CH706201A1 - Vorrichtung zum Bedienen von mindestens einer Fahrfunktion in einem Fahrzeug und Verwendung der Vorrichtung. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedienen von mindestens einer Fahrfunktion in einem Fahrzeug mittels mindestens eines im Lenkradkranz (6) des Lenkrades (3) integrierten Bedienelements (12a–12f) und mit mindestens einem zugehörigen Zusatzelement (10). Die Vorrichtung umfasst zudem eine sich im Fahrzeuginnenraum befindliche vorzugsweise digitale Anzeigeeinheit, die mit einem im Fahrzeug vorhandenen Bordcomputer verbunden ist. Zum Auslösen der mindestens einen Fahrfunktion muss der Fahrer zusätzlich zum Bedienelement (12a–12f) das mindestens eine Zusatzelement (10) betätigen. Die Erfindung erlaubt dem Fahrer eines Fahrzeuges das einfache Einstellen und Bedienen von Funktionen, insbesondere das Vorgeben und Abrufen von Geschwindigkeiten, und erhöht zudem die Sicherheit beim Führen eines Fahrzeuges. Der Fahrer kann die Bedienfunktionen, auslösen ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Bestehende Anzeigeelemente können weitgehend mitbenutzt werden, und die Integration in bestehende Bedienkonzepte des jeweiligen Automobilbauers wird vereinfacht. Die Erfindung bietet auch für Fahrzeuglenker mit einer Behinderung neue individuelle Möglichkeiten zum sicheren Führen und Bedienen eines Fahrzeugs.

Description

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erhöhung der Sicherheit und des Komforts bei der Bedienung von Funktionen über den Lenkradkranz eines Lenkrades in Verbindung einer Sicherheitsfunktion in einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere eine Vorrichtung zur Bedienung von Tempomat-Funktionen oder Speedlimiter-Funktionen sowie eine Anwendung der Vorrichtung.

[0002] Beim Führen von Fahrzeugen ist die Funktion des Lenkrades von grosser Bedeutung handelt es sich doch um eines der wichtigen Elemente, um eine Fahrzeug präzise und sicher zu lenken. Direkt an der Lenksäule verbaut mittels sogenannter Lenkstockhebel werden beispielsweise Blinker, Lichtschalter, Scheibenwischer oder die Steuerung des Tempomates. Neue Bedürfnisse insbesondere im Bereich Sicherheit und die ständige technische Weiterentwicklung der Fahrzeuge in Bezug auf Bedienkomfort, Sicherheit und Funktionalität führen dazu, dass in modernen Autos eine Vielzahl von Assistenzsystemen zur Verfügung stehen und der Fahrzeuglenker neben dem eigentlichen Fahrvorgang eine weitere Bedientätigkeiten ausführen kann oder muss. Damit der Fahrzeuglenker durch diese zusätzlichen Möglichkeiten und Aufgaben nicht übermässig abgelenkt und belastet wird, wurden in der Vergangenheit zusätzlich zu Blinker und Licht beispielsweise auch Bedienelemente und Elektronik für den Gangwechsel oder etwa die Grundbedienung eines Autoradios direkt in die Lenkradspeiche eingebaut. Nach kurzer Angewöhnung kann der Fahrer ohne Ablenkung vom eigentlichen Führen des Fahrzeuges eine unterschiedliche Zahl von Bedienvorgängen direkt über das Lenkrad steuern. Solche sogenannten Multifunktionslenkräder leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und erhöhen auch den Bedienkomfort erheblich.

[0003] Bekannt sind im Automobilbereich auch Infotainment-Systeme, wobei die verschiedenen Komponenten für die Bereiche Information, Navigation, Kommunikation, Multimedia und Assistenzsysteme beispielsweise über eine einzige Taste in der Mittelkonsole des Fahrzeuges – bei BMW auch iDrive-Kontroller genannt – und über ein LC-Display in der Mitte des Armaturenbretts bedient werden.

[0004] So ist in der Europäischen Patentschrift EP 1–502–835 A1 eine Vielzahl von Modi für die Bedienung von Funktionen aus den Bereichen Fahrzeugkomfort- und Infotainment-Systeme über ein Kontrollinterface am Lenkrad beschrieben.

