CH713589B1 - Bodensubstrat und Verwendung eines Bodensubstrats. - Google Patents

Bodensubstrat und Verwendung eines Bodensubstrats. Download PDF

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Abstract

Ein Bodensubstrat (1) für einen Wurzelbereich einer Pflanze, insbesondere eines Baumes, umfasst: 50 bis 65 Vol.-% Granit-Schotter-Kies-Gemisch, 5 bis 15 Vol.-% Oberboden, 5 bis 15 Vol.-% Komposterde und 5 bis 15 Vol.-% Sand. Das Bodensubstrat (1) ermöglicht es, einen verdichteten Boden bereitzustellen, der einerseits stabil genug ist, um eine für eine Verwendung in einem Siedlungsgebiet ausreichende Traglast aufzunehmen und andererseits als Wurzelraum für Bäume zu dienen.

Description

CH 713 589 B1
Beschreibung
Technisches Gebiet [0001] Die Erfindung betrifft ein Bodensubstrat für einen Wurzelraum einer Pflanze, insbesondere eines Baumes, in einem Siedlungsgebiet.
Stand der Technik [0002] Zum Pflanzenernähren und Entwickeln von Bäumen oder auch anderen Pflanzen werden heutzutage gezielt Bodensubstrate beziehungsweise Kultursubstrate eingesetzt, die es ermöglichen sollen, dem Baum beziehungsweise der Pflanze an einem artfremden Standort ein möglichst arttypisches Wurzeln zu ermöglichen. Dabei soll der Baum so in das Bodensubstrat wurzeln, dass er benötigte Nährstoffe effizient beziehen und ausreichend Halt finden kann, sodass er gut wachsen beziehungsweise gedeihen kann. Dazu sind Bodensubstrate vorzugsweise reich an Nährstoffen beziehungsweise haben eine hohe Nährstoffverfügbarkeit und weisen eine Konsistenz auf, die ein Wachsen der Wurzeln möglichst einfach zulässt und dem Baum Halt bietet.
[0003] In Siedlungsgebieten wie beispielsweise in Städten ist es häufig eine Herausforderung, ausreichend Wurzelraum insbesondere für Bäume bereitzustellen. Der Boden beziehungsweise Untergrund in Siedlungen ist häufig mit Gebäuden, Strassen oder ähnlichen Werken be- beziehungsweise überbaut, sodass er für Bäume nicht zur Verfügung steht. Beispielsweise wird im Strassenbau der Untergrund unter einer beispielsweise asphaltierten Fahrbahn häufig von einem tragfähigen robusten Unterbau gebildet. Insbesondere ist es dabei von Bedeutung, dass die Fahrbahn in Gebrauch stabil gehalten werden kann und dass vertikale Bewegungen beziehungsweise Absenkungen und horizontale Bewegungen vermieden werden können. Solche Unterbauten begrenzen den Wurzelraum von Pflanzen.
[0004] Typischerweise beschränken also Überbauungen in Siedlungsgebieten die Flächen, welche für das Wachstum beziehungsweise zum Ernähren und Entwickeln von Pflanzen genutzt werden können. Beispielsweise ist der Raum für Bäume beziehungsweise bestimmte Arten von Bäumen in Siedlungsgebieten häufig beschränkt, da ihr Wurzelraum durch Strassen, Wege oder ähnliche Bauwerke beziehungsweise deren Unterbau oder auch durch Gebäude beschränkt ist. Falls Bäume gepflanzt werden, ist es also typischerweise notwendig, genügend Freifläche bereitzustellen, was in Siedlungsgebieten häufig schwierig oder nicht erwünscht ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Pflanzen und insbesondere Bäumen oder dergleichen zu ermöglichen, nahe bei überbauten Flächen wie beispielsweise Strassen und dergleichen zu wachsen beziehungsweise mit verhältnismässig wenig unversiegelter Freifläche auszukommen.
Darstellung der Erfindung [0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Bodensubstrat gelöst, wie es im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Ein Bodensubstrat für einen Wurzelraum einer Pflanze insbesondere eines Baumes beinhaltet mehrere Komponenten. Unter anderem umfasst es 50 Volumenprozent (Vol.-%) bis 65 Vol.-% gebrochenes Granit-Schotter-Kies-Gemisch.
