DE10003046A1 - Zylinder für ein Kolben-Zylinderaggregat - Google Patents
Zylinder für ein Kolben-ZylinderaggregatInfo
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Abstract
Es wird ein Zylinder für hydraulische, pneumatische oder hydropneumatische Aggregate, insbesondere für Schwingungsdämpfer, beschrieben, wobei die Zylinder-Innenwand die Gleitfläche für einen mit einer Kolbenstange verbundenen Kolben bildet. Der Zylinder ist aus mehreren koaxial ineinander angeordnete Hülsen aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet. Vorteilhaft ist es, wenn der Zylinder ein Aluminium-Rohr aufweist, in das eine dünnwandige Hülse eingesetzt ist, die bei einem im Wesentlichen in radialer Richtung verlaufenden Umformvorgang zumindest des Aluminium-Rohrs fest mit diesem verbunden wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Zylinder für hydraulische, pneumatische oder hydrop
neumatische Aggregate, insbesondere für Schwingungsdämpfer, wobei die Innen
wand des Zylinders eine Gleitfläche für einen mit einer Kolbenstange verbundenen
Kolben bildet und der Zylinder aus mehreren koaxial ineinander angeordnete Hülsen
aus unterschiedlichen Werkstoffen besteht.
Durch die DE 41 07 375 A1 ist ein solcher Zylinder bekannt, der ein rohrförmiges
Versteifungsteil aufweist, das mit Durchbrechungen versehen ist und zumindest in
nen mit einem Kunststoffteil versehen ist, das eine Gleitfläche bildet und in die
Durchbrechungen eingreift. Die Verbindung von Versteifungsteil und Gleitfläche er
folgt durch Umgießen oder Umspritzen. Mit einer solchen Zylinderkonstruktion läßt
sich die für Schwingungsdämpfer erforderliche Genauigkeit der Gleitfläche in Um
fangs- und Längsrichtung oftmals nur durch eine teuere nachträgliche und üblicher
weise spanabhebende Bearbeitung erzielen. Die Gleitfläche des Zylinders ist außerdem
hoch beansprucht, so dass das die Innenfläche des Zylinders bildende Kunst
stoffteil aus einem hochfesten und dementsprechend teueren Kunststoff bestehen
muss.
Weiter ist es durch die DE 39 01 526 C1 bekannt, ein Zylinderrohr mit einem Gehäu
se zu umgeben, das aus zwei miteinander verrastbaren topfförmigen Gehäuseteilen
umgeben ist. Diese Gehäuseteile haben die Aufgabe, den Zylinder zu umgeben und
stirnseitig abzudichten, ferner zur Aufnahme der zur Abdichtung und Führung der
Kolbenstange erforderlichen Teile. Eine wesentliche Versteifung des Zylinderrohrs
kann infolge der Schnappverbindung der topfförmigen Gehäuseteile, die als Kunst
stoff-Spritzgussteile ausgeführt sind, jedoch nicht erreicht werden. Dementsprechend
ist eine solche Konstruktion zum Einsatz als Schwingungsdämpfer zwischen den
Radträgern und dem Fahrzeugaufbau wenig geeignet, insbesondere auch deshalb,
weil, bedingt durch die Schnappverbindung der Kunststoff-Gehäuseteile, dieses Ge
häuse kaum ein Widerstandsmoment gegen die auftretenden Querkräfte aufnehmen
kann und deshalb das Metall-Zylinderrohr, das vorzugsweise aus Messing besteht,
entsprechend dickwandig ausgeführt sein muß. Folglich ist eine solche Konstruktion
nicht nur teuer, sondern weist auch ein hohes Gewicht auf.
Im Fahrzeugbau werden zur Gewichtseinsparung möglichst leichte Aggregate, also
auch möglichst leichte Schwingungsdämpfer gefordert. Hierfür eignet sich besonders
Aluminium, jedoch müssen aus Aluminium gefertigte Zylinder starkwandig ausgeführt
sein, damit sie die erforderliche Steifigkeit aufweisen, die infolge der auf die Schwin
gungsdämpfer einwirkenden Querkräfte notwendig ist. Ferner soll die Gleitfläche des
Zylinders verschleißfest und gleitgünstig ausgeführt sein. So ist es beispielsweise
auch aus dem Motorenbau bekannt, die Gleitfläche von Aluminium-Zylindern mit ei
ner Schicht aus gleitgünstigem Werkstoff zu versehen. Hierzu wird beispielsweise
eine Beschichtung mit Chrom oder ähnlichen Materialien oder eine Hartcoatierung
angewendet. Das Aufbringen derartiger verschleißfester Gleitflächen ist sehr teuer
und mit einem hohen Aufwand für die Vorbereitung des Aluminium-Zylinders behaf
tet, damit ein gleichmäßig dicker und einwandfrei auf der Innenfläche des Alumini
um-Zylinders haftender Überzug geschaffen wird. Der teuere Prüfaufwand für solche
Zylinder erstreckt sich auch auf die Maßhaltigkeit der Lauffläche, wobei oftmals eine
Nacharbeit erforderlich wird, beispielsweise eine spanabhebende Bearbeitung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder für hydraulische, pneuma
tische oder hydropneumatische Aggregate, insbesondere für Schwingungsdämpfer
zu schaffen, der bei möglichst geringem Gewicht die geforderte Biegesteifigkeit so
wie eine gleitgünstige und verschleißarme Lauffläche für einen darauf gleitenden
Kolben aufweist und die geforderte Genauigkeit der Gleitfläche ohne nachträgliche
spanabhebende Bearbeitung gebildet wird.
