CH719139A1

CH719139A1 - Extrusionsgeblasener Kunststoffbehälter.

Info

Publication number: CH719139A1
Application number: CH070551/2021A
Authority: CH
Inventors: Salzmann Markus
Original assignee: Alpla Werke Alwin Lehner Gmbh & Co Kg
Priority date: 2021-11-12
Filing date: 2021-11-12
Publication date: 2023-05-31
Also published as: CH719139B1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen extrusionsgeblasenen Kunststoffbehälter aufweisend einen Behälterkörper, der mit einem Behälterboden verschlossen ist, und einen Behälterhals (17), der eine Ausgiessöffnung (19) begrenzt. Am offenen Ende (37) des Behälterhalses (17) ist an dessen Aussenseite eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Stufe (39) mit einer kalibrierten Dichtfläche (41) eingeprägt.

Description

Gebiet der Erfindung

[0001] Die Erfindung betrifft einen extrusionsgeblasenen Kunststoffbehälter gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Dichtsystem gemäss Oberbegriff des Anspruchs 7 und ein Verfahren zur Gewährleistung der Masshaltigkeit des offenen Endes eines Behälterhalses aus Kunststoff gemäss Oberbegriff des Anspruchs 16.

Stand der Technik

[0002] Behälter, welche nach dem Verfahren des Extrusionsblasformens hergestellt werden, haben u.a. den Vorteil, dass die Herstellgeschwindigkeit hoch ist und Handgriffe ausgeformt werden können. Durch das Verfahren bedingt, ist die Massgenauigkeit der Ausgiessöffnung im Vergleich zum Spritzgiessen geringer. Dadurch ist es erschwert, die Ausgiessöffnung mit einer Verschlusskappe allein flüssigkeitsdicht zu verschliessen. Um eine zuverlässige Abdichtung der Ausgiessöffnung sicher zu stellen, werden extrusionsblasgeformte Behälter für Füllgüter wie Milch, Säfte udgl. in der Regel mit einer Siegelfolie verschlossen. Die Siegelfolie erfüllt zusätzlich die Funktion einer Erstöffnungsgarantie. Die Siegelfolie erhöht die Herstellkosten durch den zusätzlichen Materialbedarf und den zusätzlichen Arbeitsschritt des Versiegelns der Ausgiessöffnung beträchtlich.

Aufgabe der Erfindung

[0003] Aus den Nachteilen des beschriebenen Stands der Technik resultiert die Aufgabe einen Behälterverschluss zu schaffen, durch welchen eine zuverlässige Abdichtung zwischen der Verschlusskappe und dem extrusionsblasgeformten Behälter erreicht wird, ohne dass eine Siegelfolie notwendig ist.

Beschreibung

[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt bei einem extrusionsgeblasenen Kunststoffbehälter durch die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale. Weiterbildungen und/oder vorteilhafte Ausführungsvarianten sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.

[0005] Die Erfindung zeichnet sich bevorzugt dadurch aus, dass am offenen Ende des Behälterhalses an dessen Aussenseite eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Stufe mit einer kalibrierten Dichtfläche eingeprägt ist. Durch die Prägung erhält die Dichtfläche eine hohe Massgenauigkeit und kann dazu verwendet werden zusammen mit einem Drehverschluss die Ausgiessöffnung eines extrusisonsgeblasenen Kunststoffbehälter zuverlässig und wenigstens flüssigkeitsdicht abzudichten. Dies hat den grossen Vorteil, dass auf eine auf das offene Ende des Behälterhalses angebrachte Siegelfolie zur Abdichtung verzichtet werden kann. Insbesondere wenn die Siegelfolie aus Aluminium gefertigt ist, können die Herstellungskosten signifikant reduziert werden. Zudem ist die Siegelfolie bei der Entsorgung bzw. beim Recycling des Behälters nicht vorhanden.

[0006] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am offenen Ende des Behälterhalses ein Dichtring mit einer Aussenwand, einer Innenwand und einer zwischen der Aussenwand und der Innenwand sich erstreckender Kopffläche ausgeformt, wobei die kalibrierte Dichtfläche der Aussenwand entspricht. Der Dichtring kann 3 Dichtflächen zur Abdichtung der Ausgiessöffnung bereitstellen, wenn er mit einem entsprechenden Verschluss zusammenwirkt, wodurch die Dichtwirkung zwischen Behälterhals und Drehverschluss optimiert wird.

