CH490913A - Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Gegenständen, Erzeugnis und Anwendung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Gegenständen, Erzeugnis und Anwendung des Verfahrens

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CH490913A
CH490913A CH661668A CH661668A CH490913A CH 490913 A CH490913 A CH 490913A CH 661668 A CH661668 A CH 661668A CH 661668 A CH661668 A CH 661668A CH 490913 A CH490913 A CH 490913A
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casting
melt
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mold cavity
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CH661668A
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Iten Fritz
Heimgartner Julius
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Sulzer Ag
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D18/00Pressure casting; Vacuum casting
    • B22D18/06Vacuum casting, i.e. making use of vacuum to fill the mould
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D27/00Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
    • B22D27/08Shaking, vibrating, or turning of moulds

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)
  • Common Detailed Techniques For Electron Tubes Or Discharge Tubes (AREA)

Description


  Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Gegenständen, Erzeugnis und  Anwendung des Verfahrens    Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor  richtung zum Giessen von     Gegenständen    mittels einer  Giessform und eines Kerns, ein     Gussstück,    hergestellt  nach dem Verfahren und eine Anwendung des Ver  fahrens zum Herstellen von     hohlzylinderartigen        Guss-          rohlingen    zur Weiterverarbeitung zu Kolbenringen.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich da  durch aus, dass durch eine Relativbewegung von Giess  form und Schmelze der Formhohlraum mit der Schmelze  in Verbindung gebracht wird, dass der Formhohlraum  evakuiert wird, so dass die Schmelze darin aufsteigt,  und die Evakuierung des Formhohlraums mindestens  so lange aufrechterhalten wird, bis die kommunizierende  Verbindung zwischen Formhohlraum und Schmelze  durch erstarrtes Schmelzmaterial unterbrochen ist.  



  Das nach dem Verfahren hergestellte     Gussstück    kann  ein     hohlzylinderartiges        Gussstück    sein. Solche     Gussstücke     finden sehr vielseitige Verwendung, sei es als Einzel  produkt oder als Ausgangsprodukt für weitere Ver  arbeitung, z. B. zu     Ventilsitzringen.     



  Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchfüh  rung des Verfahrens mit einer Giessform und einem  Kern ist dadurch gekennzeichnet, dass der Formhohl  raum ein     evakuierbarer,    mit zumindest einer     Einfüll-          öffnung    für die Schmelze versehener, im übrigen abge  schlossener Raum ist, und dass Mittel vorgesehen sind,  um die Giessform und die Schmelze relativ zueinander  zu bewegen, derart, dass die     Einfüllöffnung    mit der       Schmelze    in Verbindung steht.  



  Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an  Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:       Fig.        la-le    Verfahrensschritte beim Giessen eines  Gegenstandes,       Fig.    2 eine Giessvorrichtung,       Fig.    3 eine weitere Giessvorrichtung.  



  Ein     Kern    1     (Fig.    1a) weist einen zylindrischen Teil 2  und einen scheibenförmigen Teil 3 auf. Im zylindrischen  Teil des Kerns befindet sich eine Bohrung 4, welche    einem konischen Teil 5 eines Dorns 6 entspricht. Der  scheibenförmige Teil des Kerns ist mit zumindest einer  Öffnung 7 versehen. Eine Giessform 8, bestehend aus  zwei Hälften 9 und 10, weist einen     Anschlussstutzen    11  auf, die mit einer (nicht gezeichneten) Unterdruckquelle  in Verbindung gebracht werden kann. Die Unterseite  der Hälften der Giessform haben eine Vertiefung 12  bzw. 13, die einer Verjüngung 14 des Kerns entspricht.  Die Giessform ist mit Kühlkanälen 15 versehen.  



  Der Kern 1 wird auf den konischen Teil 5 des  Dorns 6 geschoben und darauf z. B. mittels Vakuum  gehalten     (Fig.        1b),    während die Giessform 8 um den  Kern geschlossen wird. Die Vertiefungen 12, 13 des  Kerns nehmen dabei die Verjüngung 14 des Kerns 1  auf; der scheibenförmige Teil 3 des Kerns bildet den  Boden 16 der Giessform. Wie ersichtlich hat sich ein  Formhohlraum 17 gebildet, begrenzt durch die Innen  wand 18 der Giessform und den Umfang 19 des Kerns.  



