CH534639A - Verfahren zur Abtrennung von kolloidal gebundenem Wasser aus Abwasserschlamm - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung von kolloidal gebundenem Wasser aus Abwasserschlamm

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CH534639A
CH534639A CH167971A CH167971A CH534639A CH 534639 A CH534639 A CH 534639A CH 167971 A CH167971 A CH 167971A CH 167971 A CH167971 A CH 167971A CH 534639 A CH534639 A CH 534639A
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CH167971A
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Gut Ulrich
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/12Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening

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  • Hydrology & Water Resources (AREA)
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  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description


  
 



   Das in Abwasserschlämmen in   kolloidal    gebundener   zorm    vorliegende Wasser kann auf mechanischem Wege   lur    teilweise mit Hilfe von Zentrifugen oder von chemi   chen    Flockungsmitteln anorganischer oder organischer herkunft abgetrennt werden.



   Weiterhin sind Verfahren bekannt, bei denen man len Schlamm in Autoklaven unter Druck auf etwa 2000C erhitzt bzw. verkocht, wodurch er filtrierfähig wird. Die labei nach Abtrennung des freien Wassers   zurückblei-    enden Rückstände haben im allgemeinen immer noch iO bis 70% Wasser.



   Es wurde nun gefunden, dass das in frischem oder   usg7efaultem    Klärschlamm oder in Industrieschlamm enthaltene, in kolloidal gebundener Form vorliegende   Wasser    dadurch abgetrennt werden kann, dass die schlämme in einem Autoklaven abwechselnd ein oder nehrmals einer Druckbehandlung unterworfen und an   ehliessend    dann der Druck momentan reduziert wird.



   Dieser Vorgang kann in Autoklaven beliebiger   Grös    ;e durchgeführt werden und ist nicht auf solche kleineren   lolumeninhalts    beschränkt.



   Dabei ist auch die zusätzliche Anwendung von Wärne ebenso wenig erforderlich wie die Zugabe von anor   ¯nischen    oder organischen Flockungsmitteln. Man   taucht    also den Schlamm, um ihn filtrierfähig zu mahen, nicht mehr zusätzlich zu erhitzen bzw. zu verko   Xhen,    und ihm auch keine Fällungsmittel zuzusetzen.



   Gegenüber dem bekannten Stand der Technik bedeuet der Verzicht gerade auf die für die Düngewirkung   iusserst    nachteilige Verkochung einen weiteren erhebichen Vorteil.



   Man kann den frischen oder ausgefaulten Schlamm innige Zeit in einem Autoklaven einem Druck von 2 bis   15    atü, vorzugsweise 4 bis 6 atü, aussetzen um diesen Druck dann momentan innerhalb weniger Sekunden zu eduzieren. Wenn man diesen Vorgang, je nach der Stär   ce    des angewandten Drucks, ein oder mehrmals   hinter-    inander durchführt, wird die kolloidale Bindung des   Wassers    im Schlamm zerrissen und dieser filtrierfähig.



   Eine Verbesserung des vorstehend beschriebenen   ruck-    und Entspannungsverfahrens kann noch dadurch   ereicht    werden, dass man den Schlamm vor oder bei ;einer Behandlung neutralisiert, und zwar bei saurem schlamm vorzugsweise durch Einleitung von   NH,    oder lurch Zugabe von   Ca(OH)2,    bei alkalischen Schlämmen    ur    Vermeidung von Gipsbildung durch Zugabe vor   zugsweise    von Phosphorsäure, was dann als vorteilhaft   anzusehen    ist, wenn der Schlamm als Düngemittel Verwendung finden soll.



   Durch die Neutralisation entstehen grob disperse schlämme, die sich noch leichter und noch schneller abfiltrieren lassen.



   Der nach der Abtrennung bzw. Filtration des freien Wassers mittels bekannter Vorrichtungen zurückbleibenle, stichfeste Schlammkuchen kann jetzt, falls er nicht   zompostiert    oder verbrannt werden soll, gegebenenfalls   winter    Zugabe weiterer anorganischer oder organischer   Kährstoffe,    auf granulierte Bodenverbesserungs- oder Düngemittel weiterverarbeitet werden.



