Die Erfindung betrifft eine Polsterplatte aus Schaumstoff.
Neben den früher weit verbreiteten Federkernmatratzen, bei denen im Kerninneren eine Vielzahl von Stahlfedern angeordnet ist, sind seit vielen Jahren Schaumstoffmatratzen in den vielfältigsten Ausführungsformen bekannt, die zwar ebenfalls einen Federkern aufweisen, der jedoch keine Federelemente aus Metall enthält, die heutzutage vielfach aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt werden, sondern Schaumstoff in den verschiedensten Formen, zum Beispiel Latexschaum oder Polyurethanschaum, zur Ausbildung von Federkörpern bzw. allgemein zur Herbeiführung der gewünschten Federeigenschaften einer Matratze verwendet.
Bei den bekannten Polsterplatten aus Schaumstoff, bei denen die durch die Basisschicht zu einer Lage zusammengefassten einzelnen Federkörper in der Regel durch in den Schaumstoff eingearbeitete Längs- und Querkanäle voneinander getrennt und abgegrenzt sind, hat sich gezeigt, dass durch diese Kanäle eine gute Belüftung des Matratzen- bzw. Polsterkörpers, die unerwünschte Kondensatbildung im Gebrauch vermeidet, nicht erreicht werden kann, weil die Kanalquerschnitte im Vergleich zu der Masse der Federkörper zu klein sind und häufig durch Zwischen- oder Auflagen abgedeckt sind.
Diese Zwischen- oder Auflagen, die üblicherweise zur Lagefixierung der Federkörper bzw. zur Verbesserung des Benutzungskomforts des Polsterkörpers verwendet werden, haben ausserdem die unerwünschte Nebenwirkung, dass die durch die Verwendung einzelner Federkörper angestrebte Punktelastizität des Polsterkörpers weitgehend aufgehoben oder zumindest stark eingeschränkt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Polsterplatte aus Schaumstoff der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die verbesserte Belüftungseigenschaften aufweist und eine erhöhte Punktelastizität besitzt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die bei der erfindungsgemässen Ausgestaltung der Polsterplatte gebildeten durchgehenden vertikalen, d.h. nicht unterbrochenen, Luftaustauschkanäle im Rahmen der zweckmässig etwa 10 bis 25% der Polsterfläche einnehmenden, von Materialaussparungen und/oder -ausnehmungen gebildeten Hohlräume besitzt die erfindungsgemässe Polsterplatte sehr gute Belüftungseigenschaften, die unerwünschte Kondensatbildungen im Gebrauch, insbesondere innerhalb einer Matratze, mit Sicherheit ausschliessen.
Dabei tragen die nach der Erfindung gebildeten Hohlräume nicht nur zur Bildung der vertikal durchgehenden Luftaustauschkanäle bei, sondern vermitteln der Polsterplatte zugleich ein hohes Mass an Streckfähigkeit nach Art eines Netzes, sodass sich hervorragende punktelastische Eigenschaften ergeben, die innerhalb eines Polsterkörpers im Gebrauch bei örtlich begrenzt auf den Polsterkörper aufgebrachter Belastung voll zum Tragen kommen, und nicht durch im Wesentlichen unnachgiebige flächige Zwischen- oder Auflagen beeinträchtigt werden brauchen.
Dabei kann eine erfindungsgemässe Polsterplatte als einstückiger Polsterkern eingesetzt werden, oder als Polsterschicht, wie z.B. als Auflageplatte, Zwischenlage, Federkörperlage, Basisschicht oder Kombination davon innerhalb eines flächigen Polsterkörpers.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Anspruch und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen, in denen mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung schematisch veranschaulicht sind.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung jeweils eines Endbereichs erfindungsgemässer Polsterplatten innerhalb eines flächigen Polsterkörpers, wobei zur Verdeutlichung des Schichtaufbaus einige Teile bereichsweise weggebrochen bzw. versetzt zur angrenzenden Schicht dargestellt sind und
Fig. 2-4 je eine Draufsicht auf ein Lochmuster, das für die geformten Hohlräume der Polsterplatte wahlweise verwendet werden kann.
In Fig. 1 ist ein Polsterkörper mit einer rechteckigen Polsterfläche dargestellt, der insbesondere eine Matratze bilden kann. Es versteht sich jedoch, dass solche Polsterkörper auch die Polsterfläche von Sitzen, Liegen oder Rückenlehnen bilden und als solche auch eine quadratische oder anderweitig konturierte Polsterfläche aufweisen können.
