DD293045A5 - Anordnung zur Durchführung der Überrefraktion bei Mehrstärkengläsern - Google Patents

Anordnung zur Durchführung der Überrefraktion bei Mehrstärkengläsern

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Durchfuehrung der UEberrefraktion bei Mehrstaerkenglaeser. Um durch die Geraeteaustrittspupille eines Systems zur "freien Refraktion" bedingte Unschaerfen auszugleichen, ist zwischen Testzeichen und Auge eine in den Strahlengang einschwenkbare Lochblende derart angeordnet, dasz sie auf den Fern- oder Nahdurchblickspunkt der getragenen Brille abgebildet wird. Anwendbar in Systemen zur "freien Refraktion". Fig. 1{UEberrefraktion; Mehrstaerkenglaeser; Gleitsichtglaeser; Projektionssystem; Sehtestzeichen; einschwenkbare Lochblende; Ferndurchblickspunkt; Nahdurchblickspunkt; Lochdurchmesser}

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung findet Anwendung bei Refraktionen zur Bestimmung der Änderung der Fehlsichtigkeit des Patienten über eine getragene Gleitsicht-oder Bifocal/Trifocalbrille hinweg („Überrefraktion") sowie in Fällen, wo, unabhängig von der getragenen Brille, die Wirkung einer stenopäischen Lochblende erzielt werden soll.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es ist bereits bekannt, nach der Methode der „freien Refraktion" dem Patienten Testzeichen über Abbildungs- und Korrekturoptiken direkt in die Augen einzuspiegeln.
Nach WPA 61 B/328217 ist für jedes Auge ein Projektionssystem zur Abbildung von Testzeichen vorgesehen, wobei ein Vollspiegel die Testzeichen in das Patientenauge einspiegelt.
Im Falle der „Überrefraktion" trägt der Patient während des Refraktionsvorganges seine Brille. Das optische Projektionssystem ist so dimensioniert, daß der Durchmesser der Geräteaustrittspupille ca. 10 mm beträgt. Innerhalb dieser Abmaße kann der Patient während einer Refraktion, die bis 10 Minuten dauern kann, seinen Kopf bewegen, ohne daß das Gerät nachjustiert werden muß. Das hat besondere Bedeutung bei der binokularen Refraktion, die bei Geräten mit kleineren Geräteaustrittspupillen mit großen Schwierigkeiten verbunden ist bzw. unmöglich wird.
Dieses Konzept bedingt jedoch Schwierigkeiten bei der Überrefraktion von Gleitsichtgläsern. Diese sind bekanntlich so aufgebaut, daß der weitestgehend abbildungsfehlerfreie Fernbereich kontinuierlich in den Nahsichtbereich übergeht. Damit ist verbunden, daß sich sowohl der Wirkungsanstieg als auch der entstehende Flächenastigmatismus unmittelbar an den Fernbereich anschließen.
Erfolgt die Sehzeichenabbildung mit einer Geräteaustrittspupille von 10 mm durch den Fernteil des Gleitsichtglases, tragen also auch die fehlerbehafteten Randzonen des Fernteiles zur Abbildung bei. Die Abbildung erfolgt somit in unterschiedlichen Hauptschnitten mit unterschiedlichen Schnittweiten, so daß das Bild der projizierten Teste nicht in einer Ebene auf der Patientennetzhaut scharf entsteht (Astigmatismus schiefer Bündel). Der Proband kann somit nie ein scharfes Bild sehen, da die örtlich kontinuierliche Wirkungs- und Astigmatismusänderung über die optisch wirksame Fläche des Glases durch die Korrekturmedien des Gerätesystems nicht ausgeglichen werden können.
Die analogen Verhältnisse stellen sich bei der Überrefraktion über den Nachteil einer Gleitfocusbrille ein. Dort stabilisiert sich die Nahbereichswirkung erst ca. 3 mm oberhalb des Nahbezugspunktes, so daß im Bereich oberhalb ebenfalls ein Wirkungsgradient vorhanden ist, welcher die Abbildung negativ beeinflußt. Ähnliches gilt ebenfalls für die Überrefraktion über den Nahteil einer Bifocal- oder Trifocalbrille. Dort hat das eingeschmolzene oder eingeschliffene Nahteil definierte geometrische Abmaße, die wesentlich kleiner als die Geräteaustrittspupille mit 10mm Durchmesser sind.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die beschriebenen Mängel bereits bekannter Systeme zur „freien Refraktion" zu beseitigen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, die aus den relativ großen Austrittspupillen resultierenden Bildunschärfen bei der Überrefraktion zu vermeiden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Anordnung zur Durchführung der Überrefraktion bei Mehrstärkengläsern, insbesondere Gleitsichtgläsern, wobei für jedes Auge ein Projektionssystem, bestehend aus einem Beleuchtungssystem, auswechselbaren Sehtestzeichen, einer Abbildungs- und einer Korrekturoptik, vorgesehen ist, das die Sehteste über einen Spiegel in das Patientenauge abbildet, dadurch gelöst, daß zwischen Testzeichen und Auge eine in den Strahlengang
