DD241089C2 - Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl - Google Patents

Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl Download PDF

Info

Publication number
DD241089C2
DD241089C2 DD28087585A DD28087585A DD241089C2 DD 241089 C2 DD241089 C2 DD 241089C2 DD 28087585 A DD28087585 A DD 28087585A DD 28087585 A DD28087585 A DD 28087585A DD 241089 C2 DD241089 C2 DD 241089C2
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
wire rod
cold
wire
mechanical properties
cooling
Prior art date
Application number
DD28087585A
Other languages
English (en)
Other versions
DD241089A1 (de
DD241089B1 (de
Inventor
Ulrich Finger
Werner Steudten
Harry Jaenichen
Ulrich Beyer
Ullrich Hartmann
Horst Karschunke
Reinhard Blech
Original Assignee
Mai Edelstahl
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mai Edelstahl filed Critical Mai Edelstahl
Priority to DD28087585A priority Critical patent/DD241089B1/de
Publication of DD241089A1 publication Critical patent/DD241089A1/de
Publication of DD241089C2 publication Critical patent/DD241089C2/de
Publication of DD241089B1 publication Critical patent/DD241089B1/de

Links

Landscapes

  • Heat Treatment Of Steel (AREA)
  • Heat Treatment Of Strip Materials And Filament Materials (AREA)

