CH645870A5 - Trockenmoertelmischung zum verlegen von fliesen, kacheln und platten. - Google Patents
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Description
io Vorliegender Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel und Nachteile zu beheben und für Untergründe einen elastischen Haftklebemörtel zur Verfügung zu stellen, der die Wasser- und Frostsicherheit eines Mörtelbettes und eines hydraulisch abbindenden Dünnbettklebers 15 sowie die elastischen Eigenschaften eines synthetischen Dünnbettklebstoffes, zum Beispiel eines Dispersionsklebstoffes, aufweist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch eine Trockenmörtelmischung zum Verlegen von Fliesen, Kacheln 20 und Platten, die gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an einem Gemisch von hydraulischen! Bindemitteln und Quarzsand im Gewichtsverhältnis von 1:2 bis; 1:4 und — jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile dieses Gemisches — an
25 10 bis 30 Gewichtsteilen von natürlichen und/oder synthetischen Elastomeren in Form von Schnitzeln, Fäden und bzw. oder Borsten mit einem mittleren Durchmesser von 0,5 bis 3 mm und einer durchschnittlichen 30 Länge von 0,5 bis 6 cm,
2 bis 8 Gewichtsteilen eines redispergierbaren
Kunststoffpulvers, sowie 0,05 bis 0,2 Gewichtsteilen eines Alkalimetallsalzes eines mit Sulfogruppen modifizierten Mel-35 amin-Formaldehyd-Kondensationsproduk-
tes,
0,05 bis 0,3 Gewichtsteilen eines Schaumverhütungsmittels und
0,05 bis 0,4 Gewichtsteilen eines anionischen und/oder 40 nichtionogenen Tensids.
Als hydraulische Bindemittel sind Zemente, wie Port-land!zement, Trass-Portlandzement, Trasszement, Eisenportlandzement, Weisszement (auch weisser Portlandzement ge-45 nannt) und Tonerdeschmelzzement, bevorzugt.
Der erfindungsgemäss einzusetzende Quarzsand soll bevorzugt eine Körnung von 0,12 bis 2 mm haben.
Das Mischungsverhälnis von hydraulischen Bindemitteln zu Quarzsand beträgt 1:2 bis 1:4.
50 Die in Form von Schnitzeln, Fäden und/oder Borsten vorliegenden Elastomere, die einen mittleren Durchmesser von 0,5 bis 3 mm und eine durchschnittliche Länge (Stapellänge) von 0,5 bis 3 cm aufweisen, können natürlichen und'/ oder synthetischen Ursprungs sein. Als Elastomere kommen 55 in erster Linie Naturkautschuk, synthetischer Kautschuk, Acrylnitril-Butadien-Kautschuke, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Kautschuke, Polymerisate und Mischpolymerisate von Olefinen, wie Äthylen, Propylen, Butylen, Isobutylen, Butadien, Isopren und deren Gemische, gegebenenfalls mit Acryl- oder 60 Methacrylsäureestern, ferner Palyamide und Polyester, wie Polyacrylnitril-Polyester-Mischpolymerisate, in Betracht. Diese Substanzen dienen zur Bildung von elastischen Brük-ken bei der Biegezugbeanspruchung.
Zur Plastifizierung und Elastifizierung enthalten die er-65 findungsgemässen Trockenmörtelmischungen redispergier-bare Kunststoffpulver, beispielsweise und1 bevorzugt ein Vi-nylacetat-Äthylen-Mischpolymerisat von hoher Verseifungs-beständigkeit und Dauerresistenz in zementalkalischen Ab-
3
645 870
mischungen. Es können auch andere alkalibeständige re-dispergierbare Kunststoffe eingesetzt werden.
Die Elastomere werden in einer Menge von 10 bis 30, vorzugsweise von 15 bis 20 Gewichtsteilen, und die redispergierbaren Kunststoffpulver in einer Menge von 2 bis 8, vorzugsweise von 4 bis 6 Gewichtsteilen eingesetzt, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile des Zement-Quarzsand-Gemisches.
Die erfindungsgemässen Trockenmörtelmischungen enthalten weiterhin Verflüssigungsmittel, wie Alkalisalze, insbesondere das Natriumsalz, von mit Sulfogruppen modifizierten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten in fester Form, ferner Schaumverhütungsmittel bekannter Art und zur Erhöhung der Benetzungsfähigkeit der hydraulischen Bindemittel anionische und/oder nichtionogene Tenside, wie Alkyl-arylsulfonate oder sich von Fettalkoholen und/oder aromatischen Alkoholen ableitende Polyglycoläther. Diese Substanzen werden in Mengen von 0,05 bij 0,2 Gewichtsteilen hinsichtlich der Verflüssigungsmittel, von 0,05 bis 0,3 Gewichtsteilen bezüglich der Schaumverhütungsmittel und im Hinblick auf die Tenside in einer Menge von 0,05 bis 0,4 Gewichtsteilen eingesetzt.
