DD226554B1 - Keramische glasuren mit matter oberflaeche - Google Patents

Description

Anwendungsgebiet

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von keramischen Erzeugnissen, die vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 1 000-1140⁰C gebrannt werden.

Charakteristik der bekannten technischen Lösung

Aus der Patentschrift 157327 sind Glasuren mit halbglänzender bis matter Oberfläche bekannt, wobei folgende Zusammensetzungen Anwendung findet:

SiO₂: 51,4-56,9%

AI₂O₃: 10,1-14,1%

B₂O₃ 2,2-6,9%

ZrO₂: 0-5,2 %

CaO: 14,9-20,8%

MgO: 0,1-3,5%

ZnO: 0,2-3,4%

Diese chemische Zusammensetzung wird vor allem durch den Einsatz folgender Rohstoffe realisiert: Glasurfritte 25-40%

Kaolin/Ton 8-15%

Phosphorofenschlacke 25-40%

Sekundärrohstoffe auf der Basis natürlicher Gesteine 15-35%

Andererseits ist aus WP C03C 220 244 die Herstellung von Glasuren unter Verwendung von Granodiorit-Brechsand und Zinkoxid als Mattierungsmittel bekannt.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist die Herstellung von Glasuren mit matter Oberfläche im Temperaturbereich von 1 000-1 14O⁰C.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Glasuren, die vorzugsweise in der Produktion von Wand- und Bodenfliesen Anwendung finden, herzustellen, wobei ein umfassender Einsatz einheimischer Rohstoffe und Sekundärrohstoffe realisiert

Erfindungsgemäße Glasuren werden durch folgende chemische Zusammensetzung charakterisiert:

BaO:	0,1-2,1
K2O:	0,9-2,9
Na2O:	1,5-3,8
PbO:	0-3,2 7ο
TiO2:	0,1-0,3
fe2O3:	0,4-2,1
MnO2:	0-1,8 7ο

SiO2:	60,4~62,Ü%
AI2O3:	11,2-11,7%
B2O3:	3,3-3,6 %
K2O:	2,6-3,6%
Na2O:	2,4-2,6%
CaO:	16,2-18,5%
Fe2O3:	1,1-1,4%

wobei rohstoffbedingt P₂Os, SO₃, F₂, MgO enthalten sein können. Die Glasurzusammensetzung wird durch den Einsatz von Metalloxiden, Farbkörpern ohne andere Farbträger ergänzt und im wesentlichen durch folgende Rohstoffe realisiert:

Glasurfritten, vorzugsweise CaO-haltige Fritten:

Phosphorschlacke:

G ra nodiorit-Brechsand:

Ton/Sand:

	G8	G 9/1
	62,0%	61,5%
	11,7%	11,2 %
	3,4%	3,3 %
20-35 %	3,0%	3,6%
15-25 %	' 2,5%	2,6%
15-30%	16,2%	16,3 %
20-35 %	1,1 %	1,4%
ie Einsatzbreite:
MV10
60,4%
11,5%
3,6 %
2,6%
2,4%
18,5%
1,1%

SiO₂ AI₂O₃ B₂O₃ K₂O Na₂O CaO Fe₂O₃

Die Glasur G 8 wird als Grundglasur eingesetzt und ist durch Zusatz von CuO grün gefärbt. Die Glasur G 9/1 wird als Tupfglasur in Verbindung mit der Glasur G 8 verarbeitet. Die Glasur MV10 ist durch Fe₂O₃ und/oder andere Farbträger zusätzlich eingefärbt und wird als Spritzglasur verarbeitet, wobei der Glanz im Anwendungsfall zunimmt.

Die Glasuren werden nach herkömmlichen Methoden aufbereitet, wobei es sich als günstig erwiesen hat, die Phosphorschlacke einer Vorbehandlung mit dem Ziel zu unterziehen, einen erheblichen Anteil der herstellungsbedingten Schadstoff bestandteile zu entfernen.

Den Glasuren können geringe Mengen Klebe- und Verflüssigungsmittel zugegeben werden.

Der Wärmeausdehnungskoeffizient erfindungsgemäßer Glasuren liegt zwischen 67-90 · 10~⁷ · K~¹ (20—400⁰C).

Die mit erfindungsgemäßen Glasuren hergestellten Erzeugnisse werden vorzugsweise unter Schnellbrandbedingungen im Temperaturbereich von 1 000-1 140⁰C gebrannt.

Die Gebrauchswerterhöhung dieser Erzeugnisse zeigt sich einerseits in der Färb- und Oberflächengestaltung als auch in einer verbesserten Temperaturwechselbeständigkeit und einem erhöhten Widerstand gegen Oberflächenverschleiß. Gleichzeitig ist eine Kostensenkung zu verzeichnen.

Claims (2)

1. Erfindungsansprüche: '

   1. Keramische Glasuren mit matter Oberfläche — im wesentlichen hergestellt aus Glasurfritten, Granodiorit-Brechsand, Phosphorschlacke, Ton und Sand —, dadurch gekennzeichnet, daß diese durch folgende Zusammensetzung

   charakterisiert sind, wobei geringe Mengen an P₂Os, SO₃, F₂, MgO enthalten sein können.
2. 2. Keramische Glasuren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese zusätzlich durch Metalloxide, Farbkörper oder andere Farbkörper eingefärbt werden.