CH698687A2 - Verfahren zur Steuerung einer von einem einzelmotorischen Antrieb angetriebenen Changiereinrichtung an einer Vorrichtung zum Wickeln konischer Kreuzspulen sowie eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer von einem einzelmotorischen Antrieb angetriebenen Changiereinrichtung an einer Vorrichtung zum Wickeln konischer Kreuzspulen auf eine konische Hülse, wobei die konischen Kreuzspulen jeweils von einer Spulenantriebswalze reibschlüssig angetrieben werden, wobei in Abhängigkeit von der festgelegten Spulengeometrie ein so genannter Konizitätsfaktor (K) bestimmt wird, der das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten an den Stirnseiten der Kreuzspule wiedergibt, um den festgelegten Spulenaufbau zu erreichen, wobei zu Beginn der Spulenreise ein modifizierter Konizitätsfaktor (K´) zur Ansteuerung des Antriebes eingestellt wird, dessen Wert oberhalb des Wertes des vorgegebenen Konizitätsfaktors (K) liegt, der sich aus der Geometrie des Spulenkörpers ergibt, und wobei im Verlauf der Spulenreise der Wert des modifizierten Konizitätsfaktors (K´) an den Wert des vor Beginn des Spulenaufbaus bestimmten Konizitätsfaktors (K) zumindest angenähert wird.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer von einem einzelmotorischen Antrieb angetriebenen Changiereinrichtung an einer Vorrichtung zum Wickeln konischer Kreuzspulen auf eine konische Hülse, wobei die Kreuzspule von einer Spulenantriebswalze reibschlüssig angetrieben wird, sowie eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine zur Durchführung des Verfahrens. [0002] Für einen gleichmässigen Spulenaufbau ist die Zuführung des Fadens bei kontrollierter Winkelgeschwindigkeit der Spule erforderlich. Massgeblich für die Einhaltung einer kontrollierten Winkelgeschwindigkeit der Spule ist bei einem reibschlüssigen Antrieb des konischen Spulenkörpers der so genannte angetriebene Durchmesser. Der angetriebene Durchmesser ist jeweils der Durchmesser, bei dem die Umfangsgeschwindigkeit der Spule mit der Umfangsgeschwindigkeit der Antriebswalze übereinstimmt. Der angetriebene Durchmesser unterliegt dabei insbesondere zu Beginn des Spulenaufbaus schlupfbedingt sowie hervorgerufen durch die durchmesserbedingte hohe Winkelgeschwindigkeit, die mit verminderter Laufruhe einhergeht, Schwankungen auf Grund von Änderungen seiner axialen Position. Darüber hinaus ist die Lage des angetriebenen Durchmessers von der Reibung, der Fadenzugkraft, vom Auflagedruck und anderen Parametern abhängig. Eine starke Schwankung der Lage des angetriebenen Durchmessers bewirkt wiederum eine Änderung der Fadengeschwindigkeit in den Umkehrpunkten der Spulenkanten, was zur Folge hat, dass der Kantenaufbau unruhig wirkt, bis hin zu einem Ausblühen der Spulenkanten sowie dem Auftreten von Fadenabschlägen. [0003] Dies wird vor allem dadurch verursacht, dass sich bei gleich bleibender Verlegegeschwindigkeit auf Grund der Schwankungen der Fadengeschwindigkeit, bedingt durch die sich ändernde Lage des angetriebenen Durchmessers, der Schleppfehler des Fadens ändert, der wiederum die Verlegebreite auf dem Spulenkörper unmittelbar beeinflusst. Mit kleiner werdendem Schleppfehler nimmt die Verlegebreite zu, während die Verlegebreite mit zunehmendem Schleppfehler abnimmt. [0004] Aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 950 631 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung eines einzelmotorischen Antriebes einer Changiereinrichtung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine bekannt, gemäss dem ein Faden mittels einer einzelmotorisch angetriebenen Changiereinrichtung auf einem konischen Spulenkörper verlegt wird, der von einer Spulenantriebswalze reibschlüssig angetrieben wird. Die Verlegung des Fadens erfolgt dabei mit gleich bleibender Aufspulgeschwindigkeit. Der Spulenkörper wird hierzu in Abhängigkeit von dem Auflaufpunkt des Fadens mit jeweils unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben. [0005] Als nachteilig an dem Verfahren gemäss dem Stand der Technik erweist sich der erhebliche technische Aufwand für die ständige Drehzahlanpassung. [0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung eines einzelmotorischen Antriebes einer Changiereinrichtung bereitzustellen, durch welches das Auftreten von Schwankungen der Lage des angetriebenen Durchmessers zumindest reduziert wird, sowie eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine zur Durchführung des Verfahrens vorzusehen. [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruches 1 für ein Verfahren sowie durch die Merkmale des Anspruches 5 für eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine gelöst. [0008] Die Erfindung wird vorteilhaft durch die Merkmale der Unteransprüche weitergebildet. [0009] Gemäss Anspruch 1 wird vorgeschlagen, dass in Abhängigkeit von der festgelegten Spulengeometrie ein so genannter Konizitätsfaktor bestimmt wird, der das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten an den Stirnseiten der Kreuzspule wiedergibt, um den festgelegten Spulenaufbau zu erreichen. Zu Beginn der Spulenreise wird ein modifizierter Konizitätsfaktor zur Ansteuerung des Antriebes eingestellt, dessen Wert oberhalb des Wertes des vorgegebenen Konizitätsfaktors liegt, wodurch ein höherer Materialauftrag auf der grossen Spulenseite erreicht wird. Dann wird im Verlauf der Spulenreise der Wert des modifizierten Konizitätsfaktors an den Wert des vor Beginn des Spulenaufbaus bestimmten Konizitätsfaktors zumindest angenähert. Zu Beginn der Spulenreise wird dadurch auf der Seite mit dem grösseren Hülsendurchmesser mehr Faden aufgebracht, als auf der gegenüberliegenden Seite mit dem kleineren Hülsendurchmesser. Dadurch wird der angetriebene Durchmesser in einem frühen Zeitpunkt des Spulenaufbaus auf der Seite mit dem grösseren Hülsendurchmesser fixiert. Dies bewirkt, dass der Schleppfehler bei der Verlegung in den Umkehrpunkten konstant gehalten werden kann, da Schwankungen der Rotationsgeschwindigkeit reduziert werden können. [0010] Insbesondere kann der eingestellte Konizitätsfaktor in Abhängigkeit vom Wachstum des Spulendurchmessers abgesenkt werden. Die Absenkung bewirkt, dass die anfängliche Dichtezunahme auf der Seite mit dem grossen Spulendurchmesser im Verlauf der Spulenreise kompensiert wird. Mit zunehmendem Gesamtspulendurchmesser lässt sich auf diese Weise eine Vergleichmässigung der Dichte über die Spulenbreite erreichen. [0011] Vorteilhafterweise kann die Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors kontinuierlich während der Spulenreise durchgeführt werden. Die Absenkung kann dabei einen linearen, progressiven oder degressiven Verlauf aufweisen. Eine schrittweise oder sprunghafte Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors ist ebenfalls denkbar. [0012] Bevorzugt kann der modifizierte Konizitätsfaktor bis zum Erreichen eines Durchmessers von zirka einem Drittel des angestrebten Gesamtspulendurchmessers auf den Wert des in Abhängigkeit von der Geometrie des Spulenkörpers bestimmten Wertes abgesenkt werden, so dass die verbleibende Spulenreise unter Verwendung des in Abhängigkeit von der Spulengeometrie bestimmten Konizitätsfaktors durchgeführt wird. Der beschriebene Effekt der Schwankung des angetriebenen Durchmessers und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Spulenaufbau tritt in erster Linie im ersten Drittel des Gesamtspulendurchmessers auf, so dass mit dem Erreichen dieses Durchmessers der festgelegte Konizitätsfaktor für die weitere Verlegung zu Grunde gelegt werden kann. Diese Vorgehensweise führt zu einer verbesserten Flankenoptik, ohne die Abzugseigenschaften der Kreuzspule negativ zu beeinflussen. [0013] Gemäss Anspruch 5 wird eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Ansteuerung des Antriebes vorgeschlagen, bei der zur Ansteuerung des jeweiligen einzelmotorischen