Der Zusatz eines Schaumverhütungsmittels erfolgt deshalb, weil man einen kompakten, die Festigkeit steigernden Haftklebemörtel erhalten will.
Die Trockenmörtelmischungen nach der Erfindung werden an der Baustelle gewöhnlich mit einer geeigneten Menge Wasser, vorzugsweise 100 bis 250 Gewichtsteilen Wasser auf 1000 Gewichtsteile Trockenmörtelmischung, zu einem plastischen Mörtel angerührt und mit Glätter oder mit der Schaufel etwa 6 mm stark auf den Untergrund verteilt. Dann Werden die Fliesen, Kacheln oder die sonstigen Beläge in das feuchte Mörtelbett eingedrückt. Als Untergründe kommen beispielsweise Dielungen aus Holz, Parkett, Pressspanplatten, aus Platten aus Asbestzement, Linoleum- oder Poly-vinylchlorid-Beläge, Stahl, gestrichene Böden, Estriche, vorzugsweise nach den Vorschriften DIN 18353 und 18354, Betonuntergründe, Trockenfussbodenkonstruktionen, sowie sonstige zementäre Untergründe und Schnellstriche, auch mit eingebrachten Fussbodenheizungen der gängigen Systeme, in Betracht. Von besonderer Bedeutung sind flexible Untergründe, insbesondere aus Holz.
Der abgebundene Mörtel aufgrund! der erfindungsgemässen Mörtelmischung weist ein dauerelastisches Verhalten insbesondere auf flexiblen Untergründen auf und besitzt einen günstigen Elastizitätsmodul. Die Mörtelmischung kann in bedeutend dünneren Schichten aufgetragen werden, um keramische Bodenbeläge dauerhaft zu verlegen, als dies im Ansetzverfahren mit einem Verlegemörtel nach der Vorschrift DIN 18352 möglich war. Darüber hinaus sind die Verlegungen wasser- und frostbelastbar.
Wenn der Belag als Wiederaufnahmebelag ausgelegt werden soll, wird zuvor auf den Unergrund eine Schaumstoffplatte in etwa 4 mm Stärke oder eine Bitumendachpappe ausgelegt, die gegebenenfalls auch angeheftet oder angenagelt werden kann. In jedem Fall kann der Fussbodenbelag ohne Beschädigung des Untergrundes wieder aufgenommen werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zur Vollendung der Fliesen- oder Plattenarbeit die entstandenen Fugen mit dem erfindungsgemässen Mörtel, jedoch ohne Elastomerengehalt, zweckmässigerweise nach dem sogenannten Schlämmverfahren, ausfüllt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Zur Herstellung einer Trockenmörtelmischung werden 5 miteinander vermischt:
260 Gewichtsteile 520 Gewichtsteile io 140 Gewichtsteile 50 Gewichtsteile
10 Gewichtsteile
15 10 Gewichtsteile
10 Gewichtsteile
20
Portlandzement (PZ 35),
Quarzsand einer Körnung von 0,12 bis 2 mm,
Kautschukschnitzel,
eines alkalibeständigen, redispergierbaren Vinylacetat-Äthylen-Mischpolymerisats, Calciumsalz der Diisopropyl-naphthalin-sulfonsäure als Schaumverhütungsmittel, des Natriumsalzes eines mit Sulfogruppen modifizierten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes als Verflüssiger und eines handelsüblichen Alkyl-arylsulfo-nats.
Das Gemisch wird mit 150 Gewichtsteilen Wasser zu einem plastischen Mörtel angerührt.
25
Beispiel 2
Zur Herstellung einer Trockenmörtelmischung werden miteinander vermischt:
30 1000 Gewichtsteile eines Gemischs aus einer Mischung von Trass und Portlandzement 45 im Verhältnis 30:70 und aus Quarzsand einer Körnung von 0,12 bis 2 mm im Verhältnis hydraulisches Bindemittel zu Quarzsand von 1:2,
180 Gewichtsteile eines Gemisches aus Butadienkautschuk in Form von fadenartigen Gebilden einer Länge von durchschnittlich 2,5 cm und einem Durchmesser von etwa 0,6 mm und aus Polyester-Borsten von durchschnittlich 2 cm Länge und einem Durchmesser von etwa 2 mm,
des in Beispiel 1 genannten redispergierbaren Kunststoffpulvers, des Calciumsalzes der Diisobutyl-naph-thalinsulfonsäure als Schaumverhütungsmittel,
des Verflüssigers gemäss Beispiel 1 und eines handelsüblichen Alkyl-arylsulfo-nats.
