DD232389A1 - Verfahren zur herstellung eines hochaktiven gekoernten kalkduengemittels - Google Patents

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DD232389A1
DD232389A1 DD26522384A DD26522384A DD232389A1 DD 232389 A1 DD232389 A1 DD 232389A1 DD 26522384 A DD26522384 A DD 26522384A DD 26522384 A DD26522384 A DD 26522384A DD 232389 A1 DD232389 A1 DD 232389A1
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calcium
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DD26522384A
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Inventor
Ingrid Richter
Matthias Roennebeck
Karin Trier
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Buna Chem Werke Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gekoernten Kalkduengemittels aus den industriellen Abprodukten Carbidkalkhydrat bzw. Carbidkalkhydratschlamm und Braunkohlenfilterasche, welches sich durch eine hohe Wirksamkeit im Boden auszeichnet. Erfindungsgemaess werden Carbidkalkhydratschlamm und Braunkohlenfilterasche unter Zusatz leicht loeslicher Salze, die selbst Zwangsanfallprodukte oder wirksame Duengekomponenten sein koennen, nach herkoemmlichen Verfahren gemischt, geformt, getrocknet, gebrochen und klassiert. Man erhaelt einen Kalk- oder Mehrkomponentenduenger, der sich durch eine hohe Aktivitaet der Kalk- und durch eine gute Depotwirkung der Zusatzkomponente sowie gute Lagerfaehigkeit und gezieltes Ausbringen auf landwirtschaftlichen Nutzflaechen auszeichnet.