Antriebes der Arbeitsstellen der Konizitätsfaktor dem Spulstellenrechner vorgebbar ist, wobei der Spulstellenrechner darauf eingerichtet ist, zu Beginn der Spulenreise den Antrieb mit einem modifizierten Konizitätsfaktor anzusteuern, dessen Wert oberhalb des vorgegebenen Wertes des Konizitätsfaktors liegt, und im Verlauf der Spulenreise den Wert des modifizierten Konizitätsfaktors an den vorgegebenen Wert des Konizitätsfaktors zumindest anzunähern. [0014] Geeignete, mit dem auf Grund der Geometrie des Spulenkörpers bestimmten Konizitätsfaktors korrespondierende Werte des modifizierten Konizitätsfaktors können dabei als eine Wertetabelle in einem Speicher des Spulstellenrechners hinterlegt sein. Ebenso kann der Spulstellenrechner zur Berechnung eines Wertes des modifizierten Konizitätsfaktors eingerichtet sein, der auf den Wert des für die festgelegte Geometrie des Spulenkörpers bestimmten Konizitätsfaktors zurückgeht. Alternativ kann eine zentrale Steuereinheit an der Textilmaschine vorgesehen sein, an der die direkte Eingabe des entsprechend der Geometrie des Spulenkörpers bestimmten Konizitätsfaktors sowie eines hiervon abweichenden höheren modifizierten Konizitätsfaktor beziehungsweise deren Berechnung möglich ist. Ausgehend von der zentralen Steuereinheit können die eingegebenen und/oder bestimmten Werte für die beiden Konizitätsfaktoren anschliessend an die Spulstellenrechner über ein geeignetes Kommunikationssystem weitergeleitet werden. [0015] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden: Es zeigen <tb>Fig. 1<sep>in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine; <tb>Fig. 2<sep>eine perspektivische Vorderansicht auf die Spulvorrichtung gemäss Fig.1; <tb>Fig. 3<sep>ein Diagramm des Verlaufs der Konizitätsfaktoren über die Spulenreise; <tb>Fig. 4<sep>ein Diagramm eines alternativen Verlaufs der Konizitätsfaktoren über die Spulenreise. [0016] In Fig. 1 ist in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein so genannter Kreuzspulautomaten 1, dargestellt. Auf den Arbeitsstellen 2 derartiger Kreuzspulautomaten 1 werden auf Ringspinnmaschinen produzierte, relativ wenig Fadenmaterial aufweisende Spinnkopse 3 zu grossvolumigen Kreuzspulen 5 umgespult. Die Kreuzspulen 5 werden nach ihrer Fertigstellung mittels eines nicht dargestellten, selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates, vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 7 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen transportiert. [0017] Solche Kreuzspulautomaten 1 weisen in der Regel ausserdem eine Logistikeinrichtung in Form eines Kops- und Hülsentransportsystems 6 auf. In diesem Kops- und Hülsentransportsystem 6 laufen die Spinnkopse 3 beziehungsweise Leerhülsen auf Transporttellern 11 um. Vom Kops- und Hülsentransportsystem 6 sind in der Fig. 1 lediglich die Kopszuführstrecke 24, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 25, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 26 sowie die Hülsenrückführstrecke 27 dargestellt. [0018] Jede Arbeitsstelle 2 des Kreuzspulautomaten 1 weist eine Steuereinrichtung, einen so genannten Spulstellenrechner 28 auf, der unter anderem über eine Busverbindung 29 an eine zentrale Steuereinheit 30 des Kreuzspulautomaten 1 sowie über Steuerleitungen 15, 35 an die Einzelantriebe 14, 33 der Spulvorrichtung 4 angeschlossen ist. [0019] Die Spulvorrichtung 4 verfügt unter anderem über einen Spulenrahmen 8, der, wie in Fig. 1angedeutet, wenigstens um eine Schwenkachse 12, die parallel zur Rotationsachse der Kreuzspule 5 verläuft, beweglich gelagert ist. Der Spulenrahmen 8 kann ausserdem, was grundsätzlich bekannt und deshalb aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist, um eine weitere Schwenkachse, die orthogonal zur Schwenkachse 12 verläuft, begrenzt drehbar gelagert sein. Der Spulenrahmen 8 ist so ausgebildet, dass auf ihm wahlweise zylindrische oder konische Kreuzspulen gewickelt