CH653609A5

CH653609A5 - Verfahren zur herstellung von behaeltern aus thermoplastischem kunststoff.

Info

Publication number: CH653609A5
Application number: CH3489/81A
Authority: CH
Inventors: Claes Torsten Nilsson
Original assignee: Plm Ab
Priority date: 1980-05-29
Filing date: 1981-05-27
Publication date: 1986-01-15
Also published as: ATA241381A; NL8102557A; AT381902B; GB2076732A; DE3121421A1; GB2076732B; FR2483314B1; BE888998A; US4381277A; CA1181556A; FR2483314A1; DE3121421C2

Description

i5 Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines mit mindestens einer Abschirmschicht versehenen Behälters aus thermoplastischem Kunststoff, wobei ein Vorformling bzw. Teilvorformlinge in den Behälter umgeformt werden.

20 Bereits früher ist die Technik bekannt, Behälter aus Thermokunststoffen herzustellen, wobei die Behälter dem inneren Druck widerstehen können, der z. B. bei der Aufbewahrung von kohlensäurehaltigen Getränken, insbesondere Getränken wie Limonaden und Bier, auftritt. Bei Verwen-25 dung von z. B. Polyäthylenterephthalat, im weiteren PET genannt, ist es möglich, die Behälter mit relativ dünnen Wänden herzustellen.

Derart dünnwandige PET-Behälter besitzen jedoch in gewissem Ausmass eine Gasdurchlässigkeit für z.B. Kohlen-30 dioxid. Sauerstoff aus der Umgebung, ebenso wie Licht, können ebenfalls die Wände durchdringen. Diese Umstände haben nachteilige Einwirkung auf den Geschmack des Behälterinhalts.

In vielen Anwendungsfällen besteht deshalb häufig der 35 Wunsch, dass der Behälter eine Abschirmschicht aufweist, die nur in geringem Ausmass einen Durchlass von Gasen oder Licht erlaubt. Es gibt eine Reihe bekannter, verschiedener Verfahren, Behälter mit solchen Schichten zu versehen. Beispiele hierfür sind die Auftragung einer Schutzschicht 40 beim fertigen Behälter, die Koextrusion eines Werkstoffes, bei dem eine Schicht einen Schutzwerkstoff enthält, oder die Auftragung einer inneren oder äusseren Schutzschicht beim Vorformling.

Insbesondere bei der Technik, den Vorformling mit einer 45 oder mehreren Schutzschichten zu versehen, treten Schwierigkeiten dadurch auf, dass jede Schutzschicht beim Umformen des Vorformlings in den Behälter stark an Dicke abnimmt. Die Verwendung einer Schutzschicht ist jedoch in vielen Anwendungsfallen notwendig, so dass Verfahren ent-50 wickelt worden sind, bei denen eine Schutzschicht von erforderlicher Dicke vor Umformen des Vorformlings in den Behälter auf dem Vorformling aufgetragen wird. Bei einem dieser Verfahren wird die Schutzschicht mehrfach aufgetragen, z.B. durch wiederholtes Eintauchen mit evtl. dazwischenlie-55 gendem Trocknen, bei einem anderen Verfahren ist die Flüssigkeit, in die der Vorformling eingetaucht wird, relativ zähflüssig, während bei einem weiteren Verfahren ein koagulierender Werkstoff und eine Wasserdispersion nach dem Trocknen ein geeignetes, filmbildendes Polymer bilden. 60 Eine häufig verwendete Schutzschicht wird als Polyviny-lidenchlorid (PVDC), in Wasser dispergiert aufgetragen. Nach dem Auftragen wird die Mischung bei relativ niedriger Temperatur getrocknet, um eine unerwünschte Hautbildung auf der Oberfläche der Mischung zu verhindern, die sonst 65 das Trocknen erschweren würde, d.h. den Wasserabgang von der Schicht unterhalb der Oberfläche der Mischung. Wenn eine dicke Schutzschicht gefordert ist, erfolgt das Auftragen der Schutzschicht in mehreren Etappen, wobei jede

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neu hinzugekommene Schicht auf oben beschriebene Weise getrocknet wird.

