. Unabhängig von der Käufer-
Verkäuferrolle kann jeder Marktteilnehmer in der Rolle eines "Marktanbieters"
oder eines "Marktbewerbers" auftreten. In der Rolle des Marktanbieters stellt der
Marktteilnehmer dem elektronischen Marktplatz ein (Kauf- oder Verkaufs-)Ange
bot zur Verfügung. In der Rolle des Marktbewerbers beobachtet er die für ihn re
levanten Marktangebote und schließt gegebenenfalls einen Vertrag mit einem
Marktanbieter.
Ein "Auftrag", auch "Bündel" genannt, ist das Angebot eines Marktteilnehmers,
eine gewisse Anzahl von Produkten zu kaufen bzw. zu verkaufen. Ein Verkaufs
auftrag besteht aus einer Menge von Auftragspositionen oder Orders. Jede Auf
tragsposition legt für ein bestimmtes Produkt fest, innerhalb welchen Zeitraums,
welcher Zeitspanne und in welcher Liefermenge der Marktteilnehmer ein Produkt
verkaufen will. Entsprechendes gilt für Kaufaufträge.
Ein "Rahmenauftrag" entspricht einer Menge von periodisch wiederkehrenden
Aufträgen. Die einzelnen Aufträge, die den Rahmenauftrag bilden, sind dabei bis
auf das Lieferdatum identisch.
Unter einem "privaten Bereich" wird ein für die anderen Marktteilnehmer unsicht
barer Bereich verstanden. In dem privaten Bereich kann jeder Marktteilnehmer
seine Aufträge vorbereiten.
Wenn der Marktteilnehmer sein im privaten Bereich erstelltes Angebot für markt
reif hält, kann er es in den "öffentlichen Bereich" übertragen, wo es für alle
Marktteilnehmer sichtbar ist. Mit der Übertragung in den öffentlichen Bereich kann
jeder Marktbewerber das Angebot wahrnehmen.
Unter einer "Marktprüfung" wird hier die automatische Prüfung eines Angebotes
gegen den Markt, d. h. die Menge der Angebote des öffentlichen Bereichs, die für
den Marktteilnehmer hinsichtlich der von ihm ausgewählter Kriterien am güns
tigsten sind, durch den Handelsautomaten verstanden.
Ein vom elektronischen Marktplatz gemachter Vorschlag von Angeboten, die den
in der Marktprüfung gestellten Kriterien entsprechen, wird als "Matching
vorschlag" bezeichnet. Hat der Marktbewerber sich schließlich für ein Marktange
bot entschieden, so wird der entsprechende Matchingvorschlag zum "Match".
Als "Portfolio" wird die Menge aller Aufträge und Auftragspositionen eines Markt
teilnehmers verstanden. Es umfaßt alle Aufträge im privaten und im öffentlichen
Bereich.
Der "Marktplatz" ist schließlich die Menge aller Aufträge und dazugehörigen Auf
tragspositionen aller Marktteilnehmer im öffentlichen Bereich.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zum computerisieren Handel
mit diesen Produkten sowie der erfindungsgemäße Handelsautomat unter Zuhil
fenahme der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines elektronischen Marktplatzes mit einer
Benutzersystemen und einem Handelsautomaten;
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Aufbaus eines Handelsautomaten und
eines Benutzersystem;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Zusammenwirkung eines Handels
automaten mit einem System eines Marktteilnehmers;
Fig. 4 den funktionellen Aufbau eines Handelsautomatens;
Fig. 5 den schematischen Ablauf einer Marktprüfung durch den Handelsauto
maten;
Fig. 6 ein Beispiel der automatischen Berechnung der Transferkosten durch
den Handelsautomaten bei einem Verkäufer als Marktbewerber;
Fig. 7 ein Beispiel der automatischen Berechnung der Transferkosten durch
den Handelsautomaten bei einem Käufer als Marktbewerber.
Zunächst wird der Aufbau des erfindungsgemäßen elektronischen Marktplatzes
beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine unbestimmte Anzahl von Systemen 1.1 bis 1.n von Marktteil
nehmern, insgesamt also n = 1, 2, . . . Marktteilnehmer, wobei ein System auch
mehreren Marktteilnehmern und ein Marktteilnehmer mehreren Systemen zuge
ordnet sein kann. In der Fig. 1 sind als Marktteilnehmer- oder Benutzersysteme
beispielhaft Rechnersysteme dargestellt. Die Benutzersysteme 1.1 bis 1.n sind
jeweils über eine Datenkommunikationsleitung 2.1 bis 2.n mit einem Kommunika
tionssystem 3 verbunden. Das Kommunikationssystem 3 kann ein beliebiges di
gitales Kommunikationssystem sein, das einen Datentransfer in beide Richtungen
erlaubt. Das Kommunikationssystem 3 kann auf den verschiedensten Standards
beruhen und eine Modem-Verbindung, eine Verbindungen basierend auf Kom
munikationsprotokollen wie WAP, TCP/IP, CORBA etc., allgemein eine Internet-
Verbindung, oder eine Datex-P Verbindung, eine LAN- oder WAN-Netzwerk etc.
oder eine beliebige Kombination dieser Verbindungen sein.
Über eine Datenkommunikationsleitung 7 ist ein Handelsautomat 10 mit dem
Kommunikationssystem 3 verbunden. Der Handelsautomat 10 erzeugt den virtu
ellen elektronischen Marktplatz und kann durch einen beliebigen elektronischen
Apparat gebildet sein. In Fig. 1 ist der elektronische Marktplatz 10 schematisch
durch einen Rechner dargestellt. Allerdings kann der elektronische Marktplatz
auch auf eine Vielzahl von Rechnersystemen verteilt sein. Der Handelsautomat
10 erlaubt die gleichzeitige Benutzung durch eine beliebige Anzahl n von Benut
zersystemen 1.
In Fig. 2 ist schematisch der innere Aufbau eines Benutzersystems 20 und des
Handelsautomaten 10 dargestellt.
Über eine Benutzerschnittstelle 11 können von einem Benutzer direkt Daten in
den Handelsautomaten 10 eingegeben werden. Dies kann beispielsweise zur
Systemverwaltung des Handelsautomaten 10 sinnvoll sein. Die Benutzerschnitt
stelle 11 kann als Bildschirm mit Tastatur, als Diskettenlaufwerk, als CD-Rom
Laufwerk etc. ausgestaltet sein.
Der Handelsautomat 10 weist ferner eine digitale Kommunikationsschnittstelle 12
auf, über die der Handelsautomat 10 Daten mit anderen, an das Kommunikati
onssystem 3 angeschlossenen System, beispielsweise Benutzersystemen, ande
ren Börsensystem, Inkasso-Systemen etc., austauschen kann. Es können auch
mehrere Kommunikationsschnittstellen 12 vorgesehen sein. Die Kommunikati
onsschnittstelle 22 kann Daten an das Kommunikationssystem 3 senden und
Daten von dem Kommunikationssystem 3 empfangen.
Der Handelsautomat 10 weist des weiteren einen Hauptprozessor auf, auf dem
das Verfahren zum Handel auf dem elektronischen Handelsplatz im wesentlichen
abläuft. In Fig. 2 ist als Hauptprozessor eine CPU 13 gezeigt. Als Hauptprozessor
kann aber auch eine beliebige Anzahl von CPUs dienen. Durch die CPU 23 wer
den Instruktionen abgearbeitet, die in einem Speicher 24 gespeichert sind. Die
Benutzerschnittstelle 11, die Kommunikationsschnittstelle 12, die CPU 13 und der
Speicher 14 sind über einen Datenbus des Handelsautomaten 10 miteinander
verbunden. Der Datenbus kann ein interner Datenbus, oder bei einem verteilten
System ein Netzwerk sein.
Der Speicher 14 weist einen Abschnitt auf, in dem ein Betriebssystem 15 gespei
chert ist. Das Betriebssystem 15 steuert grundlegende Operationen des Handels
automaten 10, wie die Ein- und Ausgabe von Daten, Zugriff auf Peripheriegeräte,
Prioritätseinteilung von Prozessen, die auf der CPU 13 laufen, etc. Der Speicher
14 weist des weiteren einen Bereich 15 auf, in dem ein oder mehrere ausführbare
Programme gespeichert sind, die auf der CPU 13 ablaufen können. Des weiteren
ist ein Teil des Speichers mit Daten 16 versehen, mit denen das Betriebssystem
15 oder das Programm 16 arbeiten. Der Speicher 14 kann ganz oder zu einem
Teil aus einem Speicher nur mit Lesezugriff oder ganz oder nur zu einem Teil aus
einem Speicher mit Lese- und Schreibzugriff bestehen. Als Speicher 24 können
auch CD-ROMs Festplatten, andere Computer etc. verwendet werden.