  Für den Giessvorgang wird der Dorn 6 in Richtung  einer Pfanne 20     (Fig.        1c)    gesenkt, in welcher sich ein  schmelzflüssiger     Gusswerkstoff    oder Schmelze 21 be  findet. Der Spiegel der Schmelze ist mit 22 angedeutet.  Der Dorn wird so weit gesenkt, bis der Boden 16 der  Giessform in der Schmelze 21 eingetaucht ist. In diesem  Moment wird der     Anschlussstutzen    11 mit der Unter  druckquelle in Verbindung gebracht, so dass der Form  hohlraum 17 auf einem bestimmten Unterdruck eva  kuiert wird. Dadurch steigt der     Gusswerkstoff    21 durch  die Öffnungen 7 auf und in den Formhohlraum.

   Der       Unterdruck    wird so eingestellt, dass der     Gusswerkstoff     bis etwa das Niveau 23 im Formhohlraum aufsteigt und  dann zu Ruhe kommt. Der     Gusswerkstoff    fängt nun an  zu erstarren. Der Unterdruck wird so lange aufrecht  erhalten, bis aller sich in dem Formhohlraum befindli  cher     Gusswerkstoff    zu einem     Gussstück    24 erstarrt ist.  Der Unterdruck im Formhohlraum dient zusätzlich dem  Absaugen der beim Giessvorgang entwickelten Gase.  Nun wird der Dorn 6 angehoben und seitwärts ge-      schwenkt,     wobzi    die Giessform aus der Pfanne entfernt  und ausserhalb des Bereiches der Pfanne kommt.

   Nach  Öffnen der Giessform     (Fig.        1d)    wird das     Gussstück    24  zusammen mit dem Kern 1 vom Dorn 6 entfernt. Nach  träglich werden dann     Gussstück    und Form voneinander  getrennt     (Fig.        1e).    Es ist nicht notwendig, den Unter  druck aufrechtzuerhalten, bis der     Gusswerkstoff    im  Formhohlraum völlig erstarrt ist. Der Unterdruck kann  aufgehoben werden, sobald die kommunizierende Ver  bindung zwischen Formhohlraum und Schmelze durch  erstarrten     GusswerkstöE,    z. B. in oder im Bereich der     öff-          nungen    7 im Kern.

   Die Erstarrung in diesen     öffnungen     kann durch deren geeignete Formgebung und Dimen  sionierung und/oder zusätzliche Kühlvorrichtungen ge  fördert werden.  



  Statt des     geschilderten    Vorganges, wobei die Giess  form hinsichtlich der Schmelze bewegt wird, ist es  selbstverständlich auch möglich, die Giessform stationär  zu halten, und die Pfanne mit der Schmelze in Richtung  der Giessform zu bewegen, bis der Spiegel der     Schmelze     den Boden der Giessform     berührt.     



  Durch unsymmetrische Giessform und/oder Kern  form kann das     Gussstück    unsymmetrisch gestaltet wer  den. Durch geeignete Formgebung der     Giessform-Innen-          wand    und/oder des Kernumfanges können der Umfang  des gegossenen Gegenstandes bzw. dessen Hohlraum  nach Belieben ausgebildet werden.  



  Das Verfahren eignet sich für das Giessen von  Gegenständen aus Gusseisen mit     lamellarem        Graphii     oder mit Kugelgraphit, aus     Temperguss,    Halbstahl,  Bronzen und anderen Werkstoffen. Die Gegenstände  können vor, während oder nach der Weiterverarbeitung  in bekannter Weise wärmebehandelt werden, um die  gewünschten, den jeweiligen Anforderungen angepassten  Werkstoffeigenschaften zu erzielen. Das Verfahren er  möglicht einen raschen Giessvorgang. Durch seine Ein  fachheit eignet sich das Verfahren ohne grossen Auf  wand zur     Automatisierung    mittels sinngemäss konstru  ierten Maschinen.  



  Die betriebsbereit dargestellte Vorrichtung weist eine  zweiteilige, wassergekühlte Giessform 35 auf, bestehend  aus zwei Formhälften 36 und 37. Die Giessform wird  am Umfang 38 eines Dorns 39 zentriert. Die Giessform  wird weiterhin getragen und zentriert an einer Schulter  40 des Dorns. Die Formhälfte 37 der Giessform weist  einen     Anschlussstutzen    41 auf, der über eine biegsame  Leitung mit einer (nicht gezeichneten) Quelle für Unter  druck verbunden werden kann. Der Dorn trägt mittels  eines Unterdrucks auf seinem konischen Teil 42 einen  Kern 43, während der Kern, ebenfalls mittels eines  Unterdrucks, eine Scheibe 44 trägt.