Description

Titel der Erfindung
Verfahren zur Herateilung eines hochaktiven gekörnten Ka Ik-
düngemittela
Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochaktiven gekörnten Kalkdüngemittels für die Landwirtschaft unter Verwendung von bei der Carbidproduktion anfallendem Carbidkalkhydrat und Braunkohlenfilterasche.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß kalkhaltige Zwangsanfallprodukte wie Kalkhydrat, Calciumcarbonat oder Abraumkalkmergel in der Landwirtschaft als Kalkdüngemittel eingesetzt werden· Diese Zwangsanfallprodukte müssen für den Einsatz als Kalkdüngemittel einen Mindestgehalt an CaO von 40 % aufweisen, da sonst die Kosten für Transport und Lagerung sowie das Transportvolumen zu stark ansteigen.
Die o.g. Abprodukte werden derzeit in Pulverform der Landwirtschaft angeboten. Durch die geringe Korngröße dieser Produkte ergeben sich bei der Anwendung eine unzumutbar hohe Staubbelästigung und eine unkontrollierte Wirkstoffausbringung·
In der Industrie fallen neben Stäuben auch schlammartige Carbidkalkhydrat- und Calciumcarbonatruckstände an. Eine Verwertung in dieser Form ist schlecht möglich, da Transport, Lagerung und Ausbringung der Schlämme als Düngemittel große Schwierigkeiten bereiten. Es ist bekannt (DD-PS 109369), Braunkohlenfilterasche mit trockenem Carbidkalkhydrat mittels Wasser zu granulieren. Die Granalien müssen in Reaktionskammern aushärten und werden anschließend gebrochen und klassiert. Zum einen ist es erforderlich, energieaufwendige Brech- und Klassiereinrichtungen vorzusehen und zum anderen stellt sich als technologischer lachteil der Wassergehalt der Granalien heraus, der bei 20 % Restfeuchte liegt. Durch diesen hohen Wassergehalt ergaben sich Störungen beim Brechprozeß des Granulates durch Verschmieren der Brechwerkzeuge.
Eine diese Mangel umgehende Erfindung (DD-PS 135076) beschreibt den Einsatz der Abprodukte Carbidkalkhydratschlamm und Braunkohlenfilterasche als Düngemittel, das durch Mischen in einem Doppelwellenmischer hergestellt wird. Die entstehende plastische Masse wird mittels Schneckenpresse zu Zylindern geformt, die anschließend getrocknet, gebrochen und klassiert werden. Der wesentliche Nachteil ist, daß die Substanz aufgrund ihrer Zusammensetzung durch eine relativ hohe Kornfestigkeit gekennzeichnet ist, die sich' nachteilig auf den Zerfall des Kornes im Boden auswirkt und damit die Düngewirkung beeinträchtigt, genauso wie bei einem weiteren Verfahren, bei dem kalkreiche Ölschieferasche mit Wasser granuliert wird. Die erhärteten Granalien wurden auf eine Korngröße unter 3 mm gebrochen. Auch dieses Verfahren wurde nicht realisiert, da diese Granalien im Boden weiter erhärteten und als Dünger keine Wirksamkeit zeigten.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Verwendung der beschriebenen Anfallprodukte ala Kalkdungemittel bei staubarmem Transport und Umschlag und Gewährleistung einer optimalen Düngewirkung im Boden·
Darlegung dea Wesens der Erfindung Technische Aufgabe
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines hochaktiven gekörnten Kalkdüngemittels auf der Basis des bei der Carbidproduktion anfallenden Kalkhydratea und Braunkohlenfilterasche zu entwickeln, wobei das Granulat ausreichende Kornfestigkeit und die innere Struktur reaktive Zentren aufweisen muß, damit der Zerfall im Boden gewährleistet wird·
Merkmale der Erfindung
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Herstellung eines hochaktiven gekörnten Kalkdüngemittels den Mischungen aus Carbidkalkhydratachlamm bzw· Carbidkalkhydrat und Braunkohlenfilterasche lösliche Verbindungen entweder ala Einzelkomponente oder im Gemisch zugesetzt werden« Der stichfeste Carbidkalkhydratschlamm, der 45-55 Gew,-% Trockensubstanz enthält, bzw. kalkhaltiger Staub mit einem CaO-Gehalt über 65 Gew.-%, wird im Verhältnis 70-60 Gewe-% mit 30-40 Gew#-% Braunkohlenfilterasche, die als Hauptbestrndteile 15-30 Gew.-% CaO, 65-40 Gew,-% SiO2, 8-20 Gew.-% Ax2°3 1^ 4-10 Gew#-% Fe2O, neben Mikronährstoffkomponenten enthält, in herkömmlichen Apparaturen geknetet, geformt, getrocknet, gebrochen und klaasiert· Den Miachungen werden vor dem Knetprozeß die Verbindungen Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, Kaliumnitrat, Calciumnitrat
entweder als Einzelkomponente oder im Gemisch in wässriger Lösung bzw· fester Form zugegeben. Bei den Salzen handelt es sich weitgehend um industrielle Abprodukte, die in Form der Salzlaugen vorliegen können.
Die Mengen liegen bei den chlorfreien Verbindungen bei 1-20 Gew.-%, vorzugsweise 10-12 Gew.-%.
Die Zusätze der chlorhaltigen Verbindungen betragen zwischen 1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise 8-10 Gew.-^, bezogen auf den Chloridgehalt.
Die erfindungsgemäß hergestellten gekörnten Kalkdüngemittel zeichnen sich durch eine gute Depotwirkung der zugesetzten Komponente sowie durch eine hohe Ueütraliaationswirkung der basischen Komponente aus, bei gleichzeitiger Vermeidung der Staub- und Ätzwirkung und damit Verbesserung der Arbeitsund Lebensbedingungen und umweltfreundlicher Handhabung bezüglich Transport, Lagerung und definierter Ausbringung'des Düngers. Durch die erfindungsgemäß hergestellten Kalkdüngemittel entfällt eine kostenaufwendige Deponie des Carbidkalkhydratschlammes und der Braunkohlenfilterasche der Kraftwerke.
Ausführungsbeispiele
In einem Doppelwellenmiacher werden 100 g Carbidkalkhydratachlamm mit 45 % Feststoffgehalt und 50 g Braunkohlenfilterasche (15-30 CaO-Gehalt) geknetet und in einer Strangpresse zu Zylindern mit 4 mm Durchmesser geformt. Die Restfeuchte wird in einem Trockenschrank bis auf 3 % Wassergehalt entfernt, wobei die Trockenzeit etwa 8 h beträgt. Das Gut wird in einem Walzenbrecher mit der Spaltbreite von 4 mti gebrochen und die Fraktion 2-5 mm abgesiebt. - — Der so hergestellte Kalkdüngesplitt wurde auf Heutralisa- tionswirkung getestet:
In Neubauerschalen werden 500 g Bodensubstanz (naturfeucht) mit 504 mg bwB/CaO Kalkdüngesplitt versetzt und die Zunahme des pH-Wertes nach 18 Wochen ermittelt.
Der Ausgangs-pH-Wert des Bodens aus Waltershausen beträgt 4,6. Der Wert steigt nach Zugabe von Düngesplitt in der Fraktion 2-5 mm innerhalb von 18 Wochen auf 4,9·
In einem Doppelwellenmischer werden 100 g Carbidkalkhydratschlamm mit 45 % Peststoffgehalt und 50 g Braunkohlenfilterasche (15-30 % CaO) unter Zusatz von 15 g (= 10 %) fein gemörsertem Kaliumnitrat geknetet und in einer Strangpresse zu Zylindern mit 4 mm Durchmesser geformt. Die Restfeuchte wird in einem Trockenschrank bis auf 3 % Wassergehalt entfernt. Die Trocknungszeit beträgt 8 h. Das Gut wird analog zum Beispiel 1 gebrochen und gesiebt. Die Testung der Neutralisationswirkung erfolgt wie in Beispiel 1: In Beubauerschalen werden 500 g Bodensubstanz (naturfeucht) mit 504 mg bwB/CaO eines geformten Kalkdüngemittels mit Zusatz von 10 % KEOo versehen. Der pH-Wert beträgt nach 18 Wochen 5,1.
In Analogie zu den vorangegangenen Beispielen wurden zu einer Mischung aus Carbidkalkhydratschlamm und Braunkohlenfilterasche 20 % Kaliumnitrat ( = 30 g) zugegeben und diese geknetet, verpreßt, getrocknet, gebrochen und gesiebt. Die Testung der Neutralisationswirkung des geformten Düngemittels erfolgte wie oben:
In Neubauerschalen werden 500 g Bodensubstanz (naturfeucht) mit 504 mg bwB/CaO des geformten KNO^-haltigen Kalkdüngemittels .--(Korngröße--2-5- mm)_ versjshen*_ D_er. pH-Wert beträgt nach 18 Wochen 5,4.