Wie in der Fig. 2 weiter zu erkennen ist, ist ein Benutzersystem 20, entspre
chend einem der Benutzersysteme 1.1 bis 1.n in der Fig. 1 analog dem Handels
system 10 aufgebaut.
Fig. 3 zeigt schematisch die Zusammenwirkung zwischen dem Handelsautoma
ten 10 und einem Benutzersystem 20. Auf dem Benutzersystem 20 läuft lokal ein
Benutzerprogramm 101, das über die Datenkommunikationsleitung 2 und das
Datenkommunikationssystem 3 Daten mit einem Benutzerprozess 102 aus
tauscht. Das Benutzerprogramm 101 stellt die Schnittstelle dar, über die ein
Marktteilnehmer mit dem Handelsautomaten 10 interagiert. Auf Seiten des Han
delsautomaten 10 läuft eine Kommunikationsprozess 102, der die vom Benutzer
system, dem "Marktteilnehmer", ausgesandten Daten empfängt und zur Weiter
bearbeitung an interne Prozesse weiterleitet. Im Handelsautomaten 10 sind ferner
eine Reihe von Datenbanken 103 vorhanden, in denen Daten gespeichert sind.
Mit diesen Daten werden die vom Marktteilnehmer an den Handelsautomaten 10
gesandten Daten, beispielsweise ein Auftrag oder ein Marktprüfungsauftrag,
weiter bearbeitet. Ein Teil 104 der Datenbanken kann auch ausgelagert sein und
von externen Systemen 105 auf Anfrage des Handelsautomaten automatisch be
reitgestellt werden.
Fig. 4 zeigt die funktionelle Aufteilung des Handelsautomaten 10, wie sie von den
verschiedenen, im Speicher 14 gespeicherten und durch die CPU 13 ausgeführ
ten Programmen realisiert ist.
Der elektronische Marktplatz 10 umfaßt ein Kernsystem 110, das die wesentli
chen Funktionen des Handelsautomaten zur Schaffung des elektronischen
Marktplatzes ausführt, wie den Empfang von Aufträgen und Marktprüfungsaufträ
gen, die Verarbeitung der Auftragsparameter und das Erstellen und Senden von
Matching-Vorschlägen.
Das Kernsystem beinhaltet ein Transferkostenmodul 112, durch das die Transfer
kosten berechnet werden und die Auftragsparameter in Abhängigkeit von der je
weiligen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung geändert werden. Hierzu weist
das Transferkostenmodul Recheneinheiten wie Multiplikationseinheiten, Addier
werke bzw. -einheiten, Integratoren und Interpolationseinheiten auf.
Das Kernsystem 110 umfasst des weiteren einen Komparator 114, der die Auf
tragsparameter eines Auftrags eines Marktanbieters mit den Marktprüfungspara
metern eines Marktanbieters vergleicht und ein Vergleichsergebnis in digitaler
Form bereitstellt. Auch der Komparator kann Rechenwerke umfassen, um Ver
gleiche zwischen Parametern durchführen zu können, die selber keinen exakten
Wert darstellen, sondern eine über einen Wertebereich definierte Funktion dar
stellen.
Das Kernsystem 110 umfasst auch einen Generator 115, an den das Vergleichs
ergebnis des Komparators 114 weitergeleitet wird, und der aus dem Vergleichs
ergebnis einen Matching-Vorschlag erstellt. Dazu weist der Generator 115 eben
falls Rechenwerke auf, um in Abhängigkeit von den Marktprüfungsparametern
oder den Auftragsparametern eine Wertung und Gewichtung der einzelnen, im
Matching-Vorschlag enthaltenen Aufträge durchzuführen.
Das Kernsystem 110 umfasst schließlich noch eine Mehrzahl von Datenbanken
117, in denen Informationen gespeichert sind, auf die der Handelautomat 10 bei
der Erstellung des Matching-Vorschlags automatisch zugreift. Diese Datenbanken
117 beinhalten eine Auftragsdatenbank 118, in der die derzeit gültigen, vom Han
delsautomaten 10 empfangenen Aufträge von Marktanbietern mit ihren Auftrags
parametern abgespeichert sind, eine Produktdatenbank 119, in der produktspezi
fische Parameter der mit dem Handelsautomaten handelbaren Produkte gespei
chert sind. Unter den Datenbanken 117 befindet sich auch eine Benutzerdaten
bank 120, in der benutzerspezifische Informationen über die am Handelsauto
maten tätigen Marktteilnehmer abgelegt sind. Außerdem ist eine Transferkosten
datenbank 121 vorgesehen, in der Informationen über die Transferkosten zur
Verbringung der Produkte von einem Ort an einen anderen Ort gespeichert sind.
Die Datenbanken 117 sind für die Marktteilnehmer gewöhnlicherweise in ihrer
Gesamtheit nicht einsehbar.
Der Handelsautomat 10 weist ferner ein Verwaltungsmodul 125, ein Buchhal
tungsmodul 126, ein Zahlungsmodul 127, ein Sprachmodul 128 und ein Wäh
rungsmodul 129 auf, die im folgenden kurz beschrieben werden:
Das Verwaltungsmodul 125 dient zur Wartung und Pflege des Handelsautomaten
10 und erlaubt Eingriffe in die Module 110 bis 129 des Handelsautomaten 10
durch den Betreiber des elektronischen Marktplatzes.
In dem elektronischen Marktplatz 10 kann ein Buchhaltungsmodul 126 enthalten
sein, das die Buchhaltung des elektronischen Marktplatzes 10 für dessen Betrei
ber automatisch ausführt. Das Buchhaltungsmodul 126 überwacht die empfange
nen Aufträge der Marktanbieter und die Marktprüfungsaufträge der Marktbewer
ber sowie die zwischen Marktanbietern und Marktbewerbern abgeschlossenen
Verträge. Anhand dieser Informationen erstellt das Buchhaltungsmodul automa
tisch Gebührenrechnungen für die Marktteilnehmer, die über das Zahlungsmodul
dann automatisch abgewickelt werden können.
Über das Zahlungsmodul 127 kann bei einem erfolgreichen Abschluß eines Kauf
vertrages zwischen einem Käufer und einem Verkäufer automatisch die Zahlung
abgewickelt werden. Dazu ist das Zahlungsmodul 127 über eine Datenkommuni
kationsleitung, in Fig. 3 nicht dargestellt, mit einem externen Inkasso-System,
beispielsweise einem Kreditinstitut 130, verbunden. Durch den Datenaustausch
mit dem Kreditinstitut 130 können Geldtransfers zwischen Marktteilnehmern oder
von Marktteilnehmern an den Handelsautomaten automatisch vom Handelsauto
maten 10 ausgeführt werden.
Um den elektronischen Marktplatz 10 in einer Vielzahl von Ländern international
einsetzen zu können, und um zu berücksichtigen, dass Käufer und Verkäufer
nicht in den selben Ländern sitzen müssen, weist der elektronische Marktplatz 10
ein Sprachmodul 128 und ein Währungsmodul 129 auf.
Das Sprachmodul 128 ist mit einer Sprachdatenbank 128a ausgestattet, in der
die verschiedenen Sprachen abgespeichert sind, mit der das Benutzerprogramm
101, vgl. Fig. 3, die vom Handelsautomaten 10 empfangenen Daten darstellt.
Das Währungsmodul 129 berücksichtigt unterschiedliche Währungen im Auftrag
eines Marktanbieters und dem Marktprüfungsantrag des Marktbewerbers. Der
Handelsautomat stellt diese Unterschiede durch einen Vergleich der Marktprü
fungsparameter und der Auftragsparameter automatisch fest und aktiviert das
Währungsmodul, um die Währungen auf die im Marktprüfungsauftrag angegebe
ne Währung umzurechnen. Dazu kann das Währungsmodul mit einem externen
System 131, beispielsweise einer Währungsbörse, verbunden sein, das über eine
Datenkommunikationsleitung ständig oder auf Anfrage die Währungskurse an
den Handelsautomaten weiterleitet.
