Wundspreizer dienen in der Chirurgie dazu, die Operationswunde (oder eine Körperöffnung) bei der Operation am menschlichen oder tierischen Körper offen zu halten, damit das Operationsfeld gut zugänglich ist. Dazu können erhebliche Kräfte erforderlich sein.
Für diese Zwecke sind Wundhaken bekannt, die von Hand gehalten oder an einem Bügel eingehängt werden. Sie von Hand zu halten, ist umständlich, und es ist dabei schwierig, eine ungleichmässige Verteilung der Zugkräfte, die zu Verletzungen der Wund- und Geweberänder führen kann, zu vermeiden. An einem Bügel gehängt sind die Wundhaken in Richtung der Tiefe der Operationswunde nicht fixiert. Es sind auch zangenartige Spreizinstrumente mit zwei Wundhaken und einem ausserhalb des Spreizbereiches einseitig angeordneten Verstellmechanismus bekannt. Solche Instrumente sind nur für einen beschränkten Spreizbereich brauchbar, weshalb sie in verschiedenen Grössen zur Verfügung stehen müssen, und ihr Gewicht lastet an einer Seite der Wunde, was zu einer unsicheren Fixierung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Operationswunden (und Körperöffnungen) durch einen der Grösse und Form anpassbaren und sicher fixierbaren Wundspreizer offen zu halten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemässe Wundspreizer gekennzeichnet durch verschieden grosse, wahlweise zu verwendende Rahmen mit einheitlichem Rahmenleistenprofil, mehrere je aus einer Schaufel und einem Schaft bestehende Wundhaken mit einheitlichem Schaftprofil und mehrere Verbindungsorgane, die an der Rahmenleiste in deren Längsrichtung verschiebbar anbringbar sind, je einen Wundhakenschaft in dessen Längsrichtung rechtwinklig zur Rahmenleiste bzw. deren Tangente verschiebbar aufnehmen und mit einer Arretiervorrichtung zum Fixieren des Wundhakenschaftes an der Rahmenleiste ausgerüstet sind.
Bei diesem Wundspreizer kann jeweils ein der Wunde angepasster Rahmen verwendet und die Wundhaken können an den geeigneten Stellen angeordnet und fixiert sowie erforderlichenfalls während der Operation gelöst, verstellt und wieder fixiert werden. Der Rahmen mit den Wundhaken lastet dabei gleichmässig auf der Umgebung der Wunde.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Wundspreizer,
Fig. 2 und 3 je einen anderen Rahmen für den Wundspreizer nach Fig. 1, in kleinerem Massstab,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Wundhakens in Blickrichtung des Pfeiles IV in Fig. 1,
Fig. 5 eine Vorderansicht eines Verbindungsorgans des Wundspreizers, in grösserem Massstab,
Fig. 6 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles VII in Fig. 5,
Fig. 8 eine Unteransicht zu Fig. 5,
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 5,
Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 5,
Fig. 11 die Klemmschraube des Verbindungsorgans nach Fig. 5 bis 10,
Fig. 12 ein Verlängerungsstück für die Schaufel eines Wundhakens und
Fig.
13 eine Verbindung einer Wundhakenschaufel mit einem Verlängerungsstück.
Der Wundspreizer nach Fig. 1 besteht aus einem länglichen, geschlossenen Rahmen 1, an dem vier Wundhaken 2 mittels Verbindungsorganen 3 befestigt sind. Anstelle des Rahmens 1 kann je nach Form und Grösse der Operationswunde auch z. B. ein länglicher, offener Rahmen 4 nach Fig. 2 oder ein kreisringförmiger Rahmen 5 nach Fig. 3 mit denselben Wundhaken 2 und Verbindungsorganen 3 bestückt werden, wobei in jedem Falle auch die Anzahl der Wundhaken der Wunde angepasst werden kann. Die Rahmen 1, 4 und 5 haben dasselbe flache Profil 7 (Fig. 1), dessen grösste Abmessung parallel zur Rahmenebene liegt.
Die Wundhaken 2 bestehen je aus einem Schaft 8 mit flachem Querschnitt, dessen grösste Abmessung parallel zur Rahmenebene liegt, und einer Schaufel 9, die mit dem Schaft 8 einen Winkel a einschliesst (Fig. 4), der etwas kleiner als 90 ist, wodurch der vom Wundrand auf die Schaufel 9 ausge übte Druck eine ins Innere der Wunde gerichtete Komponente hat, welche den Wundspreizer an der Wunde fixiert. Der Schaft 8 ist mit einer Reihe Löcher 10 versehen, die zum Fixieren des Schaftes 8 am Verbindungsorgan 3 dienen, wie im folgenden erläutert.