[0007] Die Erfindung zeichnet sich auch bevorzugt dadurch aus, dass der Dichtring gratfrei ist. Grate, welche beim Entbutzen des Behälterhalses entstehen, tragen zu einer nicht massgenauen und dementsprechend unzuverlässigen Dichtfläche bei. Im Gegensatz dazu ist der Dichtring ausreichend massgenau für eine zuverlässige Abdichtung der Ausgiessöffnung. Auch vertikale Grate, welche durch das Formwerkzeug entstehen, werden durch die spezielle Schneidringgeometrie entfernt.

[0008] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stufe mit einem Schneidring geprägt, welcher Schneidring der Abtrennung eines an dem Behälterhals während des Extrusionsblasens entstehenden Butzens dient. Es ist kein weiterer Verfahrensschritt zur Ausformung der Stufe notwendig, sondern diese wird gleichzeitig mit dem Entfernen des Butzens geprägt. Dadurch wird die Stufe ohne einen zeitlichen Mehraufwand hergestellt.

[0009] Zweckmässigerweise ist an der Aussenseite des Behälterhalses unterhalb der Stufe ein Aussengewinde zum Zusammenwirken mit einem Kunststoffdrehverschluss und unterhalb des Aussengewindes ein Haltering ausgeformt. Dadurch kann der Behälterhals zum Abdichten der Ausgiessöffnung und zur Befestigung eines Garantiering mit einem standardisierten Kunststoffdrehverschluss zusammenwirken.

[0010] Als zweckdienlich hat es sich erwiesen, wenn der extrusionsgeblasene Kunststoffbehälter aus HDPE oder PP hergestellt ist. Diese Polymere eignen sich sehr gut zum Extrusisonblasformen. Die kalibrierte Dichtfläche ermöglicht es auch, dass die Ausgiessöffnung relativ dünnwandiger Behälterhälse mit einem Drehverschluss abgedichtet werden können.

[0011] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Dichtsystem mit oben beschriebenem extrusisonsgeblasenem Kunststoffkörper und einem Kunststoffdrehverschluss, mit welchem die Ausgiessöffnung dichtend verschliessbar ist. Wie weiter oben beschrieben kann bei dem Dichtsystem auf eine zusätzliche Siegelfolie verzichtet werden.

[0012] Zweckmässigerweise ragt an der Innenseite der Kopfplatte ein äusserer Dichtmantel und ein innerer Dichtmantel von der Kopfplatte ab und zwischen den Dichtmänteln ist eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut gebildet. In dieser Nut ist der Dichtring in der aufgedrehten bzw. aufgeprellten Position des Drehverschlusse aufgenommen und von der Nut umgeben, wodurch eine möglichst grosse Dichtfläche entsteht.

[0013] Bevorzugt ist es, wenn der innere Dichtmantel höher als der äussere Dichtmantel ist. Dadurch wird bei der Vertikalbewegung des Drehverschlusses der Dichtring automatisch in der Nut zentriert.

[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung übt der innere Dichtmantel in der aufgedrehten Position einen Druck in radialer Richtung auf den Dichtring aus. Dadurch wird die Dichtfunktion verstärkt. Zudem wird der radiale Druck von dem Dichtring auf den äusseren Dichtmantel übertragen, wodurch die Dichtwirkung noch weiter verbessert werden kann. Ausserdem bewirkt der radiale Druck die Stabilisierung des Dichtrings in der Nut, wodurch Undichtigkeiten durch Relaxation (Material-Spannungsabbau des Behälterhalses) verhindert werden können.

[0015] Die Erfindung zeichnet sich auch bevorzugt dadurch aus, dass zwischen dem äusseren Dichtmantel und der Aussenwand des Dichtringes eine erste Dichtfläche realisiert ist, zwischen dem Grund der Nut und der Kopffläche eine zweite Dichtfläche realisiert ist und zwischen dem inneren Dichtmantel und der Innenwand des Dichtringes eine dritte Dichtfläche realisiert ist.

[0016] Zusätzlich kann zwischen einer ersten Horizontalfläche der Stufe und einer zweiten Horizontalfläche des äusseren Dichtmantels bevorzugt eine vierte Dichtfläche realisiert sein. Durch die gratfreie und massgenaue Ausführung des Dichtringes können bis zu 4 Dichtflächen verwendet werden, was einerseits die Dichtfläche als solches erhöht (Mehrfach bzw. Labyrinthdichtung) und andererseits die angelegten Spannungen „einfriert“ und dadurch Undichtigkeiten durch Relaxation verhindern werden können.