Im folgenden wird die Funktion des elektronischen Marktplatzes anhand von Be
nutzungsbeispielen beschrieben.
Bevor ein Benutzer als Marktteilnehmer am elektronischen Marktplatz teilnehmen
kann, muß er sich als neuer Benutzer im Handelsautomaten registrieren lassen.
Die Registrierung findet vorzugsweise automatisch über die Datenkommunikationsleitung
2 statt. Über die Datenkommunikationsleitung wählt sich der neue Be
nutzer in den Handelsautomaten ein und macht Angaben zu seiner Identifikation,
zu seinem Standort und zu seiner Kontaktierung. Die neuen Benutzerdaten wer
den vom Kernsystem automatisch in die Benutzerdatenbank 120 eingetragen.
Über das Verwaltungsmodul 125 kann die Authentizität und die Qualität der sich
registrierenden Benutzer kontrolliert und einzelnen Benutzern der Zugang zum
Handelsautomaten verwehrt werden. Der Handelsautomat 10 erstellt automatisch
Kennungsdaten wie Passwörter und Benutzer-IDs für die Benutzerkennung.
Nach Abschluss der Registrierung benachrichtigt der Handelsautomat den neuen
Benutzer über die Datenkommunikationsleitung über die erfolgreiche Registrie
rung.
Um einen sicheren Datenaustausch zwischen dem Benutzersystem 20 und dem
Handelsautomaten 10 zu gewährleisten, kann der Handelsautomat 10 zur Daten
übertragung ein Verschlüsselungsmodul (nicht gezeigt) verwenden, durch das die
ausgetauschten Informationen Dritten nicht zugänglich gemacht werden.
Um am Markt teilnehmen zu können, wählt sich der registrierte Benutzer über
sein Benutzerprogramm 101 in den Handelsautomaten ein und gibt dort seine
Kennung und sein Paßwort ein. Stimmen Kennung und Paßwort mit dem in der
Benutzerdatenbank gespeicherten Kennung und Paßwort überein, so gibt das
Kernsystem 110 dem Benutzer den Zugang zum elektronischen Marktplatz frei.
Mit der Zugangsberechtigung kann der Benutzer jederzeit seine benutzerspezifi
schen Daten ändern. Zu diesen benutzerspezifischen Daten gehören neben den
benutzeridentifizierenden Angaben auch orderspezifische Daten oder Parameter,
die einzelne, bei Aufträgen zu berücksichtigende Kriterien festlegen. Diese Krite
rien entsprechen den Voreinstellungen für spätere Aufträge.
Die orderspezifischen Parameter umfassen beispielsweise:
- - das minimale Gewicht pro Auftrag, um eine Versendung der gekauften o der verkauften Güter in zu kleinen Mengen zu verhindern;
- - das minimale Rating des Vertragspartners bezüglich Produkt-, Liefer-, Zahlungs- und Verpackungsqualität;
- - die minimale Matching-Überdeckung eines Auftrags bezüglich Preis, Stückzahl und Anzahl der gelieferten Produkte in Prozent;
- - die Kennung von Marktteilnehmern, mit denen er keinen Vertragsschluß tätigen will (Negativliste) bzw. mit denen er bevorzugt Verträge abschlie ßen will (Positivliste), wobei jeder Marktteilnehmer Mitglied seiner eigenen Negativliste ist, um eine Matching mit den eigenen Aufträgen zu vermei den; und
- - die bevorzugte Währung und die bevorzugte Sprache des Marktteilneh mers.
In Fig. 5 ist schematisch die Funktion des Handelsautomaten 10 dargestellt. In
der Auftragsdatenbank 119 sind die Auftragsparameter von Aufträgen - Kaufan
gebote oder Verkaufsangebote - einzelner Marktanbieter 20 gespeichert.
Die Erstellung eines Auftrags findet im privaten Bereich des Marktteilnehmers auf
dem Benutzersystem 20 oder im Handelsautomaten 10 statt, ohne dass ein ande
rer Marktteilnehmer Einsicht in den Vorgang der Auftragserstellung nehmen kann.
Der private Bereich kann sich physikalisch auf dem Benutzersystem 20, auf dem
Handelsplatz oder auf einem beliebigen anderen System befinden.
Zur Erstellung seines Auftrages gibt ein Benutzer auf seinem Benutzersystem 20
über die Benutzerschnittstelle 21 die produktspezifischen Auftragsparameter,
durch die das Produkt beschrieben wird, und die auftrags- oder orderspezifischen
Auftragsparameter, beispielsweise die Anzahl der gewünschten Produkte, den
gewünschten Preis und den Liefertermin, ein.
Ein wichtiger Aspekt des erfindungsgemäßen Handelsautomaten ist die Möglich
keit des Marktanbieters, unscharf beschriebene Aufträge zu erzeugen. In der
Produktdatenbank 119 sind verschiedene Produkte mit jeweils einer endlichen
Anzahl von Produktparametern beschrieben. Diese Produktparameter sind bei
Schrauben beispielsweise die Größe, die Materialklasse, die Oberflächenbe
handlung und die Farbe. Diese Produktparameter können entweder exakt, durch
genaue Angabe des gewünschten Parameters, oder unscharf, durch Angabe ei
nes Parameterbereichs oder mehrerer Ausprägungen, in den Marktprüfungspa
rametern bestimmt sein. Falls eine Ausprägung der Produktparameter, beispiels
weise die Farbe, für den Marktbewerber völlig uninteressant ist, kann er sie als
"Wild-Card" auch gänzlich unbestimmt lassen. Ein Auftrag mit einer Teilmenge
von bereichsweise angegebenen oder freigelassenen Produktparametern wird als
unscharfer Auftrag bezeichnet.
Schließlich muss der Benutzer noch angeben, wie lange sein Auftrag gültig sein
soll. Der Handelsautomat berücksichtigt Aufträge nur innerhalb der Auftragsgül
tigkeitsdauer. Vor Eintritt oder nach Ablauf der Gültigkeitsdauer stellt der Han
delsautomat die Aufträge für Marktprüfungsaufträge nicht zur Verfügung.
Auf die gleiche Weise wie ein Einzelauftrag kann auch ein Rahmenauftrag erstellt
werden. Hierzu muß der Benutzer zusätzlich noch angeben, wann der Rahmen
auftrag zum ersten Mal ausgeführt werden soll, wie viele Einzelaufträge und in
welchem Abstand diese Einzelaufträge ausgeführt werden sollen. Da die Einzel
aufträge eines Rahmenauftrages identisch sind, werden bei einer Änderung des
Einzelauftrages sämtliche dazugehörigen Einzelaufträge gleichzeitig geändert.
Der Handelsautomat erlaubt auch die Angabe von mengenabhängigen Preisen.
So kann beispielsweise für eine minimale Stückzahl und für eine maximale
Stückzahl jeweils ein unterschiedlicher Stückpreis angegeben werden. Das
Kernmodul interpoliert dann zwischen diesen beiden Grenzwerten, um eine
Preisfunktion in der Abhängigkeit von der Ordermenge herzustellen. Der Mat
ching-Vorschlag wird in diesem Fall von Handelsautomaten auf Grundlage des
interpolierten Preises berechnet. Das Kernsystem 110 akzeptiert auch eine Mehr
zahl von Stückpreis-Mengen-Paaren und wählt automatisch eine entsprechende
Interpolationsfunktion in Abhängigkeit von der Anzahl der Preis-Mengen-Paare.
Nach Angabe aller Auftragsparameter kann sich der Benutzer entscheiden, ob er
den Auftrag in den öffentlichen Bereich auf der Auftragsdatenbank dem durch den
Handelsautomaten gesteuerten Zugriff von Marktbewerbern zur Verfügung stellen
will, oder ob er den gerade erstellten Auftrag im Rahmen einer Marktprüfung ge
gen die Aufträge in der Auftragsdatenbank testen will.
Entschließt sich der Marktteilnehmer zu einer Veröffentlichung seines Auftrags,
so erzeugt er an seinem Benutzersystem 20 durch Betätigung eines Schaltele
ments ein Auftragssignal. Auf das Auftragssignal hin nimmt der Handelsautomat
10 das Angebot des Marktteilnehmers automatisch aus dessen privaten Bereich
und speichert es in der Auftragsdatenbank 118. Um einen schnellen Zugriff auf
die Datenbank 118 zu ermöglichen, kann der Handelsautomat 10 vor dem Able
gen in der Datenbank eine automatische Bearbeitung und Konvertierung des
Auftrags in das Datenbankformat durchführen.
