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Verfahren zur Herstellung von 6-Halogen-3-oxy-benzoesäureco-halogenalkyl-estern
Es wurde gefunden, daß man Verbindungen mit sehr guter antimycotischer Wirksamkeit
erhält, wenn man 6-Halogen-3-oxybenzoesäuren mit Alkoholen der allgemeinen Formel
H O - (C H2)." - Hal, worin Hal ein Halogenatom und n die Zahlen 2 bis 5 bedeutet,
verestert.
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Als Halogensubstituenten im Benzolkern der nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung als Ausgangsstoffe verwendeten 6-Halogen-3-oxy-benzoesäureester kommen
Chlor, Brom und Jod in Frage.
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Als Alkohole seien beispielsweise 2-Chlor-äthanol-(i), 3-Chlor-propanol-(i),
4-Chlor-butanol-(i), 5-Chlor-pentanol-(i) sowie die entsprechenden Brom- und Jodverbindungen
genannt.
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Die Umsetzung wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung zweckmäßig
durch direkte Veresterung in Gegenwart von katalytisch wirkenden Säuren, beispielsweise
in Gegenwart von gasförmigen Halogenwasserstoffsäuren oder von konzentrierter Schwefelsäure,
bewirkt.
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Selbstverständlich können auch andere für die Darstellung von Estern
bekannte Methoden herangezogen werden, die aber in vielen Fällen nicht so übersichtlich
und glatt verlaufen wie die direkte Veresterung.
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Man kann die Umsetzung gemäß der Erfindung in Gegenwart oder in Abwesenheit
eines Verdünnungsmittels durchführen, wobei als solches vorteilhaft ein Überschuß
des zur Veresterung benötigten Alkohols verwendet wird. Die Reaktion läßt sich sowohl
bei Zimmertemperatur als auch bei erhöhten Temperaturen durchführen, wobei die Umsetzungen
bei höheren Temperaturen in kürzerer Zeit beendet sind.
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Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltenen Verbindungen
stellen wertvolle Arzneimittel dar und sind insbesondere als Antimycotica geeignet.
Sie besitzen als solche neben einer sehr guten Verträglichkeit eine beachtliche
Wirksamkeit. Die antimycotische Wirksamkeit auf festen Nährböden für die unter den
Ziffern i und 2 genannten, nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen Verbindungen
und deren überlegene Wirksamkeit gegenüber dem bekannten, unter Ziffer 3 aufgeführten
6-Chlor-3-oxy-benzoesäure-äthylester sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
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Die angegebenen Verbindungen waren nach den in der Tabelle angegebenen
Zeiten noch ausreichend wirksam, um das Wachstum der genannten Pilze völlig zu verhindern.
Besonders hervorzuheben ist die gute Wirkung der Verfahrensprodukte gegen den besonders
für Oberflächenmycosen verantwortlichen Epidermophyton rubrum.
Tabelle |
Epidermophyton Trichophyton Microsporum |
Präparat rubrum mentagrophytes gypseum |
3 Tage 18 Tage 3 Tage I 18 Tage 3 Tage 18 Tage |
i. 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure- |
2'-chloräthylester . . . . . . . . . . . . . 1 : 1024 000 1
: 512 000 Z : 1024 000 i : 256 ooo i : i28 ooo 1 : 32000 |
2. 6-Brom-3-oxy-benzoesäure- |
2'-chloräthylester . . . . . . . . . . . . . 1 : 1024000 1:
1024000 1 : 1024000 1 : 64000 1 : 1024000 i : i28ooo |
3. 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure- |
äthylester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1: 128 ooo
11: 32000 1: i28 ooo i : 32000 1 : 32000 1 : 16 ooo |
Beispiel i 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure-2'-chloräthyl-ester In eine
Lösung von 86 g 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure in 25o g 2-Chloräthanol-(i) wurde bei
ioo° innerhalb von 4 Stunden Chlorwasserstoffgas eingeleitet. Die abgekühlte, 2o
Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassene Reaktionsmischung wurde unter vermindertem
Druck möglichst vollständig abdestilliert, der verbleibende Rückstand in Äther aufgenommen
und die ätherische Lösung zweimal mit Natriumbicarbonatlösung durchgeschüttelt.