[0008] Im Zusammenhang mit der Erfindung bezieht sich der Begriff «Granit» auf ein massiges und verhältnismässig grobkristallines magmatisches Tiefengestein beziehungsweise einen Plutonit. Typischerweise sind Granite reich an Quarz und Feldspaten. Sie können häufig auch dunkle beziehungsweise mafische Minerale wie beispielsweise Glimmer enthalten. Granit kann in seiner chemischen und mineralogischen Zusammensetzung dem vulkanischen Rhyolith entsprechen. Granit ist frei von organischen Materialien und weist zumeist einen pH-Wert von etwa zwischen 6 und 8 und insbesondere von etwa 7 auf.
[0009] Der Begriff «Schotter» bezieht sich in diesem Zusammenhang auf Gesteinsstücke einer bestimmten Korngrösse. Dabei beschreibt der Begriff «Korngrösse» allgemein die Grösse einzelner Partikel beziehungsweise Körner in einem Gemenge beziehungsweise Gemisch. Zur Ermittlung der Korngrösse werden viele unterschiedliche Methoden eingesetzt, wobei häufig die Korngrösse einem Äquivalenzdurchmesser der Partikel entspricht. Unter anderem werden in diesem Zusammenhang Siebkurven verwendet, die eine Aussage darüber ermöglichen, in welchem Bereich sich die Korngrössen eines Gemischs befinden. Der Granitschotter des Granit-Schotter-Kies-Gemischs des Bodensubstrats besteht vorzugsweise aus gebrochenen Granitstücken mit einer Korngrösse von grösser als etwa 16 oder 20 Millimeter (mm). Die Korngrösse des Granitschotters kann gleichzeitig auch auf bis etwa 36 mm begrenzt sein.
[0010] Der Begriff «Kies» beziehtsich auf Gesteinsstücke eines bestimmten Korngrössenbereichs, wobei die Korngrössen typischerweise kleiner sind als bei Schotter. Vorzugsweise besteht der Granitkies des Granit-Schotter-Kies-Gemischs des Bodensubstrats aus gebrochenen Granitstücken mit einer Korngrösse von grösser als etwa 2 mm.
[0011] Das erfindungsgemässe Bodensubstrat umfasst weiter 5 Vol.-% bis 15 Vol.-% Oberboden.
[0012] Unter dem Begriff «Oberboden» wird in diesem Zusammenhang der typischerweise oberste und fruchtbarste Horizont eines natürlichen Bodens verstanden. Neben mineralischen Hauptbestandteilen wie Feinsand, Schluff und/oder
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Ton kann der Oberboden im Gegensatz zu tiefer liegenden Bodenhorizonten einen hohen Anteil an pflanzenverfügbaren Nährstoffen und organischer Substanz aufweisen sowie eine verhältnismässig grosse Menge an Bodenlebewesen. In der Bodenkunde wird der Oberboden als oberster Horizont häufig als A-Horizont bezeichnet. In warmgemässigten Breiten ist er in natürlichen Böden etwa 20 bis 30 cm mächtig. Oberboden wird insbesondere in der Landwirtschaft als Ackerkrume bezeichnet.
[0013] Vorzugsweise ist der Oberboden des Bodensubstrats im Wesentlichen frei von Wurzeln und/oder Sprossteilen vordefinierter Pflanzen. Die vordefinierten Pflanzen können insbesondere Problempflanzen wie beispielsweise Winden, Quecken, Ampfern oder dergleichen sein. Ein solcher Oberboden kann vorteilhaft sein, da keine unerwünschten Pflanzen darin wachsen, welche am Verwendungsort zu ästhetisch oder gärtnerisch unerwünschten Wirkungen führen können.
[0014] Mit Vorteil weist der Oberboden des Bodensubstrats die Qualität von Ackerboden und insbesondere sandig-lehmigem, aber nicht tonigem Ackerboden auf. Ein solcher Oberboden kann nachweislich für die Durchwurzelung geeignet sein. Insbesondere kann er auch Nährstoffe für die Pflanze bereitstellen beziehungsweise deren Bereitstellung ermöglichen. Dabei hält der Oberboden des Bodensubstrats vorzugsweise gesetzlich festgelegte Grenzwerte für unbelastete Böden ein, wie sie beispielsweise in der Schweizer Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) vom 4. Dez. 2015, beziehungsweise der Schweizer Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo) vom 1. Juli 1998 (Stand am 12. April 2016) festgelegt sind.