[0017] In vorteilhafter Weise ist an der Unterseite des Mantels ein Garantiering mit Sollbruchstegen an dem Mantel gehalten und der Garantiering untergreift den Haltering mit nach innen ragenden Haltevorsprüngen. Dadurch kann die Erstöffnungsgarantie auch ohne das Vorhandensein einer Siegelfolie sichergestellt werden.

[0018] Noch ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewährleistung der Masshaltigkeit des offenen Endes eines Behälterhalses an einem in einem Extrusionsblasverfahren hergestellten Kunststoffbehälters. Die Masshaltigkeit bzw. -genauigkeit wird dadurch erzielt, dass an dem Schneidring eine Prägefortsatz vorhanden ist, mit welchem beim axialen Einfahren des Schneidrings in den Butzen am offenen Ende des Behälterhalses an dessen Aussenseite eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Stufe mit einer kalibrierten Dichtfläche eingeprägt wird. Der Prägefortsatz bildet keine Grate aus, wie das Schneidringe des Stands der Technik tun. Zudem glättet der Prägefortsatz Grate, welche in dem Blasformwerkzeug an dem Behälterhals entstehen. Noch ein Vorteil des Prägefortsatzes ist, dass kein weiterer Verfahrensschritt und kein weiteres Werkzeug notwendig ist, um die Stufe zu prägen.

[0019] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die schematischen Darstellungen. Es zeigen in nicht massstabsgetreuer Darstellung: Figur 1: eine Seitenansicht eines extrusisongeblasenen Behälters; Figur 2: eine vergrösserte Seitenansicht des Behälterhalses; Figur 3: eine Seitenansicht eines Kunststoffdrehverschlusses; Figur 4: eine Schnittdarstellung des Verschlusses aus Figur 3; Figur 5: eine perspektivische Schnittdarstellung des Behälterhalses und des aufgeschraubten Drehverschlusses; Figur 6: eine Seitenansicht, welche die Abtrennung eines Butzens im Halsbereich gemäss dem Stand der Technik zeigt; Figur 7: eine Detailansicht eines Behälterhalses und eines Drehverschlusses gemäss dem Stand der Technik; Figur 8: eine Seitenansicht, welche die Abtrennung eines Butzens im Halsbereich mit einem angepassten Schneidring zeigt und Figur 9: eine Detailansicht des Behälterhalses und des Drehverschlusses gemäss dem vorliegenden Dichtsystems.

[0020] In der Figur 1 ist ein extrusionsgeblasener Kunststoffbehälter gezeigt, welcher gesamthaft mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet ist. Der Behälter 11 weist einen Behälterkörper 13 auf, welcher von einem Behälterboden 15 verschlossen ist. Der Behälterkörper 13 geht in einen Behälterhals 17 über, welcher eine Ausgiessöffnung 19 umschliesst bzw. begrenzt.

[0021] An der Aussenseite des Behälterhalses 17 ist ein Aussengewinde 21 und unterhalb des Aussengewindes 21 ein Haltering 23 ausgeformt. An dem Behälterkörper 13 kann ein Haltegriff 25 ausgebildet sein. Der Kunststoffbehälter 11 kann aus HDPE (high density Polyethylen) oder PP (Polypropylen) extrusisonsgeblasen sein.

[0022] Auf den Behälterhals 17 lässt sich ein Kunststoffdrehverschluss 27 aufschrauben, um die Ausgiessöffnung 19 dichtend zu verschliessen. Der Verschluss 27 weist einen zylindrischen Mantel 29 und eine kreisscheibenförmige Kopfplatte 31 auf. Der Mantel 29 ragt von der Kopfplatte 31 ab und hat an seiner Innenseite ein Innengewinde 33 ausgeformt. Bevorzugt ist der Verschluss 27 spritzgegossen.

[0023] Der Behälter 11 und der Verschluss 27 bilden ein Dichtsystem 35, welches es ermöglicht, dass der Verschluss 27 die Ausgiessöffnung dicht und insbesondere flüssigkeitsdicht verschliesst. Dies ohne, dass eine zusätzliche Siegelfolie zum Verschluss der Ausgiessöffnung notwendig wäre und obwohl der Behälterhals 17 extrusionsblasgeformt ist.