[0005] Der Tempomat in einem Fahrzeug ist ein Komfortsystem, das die Geschwindigkeit konstant hält und somit den Fahrer insbesondere auf langen Strecken entlastet. Zudem erlaubt der Tempomat das Einhalten einer konstanten Geschwindigkeit mit dem Effekt, insbesondere bei Geradeausfahrt Kraftstoff zu sparen. In den meisten Fahrzeugen wird der Tempomat über einen Lenkstockhebel bedient, der auf der linken Seite unterhalb oder oberhalb des Blinkerhebels an der Lenksäule befestigt ist, er kann aber auch in der Lenkradspeiche des Lenkrades selbst integriert sein. Ein herkömmlicher Tempomat hält nach Aktivierung die gewünschte Geschwindigkeit. Bei aktiviertem Tempomat kann die Geschwindigkeit über den Hebel verändert werden. Ein Betätigen des Bremspedals deaktiviert den Tempomaten. Heute verfügbare Tempomaten erleichtern zwar das Autofahren, haben aber für den Fahrer den Nachteil der Ablenkung vom Strassenverkehr. Um das Risiko einer solchen Ablenkung möglichst gering zu halten, ist eine einfache und sichere Bedienung der verschiedenen Tempomat-Funktionen erwünscht.

[0006] Fahrzeuge im höheren Preissegment sind oft mit einem adaptiven System ausgestattet, das es erlaubt, bei aktiviertem Tempomat-System den Abstand vom eigenen Fahrzeug zum vorausfahrenden Fahrzeug automatisch auf einen vorgegebenen Wert, beispielsweise auf 100 m, konstant zu halten.

[0007] In der Gebrauchsmusterschrift des Deutschen Patentamtes mit der Nummer DE 20 2006 005 990 U1 wird eine Vorrichtung zum Einstellen einer Geschwindigkeit in einem Fahrzeug über eine Tastatur und ein Display zum Ablesen beschrieben.

[0008] Ein Kraftfahrzeug mit einem Steuersystem zur Geschwindigkeitsregulierung mit vorgebbaren Fahrzeug-Geschwindigkeiten mit dem ein Überschreiten einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit vermieden werden soll ist in der Offenlegungsschrift des Deutschen Patentamtes mit der Nummer DE 10 2006 032 766 A1 beschrieben. Das Ausschalten des Steuersystems erfolgt durch Drücken auf eine Taste vorzugsweise über einen längeren Zeitraum.

[0009] In anderen Patentschriften sind Tempomaten beschrieben, wie zum Beispiel in US 2005/0 257 976 A1. Das Setzen und Abrufen einer gewünschten Geschwindigkeit erfolgt mittels SET und MEMORY Knöpfen über eine Konsole, die auf dem Mittelteil des Lenkrades montiert ist.

[0010] Eine PCT Anmeldung unter der Nummer WO 2008/082 403 A1 beschreibt ein Cruise Control System, mit dessen Hilfe eine bestimmte Geschwindigkeitsstufe aus mehreren Geschwindigkeitsstufen ausgewählt werden kann.

[0011] Wichtige Kriterien für die Bedienung von Grundfunktionen und insbesondere von Komfortfunktionen wie beispielsweise Tempomat in einem Fahrzeug sind Sicherheit, Komfort, Zuverlässigkeit und Einfachheit. Zudem soll der Fahrer durch das Betätigen von Komfortfunktionen möglichst wenig vom eigentlichen Führen des Fahrzeuges abgelenkt werden.

[0012] Die zum Stand der Technik gehörenden Tempomaten mit den erweiterten Funktionen für das Festlegen und das Aktivieren von mehreren Geschwindigkeitsstufen haben den Nachteil, dass das Einstellen von vorgegebenen Geschwindigkeiten relativ umständlich ist. Im Weiteren kann der Fahrer durch das Betätigen dieser Operationen vom eigentlichen konzentrierten Führen des Fahrzeuges abgelenkt werden, insbesondere wenn er eine der beiden Hände vom Lenkradkranz nehmen muss um eine Funktion auszulösen. Dies ist ein zentrales Risikomoment und kann die Fahrsicherheit negativ beeinflussen mit unmittelbar gravierenden Folgen.