einschwenkbare Lochblende derart angeordnet ist, daß sie auf den Fern- oder Nahdurchblickspunkt der getragenen Brille abgebildet wird, wobei der Lochdurchmesser der Blende 3 mm beträgt und die Lochblende im wesentlichen in der doppelten Objektbrennweite der Abbildungsoptik angeordnet ist.
Obwohl die Öffnungsblende des optischen Systems so groß gewählt ist, daß die Justierung der optischen Strahlengänge zu den Patientenpupillen leicht möglich ist und geringfügige Kopfbewegungen des Patienten das Meßergebnis nicht verfälschen, treten durch die Erfindung keine Bildunschärfen bei der Überrefraktion auf.
Zusätzlich und überraschend wird die Wirkung einer stenopäischen Lochblende simuliert bei Patienten, welchen bei der Refraktion mittels Phoropter bzw. Probierbrille üblicherweise eine stenopäische Blende direkt vor dem Auge angeordnet wird.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird nachstehend anhand schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1: Eine Darstellung des Strahlenverlaufs eines Projektionssystems, Fig.2: Aufbau eines Gleitsichtglases.
Zur Abbildung von Testzeichen in das Patientenauge ist je ein Projektionssystem, bestehend aus einer Halogenlampe 1, einem Beleuchtungssystem 2 und 3, Sehzeichen 4, Abbildungsoptik 5 und 9, Korrekturoptik (Stokes-Linse) 6 sowie Umlerikspiegeln 8 und 10 vorgesehen. Der Vollspiegel 10 spiegelt die Testzeichen 4 in das Patientenauge 11 ein.
Bei Überrefraktion über eine Gleitfokusbrille 12 oder den Nahteil einer Bifocalbrille wird eine Blende 7 in den Strahlengang eingeschwenkt, welche unmittelbar auf den Durchblickspunkt 7' (Fernbezugspunkt oder Nahbezugspunkt) der getragenen Brille abgebildet wird. Somit wird der optisch wirksame Teil des Glases auf 3 mm beschränkt, nur der kleine Bereich nahe der optischen Achse, der nahezu frei von astigmatischen Fehlern ist, trägt zur Abbildung der Sehzeichen bei.
Eine weitere Verkleinerung des Blendendurchmessers wäre nicht sinnvoll, da die Lochblende wie eine Aperturblende wirkt und somit den in das Auge fallenden Lichtstrom reduziert, was aufgrund der vorgeschriebenen Lichtnormwerte für Sehzeichenprüfungen nur bis zu einer gewissen Grenze statthaft ist.
Bei der Refraktion über den Nahteil einer Brille muß eine Drehung der Spiegel 10 um die horizontale und vertikale Augendrehachse des Patienten erfolgen, um die Abbildung der Testzeichen 4 durch den Nahdurchblickspunkt der Brille 12 zu gewährleisten. Diese Drehung erfolgt mikroprozessorgesteuert in Abhängigkeit von der vom Probanden gewünschten Arbeitsentfernung (analog DD-WP 273711).
In Fig. 2 ist der prinzipielle Aufbau eines Gleitsichtglases dargestellt. Dabeisind BF: Fernbezugspunkt, BN: Nahbezugsunkt, G: Geometrischer Glasmittelpunkt, AP: Austrittspupille des Refraktionssystems.
Bei der Arbeit mit Probierbrille oder Phoropter ist es üblich, speziellen Patienten Loch- oder Schlitzscheiben vor das Auge zu positionieren („stenopäische Blende"). Da die Abbildung T der erfindungsgemäßen Blende 7 auf die getragene Brille ähnliche Wirkungen erzielt wie diese Scheiben (Vergrößerung der Schärfentiefe, Reduzierung des einfallenden Lichtstromes) kann sie im vorgestellten Gerätesystem auch als stenopäische Blende verwendet werden.

Claims (3)

1. Anordnung zur Durchführung der Überrefraktion bei Mehrstärkengläsern, insbesondere Gleitsichtgläsern, wobei für jedes Auge ein Projektionssystem, bestehend aus einem Beleuchtungssystem, auswechselbaren Sehtestzeichen, einer Abbildungs- und einer Korrekturoptik, vorgesehen ist, das die Sehteste über einen Spiegel in das Patientenauge abbildet, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Testzeichen und Auge eine in den Strahlengang einschwenkbare Lochblende derart angeordnet ist, daß sie auf den Fern- oder Nahdurchblickspunkt der getragenen Brille abgebildet wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lochdurchmesser der Blende 3mm beträgt.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochblende im wesentlichen in der doppelten Objektbrennweite der Abbildungsoptik angeordnet ist.

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