DD156897A1 - Mehrzweckplastebeutel zur praeparation von blutbestandteilen - Google Patents

Mehrzweckplastebeutel zur praeparation von blutbestandteilen Download PDF

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emptying
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Wolf-Dietrich Toursel
Friedrich Gropp
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Toursel Wolf Dietrich
Friedrich Gropp
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Abstract

Mehrzweckplastebeutel zur Praeparation von Blutbestandteilen mit dem Ziel einer vielseitigen Anwendung zur einfacheren Gewinnung und Praeparation verschiedenartiger isolierter Blutderivate, der die Blutkonservenflasche bei ihrer Anwendung zur Lagerung von Blutbestandteilen ergaenzt, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kopfteil des Plastebeutels 1 mehrere selbstaendige, parallele Plasteschlauchanschluesse 2 der gleichen Art zum aseptischen Fuellen und Entleeren mit Kanuelen 3 versehen, eingeschweisst sind, die Fuell- bzw. Entleerungsschlaeuche des Beutels z. B. waehrend der Bearbeitungsverfahren der Blutderivate wie Zentrifugieren, Fuellen und Entleeren des Beutels unter aseptischen Bedingungen mittels einer Kombination von Kanuele 4 und hermetisch schliessender Sperrhuelse 5 abgedichtet werden. Die Anwendung der Erfindung liegt auf dem Gebiet der Medizin, speziell des Blutspende- und Transfusionswesens.