[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung anzugeben, bei dem die vorstehend genannten Nachteile eliminiert sind.

[0014] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsvarianten sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0015] Die hier vorgestellte Erfindung erlaubt das Einstellen und Bedienen von Tempomat-Funktionen, insbesondere von vorgegebenen Geschwindigkeiten, auf einfache Art und Weise und erhöht zudem die Sicherheit beim Führen eines Fahrzeuges. Der Fahrer kann die Bedienfunktionen auslösen ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen, wodurch die Ablenkung des Fahrers durch diese Handlungen gering ist und die Aufmerksamkeit wenig gestört wird.

[0016] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist weiterhin den Vorteil auf, dass bestehende Anzeigeelemente weitgehend mitbenutzt werden können und die Integration in bestehende Bedienkonzepte eines Automobilbauers vereinfacht wird.

[0017] Insgesamt ergibt sich mit der hier vorgestellten Erfindung eine Erhöhung der Fahrsicherheit bei gleichzeitiger Verbesserung und Erhöhung des Fahrkomforts. Die Erfindung eröffnet auch für Personen mit einer Behinderung neue Möglichkeiten zum Führen eines Fahrzeuges.

[0018] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen weiter erläutert. Dabei zeigen: <tb>Fig. 1<sep>eine Teilsicht eines Fahrzeuginnenraumes mit einem Lenkrad, <tb>Fig. 2<sep>eine erste Ausführung einer Frontseite eines erfinderischen Lenkrades mit Aktivierungstaste in schematischer Darstellung, <tb>Fig. 3<sep>eine zweite Ausführung einer Frontseite eines erfinderischen Lenkrades mit Sicherheitstaste in schematischer Darstellung, <tb>Fig. 4<sep>eine dritte Ausführung einer erfinderischen Vorrichtung mit einer Lenkradfrontseite in schematischer Darstellung, <tb>Fig. 5<sep>eine vierte Ausführung einer erfinderischen Vorrichtung mit einem Lenkrad in schematischer Darstellung, <tb>Fig. 6<sep>eine weitere Ausführung einer erfinderischen Vorrichtung mit einer Lenkradrückseite in schematischer Darstellung, <tb>Fig. 7<sep>eine fünfte Ausführung eines erfinderischen Lenkrades mit Aktivierungstaste und Sicherheitstaste in schematischer Darstellung, <tb>Fig. 8<sep>eine noch weitere Ausführung eines erfinderischen Lenkrades mit einem Joystick in schematischer Darstellung und <tb>Fig. 9<sep>eine schematische Darstellung eines Joysticks.

[0019] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Teilausschnitt aus einem Fahrzeuginnenraum 1 mit einer Windschutzscheibe 2 und einem Lenkrad 4. Das Lenkrad 4 besteht aus einem Lenkradkranz 6 und beispielsweise drei Lenkradspeichen 5. Als Bedienelemente sind der Blinkerhebel 7 und der Tempomathebel 8 an der Lenksäule verbaut. Weitere Bedienelemente beispielsweise für das Einstellen der Lautstärke eines Radios können in der Lenkradspeiche 5 eingebaut sein. Die optionale Multifunktionsanzeige 9 dient zur Visualisierung der Bedienelemente und kann irgendwo im Fahrzeuginnenraum platziert sein.