werden können. [0020] Wie in Fig. 1 weiter angedeutet, liegt die im Spulenrahmen 8 frei rotierbar gehalterte Kreuzspule 5 während des Spulbetriebes mit ihrer Oberfläche auf einer Spulenantriebswalze 9 auf, die durch einen Elektromotor 33 einzelmotorisch beaufschlagt wird. Der Elektromotor 33 ist dabei über die Steuerleitung 35 an den Arbeitsstellenrechner 28 angeschlossen. [0021] Des Weiteren ist zur Changierung eines Fadens 16 während des Spulprozesses eine Changiereinrichtung 10 vorgesehen. Eine solche, in der Fig. 1lediglich schematisch angedeutete Changiereinrichtung 10 weist vorzugsweise einen Fingerfadenführer 13 auf, der, durch einen reversiblen Einzelantrieb 14 beaufschlagt, den auf die Kreuzspule 5 auflaufenden Faden 16 mit hoher Geschwindigkeit zwischen den Stirnseiten der Kreuzspule 5 traversiert. Der Fadenführerantrieb 14 steht dabei über die Steuerleitung 15 ebenfalls mit dem Arbeitsstellenrechner 28 in Verbindung. [0022] Solche Arbeitsstellen 2 verfügen in der Regel ausserdem über eine Fadenverbindungseinrichtung 42, vorzugsweise eine pneumatische Spleisseinrichtung, ein Greiferrohr 43 zum Handhaben des Unterfadens sowie über eine Saugdüse 17, mit der ein auf die Kreuzspule 5 aufgelaufener Oberfaden aufgenommen und in die Fadenverbindungseinrichtung 42 eingelegt werden kann. [0023] Die Fig. 2 zeigt die Spulvorrichtung 4 einer Arbeitsstelle 2 in perspektivischer Vorderansicht. Wie angedeutet, weist jede dieser Arbeitsstellen 2 ein mit einer Eingabeeinrichtung 32 ausgestattetes Spulstellengehäuse 31 auf, das unter anderem den Spulstellenrechner 28 aufnimmt. Am Spulstellengehäuse 31 ist ausserdem die Spulvorrichtung 4 festgelegt, die im Wesentlichen aus dem Spulenrahmen 8 zum Haltern der konischen Hülse 18 einer Kreuzspule 5, der Spulenantriebswalze 9 zum Rotieren einer konischen Hülse 18 beziehungsweise der sich darauf ausbildenden Kreuzspule 5 sowie der Changiereinrichtung 10 zum Traversieren des auf die Kreuzspule 5 auflaufenden Fadens 16 besteht. [0024] Die Changiereinrichtung 10 weist einen Fingerfadenführer 13 auf, dessen Einzelantrieb 14 über die Steuerleitung 15 mit dem Spulstellenrechner 28 verbunden ist. Der Fingerfadenführer 13 ist über den Spulstellenrechner 28 definiert ansteuerbar, so dass unter anderem die Fadenverlegegeschwindigkeit exakt einstellbar ist. [0025] Die Spulenantriebswalze 9 verfügt ebenfalls über einen Einzelantrieb 33, der seinerseits über die Steuerleitung 35 mit dem Spulstellenrechner 28 in Verbindung steht, um den Einzelantrieb 33 definiert anzusteuern. Der Spulenrahmen 8, der um wenigstens eine Schwenkachse 12 begrenzt drehbar gelagert ist, weist zwei Spulenrahmenarme 20, 21 auf, die ihrerseits jeweils mit einem rotierbar gelagerten Hülsenaufnahmeteller ausgestattet sind. [0026] Die Aufspulung des Fadens 16 auf die konische Hülse 18 erfolgt unter Berücksichtung der Geometrie der Hülse 18, um sicherzustellen, dass es zu einem gleichmässigen Spulenaufbau der herzustellenden konischen Kreuzspule 5 kommt. Hierzu wird in Abhängigkeit von der Konizität der Hülse 18 ein Geschwindigkeitsverhältnis berechnet, welches das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten an den Stirnseiten der Kreuzspule 5 wiedergibt und an dem Spulstellenrechner 28 oder an der zentralen Steuereinheit 30 voreingestellt wird. Dieses nachfolgend als Konizitätsfaktor K bezeichnete Geschwindigkeitsverhältnis beeinflusst die Menge des auf die konische Hülse 18 aufgespulten Fadens 16 zwischen den beiden Stirnseiten der Hülse 18 und damit den Spulenaufbau der Kreuzspule 5. Der am Spulenstellenrechner 28 voreingestellte Wert des Konizitätsfaktors K ist bei konischen Hülsen 18 stets ungleich 1. [0027] Die Fadenverlegegeschwindigkeit ändert sich in Abhängigkeit vom vorgegebenen Konizitätsfaktor K innerhalb eines Verlegehubes des Fingerfadenführers 13 von der Seite des grösseren Durchmesser zu der Seite des kleineren Durchmessers der Hülse 