DD276826A1 - Verfahren zur herstellung einer gepraegten folie mit farbigem oder transparentem finisheffekt - Google Patents

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DD276826A1
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DD32169688A
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Margot Scheithauer
Wolfgang Kleber
Karla Lang
Hans-Juergen Sirch
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Wtz Holzverarbeitende Ind
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Abstract

Die Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Herstellung einer gepraegten Folie mit farbigem oder transparentem Finisheffekt. Die Erfindung bezieht sich auf die Ausruestung einer gepraegten Folie mit einer Finishoberflaeche, insbesondere zur Verwendung als Moebelfolie. Die Ausruestung kann auch am fertigen Bauteil erfolgen. Die Ausruestung erfolgt durch elektrostatische Pulverbeschichtung. Das triboelektrisch aufgeladene Plastpulver wird so aufgebracht, dass dessen Schichtdicke nach Temperaturbehandlung hoechstens so gross oder kleiner ist als der mittlere Korndurchmesser des verwendeten Plastpulvers. Bei der Temperaturbehandlung wird dabei an der unteren Grenze des Schmelz- und Haertebereichs des Plastpulvers gefahren. Das Verfahren bewirkt die Erhaltung der in der Traegerbahn vorgegebenen Porenpraegung.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die Herstellung einer geprägten Folie mit farbigem oder transparentem Finisheffekt für die dekorative Beschichtung von Oberflächen im Möbel- und Wohnbereich durch elektrostatische Pulverbeschichtung einer imprägnierten oder nichtimprägnierten zellulosehaltigeri Trägerbahn, ζ. B. einer Möbelfolie oder Tapete.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Die Herstellung farbig lackierter Möbeloberflächen erfolgt in der Möbelindustrie am fertigen Bauteil, in der Regel mit säurehärtenden Lacken (SH-Lacken). Diese Technologie ist einesteils ;.ehr arbeitsaufwendig, andererseits können hiermit nur glatte Oberflächen erzeugt werden. Eine dekorative Gestaltung durch Holzporen-Imitationen ist bisher nur durch nachträgliches Prägen des beschichteten Bauteils möglich und wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht angewendet. Die den SH-Lacken eigene hohe Formaldehyddbgabe schränkt ihren Einsatz immer mehr ein.
Die Herstellung farbig lackierter Oberflächen mit Struktureffekt auf Basis von Nitrozellulose-Lacken (CN-Lacken) ist in einem Arbeitsgang nicht möglich. Die Qualität eines pigmentierten CN-Lackfilms genügt nicht den Ansprüchen, die heute an eine Möbeloberfläche gestellt werden. Weitere Nachteile eines CN-Lackeinsatzes sind die Geruchsbelästigung und der hohe Lösungsmittelanteil.
Andererseits sind Dekorfolien als Beschichtungswerkstoffe'für Möbelbauteile bekannt, und zwar sowohl lackierfähige Folien als auch Finishfolien. Die Herstellung pigmentlackierter Folien nach den für Folien bekannten Technologien hat aberfolgende Nachteile: Die Anwendung der Elektronenstrahlhärtung ist nur bei sehr großer Produktivität und bei Geschwindigkeiten von >60m/min rentabel. Diese Technologie bedingt hohe Investitionskosten und erfordert noch immer das aufwendige Arbeiten unter Schutzgas. Geruchsbelästigungen sowit die physiologisch nicht unbedenklichen Monomeren sind Faktoren, die das Verfahren aus ökonomischer und arbeitsschutztechnischer Sicht einschränken.
Die Anwendung der angeführten Technologien wie auch der Einsatz wäßriger Systeme führt bei Lackierung mechanisch geprägter Folien stets zu starkem Prägeschwund.
Unabhängig von der Möbelfolienherstellung sind Verfahren zur elektrostatischen Pulverbeschichtung bekannt, bei denen Plastpulverteilchen mittels eines elektrostatischen Feldes auf einer Werkstückoberfläche, ζ. B. einer Papierbahn, anhaftend niedergeschlagen und anschließend dort zur Ausbildung eines Filmes aufgeschmolzen bzw. aufgeschmolzen und ausgehärtet werden (DD-PS 126873).
Hierbei werden glatte Filme erhalten. Zudem muß durch bestimmte Vorbehandlung der Oberfläche (Aufbringen halbleitender Grundschichten) dafür Sorge getragen werden, daß eine gewisse Mindestleitfähigkeit der Oberfläche hergestellt wird, um den isolierenden Werkstoff nach dieser Technologie verarbeitbar zu machen (DE-OS 2450260; DD-PS 137196).
Ziel der Erfindung
Dio Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren für die Herstellung einer geprägten zellulosehaltigen Trägerbahn mit farbigem oder transparentem Finisheffekt und lackierten Beutoilen mit dekorativer Porenprägung zu schaffen, das die vorstehend genannten Nachtoilo dor bekannten Technologien, wie hoher Lösungsmittelanteil, Einsatz von physiologisch nicht unbedenklichen Monomoron, hoho Investitionskoston und zusätzliche chemische Vorbehandlung zur Erzielung einer ausreichenden Leitfähigkeit für dio oloktrostatischo Beschichtung, ausschließt und don Prägeschwund in starkem Maße reduziert.
•Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine oloktrostatische Pulverbeschichtung von zellulosehaltigen Trägerbahnen ohne zusätzliche Oberflächenvorbehandlung in der Weise durchzuführen, daß eine in dor Trägerbahn vorhandene Porenprägung erhalten bleibt und zur vollen dekorativen Wirkung gelangt.
Erfindungsgemäß wird auf eine mit einer Porenprägung versehenen zellulosehaüigen Trägerbahn durch elektrostatische Beschichtung ein triboelektrisch aufgeladenes Duro- oder Thermoplastpulver mit einem Schmelz- und Härtebei eich von etwa 90 bis 22O0C so aufgebracht, daß dessen Sch' tdicke nach Temperaturbehandlung höchstens so groß oder kleiner ist als der mittlere Korndurchmesser des verwendete:, rlcsstpulvers. Die Temperaturbehandlung entspricht den pulverspezifischen Einbrennbedingungen und wird an der unteren Temperaturgrenze des Schmelz- und Härtebereichs gefahren. Vorzugsweise wird die Trägerbahn vor dem Beschichten klimagelagert.
Im Ergebnis bildet sich auf der Oberfläche eine gleichmäßige Pulverschicht aus, die unter Temperatureinfluß aufschmilzt und härtet, so daß eine strapzierfähige Pulverlackschicht erhalten wird. Ein Oberflächenwiderstand von 109 bis 10" Ohm (gemessen mit Aufsatzelektrode, 10cm Schneidenlänge und 1 cm Abstand) ist ausreichend, um eine trihoelektrische Beschichtung zu erreichen.
Eine Variante der Erfindung siehl vor, die Trägerbahn auf ein vorgefertigtes Bauteil aufzubringen und dann triboelektrisch zu beschichten.
Deckkraft und Einheitlichkeit des Farbtons sowie die Farbtiefe einer erfindungsgemäß pulverlackierten Folie sind besser als diejenigen spritzlackierter Flächen. Auch eine mit Pigmenten eingefärbte und transparent lackierte Grundierfolie erreicht visuell nicht die Qualität einer pulverlackierten Oberfläche. Die erfindungsgemäße Verfahrensweise weist außerdem folgende Vorteile
- Es tritt praktisch kaum Prägeschwund auf, so daß die Finishoberfläche eine ausgeprägte Porenstruktur aufweist, die zur vollen dekorativen Wirkung gelangt;
- es können farbige Flächen mit sowohl guter Farbbrillanz als auch hohem Deckvermögen erzeugt werden;
- es ist keine chemische Vorbehandlung vor der Beschichtung erforderlich;
- überschüssiges Pulver kann vollständig zurückgewonnen werden;
- die farbig lackierte Finishfolie ist sehr strapazierfähig und sofort beanspruchbar;
- die Pulverlackierung der Trägerbahn kann auch im aufgepreßten Zustand derselben vorgenommen werden;
- die Umwelt wird nicht belastet, da weder Schadstoffe noch Lösungsmittel emittiert werden.
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
Eine geprägte, vorverfestigte Papierbahn wird in einer Beschichtungskammer, die sie mit geregelter Geschwindigkeit durchläuft, einer Wolke von elektrokinetisch geladenen farbigen Epoxidharzteilchen, deren Korngröße im Bereich von 15 bis 80 pm liegt, ausgesetzt. Um eine gleichmäßige Schicht dieser Teilchen auf der Papieroberfläche zu bilden, wird diese als Gegenelektrode auf einer geerdeten Metallunterlage in unmittelbarem Kontakt geführt. Bei dar elektrokinetischen Aufladung wird das Pulver in bekannter Weise beim Durchströmen eines Ringspaltes eines Rohrkörpers aus PTFE durch mechanische Ladungstrennung triboelektrisch aufgeladen und durch Einsatz einer geerdeten Elektrode innerhalb der Aufladezone die Aufladung der Pulverteilchen durch lonisationsvorgänge weiter erhöht.
Das Besprühen erfolgt in bekannter Weise, z. B. nach DD-PS 232 595, indem das Pulver im Aufladungsbereich einer Sprühpistole triboelektrisch aufgeladen und mit einem nach aerodynamischen Gesichtspunkten ausgelegten Rohrsystem pneumatisch gefördert und auf die Träcörbahn gleichmäßig aufgesprüht wird. Nach dem Besprühen wird die beschichtete Oberfläche einer (hermischen Nachbehandlung unterzogen, wobei das Plastpulver bei 150... 18O0C zum Schmelzen gebracht und dieses bei einer Verweildauer von 15min zu einem kratzfesten, strapazierfähigen Lackfilm von 45pm aushärtet.
Man erhält eine farbig lackierte Finishoberfläche, wobei die im Papier bereits vorhandene Porenstruktur nach Ausbildung des Polymerüberzugs erhalten bleib' und zur vollen dekorativen Wirkung gelangt.
Beispiel 2
Eine geprägte, imprägnierte Papierbahn wird mit einem Plastpulver analog Beispie! 1 besprüht, wobei die thermische Nachbehandlung unter Verwendung einer IR-Strahlungszone auf eine Zeitdauer von 2min verkürzt wird.
Beispiel3
Eine geprägte, imprägnierte Papierbahn wird auf eine Faserplatte aufgepreßt und in einer Beschichtungskammer analog Beispiel 1 besprüht. Die Faserplatte ist dabei so gelagert, daß die zu beschichtende Oberfläche in Richtung des triboelektrisch betriebenen Sprüruopfes zeigt und einen oder mehrere geerdete Ableitungskontakte besitzt.