[0020] Die Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung ein erstes erfinderisches Lenkrad 3 mit integrierter Bedienung für Tempomat oder Speedlimiter im Lenkradkranz 6. Den vorzugsweise auf der oberen rechten oder auf der oberen linken Seite auf dem Lenkradkranz 6 angeordneten beispielsweise sechs Geschwindigkeitstasten 12a bis 12f sind entsprechende Geschwindigkeiten zugeordnet, beispielsweise 30 / 50 / 60 / 80 / 100 / 120 km/h. Diese Geschwindigkeitsangaben können werkseitig vorgegeben sein oder können auch vom Fahrer zum Beispiel über den Bordcomputer 29 voreingestellt werden. So entspricht beispielsweise der Geschwindigkeitstaste 12b eine Geschwindigkeit von 50 km/h, der Geschwindigkeitstaste 12d eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Typischerweise bezeichnen diese Geschwindigkeitsangaben, die vorzugsweise auf den Geschwindigkeitstasten mit den entsprechenden Zahlen 30 / 50 / 60 / 80 / 100 / 120 gekennzeichnet und je nach Status zudem farblich gekennzeichnet sein können, die in jedem Land unterschiedlichen Maximalgeschwindigkeiten für bestimmte Strassenkategorien Innerorts und Ausserorts sowie die bei Strassenunterhaltsarbeiten geltenden Höchstgeschwindigkeiten. Die Geschwindigkeitsangabe km/h kann länderspezifisch unterschiedlich sein, beispielsweise mph in angelsächsischen Ländern. Die Aktivierung des Tempomat-Systems erfolgt durch Betätigen der Aktivierungstaste 10, wodurch die Aktivierung während einer bestimmten Zeitdauer, typischerweise 2 bis 10 Sekunden, erhalten bleibt und nach Ablauf dieser Zeitdauer wieder inaktiv wird. Der Fahrer kann nun einen der beiden im Folgenden beschriebenen Modi auswählen. Ein erster Modus erlaubt das Einstellen einer definierten Geschwindigkeitslimite. Liegt die IST-Geschwindigkeit des Fahrzeuges beispielsweise im Bereich 77 km/h bis 83 km/h, bewirkt ein Betätigen der Aktivierungstaste 10 und ein nachfolgendes Betätigen der SET-Taste 14 ein Setzen der SOLL-Geschwindigkeit auf 80 km/h. Das Fahrzeug wird nun auf diese neue Geschwindigkeit von 80 km/h beschleunigt respektive entschleunigt. Bei einer einstellbaren Abweichung der IST-Geschwindigkeit zur SOLL-Geschwindigkeit von beispielsweise mehr als plus oder minus 3 km/h bleibt die SET-Taste 14 wirkungslos oder es wird je nach Voreinstellung die aktuelle Ist-Geschwindigkeit übernommen. Ein in den Tempomat-Grundeinstellungen wählbarer zweiter Modus erlaubt generell die Übernahme der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit, beispielsweise 102 km/h, durch Betätigen der SET-Taste 14. Mit der PLUS-Taste 16 kann bei aktiver Geschwindigkeitsregelung per Tastendruck die momentane Geschwindigkeit erhöht respektive mit der MINUS-Taste 17 reduziert werden, wobei bei dieser Betriebsart ein Betätigen der Aktivierungstaste 10 entfallen kann. Ein Betätigen der Abstandstaste 15 aktiviert die adaptive Geschwindigkeitsregelung zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, wobei bei dieser Betriebsart ein Betätigen der Aktivierungstaste entfallen kann. Das Tempomat-System zur Geschwindigkeitsregelung des Fahrzeuges wird üblicherweise automatisch deaktiviert beim Bremsen, Kuppeln oder Über-/Unterschreiten der geregelten Geschwindigkeit während einer vorgegebenen Zeit.

[0021] Anstelle der Tempomat-Funktion können die Geschwindigkeitstasten auch als Speedlimiten definiert werden, wobei diese Untervariante Speedlimiter über die Grundeinstellungen wählbar ist und dem Fahrer vorzugsweise aber nicht ausschliesslich optisch angezeigt wird, beispielsweise farblich oder durch andere Beleuchtung der Tasten 12a bis 12f. Die Aktivierung einer Speedlimite erfolgt durch Betätigen der Aktivierungstaste 10, wobei die Aktivierung während einer bestimmten Zeitdauer, typischerweise 2 bis 10 Sekunden, erhalten bleibt und nach Ablauf dieser Zeitdauer wieder inaktiv wird. Um beispielsweise eine Speedlimite von 100 km/h einzustellen betätigt der Fahrer die Taste 12e. Das Fahrzeug kann durch den Fahrer nun individuell bis zur Erreichung dieser Limite beschleunigt werden. Der Fahrer kann das Fahrzeug über diese Limite hinaus beschleunigen und die Limite Deaktivieren durch beispielsweise ein kurzes Durchtreten des Gaspedals.