Diese Aufgabe wird entsprechend der Erfindung durch die kennzeichnenden Merk
male von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhaft Ausgestaltungen und Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Einen Zylinder für einen Schwingungsdämpfer mit geringem Gewicht zu schaffen ist
eine der im Fahrzeugbau gestellten Forderungen. Dies ist mit einem Aluminium-
Zylinderrohr erreichbar, jedoch ist eine Lauffläche vorzusehen, die gute Gleiteigen
schaften und möglichst geringen Abrieb aufweist. Entsprechend der Erfindung wird
dies ermöglicht, wenn der Zylinder aus einem Aluminium-Rohr gebildet ist, in das
eine dünnwandige Hülse aus einem verschleißfesten Werkstoff mit gleitgünstigen
Eigenschaften eingesetzt ist. Bei einem Umformvorgang, insbesondere bei einem
Kaltumformvorgang, des Aluminium-Rohrs wird die dünnwandige Hülse durch eine
sich in radialer Richtung ausdehnende Werkstoff-Komponente auf der gesamten
axialen Länge fest mit dem Aluminium-Rohr verbunden. Eine solche Verbindung
zwischen dem Aluminium-Rohr und der Hülse hat gegenüber einem axialen Einpres
sen einer die Lauffläche bildenden Hülse den wesentlichen Vorteil, dass diese Hülse
sehr dünnwandig ausgebildet sein kann. Außerdem bewirkt diese Verbindung von
Aluminium-Rohr mit der Hülse eine hohe Biegesteifigkeit des Zylinders verbunden
mit einem geringen Gewicht.
Vorteilhaft ist es, wenn die dünnwandige Hülse als Stahlhülse ausgeführt ist. Diese
Werkstoffkombination erfüllt besonders die Forderung nach leichtem Gewicht durch
das Aluminium-Rohr und die verschleißfeste und gleitgünstige Lauffläche durch die
Stahlhülse, wobei außerdem die Teile und Verbindungsart kostengünstig herstellbar
ist. Kostengünstig wirkt sich ferner aus, dass eine besondere Vorbereitung der Au
ßenfläche für die erfindungsgemäße Verbindung der Stahlhülse mit dem Aluminium-
Rohr nicht erforderlich ist. Weiter ist vorteilhaft, dass sich diese Verbindung über die
gesamte Länge des Stahlrohrs erstreckt. Auf diese Weise wird zumindest eine kraft
schlüssige Verbindung zwischen der Stahlhülse und dem Aluminium-Rohr geschaf
fen. Eine einfache formschlüssige Verbindung wird erhalten, wenn die Stirnseiten der
Stahlhülse von Endabschnitten des Aluminium-Rohrs übergriffen werden. Für form
schlüssige Verbindungen eignen sich alle Arten von Vorsprüngen und/oder Vertie
fungen. So können auch Vorsprünge auf der Stahlhülse vorgesehen werden, die
beispielsweise aus Umbördelungen an den Hülsenenden bestehen.
Anstelle der Stahlhülse kann problemlos auch eine Hülse aus einem anderen Werk
stoff verwendet werden, wobei der Werkstoff lediglich eine ausreichende Steifigkeit
und die erforderlichen Laufeigenschaften aufzuweisen hat. Vorteilhaft ist eine Stahl
hülse, wobei ein in die Stahlhülse eingeführter Dorn die beim Umformvorgang des
Aluminium-Rohrs auftretenden Radialkräfte aufnimmt. Dies ermöglicht die Verwen
dung einer besonders dünnwandigen Stahlhülse, die beispielsweise eine Wandstär
ke von etwa 0,5 mm und weniger aufweisen kann. Eine sehr günstige Verbindungs
möglichkeit für die Stahlhülse im Aluminium-Rohr wird dann erhalten, wenn die Um
formung durch einen Zieh- oder Kalibriervorgang erfolgt. Hierbei kann beispielsweise
das Aluminium-Rohr radial nach innen und die Stahlhülse radial nach außen umge
formt werden, wobei gleichzeitig eine Verringerung der Rauhtiefe der von der Innen
fläche der Stahlhülse gebildeten Lauffläche erreicht wird. Somit erfordert die Laufflä
che der Stahlhülse keinerlei weitere Feinbearbeitung durch einen speziellen Arbeits
schritt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, eine Stahlhülse mit einer
so geringen Wandstärke anzuwenden, dass deren eigene Formstabilität nicht mehr
gewährleistet ist. In einem solchen Fall erfolgt die Verbindung mit dem Aluminium-
Rohr im Wesentlichen durch die Kombination einer radialen Umformung mit einer
Klebverbindung. Zur Aufnahme der auftretenden Radialkräfte ist in diesem Fall eine
innere Abstützung der Stahlhülse durch einen Dorn unumgänglich.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert.