Das erfindungsgemässe Verfahren ist durch die im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gekennzeichnet. Vorteilhaft ist hierbei, dass beim Umformen in den Behälter die aufgetragene Abschirmschicht hauptsächlich nur im Verhältnis zur Strek-kung des Werkstoffes rechtwinklig zur Axialrichtung reduziert wird. Beim Umformen eines Vorformlings aus PET in einen Behälter wird angestrebt, dass zumindest im eigentlichen Behälterkörper, d.h. bei einer Flasche im zylindrischen Teil, der Werkstoff in beiden Axialrichtungen um das ca. 3fache gestreckt ist. Durch die Erfindung reduziert sich somit die Dickenverminderung der auf dem Vorformling aufgetragenen Abschirmschicht vom ca. 9fachen auf das ca. 3fache, wodurch sich das Auftragen der Abschirmschicht auf dem Vorformling wesentlich vereinfacht.

Vor dem Umformen des Vorformlings in den fertigen Behälter wird der Werkstoff im Vorformling auf eine geeignete Formungstemperatur erwärmt. Gemäss der Erfindung lässt man in bestimmten Anwendungsbeispielen dieses Erwärmen den Härtungsvorgang der aufgetragenen Abschirmschicht und das damit zusammenhängende Binden zwischen dem Werkstoff des gestreckten Vorformlings und dem Werkstoff, der die Abschirmschicht bildet, abschliessen. Die Dickenverminderung der Abschirmschicht des Vorformlings, die durch die vorliegende Erfindung möglich ist, erleichtert ein derartiges Verfahren.

Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung entsteht der Vorformling durch Anbringen eines inneren Teilvor-formlings in einem äusseren Teilvorformling, wobei der äussere Durchmesser des inneren Teilvorformlings nur in geringem Umfang unter dem inneren Durchmesser des äusseren Teilvorformlings liegt. Die Abschirmschicht wird auf der äusseren Oberfläche des inneren Teilvorformlings und/oder der inneren Oberfläche des äusseren Teilvorformlings aufgetragen, bevor die beiden Teilvorformlinge zum zusammengesetzten Vorformling zusammengeführt werden.

Die Anwendung von zwei Teilvorformlingen, die einen zusammengesetzten Vorformling bilden, bei dem die Abschirmschicht zwischen den beiden Teilvorformlingen liegt, erbringt u.a. die Vorteile, dass bei gefülltem Behälter der Inhalt nicht in direkte Berührung mit der Abschirmschicht des Behälters kommt und der Abschirmwerkstoff durch den Einschluss zwischen der äusseren und inneren Behälterwand keine Möglichkeit hat, sich von einer Behälterfläche zu lösen. Es hat sich gezeigt, dass, insbesondere dann, wenn die Abschirmschicht als Beschichtung der äusseren Behälteroberfläche ausgeführt ist, bei Aufbewahrung kohlensäurehaltiger Getränke Kohlendioxid die Behälterwand durchdringt, wodurch sich die Abschirmschicht von der Aussen-oberfläche der Behälterwand lösen kann. Der Einschluss zwischen den beiden Behälterteilwänden, der durch Anwendung der Erfindung erzielt wird, verhindert ein Lösen der Abschirmschicht von der Behälterwand.

Die beiden Teilvorformlinge können mit Abschirmschichten versehen sein, wobei die eine Schicht das Durchdringen von Gasen und die andere das Durchdringen von Licht verhindern, oder wobei die eine Schicht das Durchdringen von Sauerstoff und die andere das Durchdringen von Kohlendioxid verhindern. Vorzugsweise wird hierbei die Sauerstoffabschirmschicht beim äusseren Teilvorformling aufgetragen.