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Seit mehreren Jahrzehnten wird der Stand der Technik dadurch charakterisiert, daß die feinmechanische metallverarbeitende Industrie übereutektoide Kohlenstoff stähle mit Schwefelgehalten um 0,05%fürdie Herstellung von Präzisionsdrehteilen auf Automaten verwendet. Durch Legieren mit Blei zu Beginn der 50er Jahre wurde die Zerspanbarkeit derartiger Stähle bedeutend verbessert. Anfang der 80er Jahre wurden durch eigene Untersuchungen und aus der Patentliteratur verschiedene technische Lösungen bekannt, welche einen Austausch des toxischen Legierungselementes Blei durch das arbeitshygienisch unbedenkliche Bismut erlauben (US-EB- 4236939, 4255187 und 4255188). Gleichzeitig wurden Hinweise für eine Verbesserung der Zerspanbarkeit durch Beeinflussung der Zusammensetzung sowie Form und Verteilung der nichtmetallischen Einschlüsse gegeben.
Neben der chemischen Zusammensetzung sowie der Form und Verteilung der nichtmetallischen Einschlüsse übt die Größe und Verteilung der Karbidphasen einen entscheidenden Einfluß auf die Zerspanbarkeit und die weiteren technologischen Eigenschaften aus. Bei hochgekohlten Stählen sollte der Zementit in globularer Form vorliegen.
Üblicherweise wird die Weichglühbehandlung so durchgeführt, daß der Stahl bei einer Temperatur oberhalb A01 teilweise austenitisiert, eine bestimmte Zeit auf dieser Temperatur gehalten, langsam bis auf eine Temperatur unterhalb An abgekühlt, wiederum eine bestimmte Zeit gehalten und schließlich bis auf Raumtemperatur langsam abgekühlt wird.
Von V.A.Baranova u.a. Metalloved.i.ter.obrabotka, (1981)11.S.51-55, wurde für den Stahl C45 experimentell festgesellt, daß die Einformung des Zementits verbessert wird, wenn vor dem Weichglühen einöKaltumformung des perlitisch-ferritischen Gefüges erfolgt. So wird z. B. auch bei der Herstellung von Nadeldraht das sphäroidisierende Glühen unterhalb Ari erst nach dem entsprechenden Ziehen auf eine Zwischenabmessung und der damit verbundenen Kaltumformung vor dem letzten Zug durchgeführt
G.A.Chasin u.a. Stal52(1982)7. S.71-73, geben an, daß durch mehrfache Kaltumformung mit dazwischenliegenden Rekristallisationsglühungen unterhalb A„i die Einformung des Zementits in dem Stahl A75, welcher nach DIN dem Stahl 75 S entspricht, verbessert wird.
Von Wilks DE-OS-3-042067 wird ein Verfahren zum Weichglühen von übereutektoiden Stählen beschrieben, bei dem durch schnelle Erhitzung über Ad kleine KarWdteilchen aufgelöst werden und bei relativ schneller Abkühlung eine Ausscheidung größerer Karbide, welche als Keime wirken, erfolgt.
Die EP EB 0030699 beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung von sphäroidisiertem Walzdraht für Stahl mit 0,2 bis 0,6% Kohlenstoff, welches durch Erzeugung eines sorbitischen und/oder bainitischen Ausgangsgefüges durch schnelle Abkühlung nach dem Walzen und anschließender konventioneller Weichglühbehandlung gekennzeichnet ist, wobei insgesamt eine Verkürzung der Glühdauer erreicht wird/
H. Weinmann und R. Widmayer, Drahtwelt 1 (1979), S. 20-23, geben an, daß sich beim Richten und Abschneiden Festigkeits- und Dehnungsveränderungen ergeben.
Von R.Brühl, Drahtwelt 1 (1981), S. 10-11, wurde im Ergebnis von Versuchen festgestellt, daß beim Richten mit umlaufenden Richtapparat bei gezogenen Drähten mit 0,02-0,18% C in der Regel die Streckgrenze/Zugfestigkeit abnimmt und die Dehnung zunimmt, während eine eindeutige Tendenz der Einschnürung nicht feststellbar war.
Die bekannten technischen Lösungen und Verfahren zur Einformung des Zementits in hochgekohlten Stählen sowie beim Richten und Abschneiden weisen den Nachteil auf, daß keine Angaben zu den notwendigen Verfahrensschritten und Parametern für hochgekohlte Stähle gemacht werden, welche die Einstellung eines definierten Weichglühgefüges und bestimmter mechanischer Eigenschaften bei blankem Stabstahl ermöglichen, die den speziellen Anforderungen einer gleichmäßig guten Zerspanbarkeit und weiteren technologisch bedingten Anforderungen gerecht werden.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, bei dessen Anwendung gegenüber einer herkömmlichen Weichglüh- und Richtbehandlung die Zerspanbarkeit und weitere technologische Eigenschaften von Walzdraht und Blankstahl aus hochgekohlten Stählen so verbessert werden, daß daraus die Herstellung von feinmechanischen Präzisionsteilen auf Automaten durch spangebende und spanlose Formgebung mit höchsten Qualitätsanforderungen möglich wird und die Teile auch bei nachfolgenden technologischen Schritten, z. b. Härten, Schleifen, Polieren, Oberflächenbehandlung usw. allen Anforderungen genügen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, welches durch die Anwendung bestimmter Verfahrensschritte während des Abkühlens nach dem Walzen, des Ziehens und Glühens von Walzdraht mit der chemischen Zusammensetzung