[0022] Fig. 3 zeigt eine zweite erfinderische Ausführung mit einer Sicherheitstaste 11 anstelle der Aktivierungstaste 10. Die Aktivierung des Tempomat-Systems erfolgt nur mittels gleichzeitigen Betätigens der Sicherheitstaste 11 und einer der beispielsweise sechs Geschwindigkeitstasten 12a bis 12f. Ein Betätigen von beispielsweise der Geschwindigkeitstaste 12c ohne gleichzeitiges Betätigen der Sicherheitstaste 11 bleibt ohne Wirkung.

[0023] Fig. 4 zeigt eine dritte erfinderische Ausführung, wobei die Aktivierung des Tempomat-Systems im Gegensatz zu Fig. 2und Fig. 3ohne Aktivierungstaste 10 respektive ohne Sicherheitstaste 11 erfolgt sondern über einen Doppel- oder Mehrfach-Klick beispielsweise innerhalb 1–2 Sekunden auf eine der auf dem Lenkradkranzes 6 angeordneten Geschwindigkeitstasten 12a bis 12f, beispielsweise auf die Geschwindigkeitstaste 12b um eine Geschwindigkeit von 50km/h vorzugeben. Die Geschwindigkeitstasten 12a ́ bis 12f ́ können auch mehrfach auf dem Lenkradkranz 6 vorhanden sein. Bei einer weiteren beispielhaften beidseitigen Alternative sind sowohl auf der linken Seite der Frontseite des Lenkradkranzes 6 die Geschwindigkeitstasten 12a ́ bis 12f ́ als auch auf der rechten Seite die Geschwindigkeitstasten 12a bis 12f angeordnet, wobei der Fahrer jeweils zwei identische Geschwindigkeitsknöpfe gleichzeitig, beispielsweise mit der linken Hand die Geschwindigkeitstaste 12f ́ und mit der rechten Hand die Geschwindigkeitstaste 12f betätigen muss um eine Geschwindigkeit von 120 km/h vorzugeben.

[0024] Fig. 5 zeigt in einer vierten Ausführung die Lenkrad-Frontseite 3 und die Lenkrad-Rückseite 4 eines Lenkrads. Um eine bestimmte Geschwindigkeit beispielsweise 50 km/h zu wählen betätigt der Fahrer zum Beispiel mit dem Daumen der rechten Hand die vorzugsweise im oberen Teil des Lenkradkranzes 6 angeordnete Geschwindigkeitstaste 12b auf der Lenkrad-Frontseite 3 und gleichzeitig oder innerhalb einer Zeitspanne von beispielsweise 1–2 Sekunden mit einem anderen Finger der gleichen Hand die Geschwindigkeitstaste 13b auf der Lenkrad-Rückseite 4, wobei die Geschwindigkeitsknöpfe 12a bis 12f auch auf der linken Seite der Lenkrad-Frontseite 3 und die Geschwindigkeitsknöpfe 13a bis 13f auf der rechten Seite der Lenkrad-Rückseite platziert sein können.

[0025] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführung einer Lenkrad-Rückseite 4 mit einer grossflächigen Taste 18, welche jeweils gleichzeitig oder innerhalb einer Zeitspanne von beispielsweise 1–2 Sekunden mit der gewünschten Geschwindigkeitstaste 12a bis 12f auf der Lenkrad-Frontseite 3 betätigt werden muss, beispielsweise die Geschwindigkeitstaste 12b um die SOLL-Geschwindigkeit 50 km/h einzustellen.

[0026] Fig. 5 und Fig. 6 können in ihrer Ausführung auch mit einer Aktivierungstaste 10 oder Sicherheitstaste 11 kombiniert werden, analog der in Fig. 2 und Fig. 3beschriebenen Funktionsweise.