Der eine Teilvorformling, und hierbei vorzugsweise der innere Teilvorformling, kann mit zwei oder mehreren Abschirmschichten aufeinander versehen sein. Dadurch, dass die Abschirmschichten beim Erwärmen des zusammengesetzten Teilvorformlings und dessen anschliessendem Umformen in den Behälter ein gutes Anliegen gegen und einen sicheren Einschluss zwischen die Werkstoffschichten erhalten, wird die Funktion der Abschirmschichten gewährleistet. Bei einer weiteren Ausführungsform wird der axial ge-5 streckte und mit der Abschirmschicht beschichtete Vorformling als ein Teilvorformling verwendet, der zusammen mit einem oder mehreren Teilvorformlingen, bei denen noch keine axiale Streckung stattgefunden hat, den zusammengesetzten Vorformling bildet. Die genannte Kombination von Teilvor-lo formlingen findet insbesondere dann Anwendung, wenn einer oder einige der Teilvorformlinge aus einem Werkstoff bestehen, die nicht bei relativ niedriger Temperatur gestreckt werden können, d.h. Temperaturen im oder unterhalb vom Bereich der Glasumwandlungstemperatur (TG). In manchen 15 Fällen ist es notwendig, solchen Werkstoff zu verwenden, um eine Werkstoffschicht zu erhalten, die dem geformten Behälter die erforderlichen Eigenschaften in bezug auf Gasdurchlässigkeit, Lichtdurchlässigkeit, Reaktion mit der Umgebungsatmosphäre oder im Behälter aufbewahrtem Füllgut 20 usw. zu verleihen, und die nicht allein durch Auftragen einer Abschirmschicht auf den Oberflächen der jeweiligen Teilvorformlinge oder Vorformlinge erzielt werden können.

Es besteht auch die Möglichkeit, die äussere Oberfläche eines der inneren Teilvorformlinge mit einem Aufdruck und/ 25 oder Dekor zu versehen. Die Gestaltung des Aufdruckes und/oder des Dekors wird hierbei auf die Streckung des Werkstoffes abgestimmt, die beim anschliessenden Umformen des Vorformlings in den Behälter stattfindet.

Der Werkstoff im Vorformling bzw. in den Teilvorform-30 lingen kann in axialer Richtung bei einer Temperatur in der Nähe von oder in dem Bereich der Glasumwandlungstemperatur (TG) gestreckt werden. Hierbei wird der Werkstoff vorzugsweise durch ein mechanisches Verfahren gestreckt, wobei die Vorformlinge einen oder mehrere Ziehringe durch-35 laufen, die die Wanddicke der Vorformlinge und somit auch die äusseren Durchmesser der Vorformlinge reduzieren. Ein derartiges Streckungsverfahren ist in dem schwedischen Patentantrag Nr. 8 004 003-3 beschrieben. Durch die mechanische Orientierung lässt sich somit einfach ein Aussendurch-40 messer bei dem inneren Teilvorformling erzielen, der exakt auf den Innendurchmesser des äusseren Teilvorformlings abgestimmt ist, ebenso wie auf die Massveränderungen, die sich durch das Auftragen der Abschirmschicht bei den Teilvorformlingen ergeben.

45 Eine nähere Beschreibung der Erfindung erfolgt im An-schluss an eine Anzahl von Abbildungen, wobei

Abb. 1 einen Längsschnitt durch einen Vorformling zeigt,

Abb. 2a einen Längsschnitt durch einen axial gestreckten so Vorformling mit einer äusseren Abschirmschicht zeigt,

Abb. 2b einen Längsschnitt durch einen axial gestreckten Vorformling mit einer inneren Abschirmschicht zeigt,

Abb. 3a, b einen Längsschnitt durch Vorformlinge zeigt, die für anschliessendes axiales Strecken vorgesehen sind, 55 Abb. 3c, d einen Längsschnitt durch axial gestreckte Teilvorformlinge mit äusserer Abschirmschicht (Abb. 3c) und innerer Abschirmschicht (Abb. 3d) zeigt,

Abb. 3e einen Längsschnitt durch einen aus den beiden Teilvorformlingen gemäss Abb. 3c, d zusammengesetzten 60 Vorformling zeigt,

Abb. 3f eine Teilvergrösserung des Bereiches A in Abb. 3e zeigt.