Das Verbindungsorgan 3 besteht nach Fig. 5 bis 11 aus einem runden Körper 11 mit einer durchgehenden, zentralen Bohrung 12, deren oberer Teil mit einem Innengewinde 13 versehen ist, in dem eine Schraube 14 mit einem Ansatz 15 und einem Zapfen 16 (Fig. 11) sitzt. Der Körper 11 hat zwei übereinander angeordnete Schlitze 17 und 18. Der obere Schlitz 17 nimmt einen Wundhakenschaft 8 längsverschiebbar auf. Mit dem unteren Schlitz 18 ist das Verbindungsorgan 3 auf der Rahmenleiste 6 in einer Stellung verschiebbar, in welcher der obere Schlitz 17 quer zur Leiste 6 verläuft. Dabei ist die Rahmenleiste 6 an den Schlitzrändem 19 geführt.
Der Wundhakenschaft 8 kann seitlich, in Fig. 5 von rechts, in den oberen Schlitz 17 geschoben werden, woraufhin er dann mit seinem linken Rand am linken Rand 20 des Schlitzes 17 und mit seinem rechten Rand an einer im Schlitz 17 nach oben vorstehenden Stufe 21 in seiner Längsrichtung verschiebbar geführt ist (bevor die Schraube 14 bis durch den Schlitz 17 hindurch angezogen wird).
Der Körper 11 ist an seiner Bodenfläche 22 mit einer im Querschnitt rechteckigen Nut 23 versehen, die parallel zum oberen Schlitz 17 (d. h. zum Schlitzrand 20 und der Stufe 21) verläuft und deren Tiefe bis in den unteren Schlitz 18 hineinreicht, so dass die Basis der Nut 23 mit einem Teil der oberen Begrenzungsfläche des unteren Schlitzes 18 zusammenfällt.
Die Nut 23 ist etwas breiter als die Rahmenleiste 6 und an ihren Enden erweitert (Fig. 8), derart, dass nicht nur die geraden, sondern auch die gekrümmten Stellen der Rahmenleiste 6 in die Nut 23 passen, so dass das Verbindungsorgan 3 an einer beliebigen, geraden oder gekrümmten Stelle des Rahmens 1 so auf die Rahmenleiste 6 gesetzt werden kann, dass diese in die Nut 23 hineingreift, wobei das Verbindungsorgan 3 längs der Rahmenleiste 6 verschiebbar ist.
Wenn das Verbindungsorgan 3 so auf die Rahmenleiste 6 aufgesetzt ist, dass diese an der Basis der Nut 23 (die mit einem Teil der oberen Begrenzungsfläche des unteren Schlitzes 18 zusammenfällt) anliegt, ist es seitlich an einander schräg gegenüberliegenden Nut- und Schlitzrändern 24 geführt und kann in Richtung des Pfeiles 25 (Fig. 9) um 90 gedreht werden, woraufhin die Rahmenleiste 6 dann im unteren Schlitz 18 an dessen Rändern 19 anliegt.
Dann liegt die Rahmenleiste 6 (bzw. deren Tangente, wenn das Verbindungsorgan 3 an einer gekrümmten Stelle des Rahmens 1 sitzt) rechtwinklig zum oberen Schlitz 17 (Schlitzrand 20 und Stufe 21) bzw. zu einem in diesen eingeführten Wundhakenschaft 8. Um einen Wundhaken in dieser Stellung am Rahmen zu fixieren, wird die Schraube 14 in die in Fig. 5 dargestellte Lage geschraubt, wobei ihr Zapfen 16 durch eines der Löcher 10 des Wundhakenschaftes 8 hindurchgeführt und durch Anziehen der Schraube an die Rahmenleiste im unteren Schlitz 18 gepresst und diese dadurch festgeklemmt wird, wobei das untere Ende des Ansatzes 15 der Schraube 14 den Wundhakenschaft 8 im oberen Schlitz 17 hält.