Kohlenstoff 0,50 bis 1,40 Ma.-%
Silizium 0,02 bis 0,80 Ma.-%
Mangan 0,20 bis 2,00 Ma.-%
Phosphor 0ДЮ5 bis 0,120 Ma.-%
Schwefel 0,005 bis 0,300 Ma.-%
Bismut 0 bis0,40 Ma.-%
Chrom 0 bis3,00 Ma.-%
Molybdän 0 bis 2,00 Ma.-%
Wolfram 0 bis 2,00 Ma.-%
Cobalt 0 bis 2,00 Ma.-%
Vanadium 0 bis 1,50 Ma.-%
Nicke! 0 bis 1,50 Ma.-%
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen sowie Begleitelemente
ein definiertes Weichglühgefüge zu erzielen.
Dieses Weichglühgefüge ist dadurch charakterisiert, daß die Zementitkörner globular eingeformt, gleichmäßig in der ferritischen Matrix verteilt und von einheitlich definierter Größe sind. Weiterhin sollen die erforderlichen mechanischen Eigenschaften des Endproduktes durch bestimmte Verfahrensparameter beim Richten und Abschneiden erzielt werden. Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Walzdraht durch gesteuerte Abkühlung nach dem Walzen ein Gefüge erhält, das einerseits ohne oder mit rekristallisierenden Zwischenglühungen mit einem hohen Umformgrad kaltgezogen werden kann und andererseits bei der anschließenden speziellen Weichglühbehandlung durch Pendelglühung oberhalb A01 b und unterhalb Ar1e die Einstellung eines definierten Weichglühgefüges mit 10 bis 30 Zementitkörnern pro ΙΟΟμηι2 und einem Anteil an Zementitkörnern größer 4μηη von höchstens 3% der Gesamtzahl erlaubt.
Dadurch wird gewährleistet, daß der Stahl höchsten Anforderungen an die Zerspanbarkeit, Kaltumformbarkeit, Härtbarkeit und weiteren technologischen Anforderungen genügt.
Die Abkühlung von der Walzendtemperatur 820 bis 9500C muß mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 150 K/min, insbesondere durch Anblasen des Drahtringes mit kalter Luft entsprechender Strömungsgeschwindigkeit, bis auf eine Temperatur unterhalb 6000C erfolgen. Anschließend kann die Abkühlung auf Raumtemperatur entsprechend der üblichen Technologie erfolgen. Dadurch wird erreicht, daß bei übereutektoiden Stählen die Ausscheidung von Korngrenzensekundärzementit verhindert wird und daß das Walzdrahtgefüge zu mehr als 90 Vol.-% aus feinlamellarem Perlit mit einem Abstand der Zementitlamellen kleiner 0,6μηη und zu weniger als 10Vol.-% aus groblamellarem Perlit mit einem Abstand der Zementitlamellen größer 0,6/xm besteht. Anschließend wird der Stahl direkt oder nach einer Kaltumformung durch Ziehen mit einem Umformgrad bis zu 95% ohne und mit rekristallisierenden Zwischenglühungen weichgeglüht. Bei einer Kaltumformung im gewalzten Zustand werden die feinen Zementitlamellen teilweise zerbrochen. Die dadurch entstehende Gefügeverfeinerung und -Vergleichmäßigung erleichtert wesentlich die Einstellung des angestrebten definierten Weichglühgefüges bei der nachfolgenden Weichglühbehandlung. Das Weichglühen im üblichen Rollenherddurchlaufofen mit Schutzgas erfolgt erfindungsgemäß in der Weise, daß der Draht in 2 bis 5 Zyklen auf eine Temperatur von 5 bis 50 K über A011, erwärmt und 5 bis 6OK unter dem Umwandlungspunkt Austenit-Perlit (Ar1e) abgekühlt wird, wobei die Haltezeiten oberhalb A01 ь jeweils 20 bis 100 Minuten und unterhalb An, jeweils 40 bis 150 Minuten betragen. Anschließend erfolgt eine beliebige Abkühlung an ruhender Luft außerhalb des Ofens auf Raumtemperatur.
Der so weichgeglühte Walzdraht wird in der üblichen Weise durch Ziehen ohne oder mit rekristallisierendem Glühen unterhalb 72O0C zu Blankstahl weiterverarbeitet. Dabei wird die Größenverteilung und die Gestalt der Zementitkörper nicht nachteilig verändert. Durch die Kaltumformung der ferritischen Matrix kommt es zu einer noch gleichmäßigeren Verteilung und damit zu einer weiteren Homogenisierung des Gefüges und Verbesserung der Eigenschaften gegenüber dem Zustand nach dem Weichglühen. Das Richten und Abschneiden mit üblichem umlaufenden Richtapparat erfolgt erfindungsgemäß in der Weise, daß der gezogene kaltverfestigte Draht mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 5 bis 60m/min, mit einem Richtbackenabstand von 40 bis 100 mm und einer größten seitlichen Ablenkung von 1,0 bis 10mm schleifgerade gerichtet wird und dadurch die Streckgrenze um 50-130MPa, die Zugfestigkeit um 5-80MPa abfällt und die Dehnung um 1 bis 10% zunimmt.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Walzdraht der Abmessung 6,5 mm rund der Stahlmarke 100 SBi 7 mit der chemischen Zusammensetzung