Description

Dr. Toursei Gropp
s t andt ei 1 en
Die Erfindung betrifft einen Beutel aus Thermoplaste zur Ge-Vv'innung und Bearbeitung (Präparation) einzelner Blutbestandteile* Dieser Plastebeutel findet Anwendung in der Medizin, speziell im Blutspende- und Transfusionswesen«
£J3ilI!jyydJi!^ " -
Während noch vor wenigen Jahren in den Kliniken bei der Bluttransfusion vorzugsweise sogenanntes Vollblut aus Spenderblut und Blutstabilisatorlösung übertragen wurde, gewinnt in der modernen Medizin die Transfusion isolierter Blutbestandteile zunehmende Bedeutung·'Bei einer Vollblutübertragung müssen oftmals nicht nur völlig unnötige Blutbestandteile mittransfundiert werden, sondern es können auch unerwünschte Nebenwirkungen beim Patienten hervorgerufen werden. Auf Grund dieser lachteile bestehen v/eltweite Bestrebungen, die Vollblut-Übertragung zugunsten der Transfusion einzelner Blutbestandteile auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Gewinnung bzw» die Präparation einzelner Blutderivate ist jedoch sehr zeit-' aufwendig, insbesondere die dazu notwendigen-"Zentrifugierterfahren, speziell bei der Verwendung von Glasflaschen (Blutkonservenflaschen)· Diese werden .vor allein innerhalb der Transfusionsdienste derjenigen Länder eingesetzt, in denen aus rein technischen Gründen noch immer ein hoher Anteil Vollblutkonserven transfundiert wird* Ein wesentlicher liachteil der Glasflaschen besteht beispielsweise darin, daß beim Zentrifugieren wegen der hohen Bruchgefahr keine höheren g-Zah!en angewendet werden können, und somit müssen die Zentri-
fugierzeiten entsprechend verlängert werden* - Während der Präparation einzelner Blutbestandteile müssen in vielen Fällen Lösungen zugesetzt und andere Bestandteile entfernt werden, 'wozu bei Verwendung von Glasflaschen zur Aufrechterhaltung der Asepsis spezielle Plasteschlauchsysteme mit Kanülen eingesetzt werden-müssen, welche in die Gummistopfen der Glas« flaschen eingestochen werden. Hierbei können aus den Versohlußstopfen (Durchstechstopfen) Löcher ausgestanzt werden, so daß insbesondere bei zeitlich getrennten Mehrfachbearbeitungen die Gefahr einer Kontamination der Blutderivate gegeben ist« Die zur Vermeidung einer Kontamination notwendige aseptische Arbeitsweise muß somit besonders sorgfältig durchgeführt werden, was.sehr zeitaufwendig ist, ebenso wie das Resuspendieren bestimmter Blutbestandteile beispielsweise von Thrombozyten bei Anwendung von Glasflaschen. Auf Grund der lachteile der Glasflaschen erfolgen seit vielen Jahren Bemühungen, die Blutkonservenflaschen durch unzerbrechliche Behältnisse aus Plastematerialien zu ersetzen. Inzwischen sind mehrere Ausführungsformen bekannt; sie bestehen im allgemeinen aus einem Grundbeutel mit einem Rauminhalt um 500 ml (z· B. DS-PS 1 189 233). Mit dem Beutel sind ein oder zv/ei Plasteschläuche mit Ventilkugeln oder ähnlichen Versohlußsystemen (z. B„ DE-PS 1 087 324, DE-PS 1 138 186) sovde spezielle Entnahmevorrichtungen mit Abreißlaschen usw. (z. B* DE-PS 1 087 324) durch Schweißen zu einer Einheit verbunden. Die bekannten Plastebeutel bestehen in der Regel aus dem Thermoplastematerial Polyvinylchlorid und werden vorzugsweise zur Konservierung von Vollblut und Blutbestandteilen verwendet und teilweise mit Blutstabilisatorlösung gefüllt (z, B. DE-PS 1 138 186). Ss werden aber auch mehrere Beutel zu einem Mehrfachverbundsystem vereinigt (z. B. US-PS.3'986 506). Abgesehen davon, daß derartige Mehrfachbeutelsysteme während der Bearbeitungen beispielsweise beim Zentrifugieren unbequem handzuhaben sind, können die zum Flüssigkeitsabschluß verwendeten Kugelventile teilweise nur mit Mühe betätigt werden, wodurch sich der Zeitaufwand bei der Bearbeitung erhöht. Bei
Verwendung nur eines Entnahmeschlauchs mit Verzweigung über ein Y.-Stück (z/B. US-PS 4-112 989) ist dagegen die'Gefahr von Kontaminationen des Beutelinhalts gegeben. -Darüber hinaus haben die bekannten Beutel den Nachteil, daß nach Füllung ζ» B. mit einer Blutstabilisatorlösung usw. während einer nachfolgenden Lagerung Weichmachersubstanzen aus dem Beutelmaterial in das Blut bzw» in einzelne Blutbestandteile eindiffundieren können (z„ B. R. I« Jaeger u* R„ I. Rubin ι Plasticizers from plastic devices - extraction, metabolism, accumulation by biological systems; Science Ij[O (1970), 460). Die Gefahr einer Freisetzung der Weichmacher ist naturgemäß um so größer, je länger der Beutel mit Lösung bzWo Blut oder Blutbestandteilen gelagert wurde, wobei eine ungünstige Auswirkung auf den Patienten nicht ausgeschlossen werden kann. -
Ziel der Erfindung ist ein Plastebeutel, der eine vielseitige Anwendung zur einfacheren Gewinnung und Präparation verschiedenartiger isolierter Blutderivate ermöglicht und somit die Blutkonservenflasche bei ihrer Anwendung zur Lagerung von Blutbestandteilen ergänzt.
