DE10002687A1 - Wasserführendes Haushaltsgerät und Verfahren zum Entleeren eines Arbeitsbehälters desselben - Google Patents

Abstract

In einem wasserführenden Haushaltsgerät (1), insbesondere einer Geschirrspül- oder Waschmaschine, mit einem Entleerungssystem zum Entleeren eines Arbeitsbehälters (3), ist gemäß der Erfindung ein Flügelradzähler (23) zur Messung der Entleerungsgeschwindigkeit im Entleerungssystem angeordnet. Auf diese Weise ist eine Erhöhung der Funktionssicherheit bei der Überwachung des Entleerungsvorganges ermöglicht.

Description

Die Erfindung betrifft ein wasserführendes Haushaltsgerät, ins­ besondere eine Geschirrspül- oder Waschmaschine, nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Entleeren eines Arbeitsbehälters eines solchen Haushaltsgerätes nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 4.

Eine herkömmliche Geschirrspülmaschine oder Waschmaschine wird mit einer Arbeitsflüssigkeit zum Reinigen eines Spül- oder Waschgutes betrieben. Diese Arbeitsflüssigkeit wird von einer Wasserversorgungsanlage einem Arbeitsbehälter des Gerätes zuge­ führt. In diesem Arbeitsbehälter findet der Reinigungsvorgang des Spül- bzw. Waschgutes statt. Nach erfolgter Reinigung muß die verschmutzte Arbeitsflüssigkeit aus dem Arbeitsbehälter wieder entfernt werden. Dies geschieht in der Regel durch Ab­ pumpen der Arbeitsflüssigkeit in eine Abwasseranlage, wobei zum Abpumpen eine Entleerungspumpe vorgesehen ist.

Die dem Arbeitsbehälter des jeweiligen Gerätes zugeführte Flüs­ sigkeitsmenge ist für jeden Reinigungsvorgang annähernd gleich groß, ebenso wie bei einer für diese Flüssigkeitsmenge ausge­ legten Entleerungspumpe auch die Abpumpgeschwindigkeit im Normalfall ebenfalls annähernd konstant ist. Aus dieser abzupum­ penden Flüssigkeitsmenge und der Abpumpgeschwindigkeit ist eine Abpumpzeit bestimmt, so daß in dem das Gerät steuernden Reini­ gungsprogramm ein Entleerungsschritt von entsprechender Länge vorgesehen ist.

Wird der Entleerungsvorgang durch irgendein Hindernis beein­ trächtigt, beispielsweise durch ein stark verschmutztes Filter­ sieb, welches zur permanenten Filtrierung der Arbeitsflüssig­ keit vorgesehen ist, oder durch Verstopfung des Entleerungssy­ stems durch Fremdkörperteile, so verringert sich dadurch die Abpumpgeschwindigkeit. Dies hat zur Folge, daß der Arbeitsbe­ hälter nicht vollständig entleert wird, wenn die Abpumpzeit nicht dieser reduzierten Pumpleistung angepaßt wird. Ein nur teilweise entleerter Arbeitsbehälter verursacht jedoch ein Ver­ bleiben von verschmutztem Restwasser, das in einem nachfolgen­ den Reinigungsvorgang das Reinigungsergebnis verschlechtert.

Da ein Auftreten eines solchen ungünstigen Zustandes nicht aus­ geschlossen werden kann, ist es bei Geschirrspül- und Waschma­ schinen bereits bekannt, den Abpumpschritt des Reinigungspro­ grammes auf vollständige Entleerung des Arbeitsbehälters zu überwachen. Dies geschieht nach einem bekannten Verfahren durch Überwachen eines Niveausensors, der in erster Linie dafür vor­ gesehen ist, ein Betriebsniveau der Arbeitsflüssigkeit durch Steuerung eines Wasserzulaufventiles einzustellen. Diese Über­ wachung erfolgt dadurch, daß der während des Füllvorganges ge­ schaltete Sensor auf ein eventuell erfolgtes Rückschalten wäh­ rend des Entleerungsvorganges untersucht wird. Ist während der vorgesehenen Abpumpzeit der Sensor nicht zurückgesetzt worden, so wird die Abpumpzeit entsprechend verlängert und ggf. eine Fehlermeldung generiert.