   Dazu ist der Dorn  mit einer Längsbohrung 45 versehen, die mit mehreren,  im konischen Teil 42 des Dorns befindlichen radialen  Bohrungen 46 und 47 sowie Rillen 48 und 49 am Um  fang des konischen Teils in Verbindung steht. Die  Längsbohrung 45 kann über einen     Anschlussstutzen    50  am     Dornumfang    mit (nicht gezeichneten) Quellen für  Unterdruck und     überdruck        abwechselnd    in     Verbindung     gebracht werden. Bei Unterdruck wird der Kern auf  den konischen Teil des Dorns festgesaugt. Der Unter  druck pflanzt sich fort durch eine Bohrung 51 im Kern  bis in den Hohlraum 52 im Boden des Kerns. Der  Hohlraum wird abgeschlossen durch die Scheibe 44,  so dass diese gegen die Unterseite 53 des Kerns fest  gesaugt wird.

   Die Scheibe ist versehen mit     öffnungen     54 für den     Gusswerkstoff.    Kern und Scheibe bestehen    aus einem dem     Gusswerkstoff    entsprechenden, z. B. po  rösen, keramischen oder anderen Material.  



  Die Scheibe dient zusätzlich dem Schutz der Giess  form gegen die Hitze der Schmelze. Die Innenwand der  Giessform weist eine ringförmige Aussparung 55 und  eine Ringnut 56 auf. Diese beiden erzeugen an den  Enden des     Gussstücks    Verstärkungen. Der Dorn 39  ist eine Verlängerung der Kolbenstange eines Arbeits  zylinders, so dass die ganze Vorrichtung bezüglich der  Schmelze auf und ab bewegt werden kann.  



  Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt:  Um die Vorrichtung betriebsbereit zu machen, wird  zunächst die Giessform um den     Dorn    geschlossen. Nach  dem die Längsbohrung des Dorns auf Unterdruck ge  bracht isst, wird erst der Kern auf den Dorn geschoben,  und dann die Scheibe gegen die Unterseite des     Kerns     gedrückt, so dass beide haften bleiben. Die Vorrichtung  wird nun in Richtung der     Schmelze    gesenkt, bis die  Scheibe bis ungefähr halbe Dicke in der Schmelze ein  taucht. Nun     wird    der     Formhohlraum    57 in der Giess  form auf Unterdruck gebracht, indem der Anschluss  stutzen 41 mit der Unterdruckquelle verbunden wird.

    Dadurch wird ein Teil des     Gusswerkstoffes    durch die       öffnungen    54 in den     Formhohlraum    gesaugt, bis die  Ringnut 56 ungefähr auf halber Höhe gefüllt ist. In  diesem Zustand soll der Unterdruck dem Zylinder aus       Gusswerkstoff    das Gleichgewicht halten. Der     Gusswerk-          stoff    wird nun zum Erstarren gelassen. Der Unterdruck  im Formhohlraum und im Kern dient zusätzlich dem  Absaugen der beim Giessvorgang gebildeten Gase, so  dass ein porenfreies     Gussstück    gewährleistet ist. Der  Unterdruck in dem Formhohlraum wird nach dem Er  starren aufgehoben, wonach die Giessform geöffnet  werden kann.

   Anschliessend wird der Druck in der  Längsbohrung des Dorns von Unterdruck auf über  druck gewechselt, so dass Scheibe und Kern mitsamt       Gussstück    vom     Dorn        gedrückt    werden.  



  Die     Giessanlage    gemäss     Fig.    3 weist eine erhöhte  Fahrbahn 65 auf, die von Säulen 66 und 67 getragen  wird. Auf der Fahrbahn ist ein Wagen 68 angeordnet,  auf welchem sich zwei     Giesseinrichtungen    69 und 70  befinden. Der Wagen kann so über der Fahrbahn be  wegt werden, dass beide Giesseinrichtungen abwechselnd  in eine Giessposition 71 gefahren werden können. In  der gezeichneten Lage befindet sich die Giesseinrichtung  69 in der Giessposition, während die Giesseinrichtung  70 am Ende der Fahrbahn betriebsfertig gemacht wird.

    Bei der Giesseinrichtung 69 findet gerade ein Giessvor  gang     statt.    Ist der Giessvorgang hier beendet, so wird  der Wagen, nach links, in eine Abdruckposition ge  fahren, wo die Giessform geöffnet und der Kern mit  samt     Gussstück    entfernt werden. Daraufhin wird der  Wagen zum linken Ende der Fahrbahn gefahren und  für einen folgenden Giessvorgang betriebsfertig gemacht.  Die Giesseinrichtung 70 befindet sich dann in der Giess  position 71. Die Fahrbahn ist mit einer     Arretiervor-          richtung    72 für den Wagen versehen.  



