DD251724A1 - Verfahren zum herstellen von mehrschichtigen holzpartikelwerkstoffen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Holzpartikelwerkstoffen, die vorzugsweise im Bauwesen und im Moebelbau zur Anwendung kommen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das es gestattet, bei minimaler Zerlegung des nativen Holzes Holzpartikelwerkstoffe mit vergroessertem interpartikulaerem Hohlraumanteil in der Mittelschicht zu erzeugen. Zur Loesung der Aufgabe wird die Mittelschicht der Platten aus Hackschnitzeln gebildet und in bekannter Weise verpresst. Es wurde gefunden, dass die erfindungsgemaess hergestellten Platten den mechanischen Anforderungen in Bauwesen und Moebelindustrie genuegen.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Holzpartikelwerkstoffen, die vorzugsweise im Bauwesen und im Möbelbau zur Anwendung kommen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bekannt. Spanplatten unter Verwendung feiner Deckschicht- (Länge: 5... 10 mm; Dicke: 0,3mm) und grober Mittelschichtspäne (Länge: 10...20mm; Dicke: 0,8mm) herzustellen. Weiterhin ist es bekannt, großflächige dünne (sogenannte Wafers) oder langgestreckte Partikeln (sogenannte Strands) zu verarbeiten.

Fürspanförmige Partikeln gilt, daß mit steigendem Aufschlußgrad des nativen Holzes eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften einhergeht, und andererseits die Platteneigenschaften oberhalb einer Partikeldicke von 1,0... 1,2mm sinken (Holztechnoiogie 23 (1982) 4, S. 206-213).

Gleiches bestätigen Modlin und Otlev: „. ..die Festigkeit der Platten nimmt mitzunehmender Partikeldicke ab." Ebenso schreiben Deppe und Ernst: „Wichtig ist der Anteil an flächigen Spänen... (da ansonsten d. Verf.) abnehmende Biegefestigkeit und erhöhte Dickenquellung feststellbar waren."

Aus diesem Grunde werden in einem energieintensiven Zerspanungsprozeß (30...35kWh/m³ Spanplatte, das entspricht 25...40% des Gesamtbedarfs an Elektroenergie aller Verfahrensstufen) Partikeln definierter Dicke und Länge erzeugt.

Infolge der hohen Plattenrohdichte, die hervorgerufen durch ungünstige Partikeleigenschaften notwendig ist, um die physikalisch-mechanischen Eigenschaften aufrechtzuerhalten sowie hoher Bindemittelanteile entsteht neben verschlechterter Materialökonomie ein hoher Verschleiß an allen Verarbeitungswerkzeugen in den weiteren Bearbeitungsstufen.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, Holzpartikelwerkstoffe herzustellen, die die bei der Verwendung im Bauwesen und Möbelbau notwendigen Eigenschaften aufweisen und eine Reduzierung der eingesetzten Holzsubstanz ermöglichen. Wobei darauf orientiert wird, Partikel größerer Dicke zum Einsatz zu bringen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu entwickeln, das es gestattet, bei minimaler Zerlegung des nativen Holzes Spanplatten mit einem vergrößerten interpartikulären Hohlraumanteil herzustellen. Es wurde gefunden, daß dicke und locker aufgebaute Mittelschichten bei Holzpartikelwerkstoffen den mechanischen Belastungen im Anwendungsbereich besser genügen als dünne mit einer hohen Rohdichte.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe.deshalb dadurch gelöst, daß die Mittelschicht des Partikelvlieses aus beleimten Hackschnitzeln gebildet wird. Für diese Mittelschicht entfallen die Verfahrensschritte Zerspanen und Nachzerkleinern während alle anderen in bekannter Weise erfolgen.

Ausführungsbeispiel

Das erfindungsgemäße Verfahren soll an folgendem Beispiel näher erläutert werden.

Es wird eine dreischichtige Spanplatte unter Verwendung von Hackschnitzeln folgender Charakteristik für die Mittelschicht hergestellt:

Holzart:	Kiefer	7%
Siebanalyse:	Rückstand 30	92%
	Gesamtanteil R 20, R 10, R 4	3%
	Rindenanteil
Hackschnitzellänge	30.'..40mm "
Hackschnitzelbreite	5... 10mm
Hackschnitzeldicke	20... 40 mm

Für die Deckschicht kommt ein industriell übliches Spangemisch zur Anwendung.

In einer Trommelbeleimmaschine wird das Deckschichtmaterial mit 10% Harnstoff-Formaldehyd und das Mittejschichtmaterial mit 8% Harnstoff-Formaldehyd Festharz bezogen auf die darrtrockene Holzsubstanz beleimt. Nach der Vliesbildung wird der Formling in einer Etagenpresse bei einer Temperatur von 165°C, einem spezifischen Preßdruck von 1,5MPa in einer Zeit von Minuten verpreßt. Das Masseverhältnis Deck- zu Mittelschicht beträgt'1:2. Nach zweitägiger Konditionierung wird die Spanplatte geschliffen. Die erfindungsgemäß hergestellte Spanplatte hat folgende physikalisch-mechanischen Eigenschaften.

erfindungsgemäß

hergestellte

Platte

Forderung nach TG L 6072

Plattendicke Rohdichte

Biegeelastizitätsmodul Biegefestigkeit Zugfestigkeit senkrecht zurPlatteneberie Dickenquellung nach 24Stunden Wasserlagerung

mm kg/m³ MPa MPa

MPa

18,0 620 2300 17,5

(700) 2200 16

0,3

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Werkstoffe aus Holzpartikelgemischen und einem unter Wärmeeinwirkung härtendem Bindemittel, gekennzeichnet dadurch, daß die Mittelschicht beleimte Hackschnitzel bis zu 50mm Länge, 30...40mm Breite und bis zu 10mm Dicke enthält.

2. Verfahren nach Pkt. 1, gekennzeichnet dadurch, daß den Hackschnitzeln in der Mittelschicht bis zur Verfüllung der entstehenden Hohlräume (das sind bis zu 50% der eingesetzten Holzmasse der Mittelschicht) feiner strukturierter Partikeln, wie z. B. Sägespäne, Schleifstaub, Feingut, Nadeln bzw. Grüngut zugesetzt sind.

3. Verfahren nach Pkt. 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen Deck- und Mittelschicht mindestens noch eine Zwischenschicht zur Erzielung verbesserter physikalisch-mechanischer Eigenschaften verwendet wird.