Der Polsterkörper besitzt einen mehrschichtigen elastischen Kern aus einem geeigneten Schaumstoff, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine untere La ge 1 von Federkörpern 2 und eine darüber angeordnete obere Lage 3 von Federkörpern 4 umfasst. Die Federkörper 2 und 4 sind jeweils von Quer- und Längskanälen 5 und 6 begrenzt, die bis zur Höhe einer Basisschicht 7 bzw. 8 in ein plattenförmiges Schaumstoffmaterial eingeformt bzw. eingearbeitet sind. Die Basisschichten 7 und 8 bilden eine durchgehende unterseitige Abstützung ihrer einzelnen Federkörper 2 bzw. 4, mit denen sie einstückig verbunden sind und jeweils eine Polsterplatteneinheit bilden. Zwischen der Lage 1 und der Lage 3 können ggfs. eine oder mehrere weitere Lagen von Federkörpern angeordnet sein oder es kann auch die Lage 3 entfallen.
Auf der oberen Lage 3 der Federkörper 4 liegt eine weitere Polsterplatte als Auflageplatte 9 und Teil des elastischen Schaumstoffkerns, die mit sich über ihre Höhe durchgehend erstreckenden, vertikal ausgerichteten geformten Hohlräumen 10 in Gestalt von Materialaussparungen und/oder -ausnehmungen, wie Stanzlöchern, versehen ist. Die Hohlräume 10 bilden ein Lochmuster solcher Art, dass jede geradlinige Parallele zur Basisschicht 7 bzw. 8 der Federkörperlagen 1,3 mindestens einen Hohlraum 10 schneidet. Dabei kann der Anteil der Hohlräume 10 etwa 10 bis 25% der Polsterfläche betragen.
Die Hohlräume 10 weisen vorteilhaft die Grundform von Langlöchern auf und bilden ein Lochmuster mit abwechselnd um 90 DEG zueinander versetzten Längsmittelachsen 11 der Langlöcher. Die gegenseitige Beabstandung der Hohlräume bzw. Langlöcher 10 ist bei dem dargestellten Beispiel so gewählt, dass jeweils von zwei versetzt zueinander angeordneten Langlöchern 10 die Längsmittelachse 11 des einen Langloches mit der mittleren Querachse 12 des anderen Langloches 10 zusammenfällt.
Die Fig. 2 veranschaulicht eine Ausführungsform der Hohlräume 10 jeweils in Form eines beidseitig mittig eingebuchteten Ovals, wobei die Längsmittelachsen 11 und die mittleren Querachsen 12 jeweils strichpunktiert angedeutet sind. Hierdurch ist eine streckfähige Netzstruktur mit Bögen gebildet.
Die Fig. 3 zeigt eine Form von Hohlräumen 10 min in Form jeweils eines Paares von Löchern etwa kreisförmigen Querschnitts, die mittig durch eine schlitzförmige Materialausnehmung 13 verbunden sind, die die Längsmittelachse 11 definiert. Die gegenseitige Anordnung der Hohlräume 10 min ist analog dem Beispiel der Fig. 2 vorgenommen.
Die Fig. 4 zeigt schliesslich eine Ausführungsform von Hohlräumen 10 min min in Form von Langlöchern rechteckiger Grundgestalt, die allerdings an ihren Enden abgerundet sein können. Die Längsmittelachsen 11 und die mittleren Querachsen 12 sind bei diesem Beispiel, dessen Anordnungsmuster dem der Fig. 2 und 3 ebenfalls entspricht, wiederum strichpunktiert eingezeichnet.
Die Basisschicht 8 der Federkörper 4 bildet gleichzeitig eine Auflageplatte für die Federkörper 2 der unteren Lage 1, auf die sie oberseitig aufgelegt ist, und ist als solche, wie die Auflageplatte 9, mit den Hohlräumen 10 versehen. Die Basisschicht 7 der unteren Lage 1 von Federkörpern 2, die üblicherweise auf einer nicht punktelastischen Auflagefläche aufliegt, ist hingegen von den Hohlräumen 10 bzw. 10a und 10b freigehalten und bildet insoweit keine Auflageplatte im Sinne der Basisschicht 8 bzw. der Auflageplatte 9.