[0027] Fig. 7 zeigt eine fünfte Ausführung zur Bedienung eines Tempomaten, wobei durch gleichzeitiges Betätigen der Sicherheitstaste 11 und der SET-Taste 14 die IST-Geschwindigkeit als geregelte SOLL-Geschwindigkeit übernommen wird. Als alternatives Sicherheitselement kann zur Aktivierung der SET-Taste auch ein Doppel- oder Mehrfachklick innerhalb einer bestimmten Zeit erfolgen. Durch nochmaliges Drücken der SET-Taste nach erfolgter vorgängiger Aktivierung der SET-Taste wird der Tempomat deaktiviert oder je nach Voreinstellung die aktuelle Geschwindigkeit erneut übernommen. Durch Drücken der UNSET-Taste 19 wird der Tempomat wieder deaktiviert, wobei die UNSET-Taste 19 auch fehlen kann, wenn die Deaktivierung des Tempomaten je nach Voreinstellung auch über ein nochmaliges Drücken der SET-Taste möglich ist. Als Alternative kann auch die Aktivierungstaste 10 anstelle der Sicherheitstaste 11 betätigt werden, wobei in einem Fahrzeug vorzugsweise entweder eine Sicherheitstaste 11 oder eine Aktivierungstaste 10 vorhanden ist.

[0028] Fig. 8 zeigt eine noch weitere Ausführung zur Bedienung eines Tempomaten, wobei die Aktivierung des Tempomaten nach Betätigen der Sicherheitstaste 11 respektive der Aktivierungstaste 10 oder über einen Doppel- oder Mehrfach-Klick beispielsweise innerhalb 1–2 Sekunden auf vorzugsweise die SET-Taste 25 über den im Lenkradkranz 6 platzierten Joystick 20 erfolgt. Alternativ ist auch eine Variante ohne Sicherheitstaste 11, ohne Aktivierungstaste 10 und auch ohne Doppel- oder Mehrfachklick möglich, wobei in diesem Fall die Aktivierung des Tempomaten direkt über den Joystick 20 erfolgt. Der Joystick 20 kann auch zur Steuerung von anderen Funktionen in einem Auto wie beispielsweise Navigationsgerät, Radio, Kommunikationsgeräte oder Bordcomputer benutzt werden.

[0029] In Fig. 9 wird die Funktionalität eines Joysticks 20 erläutert. Mittels Betätigen der EIN-Taste 22 wird der Tempomat aktiviert, mittels AUS-Taste 24 wieder deaktiviert. Bei aktiviertem Tempomaten bewirkt ein einzelner Tastendruck auf die UP-Taste 21 bei einer IST-Geschwindigkeit von beispielsweise 80 km/h eine Erhöhung um eine Tempostufe, beispielsweise auf 100 km/h, bei zweimaligem Tastendruck auf die UP-Taste 21 eine Erhöhung um zwei Tempostufen auf 120 km/h. Die Festlegung der Tempostufen, beispielsweise 30 / 50 / 60 / 80 / 100 / 120 km/h, ist werkseitig vorgegeben oder kann vom Fahrer über den Bordcomputer 29 voreingestellt werden. Entsprechend bewirkt ein einzelner Tastendruck auf die DOWN-Taste 23 eine Reduzierung der Geschwindigkeit um eine Tempostufe, beispielsweise von 120 km/h auf 100 km/h oder bei einem doppelten Tastendruck auf die DOWN-Taste 23 eine Temporeduzierung von 120 km/h auf 80 km/h. Die aktuell angewählte Tempostufe kann beispielsweise auf der Multifunktionsanzeige 9 visualisiert werden. Es wird ausdrücklich erwähnt, dass die Zuordnung der Funktionen EIN / AUS / UP / DOWN zu den Tasten 21, 22, 23, 24 wie beschrieben sein kann aber nicht sein muss.

