CH686014A5 - Verfahren zur Visier-Justierung bei Waffensystemen - Google Patents
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Description
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CH 686 014 A5
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Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Justierung eines Zielfernrohres und eines Laserentfernungsmessers mit einem Waffensystem gemäss dem Gattungsbegriff des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 3.
Justier- und Harmonisierungsverfahren zählen in einer Vielzahl von Ausführungsformen - auch von der Anmelderin - zum Stand der Technik. So ist beispielsweise aus der DE-PS 3 603 521 ein Justierverfahren für ein rechnergestütztes Visier und aus der DE-PS 3 605 074 ein Zielverfahren für Visiere ungelenkter Waffen bekanntgeworden. Diese Einrichtungen haben sich in der Praxis bewährt, sind jedoch nur für mehr oder weniger spezielle Waffensysteme einsetzbar.
Stand der Technik ist, den Laserentfernungsmesser über einen justierbaren Flansch mit Waffe und Zielfernrohr zu verbinden und mit Hilfe eines Prüf-koltimators den Laserentfernungsmesser auf die Waffen- und Zielfernrohrachse zu justieren, oder den Laserentfernungsmesser starr mit Waffe und Zielfernrohr zu verbinden und am Laserentfernungsmesser die optischen Achsen vom optischen Sender und Empfänger einzeln auf die Waffen- und Zielfernrohrachse zu justieren.
Der Nachteil des ersten Verfahrens ist ein mechanisch aufwendiger, teurer, schockempfindlicher 2-Achsen-Justierflansch, der Nachteil des zweiten Verfahrens ist der notwendige Eingriff in den hermetisch dichten Laserentfernungsmesser und eine aufwendige Justierung von zwei optischen Strahlbündeln in jeweils zwei Richtungen. Ausserdem darf die Zielmarke des Zielfernrohres nicht verändert werden, oder sie muss immer wieder bei einem Laser-schuss in die ursprüngliche Lage gestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Visier-Justierung für ein Waffensystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem
- keine mechanische Justierung über Justierflansche o.ä. zwischen Waffe, Zielfernrohr und Laserentfernungsmesser nötig ist,
- die Fertigungstoleranz der Befestigungsflansche mit einigen Milliradian Fertigungsgenauigkeit ausreichend ist,
- die Justierung mit Hilfe von motorgetriebenen und rechnergesteuerten Fadenkreuzplatten im Zielfernrohr erfolgt,
- die Fadenkreuzplattenpositionen für Nullstellung, Lasermessung, Notzielmarke, u.a. dauerhaft im Rechner gespeichert sind,
- bei einer Überprüfung der Justierung mit einem geeigneten Prüfkollimator die gespeicherten Fadenkreuzpositionen leicht verändert und korrigiert werden können.
Diese Aufgabe ist in einer ersten Weise durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Massnahmen und in einer zweiten Weise durch die im Anspruch 3 aufgezeigten Massnahmen lösbar. In der nachfolgenden Beschreibung ist je ein Ausführungsbeispiel für die zwei Lösungsmöglichkeiten erläutert. Diese Erläuterungen werden durch die Figuren der Zeichnung ergänzt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des mit dem Zielfernrohr und dem Laserentfernungsmesser versehenen Waffensystems,
Fig. 1 a eine Rückansicht gemäss Fig. 1,
Fig. 2 ein Schemabild des Kollimators und des Ziellinienprüfers für die Nullstellung der Notzielmarke auf der mechanisch verschiebbaren Referenzstrichplatte,
Fig. 3 eine Schemaskizze der Referenzstrichplatte mit den Nullmarken, der Justiermarke für die Waffenachse und die Notziel-(600m)-Marke,
Fig. 4 ein Blockschaltbild für die rechnergesteuerte Verschiebung des Hauptfadenkreuzes auf den Laserbrennfleck.
Die Fig. 1 und 1a zeigen ein Zielfernrohr 10, das mit einem Rechner 11 mit Tastenfeld 11a versehen ist, dessen Datenspeichermöglichkeit und von ihm gesteuerte Fadenkreuzverstellung zur Justierung dieses Zielfernrohres 10 zu dem mit ihm mechanisch verbundenen Laser-Entfernungsmesser LEM
12 herangezogen wird. Der LEM 12 ist werkseitig justiert und über einen Befestigungsflansch mit dem Zielfernrohr 10 so mechanisch verbunden, dass die Toleranz von Flansch zur Optik ca. 1 mrad beträgt und diese Verbindung nicht justierbar ist. Wenn der Justierbereich im Zielfernrohr gross genug ist. können auch entsprechend grössere Werte justiert werden.
Nachfolgend werden zwei Justierkonzeptionen beschrieben, denen gemeinsam ist, dass das Zielfernrohr 10 z.B. innerhalb eines Toleranzbereiches von ± 2 mrad mechanisch mit dem Waffensystem
13 verbunden ist. Im ersten Ausführungbeispiel wird nun mit Hilfe von einem Kollimator 14 und einem Ziellinienprüfer 15 die Referenzstrichplatte (Fig. 3) 16 durch mechanische Verschiebung und Arretierung justiert. Diese Referenzstrichplatte 16 enthält die Nullmarken für die motorgesteuerte Verschiebung einer Fadenkreuzplatte 18, sowie die Justiermarke für die Waffenachse und die 600 m-Marke als sogenannte Notzielmarke. Der Wert von 600 m wurde hier nur beispielsweise gewählt; natürlich kann hier auch eine andere geeignete Entfernung, z.B. 300 m genommen werden.