Entschließt sich der Marktteilnehmer zu einer Marktprüfung, so erzeugt er an sei
nem Benutzersystem 20 durch Betätigung eines Schaltelements ein Marktprü
fungssignal. Auf das Marktprüfungssignal hin testet der Handelsautomat 10 den
erstellten Auftrag gegen den Markt. Der Markt wird dabei durch die in der Auf
tragsdatenbank gespeicherten, derzeit gültigen Aufträge gebildet. Die Marktprü
fung bildet die Hauptfunktion des Handelsautomaten 10 und kann vom Handels
automaten 10 für einen Auftrag im öffentlichen oder im privaten Bereich durch
geführt werden.
Der Ablauf der Marktprüfung wird nun unter Bezug auf Fig. 5 beschrieben.
Der Handelsautomat 10 empfängt über seine an das Kommunikationssystem 3
angeschlossene Kommunikationsschnittstelle 12 einen Marktprüfungsauftrag 150,
der in digitaler, elektronischer Form vorliegt. In dem Marktprüfungsantrag sind
orderspezifische Parameter 151 und produktspezifische Parameter 152 enthalten.
Der Handelsautomat 10 kann Marktprüfungsaufträge von einer Vielzahl von Pro
duktklassen, beispielsweise Schrauben und Muttern durchführen. Das Kernsys
tem bestimmt zunächst anhand der produktspezifischen Parameter 152 automa
tisch die Produktklasse, innerhalb derer die Marktprüfung stattfinden soll.
Ist die Produktklasse bestimmt, so kann das Kernsystem 110 eine zunächst gro
be Suche in der Auftragsdatenbank durchführen, um eine erste, grobe Voraus
wahl anhand einer Teilmenge der auftrags- und produktspezifischen Parameter
von komplementären Angeboten durchzuführen. Dazu kann dem Transferkos
tenmodul 112 ein Komparator mit einem Rechenwerk (nicht gezeigt) vorgeschal
tet sein, der über eine Leseeinheit Zugriff auf die Auftragsdatenbank hat.
Das Transferkostenmodul 112 berechnet die Transferkosten als Funktion der
Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung sowie der oder- und produktspezifischen
Parameter 151, 152.
Dazu liest das Transferkostenmodul 112 Informationen über die produktspezifi
schen Transferkosten aus der Produktdatenbank 119. Dies ist beispielsweise das
Stückgewicht und das Packungsvolumen der im Marktprüfungsauftrag enthalte
nen Produkte. Des weiteren liest das Transferkostenmodul 112 aus der Benut
zerdatenbank 120 Informationen über den Standort und die Präferenzen jeweils
des Marktbewerbers und des Marktanbieters. Die Benutzerpräferenzen können
beispielsweise bestimmte Anforderungen an die Versandart umfassen. Mit den
Informationen über die benutzerspezifischen und die produktspezifischen Trans
ferkosten berechnet das Transferkostenmodul 112 automatisch die Transferkos
ten unter Zuhilfenahme der Transferkostendatenbank 121. Dabei berücksichtigt
das Transferkostenmodul 112 automatisch die orderspezifischen Parameter wie
die Auftragsmenge.
Mit Hilfe eines integrierten Rechenwerks berechnet das Transferkostenmodul 112
für den individuellen Auftrag und die individuelle Marktanbieter-Marktbewerber-
Paarung die Transferkosten 153 und ändert den Auftragspreis in den Auftragspa
rametern entsprechend ab. Die durch die Transferkosten geänderten Auftragspa
rameter 153 und die Produktparameter 152 werden dann an den Komparator 114
in digitaler Form weitergeleitet.
Der Komparator 114 vergleicht unter Verwendung eines Rechenwerks die zumin
dest teilweise geänderten Auftragsparameter 153 mit den auftragsspezifischen
Marktprüfungsparametern 151. Dabei filtert der Komparator 114 die passenden
komplementären Marktangebote automatisch als Funktion der auftragsspezifi
schen Parametern heraus. Dabei berücksichtigt der Komparator automatisch un
scharfe Angebote, mengenabhängige Preise und in den Auftrags- und Marktprü
fungsparametern spezifizierte Überdeckungen. Als Ergebnis sendet der Genera
tor 114 eine elektronische Liste 154 an den Generator 116.
Der Generator 116 ordnet die vom Komparator 114 erzeugte elektronische Liste
und erzeugt einen Matching-Vorschlag 155, den er an das Benutzersystems des
Marktbewerbers in digitaler Form sendet.
Der Generator 116 berechnet dabei in Abhängigkeit von orderspezifischen Para
metern und Informationen aus der Benutzerdatenbank 120 eine Listenreihenfol
gen, in der die vom Komparator 114 erzeugte Liste 154 an das Benutzersystem
20 gesendet wird. Hierzu kann sich der Generator physikalisch auch im Benut
zersystem 20 befinden. Zur Berechnung der Reihenfolge verwendet der Genera
tor eine Optimierungsfunktion.
Am Benutzersystem 20 kann sich der Markbewerber den Matching-Vorschlag 155
auflisten lassen und seinem Auftrag gegenüberstellen. Falls er ein passendes
Angebot findet, kann er einen Vertragsabschluss initiieren. Ansonsten kann er für
alle angezeigten Angebote die Marktlage aus der Sicht des Marktanbieters beo
bachten, um entsprechend auf die Mitbewerber reagieren zu können.
Der Marktbewerber kann dann mit veränderten Marktprüfungsparametern eine
erneute Marktprüfung durchführen, um andere, bei der ersten Marktprüfung nicht
aufgefundene Aufträge zu suchen. Die erneute Marktprüfung läuft dann wieder
nach dem in Fig. 5 beschriebenen Schema ab.
Bei der automatischen Marktprüfung kann der Marktbewerber durch eine Ände
rung seiner Marktprüfungskriterien die Auswahl der im Handelsautomaten ge
speicherten Angebote zu steuern. Er kann beispielsweise:
- - eine akzeptierte Abweichung des Angebots vom gewünschten Preis,
- - eine Einhaltung des gewünschten Mindestgewichts und/oder
- - eine Abweichung von der Negativliste spezifizieren, d. h. ob auch Angebote von Marktteilnehmern angezeigt werden sollen, die auf der Negativliste des Marktbewerbers stehen.
Damit kann auch ein bereits erstellter Matching-Vorschlag weiter bearbeitet wer
den und die aufgefundenen komplementären Aufträge nach anderen Regeln be
wertet und aufgelistet werden.
Durch Angabe der Marktprüfungsparameter kann der Marktbewerber auswählen,
ob die Auswahl der Angebote nach Anzahl der Auftragspositionen, Preis, Gewicht
oder Stückzahl optimiert werden soll. Das Benutzersystem listet dann alle Ange
bote, die eine Überdeckung mit dem aktuellen Auftrag des Marktbewerbers ha
ben, in der gewünschten Reihenfolge auf einem Bildschirm auf oder druckt diese
Liste aus. Es zeigt dabei folgende Auftragsparameter an:
- - Anzahl der Auftragspositionen, Stückzahl und Gewicht der Überdeckung (jeweils absolut und relativ bezogen auf den aktuellen Auftrag des Bewer bers),
- - Anteil der Kosten der Überdeckung, die aus der Forderung des Anbieters unter Berücksichtigung der Transport- und Zollkosten entstehen (absolut und relativ bezogen auf den aktuellen Auftrag des Bewerbers),
- - Anteil der Kosten der Überdeckung, die aus dem aktuellen Auftrag des Anbieters entstehen (absolut und relativ bezogen auf den aktuellen Auftrag des Bewerbers) und
- - Zoll- und Transportkosten.
Dabei werden alle diese Parameter aus der Sicht des Marktbewerbers angezeigt.
Die Fig. 6 und 7 verdeutlichen, wie die Transferkosten in den Matching-Vorschlag
einfließen. Die Berechnung des Verkaufspreises hängt davon ab, ob es sich beim
aktuellen Auftrag um einen Kauf oder einen Verkauf handelt. Der Einfachheit be
schränkt sich das Beispiel auf eine einzige Auftragsposition. Bei mehreren Auftragspositionen
fließen die Einzelaufträge jeweils bezogen auf ihren Gesamtanteil
in die Berechnung ein.