18, so dass sich die aufgespulte Fadenmenge des auf die Hülse 18 aufgespulten Fadens 16 bezogen auf die Breite der Hülse 18 entsprechend verändert. Die Anpassung der Fadenverlegegeschwindigkeit innerhalb des Hubes über die Spulenbreite dient dazu, einen gleichmässigen Aufbau des Spulenkörpers zu erreichen. [0028] Beim reibschlüssigen Antreiben der konischen Kreuzspule 5 weist die Spulenantriebswalze 9 über ihre gesamte Breite stets die gleiche Umfangsgeschwindigkeit auf, während die Umfangsgeschwindigkeit der konischen Kreuzspule 5 auf Grund des sich über die Spulenbreite ändernden Durchmessers an jedem Punkt der Kreuzspule 5 unterschiedlich ist. Demzufolge weisen die konische Kreuzspule 5 und die Spulenantriebswalze 9 nur einen Punkt auf, an dem die Umfangsgeschwindigkeiten gleich sind. [0029] Dieser Punkt wird als so genannter angetriebener Durchmesser bezeichnet und bezeichnet jeweils den Spulendurchmesser, bei dem die Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule 5 mit der Umfangsgeschwindigkeit der Spulenantriebswalze 9 übereinstimmt. [0030] Insbesondere nach einem Kreuzspulenwechsel mit einer neuen unbespulten konischen Hülse 18 treten Schwankungen der axialen Lage des angetriebenen Durchmessers auf. Mit beginnendem Aufbau der Kreuzspule 5 auf der konischen Hülse 18 wandert der angetriebene Durchmesser auf der Oberfläche der Kreuzspule 5 in axialer Richtung gesehen von der Seite des grösseren Hülsendurchmessers in Richtung der Seite des kleineren Hülsendurchmessers. Die Schwankung der Lage des angetriebenen Durchmessers hat zur Folge, dass die Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16 ebenfalls schwankt. [0031] Die Veränderung der Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16, bedingt durch das Wandern des angetriebenen Spulendurchmessers, beeinflusst bei gleich bleibender Verlegefrequenz des Fingerfadenführers 13 den Schleppfehler des Fadens 16 bei dessen Einlauf in den Zwickel zwischen der Kreuzspule 5 und der Spulenantriebswalze 9. Die Beeinflussung des Schleppfehlers wirkt sich wiederum auf die Verlegebreite des Fadens 16 auf der Hülse 18 aus, indem bei kleiner werdendem Schleppfehler die Verlegebreite des Fadens 16 zunimmt, während mit grösserem Schleppfehler die Verlegebreite abnimmt. [0032] Die Auswirkungen der Änderung der Lage des angetriebenen Durchmessers sind weiterhin, dass sich die Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16 in den Umkehrpunkten der Spulenkanten bei konstanter Verlegegeschwindigkeit ändert. Dies führt dazu, dass der Kantenaufbau bei kleinem Spulendurchmesser unruhig wirkt und sich gegebenenfalls ein Ausblühen der Spulenflanken und Abschläge des Fadens 16 einstellen. [0033] Zur Vermeidung dieser Effekte ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass zur Ansteuerung des einzelmotorischen Antriebes 14 der Changiereinrichtung 10 zunächst ein Konizitätsfaktor K bestimmt wird, der sich im Wesentlichen aus der festgelegten Geometrie der Hülse 18 bestimmt, um den Spulenaufbau möglichst exakt an die Geometrie der konischen Hülse 18 anzupassen. Der so bestimmte Konizitätsfaktor K wird dem Spulstellenrechner 28 vorgegeben, vorzugsweise an zentraler Stelle der Spulmaschine über die zentrale Steuereinheit 30. Der bestimmte Konizitätsfaktor K ist alternativ aber auch direkt am Spulstellenrechner 28 einstellbar. Zu Beginn der Spulenreise wird erfindungsgemäss zur Ansteuerung des Antriebes 14 durch den Spulstellenrechner 28 ein modifizierter Konizitätsfaktor K' mit einem Wert verwendet, welcher oberhalb des bestimmten Konizitätsfaktors K liegt, der für die zum Aufspulen der Kreuzspule 5 zum Einsatz kommenden Hülse 18 bestimmt wurde. Durch den höheren Wert des modifizierten Konizitätsfaktors K' wird mehr Faden 16 auf der Seite mit dem grösseren Hülsendurchmesser abgelegt, so dass der angetriebene Durchmesser auf dieser Seite bereits in einem frühen Stadium des Spulenaufbaus fixiert wird. [0034] Durch die erfindungsgemässen Massnahmen wird die Aufspulgeschwindigkeit des Fadens 16 in den Umkehrpunkten der Spulenkanten konstant gehalten, so dass auch der Schleppfehler in den Umkehrpunkten konstant gehalten wird. Während des Verlaufes der Spulenreise wird der Wert des modifizierten Konizitätsfaktors K, der zu Beginn der Spulenreise verwendet wird, an den Wert des bestimmten Konizitätsfaktors K, der exakt der Geometrie der herzustellenden Kreuzspule 5 entspricht, zumindest angenähert oder bis auf diesen abgesenkt. Dies dient dazu, der Veränderung der Dichte im Aufbau der Kreuzspule 5 auf Grund des gegenüber dem bestimmten Konizitätsfaktor K erhöhten Wertes des modifizierten Konizitätsfaktors K entgegenzuwirken, da es bedingt durch den erhöhten Fadenauftrag auf der Seite mit dem grösseren Spulendurchmesser zu einer erhöhten Dichte kommt, während es entsprechend auf Grund des geringeren Fadenauftrages auf der Seite mit dem kleineren Spulendurchmesser zu einer reduzierten Dichte kommt. [0035] Die Absenkung beziehungsweise Annäherung des Wertes des modifizierten Konizitätsfaktors K auf beziehungsweise an den Wert des bestimmten Konizitätsfaktors K, erfolgt kontinuierlich während der Spulenreise. Dabei kann die Änderung einen linearen, progressiven oder degressiven Verlauf aufweisen. Ebenfalls denkbar ist ein stufenförmiger oder sprunghafter Verlauf der Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors K. Die Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors K erfolgt hierbei in Abhängigkeit vom jeweiligen Durchmesser der Kreuzspule 5. Der modifizierte Konizitätsfaktor K ist vorzugsweise bei dem Erreichen eines Durchmessers von zirka einem Drittel des angestrebten Gesamtdurchmessers der Kreuzspule 5 auf den Wert des bestimmten Konizitätsfaktors K abgesenkt worden, da die beschriebenen Einflüsse, hervorgerufen durch das Wandern des angetriebenen Durchmessers, auf den Spulenaufbau vorrangig nur bei einem geringeren Spulendurchmesser Auswirkungen haben. [0036] Die Darstellungen in Fig. 3und 4 zeigen mögliche Verläufe der bestimmten und modifizierten Konizitätsfaktoren K, K. Beispielsweise stellt Fig. 3 den Verlauf des bestimmten Konizitätsfaktors K und des modifizierten Konizitätsfaktors K dar, wie sie sich im Verlauf der Spulenreise einander annähern. Hierbei erfolgt die Spulenreise zunächst mit einem erhöhten modifizierten Konizitätsfaktor K, der zu Beginn der Spulenreise konstant gehaltenen wird, bevor dieser an den Wert des bestimmten Konizitätsfaktors K durch Absenkung angenähert oder auf diesen abgesenkt wird. [0037] Hiervon abweichend zeigt die Darstellung in Fig. 4 einen Verlauf, bei dem der erhöhte modifizierte Konizitätsfaktor K' gleich von Beginn der Spulenreise an abgesenkt wird, um an den der Geometrie des Spulenkörpers entsprechend bestimmten Konizitätsfaktor K angenähert zu werden. [0038] Die Bestimmung der beiden Konizitätsfaktoren K und K kann dabei durch den Spulstellenrechner 28 oder die zentrale Steuereinheit 30 durchgeführt werden. Hierzu kann eine direkte Eingabe der Werte in den Spulstellenrechner 28 oder die zentrale Steuereinheit 30 vorgesehen sein oder die zentrale Steuereinheit 30 weist einen Speicher auf, der eine Wertetabelle mit korrespondierenden Konizitätsfaktoren K und K umfasst, die für unterschiedliche Konizitäten der Hülse 18 vordefiniert worden sind. Die Kurvenverläufe der Änderung des Konizitätsfaktors K können vor oder während der Spulenreise berechnet werden oder sind bereits hinterlegt und werden zur Durchführung des Aufspulvorganges abgerufen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung einer von einem einzelmotorischen Antrieb (14) angetriebenen Changiereinrichtung (10) an einer Vorrichtung zum Wickeln konischer Kreuzspulen (5) auf eine konische Hülse (18), wobei die konischen Kreuzspulen (5) jeweils von einer Spulenantriebswalze (9) reibschlüssig angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet,
- dass in Abhängigkeit von der festgelegten Spulengeometrie ein so genannter Konizitätsfaktor (K) bestimmt wird, der das Verhältnis der Fadenverlegegeschwindigkeiten an den Stirnseiten der Kreuzspule (5) wiedergibt, um den festgelegten Spulenaufbau an die Geometrie der konischen Hülse (18) anzupassen,
- dass zu Beginn der Spulenreise ein modifizierter Konizitätsfaktor (K) zur Ansteuerung des Antriebes (14) eingestellt wird, dessen Wert oberhalb des Wertes des vorgegebenen Konizitätsfaktors (K) liegt, der sich aus der Geometrie des Spulenkörpers (18) ergibt, und
- dass im Verlauf der Spulenreise der Wert des modifizierten Konizitätsfaktors (K) an den Wert des vor Beginn des Spulenaufbaus bestimmten Konizitätsfaktors (K) zumindest angenähert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der modifizierte Konizitätsfaktor (K<>) in Abhängigkeit vom Wachstum des Spulendurchmessers abgesenkt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absenkung des modifizierten Konizitätsfaktors (K<>) kontinuierlich während der Spulenreise durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der modifizierte Konizitätsfaktor (K) bis zum Erreichen eines Spulendurchmessers von zirka einem Drittel des angestrebten Gesamtspulendurchmessers auf den Wert des in Abhängigkeit von der festgelegten Geometrie der Hülse (18) bestimmten Konizitätsfaktors (K) abgesenkt wird.
5. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, umfassend eine Vielzahl von Arbeitsstellen (2), wobei jede Arbeitsstelle (2) eine Changiereinrichtung (10), die von einem Antrieb (14) einzelmotorisch angetrieben wird, sowie eine Spulenantriebswalze (9) zum reibschlüssigen Antreiben einer konischen Hülse (18) respektive Kreuzspule (5) aufweist, wobei die Changiereinrichtung (10) und die Spulenantriebswalze (9) durch einen Spulstellenrechner (28) angesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ansteuerung des jeweiligen einzelmotorischen Antriebes (14) der Arbeitsstellen (2) der Konizitätsfaktor (K) dem Spulstellenrechner (28) vorgebbar ist, dass der Spulstellenrechner (28) darauf eingerichtet ist, zu Beginn der Spulenreise den Antrieb (14) mit einem modifizierten Konizitätsfaktor (K) anzusteuern,
dessen Wert oberhalb des vorgegebenen Wertes des Konizitätsfaktors (K) liegt, und im Verlauf der Spulenreise den Wert des modifizierten Konizitätsfaktors (K) an den vorgegebenen Wert des Konizitätsfaktors (K) zumindest anzunähern.
6. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulstellenrechner (28) zur Berechnung des modifizierten Konizitätsfaktors (K) eingerichtet sind.
7. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulstellenrechner (28) eine Speichereinheit aufweisen, in der Werte des modifizierten Konizitätsfaktors (K) hinterlegt sind, die mit dem auf der Basis der festgelegten Geometrie des Spulenkörpers (18) vorgegebenen Konizitätsfaktor (K) korrespondieren.
8. Textilmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine zentrale Steuereinheit (30) an der Textilmaschine vorgesehen ist, die zur direkten Eingabe des entsprechend der Geometrie des Spulenkörpers (18) bestimmten Konizitätsfaktors (K) sowie eines modifizierten höheren Konizitätsfaktors (K) eingerichtet ist.
9. Textilmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (30) eine Speichereinheit aufweist, in der Werte des modifizierten Konizitätsfaktors (K) hinterlegt sind, die mit dem auf der Basis der festgelegten Geometrie des Spulenkörpers (18) vorgegebenen Konizitätsfaktor (K) korrespondieren.
10. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (30) zur Berechnung der Konizitätsfaktoren (K, K) eingerichtet ist.
11. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulstellenrechner (28) zur Steuerung des Verlaufs der Annäherung des modifizierten Konizitätsfaktors (K) an den vorgegebenen Konizitätsfaktor (K) eingerichtet sind.
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