Der Erfindung liegt ein Plastebeutel zugrunde, in dessen Kopfteil mindestens zwei parallele selbständige Schlauchanschlüsse eingeschweißt sind. Beispielsweise kann ein Beutel mit drei Schlauchanschlüssen für die Präparation von Thrombo» zytenkonzentraten verwendet werden, ein Beutel mit vier Anschlüssen zur Plasmapherese und ein Beutel mit fünf bzw«, sechs Anschlüssen zum Waschen von Erythrozytenkonzentraten. Jeder der Schlauchanschlüsse· ist'mit einer hermetisch verschließbaren Kanüle versehen, die vorzugsweise aus Plaste besteht, aber auch aus Stahl oder ähnlichem Material, und ggf. zur Blutabnahme vom Blutspender geeignet ist. Eine derartige Kombination von Kanüle und hermetisch schließender Sperrhülse
ermöglicht den Wegfall bisher bekannter Durchflußsperren wie Kugeln, Membranen (z. B.. DR-OS 2 026 086), Schlauchklemmen (z, B·-US-PS 4 112 989) und anderen Vorrichtungen (z. B* US-PS 3 654 924)-. Me Ausrüstung des vorliegenden Beutela mit mehreren gleichen Schlauchanschlüssen gestattet eine zeitlich bzv/. räumlich getrennte Zufuhr (bzw, Abnahme) von Lösungen, Blutbestandteilen usw. in den (bzw.· aus dem) Plastebeutel unter aseptischen Bedingungen. Eine Kontamination des Plastebeutelinhalts ist somit auf ein Minimum reduziert» Der Beutel ist ungefüllt und entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen sterilisiert* Vor der Verwendung kann der Beutel unter aseptischen Bedingungen mit entsprechenden Lösungen zur Präparation von Blutbestandteilen gefüllt werden«, Da eine längere Lagerung gefüllter Beutel nicht durchgeführt wird, .ist die Gefahr einer Kontamination von Blut und Blutbestandteilen durch die Inhaltsstoffe des Polyvinylchlorids erheblich reduziert, insbesondere wenn die Blutderivate in den Plastebeuteln lediglich präpariert, nicht aber bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes der Präparationen gelagert werden, wozu auf Grund ihrer Materialresistenz die Glasflaschen besser geeignet sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Pige 1 näher erläutert« An den Grundbeutel (1) aus Thermoplastematerial mit entsprechenden Befestigungsvorrichtungen (65 7) und einem Volumen von etwa 500 ml ist ein Beutelkopf (2) angeschweißt. Dieser Beutelkopf ist durch mehrere Schlauchanschlüsse gekennzeichnet, wobei mehrere Ausführungsformen - hauptsächlich in Abhängigkeit von der Zahl der Schlauchanschlüsse - möglich sind (in Figo 1: Ausführungsform mit 5 Anschlüssen 2a bis 2e). Jeder einzelne Anschluß ist mit einem Plasteschlauch (3) verbunden, der in eine Kanüle (4) vorzugsweise aus Plaste, aber auch aus Stahl einmündet. Die verwendeten-Kanülen sind geeignet zur Venenblutspende, zum Einstechen beispielsweise in die Durchstechstopfen von Blutkonservenflaschen bzw0 Infusionslö-
eis · es
sungsbehältnissens in Plastebehältnisse sowie zum Ankoppeln weiterer Schlauchsysteme. Jede Kanüle (4) ist durch eine Sperrhülse (5) hermetisch verschlossen» Dies kann mittels Bajonett- bzw«, Schraubverschluß bzw« Paßsitz erreicht werden« Die Arbeitsweise mit einem Mehrzweckplastebeutei (in Pig. 1 dargestellte Ausführungsform beispielsweise zum Waschen von Erythrosytenkonzentraten) gestaltet sich folgendermaßen. Nach Abziehen der Sperrhülse 5a sowie durch Einstechen der nunmehr freien Kanüle 4a in die Originalblutkonservenflasche wird das vorher vom Blutplasma und der Thrombozyten-Leukozyten-Schicht befreite-Erythrozytenkonssentrat mittels Druckstickstoff über Schlauch 3a in den Beutel 1 gedruckt. Anschließend wird ' isotonische Satriumchlorid-Infusionslösung aus einer Infusionsflasche oder einem ähnlichen Behältnis über 4a und 3a auf ein Gesamtvolumen von etwa 500 ml aufgefüllt, lach Verschließen von Schlauch 3a (Verknoten, Verschweißen) wird die Kanüle -Aa. durch Abschneiden entfernt (Kontrollmöglichkeit der Zahl der Waschvorgänge)* Nunmehr.wird der Plastebeutel zentrifugiert (4 000 bis 5 000 g) und danach die überstehende Flüssigkeit mittels Beutelpresse über Schlauch 3b sowie nach Abziehen der Sperrhülse 5b über Kanüle 4b in ein geschlossenes Behältnis überführt (z. B. Blutkonservenflasche). Unmittelbar danach wird über 4b und 3b wiederum isotonische UatriuiDchlorid-Infusionslösung in den Beutel mit dem Erythrozytenkonzentrat eingefüllt. Dann wird auch dieser Schlauch verschlossen und die Kanüle entfernt» Der Wäschprozeß kann entsprechend wiederholt werden. Schließlich wird das vollständig gewaschene Erythrozytenkonzentrat in eine leere bzw. mit Resuspensionslösung teilweise gefüllte Blutkonservenflasche überführt. Das Erythrozytenkonzentrat kann aber auch nach negativer Kreuzprobe (gesetzlich vorgeschriebene Verträglichkeij;sprobe) über ein Filter -direkt transfundiert werden.

Claims (1)

  1. #1
    Erfindungsanspruch
    Mehrzweokplastebeiitel zur Präparation von Blutbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) in den Kopfteil des Plastebeutels(1)mehrere selbständige, parallele Plasteschlauchanschlüsse(2)der gleichen Ärt5 die zum aseptischen Pullen und Entleeren des Beutels mit Kajiü-1en(3)versehen sind» eingeschweißt sind,
    b) die Pull- bzw· Entleerungsschläuche des Beutels v/ährend der Bearbeitungsverfahren der Blutderivate wie Zentrifugierenj Pullen und Entleeren des Beutels unter aseptischen Bedingungen mittels einer Kombination von Kanüle^)und hermetisch schließender Sperrhülse abgedichtet werden.
    Hierzy f Seife Zeichnungen
DD22784081A 1981-02-25 1981-02-25 Mehrzweckplastebeutel zur praeparation von blutbestandteilen DD156897A1 (de)

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