[0030] Alternativ kann durch Drücken der SET-Taste 25 bei einer IST-Geschwindigkeit von beispielsweise 80–83 km/h die SOLL-Geschwindigkeit auf 80 km/h gesetzt werden, wobei die aktuell angewählte Tempostufe beispielsweise auf der Multifunktionsanzeige 9 visualisiert werden kann. Bei grösserer Abweichung der IST-Geschwindigkeit von der SOLL-Geschwindigkeit, beispielsweise von mehr als plus oder minus 3 km/h, hat die SET-Taste 25 keine Wirkung oder es wird je nach Voreinstellung die aktuelle Ist-Geschwindigkeit übernommen. Als noch weitere Alternative kann der Fahrer in den Tempomat-Grundeinstellungen wählen, dass beispielsweise bei einer IST-Geschwindigkeit von 78 km/h nach Betätigen der SET-Taste 25 die SOLL-Geschwindigkeit auf exakt 78 km/h gesetzt wird. In einer noch weiteren Alternative bewirkt bei aktiviertem Tempomaten ein Tastendruck auf die UP-Taste 21 eine Erhöhung der Geschwindigkeit und ein Tastendruck auf die DOWN-Taste 23 eine Reduktion der Geschwindigkeit.

Claims (16)

1. Vorrichtung zum Bedienen von mindestens einer Fahrfunktion in einem Fahrzeug mittels mindestens einem im Lenkradkranz des Lenkrades integrierten Bedienelement und mit mindestens einem zugehörigen Zusatzelement und einer sich im Fahrzeuginnenraum befindlichen vorzugsweise digitalen Anzeigeeinheit, die mit einem im Fahrzeug vorhandenen Bordcomputer verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrer zum Auslösen der mindestens einen Fahrfunktion zusätzlich zum Bedienelement ein Zusatzelement betätigen muss.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Zusatzelement eine vorzugsweise im Lenkradkranz des Lenkrades integrierte Aktivierungstaste ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungstaste nach dem Betätigen eine bestimmte Zeitspanne vorzugsweise im Bereich von 2–10 Sekunden aktiviert bleibt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Zusatzelement eine vorzugsweise im Lenkradkranz des Lenkrades integrierte Sicherheitstaste ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Zusatzelement mit einer in der Aktivierungstaste oder in der Sicherheitstaste integrierten Fingerprint-Erkennung zur eindeutigen Fahrer-Identifikation auch während der Fahrt ausgerüstet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Zusatzelement so realisiert ist, dass innerhalb einer Zeitspanne von etwa 1 Sekunde ein Doppel-Klick oder innerhalb einer Zeitspanne von etwa 3 Sekunden ein Mehrfach-Klick auf das mindestens eine Bedienelement erfolgt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Zusatzelement durch das gleichzeitige Betätigen von einem auf der Vorderseite des Lenkradkranzes des Lenkrades und von einem auf der Rückseite des Lenkradkranzes platzierten Zusatzelement realisiert ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine Zusatzelement durch das gleichzeitige Betätigen von mehreren auf dem Lenkradkranz platzierten Bedienelementen realisiert ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das auf der Rückseite des Lenkradkranzes des Lenkrades platzierte Zusatzelement eine grossflächige vorzugsweise bogenförmige Form besitzt.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Zusatzelement als Taste oder als Bedienknopf oder als Joystick oder als berührungsempfindliches Element realisiert ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der auf dem Lenkradkranz des Lenkrades angeordneten Bedienelemente einer definierten Fahrzeug-Geschwindigkeit zugeordnet werden kann.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Zusatzelement und das mindestens eine Bedienelement mit einer Hintergrundbeleuchtung versehen ist die je nach Betriebszustand des Fahrzeuges und je nach Bedienfunktion eine unterschiedliche Farbe aufweisen kann.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Zusatzelement und das mindestens ein Bedienelement eine durch den Fahrer haptisch erkennbare Oberfläche oder Form aufweist.

14. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels dem mindestens einen Zusatzelement und dem mindestens einen Bedienelement die Tempomat-Funktionen angewählt werden.

15. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels dem mindestens einen Zusatzelement und dem mindestens einen Bedienelement die Speedlimiter-Funktionen angewählt werden.

16. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels dem mindestens einen Zusatzelement und dem mindestens einen Bedienelement weitere Bedienungsalternativen von einem Fahrzeuglenker mit einer Behinderung ausgeführt werden können sowie auch weitere Funktionen insbesondere ein Navigationsgerät, ein Radio, Kommunikationsgeräte oder ein Bordcomputer bedient werden können.