  Jede Giesseinrichtung besteht aus einer zweiteiligen  Giessform 73, die von einer Kolbenstange 74 eines am  Wagen     befestigten    Arbeitszylinders 75 getragen     wird.     Die Formhälften 73a und 73b der Giessform sind je  auf einem Hebel 76 bzw. 77 befestigt, die drehbar auf  einem Fuss 78 bzw. 79     angebracht    sind. Jeder Hebel  ist zum öffnen und Schliessen der Giessform mit seinem  freien Ende mit einer Kolbenstange 80 bzw. 81 eines  Arbeitszylinders 82     verbunden.    Die     Formhälfte    73b ist      mit einem     Anschlussstutzen    83 für eine Unterdruck  quelle versehen.

   Die Kolbenstange 74 eines jeden Ar  beitszylinders ist wie für     Fig.    2 beschrieben mit einer  Längsbohrung versehen, deren Unter- und Überdruck  anschlussstutzen mit 84 bezeichnet ist. Der Arbeits  zylinder 75 ist mit zum Beispiel hydraulischen Mitteln  versehen, um die Ein- und     Ausfahrgeschwindigkeit    der  Kolbenstange, d. h. die Geschwindigkeit der Relativ  bewegung von Giessform und     Schmelze,    regulieren zu  können.  



  Die Giessposition 71 umfasst eine Pfanne 85 mit  einem schmelzflüssigen     Gusswerkstoff    86 mit Ober  flächenspiegel 87. Der     Gusswerkstoff    wird mittels eines  Brenners 88 auf die gewünschte Giesstemperatur ge  halten. Die Pfanne ruht auf einem Tisch 89, der von  einer Kolbenstange 90 eines Arbeitszylinders 91 ge  tragen wird. Durch Betätigung dieses Arbeitszylinders  nach jedem Giessvorgang, wird der Tisch und damit  die Pfanne genau so viel angehoben, als der Oberflächen  spiegel 87 der Schmelze durch den vorangegangenen  Giessvorgang gesunken war. In dieser Weise kann der  Hub der Kolbenstange 74 des Arbeitszylinders 75 der  Giesseinrichtungen konstant gehalten werden bei gleich  bleibender     Eintauchtiefe    der Giessform in die Schmelze.  



  Die Anlage weist weiterhin zwei     Abdrückpositionen     95 und 96 auf, wo die Giessform über einem Kasten  97 bzw. 98 geöffnet und der Kern mitsamt des     Guss-          stücks    von der Kolbenstange entfernt werden. Am linken  und rechten Ende der Fahrbahn befindet sich ein Vor  rat Kerne 99 und Scheiben 100 zum Betriebsbereit  machen der Giessvorrichtungen.  



  Die Arbeitsweise der Giessanlage ist wie folgt:  In der gezeichneten Lage befindet sich die Giess  einrichtung 69 in der Giessposition 71. Durch Betätigung  des Arbeitszylinders 75 ist die Giessform in die Schmelze  gesenkt worden unter gleichzeitiger Erzeugung eines  Unterdrucks in dem Formhohlraum der Giessform, so  dass der     Gusswerkstoff    aus der Schmelze darin aufsteigt.  Nach Erstarrung des     Gussstücks    wird die Giessform  durch den Arbeitszylinder angehoben und der Wagen  nach links gefahren, bis die Giessform sich in der     Ab-          drückposition    95 befindet.

   Dort wird die Giessform  durch Betätigung des Arbeitszylinders 82 geöffnet und  durch Wechseln von Unterdruck auf Überdruck in der  Kolbenstange 74 die Scheibe 105 und der Kern 106  mitsamt des     Gussstücks    abgedrückt. Sie werden in dem  Kasten 97 aufgefangen und nachher sortiert. Daraufhin  wird der Wagen zum linken Ende der Fahrbahn ge  fahren, wo die Giesseinrichtung für einen neuen Giess  vorgang bereit gemacht wird. Zur gleichen Zeit ist die  Giesseinrichtung 70 in die Giessposition 71 angekom  men, worauf ein zweiter Giessvorgang stattfindet. Ist  dieser Giessvorgang beendet, so wird der Wagen zum  rechten Ende der Fahrbahn gefahren. Unterwegs wird  in der     Abdrückposition    96 die Giessform geöffnet und  der Kern mitsamt     Gussstück    abgedrückt.

   Ist der Wagen  zum Stillstand gekommen, so wird die Giesseinrichtung  von neuem betriebsfertig gemacht.  



