DE10008100A1 - Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs - Google Patents
Verfahren zum Verschließen eines DeckendurchbruchsInfo
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Abstract
Verfahren zum schall- und/oder brandschutzsicheren Verschließen eines Deckendurchbruchs im Bereich eines Installationsschachts, wobei der Installationsschacht verschiedene Rohre und/oder Leitungen aufnimmt und nach deren Verlegung der Installationsschacht unter Verwendung einer Schalung im unteren Bereich des Deckendurchbruchs mittels einer Vergußmasse verfüllt wird, wobei als verlorene Schalung eine Platte (20) aus einem relativ weichen Material verwendet wird, in die jeweils Löcher (18, 19) entsprechend der Form und Größe der in dem Installationsschacht verlegten Rohre (12, 13, 15, 16) bzw. Leitungen (17) geschnitten werden und anschließend mit einer feuerbeständigen Vergußmasse verfüllt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum schall-
und/oder brandschutzsicheren Verschließen eines
Deckendurchbruchs im Bereich eines Installationsschachts,
wobei der Installationsschacht verschiedene Rohre und/oder
Leitungen aufnimmt und nach deren Verlegung der
Installationsschacht unter Verwendung einer Schalung im
unteren Bereich des Deckendurchbruchs mittels einer
Vergußmasse verfüllt wird.
Es ist Stand der Technik insbesondere bei Mehrfamilienhäusern
und mehrstöckigen Gebäuden Installationsschächte zu
verwenden, die sich durch die Geschoßdecken hindurch
erstrecken und die verschiedensten Rohre und Leitungen
aufnehmen, die für Versorgungs- und Entsorgungszwecke in dem
jeweiligen Gebäude erforderlich sind. Solche Rohre können zum
Beispiel sein Lüftungsrohre, Abwasserrohre oder dergleichen,
ebenso Warmwasser und Kaltwasserleitungen sowie
Heizungsrohre. Auch Elektroleitungen, Telefonkabel,
Datenleitungen und ähnliches werden häufig in diesen
Installationsschächten verlegt. Im allgemeinen gibt es
Vorschriften, die im Bereich eines Deckendurchbruchs eines
solchen Installationsschachts ein brandschutzsicheres
Verschließen verlangen. Ebenso sind in der Regel
Schallschutzmaßnahmen erforderlich, durch die eine
Schallübertragung im Bereich dieses Deckendurchbruchs von
einer Etage zur anderen vermieden oder zumindest stark
eingedämmt wird.
Die nach dem Stand der Technik geläufige Vorgehensweise zum
Verschließen eines Deckendurchbruchs beispielsweise durch
Vergießen mittels Leichtbeton unter Verwendung einer
herkömmlichen Schalung weist eine ganze Reihe von Nachteilen
auf. Das Einschalen ist sehr aufwendig, da die Schalung um
die diversen Rohre und Leitungen herumgeführt werden muß.
Außerdem wird diese Schalung nach Aushärtung der Vergußmasse
wieder entfernt. Weiterhin sind die üblichen verwendeten
Vergußmassen in der Regel nicht für ein vollständiges
Ausfüllen des Hohlraums in der Decke, der im Bereich des
Deckendurchbruchs vorliegt, geeignet, insbesondere da sie
häufig grobkörnige Bestandteile enthalten und aufgrund der
vielen Leitungen in dem zu verfüllenden Deckendurchbruch zum
Teil relativ enge Hohlräume und Zwischenräume ausgefüllt
werden müssen. Weiterhin hat sich als nachteilig erwiesen,
daß beim Verlegen der diversen Rohre und Leitungen am Bau im
Bereich des Installationsschachts nacheinander verschiedene
Handwerksbetriebe tätig sind, beispielsweise
Lüftungsmonteure, Heizungsmonteure, Installateure für die
Wasser- und Abwasserleitungen, Elektriker für die
Kabelverlegungen etc. Dies führt dazu, daß es keine geregelte
Verantwortlichkeit für das Verschließen des Deckendurchbruchs
im Bereich des Installationsschachts gibt, obgleich dies
aufgrund der Anforderungen hinsichtlich Brandschutz und
Schalldämmung eine wichtige verantwortungsvolle Aufgabe ist.
Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Aufgabe der
Erfindung ist es, ein Verfahren zum schall- und/oder
brandschutzsicheren Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, welches ein besseres Verfüllen
mit einem geringeren Montageaufwand ermöglicht und dabei
gleichzeitig den Brandschutz- und/oder
Schallschutzanforderungen gerecht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum schall- und/oder brandschutzsicheren
Verschließen eines Deckendurchbruchs der eingangs genannten
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Die
Erfindung schlägt vor, daß als verlorene Schalung eine Platte
aus einem relativ weichen Material verwendet wird, in die
jeweils Löcher entsprechend der Form und Größe der in dem
Installationsschacht verlegten Rohre bzw. Leitungen
geschnitten werden und daß anschließend der Hohlraum mit
einer feuerbeständigen Vergußmasse verfüllt wird.
Gegenüber der bisherigen Vorgehensweise hat das
erfindungsgemäße Verfahren eine Reihe von Vorteilen. Es kann
eine relativ dünne Platte verwendet werden, die als verlorene
Schalung dienen kann und in geeigneter Weise entweder
unterseitig unterhalb des Deckendurchbruchs oder in dem
Deckendurchbruch angebracht wird. Wichtig ist, daß das
Material aus dem die Platte besteht insoweit druckfest ist,
daß sie das Gewicht der anschließend einzufüllenden
Vergußmasse aufnimmt und daß sie gleichzeitig aus einem
solchen Material besteht, welches so weich ist, daß es quasi
schnitzbar ist, so daß die an dem Installationsschacht
arbeitenden Personen die für sie erforderlichen Durchbrüche
mit einem einfachen Werkzeug wie zum Beispiel einem Messer in
die Platte einbringen und anschließend die entsprechenden
Rohre oder Leitungen durch diese Löcher oder Durchbrüche
hindurchschieben können.
Die Platte besteht vorzugsweise aus einem sogenannten A1-
Material nach DIN 4102. Dieses Material kann feuerbeständig
sein oder aber gegebenenfalls auch brennbar, da die
brandschutztechnische Funktion von der Vergußmasse übernommen
werden kann.
Das bislang erforderliche aufwendige Einschalen und
Ausschalen als zusätzliche Tätigkeit entfällt, denn die
erfindungsgemäße Platte erfüllt zum einen die Funktion der
Schalung und dient außerdem als Baumaterial zur Erfüllung der
Brandschutzvorschriften im Bereich des Deckendurchbruchs.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können außerdem bislang
erforderliche Stemmarbeiten entfallen ebenso wie das
Einbringen von Kernbohrungen oder dergleichen.
Erfindungsgemäß wird zum Verfüllen eine solche Vergußmasse
verwendet, die zum einen feuerbeständig ist und damit
wiederum Brandschutzvorschriften genügt und die zum anderen
auch zum Zeitpunkt des Vergusses so flüssig sein sollte, daß
sie auch die engen Hohlräume zwischen und neben den Rohren
bzw. Leitungen vollständig ausfüllt. Besonders vorteilhaft
ist es, daß man nach dem Verguß gleichzeitig ein
brandschutzsicheres und ein schallschutzsicheres Verschließen
des Deckendurchbruchs erreichen kann.
Gemäß einer Variante der Erfindung bringt man beispielsweise
die als verlorene Schalung dienende Platte auf Passung
klemmend in den Deckendurchbruch ein.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es
vorgesehen, daß für die als verlorene Schalung dienende
Platte Halterungen vorgesehen sind, die im Bereich des
Deckendurchbruchs an der Decke befestigbar sind.
Ebensogut möglich ist eine Befestigung durch Verkleben unter
der Decke bzw. an den Wänden.
Die Befestigung der Platte mittels solcher Halterungen ist
aber nicht unbedingt erforderlich. Die Platte kann
beispielsweise auch direkt mit eingegossen werden. Auch wenn
die Decke in dem Gebäude eine sogenannte Filigrandecke ist,
kann man ohne zusätzliche Halterungen für die Platte
auskommen und die Platte einfach auf die Filigrandecke
auflegen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum schall- und/oder
brandschutzsicheren Verschließen des Deckendurchbruchs ist
bei jeder Witterung anwendbar. Vorteilhaft ist auch, daß
jeder Handwerksbetrieb, der Rohre oder Leitungen in dem
Installationskanal verlegt, die jeweils für seine Zwecke
notwendigen Löcher in die Platte einbringen kann. Die
Verantwortung für das schall- und/oder brandschutzsichere
Verschließen einschließlich des Verschalens des
Deckendurchbruchs und Verfüllens mit der Vergußmasse liegt
aber in der Hand eines Handwerksbetriebes, der mit den
Anforderungen an Schall- und Brandschutz vertraut ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sehr allgemein angewandt
werden und es gibt keine Beschränkungen hinsichtlich der
Abmessungen und der Geometrie des Deckendurchbruchs. Das
Verfahren kann sehr gut mit der heute üblichen Leichtbauweise
im Innenausbau sowie der insbesondere im Bereich sanitäre
Einrichtungen angewandten Vorwandinstallation kombiniert
werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
Fig. 1 eine vertikale Schnittansicht durch einen
Deckendurchbruch im Bereich eines
Installationskanals gemäß einer Ausführungsvariante
der Erfindung;
Fig. 2 eine entsprechende horizontale Schnittansicht durch
einen Installationskanal im Bereich des
Deckendurchbruchs von Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Deckendurchbruch 10 durch eine Betondecke
11 im Bereich eines Installationskanals. Der
Installationskanal nimmt diverse Rohre auf, beispielsweise
Abwasserrohre 12 und Lüftungsleitungen 13. Die Abwasserrohre
12 können, wenn es sich um Kunststoffrohre handelt zusätzlich
mit einer Brandschutzmanschette 14 umgeben sein, was aber
nicht unbedingt erforderlich ist. Weiterhin nimmt der
Installationskanal Heizungsrohre 15, 16 für Vorlauf und
Rücklauf auf sowie ebenfalls Elektrokabel 17.