[0015] Weiter umfasst das erfindungsgemässe Bodensubstrat 5 Vol.-% bis 15 Vol.-% Komposterde.
[0016] Unter dem Begriff «Komposterde» wird Erde verstanden, wie sie als Endprodukt der Kompostierung entsteht, beziehungsweise eine Erde, die mit Kompost beziehungsweise Grünkompost vermischt ist. Häufig wird Komposterde zur natürlichen Düngung, zur Schädlingsabwehr und/oder zur Bodenverbesserung verwendet. Als «Kompostierung» bezeichnet man typischerweise das Produkt eines Abbaus von organischem Material unter Einfluss von Luftsauerstoff (aerob) durch Bodenlebewesen (heterotroph). Dabei können neben Kohlendioxid auch wasserlösliche Mineralstoffe wie beispielsweise Nitrate, Ammoniumsalze, Phosphate, Kalium- und Magnesiumverbindungen freigesetzt werden, die als Dünger wirken. Ein Teil der bei diesem Abbau entstehenden Zwischenprodukte wird zu Humus umgewandelt. Die Komposterde als Komponente des Bodensubstrats ermöglicht es, den Pflanzen im Bodensubstrat ausreichend Nährstoffe bereitzustellen beziehungsweise deren Bereitstellung zuzulassen. Sie weist mit Vorteil einen pH-Wert von etwa zwischen 7 und 8 auf und ist frei von Fremdstoffen.
[0017] Die Komposterde ist vorzugsweise ausgereift beziehungsweise pflanzenverfügbar. Dabei bezieht sich der Begriff «ausgereift beziehungsweise pflanzenverfügbar» in diesem Zusammenhang auf ein Alter von mehr als 14 Wochen und insbesondere etwa 16 Wochen. In einer bevorzugten Ausführung ist die Komposterde biozertifiziert. Eine solche Komposterde kann die Akzeptanz des Bodensubstrats verbessern. Auch kann mit einer solchen Komposterde das Bodensubstrat bei Bedarf bedenkenlos entsorgt werden.
[0018] Weiter umfasst das erfindungsgemässe Bodensubstrat auch 5 Vol.-% bis 15 Vol.-% Sand.
[0019] Der Begriff «Sand» bezieht sich auf ein natürlich vorkommendes, unverfestigtes Sediment, das überwiegend aus Körnern mit einer Korngrösse zusammengesetzt ist, die kleiner ist als die Korngrösse von Kies. Beispielsweise kann Sand eine Korngrösse in einem Bereich von etwa 0,06 mm bis etwa 2 mm aufweisen. Grundsätzlich ist der Begriff «Sand» nicht abhängig von der mineralischen Zusammensetzung, bevorzugte Sande bestehen jedoch mehrheitlich aus Quarzkörnern und sind typischerweise kalkarm.
[0020] Das erfindungsgemässe Bodensubstrat ermöglicht es, einen tragfähigen Boden bereitzustellen, der einerseits stabil genug ist, um eine für viele Anwendungen ausreichende Traglast aufzunehmen und andererseits als Wurzelraum für Pflanzen und insbesondere als vorzugsweise bedarfsgerechter Boden für Bäume geeignet zu sein. Insbesondere kann das Bodensubstrat als Unterbau verwendet werden, wo es die Anforderungen an eine ausreichende Stabilität für die angestrebte Nutzung einer Belagsoberfläche wie beispielsweise eine Strasse erfüllen und trotzdem von einem Baum durchwurzelt werden kann.
[0021] Für die Anforderungen als Unterbau beziehungsweise Strassenunterbau kann das Bodensubstrat durch seine erfindungsgemässe Zusammensetzung eine ausreichende Druckfestigkeit wie beispielsweise mindestens 60 MN/m2 aufweisen. Gleichzeitig kann das Bodensubstrat ein geeigneter Wurzelraum sein. Dazu kann es so durchlässig beziehungsweise strukturiert sein, dass Wurzeln eindringen beziehungsweise einwachsen können. Zudem kann es Nährstoffe bereitstellen, sodass die Bäume oder Pflanzen lebenswichtige Stoffe aufnehmen können. Auch kann es Umgebungsparameter wie einen angemessenen pH-Wert aufweisen, der von den Pflanzen bevorzugt wird.