Der nach dem Abdestillieren des Äthers verbleibende Rückstand wurde unter vermindertem
Druck fraktioniert, wobei der 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure-2'-chloräthyl-ester als
ein in der Vorlage sofort kristallisierendes, schwach gelbliches Öl bei Kp.3 v;5
4 193 bis 1g7° in einer Ausbeute von ioo g (85 °/o der Theorie) überging. Die nach
dem Umkristallisieren aus Diisopropyläther erhaltenen weißen Kristalle schmolzen
bei 94 bis g5°.
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Beispiel 2 6-Brom-3-oxy-benzoesäure-2'-chloräthyl-ester In eine Lösung
von 47 g 6-Brom-3-oxy-benzoesäure in 150 g 2-Chloräthanol-(i) wurde bei etwa
ioo° innerhalb von 2 Stunden Chlorwasserstoffgas eingeleitet, die Reaktionsmischung
abgekühlt und weitere 6 Stunden mit Chlorwasserstoffgas behandelt. Man dampfte das
überschüssige 2-Chlor-äthanol-(i) unter vermindertem Druck ab, nahm den Rückstand
in Äther auf und schüttelte nacheinander mehrmals mit Natriumbicarbonatlösung und
Wasser durch. Der nach dem Abdampfen des Äthers verbleibende Rückstand wurde unter
vermindertem Druck fraktioniert, wobei der 6-BrOm-3-oxy-benzoesäure-2'-chloräthyl-ester
als ein schwach gelbes und schwer kristallisierendes Öl vom Kp.o,S 189 bis 1g2°
und in einer Ausbeute von 47 g (810/, der Theorie) erhalten wurde. Aus einem
Gemisch von Essigester und Cyclohexan umgefällt, schmolz der Ester bei 74 bis 76°.
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Beispiel 3 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure-3'-chlorpropyl-ester 43 g 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure
und 120 g 3-Chlorpropanol-(i) wurden in Gegenwart von Chlorwasserstoffgas entsprechend
der im Beispiel i angegebenen Vorschrift zur Umsetzung gebracht und aufgearbeitet.
Nach zweimaliger Destillation unter vermindertem Druck wurde der 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure-3'-chlorpropyl-ester
als ein bei Kp.o,3,,;so,4 185 bis igo° übergehendes farbloses Öl erhalten, das nur
langsam zu einer wachsartigen Kristallnasse erstarrte. Schmelzpunkt 38 bis 4i°,
Ausbeute 36 g (5g °/o der Theorie).
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Beispiel 4 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure-4'-chlorbutyl-ester In eine Lösung
von 43 g 6-Chlor-3-oxy-benzoesäure in ioo g 4-Chlorbutanol-(i) wurde bei etwa 2o°
innerhalb von 5 Stunden Chlorwasserstoffgas eingeleitet und anschließend die Reaktionsmischung
io Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Der nach dem Abdestillieren des überschüssigen
4-Chlor-butanol-(i) verbleibende Rückstand wurde in Äther aufgenommen und nacheinander
mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser durchgeschüttelt. Man dampfte den Äther ab
und destillierte den Rückstand zweimal unter vermindertem Druck, wobei der 6-Chlor-g-oxy-benzoesäure-4'-chlorbutyl-ester
als ein nicht kristallisierendes farbloses, zähes Öl in einer Ausbeute von
50 g (76 °/o der Theorie) erhalten wurde. KP.", 185 bis i87°.
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Beispiel 5 6-Brom-3-oxy-benzoesäure-4'-chlorbutyl-ester Durch Umsetzung
von 21 g 6-Brom-3-oxy-benzoesäure mit 549 4-Chlorbutanol-(i) in Gegenwart von Chlorwasserstoffgas
erhielt man entsprechend der im Beispiel 4 angegebenen Arbeitsweise den 6-Brom-3-oxy-benzoesäure-4'-chlorbutyl-ester
als ein fast farbloses, sehr zähes Öl in einer Ausbeute von 22 g (73 °/o der Theorie).
KP.", 198 bis 2oo°.