CH644261A5 - Gehoerknoechelchen-prothese. - Google Patents
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- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
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Description
Die Erfindung betrifft eine einstückig aus einer Platte und einem daran ansetzenden Schaft bestehende Gehörknöchelchen-Prothese.
Derartige Prothesen sind zur Rekonstruktion der Gehörknöchelchenkette und somit zur Hörverbesserung erforderlich, wenn durch chronische Entzündungen des Mittelohres oder andere Schädigungen die Kette teilweise oder völlig zerstört ist. Da im allgemeinen kein Fall, bei dem eine sanierende und hörverbessernde Mittelohroperation (Tympanopla-stik) notwendig ist, dem anderen gleicht, ist es erforderlich, dass die benötigten Implantate den jeweiligen individuellen Bedingungen angepasst werden können.
Die bisher benutzten Implantate bestehen aus verschiedenen Kunststoffen, z.B. Silikonen. Es sind auch schon Implantate aus porösen Kunststoffen in Gebrauch. Sie bestehen stets aus einer runden Platte und einem auf der einen Seite der Platte zentral ansetzenden Schaft, dessen Achse senkrecht auf der Plattenebene steht.
Diese Implantate haben den Nachteil, dass die intraoperativ nur schlecht bearbeitet werden können, da solche weichen Kunststoffe beim Schleifen oder Schneiden stark zurückfedern. Hinzu kommt, dass derartige Kunststoffe nur eine begrenzte Körperverträglichkeit haben, sich also an ihrer Grenzfläche zum Knochengewebe hin im allgemeinen ein Saum aus Fremdkörperriesenzellen bildet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Implantate zu finden, die intraoperativ entweder gar nicht mehr bearbeitet werden müssen oder, wenn sie zu bearbeiten sind, eine solche Bearbeitung mit hoher Präzision zulassen und die durch die Bearbeitung geschaffene Form sicher beibehalten. Darüber hinaus besteht die Aufgabe, derartige Implantate aus einem wirklich bioinerten Material zur Verfügung zu stehen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Platte an der dem Schaft abgewandten Seite mindestens 5 eine Rille aufweist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine die Platte und Schaft durchsetzende Bohrung vorgesehen. Diese Bohrung kann besonders vorteilhaft koaxial zum Schaft angeordnet werden. Es ist, insbesondere fertigungstechnisch, io besonders einfach, wenn die Bohrung auf ihrer ganzen Länge einen konstanten Querschnitt aufweist.
Die Gesamtprothese wird durch die materialvermindernde Bohrung leichter. Eine, zwischen den verbliebenen Teilen der Gehörknöchelchenkette herstellbare, verhältnismässig 15 geringe Spannung hält die Prothese in ihrer Position. Da die meisten für diese Prothese in Frage kommenden bioinerten Materialien ein spezifisches Gewicht haben, das höher ist als das des natürlichen Knochens, könnten die dadurch hervorgerufenen Kräfte zu unerwünschten Knochenreaktionen 20 führen. Die mit der höheren Dichte der Prothese verbundenen Beschleunigungskräfte könnten sich bei Unfällen ebenfalls ungünstig auswirken. Gewichtsverminderung durch die die Platte und den Schaft durchsetzende Bohrung vermindert derartige Gefahren.
25 Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Platte an der dem Schaft abgewandten Seite eine Schar paralleler Rillen aufweist. Zur Anpassung an die Trommelfellebene dient eine Gehörknöchelchen-Prothese, bei der die Schaftachse gegenüber der Plattennormalen mit 30 einem Winkel von etwa 30° geneigt ist und bei der die Rille oder die Rillen parallel zur Ebene verlaufen, die durch die Plattennormale und die Schaftachse aufgespannt ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Gehörknöchelchen-Prothese der vorstehend genannten Art aus einem bioinerten Material be-35 stehen. Als bioinertes Material in dem vorstehend genannten Sinne hat es sich bewährt, wenn die Gehörknöchelchen-Prothesen aus Aluminiumoxidkeramik mit einem Al203-Ge-halt von mehr als 99 Gew.-% bestehen.
Eine Gehörknöchelchen-Prothese gemäss der Erfindung 40 bietet den Vorteil, dass sie vom Chirurgen intraoperativ genau aufPassform bearbeitet werden kann. Diese Zuarbeit kann sich jedoch, da die Rillen bereits vorhanden sind, auf die Korrektur der Schaftlänge beschränken.
Diese Bearbeitbarkeit wird erheblich erleichtert, wenn 45 weniger Material beider Schaftverkürzung abgetragen werden muss. Die durch den Schaft verlaufende Bohrung vermindert die Menge des intraoperativ abzuschleifenden Materials. Die Prothese kann bei passender Länge direkt auf das Köpfchen des Steigbügels (3. Gehörknöchelchen) aufgesetzt so werden.
