DD297333A5 - Verfahren und einrichtung zur desinfektion von pflanzensamen und -fruechten - Google Patents

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DD297333A5
DD297333A5 DD34122990A DD34122990A DD297333A5 DD 297333 A5 DD297333 A5 DD 297333A5 DD 34122990 A DD34122990 A DD 34122990A DD 34122990 A DD34122990 A DD 34122990A DD 297333 A5 DD297333 A5 DD 297333A5
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disinfection
plant seeds
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ambient temperature
temperature
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DD34122990A
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Hans-Juergen Wahl
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Veb Saat- Und Pflanzengut,De
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Abstract

Die Erfindung betrifft Verfahren und Einrichtungen zur Desinfektion von Pflanzensamen und -fruechten, das in der landwirtschaftlichen und gaertnerischen Produktion sowie bei der Aufbereitung, Lagerung und Vermarktung, insbesondere von Futtergetreide angewendet wird. Die Desinfektion wird erreicht, indem das zu behandelnde Gut in einem ersten Verfahrensschritt orthogonal zur Foerderrichtung angeordneten Infrarotheizstaeben zugefuehrt, in einem zweiten Verfahrensschritt in kuerzester Zeit von der Umgebungstemperatur auf die zur Abtoetung der Feld- und Lagerpilze notwendige Temperatur erwaermt und in bekannter Weise in einem dritten Verfahrensschritt mittels Luft auf die Umgebungstemperatur abgekuehlt wird.{Desinfektion; Pflanzensamen; Pflanzenfruechte; Futtergetreide; Infrarotheizstaebe}

