PATENTANSPRUCH Blockiereinrichtung für Schussfäden an Webmaschinen, insbesondere für Doppelteppichgreiferwebmaschinen mit Schlaufeneintrag, zum Festklemmen von Schussfäden im Bereich zwischen Vorratsspule und Webfach mit einem feststehenden und einem beweglichen Klemmteil, wobei das bewegliche Klemmteil in Abhängigkeit des Webzyklus betätigt wird, dadurch gekennzeichnet,-dass das feste Klemmteil ein Grundkörper (1) mit einer von dessen Aussenseite her schräg gegen eine Grundkörper-Stirnseite hin offene, kanal-förmige radiallaufende Ausnehmung (8) ist, dass auf dieser Stirnseite und beidseits der Seitenbegrenzungen der Ausnehmung (8) Klemmflächen (9) vorhanden sind, und dass, als bewegliches Klemmteil parallel zu den und über den Klemmflächen (9) liegend eine gesteuert bewegbare Klemmscheibe (2) mit einer Kugelscheibe (5) angeordnet ist.
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine Blockiereinrichtung für Schussfäden an Webmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Aus der DE-AS 2 143 641 ist eine Klemm- und Bremsvorrichtung an Webmaschinen bekannt. Die Vorrichtung weist ein Unterteil mit einer ebenen Klemmfläche und ein schwenkbares Oberteil mit z.B. vier Stellschrauben bei vier Schussfäden auf. Die Stellschrauben sind drehbar und arretierbar. Bolzenförmige Drücker mit einem Fussteil stehen in Verbindung mit den Stellschrauben und sind gegen Verdrehung gesichert. Wird das Oberteil entsprechend des Webzyklus so angesteuert, dass es nach unten kippt, so werden die Drücker über Druckfedern mit der Unterfläche ihres Fussteiles gegen die Klemmfläch'e gedrückt und dadurch die Schussfäden geklemmt. Erfolgt die Arretierung der Stellschrauben in einer bestimmten gleichen Stellung, so werden alle Schussfäden gleicher Dicke gleichzeitig geklemmt. Bei ungleich dicken Schussfäden lassen sich die Drücker für dickeres Schussgarn durch Herausschrauben der entsprechenden Stellschraube nach Bedarf höher einstellen, so dass auch ungleich dicke Schussfäden gleichzeitig geklemmt werden.
Zwecks Reinigung einer solchen Vorrichtung ist das Oberteil vom Unterteil durch Handhabung eines Bolzens abhebbar. Damit wird eine gute Zugänglichkeit an die Drücker und an die Klemmfläche gewährleistet.
Nachteile einer solchen Vorrichtung ergeben sich aus der Handeinstellung mittels Stellschrauben für unterschiedliche Fadenstärken. Dickenschwankungen innerhalb eines Fadens bleiben unberücksichtigt. Ausserdem ist für jeden Faden ein ihm zugeordneter Drücker vorzusehen, wobei diese enspre-chend der Fadenstärke eingestellt werden müssen. Trotz Verbesserungen bezüglich der Reinigung der Vorrichtung ist es doch noch nötig, das Oberteil vom Unterteil abzuheben, was mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist.
Ziel der Erfindung ist es, eine Blockiereinrichtung zum gesteuerten Festhalten und Loslassen der Schussfäden zu schaffen. Weiter soll deren Bedienbarkeit gegenüber den bekannten Brems- und Klemmvorrichtungen erleichtert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile mit Hilfe einer ein festes und ein bewegliches Klemmteil enthaltenden Blockiereinrichtung zu beseitigen und eine schlagartige und gleichzeitige Blockierung der Schussfäden trotz Dickenschwankungen im Fadenmaterial zu erreichen. Des weiteren sollen mit dieser Einrichtung Verschmutzungsprobleme weitgehend beseitigt werden, das heisst auftretende Verschmutzungen sollen die Funktion der Einrichtung nicht mehr behindern.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das feste Klemmteil ein Grundkörper mit einer von dessen Aussenseite her schräg gegen eine Grundkörper-Stirnseite hin offene, kanalförmige radiallaufende Ausnehmung ist, dass auf dieser Stirnseite und beidseits der Seitenbegrenzungen der Ausnehmung Klemmflächen vorhanden sind, und dass, als bewegliches Klemmteil parallel zu den und über den Klemmflächen liegend, eine gesteuert bewegbare Klemmscheibe mit einer Kugelscheibe angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die dazugehörige Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung in Seitenansicht und in Fig. 2 eine Schnittdarstellung davon, entlang der Linie I-I in Fig. 1 und um 90° gegenüber Fig. 1 gedreht.
Die Einrichtung enthält einen feststehenden Grundkörper 1, eine bewegliche Klemmscheibe 2 und einen Stössel 3, welcher von einer Druckfeder 4 umgeben ist. Eine Kugelscheibe 5 liegt auf der Klemmscheibe 2 auf, und eine Druckstange 6 steht in Zusammen Wirkung mit dem Stössel 3. Zwischen Grundkörper 1 und Klemmscheibe 2 befinden sich die Schussfäden 7. Der Grundkörper 1 weist eine von dessen Aussenseite her schräg gegen eine mit Klemmflächen 9 versehene Stirnseite hin offene, kanalförmige radiallaufende Ausnehmung 8 auf. Die Blockierung bzw. Freigabe der Schussfäden 7 erfolgt zwischen den genannten Klemmflächen 9 und der nach dem Lüftungsprinzip arbeitenden Klemmscheibe 2. Diese Klemmscheibe 2 wird durch den Stössel 3 und die Druckstange 6 entsprechend des Webzyklus angesteuert. Durch die Feder 4 wird bei Freigabe des Stössels 3 mittels der Druckstange 6 die Blockierung der Schussfäden 7 eingeleitet. Bei Beaufschlagung des Stössels 3 durch die Druckstange 6 erfolgt die Freigabe der Schussfäden 7. Die Arbeitsweise der Kugelscheibe 5 in Verbindung mit der Klemmscheibe 2 ermöglicht trotz Dickenschwankungen im Fadenmaterial eine schlagartige gleichmässige Klemmung der Schussfäden 7, ohne dass es zu Verkantungen zwischen der Klemmscheibe 2 und den Klemmflächen 9 kommt. Über die Ausnehmung 8 im Grundkörper 1 können anfallende Verschmutzungen, verursacht durch die Schussfäden 7, abfliessen. Damit kann ein Selbstreinigungseffekt erzielt werden.
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1 Blatt Zeichnungen