Im ersten Ausführungsbeispiel wird ein Laser-schuss in den Kollimator 14 abgegeben und mit Hilfe des Rechners 11 und des Tastenfeldes 11a wird das Hauptfadenkreuz auf das Bild des Laserbrennfleckes verfahren. Diese Fadenkreuzposition wird nun als Zielmarkenposition für die Entfernungsmessung im Rechner 11 abgespeichert. Eine weitere Justierung des Waffensystems ist nicht mehr erforderlich. Da die Notzielmarke bei Ausfall des Rechners verwendet werden soll, wird sie einmal gerätefest zur Waffe einjustiert und unterliegt nicht der Steuerung des Rechners.
Im zweiten Ausführungsbeispiel wird nun ein Ziellinienprüfer 15 montiert. Mit Hilfe des Kollimators 14 und des Ziellinienprüfers 15 wird die Achse des Waffensystems 13 festgestellt. Mit Hilfe des Rechners und des Tastenfeldes wird das Hauptfadenkreuz der Fadenkreuzplatte 18 auf das Bild des Ziellinienprüfers 15 im Kollimator 14 verfahren. Diese Fadenkreuzposition wird im Rechner
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Zusätzlich kann nun noch vorgesehen werden, dass dem Schützen im Zielfernrohr 10 optische Anzeigen gemacht werden, die den Schützen über den jeweiligen Abiaufschritt und den erreichten Bereitschaftszustand informieren. Diese Schritte können wie folgt definiert werden:
a) System einschalten - dadurch wird der Rechner initialisiert und dies angezeigt,
b) «Laser bereit» - damit fährt die Fadenkreuzplatte 18 in die Stellung für die Entfernungsmessung,
c) Messvorgang,
d) Messergebnis - die Strichplatte fährt in die Stellung «Schiessen»,
e) Schuss.
Nach den Vorgängen bis d) kann man beispielsweise durch Tastendruck zum Vorgang b) zurückkehren und den Zyklus erneut durchlaufen.
Die erste Ausführung hat gegenüber der anderen den Vorteil, dass die Notzielmarke fest eingestellt ist und bei Systemausfall, Stromausfall, vor dem Initialisieren von Laserentfernungsmesser und Rechner die Waffe sofort für Notbetrieb zur Verfügung steht.
Die zweite Ausführungsform weist folgende Vorteile auf: Es ist keine mechanische Verschiebung und Arretierung einer Strichplatte nötig; die Justierung erfolgt nur mit Hilfe von Justierkollimator und Rechner mit Eingabetastatur.
Claims (3)
1. Verfahren zur Justierung eines Zielfernrohres und eines Laserentfernungsmessers mit einem Waffensystem, welches mit einem Waffenrechner, mit einem Datenspeicher und einer rechnergesteuerten
Fadenkreuz-Verstellungseinrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass a) das Zielfernrohr (10) innerhalb eines Toleranzbereiches von ± 2 mrad mechanisch mit der Waffe (13) verbunden wird,
b) mittels eines Kollimators (14) und eines Ziellinienprüfers (15) die Referenzstrichplatte (16) durch mechanische Verschiebung und Arretierung zur Waffe (13) justiert wird,
c) der Laserentfernungsmesser (12) innerhalb eines Achsen-Toleranzbereiches von ± 2 mrad am Zielfernrohr mechanisch befestigt wird,
d) ein Laserschuss in den Kollimator (14) abgegeben wird und mittels des Rechners (11) und seines Tastenfeldes (11a) das Hauptfadenkreuz der Fadenkreuzplatte (18) auf das Bild des Laserbrennfleckes (17) verfahren wird und e) die daraus resultierende neue Fadenkreuzposition als Zielmarkenposition für die Entfernungsmessung im Rechner (11) abgespeichert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzstrichplatte (16) mit einer Null-Marke für die motorgesteuerte Verschiebung der Fadenkreuzplatte (18), einer Justiermarke für die Waffenachse und einer 600 m-Notzielmarke versehen ist.
3. Verfahren zur Justierung eines Zielfernrohres und eines Laserentfernungsmessers mit einem Waffensystem, welches mit einem Waffenrechner, mit einem Datenspeicher und einer rechnergesteuerten Fadenkreuz-Versteileinrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass a) das Zielfernrohr (10) innerhalb eines Toleranzbereiches von ± 2 mrad mechanisch mit der Waffe (13) verbunden wird,
b) die Referenzstrichplatte (16) nur mit den Nullmarken für die motorgesteuerte Verschiebung der Fadenkreuzplatte (18) versehen und starr im Zielfernrohr (10) angeordnet ist,
c) der Laserentfernungsmesser (12) innerhalb eines Achsen-Toleranzbereiches von ± 2 mrad am Zielfernrohr mechanisch befestigt wird,
d) mit Hilfe des Rechners (11) und des Tastenfeldes (11a) das Hauptfadenkreuz der Fadenkreuzplatte (18) auf das Bild eines Ziellinienprüfers (15) im Kollimator (14) verfahren wird,
e) die sich daraus ergebende Fadenkreuzposition im Rechner (11) als Nullposition gespeichert wird,
f) ein Laserschuss in den Kollimator (14) abgegeben wird und mittels des Rechners (11) und des Tastenfeldes (11a) das Hauptfadenkreuz der Fadenkreuzplatte (18) auf das Bild des Laserbrennfleckes (17) verfahren wird,
g) die daraus resultierende Fadenkreuzposition als Zielmarkenposition für die Entfernungsmessung im Rechner (11) abgespeichert wird und h) das Fadenkreuz (18) sich im ausgeschalteten Zustand oder bei Systemstörungen und Systemausfall automatisch in die 600 m-Notziel-Marken-position fährt und dieser Zustand dem Schützen optisch oder akustisch angezeigt wird.
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