In Fig. 6 ist folgender Sachverhalt dargestellt: Ein Verkäufer 200 will eine Menge
von Schrauben, die zu 100% angenommen wird, zu einem Gesamtpreis von 1000 $
ab Werk verkaufen. Mit dieser Marktprüfungsanfrage sucht der Handelsautomat
nach komplementären Kaufaufträgen in der Auftragsdatenbank 118. In der Auf
tragsdatenbank befinden sich zwei Kaufangebote, 201 und 202, von denen der
eine Käufer 201 eine relative Menge von 50% der vom Verkäufer 200 verkauften
Produkte zu einem Gesamtpreis von 570 $ frei Haus kaufen will. Der andere
Käufer 202 will 40% der vom Verkäufer 200 angebotenen Menge für einen Preis
von 450 $ frei Haus. Ohne Berücksichtigung der Transferkosten liegt das Frei-
Haus Kaufangebot des Käufers 201 damit über dem des Käufers 202.
Der Handelsautomat berechnet für die Paarung des Käufers 201 mit dem Ver
käufer 200 die Gesamttransferkosten für den Transport der Ware vom Verkäufer
200 zum Käufer 201 zu 80 $. Diese Kosten müssen von dem frei-Haus-
Kaufangebot des Käufers 201 abgezogen werden, um mit dem Verkaufsangebot
des Verkäufers 200 verglichen zu werden.
Für die Paarung des Käufers 202 mit dem Verkäufer 200 berechnet der Handels
automat die Gesamttransferkosten zu 50 $. Wie beim Käufer 201 werden vom
Kaufangebot des Käufers 202 die Transferkosten abgezogen. Unter Berücksichti
gung der Transportkosten ergibt sich daher ein Kaufangebotspreis von 400 $.
Das Kaufangebot des Käufers 201 entspricht daher bei Berücksichtigung der
Transferkosten dem Verkaufsangebot des Verkäufers 200 für die vom Käufer 201
nachgesuchte Menge. Der Handelsautomat 10 wird daher das Kaufangebot des
Käufers 201 in den automatisch erstellten Matching-Vorschlag aufnehmen.
Da die Transferkosten von der jeweiligen Käufer-Verkäufer-Paarung abhängen,
kann sich für einen anderen Verkäufer 203 mit anderen Verkaufsparametern, bei
spielsweise einem Preis von 900 $ für 100%, hinsichtlich der um die Transfer
kosten bereinigten Preise das Angebot des Käufers 201 als attraktiver erweisen.
In Fig. 7 ist ein Fallbeispiel analog zum Fallbeispiel der Fig. 6 dargestellt, bei dem
vom Handelsautomaten eine Kaufnachfrage als Marktprüfungsanfrage gematcht
werden soll: Käufer 205 sucht eine Menge von 100% zu einem Gesamtpreis von
1000 $ frei Haus. Auf diese Marktprüfungsanfrage hin sucht der Handelsautomat
10 in seiner Auftragsdatenbank 118 nach Angeboten, die in ihren produktspezifi
schen Parametern mit der Marktprüfungsnachfrage übereinstimmen. Der Han
delsautomat findet dabei die Verkaufsangebote der Verkäufer 206 und 207. Ver
käufer 206 bietet 50% der vom Käufer 205 nachgefragten Menge zu einem Preis
von 600 $ ab Werk an. Verkäufer 207 bietet 60% der vom Käufer 205 nachge
fragten Menge zu einem Preis von 670 $ ab Werk an.
Für die automatische Erstellung des Matching-Vorschlags berechnet das Trans
ferkostenmodul zunächst die Transferkosten für die beiden Paarungen Käufer
205-Verkäufer 206 und Käufer 205 zu Verkäufer 206 zu 70 $ bzw. 80 $. Diese
Kosten sind den Ab-Werk-Angeboten der Verkäufer 206 und 207 hinzuzuaddie
ren, bevor der Handelsautomat die Angebote für den Marktprüfungsauftrag hin
sichtlich ihrer Preise optimiert. Nach Berücksichtigung der Transferkosten liegen
beide Verkaufsangebote über dem vom Käufer 205 angestrebten Preis.
Der Handelsautomat wird die Angebote der Käufer 206 und 207 nach einer Kos
tenfunktion bewerten, beispielsweise nach der Abweichung vom gewünschten
Stückpreis des Käufers 205, und in der bewerteten Reihenfolge an das System
des Käufers 205 senden.
Maßgeblich für die automatische Bewertung der Reihenfolge bei der Optimierung
nach dem Preis, wie sie vom Handelsautomaten durchgeführt wird, ist die Diffe
renz zwischen dem gewünschten Preis und dem Angebotspreis bezogen auf den
Gesamtpreis der Überdeckung.
Der aktuelle Auftrag wird gegen alle Angebote (d. h. Aufträge) im Marktplatz ge
prüft, bei denen es eine Überschneidung der Lieferzeiträume zwischen dem aktu
ellen Auftrag und dem Angebot gibt. Bei unscharfen Kaufaufträgen führt der Han
delsautomat ein unscharfes Matching durch: Auftragspositionen, in denen der
Käufer mehrere Ausprägungen oder einen Bereich für einen produktspezifischen
Parameter eines Artikels selektiert hat, werden vom Handelsautomaten mit allen
Verkaufsaufträgen mit einer dieser Ausprägungen gematcht.
Es kann vorkommen, dass in der Marktprüfung mehrere Angebote des gleichen
Marktteilnehmers angezeigt werden. Dies kann dazu führen, dass der maximal
mögliche Matchingumfang zwischen den beteiligten Marktteilnehmern nicht er
reicht wird, weil das Matching nur auftragsweise stattfinden kann. Um diese Situ
ation möglichst weit einzuschränken, versucht der Marktprüfungs-Algorithmus
nach der Bestimmung der Matching-Kandidaten Aufträge des gleichen Anbieters
zu einem (virtuellen) Sammelauftrag zusammenzufassen, indem die einzelnen
Auftragspositionen der beteiligten Aufträge aufsummiert werden. Dabei ist zu be
achten, dass die Lieferzeitüberdeckungen und die vom Käufer gewünschte Über
deckungsvolumina für das Matching eingehalten werden. Dazu sind verschiedene
Heuristiken möglich.
Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie der aktuelle Auftrag im Be
zug auf einen konkreten Auftrag eines Marktanbieters steht, kann der Marktbe
werber eine Marktprüfung mit den Auftragsparametern eines im Matching-
Vorschlag enthaltenen Auftrags durchführen. Damit schlüpft der Marktbewerber in
die Rolle des komplementären Marktanbieters. Der Handelsautomat erstellt zu
dieser Marktprüfungsanfrage automatisch einen Matching-Vorschlag, wie oben
bereits beschrieben wurde. In diesem komplementären Matching-Vorschlag sind
für das komplementäre Angebot zur ursprünglichen Marktprüfungsanfrage alle
möglichen Matching-Kandidaten aufgezeigt, die sich für das entsprechende An
gebot derzeit auf dem Marktplatz befinden.
Dieses Ergebnis entspricht genau der Sicht, die der Marktanbieter bei der Markt
prüfung seines Auftrags erhalten würde. So hat jeder Marktteilnehmer die Mög
lichkeit vor dem Abschluss eines Vertrags oder dem Verwerfen eines Angebots
seinen Auftrag gemäß der Marktlage anzugleichen.
Wenn der Marktbewerber schließlich ein akzeptables Angebot gefunden hat,
kann er durch Senden eines Abschlusssignals an den Handelsautomaten den
Handel perfekt machen. In diesem Fall spricht man von einem Match. Danach
werden die Überdeckungen aus den beteiligten Aufträgen in der Auftragsdaten
bank extrahiert und die reduzierten Aufträge in das jeweilige Portfolio der Markt
teilnehmer übernommen.
Ein Rahmenauftrag kann nur mit einem anderen Rahmenauftrag gematcht (bzw.
in die Vorschlagsliste aufgenommen) werden. Voraussetzung dafür ist, dass
Startzeitpunkt sowie Wiederholungsanzahl und -frequenz der beiden Rahmen
aufträge übereinstimmen. Um diese Einschränkungen einhalten zu können, hat
jeder Marktteilnehmer die Möglichkeit, sich alle im Marktplatz befindlichen Rah
menaufträge anzusehen, ohne seinen eigenen Auftrag gegen den Markt zu prü
fen. Der Benutzer kann aber auch jeden Einzelauftrag eines Rahmenauftrags als
aktuellen Auftrag markieren und dann gegen den Markt prüfen. Sobald ein sol
cher Einzelauftrag gematcht ist, wird der Rahmenauftrag automatisch in den pri
vaten Bereich zurückgezogen.