Kohlenstoff 0,96 Ma.-%
Silizium 0,13 Ma.-%
Mangan 0,41 Ma.-%
Phosphor 0,030 Ma.-%
Schwefel 0,057 Ma.-%
Bismut 0,080 Ma.-%
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen sowie Begleitelemente
wird von einer Walzendtemperatur von 8800C durch Anblasen des Drahtringes mit kalter Luft innerhalb 2,5min auf 6000C abgekühlt.
Die weitere Abkühlung des Drahtringes erfolgt bis auf Raumtemperatur an ruhender Luft. Die mechanischen Eigenschaften des Drahtes nach dieser Verfahrensstufe sind
HV10 = 330
Be 452 MPa
Rm = 1003MPa
A6 8,0%
Z 8,8%
bei einem mittleren Abstand der Zementitlamellen von 0,55μιτι und einem Volumenanteil an feinlamellarem Perlit mit einem Lamellenabstand kleiner 0,6ju,m von 95%.
Der gesteuert abgekühlte Draht wird durch Ziehen von 6,5mm rund auf 5,7 mm rund mit einem Umformungsgrad von 23% kalt umgeformt. Anschließend wird der Draht in drei Zyklen weichgeglüht, wobei die obere Ofenraumtemperatur 740"C und die untere Ofenraumtemperatur 6800C beträgt. Die Haltezeit auf allen Temperaturen ist einheitlich und beträgt jeweils 90 Minuten. Nach der letzten Haltezeit bei 6800C wird der Draht an ruhender Luft außerhalb des Ofens auf Raumtemperatur abgekühlt. Der vorgezogene geglühte Walzdraht mit einem Durchmesser von 5,7 mm wird durch Kaltziehen zu geschliffenem Blankstahl mit 4,0mm Durchmesser und folgenden vom Anwender geforderten mechanischen Eigenschaften
— Streckgrenze Re = 590 bis 740 MPa
— Zugfestigkeit Rm = 740 bis 880 MPa
— Bruchdehnung A5 = 6bis 14%
unter Berücksichtigung der beim Richten und Abschneiden einstellbaren Entfestigungswirkung hergestellt. Dabei wird der im Schlußzug des Kaltziehprozesses erzeugte Draht mit 4,1 mm Durchmesser derart gezielt kaltverfestigt, daß dieser eine Streckgrenze Re von 740 Mpa, eine Zugfestigkeit Rm von 840MPa und eine Bruchdehnung A5 von 8% aufweist. Das nachfolgende Richten und Abschneiden mit üblichem umlaufenden Richtapparat führt bei einer eingestellten Durchlaufgeschwindigkeit von 20 m/min und einer größten seitlichen Ablenkung von 1 mm am schleifgerade gerichteten, abgeschnittenen und geschliffenen Blankstahl mit 4,0mm Durchmesser zu einer Verringerung der Streckgrenze um 80MPa und der Zugfestigkeit um 50MPa sowie einer Erhöhung der Bruchdehnung um 4%, wodurch die vorgenannten geforderten mechanischen Eigenschaften des fertigen Blankstahles mit hoher Genauigkeit im vorgegebenen Wertebereich liegen. Das erfindungsgemäß eingestellte Weichglühgefüge zeigt die Figur 1.
Das Gefüge besteht aus globular eingeformten Zementitkörnern mit einheitlicher Größe und gleichmäßiger Verteilung in der ferritischen Matrix. Mittels eines automatischen Gefügeanalysators wurden im Mittel 18,3 Zementitkörnerpro 100^m2 ermittelt. 98,2% der Zementitkömer sind kleiner als 4,0/лті.
Der Blankstahl wurde in der metallverarbeitenden Industrie für die Fertigung von feinmechanischen Präzisionsdrehteilen eingesetzt. Aufgrund der günstigen Gefügeausbildung, einer entsprechenden chemischen Zusammensetzung und einem guten-Reinheitsgrad an unerwünschten oxidischen Einschlüssen wurde eine verbesserte Zerspanbarkeit, charakterisiert durch hohe Schnittgeschwindigkeit, günstige Spanbildung, geringen Werkzeugverschleiß und gute Oberfläche, Kaltumformbarkeit und Haltbarkeit, nachgewiesen. Zum Vergleich wurde nach Figur 2 ein Stahl mit gleicher Zusammensetzung mit einem Weichglühgefüge nach herkömmlicher Technologie herangezogen.
Die Zementitkömer haben ungleiche Größen mit einem hohen Anteil von Zementitkörnern größer 4,0/j.m und sind ungleichmäßig in der ferritischen Matrix verteilt. Trotz annähernd gleicher Härte und Festigkeit des Blankstahles entsprechender Abmessung konnten die daraus hergestellten Präzisionsteile die gestellten Anforderungen an Maßhaltigkeit, Oberflächenqualität, Kaltumformbarkeit und Härtbarkeit nicht erfüllen, so daß der Stahl für dieses Anwendungsgebiet nicht eingesetzt werden kann.