[0024] Zur Realisierung des Dichtsystems 35 benötigt der Behälterhals 17 eine verbessert Massgenauigkeit, welche durch das Extrusionsblasformen allein nicht erreichbar ist. Erst eine verbesserte Massgenauigkeit führt zu zuverlässigen Dichtflächen zwischen dem Behälterhals 17 und dem Drehverschluss 27.

[0025] Am offenen Ende 37 des Behälterhalses 17 ist eine Stufe 39 eingeprägt. Die Stufe 39 befindet sich an der Aussenseite des Behälterhalses 17 und erstreckt sich in Umfangsrichtung. Die Stufe 39 besitzt eine kalibrierte Dichtfläche 41 und eine erste Horizontalfläche 43. Die Stufe 39 ist mit einem Schneidring 45b geprägt, welcher Schneidring 45b der Abtrennung eines an dem Behälterhals 17 während des Extrusionsblasens entstehenden Butzens 46 dient (Figur 8). Durch die Prägung der Stufe 39 entsteht an dem Halsende 37 ein Dichtring 47. Die Aussenwand des Dichtringes 47 entspricht der Dichtfläche 41. Ferner besitzt der Dichtring 47 eine Innenwand 49 und eine Kopffläche 51, welche sich zwischen den Wänden 41,49 erstreckt. Durch die Prägung ist der Dichtring 47 gratfrei, was dessen Massgenauigkeit und Dichtfähigkeit signifikant verbessert.

[0026] An der Innenseite der Kopfplatte 31 ragt ein äusserer und ein innerer Dichtmantel 53,55 ab. Zwischen den Dichtmänteln 53,55 ist eine Nut 57 gebildet, welche in Umfangsrichtung verläuft. In der Nut 57 wird der Dichtring 47 beim erstmaligen Aufprellen bzw. beim Aufschrauben des Verschlusses 27 aufgenommen. Der innere Dichtmantel 55 ist höher als der äussere Dichtmantel 53, wodurch die Aufnahme und die Zentrierung des Dichtrings 47 in die Nut 57 erleichtert wird.

[0027] Zwischen dem äusseren Dichtmantel 53 und der Aussenwand 41 des Dichtringes 47 ist eine erste Dichtfläche 59 realisiert. Zwischen dem Grund 61 der Nut 57 und der Kopffläche 51 ist eine zweite Dichtfläche 63 realisiert. Zwischen dem inneren Dichtmantel 55 und der Innenwand 49 des Dichtringes 47 ist eine dritte Dichtfläche 65 realisiert. Durch die drei Dichtflächen 59,63,65 ist ein Dichtsystem in der Art einer Labyrinthdichtung umgesetzt. Der innere Dichtmantel 55 kann konusförmig ausgestaltet sein. Der innere Dichtmantel 55 erzeugt dadurch beim Applizieren des Verschlusses 27 eine Druckkraft auf den Dichtring 47, welche auch auf den äusseren Dichtmantel 53 übertragen wird. Dadurch wird die Dichtwirkung zwischen dem Dichtring 47 und der Nut 57 noch weiter verbessert. Zudem wird eine Mass- bzw. Spannungsänderung des Dichtrings 47 über die Zeit („Relaxation“) durch die beidseitige Fixierung verhindert.

[0028] Die gesamte Dichtfläche kann noch weiter erhöht werden, wenn zwischen der ersten Horizontalfläche 43 der Stufe 39 und einer zweiten Horizontalfläche 67 des äusseren Dichtmantels 53 eine vierte Dichtfläche 69 realisiert ist. Dementsprechend werden Undichtigkeiten des Dichtsystems 35 einerseits durch eine Maximierung der massgenauen Dichtflächen und andererseits durch Stabilisierung der Materialspannungen (Vermeidung der Relaxation) im Dichtring 47 zuverlässig verhindert.

[0029] Durch das vorliegende Dichtsystem 35 kann auch eine Erstöffnungs-Garantie mit einem Garantiering 71 verwendet werden, wie diese von streckgeblasenen PET-Flaschen bekannt ist. Dementsprechend ist an der Unterseite des Mantels 29 der Garantiering 71 mit Sollbruchstegen 73 an dem Mantel gehalten. Der Garantiering 71 untergreift den Haltering 23 mit nach innen ragenden Haltevorsprüngen 74. Beim erstmaligen Verdrehen des Verschlusses 27 brechen die Sollbruchstellen 73, wodurch die Erstöffnung durch die gebrochenen Sollbruchstellen 73 und den erhöhten Drehwiderstand beim Öffnen erkennbar ist.