Eine solche Überwachung des Niveausensors weist jedoch den Nachteil auf, daß in der Regel eine Erkennung einer vollständi­ gen Entleerung nicht möglich ist. Obwohl bekannte Niveausenso­ ren üblicherweise eine Schalthysterese aufweisen, so daß bei einem deutlich unterhalb des Schaltpunktes des Sensors liegen­ den Niveau ein Rückschalten desselben erfolgt, so befindet sich zum Rückschaltzeitpunkt in der Regel trotzdem noch eine nicht unwesentliche Restwassermenge im Arbeitsbehälter, so daß der Niveausensor zurückgesetzt sein kann, obwohl eine vollständige Entleerung nicht stattgefunden hat. Eine sichere Überwachung des Entleerungsvorganges findet also nicht statt.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein wasserführendes Haushaltsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Entleeren eines Arbeitsbe­ hälters eines solchen wasserführenden Haushaltsgerätes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4 anzugeben, durch welche eine verbesserte Überwachung der nahezu vollständigen Entleerung des Arbeitsbehälters gegeben ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung bei die­ sem Haushaltsgerät durch das kennzeichnende Merkmal des An­ spruchs 1 und bei diesem Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 4.

Dadurch, daß in einem wasserführenden Haushaltsgerät mit einem Entleerungssystem zum Entleeren eines vom Haushaltsgerät umfaß­ ten Arbeitsbehälters die Geschwindigkeit des Entleerungsvorgan­ ges insbesondere durch einen Flügelradzähler gemessen und beim Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit eine Fehlerroutine eingeleitet wird, ist eine verbesserte Überwachung der nahezu vollständigen Entleerung des Arbeitsbehälters gegeben.

Die Entleerung des Arbeitsbehälters übernimmt vorzugsweise eine Entleerungspumpe, die die Arbeitsflüssigkeit aus dem Arbeitsbe­ hälter in eine Abwasseranlage pumpt. Der Flügelradzähler analy­ siert in diesem Fall die Abpumpgeschwindigkeit der zu entlee­ renden Flüssigkeit.

Wird durch die erfindungsgemäße Überwachungsanordnung festge­ stellt, daß sich eine reduzierte oder völlig erlahmte Entlee­ rung des Arbeitsbehälters eingestellt hat, so kann eine Meldung dieses Fehlers durch eine Anzeigevorrichtung anzeigbar und/oder diese Fehlernachricht in einem Speicherelement abspeicherbar sein. Dabei ist es sinnvoll, diese Fehlerroutine dann einzulei­ ten, wenn eine Mindestabpumpgeschwindigkeit der Arbeitsflüssig­ keit nicht erreicht wird. Alternativ oder auch zusätzlich kann auch versucht werden, die Arbeitsflüssigkeit trotz der Störung aus dem Arbeitsbehälter zu entfernen, vor allem dann, wenn noch eine wenigstens geringfügige Entleerung möglich ist, indem der ablaufende Abpumpschritt über das regelmäßig vorgegebene Maß hinaus verlägert wird.

Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung eines Aus­ führungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Fi­ gur eine Haushalts-Geschirrspülmaschine in der Seitenansicht mit abgenommener Seitenwand.

Eine Haushalts-Geschirrspülmaschine 1 weist einen Spülbehälter 3 auf, der mit zu reinigendem Spülgut durch Einordnen desselben in Geschirrkörbe 5 beschickbar ist. Die Reinigung der Spülgut­ teile erfolgt durch Besprühen derselben mit einer Spülflüssigkeit mittels zweier Sprüharme 7, wobei unter jedem der beiden Geschirrkörbe 5 jeweils ein Sprüharm 7 drehbar angeordnet ist. Die Sprüharme 7 werden von einer Umwälzpumpe 9 gespeist, welche die Spülflüssigkeit den Sprüharmen 7 über ein Rohrleitungssy­ stem 11 zuführt. Die Umwälzpumpe 9 saugt dabei die Spülflüssig­ keit aus einem als Ablaufwanne 15 ausgestalteten Sumpfbereich des Spülbehälters 3 an, in welchem diese sich nach dem Besprü­ hen der Spülgutteile und dem Abtropfen von denselben sammelt, so daß auf diese Weise ein geschlossenes Umwälzsystem gebildet ist.

Am Ende eines Reinigungsganges muß die verbrauchte Spülflüssig­ keit aus dem Spülbehälter 3 entfernt werden. Dieser Entlee­ rungsvorgang wird von einer Entleerungspumpe 17 durchgeführt, die die Spülflüssigkeit in einen Entleerungsschlauch 19 und an­ schließend in eine Abwasseranlage pumpt.

In der Geschirrspülmaschine 1 befindet sich während eines Rei­ nigungsganges eine Flüssigkeitsmenge von ca. 3,5 l, welche über eine nicht dargestellte Niveausteuereinrichtung eingestellt wird. Diese Flüssigkeitsmenge muß während des Entleerungsvor­ ganges vollständig abgepumpt werden, damit keine Schmutzwasser­ verschleppung in den nachfolgenden Reinigungsgang erfolgt, wel­ ches ein vermindertes Reinigungsergebnis zur Folge haben könn­ te.