In den Abbildungen 1-2 erkennt man einen Vorformling, der nach axialem Strecken einen axial gestreckten Vorform -65 ling IIa oder einen axial gestreckten Vorformling IIb mit einem Bodenteil aus ungestrecktem Werkstoff gebildet hat. Der Werkstoff im Vorformling 10 ist amorph. Für das Umformen des Vorformlings in den axial gestreckten Vorform-

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ling 1 la bzw. 1 lb wird der zylindrische Teil des Vorformlings durch ein Streckungsverfahren bei gleichzeitigem Vermindern der Wanddicke verlängert. Dies erfolgt vorzugsweise dadurch, dass der Vorformling 10 einen oder mehrere Ziehringe durchläuft, deren innerer Durchmesser den Durchmesser des Vorformlings vor dem Durchlauf unterschreitet.

Um den axial gestreckten Vorformling gemäss Abb. 2a auszubilden, wird das genannte Streckungsverfahren dadurch ergänzt, dass auch der Werkstoff im Bodenteil des Vorformlings gestreckt wird. In Abb. 2b ist der gestreckte Vorformling mit einer inneren Abschirmschicht 12b beschichtet, während in Abb. 2a der gestreckte Vorformling mit einer äusseren Abschirmschicht 12a beschichtet ist.

In den Abbildungen 3a-f ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der zwei Vorformlinge 10a bzw. 10b so aufeinander abgestimmt sind, dass sie nach axialer Streckung die gestreckten Vorformlinge 13a, b von solcher Abmessung bilden, dass diese ineinanderpassen. Nach Einführen des kleineren Vorformlings 13a in den grösseren Vorformling 13b bilden die beiden Vorformlinge einen zusammengesetzten Vorformling 15. Der kleinere Vorformling 13a ist in den Abbildungen mit einer äusseren Abschirmschicht 14a und der grössere Vorformling 13b mit einer inneren Abschirmschicht 14b versehen. Auf diese Weise entsteht bei dem zusammengesetzten Vorformling im Übergang zwischen den beiden Teilvorformlingen ein Bereich, der aus den beiden Abschirmschichten 14a, b besteht. In Abb. 3f sind die Abschirmschichten mit übertriebener Dicke dargestellt.

Der Werkstoff in den Vorformlingen 1 la, b bzw. im zusammengesetzten Vorformling 15 wird auf die Formungstemperatur erwärmt, wonach der jeweilige Vorformling in den Behälter umgeformt wird. Es ist selbstverständlich möglich, vor Umformen des jeweiligen Vorformlings in den Behälter den Mündungsteil des jeweiligen Vorformlings mit den erforderlichen Verschlussanordnungen für den zukünftigen Behälter, z.B. Gewinde, zu versehen. Auf gleiche Weise ist es gemäss der Erfindung möglich, von Vorformlingen auszugehen, die vor dem axialen Strecken mit solchen Verschlussanordnungen ausgeführt sind.

Im Vorhergehenden wurde beschrieben, dass das axiale Strecken der Vorformlinge auf die Weise erfolgt, dass die Vorformlinge Ziehringe, oft mit schrittweise abnehmendem Durchmesser durchlaufen. Die Erfindung kann selbstverständlich auch für solche Herstellungsverfahren verwendet werden, wo die axiale Streckung der Vorformlinge durch andere Mittel erfolgt. Für die Ausführungsform der Erfindung, wo axial gestreckte Teilvorformlinge einen zusammengesetzten, axial gestreckten Vorformling bilden, ist selbstverständlich vorausgesetzt, dass die angewandten Streckungsverfahren Teilvorformlinge erbringen, die die Toleranzen aufweisen, die ein Einpassen der Teilvorformlinge ineinander erlauben.