Description

Das Verfahren findet Anwendung in der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Produktion sowie bei der Aufbereitung, Lagerung und Vermarktung von Pflanzensamen und -fruchten. Es dient insbesondere in der Getreidewirtschaft zur Gewährleistung einer hohen Qualität des Futtergetreides.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Der während der Produktion und Lagerung von Futtergetreide eintretende Befall mit Feld- und Lagerpilzen führt zu Qualitätsminderungen. Besonders die mycotoxinbildenden Pilzarten wirken sich bei der Verfüttung belasteten Getreide negativ auf die Leistung der Tiere aus. Je nach Infektionsrate wird daher der Einsatz solchen Getreides in der Ration beschränkt, oder die befallenen Partien werden mit anderen Futtermitteln verschnitten.
Bekannt ist die Desinfektion der Oberfläche von Getriede mit chemischen Mitteln, die aber wegen der Toxizität der dabei verwendeten Substanzen für die Behandlung von Futtergetreide aussehe idet.
Neben den chemischen Verfahren sind physikalische Behandlungsverfahren beschrieben worden. Diese beruhen darauf, das Getreide bis auf eine für die Mikroorganismen kritischeTemperatur zu erwärmen. Dazu werden Mikrowellen, Dampf und Wasser verwendet. Dampf und Wasser führen zu einer störenden Befeuchtung des Getreides. Auch bei der Anwendung von Mikrowellen ist die Abgabe von Feuchtigkeit an die Kornobe/fläche nicht auszuschließen. Diese Verfahren haben, bis auf die Heißwasserbeize gegen Flugbrand, keine praktische Anwendung zur Desinfektion von Getreide gefunden.
Als weitere physikalische Verfahren wurden E ehandlungen von Getreide mit Ionen beschrieben. Da jedoch diese Teilchen nur unzureichend in das Korn eindringen, bleibt de Desinfektionswirkung nur auf die Oberfläche beschränkt. Den gleichen Mangel weist auch die Bestrahlung mit UV-Licht auf. Mit WP 242337 ist ein Verfahren bekannt, bei dem niederenergetische Elektronen die Desinfektion von Pflanzensamen und -fruchten bewirken. Ein Mangel dieser Methode ist der technologische Aufwand, der besonders durch das für die Elektronenstrahlerzeugung und -führung erforderliche Vakuum in der Elektronenstrahlkanone und im Bestrahlungsraum bedingt wird.
Mit DE OS 2811061 ist ein Verfahren zur Entkeimung und Konservierung von Schüttgut bekannt, bei dem das Gut unter ständigem Mischen auf einer Wärmefläche auf die für die Abtötung der Mikroorganismen erforderliche Temperatur erwärmt wird. Hierbei werden aber nur geringe Durchsätze erreicht, die den Anforderungen bei der Verarbeitung von Futtergetreide nicht gerecht werden.
Bekannt sind auch Verfahren, bei denen die zur Desinfektion notwendige Erwärmung des Gutes mittels Heißluft erreicht wird. Als Mängel sind hierbei die mit der Luftströmung auftretenden Staubprobleme sowie der geringe Wirkungsgrad anzusehen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren zur Desinfektion von Pflanzensamen und -fruchten zu entwickeln, welches eine hinreichende Abtötung der Feld- und Lagerpilze bei minimaler Beeinflussung der Qualität des behandelten Gutes gewährleistet sowie dessen bedenkenlose Verfütterbarkeit ermöglicht.
Wesen der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Pflanzensamen und -früchte so zu desinfizieren, daß einerseits eine hinreichende Abtötung der Feld- und Lagerpilze erreicht und andererseits das behandelte Gut in seinen Qualitätseigenschaften so wenig wie möglich beeinflußt wird, wobei keine Wiederbefeuchtung des Getreides eintritt.
Gleichzeitig ist ein den jeweiligen Produktionsbedingungen angemessener Durchsatz zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe so gelöst, daß in einem ersten Verfahrensschritt das zu desinfizierende Gut in dünner Schicht orthogonal zur Förderrichtung angeordneten Infrarotheizstäben zugeführt wird. In einem zweiten Verfahrensschritt wird das Gut in kürzester Zeit von der Umgebungstemperatur auf die für die Abtötung der Feld- und Lagerpilze notwendige Temperatur erwärmt. In einem dritten Verfahrensschritt erfolgt in bekannter Weise mittels Luft die Abkühlung des Gutes auf die Umgebungstemperatur.
In Abhängigkeit von der Art der zu behandelnden Pflanzensamen und -früchte sowie deren Infektionsrate wird die zur Abtötung der Feld- und Lagerpilze erforderliche Temperatur stufenlos eingestellt. Die Verweildauer ciej Gutes in dieser Temperatur wird "iU<ir die Fördergeschwindigkeit stufenlos geregelt.
Der Einsatz des Verfahrens zur Abtötung der an der Oberf laiche von Pflanzensamen und -fruchten, die zu Saatzwec'ten bestimmt sind, anhaftenden phytopatnogenen Pilze erfordert eine vorausgehende Prüfung der Keimfähigkeit und der Infekvionsrate, in Abhängigkeit von der verwendeten Temperatur im Labor.
Ausführungsbeispiel Das Verfahren wird anhand eines Anwendungsbeispieles für die Desinfektion von Mais erläutert. Zur Mischfutterproduktion bestimmter Mais, der aufgrund seiner Infektionsrate It. Arbeitsanweisung des Ministeriums für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, Hauptabteilung Veterinärwesen, vom 8.12.1987 in die Beurteilungsstufe 4 eingeordnet
wurde und damit erheblichen Einsatzbeschrankungen unterliegt, wird aus einer Vorlaufzelle über ein Rohrsystem und einem
Dosierspalt in dünner Schicht auf ein Förderband gebracht. Von diesem wird das Gut den orthogonal zur Förderrichtung
angeordneten Infrarotheizstäben zugeführt. Unter diesen wird der Mais bei 375°C in der Ebene des Gutstromes auf die zur
Abtötung der Feld- und Lagerpilze erforderliche Temperatur erwärmt. Im Anschluß daran wird das Gut vom Förderband auf ein Schwingsieb übergeben. Dieses wird von Außenluft durchströmt und so das darüberlaufende Gut auf Umgebungstemperak r
abgekühlt. Von da gelangt der Mais zur Weiterverarbeitung.
Nach der Behandlung weist der Mais eine minimale Infektionsrate auf, kann der Beurteilungsstufe 1 bzw. 2 zugeordnet werden
und ist somit bedenkenlos im Mischfutter oder in der Direktverfütterung einsetzbar.
Die stoffliche Zusammensetzung des behandelten Gutes wird nur geringfügig verändert, was aber It. Befund des Instituts für Futtormittelprüfung und Fütterung Halle-Lettin keine Auswirkungen auf den Futterwert hat.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Desinfektion von Pflanzensamen und -fruchten, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfahronsschritt das Gut orthogonal zur Förderrichtung angeordneten Infrarotheizstäbe zugeführt wird, in einem zweiten Verfahrensschritt das Gut von der Umgebungstemperatur auf die zur Abtötung der Feld- und Lagerpilze erforderliche Temperatur erwärmt wird, wobei letztere regelbar ist und die Verweildauer durch die Transportgeschwindigkeit gesteuert wird und das Gut in einem dritten Verfahrensschritt in bekannter Weise mittels Luft abgekühlt wird.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
DD34122990A 1990-06-01 1990-06-01 Verfahren und einrichtung zur desinfektion von pflanzensamen und -fruechten DD297333A5 (de)

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