Im folgenden wird anhand eines Ausführungsbeispiels das automatische Matchen
eines Marktprüfungsauftrags mit Aufträgen bei gebündelten Aufträgen geschil
dert, wie es vom Handelsautomaten unter Berücksichtigung der von der jeweili
gen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung abhängigen Transferkosten durch
geführt wird.
Unter einem gebündelten Auftrag wird dabei ein Bündel von Einzelaufträgen über
verschiedene Produktklassen verstanden, die zu einem Auftrag zusammenge
fasst sind und entsprechend vom Lieferanten in einer Lieferung geliefert werden.
Beim folgenden Beispiel umfassen die Transferkosten die Transportkosten und
die Handlingkosten.
Die Transportkosten sind die Summe aller Kosten, um die vom Marktbewerber in
einem Einzelauftrag angegebene Produktmenge vom Marktanbieter zum Markt
bewerber zu transportieren. Dabei wird angenommen, dass die Transportkosten
PT nur eine Funktion des Gewichts und des Volumens der Order sind: PT = f (kg,
m3). Hier sind allerdings auch weitere Abhängigkeiten denkbar, wie eine Abhängigkeit
von der Entfernung, vom Zeitpunkt der Lieferung oder den beim Transport
durchquerten Ländern.
Im folgenden Beispiel wird angenommen, dass die Transportkosten nur vom Ge
wicht und der Entfernung abhängen.
Aus der Sicht des Käufers sind die Handlingkosten die Summe aller Kosten für
beispielsweise das Handling der Ware im Wareneingang, die interne Verarbei
tung der Rechnung des Lieferanten und alle Kosten des Geldtransfers an das
Konto des Lieferanten.
Aus der Sicht des Verkäufers setzen sich die Handlingkosten beispielsweise wie
folgt zusammen: Handling der Ware im Lager, versandfertiges Verpacken, Hand
ling im Warenausgang und die interne Verarbeitung der Rechnung für den Kun
den.
Die Handlingkosten auf Seiten des Verkäufers und des Käufers sind pro unge
bündelter Order immer gleich und reduzieren sich nach einer Funktion mit der
Anzahl der Orders in einem Bündel PHK = f(Anzahl der gebündelten Orders).
Gemäß dem folgenden Beispiel wird der Handelsautomat bei einer Schrauben
börse verwendet.
Ein Schraubenhändler A in Deutschland benötigt dringend folgende Schrauben
und gibt als Marktbewerber bei seiner Marktprüfung die folgenden Marktprü
fungsparameter an:
Die Handlingkosten pro Lieferung von einem Lieferant belaufen sich auf 1 DM.
Diese Information ist im Handelsautomaten in der Benutzerdatenbank auf einem
Speichermedium gespeichert, kann aber bei Bedarf in den Marktprüfungspara
metern angepasst werden. Der in den Marktprüfungsparametern angegebene
Wert überschreibt den in der Benutzerdatenbank angegebenen Wert, falls beide
unterschiedlich sind.
Das Transferkostenmodul bestimmt aus der Produktdatenbank die Gewichte der
in den Marktprüfungsparametern enthaltenen Produktklassen zu folgenden Wer
ten:
Zum Zeitpunkt der Marktprüfung durch den Schraubenhändler A sind im Han
delsautomaten folgende Aufträge vorhanden:
Der Händler B aus dem Land W hat als Marktanbieter einen Auftrag mit folgen
den Auftragsparametern an den Handelsautomaten geschickt. Da der Händler B
seinen Auftrag in der heimischen Währung abgefasst hat, stellt der Handelsauto
mat die Währung mit Hilfe des Währungsmoduls, das über eine Datenkommuni
kationsleitung den aktuellen Währungskurs empfängt, alle Preise automatisch auf
die Währung des Händlers A um.
Die Handlingkosten des Händlers B betragen gemäß den Auftragsparametern
1 DM pro Lieferung von einem Lieferant.
Zunächst vergleicht der Handelsautomat die produktspezifischen Parameter des
Auftrags des B und des Marktprüfungsauftrags des A. Da keine Unterschiede in
diesem Parametern vorliegen, vergleicht der Handelsautomat als nächstes die
angebotenen Mengen.
Bei den Einzelaufträgen gibt es hier Abweichung von den Mengen des Händlers
A und des Händlers B. Daher testet der Handelsautomat anschließend, ob sich
diese Abweichungen innerhalb der in den beiden komplementären Angeboten
angegebenen Überdeckungsbereiche befindet. Händler B hat beispielsweise an
gegeben, nur dann zu liefern, wenn mindestens 30% der Menge abgenommen
wird, Händler A hat angegeben, nur ein Angebot anzunehmen, wenn mindestens
40% der Menge von einem Anbieter geliefert werden können. Im vorliegenden
Beispiel liegen die beiden komplementären Angebote im jeweiligen Überde
ckungsbereich, so dass der Handelsautomat als nächstes die Transferkosten be
rechnet.
Liegen die Angebotsmengen einzelner Einzelaufträge nicht im jeweiligen Überde
ckungsbereich und hat der Marktbewerber bestimmt, nur Hüllenangebote eines
einzelnen Markanbieters anzunehmen, so würde der Handelsautomat im vorlie
genden das Angebot des A nicht bei der Erstellung des Matching-Vorschlags be
rücksichtigen.
Um den Matching-Vorschlag zu erzeugen, bestimmt der Handelsautomat zu
nächst die Transportkosten, die für die Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung
des A mit dem B anfallen. Der Handelsautomat liest dazu Transferkosteninforma
tionen zum Standort des A im Land V und zum Standort des B im Land W aus der
Transferkostendatenbank aus und berechnet die Transportkosten. Als Ergebnis
dieser Berechnung liegt folgende Abhängigkeit der Transportkosten von dem
Gewicht der Lieferung vor:
Mit diesen Angaben berechnet das Transferkostenmodul den Preis frei Haus für
die Lieferung des Bündelauftrags vom Händler B an den Händler A durch Additi
on der Preise in einer Addiereinheit wie folgt:
Da die Preise unterhalb des von Händler A genannten Preises liegen, nimmt der
Handelsautomat den Auftrag des Händlers B in den Matching-Vorschlag mit auf.
Händler C mit Sitz im Land X hat die folgenden Orders an Schrauben ins System
gestellt:
Das Angebot des Händlers C wird der Handelsautomat ohne Berücksichtigung
der Transportkosten nicht in den Matching-Vorschlag aufnehmen, da der Hüllen
auftrag des A und der Hüllenauftrag des C unterschiedliche produktspezifische
Paramater aufweisen: Der Hüllenauftrag des C beinhaltet keine Schrauben der
Produktklase DIN 931. Das gleiche Ergebnis würde erzielt werden, wenn in einem
Einzelauftrag eine unterschiedliche Länge oder ein unterschiedlicher Durchmes
ser oder ein zu spätes Lieferdatum angegeben wäre.
Vom Händler D im Land Y ist der Auftrag mit den folgenden Parametern im Han
delsautomaten gespeichert:
Als Handlingkosten des Händlers D sind 1 DM in den Auftragsparametern ent
halten.
Zunächst vergleicht, wie oben beschrieben, der Handelsautomat die produktspe
zifischen Parameter sowie die Auftragsmengen und ihre jeweiligen Überde
ckungsbereiche. Im folgenden Fall sei angenommen, dass D keinen Überde
ckungsgrad angegeben hat. Mit dieser Angabe berücksichtigt der Handelsauto
mat nur den Überdeckungsgrad des A. Da die von D angebotene Mengen inner
halb der Überdeckungsgrade der Einzelaufträge des A liegen, erfüllt der Auftrag
des D das Mengenkriterium der Marktprüfungsanfrage des D.
Der Handelsautomat berechnet daraufhin, wie oben beschrieben, zunächst die
Transferkosten für die Martanbieter-Marktbewerber-Paarung des A mit dem D
unter Verwendung der Transferkostendatenbank. Als Ergebnis liegt die folgende
Zuordnung im Speicher des Handelsautomaten vor:
Unter Berücksichtigung der Stückzahlen in der Marktprüfungsanfrage berechnet
der Handelsautomat folgende Preise:
Beim Vergleich der Gesamtpreise findet der Komparator im Handelsautomaten
eine Abweichung im Einzelauftrag 3 fest. Liegt dieser Abweichung außerhalb ei
nes in den Marktprüfungsparametern bestimmten Bereichs, so wird das Angebot
des A in den Matching-Vorschlag mit aufgenommen. Überschreitet diese Abwei
chung einen von A festgesetzten Höchstpreis, so ignoriert der Handelsautomat
das Angebot des D.