Durch Anbringen der Abschirmschichten auf axial gestreckten Vorformlingen werden die Abschirmschichten auf einer Fläche aufgetragen, die für fertiggeformte Behälter von gleicher Grösse wesentlich grösser ist als bei bisher angewandter Technik, wenn ungestreckte Vorformlinge mit Abschirmschichten versehen wurden. Bei der Verwendung bei z. B. PET wird bei vielen Anwendungen eine biaxiale Orientierung des Werkstoffes angestrebt, die dadurch erzielt wird, dass der Werkstoff um das mindestens ca. 3fache in einer der Axialrichtungen gestreckt wird. Auf diese Weise erhält der Werkstoff u.a. die mechanischen Eigenschaften, die für den jeweiligen Anwendungsfall erforderlich sind. Ein Strecken des Werkstoffes um das 3fache in beiden Axialrichtungen führt mit sich, dass sich die Oberfläche des Vorformlings und die Oberfläche des Behälters ca. 1 : 9 zueinander verhalten, was wiederum mit sich führt, dass sich die Dicke einer beim Vorformling aufgetragenen Abschirmschicht im gleichen Verhältnis vermindert. In gewissen Anwendungsfallen werden die erforderlichen Eigenschaften durch eine mono-s axiale Streckung um das ca. 3fache mit darauffolgender, geringerer querlaufender Streckung erzielt. Bei Anwendungsbeispielen, wo die soeben genannten Streckungsverhältnisse zur Anwendung kommen, bedeutet die Erfindung, dass die Abschirmschicht um das maximal 3fache vermindert wird, io was wiederum den Vorteil mit sich bringt, dass die Abschirmschicht des Vorformlings nicht gleich dick ausgeführt werden muss wie bei Anwendung der früher bekannten Technik. Da das Auftragen dicker Abschirmschichten eine schwierige Phase im Zusammenhang mit der Herstellung 15 von Behältern darstellt, ergibt sich durch die Erfindung eine wesentliche Vereinfachung des Herstellungsprozesses.

Insbesondere bei Verwendung eines zusammengesetzten Vorformlings ist es in gewissen Anwendungsbeispielen von Vorteil, das abschliessende Aushärten der Abschirmschicht 20 ebenso wie deren Anbindung an den Werkstoff des Teilvorformlings stattfinden zu lassen, nach dem die beiden Teilvorformlinge ineinander angeordnet worden sind. Dadurch,

dass das Aushärten der Abschirmschichten erst nach Anordnen der Teilvorformlinge ineinander und vorzugsweise im 25 Zusammenhang mit dem Erwärmen des Vorformlings auf die Formungstemperatur des Werkstoffes stattfindet, wird ein gutes Anliegen der Abschirmschichten gegeneinander bewirkt.

Auch bei Verwendung von ausschliesslich einer Ab-30 schirmschicht wird durch das soeben genannte Verfahren ein gutes Anliegen gegen den Werkstoff des Teilvorformlings, der keine Abschirmschicht aufweist, gewährleistet.