[0022] Unter Einsatz des erfindungsgemässen Bodensubstrats können Bäume und andere Pflanzen mit verhältnismässig wenig unversiegelter Freifläche auskommen. Dies ermöglicht, dass in Siedlungsgebieten Bäume an Orten gepflanzt werden und sich etablieren können, an denen dies ohne das Bodensubstrat beziehungsweise in einem herkömmlichen Unterbau oder Untergrund nicht möglich wäre.
[0023] Grundsätzlich kann das Granit-Schotter-Kies-Gemisch beliebige Kies- und Schotteranteile aufweisen. Auf jeden Fall muss es aber sowohl einen Anteil an Kies als auch einen Anteil an Schotter beinhalten. Vorzugsweise umfasst das Granit-Schotter-Kies-Gemisch 25 Vol.-% bis 33 Vol.-% Granitschotter und 25 Vol.-% bis 33 Vol.-% Granitkies. Ein solches Gemisch ermöglicht dem Bodensubstrat eine Verwendung als Unterbau einer Strasse oder dergleichen. Dabei kann eine
CH 713 589 B1 besonders vorteilhafte Tragfähigkeit und Stabilität erreicht und gleichzeitig eine Durchwurzelung ermöglicht werden, sodass einem Baum oder einer anderen Pflanze Wurzelraum geboten werden kann.
[0024] In einer bevorzugten Ausführung umfasst das Bodensubstratzusätzlich 5 Voi.-% bis 15 Vol.-% Blähton. Der Blähton ist dabei vorzugsweise gebrochen und weist bevorzugt eine Korngrösse von etwa 0,1 mm bis etwa 4 mm auf.
[0025] Auch umfasst das Bodensubstrat vorzugsweise zusätzlich 5 Vol.-% bis 15 Vol.-% Lavasand. Solcher Lavasand kann im Bodensubstrat wichtig für Porenverhältnisse sein, was die Durchwurzelbarkeit verbessern kann. Dabei weist der Lavasand bevorzugt eine Korngrösse von etwa 0,1 mm bis etwa 4 mm auf.
[0026] Mit Vorteil weist das Bodensubstrat einen Gesamt-pH-Wert von zwischen etwa 6 bis etwa 8 und insbesondere von etwa 7 auf. Ein solcher pH-Wert wird von vielen Pflanzen und insbesondere Bäumen bevorzugt, sodass sich das Bodensubstrat besonders als Wurzelraum eignen kann.
[0027] Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft eine Verwendung eines Bodensubstrats, wie es oben beschrieben ist, als Unterbau eines Bauwerks und insbesondere einer Strasse. In einer solchen Verwendung können die Eigenschaften des Bodensubstrats effizient eingesetzt werden und die oben beschriebenen Effekte und Vorteile erzielt werden.
[0028] Vorzugsweise wird dabei das Bodensubstrat verdichtet. Eine solche Verdichtung kann mit geeigneten Maschinen beziehungsweise Werkzeugen wie beispielsweise Vibrationsplatten und dergleichen ausgeführt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen [0029] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mit Hilfe der schematischen Zeichnung. Insbesondere werden im Folgenden das erfindungsgemässe Bodensubstrat und die erfindungsgemässe Verwendung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Mengenverteilung von Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Bodensubstrats; und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Anwendung des Bodensubstrats von Fig. 1.
Weg(e) zur Ausführung der Erfindung [0030] Bestimmte Ausdrücke werden in der folgenden Beschreibung aus praktischen Gründen verwendet und sind nicht einschränkend zu verstehen. Die Wörter «rechts», «links», «unten» und «oben» bezeichnen Richtungen in der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. Die Ausdrücke «nach innen», «nach aussen» «unterhalb», «oberhalb», «links», «rechts» oder ähnliche werden zur Beschreibung der Anordnung bezeichneter Teile zueinander, der Bewegung bezeichneter Teile zueinander und der Richtungen hin zum oder weg vom geometrischen Mittelpunkt der Erfindung sowie benannter Teile derselben wie in den Fig. dargestellt verwendet. Diese räumlichen Relativangaben umfassen auch andere Positionen und Ausrichtungen als die in den Fig. dargestellten. Zum Beispiel wenn ein in den Fig. dargestelltes Teil umgedreht wird, sind Elemente oder Merkmale, die als «unterhalb» beschrieben sind, dann «oberhalb». Die Terminologie umfasst die oben ausdrücklich erwähnten Wörter, Ableitungen von denselben und Wörter ähnlicher Bedeutung.