Claims (6)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Einstellung eines definierten Weichglühgefüges bei Walzdraht und Blankstahl mit der chemischen Zusammensetzung:
    Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen sowie Begleitelemente,
    gekennzeichnet dadurch, daß der gewalzte Draht von der Walzendtemperatur aus mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 50 bis 150 K/min auf eine Temperatur unterhalb 600°C gesteuert abgekühlt, nach weiterer beliebiger Abkühlung auf Raumtemperatur gegebenenfalls durch Ziehen kalt umgeformt, danach um die Umwandlongspunkte Perlit-Austenit A0, ь und Austenit-Perlit Arle in 2 bis 5 Pendelglühzyklen derart weichgeglüht, daß ein definiertes Weichglühgefüge mit 10 bis 30 Zementitkörnern pro 100 ^m2 mit gleichmäßiger Verteilung und einem Anteil an Zementitkörnern größer 4,0/xm von höchstens 3% der Gesamtzahl eingestellt wird, und daß nach dem abschließenden Kaltzug die mechanischen Eigenschaften des Drahtes beim Richten und Abschneiden günstig beeinflußt werden.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Walzendtemperatur zwischen 820 und 950°C liegt, die gesteuerte Abkühlung mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 150K/min auf eine Temperatur unterhalb 6000C, insbesondere durch Anblasen mit kalter Luft entsprechender Strömungsgeschwindigkeit, erfolgt und daß der Walzdraht anschließend entsprechend der üblichen Technologie bis auf Raumtemperatur abgekühlt wird, so daß ein Walzdrahtgefüge, welches zu mehr als 90% aus feinlamellarem Perlit mit einem Abstand der Zementitlamellen kleiner 0,6μπ\ und zu weniger als 10% aus groblamellarem Perlit mit einem Abstand der Zementitlamellen größer Ο,δμιη besteht, eingestellt wird.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Walzdraht durch Ziehen mit einem Umformgrad bis zu 95% ohne oder mit rekristallisierenden Glühungen kalt umgeformt wird.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Weichglühen des Walzdrahtes durch 2-bis 5malige zyklische Erwärmung auf 5 bis 50 K oberhalb A0] b und Abkühlung auf 5 bis 6OK unter Ar1, ausgeführt wird, wobei die Haltezeiten oberhalb Ac1b jeweils 20 bis 100 Minuten und unterhalb Arl8 jeweils 40 bis 150 Minuten betragen und die abschließende Abkühlung an ruhender Luft außerhalb des Ofens bis auf Raumtemperatur durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß der weichgeglühte Walzdraht ohne oder mit rekristallisierenden Glühungen unterhalb 7200C zu Blankstaht derart weiterverarbeitet wird, daß die Größenverteilung der Zementitkörner nicht nachteilig verändert und infolge einer gleichmäßigen Verteilung der Zementitkörner in der ferritischen Matrix die Zerspanbarkeit, Kaltumformbarkeit, Härtbarkeit sowie weitere technologische Eigenschaften verbessert werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß der im Schlußzug des Kaltziehprozesses hergestellte Draht gezielt auf eine Streckgrenze Re von 735 bis 890 MPa, eine Zugfestigkeit Rm von 800 bis 975MPa und eine Bruchdehnung A6 von 3-12 % kaltverfestigt wird, nachfolgend mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 5 bis 60m/min und einer vorgegebenen größten seitlichen Ablenkung von 1 bis 10mm in einem üblichen umlaufenden Richtapparat derart schleifgerade gerichtet und abgeschnitten wird, daß der dabei auftretende Abfall der Streckgrenze R, von 50 bis 130 MPa und der Zugfestigkeit Rm von 50 bis 80MPa sowie die Zunahme der Bruchdehnung A5 und 3 bis 10% die Erzielung der geforderten mechanischen Eigenschaften des fertigen Blankstahles mit hoher Genauigkeit ermöglicht.
    Hierzu 1 Seite Zeichnungen
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Metallurgie und betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines definierten Weichglühgefüges sowie bestimmter mechanischer Eigenschaften bei Walzdraht und Blankstahl. Der erfindungsgemäß wärmebehandelte Walzdraht und gezogene Blankstahl ist insbesondere zur spangebenden und spanlosen Herstellung von feinmechanischen Präzisionsteilen, z. B. Uhrentriebteilen, geeignet, welche im unbehandelten Zustand eine hohe Festigkeit aufweisen und direkt härtbar sein müssen.
DD28087585A 1985-09-23 1985-09-23 Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl DD241089B1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD28087585A DD241089B1 (de) 1985-09-23 1985-09-23 Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD28087585A DD241089B1 (de) 1985-09-23 1985-09-23 Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DD241089A1 DD241089A1 (de) 1986-11-26
DD241089C2 true DD241089C2 (de) 1987-10-28
DD241089B1 DD241089B1 (de) 1989-01-25