Gemäss der Erfindung werden eine oder mehrere Abschirmschichten auf dem jeweiligen Vorformling durch Ein-35 tauchen in eine Lösung, die den Abschirmwerkstoff enthält, aufgetragen. Bei wahlweisen Ausführungsformen wird die Abschirmschicht auf den Vorformling aufgespritzt. Selbstverständlich beinhaltet der Gedanke der Erfindung auch andere Auftragsverfahren für die Abschirmschicht. 40 Bei der Herstellung eines axial gestreckten Vorformlings oder Teilvorformlings 1 la, 1 lb, 13a, 13b, 15 aus PET geht man von einem rohrförmigen Vorformling 10 aus. Die Kri-stallinität des Werkstoffes ist weniger als 10% und vorzugsweise weniger als 5%. In einem oder mehreren aufeinander 45 folgenden Vorgängen wird die Werkstoffdicke des Vorformlings auf ca. Vi der ursprünglichen Dicke reduziert. Die Reduktion erfolgt entweder über die gesamte Länge des Vorformlings oder in einem oder mehreren Abschnitten des Vorformlings. Ein Ziehring wird hierbei verwendet, dessen inne-so rer Umkreis auf den äusseren Umkreis des Vorformlings auf solche Weise abgestimmt ist, dass der Ziehring beim Verschieben in Axialrichtung des Vorformlings eine Reduktion der Werkstoffdicke bewirkt. Der Werkstoff hat hierbei unmittelbar vor der Reduktion der Dicke eine Temperatur, die 55 unter dem oder im Bereich der Glasumwandlungstemperatur (TG) liegt und vorzugsweise die Glasumwandlungstemperatur mit maximal 15 °C unterschreitet. Auch wenn die technische Wirkung der Erfindung bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur einstellt, ist es von Vorteil, mit einer Ausgangs-60 temperatur zu arbeiten, die in der Nähe der Glasumwandlungstemperatur (TG) liegt, z.B. 1 bis 3 °C unter der Glasumwandlungstemperatur, da diese Ausgangstemperatur beim Werkstoff eine hohe Geschwindigkeit beim Verschieben des Ziehrings ermöglicht. In gewissen Anwendungsbei-65 spielen wirkt der Ziehring mit einem inneren Formungsorgan zusammen, das im Inneren des Vorformlings angeordnet wird, wobei das innere Formungsorgan eine äussere Begrenzung aufweist, die auf die innere Begrenzungsfläche des Vor-

formlings angepasst ist. Bei anderen Anwendungsbeispielen wird lediglich das innere Formungsorgan verwendet. Beim Verschieben des Ziehrings und/oder inneren Formungsorgans in Axialrichtung des Vorformlings reduziert sich die Werkstoffdicke im Vorformling bei Kontakt mit dem Ziehring und/oder Formungsorgan. Während des Umformungsvorgangs bildet sich eine Übergangszone zwischen Werkstoff der ursprünglichen Dicke und Werkstoff der reduzierten Dicke, wobei sich diese Übergangszone nach und nach in Axialrichtung des Vorformlings verschiebt. Der Werkstoff in der Übergangszone wird während des Umformungsvorgangs durch Wärmeableitung auf den Ziehring und/oder das im Inneren des rohrförmigen Vorformlings angeordnete Organ bei einer Temperatur gehalten, die in der Nähe der Glasumwandlungstemperatur (TG) liegt. In gewissen Anwendungsfallen darf der Werkstoff in der Übergangszone jedoch eine Temperatur annehmen, die die Glasumwandlungstemperatur (TG) mit höchstens 30 °C und vorzugsweise höchstens 15 °C übersteigt. In gewissen Anwendungsfallen wird der Werkstoff im Bereich neben der Übergangszone unmittelbar nach Reduktion der Dicke des Werkstoffes auf eine Temperatur abgekühlt, die unter der Glasumwandlungstemperatur (TG) liegt.

Gemäss der Erfindung besteht die Möglichkeit einen axial gestreckten Vorformling oder Teilvorformling 1 la, 1 lb, 13a, 13b, 15 herzustellen, der Werkstoff aus in der Hauptsache monoaxialer Orientierung und von reduzierter Wanddicke aufweist, und bei dem, im Verhältnis zu dem entsprechenden Werkstoff beim Vorformling, der äussere Umkreis abgenommen und/oder der innere Umkreis zugenommen hat.