Jeder so fixierte Wundhaken 2 kann seitlich versetzt werden, indem die Schraube 14 gelockert, das Verbindungsorgan 3 zusammen mit dem Wundhaken an der Rahmenleiste verschoben und die Schraube 14 danach wieder angezogen wird.
Um einen Wundhaken 2 in Längsrichtung seines Schaftes 8 zu verstellen, ist die Schraube 14 so weit zurückzudrehen, dass ihr Zapfen 16 den Wundhakenschaft 8 freigibt.
Wenn die Wundhaken 2 tiefer in die Operationswunde hineingreifen sollen, können Verlängerungsstücke 26 an ihre Schaufeln 9 angesetzt werden, wie die Fig. 12 und 13 zeigen.
Zu diesem Zwecke sind an der konvexen Seite der Verlängerungsstücke 26 und an der konkaven Seite der Schaufeln 9 ineinanderschiebbare Führungen 27 angebracht. Um zu verhindern, dass die Verlängerungsstücke 26 an den Schaufeln 9 herab in die Wunde fallen, kann ein (nicht dargestellter) Anschlag (z. B. zwei zusammenarbeitende Vorsprünge) vorgesehen werden.
Der beschriebene Wundspreizer kann für verschiedene Verwendungsgebiete in verschiedenen Grössen, für grössere Operationsfelder mit grösseren Rahmen entsprechend grösserer Rahmenleistenbreite, grösseren Wundhaken und grösseren Verbindungsorganen und für kleinere Operationsfelder mit kleineren Rahmen entsprechend kleinerer Rahmenleistenbreite, kleineren Wundhaken und kleineren Verbindungsorganen ausgeführt werden, wobei die zueinander passenden Rahmen, Wundhaken und Verbindungsorgane zweckmässig eine übereinstimmende Farbkennzeichnung erhalten.
Retractors are used in surgery to keep the surgical wound (or a body opening) open during surgery on the human or animal body so that the surgical field is easily accessible. Considerable forces can be required for this.
For this purpose, retractors are known which are held by hand or hung on a bracket. Holding them by hand is cumbersome, and it is difficult to avoid an uneven distribution of the tensile forces, which can lead to injuries to the wound and tissue edges. When hung on a bracket, the retractors are not fixed in the direction of the depth of the surgical wound. There are also known forceps-like spreading instruments with two retractors and an adjusting mechanism arranged on one side outside the spreading area. Such instruments can only be used for a limited spreading range, which is why they must be available in different sizes, and their weight rests on one side of the wound, which leads to an unsafe fixation.
The invention is based on the object of keeping surgical wounds (and body orifices) open by means of a retractor that is adaptable to size and shape and can be securely fixed.
To solve this problem, the retractor according to the invention is characterized by frames of different sizes, which can be used optionally, with a uniform frame strip profile, several retractors each consisting of a shovel and a shaft with a uniform shaft profile and several connecting members that can be attached to the frame strip in its longitudinal direction, each a retractor shaft in its longitudinal direction at right angles to the frame bar or its tangent slidably accommodate and equipped with a locking device for fixing the retractor shaft on the frame bar.
With this retractor, a frame adapted to the wound can be used and the retractors can be arranged and fixed in the appropriate places and, if necessary, loosened, adjusted and fixed again during the operation. The frame with the retractor weighs evenly on the area around the wound.
An exemplary embodiment of the subject matter of the invention is described in more detail below with reference to the accompanying drawing. Show it:
1 shows a plan view of a retractor,
FIGS. 2 and 3 each show a different frame for the retractor according to FIG. 1, on a smaller scale,
4 shows a side view of a retractor in the direction of the arrow IV in FIG. 1,
5 shows a front view of a connecting member of the retractor, on a larger scale,
6 shows a side view in the direction of arrow VI in FIG. 5,
7 shows a side view in the direction of arrow VII in FIG. 5,
FIG. 8 shows a bottom view of FIG. 5,
9 shows a section along the line IX-IX in FIG. 5,
Fig. 10 is a section along the line X-X in Fig. 5,
11 shows the clamping screw of the connecting member according to FIGS. 5 to 10,
12 shows an extension piece for the scoop of a retractor and
Fig.
13 a connection of a retractor blade with an extension piece.