Die Federkörper 2 und 4 der beiden Lagen 1 und 3 sind ihrerseits mit sich jeweils über ihre Höhe durchgehend erstreckenden, vertikal ausgerichteten geformten Hohlräumen 10a und 14, 14a versehen, die mit den Hohlräumen 10, 10a bzw. 10b der Auflageplatten 8 und 9 durchgehende vertikale Luftaustauschkanäle im Rahmen des Anteils der Hohlräume 10, 10a, 10b und auch der Hohlräume 10a, 14, 14a, von 10 bis 25% der Polsterfläche bilden, soweit dabei eine voll- oder teilflächige Deckungsgleichheit zwischen den übereinanderliegenden Hohlräumen 10, 10a, 10b, 14, 14a erreicht ist. In jedem Fall werden durch den elastischen Schaumstoffkern vertikal durchgehende Luftaustauschkanäle in einem solchen Umfang gebildet, dass eine vollständige Durchlüftung des Polsterkörpers über seine gesamte Dicke bzw. Höhe gewährleistet ist.
Die geformten Hohlräume der Auflageplatte 8 bzw. 9 können mit den geformten Hohlräumen der Federkörper 2, 4 in ihrer Form und Anordnung übereinstimmen. Dies trifft insbesondere für die Hohlräume 10a der Lage 3 zu, da hier beispielsweise die das Ausgangswerkstück bildende Schaumstoffplatte als erstes mit den vertikal durchgehenden Hohlräumen 10a durch Materialausstanzungen 10a versehen werden kann, bevor in einem anschliessenden Arbeitsgang die Federkörper 4 durch Einschneiden der Quer- und Längskanäle 5 und 6 gebildet werden.
Es kann aber auch eine solche Ausbildung der Federkörper 2, 4 gewählt werden, dass die Hohlräume 14, 14a der Federkörper 2, 4 in ihrer Form und/oder Grösse gegenüber den Hohlräumen 10 der Auflageplatte 9 unterschiedlich gewählt sind. So sind die Hohlräume 14 bei den Federkörpern 2 der unteren Lage als kreisförmige, ggfs. durch die Basisschicht 7 durchgehende Löcher unterschiedlichen Durchmessers gezeigt. Bei den Federkörpern 4 der Lage 3 ist zusätzlich zu den Hohlräumen 10a ein Hohlraum 14a im mittleren Bereich einiger der Federkörper 4 gebildet, der in die Basisschicht 8 mit den Hohlräumen 10b ausmündet, die den Hohlräumen 10, 10a entsprechen. Hierdurch kann die Federhärte der Polsterplatte bereichsweise verändert werden, wie es zur Schaffung unterschiedlicher Härtezonen der Polsterplatte erwünscht ist.
Zu dem gleichen Zweck können an vorbestimmten Stellen der Polsterplatte im Bereich der Quer- und/oder Längskanäle 5, 6 weitere geformte Hohlräume 17 durch Materialaussparungen bzw. -ausnehmungen als örtlich begrenzte Kanalerweiterungen gebildet sein. Zweckmässig sind derartige Hohlräume 17 in den Kreuzungspunkten von Quer- und Längskanälen 5, 6 in den Schaumstoff der Polsterplatte eingearbeitet.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Massnahmen zur Schaffung unterschiedlicher Härtezonen oder als Ersatz für diese können ausserdem die Quer- und/oder Längskanäle 5, 6 in vorgegebenen Zonen der Polsterplatte nach unten keilförmig erweitert sein, im Gegensatz zu der Normalausführung der Quer- und Längskanäle 5, 6 mit rechteckigem vertikalem Querschnittsprofil. So sind in Fig. 1 für die untere Federkörperlage 1 Längskanäle 6 min in untereinander gleichförmiger Ausführung mit keilförmiger Erweiterung nach unten gezeigt, während für die Federkörperlage 3 Querkanäle 5 min und 5 min min gezeigt sind, die ihrerseits nach unten keilförmig erweitert sind, wobei jedoch die an die Basisschicht 8 angrenzende Seite des Keilprofils unterschiedlich breit ist.
Dies ermöglicht weitere Variationen der Federsteife, ebenso wie dies durch unterschiedliche Wahl der Grösse bzw. des Durchmessers der Hohlräume 14, 14a und 17 möglich ist. Ggfs. können auch die Längskanäle 6, 6 min in einer oder mehreren Federkörperlagen 1, 3 entfallen.
Als Ganzes ist der Polsterkörper von einer Hülle 15 aus einem streckfähigen Gewirk, z.B. Trikot oder Jersey, oder aus einem elastischen Material umgeben, welches seinerseits den Luftaustausch nicht behindert und die Punktelastizität des Polsterkörpers nicht beeinträchtigt. Dabei kann mit der Hülle 15 eine Auflage 16 kombiniert sein, die beispielsweise aus Schafwolle besteht, ihrerseits streckfähig ist und auf der Oberseite der Auflageplatte 9 oder, wie in Fig. 1 gezeigt, der Hülle 15 aufliegt.