Claims (3)

  1. -1- 276 C26 Patentansprüche:
    1. Verfahren zur Herstellung einer geprägten Folie mit farbigem oder transparentem Finisheffekt durch elektrostatische Pulverbeschichtung einer mit einer Porenprägung versehenen zellulosehaltigeri Trägerbahn, gekennzeichnet dadurch, daß auf die Trägerbahn, triboelektrisch aufgeladenes Duro- oderThermoplastpulver mit einem Schmelz- und Härtebereich von etwa 90 bis 2200C so aufgebracht wird, daß dessen Schichtdicke nach Temperaturbehandlung höchstens so groß oder kleiner ist als der mittlere Korndurchmesser des verwendeten Plastpulvers, wobei bei der anschließenden Temperaturbehandlung entsprechend den pulverspezifischen Einbrennbedingungen an der unteren Temperaturgrenze des Schmelz- und Härtebereichs gefahren wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die zellulosehaltigeTrägerbahn vor dem Beschichten klimagelagert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die zellulosehaltige Trägerbahn vor dem Beschichten auf ein vorgefertigtes Bauteil aufgebracht wird.
DD32169688A 1988-11-11 1988-11-11 Verfahren zur herstellung einer gepraegten folie mit farbigem oder transparentem finisheffekt DD276826A1 (de)

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