[0031] Um Wiederholungen in den Fig. und der zugehörigen Beschreibung der verschiedenen Aspekte und Ausführungsbeispiele zu vermeiden, sollen bestimmte Merkmale als gemeinsam für verschieden Aspekte und Ausführungsbeispiele verstanden werden. Das Weglassen eines Aspekts in der Beschreibung oder einer Fig. lässt nicht darauf schliessen, dass dieser Aspekt in dem zugehörigen Ausführungsbeispiel fehlt. Vielmehr kann ein solches Weglassen der Klarheit und dem Verhindern von Wiederholungen dienen. In diesem Zusammenhang gilt für die gesamte weitere Beschreibung folgende Festlegung: Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Sind ausserdem im unmittelbar zu einer Figur gehörigen Beschreibungstext Bezugszeichen erwähnt, die in der zugehörigen Figur nicht enthalten sind, so wird auf die vorangehenden und nachstehenden Figuren verwiesen.
[0032] Fig. 1 zeigt die Verteilung von Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Bodensubstrats 1 anhand eines Kreisdiagrammes. Die einzelnen Kreissegmente entsprechen darin dem Volumenanteil der zugehörigen Komponente.
[0033] Insbesondere ist in Fig. 1 ersichtlich, dass das Bodensubstrat 1 folgende Komponenten umfasst: 50 bis 65 Vol.-% gebrochenes Granit-Schotter-Kies-Gemisch 11,5 bis 15 Vol.-% Oberboden 12, 5 bis 15 Vol.-% Komposterde 13, 5 bis 15 Vol.-% Sand 14, 5 bis 15 Vol.-% Blähton 15 und 5 bis 15 Vol.-% Lavasand 16.
[0034] Das gebrochene Granit-Schotter-Kies-Gemisch 11 besteht etwa hälftig aus Granitschotter und hälftig aus Granitkies. Der Granitschotter besteht aus gebrochenen Granitstücken mit einer Korngrösse von etwa 20 mm bis etwa 40 mm. Der Granitkies besteht aus gebrochenen Granitstücken mit einer Korngrösse von etwa 8 mm bis etwa 16 mm.
[0035] Der Oberboden 12 ist im Wesentlichen frei von Wurzeln und Sprossteilen von Pflanzen, die in der vorgesehenen Anwendung des Bodensubstrats 1 Schwierigkeiten bereiten können. Insbesondere ist er frei von Wurzeln und Sprossteilen
CH 713 589 B1 von Winden, Quecken, Ampfern und dergleichen. Der Oberboden 12 weist ferner die Qualität von sandig-lehmigem, aber nicht tonigem Ackerboden auf und hält die in der vorgesehenen Anwendung des Bodensubstrats 1 geltenden gesetzlichen Grenzwerte der VVEA sowie die Richtwerte der VBBo ein.
[0036] Die Komposterde 13 ist quasi vollständig pflanzenverfügbar. Das heisst, sie weist ein Alter von mehr als vierzehn Wochen und insbesondere etwa sechzehn Wochen oder mehr auf. Die Komposterde 13 ist biozertifiziert.
[0037] Der Blähton 15 ist gebrochen und weist eine Korngrösse von 0,1 bis 4 mm auf. Der Lavasand 16 weist eine Korngrösse von 0,1 bis 4 mm auf. Das gesamte Bodensubstrat 1 schafft eine für das Wurzeln von Pflanzen und insbesondere Bäumen geeignete Umgebung. Dazu weist es einen Gesamt-pH-Wert von etwa 7 auf.
[0038] In Fig. 2 ist die erfindungsgemässe Anwendung des Bodensubstrats 1 in einem Siedlungsgebiet gezeigt. Im Siedlungsgebiet befindet sich eine Fahrbahn 2 und eine daran angrenzende Freifläche, wobei sich Parkbuchten 24 und Baumrabatten 6 abwechseln. Die Strasse 2 und die Parkbuchten 24 umfassen einen asphaltierten Belag 21, der seitlich durch Randsteine 22 begrenzt ist. Unmittelbar unterhalb des Belags 21 und der Randsteine 22 ist eine Tragschicht 23 angeordnet, die aus einem Schotter-Kies-Gemisch besteht.