Claims (2)

  1. Erfindungsanspruch
    1. Verfahren zur Herateilung eines hochaktiven gekörnten Kalkdüngemittels aus einer Mischung von 70-60 Gew.-% Carbidkalkhydratschlamm bzw. kalkhaltiger Stäube mit einem CaO-Gehalt über 65 Gew.-% und 30-40 Gew.-% Braunkohlenfilterasche mit einem CaO-Gehalt von 15-30 Gew,-%, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung vor oder während des Knetprozesaes wasaerl'öaliche Verbindungen in Form von Kaliumchlorid, Magneaiumchlorid, Calciumchlorid, Kaliumnitrat, Calciumnitrat als Einzelkomponente oder im Gemisch in wässriger Lösung bzw· fester Form in Mengen von 1 % bis 20 % bei den chlorfreien bzw. 1 % bis 1O % bei den chlorhaltigen zugesetzt werden und die Mischung . dann in bekannter Weise zu Formkörpern verarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1 d, g., daß die Verbindungen Abprodukte bzw. Abproduktlaugen technischer Prozeaae aind.
DD26522384A 1984-07-13 1984-07-13 Verfahren zur herstellung eines hochaktiven gekoernten kalkduengemittels DD232389A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3723095A1 (de) * 1986-08-04 1988-03-03 Taucha Ver Futtermittelwerke Mittel zur erdalkaliduengung von gehoelzen
WO2001070648A1 (fr) 2000-03-21 2001-09-27 Groupe Meac S.A.S Nouveaux agents et compositions antipoussieres, leur procede d'obtention et leur utilisation notamment dans l'amendement des sols

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3723095A1 (de) * 1986-08-04 1988-03-03 Taucha Ver Futtermittelwerke Mittel zur erdalkaliduengung von gehoelzen
WO2001070648A1 (fr) 2000-03-21 2001-09-27 Groupe Meac S.A.S Nouveaux agents et compositions antipoussieres, leur procede d'obtention et leur utilisation notamment dans l'amendement des sols

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