Der in der Figur gezeigte Zylinder 1 weist ein Aluminium-Rohr 3 auf, in das eine Hül
se eingebettet ist, die aus einem Werkstoff mit gleitgünstigen und verschleißfesten
Eigenschaften gebildet ist und die Lauffläche 7 für einen Kolben bildet. Als sehr ko
stengünstige Zylinderkonstruktion hat sich eine Ausführung herauskristallisiert, bei
der die Hülse als Stahlhülse 5 ausgeführt ist, die durch einen radialen Umformvor
gang des Aluminium-Rohrs 3 mit diesem über die gesamte axiale Länge verbunden
wird und infolge des Umformvorgangs eine kraftschlüssige Verbindung mit radialer
Vorspannung zwischen diesen beiden Teilen geschaffen wird. Vorteilhaft ist eine
formschlüssige Verbindung zwischen dem Aluminium-Rohr 3 und der Stahlhülse 5,
wobei ein beim Umformvorgang gebildeter Abschnitt 11 des Aluminium-Rohrs 3 die
Stirnseite 9 der Stahlhülse 5 übergreift.
Eine kostengünstige Ausführung des Zylinders 1 wird erhalten, wenn das Aluminium-
Rohr 3, das vorteihafterweise im Fließpressverfahren aus einer Aluminium-Ronde,
einem Aluminium-Stab oder -Rohrstück hergestellt wird, durch die radiale Umfor
mungskomponente mit der Stahlhülse 5 formschlüssig verbunden wird. Diese Ver
bindung von Aluminium-Rohr 3 und Stahlhülse 5 wird insbesondere durch einen
Zieh- oder Kalibriervorgang geschaffen, bei dem ein sich auf der Lauffläche 7 ab
stützender Dorn die Radialkräfte aufnimmt, wodurch bei der Verbindung der Stahl
hülse 5 mit dem Aluminium-Rohr 3 die Stahlhülse gleichzeitig mit einer glatten, rei
bungs- und verschleißarmen Lauffläche 7 versehen wird, d. h. es wird in einem einzi
gen Arbeitsgang sowohl die Verbindung zwischen dem Aluminium-Rohr 5 und der
Stahlhülse 5 als auch eine glatte und sehr maßhaltige Lauffläche 7 geschaffen. Bei
einer sehr dünnwandigen Stahlhülse kann die Verbindung auch durch Kombination
einer radialen Umformung mit einer Klebverbindung hergestellt werden, wobei die
auf die Stahlhülse einwirkenden Radialkräfte zwingend von einem Dorn aufgenom
men werden müssen.
Claims (7)
1. Zylinder für hydraulische, pneumatische oder hydropneumatische Aggregate,
insbesondere für Schwingungsdämpfer, wobei die Innenwand des Zylinders die
Gleitfläche für einen mit einer Kolbenstange verbundenen Kolben bildet und der
Zylinder durch mehrere koaxial ineinander angeordnete Hülsen aus unterschied
lichen Werkstoffen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (1)
ein Aluminium-Rohr (3) aufweist, in das eine dünnwandige Hülse eingesetzt ist,
die bei einem im Wesentlichen in radialer Richtung verlaufenden Umformvor
gang zumindest des Aluminium-Rohrs (3) fest mit diesem verbunden wird.
2. Zylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dünnwandige
Hülse durch eine Stahlhülse (5) gebildet ist, die beim Umformvorgang form
schlüssig mit dem Aluminium-Rohr (3) verbunden wird.
3. Zylinder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
formschlüssige Verbindung durch Abschnitte (11) des Aluminium-Rohrs (3) ge
bildet ist, welche die Stirnseiten (9) der Stahlhülse (5) übergreifen.
4. Zylinder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Stahlhülse (5) zur Aufnahme der bei dem Umformvorgang des Aluminium-Rohrs
(3) wirkenden Radialkräfte innen durch einen Dorn abgestützt ist.
5. Zylinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Stahlhülse (5) eine Wandstärke von ca. 0,5 mm und weniger
aufweist und die Verbindung im Wesentlichen durch eine beim Umformvorgang
des Aluminium-Rohrs (3) entstehende radiale Vorspannung gebildet ist.
6. Zylinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Umformvorgang zur formschlüssigen Verbindung der Stahl
hülse (5) im Aluminium-Rohr (3) durch einen Zieh- oder Kalibriervorgang gebildet
ist.
7. Zylinder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Stahlhülse (5) eine sehr geringe Wandstärke aufweist und die
Verbindung mit dem Aluminium-Rohr (3) im Wesentlichen durch die Kombination
einer radialen Umformung mit einer Klebverbindung erfolgt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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---|---|
DE (1) | DE10003046C2 (de) |
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- 2000-01-25 DE DE2000103046 patent/DE10003046C2/de not_active Expired - Fee Related
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Effective date: 20140801 |