Der Gedanke der Erfindung umspannt auch die Möglichkeit, zusätzlich zu der im Zusammenhang mit der monoaxialen Orientierung beim Werkstoff auftretenden Kristallinität durch Erwärmen des Werkstoffes die Kristallinität weiterhin zu erhöhen. Dies darf hierbei nicht in so hohem Ausmass geschehen, dass die Möglichkeit des Werkstoffes für ein weiteres Umformen beeinträchtigt wird.

Normalerweise darf die Kristallinität bei einem axial gestreckten Vorformling einen Höchstwert von ca. 30% an-

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nehmen. Vorzugsweise lässt man jedoch die Kristallinität einen Wert im Bereich 10-25% annehmen, wobei die durch die monoaxiale Orientierung aufgetretene Kristallinität maximal ca. 17% beträgt.

5 Die Werte der Kristallinität, die in dieser Erfindung angegeben sind, beziehen sich auf die Theorie, die in der Publikation «Die Makromolekulare Chemie» 176,2459-2465 (1975) gezeigt ist.

Obige Beschreibung basiert auf der Annahme, dass die io Reduktion der Werkstoffdicke bis zum endgültigen Wert in einem einzigen Reduktionsschritt erfolgt. Der Erfindungsgedanke umspannt jedoch auch die Möglichkeit, durch eine Anzahl aufeinander folgender Reduktionsschritte die Werkstoffdicke zu vermindern, um in einem letzten Schritt die ls Werkstoffdicke beim PET auf ca. Vâ der ursprünglichen zu , bringen. Der Ziehring bzw. die Ziehringe bestehen hierbei aus einer Anzahl von Teilringen für die nacheinander statt-findene, schrittweise Reduktion der Werkstoffdicke. Die in diesem Absatz beschriebene Ausführungsform findet vor-20 zugsweise dann Anwendung, wenn der Werkstoff des Vorformlings grosse Wanddicke aufweist und/oder bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten der Ziehringe.

Obige Beschreibung befasste sich mit rohrförmigen Vorformlingen von kreisrundem Querschnitt. Selbstverständlich 25 liegt es im Gedanken der Erfindung, auch mit rohrförmigen Vorformlingen anderer Querschnittsformen zu arbeiten.

In der Technik ist eine grosse Anzahl von Werkstoffen vom Typ Polyester oder Polyamid mit gleichartigen Eigenschaften bekannt. Die Erfindung ist als solche völlig oder 30 teilweise auch für diese Werkstoffe anwendbar, wobei die Dickenreduktionen und Temperaturen auf die spezifischen Bedingungen für den jeweiligen Werkstoff anzupassen sind. Beispiele für Werkstoffe, bei denen die Erfindung nach obiger Anpassung anwendbar ist, sind Polyhexamethylen-35 Adipamid, Polycaprolactam, Polyhexamethylen-Sebacamid, Polyäthylen-2,6- und 1,5-Naphthalat, Polytetramethylen-1,2-Dioxybensoat und Copolymere von Äthylenterephtha-lat, Äthylenisophthalat und andere, ähnliche Polymere.

Über obenstehende Beschreibung hinaus geht die Erfin-40 dung auch aus beiliegenden Patentansprüchen hervor.

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2 Blatt Zeichnungen

Claims

653 609 PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Herstellung eines mit mindestens einer Abschirmschicht versehenen Behälters aus thermoplastischem Kunststoff, wobei ein Vorformling bzw. Teilvorform-linge in den Behälter umgeformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorformling bzw. zumindest einer der Teilvorformlinge (10) zur Herstellung eines axial gestreckten Vorformlings bzw. zumindest eines axial gestreckten Teil-vorformlings (1 la, 1 lb, 13a, 13b, 15) axial gestreckt werden, der gestreckte Vorformling bzw. zumindest einer der Teilvorformlinge, mit einer oder mehreren Abschirmschichten (12a, 12b, 14a, 14b) versehen werden, und der gestreckte Vorformling bzw. zumindest ein gestreckter Teilvorformling mit zumindest einem weiteren Teilvorformling anschliessend erwärmt und in den Behälter umgeformt werden.

2. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorformling bzw. Teilvorformlinge durch Eintauchen in eine Lösung, die den Abschirmwerkstoff enthält, mit der Abschirmschicht bzw. den Abschirmschichten (12a, 12b, 14a, 14b) versehen werden.

3. Verfahren gemäss Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abschliessende Anbindung zwischen dem Werkstoff des gestreckten Vorformlings bzw. der Teilvorformlinge (1 la, 1 lb, 13a, 13b) und dem die Abschirmschicht bzw. die Abschirmschichten (12a, 12b, 14a, 14b) bildenden Werkstoff bei dem Erwärmen des Werkstoffes erzielt wird, dem der Vorformling bzw. die Teilvorformlinge vor Umformen in den Behälter unterzogen werden.

4. Verfahren gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff im Vorformling bzw. in den Teilvorformlingen (10) durch ein mechanisches Verfahren gestreckt wird, wobei der Vorformling bzw. die Teilvorformlinge einen oder mehrere Ziehringe durchläuft bzw. durchlaufen, die die Wanddicke des Vorformlings bzw. der Teilvorformlinge bei gleichzeitiger Abnahme des äusseren Umkreises des Vorformlings bzw. der Teilvorformlinge reduzieren.

5. Verfahren gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mit zumindest einer Abschirmschicht (14a, b) versehene, axial gestreckte Vorformling (15) durch Zusammensetzen eines Teilvorformlings (13a bzw. 13b) mit zumindest einem weiteren Teilvorformling (13b bzw. 13a) hergestellt wird, wobei zumindest einer der Teilvorformlinge axial gestreckt und mit zumindest einer Abschirmschicht versehen wird.

6. Verfahren gemäss Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Abschirmschicht bzw. die Abschirmschichten (14a, 14b) so angeordnet werden, dass sie in dem zusammengesetzten Vorformling vom Werkstoff der Teilvorformlinge umgeben sind.

7. Verfahren gemäss einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorformling bzw. die Teilvorformlinge (10) aus Polyäthylenterephthalat mit einer Kri-stallinität von weniger als 10% und vorzugsweise weniger als 5% bestehen und dass der Vorformling bzw. die Teilvorformlinge (10) durch einen einzigen oder mehrere aufeinander folgende Umformungsvorgänge in den axial gestreckten Vorformling bzw. die Teilvorformlinge (IIa, IIb, 13a, 13b, 15) so gebildet werden, dass der gestreckte Werkstoff des Vorformlings bzw. der Teilvorformlinge (11,13,15) eine Kristallinität von maximal 30% aufweist und wobei die durch die genannte Orientierung im Werkstoff bewirkte Kristallinität höchstens 17% beträgt.

8. Verfahren gemäss Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein mechanisches Formungsorgan eine Übergangszone zwischen dünnerem und dickerem Werkstoff verschoben wird und gleichzeitig in der Verschiebungsrichtung der Übergangszone der Vorformling bzw. die Teilvor-

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formlinge (10) verlängert werden und dass nach dem letzten Umformungs vorgang der dünnere Werkstoff vorzugsweise eine Orientierung und vorzugsweise eine Dicke entsprechend der Dicke, die eine Platte bei monoaxialem freien Ziehen bis 5 zum Fliessen erhält, wobei unmittelbar vor dem Ziehen die Dicke der Platte dieselbe wie die Ursprungsdicke der Wand des Vorformlings bzw. der Teilvorformlinge ist, und die Temperatur der Platte dieselbe wie die Temperatur des Vorformlings bzw. der Teilvorformlinge unmittelbar vor dem io letzten Umformungsvorgang ist.