Family

ID=5571476

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD28087585A DD241089B1 (de) 1985-09-23 1985-09-23 Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD241089B1 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2627373B2 (ja) * 1991-07-08 1997-07-02 金井 宏之 高強度極細金属線

Also Published As

Publication number Publication date
DD241089A1 (de) 1986-11-26
DD241089B1 (de) 1989-01-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60130755T2 (de) Warmgewalzter draht oder stahlblock, die wärmebandelbar und verwendbar im maschinenbau sind und herstellungsverfahren dafür
DE1508416C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Stahlteilen wie Bolzen, Schrauben, Zapfen u.dgl.
DE69831733T2 (de) Stahl und verfahren zur herstellung von lagerteile
DE60129463T2 (de) Walzdraht für hartgezogene feder, gezogener draht für hartgezogene feder und hartgezogene feder und verfahren zur herstellung von hartgezogenen federn
DE2612736C2 (de) Verfahren zur Bearbeitung von Maschinenteilen aus Stahl
DE102016203022A1 (de) Verfahren zum Wärmebehandeln einer Stahllegierung
DE112016004793T5 (de) Verfahren zur herstellung eines karburierungs-schmiedestahlmaterials
CH637162A5 (de) Verfahren zur festigkeitsverguetung von kohlenstoffstahl und niedrig legiertem stahl.
EP1812609B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur endmassnahen verformung von draht- und stabförmigem vormaterial
DE69203228T2 (de) Metalldraht aus einem stahlsubstrat mit kaltgehärteter geglühter martensitischer struktur und beschichtung.
CH637161A5 (de) Verfahren zur erhoehung der mechanischen festigkeiten von stahl.
EP0820529B1 (de) Verfahren zur herstellung eines warmgefertigten langgestreckten erzeugnisses insbesondere stab oder rohr aus hochlegiertem oder übereutektoidem stahl
DE112008001181B4 (de) Verwendung einer Stahllegierung für Achsrohre sowie Achsrohr
EP2103704A1 (de) Warmgewalztes Langprodukt und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102008032024A1 (de) Dichtereduzierte UHC-Stähle
DE19637968C2 (de) Verfahren zur hochtemperatur-thermomechanischen Herstellung von Federblättern für Blattfedern und/oder Blattfederlenkern
EP0013331A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Profilen und die Verwendung eines Feinkornstahles für Profile
DE19839383C2 (de) Verfahren zur thermomechanischen Behandlung von Stahl für torsionsbeanspruchte Federelemente
EP3061838B1 (de) Blankes bainitisches langprodukt und verfahren zu dessen herstellung
DE3507124C2 (de)
DD241089C2 (de) Verfahren zur einstellung eines definierten weichgluehgefueges sowie bestimmter mechanischer eigenschaften bei walzdraht und blankstahl
DE69214421T2 (de) Rohfabrikate grosser Länge für Herstellungsverfahren durch Kaltumformen, insbesondere für Kaltstauchen von formgebend bearbeitete Erzeugnisse wie Bolzen, und Verfahren zur Herstellung dieser kaltgeformten Gegenstände
DE2324750A1 (de) Herstellung von gehaertetem stahl
DE2412350C2 (de) Stahl für Erzeugung von Schnittwerkzeugen
EP2543744A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln eines Stahlprodukts sowie Stahlprodukt

Legal Events

Date Code Title Description
UW Conversion of economic patent into exclusive patent
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee