[0001] Diese Erfindung betrifft einen Dampfkochtopf für Linkshänder. Dampfkochtöpfe sind Pfannen mit einem dicht verschliessbaren Deckel, wobei der Deckel im Zentrum mit einem überdruckventil ausgerüstet ist. Unter dem hohen Druck im Dampfkochtopf können höhere Dampftemperaturen erzielt werden, was die Garzeit entsprechend reduziert. Zum dichten Verschliessen eines solchen Dampfkochtopfes weist dieser einen nach aussen auskragenden Rand mit regelmässig angeordneten Ausnehmungen auf. Der zugehörige Deckel hingegen weist einen senkrecht zur Deckelebene verlaufenden Umfangsrand auf, -wobei einige Randabschnitte nach innen auskragend abgekantet sind und somit auskragende Randab-schnitte bilden. Längs des Umfangsrandes des Deckels verläuft eine dort eingelegte Gummidichtung, die von den auskragenden Randabschnitten des Deckels gehalten wird.
Zum Aufsetzen wird der Deckel mit seinem radial abstehenden Griff von einem Rechtshänder mit der rechten Hand ergriffen und von oben gesehen gegen-über dem ebenfalls radial abstehenden Pfannengriff, der hierzu mit der linken Hand ergriffen wird, um etwa 30 DEG im Gegenuhrzeigersinn gegenüber dem Pfannengriff verdreht auf die Pfanne aufgesetzt. In dieser Lage des Deckels zur Pfanne liegen die nicht abgekanteten Randabschnitte des Deckels über den nach aussen auskragenden Randabschnitten an der Pfanne, und die Ausnehmungen am Pfannenrand liegen gegenüber den nach innen auskragenden Randabschnitten am Deckel. Aus diesem Grund fällt also der Deckel mit seinem Rand sozusagen über den Pfannenrand.
Jetzt wird der Deckel in Bezug auf die Pfanne mit der rechten Hand im Uhrzeigersinn verdreht, bis der Deckelgriff, den der Benutzer mit der linken Hand festhält, genau über dem Pfannengriff stehenbleibt. Die auskragenden Randabschnitte von Deckel und Pfanne schieben sich bei dieser Drehbewegung übereinander und verkrallen sich. Sie sind so geformt, dass sie beidseits an ihren Enden eine ansteigende Gleitfläche bilden, sodass bei dieser Drehbewegung der Deckel zunächst zur Pfanne hin gezogen wird und die Gummidichtung dicht auf den Pfannenrand gepresst wird. Hernach wird der Deckel nach Art eines Bajonettverschlusses weiter verdreht. Die Innenseite des senkrecht zur Deckelebene stehenden Umfangsrandes des Deckels weist an mindestens zwei Stellen am in der Schliess-Drehrichtung vorderen Ende des Umfangsrand-Abschnittes einen nach innen gerichteten Nocken auf.
Der Deckel kann auf der Pfanne so weit verdreht werden, bis diese Nocken an der nächsten Auskragung am Pfannenrand anstehen. Stehen die Nocken an, so zeigen die Griffe von Pfanne und Deckel in dieselbe Richtung. Ist nun der Deckel in dieser Weise verschlossen, so kann der Dampfkochvorgang gestartet werden. Zum Lösen des Deckels nach abgeschlossenem Kochvorgang muss der Dampfkochtopf mit seinem Inhalt zunächst abkühlen, wonach der Deckel entlastet und dann entfernt werden kann. Dabei hält eine rechtshändige Person den Pfannengriff wiederum mit der linken Hand und verdreht den Deckel mit der rechten Hand im Gegenuhrzeigersinn um ca. 30 DEG , bis die auskragenden Randabschnitte des Deckels gegen-über den Ausnehmungen am auskragenden Rand der Pfanne liegen, in welcher Lage der Deckel vom Pfannenrand weggehoben werden kann.
Im Deckelgriff ist gegen das Zentrum des Deckel hin gerichtet ein federbelasteter Stift eingelegt, der die Gummidichtung an dieser Stelle von aussen her einige Millimeter gegen die Deckelmitte schiebt. Bei geschlossenem Deckel ist dieser Stift in den Deckelgriff hineingedrückt und die Gummidichtung ist auch an dieser Stelle dicht. Beim öffnen hingegen leckt die Dichtung zuallererst dort, und zwar infolge des Deformierens der Gummidichtung kraft dieses federbelasteten Stiftes, und der Dampfkochtopf wird daher etwas vom Druck entlastet. In einer späteren Phase der Löse-Drehbewegung wird die Gummidichtung vom Dampf umströmt und der Dampf kann auch durch Löcher im Umfangsrand des Deckels entweichen, sodass der Kochtopf gänzlich vom Druck entlastet ist, bevor sich der Deckel entfernen lässt.
[0002] Für die linkshändigen Personen erweist sich das Handhaben eines solchen Dampfkochtopfes als komplett wider die Hand laufend. Der Linkshänder ergreift den Pfannengriff notorisch mit seiner rechten Hand und den Deckelgriff mit seiner linken Hand. Logischerweise ist er dann versucht, den Deckel im Gegenuhrzeigersinn zu schliessen. Bei den herkömmlichen Dampfkochtöpfen muss die linkshändige Person hierzu den Deckelgriff von oben gesehen etwa 30 DEG im Gegenuhrzeigersinn gegenüber der Pfanne und ihrem Griff verdreht aufsetzen, wozu sie mit ihrem linken Arm ihren rechten Arm überkreuzen muss. Diese Bewegung wie auch das anschliessende Zudrehen des Deckels im Uhrzeigersinn läuft jeder linkshändigen Person massiv gegen die Hand. Schlimmer noch ist das öffnen des -Deckels nach dem Abschluss des Garens.
Hierzu ergreift die linkshändige Person den Pfannengriff wiederum automatisch mit der rechten Hand und den Deckelgriff mit der linken Hand. Sodann ist sie versucht, den Deckel durch Verschwenken des Deckelgriffs im Uhrzeigersinn zu lösen. Das ist aber gerade die verkehrte Schwenkrichtung. Kommt die Person damit nicht zum Erfolg, das heisst, lässt sich der Deckel nicht sogleich in dieser Richtung verschwenken, so geht sie oft von einer Verklemmung aus. Entweder merkt sie es und schwenkt dann den Deckel wider die Hand in der richtigen Richtung, oder aber sie versucht die vermeintliche Verklemmung mit Kraft zu überwinden.
Sie dreht hierzu den Deckel mit Gewalt im Uhrzeigersinn, bis die Anschlagnocken am Deckelrand durch Dehnung des Umfangsrandes auf die auskragenden Randabschnitte an der Pfanne auffahren und der Deckel sich mit der Pfanne schliesslich so verkrallt, dass er sich auch in der richtigen Drehrichtung nicht mehr öffnen lässt. In einem solchen Extremfall, der bei Linkshändern nicht selten eintritt, muss die Pfanne von einem Spezialisten geöffnet werden. Immer wieder werden Dampfkochtöpfe mit derart deformierten Deckelrändern und verhakten Deckeln zu Reparatur an die Hersteller eingesandt.
[0003] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Dampfkochtopf für Linkshänder zu schaffen, welcher Abhilfe für dieses Problem leistet und die Handhabung für Linkshänder entscheidend erleichtert.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst von einem Dampfkochtopf für Linkshänder, bestehend aus einer Pfanne und einem zugehörigen Deckel mit je einem radial abstehenden Griff sowie einer im Deckel gehaltenen Gummidichtung, wobei der Pfannenrand einen nach aussen auskragenden Rand mit Ausnehmungen und auskragenden Randabschnitten aufweist und der Deckel einen zur Deckelebene senkrechten Umfangsrand mit nach innen auskragenden Randabschnitten, wobei die auskragenden Randabschnitte am Deckel der Aufsetzposition des Deckels den Ausnehmungen am Pfannenrand gegenüberliegen, und der sich dadurch auszeichnet, dass der Deckel durch eine begrenzte Verdrehung auf der Pfanne im Gegenuhrzeigersinn verschliessbar ist.
[0005] In den Figuren ist ein derartiger Dampfkochtopf dargestellt, und sein konstruktiver Aufbau, seine Handhabung und Funktionsweise wird nachfolgend erklärt.
Es zeigt: Fig. 1: Eine Ansicht der Pfanne von schräg oben und des zugehörigen Deckels in gestürzter Lage; Fig. 2: Die Pfanne mit dem Deckel in Aufsetzposition, vor der Schliessbewegung; Fig. 3: Den Pfannendeckel mit der angezeigten Schliess- und Löserichtung.
[0006] In Fig. 1 ist eine Pfanne 2 mit dem zugehörigen Deckel 1 gezeigt, wobei der Deckel hier in umgedrehter Lage gezeichnet ist, sodass seine Unterseite 3 eingesehen werden kann. Man sieht, dass die Pfanne 2 einen nach aussen auskragenden Rand 4 aufweist, der eine Anzahl von Ausnehmungen 5 und auskragender Randabschnitte 6 aufweist. Sie weist weiter einen radial absehenden Griff 7 auf. Der zugehörige Deckel 1 ist hier in gestürzter Lage gezeigt, sodass die Sicht auf seine Unterseite 3 freigegeben ist. Der Deckelumfangsrand 8 verläuft senkrecht zur Deckelebene. Mehrere nach innen auskragende Randabschnitte 9 sind durch Abkantung des Randes 8 um 90 DEG an diesem ausgeformt. Im Zentrum des Deckels ist ein überdruckventil 10 eingebaut.
Im Deckelgriff 11 ist ein Stift 12 gelagert, welcher federbelastet ist und in radialer Richtung zum Deckel in den Deckelgriff 11 schiebbar ist. Längs des Umfangsrandes 8 des Deckels 1 ist eine Gummidichtung 13 eingelegt, welche von den auskragenden Randabschnitten 9 in ihrer Lage gehalten wird. Der Stift 12 drückt mit seiner Endfläche auf die Aussenseite dieser Gummidichtung 13 und schiebt sie an dieser Stelle leicht gegen das Zentrum des Deckels 1 hin, zur Entlastung des Kochtopfes am Anfang des öffnungsvorgangs. Dazu dienen auch die beiden hinter der Gummidichtung 13 positionierten Löcher 15 im Umfangsrand 8 des Deckels 1, von dem hier nur das dem Betrachter zugewandte sichtbar ist.
Auf der Innenseite des Umfangsrandes 8 des Deckels 1 sind nun zwei Nocken 14 angeordnet, welche die Schliessdrehung begrenzen, da sie an den auskragenden Randabschnitten 6 der Pfanne 2 einen Anschlag finden. Die auskragenden Randabschnitte 9;6 von Deckel 1 und Pfanne 2 sowie diese Nocken 14 sind nun derart angeordnet, dass sich der auf die Pfanne 2 aufgesetzte Deckel 1 durch eine Drehung im Gegenuhrzeigersinn schliessen lässt und durch eine Drehung im Uhrzeigersinn wieder öffnen lässt.
[0007] Die Fig. 2 zeigt das anhand der Pfanne 2 mit aufgesetztem Deckel 1 für Linkshänder, wobei sich der Deckel 2 in der hier gezeigten Darstellung in der Position befindet, nachdem er von oben auf die Pfanne 2 aufgesetzt wurde. Der Deckelgriff 11 ist in Bezug auf den Pfannengriff 7 um etwa 30 DEG im Uhrzeigersinn von Letzterem weggeschwenkt. Zum Verschliessen des Deckels wird der Pfannengriff 7 vom Linkshänder mit der rechten Hand ergriffen und der Deckelgriff 11 mit der linken Hand im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des eingezeichneten Pfeiles verdreht, bis der Deckel- und der Pfannengriff übereinander stehen. Das Lösen des Deckels 1 erfolgt genau in umgekehrter Richtung, also im Uhrzeigersinn.
[0008] Die Fig. 3 zeigt noch einen Pfannendeckel 1, wie er vorteilhaft markiert wird. Weil er sich von den gängigen Pfannendeckeln und Kochtöpfen durch die verkehrte Schliessrichtung unterscheidet, ist es wichtig, dass die Schliessrichtung deutlich markiert ist. Das ist hier mittels beschrifteter Pfeile sichergestellt, sodass jedermann sofort klar ist, wie der Kochtopf zu handhaben ist. Ziffernverzeichnis
1 Deckel
2 Pfanne
3 Innenseite Deckel
4 auskragender Rand an der Pfanne
5 Ausnehmungen am auskragenden Pfannenrand
6 Auskragende Randabschnitte am Pfannenrand
7 Pfannengriff
8 senkrecht zur Deckelebene verlaufender Umfangsrand
9 nach innen auskragende Randabschnitte am Deckel
10 überdruckventil
11 Deckelgriff
12 Stift im Deckelgriff
13 Gummidichtung
14 nach innen gerichtete Nocken am Umfangsrand des Deckels
15 Löcher im Umfangsrand des Deckels