Um den Abpumpvorgang auf ein vollständiges Entleeren des Spül­ behälters 3 überwachen zu können, ist zwischen Entleerungspumpe 17 und Entleerungsschlauch 19 ein Meßeinrichtung 21, 23 zur Er­ mittlung der abgepumpten Flüssigkeitsmenge gesetzt. Diese Meßeinrichtung 21, 23 umfaßt im Wesentlichen einen Flügelrad­ zähler 23 und ein den Flügelradzähler 23 aufnehmendes Meßrohr 21, welches einerseits direkt an einem Druckstutzen der Entlee­ rungspumpe 17 anschließt und mit seinem anderen Ende am Entlee­ rungsschlauch 19 unmittelbar angekoppelt ist.

Die Überwachung des Entleerungsvorgangs erfolgt durch eine Mes­ sung des Flüssigkeitsstromes des abgepumpten Schmutzwassers. Der Flügelradzähler 23 dreht sich abhängig von der Strömungsge­ schwindigkeit mit einer entsprechenden Geschwindigkeit. Dabei gibt er über eine nicht näher dargestellte Anschlußleitung ein zu seiner Drehgeschwindigkeit analoges Signal an eine ebenfalls nicht dargestellte Überwachungselektronik ab. In dieser Elek­ tronik ist ein Referenzwert für eine ungehinderte Strömungsge­ schwindigkeit abgespeichert. Unterschreitet das vom Flügelrad­ zähler 23 übermittelte Signal den Referenzwert signifikant, so wird an einer nicht dargestellten Anzeigeelektronik ein Warnsi­ gnal ausgegeben, das den Betreiber der Geschirrspülmaschine 1 auf den Störungszustand hinweist. Gleichzeitig wird die Entlee­ rungspumpe 17 solange weiterbetrieben, bis der Entleerungsvor­ gang vollständig beendet ist. Dieses Ende des Entleerungsvor­ ganges ermittelt sich die Überwachungselektronik aus dem Quoti­ entenwert der Füllmenge von 3,5 l zu der gemessenen Abpumpge­ schwindigkeit. Der Spülvorgang wird solange unterbrochen, bis der Betreiber des Gerätes 1 den Fehler behoben hat und dies durch eine Eingabe an einem Gerätebedienfeld quittiert.

Kommt der Flüssigkeitsstrom vor dem errechneten voraussichtli­ chen Ende des Abpumpvorganges vollständig zum Erliegen, was durch einen stillstehenden Flügelradzähler 23 angezeigt wird, so wird die Entleerungspumpe 17 zu deren Schutz sofort ausge­ schaltet, da dieser Fehler unter anderem von einer Blockierung der Pumpe 17 verursacht sein kann. In jedem Fall wird die Be­ dienperson auf den Fehlerzustand aufmerksam gemacht und das Gerät 1 kann erst dann wieder in Betrieb gesetzt werden, wenn der Fehler behoben ist und dem Gerät 1 dies entsprechend angezeigt wird.

Weist die Geschirrspülmaschine 1 in der Überwachungselektronik ein Speicherelement zur Aufnahme von Fehlercodes, beispielswei­ se als Hinweis für einen eventuellen Kundendiensteinsatz auf, so wird die erkannte Störung des Abpumpvorganges in diesem ab­ gelegt und ist jederzeit abrufbar.

Claims (7)

1. Wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere Geschirr­ spül- oder Waschmaschine, mit einem Entleerungssystem zum Entleeren eines Arbeitsbehälters, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flügelradzähler (23) zur Messung der Entleerungs­ geschwindigkeit im Entleerungssystem angeordnet ist.

2. Wasserführendes Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Entleerungspumpe (17) im Entlee­ rungssystem angeordnet und eine Abpumpgeschwindigkeit ei­ ner Arbeitsflüssigkeit durch die Entleerungspumpe (17) vom Flügelradzähler (23) meßbar ist.

3. Wasserführendes Haushaltsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fehlermeldung durch eine Anzeigevorrichtung anzeigbar und/oder in einem Spei­ cherelement abspeicherbar ist, wenn eine Mindestabpumpge­ schwindigkeit einer Arbeitsflüssigkeit durch eine Entlee­ rungspumpe (17) nicht erreicht wird.

4. Verfahren zum Entleeren eines Arbeitsbehälters eines wasserführenden Haushaltsgerätes, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Entleerungsvorganges gemessen und beim Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit eine Fehlerroutine eingeleitet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flügelradzähler (23) in einem Entleerungssystem des Haushaltsgerätes (1) eine Abpumpgeschwindigkeit einer Entleerungspumpe (17) erfaßt.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Unterschreiten einer Mindestabpumpgeschwindig­ keit eine Fehlermeldung angezeigt und/oder in einem Spei­ chermedium abgespeichert wird.

7. Verfahren nach wenigstens einem der Anspruche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Entleerungsvorgang ver­ längert wird.