Durch die Benutzung bioinerten Materials für die Ge-hörknöchelchen-Prothesen werden die Abstossungsreak-tionen, die sich im allgemeinen durch Ausbildung von Fremdkörperriesenzellen an der Grenze zum Implantat be-55 merkbar machen, vermieden. Der Ausdruck «bioinert» wird hier für Materialien verwendet, die nach Einbringen in Körpermilieu keine Körperabwehrreaktionen hervorrufen, die durch die Bildung von Fremdkörperriesenzellen an der Grenze zu dem Implantat zum Ausdruck kommen. Als 60 Werkstoffe, die diese Bedingungen erfüllen, sind die hochreine Aluminiumoxidkeramik mit mehr als 99 Gew.-% A1203 und auch einige Kohlenstoffmodifikationen bekannt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher be-65 schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gehörknöchelchen-Prothese mit einer Rille;
Fig. 2 eine Gehörknöchelchen-Prothese mit drei parallelen Rillen;
3
644 261
Fig. 3 eine Gehörknöchelchen-Prothese mit geneigtem Schaft, und
Fig. 4a und 4b eine Gehörknöchelchen-Prothese mit zentrischer Bohrung.
In den Figuren ist mit 1 die Platte und mit 2 der Schaft der Prothese bezeichnet. Mit 3 wird die dem Schaft abgewandten Seite der Platte 1 angedeutet, die in Fig. 1 die erfin-dungsgemässe Rille 4 trägt. In Fig. 2 ist eine Prothese dargestellt, bei der die Platte 1 an der dem Schaft abgewandten Seite 3 die drei parallelen Rillen 5, 6 und 7 trägt. In Fig. 3 ist eine Prothese dargestellt, bei der der Schaft 2 gegenüber der Platte 1 geneigt ist. Darin ist die Achse des Schaftes 2 mit 8 und die Normale auf der Platte 1 mit 9 bezeichnet. In der Oberseite 3 der Platte 1 befinden sich zwei Rillen 10 und 11, die parallel zu der Ebene liegen, die von der Schaftachse 8 und der Plattennormale 9 aufgespannt wird.
Beim Implantieren eines solchen Teils besteht durch die Anwesenheit der Rille 4 oder der Rillen 5, 6,7,10 oder 11 die Möglichkeit, den Hammergriff als vorhandenen Gehör-knöchelchen-Rest stabil in die Rille, und zwar etwa in Implantatmitte, zu lagern. Es braucht daher nur der Schaft 2 jeweils auf die benötigte Länge abgeschliffen zu werden. Dabei gestatten die hier vorgesehenen bioinerten Materialien eine sehr präzise Bearbeitung. Die dafür benötigten Bearbei-5 tungsinstrumente wie diamantbesetzte Fräsen gehören zum Standard-Operationsinstrumentarium des einschlägigen Fachgebietes.
In Fig. 4a und 4b ist die Platte mit 1 und der Schaft der Gehörknöchelchen-Prothese mit 2 bezeichnet. Sie trägt an io der dem Schaft abgewandten Seite 3 der Platte die mit 5, 6 und 7 bezeichneten Rillen. Die erfindungsgemässe, die Platte 1 und den Schaft 2 durchsetzende Bohrung ist mit 12 gekennzeichnet. Sie durchsetzt in diesem Fall die Platte und den Schaft koaxial und hat konstanten Querschnitt. 15 Bei manchen Indikationen erweist sich die Implantation eines Pauken-Röhrchens als vorteilhaft oder notwendig. In derartigen Fällen kann intraoperativ durch entsprechende Zuarbeit eine erfindungsgemässe Gehörknöchelchen-Pro-these in ein Pauken-Röhrchen umgeformt werden. .
20
s
1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Einstückig aus einer Platte und einem daran ansetzenden Schaft bestehende Gehörknöchelchen-Prothese, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) an der dem Schaft (2) abgewandten Seite (3) mindestens eine Rille (4) aufweist.
2. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) an der dem Schaft abgewandten Seite (3) eine Schar paralleler Rillen (5, 6, 7) aufweist.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaftachse
(8) gegenüber der Plattennormale (9) mit einem Winkel von etwa 30° geneigt ist und die Rille oder die Rillen (11 und 12) parallel zur Ebene verlaufen, die durch die Plattennormale
(9) und die Schaftachse (8) aufgespannt ist.
4. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem bioinerten Material besteht.
5. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Aluminiumoxidkeramik mit einem Al203-Gehalt von mehr als 99 Gew.-% besteht.
6. Gehörknöchelchen-Prothese nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) und der Schaft (2) eine beide durchsetzende Bohrung aufweist.
7. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung koaxial zum Schaft angeordnet ist.
8. Gehörknöchelchen-Prothese nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung auf ihrer ganzen Länge konstanten Querschnitt aufweist.
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