Die als verlorene Schalung dienende erfindungsgemäße Platte
20 besteht zum Beispiel aus einem sogenannten A1-Material
nach DIN 4102 sowie relativ weichen Material, so daß der
jeweilige Handwerker die entsprechenden Löcher, die er für
die Durchführung der Rohre 12, 13, 15, 16 sowie Leitungen 17
benötigt, in die Platte 20 hineinschneiden kann. Man kann
diese Löcher, die mit 18, 19 bezeichnet sind, in Fig. 2
besser erkennen.
Für die Befestigung der Platte 20 können die Halterungen 21
dienen, die wie man in Fig. 1 erkennt im Schnitt etwa
winkelförmig sein können, beispielsweise können diese eine Z-
Form aufweisen. Ein Schenkel 21a der winkelförmigen
Halterungen kann auf der Betondecke 11 aufliegen, während ein
unterer Schenkel 21b als Auflage für die Platte 20 dient. In
Fig. 2 erkennt man, daß insgesamt 4 dieser Halterungen 21
jeweils in den Eckbereichen des Installationsschachts
angeordnet sind. Die Befestigung der Halterungen mit ihren
Schenkeln 21a auf der Betondecke 11 kann beispielsweise durch
Befestigungselemente wie Bügel, Schrauben und dergleichen
geschehen. Ebenso kann die Platte 20, falls dies erforderlich
ist, an den Schenkeln 21b der Halterungen 21 verschraubt
werden.
Nach der Befestigung der Platte 20 und Montieren aller
Leitungen etc. wird nun die Vergußmasse 22 in den
Deckendurchbruch gegossen. Die Konsistenz der Vergußmasse 22
ist so, daß sie sich in dem zu verfüllenden Hohlraum gut
verteilt und sämtliche Zwischenräume zwischen den einzelnen
Rohren 12, 13, 15, 16 und Leitungen 17, gut ausfüllt. Nach
der Aushärtung der Vergußmasse 22, die feuerbeständig ist,
ist der Deckendurchbruch schall- und/oder brandschutzsicher
verschlossen. Ein Ausschalen, wie bisher üblich, entfällt.
Claims (10)
1. Verfahren zum schall- und/oder brandschutzsicheren
Verschließen eines Deckendurchbruchs im Bereich eines
Installationsschachts, wobei der Installationsschacht
verschiedene Rohre und/oder Leitungen aufnimmt und nach
deren Verlegung der Installationsschacht unter Verwendung
einer Schalung im unteren Bereich des Deckendurchbruchs
mittels einer Vergußmasse verfüllt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als verlorene Schalung eine
Platte (20) aus einem relativ weichen Material verwendet
wird, in die jeweils Löcher (18, 19) entsprechend der
Form und Größe der in dem Installationsschacht verlegten
Rohre (12, 13, 15, 16) bzw. Leitungen (17) geschnitten
werden
und daß anschließend mit einer feuerbeständigen
Vergußmasse verfüllt wird.
2. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die als verlorene Schalung
dienende Platte (20) auf Passung klemmend in den
Deckendurchbruch (10) eingebracht wird.
3. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß für die als verlorene
Schalung dienende Platte (20) Halterungen (21) vorgesehen
sind, die im Bereich des Deckendurchbruchs (10) an der
Decke (11) befestigbar sind.
4. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(20) geklebt wird unter der Decke (11) bzw. an den
Wänden.
5. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterungen (21) im Schnitt winkelförmig sind, mit
wenigstens einem Schenkel (21a), der an der Decke
festschraubbar ist und mit wenigstens einem Schenkel
(21b), auf dem die Platte (20) auflegbar ist.
6. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Platte (20) aus einem A1-Material gemäß DIN 4102
verwendet wird.
7. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(20) aus einem Material besteht, welches mit einem Messer
oder einem ähnlichen Werkzeug zur Einbringung der Löcher
schnitzbar ist.
8. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(20) in etwa eine Stärke von zwischen 30 mm und 70 mm,
vorzugsweise zwischen etwa 40 mm und 60 mm aufweist.
9. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Vergußmasse (22) ein Flüssigmörtel oder Leichtbeton
dient, der gut fließfähig ist.
10. Verfahren zum Verschließen eines Deckendurchbruchs im
Bereich eines Installationsschachts nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(20) aus Promat oder einem ähnlichen Material mit
vergleichbaren Eigenschaften besteht.
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AT2946U1 (de) | Verdrängungskörper |
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