[0030] Die Stufe 39 wird während der Abtrennung eines Butzens 46 vom Behälterhals 17 vom Schneidring 45 geprägt. In der Figur 6 ist die Abtrennung des Butzens 46 nach dem Stand der Technik gezeigt. Zuerst wird ein Abschnitt eines durch eine Extrusionsdüse ein oder mehrschichtig extrudierten Kunststoffschlauchs in eine Formkavität eines Blasformwerkzeugs eingelegt. Durch einen Blasdorn wird der Abschnitt des Schlauches gemäss der umschlossenen Formkavität aufgeblasen. Der fertig aufgeblasene Kunststoffbehälter wird entformt. Dann wird der am Behälterhals 17 zwangsläufig entstehende Butzen 46 zwischen einem Halsmesser 75 und einem in axialer Richtung in den Butzen 46 einfahrenden Schneidring 45a abgetrennt. Innerhalb des Halses 17 ist eine Kalibrierhülse 76 eingefahren. Gemäss dem Stand der Technik entsteht an dem offenen Ende 37 des Behälterhalses ein Grat 77, welcher die Massgenauigkeit des Behälterhalses reduziert. Dementsprechend ist ein solcher Behälterhals für die Abdichtung durch Konusdichtsysteme ungeeignet.

[0031] An dem Schneidring 45b gemäss der Figur 8 ist eine Prägefortsatz 79 vorhanden. Mit diesem wird beim axialen Einfahren des Schneidrings 45b in den Butzen 46 am offenen Ende 37 des Behälterhalses an dessen Aussenseite die sich in Umfangsrichtung erstreckende Stufe 39 mit der kalibrierten Dichtfläche 41 eingeprägt. Dadurch, dass das offene Ende nunmehr gratfrei ist und eine kalibrierte massgenau Dichtfläche 41 vorhanden ist, kann das oben beschriebene Dichtsystem 35 angewendet werden. Auch dünnwandige Behälterhälse können mit dem vorliegenden Dichtsystem abgedichtet werden. Bevorzugt ist dieses Dichtsystem für kohlensäurefreie Säfte und Milchprodukte.

[0032] Da das vorliegende Dichtsystem keine Siegelfolie benötigt, besitzt es signifikant geringere Verpackungskosten als Dichtsysteme des Stands der Technik für extrusionsgeblasene Behälter. Zudem steigt die Recyclingfähigkeit und das Dichtsystem 35 ist kompatibel mit zukünftigen Verordnungen, dass der Kunststoffdrehverschluss nach dem erstmaligen Öffnen unverlierbar an Kunststoffbehältern gehalten werden muss.

Legende:

[0033] 11 Extrusionsgeblasener Kunststoffbehälter 13 Behälterkörper 15 Behälterboden 17 Behälterhals 19 Ausgiessöffnung 21 Aussengewinde 23 Haltering 25 Haltegriff 27 Kunststoffdrehverschluss 29 Zylindrischen Mantel 31 Kreisscheibenförmige Kopfplatte 33 Innengewinde 35 Dichtsystem 37 Offenes Ende des Behälterhalses 39 Eingeprägte Stufe 41 Kalibrierte Dichtfläche 43 Erste Horizontalfläche 45a,45b Schneidring 46 Butzen 47 Dichtring 49 Innenwand 51 Kopffläche 53 Äusserer Dichtmantel 55 Innerer Dichtmantel 57 Nut 59 Erste Dichtfläche 61 Grund der Nut 63 Zweite Dichtfläche 65 Dritte Dichtfläche 67 Zweite Horizontalfläche 69 Vierte Dichtfläche 71 Garantiering 73 Sollbruchstegen 74 Haltevorsprünge 75 Halsmesser 76 Kalibrierhülse 77 Grat 79 Prägefortsatz

Claims

1. Extrusionsgeblasener Kunststoffbehälter (11) aufweisend – einen Behälterkörper (13), der mit einem Behälterboden (15) verschlossen ist, und – einen Behälterhals (17), der eine Ausgiessöffnung (19) begrenzt,dadurch gekennzeichnet, dass am offenen Ende (37) des Behälterhalses (17) an dessen Aussenseite eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Stufe (39) mit einer kalibrierten Dichtfläche (41) eingeprägt ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am offenen Ende des Behälterhalses (17) ein Dichtring (47) mit einer Aussenwand (41), einer Innenwand (49) und einer zwischen der Aussenwand (41) und der Innenwand (49) sich erstreckender Kopffläche (51) ausgeformt ist, wobei die kalibrierte Dichtfläche der Aussenwand (41) entspricht.