[0039] Unterhalb der Tragschicht 23 der Fahrbahn 2 und den Parkbuchten 24 sowie in den Baumrabatten 6 ist das Bodensubstrat 1 auf Unterboden 4 aufgeschüttet. Es trägt also die Parkbuchten 24 und die Vegetation der Baumrabatten 6. In der Freifläche beziehungsweise einer Baumrabatte 6 ist ein junger Baum 3 in das Bodensubstrat 1 eingepflanzt. Der Baum 3 umfasst Wurzeln 31, die sich noch in Erde eines Transportballens 5 befinden. Im weiteren Leben des Baumes 3 werden die Wurzeln 31 in das Bodensubstrat 1 hineinwachsen. Insbesondere ermöglicht dabei das Bodensubstrat 1, dass die Wurzeln 31 auch bis unter die Parkbuchten 24 wachsen können. Dadurch ist der Wurzelraum des Baumes 3 ausreichend gross, damit ein einwandfreies Wachstum möglich ist.

Claims (12)

  1. [0040] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend. Um die Erfindung nicht zu verklären, können in gewissen Fällen wohlbekannte Strukturen und Techniken nicht im Detail gezeigt und beschrieben sein. Es versteht sich, dass Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den Umfang der folgenden Ansprüche zu verlassen. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschliesslich die in den Ansprüchen beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale umfasst, sowie auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen.
    [0041] Im Weiteren schliesst der Ausdruck «umfassen» und Ableitungen davon andere Elemente oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schliesst der unbestimmte Artikel «ein» bzw. «eine» und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt sein.
    Patentansprüche
    1. Bodensubstrat (1) für einen Wurzelraum einer Pflanze insbesondere eines Baumes (3), umfassend
    50 Volumenprozent bis 65 Volumenprozent Granit-Schotter-Kies-Gemisch (11),
    5 Volumenprozent bis 15 Volumenprozent Oberboden (12),
    5 Volumenprozent bis 15 Volumenprozent Komposterde (13), und
    5 Volumenprozent bis 15 Volumenprozent Sand (14).
  2. 2. Bodensubstrat (1) nach Anspruch 1, wobei das Granit-Schotter-Kies-Gemisch (11) 25 Volumenprozent bis 33 Volumenprozent Granitschotter und 25 Volumenprozent bis 33 Volumenprozent Granitkies umfasst.
  3. 3. Bodensubstrat (1) nach Anspruch 2, wobei der Granitschotter aus gebrochenen Granitstücken mit einer Korngrösse von 20 Millimeter bis 40 Millimeter besteht.
  4. 4. Bodensubstrat (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Granitkies aus gebrochenen Granitstücken mit einer Korngrösse von 8 Millimeter bis 16 Millimeter besteht.
  5. 5. Bodensubstrat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Oberboden (12) im Wesentlichen frei von Wurzeln und/oder Sprossteilen vordefinierter Pflanzen ist.
  6. 6. Bodensubstrat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Oberboden (12) die Qualität von sandig lehmigem aber nicht tonigem Ackerboden aufweist.
  7. 7. Bodensubstrat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Oberboden (12) gesetzlich festgelegte Schadstoffgrenzwerte einhält, wie sie in der Schweizer Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen beziehungsweise der Schweizer Verordnung über Belastung des Bodens festgelegt sind.
  8. 8. Bodensubstrat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Komposterde (13) ausgereift ist, nämlich ein Alter von mehr als 14 Wochen und insbesondere von 16 Wochen aufweist.
  9. 9. Bodensubstrat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, das zusätzlich 5 Volumenprozent bis 15 Volumenprozent Blähton (15) umfasst.
    CH 713 589 B1
  10. 10. Bodensubstrat (1) nach Anspruch 9, bei dem der Blähton gebrochen ist und eine Korngrösse von 0,1 Millimeter bis 4 Millimeter aufweist.
  11. 11. Bodensubstrat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, das zusätzlich 5 Volumenprozent bis 15 Volumenprozent Lavasand (16) umfasst.
  12. 12. Bodensubstrat (1) nach Anspruch 11, bei dem der Lavasand eine Korngrösse von 0,1 Millimeter bis 4 Millimeter aufweist.
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