   Beispiel I
In einen Autoklaven von 3 cbm Inhalt wird ein 95   Gewichts-%    Wasser und 5   Gewichts-%    Feststoff enthaltender Klärschlamm eingefüllt und 2 Stunden lang einer Druckbehandlung von 6   kg/cm    unterworfen und danach der Druck momentan reduziert um dann erneut wieder erhöht zu werden. Diesen Vorgang wiederholt man im Verlauf einer weiteren Stunde noch zweimal.



  Durch das dabei mehrfach eintretende Druckgefälle wird die kolloidale Bindung des Wassers zerrissen und der Schlamm filtrierfähig.



   Man kann ihn jetzt mittels eines   Saugzellenfilters    beispielsweise eines solchen mit einer Filterleistung von 400 m3/h auf einen Feuchtigkeitsgehalt von   40%    entwässern.



   Von diesem Saugzellenfilter wird der Schlammkuchen mittels Schnüren abgenommen und fällt in eine   Gra      nuliermaschine    mit oszillierendem Rotor, wo er in etwa 2 bis 3 mm gleichmässig grosse Granalien zerteilt wird.



  Die dabei entstehenden Granalien bringt man in einen kleinen Tellergranulator, in dem sie auf der Oberfläche mit Rohphosphatmehl umhüllt werden, das im Gewichtsverhältnis 58 Gewichtsteile   Rohphosphatmehl      :    48 Gewichtsteile Schwefelsäure von   78%    H2SO4 mit   Schwefel-    säure bedüst wird.



   Dabei entsteht unter gleichzeitigem Aufschluss des auf der Oberfläche der Granalien aufgebrachten Rohphosphatmehls zu Mono- und Dicalciumphosphat eine relativ hohe Wärmetönung, die zu einer weiteren Abtrocknung und Erhärtung der so erhaltenen Granalien führt.



   Beispiel 2
In einem Grossautoklaven wird der Klärschlamm mit einem pH-Wert von 4,7 bei einem Druck von 12 atü unter gleichzeitigem Einleiten von NH3-Gas neutralisiert u.



  danach etwa 15 Minuten diesem Druck ausgesetzt, wonach dieser sofort reduziert wird. Auf diese Weise fällt ein relativ grob disperser Schlamm an, der sich besonders leicht filtrieren lässt. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Abtrennung von kolloidal gebundenem Wasser aus Abwasserschlämmen, dadurch gekennzeich- net, dass frischer oder ausgefaulter Klärschlamm oder Industrieschlanirn in einem Autoklaven abwechselnd ein oder mehrmals einer Druckbehandlung unterworfen und anschliessend dann der Druck momentan reduziert wird.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlamm wenige Minuten bis mehrere Stunden einem Druck von 2 bis 15 atü unterworfen wird und der Druckabbau innerhalb weniger Sekunden beendet wird.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlamm vor oder bei der Druckbehandlung neutralisiert wird.
CH167971A 1971-02-03 1971-02-03 Verfahren zur Abtrennung von kolloidal gebundenem Wasser aus Abwasserschlamm CH534639A (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2416871A1 (fr) * 1978-02-13 1979-09-07 Erickson Lennart Procede de traitement auxiliaire des eaux usees en vue de recycler l'energie contenue dans de telles eaux
EP0027910A1 (de) * 1979-10-03 1981-05-06 Hans Kübler Verfahren zum Auspressen von Klärschlämmen mittels einer Kammerfilterpresse
EP0040887A1 (de) * 1980-05-22 1981-12-02 Jan Schmidt Verfahren und Vorrichtung für die Behandlung und Hygienisierung von Abwasserschlamm und anderen organischen Schlämmen

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EP0027910A1 (de) * 1979-10-03 1981-05-06 Hans Kübler Verfahren zum Auspressen von Klärschlämmen mittels einer Kammerfilterpresse
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