3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring (47) gratfrei ist.

4. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufe (39) mit einem Schneidring (45b) geprägt ist, welcher Schneidring (45b) der Abtrennung eines an dem Behälterhals (17) während des Extrusionsblasens entstehenden Butzens (46) dient.

5. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aussenseite des Behälterhalses (17) unterhalb der Stufe (39) ein Aussengewinde (21) zum Zusammenwirken mit einem Kunststoffdrehverschluss (27) und unterhalb des Aussengewindes (21) ein Haltering (23) ausgeformt ist.

6. Behälter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der extrusionsgeblasene Kunststoffbehälter (11) aus HDPE oder PP hergestellt ist.

7. Dichtsystem (35) mit – einem Behälter (11) aufweisend einen Behälterkörper (13), der mit einem Behälterboden (15) verschlossen ist, und einen Behälterhals (17), der eine Ausgiessöffnung (19) begrenzt, und – einem Kunststoffdrehverschluss (27) mit welchem die Ausgiessöffnung (19) dichtend verschliessbar ist, aufweisend einen zylindrischen Mantel (29), welcher von einer kreisscheibenförmigen Kopfplatte (31) abragt, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter ein extrusionsgeblasener Kunststoffbehälter (11) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche ist.

8. Dichtsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Kopfplatte (31) ein äusserer Dichtmantel (53) und ein innerer Dichtmantel (55) von der Kopfplatte (31) abragt und zwischen den Dichtmänteln (53,55) eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut (57) gebildet ist.

9. Dichtsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der aufgedrehten Position des Drehverschlusses (27) der Dichtring (47) in der Nut (57) aufgenommen ist.

10. Dichtsystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Dichtmantel (55) höher als der äussere Dichtmantel (53) ist.

11. Dichtsystem nach einem der Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Dichtmantel (55) konusförmig ist.

12. Dichtsystem nach einem der Anspruch 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Dichtmantel (55) in der aufgedrehten Position einen Druck in radialer Richtung auf den Dichtring (47) ausübt.

13. Dichtsystem nach einem der Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem äusseren Dichtmantel (53) und der Aussenwand des Dichtringes (47) eine erste Dichtfläche (59) realisiert ist, zwischen dem Grund (61) der Nut (57) und der Kopffläche (51) eine zweite Dichtfläche (63) realisiert ist und zwischen dem inneren Dichtmantel (55) und der Innenwand des Dichtringes (47) eine dritte Dichtfläche (65) realisiert ist.

14. Dichtsystem nach einem der Anspruch 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer ersten Horizontalfläche (43) der Stufe (39) und einer zweiten Horizontalfläche (67) des äusseren Dichtmantels (53) eine vierte Dichtfläche (69) realisiert ist.

15. Dichtsystem nach einem der Anspruch 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, Dass an der Unterseite des Mantels (29) ein Garantiering (71) mit Sollbruchstegen (73) an dem Mantel (29) gehalten ist und der Garantiering (71) den Haltering (23) mit nach innen ragenden Haltevorsprüngen (74) untergreift.

16. Verfahren zur Gewährleistung der Masshaltigkeit des offenen Endes (37) eines Behälterhalses (17) an einem in einem Extrusionsblasverfahren hergestellten Kunststoffbehälters (11), bei welchem ein Abschnitt eines durch eine Extrusionsdüse ein oder mehrschichtig extrudierten Kunststoffschlauchs in eine Formkavität eines Blasformwerkzeugs eingelegt und durch einen Blasdorn gemäss der umschlossenen Formkavität aufgeblasen wird, der fertig aufgeblasene Kunststoffbehälter (11) entformt wird und der am Behälterhals (17) entstehende Butzen (46) zwischen einem Halsmesser (75) und einem in axialer Richtung in den Butzen (46) einfahrenden Schneidring (45a,45b) abgetrennt wirddadurch gekennzeichnet, dass an dem Schneidring (45b) eine Prägefortsatz (79) vorhanden ist, mit welchem beim axialen Einfahren des Schneidrings (45b) in den Butzen (46) am offenen Ende des Behälterhalses (17) an dessen Aussenseite eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Stufe (39) mit einer kalibrierten Dichtfläche (41) eingeprägt wird.