Im obigen Beispiel wurde ein Hüllenauftrag vom Handelsautomaten nur dann in
den Matching-Vorschlag aufgenommen, wenn sämtliche Einzelaufträge in ihren
produktspezifischen Parametern übereinstimmten. Allerdings kann der Handels
automat auch so eingestellt sein, dass er einen Hüllenauftrag eines Marktanbie
ters zunächst in seine Einzelaufträge zerschneidet und die Einzelaufträge mitein
ander vergleicht. Die Einzelaufträge mit übereinstimmenden Produktparametern,
die zudem noch innerhalb des vom Marktbewerber spezifizierten Überdeckungs
bereichs der orderspezifischen Parameter liegen, werden dann in eine Resthülle
des Marktanbieters verpackt. Über ein lineares oder nichtlineares Optimierungs
verfahren oder über eine Kostenfunktion kann der Handelsautomat die Resthüllen
nach ihrer Übereinstimmung mit der Gesamtheit der in dem Marktprüfungsauftrag
bestimmten Einzelaufträge gewichten und in der Gewichtungsreihenfolge im Mat
ching-Vorschlag aufnehmen.
Schließlich kann der Handelsautomat auch so eingestellt sein, dass er die Nach
frage eines Einzelauftrages des Marktbewerbers aus mehreren Einzelaufträgen
von Marktanbietern befriedigt. Die Zusammensetzung von Einzelaufträgen als
Antwort auf einen Einzelauftrag kann ebenfalls durch eine lineare oder nicht
lineare Optimierung im Handelsautomaten stattfinden. Dabei können in die Opti
mierung mehrere sich gegenüberstehende Aufträge derselben Marktanbieter-
Marktbewerber-Paarung gegeneinander gewichtet und abgeglichen werden.
Hierzu kann der Handelsautomat mit einer dem Komparator nachgeschalteten
Wertungseinheit versehen sein, welche das Ergebnis des Parametervergleichs
unter Verwendung einer Kostenfunktion wertet.
In diesem Fall würden die Einzelaufträge des C über die 8 mm und die 12 mm
langen Schrauben mit den entsprechenden Einzelaufträgen des A über diese
Schrauben auf die oben bereits beschriebene Weise verglichen werden.
Schließlich ist noch zu beachten, dass der Handelsautomat auch automatisch
ursprünglich unabhängig voneinander angegebene Einzelangebote bei Vorliegen
eines Marktprüfungsauftrages zu einem Hüllenauftrag zusammenfassen kann.
Claims (49)
1. Verfahren zum automatischen Handeln mit durch eine vorbestimmte Anzahl
von Produktparametern beschriebenen Produkten oder Dienstleistungen,
wie Schrauben oder Muttern, auf einem virtuellen Marktplatz unter Verwen
dung eines Handelsautomaten, umfassend die folgenden Verfahrensschrit
te:
- - Empfang mindestens eines digitalen Auftrags mit Auftragsparametern von mindestens einem Marktanbieter über eine digitale Datenkommuni kationsschnittstelle an den Handelsautomaten;
- - Empfang mindestens einer digitalen Marktprüfungsanfrage mit Markt prüfungsparametern von einem Marktbewerber über eine digitale Daten kommunikationsschnittstelle an den Handelsautomaten;
- - automatische Änderung zumindest einer Teilmenge der Auftragspara meter und/oder der Marktprüfungsparameter als Funktion der jeweiligen auftragsabhängigen Marktanbieter-Marktbewerber-Paarung durch den Handelsautomaten;
- - Senden zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Markt prüfungsparameter in elektronischer Form über eine digitale Datenkom munikationsschnittstelle an den Marktbewerber.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatische Berechnung der Transferkosten als Ergebnis der Funkti on der jeweiligen auftragsabhängigen Marktanbieter-Marktbewerber- Paarung durch den Handelsautomaten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- automatische Berechnung der Transferkosten in Abhängigkeit von im
Handelsautomaten gespeicherten Transferkosteninformationen durch
den Handelsautomaten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatisches Auslesen der Transferkosteninformationen aus einer im Handelsautomaten gespeicherten Transferkostendatenbank durch den Handelsautomaten.
5. Verfahren nach Anspruch 4 bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatische Änderung der Höhe der in den Auftragsparametern ent haltenen Auftragspreises um die Transferkosten durch den Handels automaten.
6. Verfahren nach Anspruch 5 bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatische Verminderung des Auftragspreises bei einem Kaufauf trag eines Marktanbieters um die Transferkosten durch den Handels automaten.
7. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatische Erhöhung des Auftragspreises bei einem Verkaufsauf trag eines Marktanbieters um die Transferkosten durch den Handels automaten.
8. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich
der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
- automatische Berechnung von produktspezifischen Transferkosten
durch den Handelsautomaten als Funktion von produktspezifischen
Auftragsparametern oder von produktspezifischen Marktprüfungspa
rametern, beispielsweise Produktart, Produktmenge und Produktge
wicht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatisches Auslesen von produktspezifischen Transferkosten auf Stückbasis aus der Transferkostendatenbank.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatische Multiplikation der produktspezifischen Transferkosten auf Stückbasis mit der in den Marktprüfungsparametern und/oder den Auf tragsparametern enthaltenen Produktmenge durch den Handelsauto maten.
11. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich
der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
- - automatisches Auslesen von Zollkosteninformationen aus der Transfer kostendatenbank durch den Handelsautomaten.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- - automatische Berechnung der Zollkosten als Funktion der jeweiligen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung, der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungsparameter durch den Handelsautomaten.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem zusätzlich der folgende Verfahrens
schritt ausgeführt wird:
- automatische Addition der Zollkosten zu den Transferkosten.
14. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich
der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
- - automatischer und elektronischer Parametervergleich zumindest einer Teilmenge der Auftragsparameter mit einer entsprechenden Teilmenge der Marktprüfungsparameter durch den Handelsautomaten;
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der Handelsautomat die automati
sche Änderung der Auftragsparameter vor dem Parametervergleich durch
führt.
16. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zusätzlich
der folgende Verfahrensschritt ausgeführt wird:
- - automatisches Erzeugen eines Matching-Vorschlags als Funktion des Ergebnisses des Parameter-Vergleichs.
17. Verfahren nach Anspruch 16, zusätzlich der folgende Verfahrensschritt aus
geführt wird:
- - Ausgeben des Matching-Vorschlags über die Datenkommunikationslei tung.
18. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han
delsautomat in Abhängigkeit von einer in den Auftragsparametern enthalte
nen Angebotsgültigkeitsdauer vor dem Eintritt und/oder nach dem Ablauf
der Angebotsgültigkeitsdauer den entsprechende Auftrag nicht für eine
Marktprüfung zur Verfügung stellt.
19. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han
delsautomat die Auftragsparameter nach der Durchführung des Parameter
vergleichs automatisch ändert.
20. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem die Spra
che des über die Datenkommunikationsschnittstelle ausgegebenen Ver
gleichsergebnisses in Abhängigkeit von zumindest einer Teilmenge der
Marktprüfungsparameter und/oder von im Handelsautomaten für den jewei
ligen Marktbewerber gespeicherten Informationen durch Abfrage einer im
Handelsautomaten vorgesehenen Sprachdatenbank automatisch eingestellt
wird.
21. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem die Wäh
rung des über die Datenkommunikationsschnittstelle ausgegebenen Ver
gleichsergebnisses in Abhängigkeit von zumindest einer Teilmenge der
Marktprüfungsparameter und/oder von im Handelsautomaten für den jewei
ligen Marktbewerber gespeicherten Benutzerinformationen durch Abfrage
einer im Handelsautomaten vorgesehenen Währungsdatenbank automa
tisch eingestellt wird.
22. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei zumindest
eine Teilmenge der Marktprüfungsparameter und/oder der Auftragspara
meter und/oder im Handelsautomaten für den jeweiligen Marktbewerber ge
speicherte Benutzerinformationen eine Negativliste von Marktteilnehmern
enthält, mittels welcher der Handelsautomat die in einer der Negativlisten
enthaltenen Marktteilnehmern beim Parametervergleich und/oder bei der Ü
bersendung des Vergleichsergebnisses an den Marktbewerber automatisch
ausschließt.
23. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem zumindest
eine Teilmenge der Marktprüfungsparameter und/oder der Auftragspara
meter und/oder im Handelsautomaten für den jeweiligen Marktbewerber ge
speicherte Informationen eine Positivliste von Marktteilnehmern enthält,
mittels welcher der Handelsautomat die in einer der Positivlisten enthalte
nen Marktteilnehmern bevorzugt gegenüber den in einer der Positivlisten
nicht enthaltenen Marktteilnehmern im Vergleichsergebnis aufnimmt.
24. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han
delsautomat anhand der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungspa
rameter Rahmenaufträge des Marktanbieters und des Marktbewerbers mit
einander vergleicht, wobei die Rahmenaufträge aus einer Mehrzahl von i
dentischen Einzelaufträgen jeweils vom Marktanbieter und Marktbewerber
in einem vorbestimmten und regelmäßigen zeitlichen Abstand voneinander
zusammengesetzt werden.
25. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem der Han
delsautomat bei einem Kaufauftrag eines Marktanbieters eine in den Auf
tragsparametern enthaltene prozentuale Matching-Überdeckung berück
sichtigt.
26. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, bei dem die Auf
tragsparameter und/oder die Marktprüfungsparameter eine Mehrzahl von
Produktstückzahl-Stückpreis-Paaren enthalten, wobei der Handelsautomat
den Parametervergleich nach einer Interpolation der Produktstückzahl-
Stückpreis-Paaren und Erstellung einer Preis-Mengen-Funktion durchführt.
27. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, das des weiteren
den folgenden Schritt umfasst:
- - automatische und elektronische Zahlungsabwicklung nach Abschluss eines Vertrages zwischen zwei Marktteilnehmern.
28. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, das des weiteren
den folgenden Schritt umfasst:
- - automatisches Löschen eines Auftrags nach einem Vertragsschluss in dem Umfang, in dem ein Vertrag zwischen zwei Marktteilnehmern ge schlossen wurde.
29. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, das automatisch
durch den Handelsautomaten bei Empfang einer Marktprüfungsanfrage
durchgeführt wird.
30. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei der Handels
automat die Aufträge nach dem Empfang in einer Auftragsdatenbank auf ei
nem Speichermedium ablegt.
31. Verfahren nach Anspruch 30, wobei die Aufträge vor dem Parameterver
gleich vom Handelsautomaten aus der Auftragsdatenbank ausgelesen wer
den.
32. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei der Handels
automat einem Marktprüfungsauftrag eines Marktbewerbers mehrere kom
plementäre Angebote eines oder mehrerer Marktanbieter, vorzugsweise
durch eine lineare oder nicht-lineare Optimierung, automatisch zuordnet.
33. Verfahren nach einem der oben genannten Ansprüche, wobei der Handels
automat mehrere Aufträge eines Marktanbieters, die vom Handelsautoma
ten als Einzelaufträge unabhängig voneinander empfangen wurden, in Ab
hängigkeit von den Marktprüfungsparametern eines Marktprüfungsauftrages
automatisch zu einem Hüllenauftrag zusammenfasst und die Auftragspara
meter des Hüllenauftrages mit den Marktprüfungsaufträgen vergleicht.
34. Verfahren nach Anspruch 33, wobei der Handelsautomat die Hüllenaufträge
in Abhängigkeit von einer Kostenfunktion zusammenfasst.
35. Handelsautomat für den computerisierten Handel mit durch eine vorbe
stimmte Anzahl von Produktparametern beschriebenen Produkten oder
Dienstleistungen, wie Schrauben oder Muttern, auf einem virtuellen Markt
platz, umfassend
- - mindestens eine Datenkommunikationsschnittstelle, über die dem Handelsautomaten mindestens ein digitaler Auftrag mit Auftragspara metern von mindestens einem Marktanbieter sowie mindestens eine digitale Marktprüfungsanfrage mit Marktprüfungsparametern von min destens einem Marktbewerber elektronisch zuleitbar sind;
- - ein elektronisches, softwaregesteuertes Kernmodul mit einem Para meterkorrekturmodul, an das die Auftragsparameter und/oder die Marktprüfungsparameter geleitet sind, und durch das zumindest eine Teilmenge der Auftragsparameter und/oder der Marktprüfungspara meter als Funktion der jeweiligen Marktanbieter-Marktbewerber- Paarung änderbar ist,
- - ein Mittel zur Ausgabe zumindest der geänderten Auftragsparameter und/oder Marktprüfungsparameter in digitaler Form über die digitale Datenkommunikationsschnittstelle an den Marktbewerber.
36. Handelsautomat nach Anspruch 35, mit einem Speichermedium, auf dem
eine Transferkostendatenbank gespeichert ist, wobei in der Transferkosten
datenbank produktspezifische Transferkosteninformationen zur Verbringung
des Produkts von einem Marktteilnehmer zu einem anderen Marktteilneh
mer enthalten sind;
37. Handelsautomat nach Anspruch 35 oder 36, wobei das Parameterkorrek
turmodul als Transferkostenmodul ausgebildet ist und eine Leseeinheit auf
weist, mittels der die Transferkosteninformationen aus der Transferkosten
datenbank auslesbar und durch das Transferkostenmodul bearbeitbar sind.
38. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 37, wobei ein Speicher
medium mit einer Auftragsdatenbank vorgesehen ist, in der die Aufträge von
Marktanbietern mitsamt den Auftragsparametern gespeichert sind, und wo
bei der Komparator mit einer Leseeinheit verbunden ist, durch die die Auf
tragsparameter aus der Auftragsdatenbank auslesbar sind.
39. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 38, wobei der Handels
automat ein Speichermedium mit einer Benutzerdatenbank aufweist, aus
der Transferkostenparameter der einzelnen Marktbewerber und Marktanbieter
durch eine Leseeinheit auslesbar und an das Transferkostenmodul
leitbar sind.
40. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 39, wobei der Handels
automat ein Sprachmodul mit einer Sprachdatenbank aufweist, durch das
die Sprache des an den Marktbewerber ausgegebenen Matching-
Vorschlags einstellbar ist.
41. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 40, bei dem die Trans
ferkostendatenbank eine Zollkostendatenbank mit von einer Leseeinheit
auslesbaren Zollkosteninformationen aufweist, aus der durch das Transfer
kostenmodul die einer jeweiligen Marktbewerber-Marktanbieter-Paarung
zugeordneten Zollkosten als Funktion der Zollkosteninformationen bere
chenbar sind.
42. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 41, mit einer Multiplikati
onseinheit, die mit dem Transferkostenmodul über eine Datenleitung ver
bunden ist, und durch welche die vom Transferkostenmodul auf Stückbasis
berechneten Transferkosten mit einer in den Marktprüfungsparametern ent
haltenen Anzahl von Produkten multiplizierbar und die Transferkosten bere
chenbar sind.
43. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 42, mit einer Addierein
heit, die mit dem Transferkostenmodul über eine Datenleitung verbunden
ist, wobei die vom Transferkostenmodul berechneten Transferkosten und
die in den Auftragsparametern und/oder Marktprüfungsparametern enthal
tenen Auftragskosten an die Addiereinheit geleitet sind, und durch welche
die Transferkosten und die Auftragskosten voneinander subtrahierbar oder
miteinander addierbar sind.
44. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 43, mit einem Kompa
rator, durch den ein Parametervergleich zumindest einer Teilmenge der
Auftragsparameter mit zumindest einer Teilmenge der Marktprüfungsparameter
durchführbar und durch das bei Abschluss des Parametervergleichs
ein Ausgangssignal erzeugbar ist.
45. Handelsautomat nach einem der Ansprüche 35 bis 44, mit einem Generator
zur Erzeugung eines Matching-Vorschlags als Funktion des Ausgangssig
nals des Generators.
46. Elektronischer Marktplatz mit einem Handelsautomaten, mit mindestens
einem Marktanbieter-System und mit mindestens einem Marktbewerber-
System, die alle über eine digitale Datenkommunikationsleitung miteinander
verbunden sind, wobei das Handelsmodul nach einem Ansprüche 35 bis 45
ausgestaltet ist.
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