The retractor according to FIG. 1 consists of an elongated, closed frame 1 to which four retractors 2 are attached by means of connecting members 3. Instead of the frame 1, depending on the shape and size of the surgical wound, e.g. B. an elongated, open frame 4 according to FIG. 2 or a circular frame 5 according to FIG. 3 can be equipped with the same retractors 2 and connecting members 3, the number of retractors of the wound being able to be adapted in each case. The frames 1, 4 and 5 have the same flat profile 7 (Fig. 1), the largest dimension of which is parallel to the frame plane.
The retractors 2 each consist of a shank 8 with a flat cross-section, the largest dimension of which is parallel to the plane of the frame, and a shovel 9 which forms an angle a with the shank 8 (Fig. 4) that is slightly smaller than 90, whereby the from the edge of the wound on the blade 9 exerted pressure has a component directed into the interior of the wound, which fixes the retractor to the wound. The shaft 8 is provided with a series of holes 10 which are used to fix the shaft 8 on the connecting member 3, as explained below.
According to FIGS. 5 to 11, the connecting member 3 consists of a round body 11 with a continuous, central bore 12, the upper part of which is provided with an internal thread 13 in which a screw 14 with a shoulder 15 and a pin 16 (FIG. 11 ) sits. The body 11 has two slots 17 and 18 arranged one above the other. The upper slot 17 accommodates a retractor shaft 8 so as to be longitudinally displaceable. With the lower slot 18, the connecting member 3 can be displaced on the frame strip 6 in a position in which the upper slot 17 extends transversely to the strip 6. The frame strip 6 is guided along the slot edges 19.
The retractor shaft 8 can be pushed laterally, from the right in FIG. 5, into the upper slot 17, whereupon it then has its left edge on the left edge 20 of the slot 17 and with its right edge on a step 21 protruding upward in the slot 17 is guided displaceably in its longitudinal direction (before the screw 14 is tightened through the slot 17).
The body 11 is provided on its bottom surface 22 with a cross-sectionally rectangular groove 23, which runs parallel to the upper slot 17 (ie to the slot edge 20 and the step 21) and the depth of which extends into the lower slot 18, so that the base of the Groove 23 coincides with a part of the upper boundary surface of the lower slot 18.
The groove 23 is slightly wider than the frame bar 6 and widened at its ends (Fig. 8), so that not only the straight, but also the curved points of the frame bar 6 fit into the groove 23, so that the connecting member 3 at a any straight or curved point of the frame 1 can be placed on the frame strip 6 in such a way that it engages in the groove 23, the connecting member 3 being displaceable along the frame strip 6.
When the connecting element 3 is placed on the frame strip 6 in such a way that it rests against the base of the groove 23 (which coincides with part of the upper boundary surface of the lower slot 18), it is guided and laterally on diagonally opposite groove and slot edges 24 can be rotated 90 in the direction of arrow 25 (FIG. 9), whereupon the frame strip 6 then rests in the lower slot 18 on its edges 19.
Then the frame bar 6 (or its tangent when the connecting member 3 is seated at a curved point of the frame 1) is at right angles to the upper slot 17 (slot edge 20 and step 21) or to a retractor shaft 8 introduced into this To fix this position on the frame, the screw 14 is screwed into the position shown in Fig. 5, its pin 16 being passed through one of the holes 10 of the retractor shaft 8 and pressed against the frame strip in the lower slot 18 by tightening the screw is clamped, the lower end of the projection 15 of the screw 14 holding the retractor shaft 8 in the upper slot 17.
Each retractor 2 fixed in this way can be laterally displaced by loosening the screw 14, sliding the connecting element 3 together with the retractor on the frame strip and then tightening the screw 14 again.
In order to adjust a retractor 2 in the longitudinal direction of its shaft 8, the screw 14 must be turned back so far that its pin 16 exposes the retractor shaft 8.
If the retractors 2 are to reach deeper into the surgical wound, extension pieces 26 can be attached to their blades 9, as FIGS. 12 and 13 show.
For this purpose, guides 27 which can be pushed into one another are attached to the convex side of the extension pieces 26 and to the concave side of the blades 9. In order to prevent the extension pieces 26 on the blades 9 from falling down into the wound, a stop (not shown) (e.g. two cooperating projections) can be provided.
The retractor described can be designed for different areas of use in different sizes, for larger surgical fields with larger frames, correspondingly larger frame strip width, larger retractors and larger connecting organs, and for smaller surgical fields with smaller frames, correspondingly smaller frame strip width, smaller retractors and smaller connecting organs, with the matching frames , Retractors and connecting organs are appropriately color-coded.