35
40
64 Gewichtsteile 45 13 Gewichtsteil e
13 Gewichtsteile 13 Gewichtsteile
50
Das Gemisch wird mit 200 Gewichtsteilen Wasser zu einem plastischen Mörtel angerührt.
Die nach den, Beispielen 1 und 2 erhältlichen Mörtel er-55 füllen die Bedingungen nach der Vorschrift DIN 18156, Teil 2:
Druckfestigkeit: Biegezugfestigkeit: 60 Haftzugprüfung:
Abscheren:
25 8
N/mm2, N/mm2,
a)
trocken
1,5
N/mm2,
b)
nass
0,8
N/mm2,
a)
trocken
9
N/mm,
b)
nass
6
N/mm.
v
Claims (4)
1. Trockenmörtelmischung zum Verlegen von Fliesen, Kacheln und Platten, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Gemisch von hydraulischen Bindemitteln und Quarzsand im Gewichtsverhältnis 1:2 bis 1:4 und — jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile dieses Gemisches — an
10 bis 30 Gewichtsteilen von natürlichen und/oder synthetischen Elastomeren in Form von Schnitzeln, Fäden und/oder Borsten mit einem mittleren Durchmesser von 0,05 bis 3 mm und einer durchschnittlichen Länge von 0,5 bis 3 cm, 2 bis 8 Gewichtsteilen eines redispergierbaren
Kunststoffpulvers, sowie 0,05 bis 0,2 Gewichtsteileni eines Alkalimetallsalzes eines mit Sulfogruppen modifizierten Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes, 0,05 bis 0,3 Gewichtsteilen eines Schaumverhütungsmittels und:
0,05 bis 0,4 Gewichtsteilen eines anionischen und/oder nichtionogenen Tensids.
2. Trockenmörtelmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Portlandzement, Trass-Port-landzement, Trasszement, Eisenportlandzement, Weisszement und/oder Tonerdeschmelzzement als hydraulisches Bindemittel.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Trockenmörtelmischung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem alkalibeständigen Vinylacetat-Äthylen-Mischpolymerisat als redispergierbares Kunststoffpulver.
4. Trockenmörtelmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Calcium-salz der Diisopropyl- oder Diisobutyl-naphthalinsulfonsäure als Schaumverhütungsmittel.
Ansetzmörtel für Fliesen und Platten sind in der Vorschrift DIN 18352 «Fliesen und Plattenarbeiten» unter Punkt 3.4.2.3 festgelegt. Vor einer Bekleidung von Wandflächen mit Fliesen, Platten oder Mosaik, die in einer normalen Mörtelbettung anzusetzen sind, ist auf den Untergrund ein Spritzbewurf aus Zementmörtel aufzubringen.
Des weiteren hat man Fliesen und Kacheln geklebt. So wird nach der Floating-, Buttering- oder der kombinierten Floating-Buttering-Methode ein Klebemörtel, wie ein zementgebundener Dünnbettklebemörtel, ein Klebstoff oder Kunstharz, ein Dispersionsklebstoff oder ein Reaktionsharzklebstoff, der wasser- und lösungsmittelfrei ist, mit einer gezahnten Spachtel auf den Untergrund aufgetragen, und die Fliesen, Kacheln oder dergleichen werden in das feuchte Mörtel- oder Klebstoffbett eingedrückt. Während beim Ansetzmörtel Dicken von mindestens 10 mm, im Durchschnitt von 15 mm, vorgeschrieben sind1, beträgt die Haftschichtdicke im Dünnbett verklebter Fliesen nur wenige Millimeter. Das Arbeiten im Dünnbett verlangt aber eine ausreichend ebene Fläche. Ist diese nicht vorhanden, so sind besondere Massnahmen vorzusehen, wie das Anbringen eines Unterputzes oder eines Estrichs, wie aus der Vorschrift DIN 18352 Punkt 3.3.3 hervorgeht.
Aufgrund des schlechten Elastizitätsmoduls, der vorgeschriebenen Mindeststärke und der relativ schlechten Haftfestigkeitswerte der im Mörtelbett angesetzten Fliessen, Kacheln und dergleichen ist der Anwendungsbereich der Ansetzmörtel beschränkt.
Hydraulisch abbindende Dünnbettklebemörtel und Dünnbettklebstoffe können Unebenheiten des Untergrundes nur geringfügig ausgleichen. Hinzu kommt noch, dass Disper-sionsklebestoffe nicht ausreichend wasser- und frostbestän-5 dig sind und daher Einschränkungen inj der Anwendung unterliegen. Das Auswechseln oder Erneuern von im Mörtelbett angesetzten oder im Dünnbettverfahren geklebten Fliessen, Kacheln oder dergleichen ist ohne Beschädigung des Untergrundes nicht möglich.
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