  Statt der beschriebenen Konstruktion, wobei die  Giessform hinsichtlich der Schmelze bewegt wird, ist  es möglich, die Anlage so auszuführen, dass die Giess  form stationär bleibt, und die Pfanne mit der Schmelze  in Richtung der Giessform bewegt wird. Weiterhin kann  statt der beschriebenen linearen Anordnung der Giess  einrichtungen, eine Anordnung gewählt werden, wobei    die Giesseinrichtungen auf einem Drehtisch auf einem  Kreis angeordnet sind.  



  Im folgenden ist die erfindungsgemässe Anwendung  des Verfahrens gemäss der Erfindung für die Herstellung  von     hohlzylinderartigen        Gussrohlingen    zur Weiterver  arbeitung zu Kolbenringen, beispielsweise erläutert.  



  Der Bau von modernen Verbrennungsmotoren mit  erhöhten Drücken im Zylinder und erhöhten Dreh  zahlen als auch die Anwendung leichterer Bauweisen,  haben die Beanspruchung der Kolbenringe beachtlich  gesteigert. Dazu kommt der Wunsch nach der Ver  wendung von Kolbenringen mit immer kleinerem Ma  terialquerschnitt, vor allem aber Kolbenringe mit ge  ringer Höhe. Demgemäss finden für Kolbenringe Werk  stoffe von hoher statischer und dynamischer Festigkeit,  hohem     Elastizitätsmodul    und hoher Zähigkeit, wie bei  spielsweise bestimmte     Temperguss-    und     Kugelgraphit-          sorten,    zunehmend Verwendung.

   Ausserdem erscheint  es heute für die Herstellung von hochwertigen Kolben  ringen in den meisten Fällen unbedingt erforderlich,  die Kolbenringe aus der     fertigen    Ringform weitgehend  entsprechenden, gegossenen Rohlingen nach dem Form  drehverfahren herzustellen.  



  Sowohl die Verwendung der genannten neuen  Werkstoffe als auch die oft sehr geringe Höhe der  Kolbenringe führen zu Schwierigkeiten beim Giessen  und der nachfolgenden Bearbeitung der Rohlinge. Die  bekannten Giessverfahren für die Herstellung von Kol  benringen, nämlich das     Einzelgussverfahren,    das     Schleu-          dergussverfahren    und das     Büchsengussverfahren,    genü  gen nicht länger den Anforderungen. Das     Einzelguss-          verfahren    nicht, weil seine metallurgischen Möglich  keiten durch den geringen zu vergiessenden Material  querschnitt der Kolbenringe den metallurgischen An  forderungen in bezug auf das Gleit- und Laufverhalten  und die Verschleissfestigkeit konträr sind.

   Auch stellen  die     Erstarrungsbedingungen,    wie sie bei diesem Ver  fahren herrschen, dessen Wirtschaftlichkeit in Frage.  Ein Hauptnachteil des     Schleudergussverfahrens    für die  Herstellung von Kolbenringen ist, dass es nicht ermög  licht, nichtrunde Rohlinge zu giessen, wie es zur Her  stellung von Kolbenringen häufig erforderlich ist. Auch  sind die notwendigen Bearbeitungszugaben gross und  nicht über die ganze Länge des Aussenumfanges gleich.

    Beim     Büchsengussverfahren,    wobei im grünen oder     trok-          kenen    Sand gegossen wird, sind die     Erstarrungsbedin-          gungen    ebenfalls     ungünstig.    Ausserdem erfordert dieses       Verfahren    verhältnismässig grosse, über die ganze Länge  der Büchse nicht gleiche Bearbeitungszugaben am  Aussen- und Innenumfang des Büchsenrohlings, was  die Herstellung der Kolbenringe     verteuert,    besonders  auch durch die hohe Festigkeit der modernen Kolben  ringwerkstoffe.  



  Bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens  für die Herstellung von Kolbenringen treten diese Nach  teile nicht auf. Die Kolbenringe werden von dem gemäss  dem Verfahren hergestellten,     hohlzylinderartigen        Guss-          rohlingen    abgestochen. Da nicht im Sand gegossen wird,  erfolgt die Erstarrung des     Gusswerkstoffes    rasch. Dem  zufolge ist das Materialgefüge der     Gussrohlinge    feiner,  was eine höhere Festigkeit der Kolbenringe bedeutet.  Durch die rasche Erstarrung ist das Verfahren auch  wirtschaftlich. Auch in dem Sinne, dass die notwendigen  Materialzugaben gering sind, so dass die nachträgliche       Zerspannungsarbeit    gering ist.

   Die gemäss dem Ver  fahren hergestellten Kolbenringe entsprechen den Forde-           rungen    des neuzeitlichen Motorenbaus sowie der wirt  schaftlichen Fertigung hochwertiger Kolbenringe vol  lends. Das Verfahren eignet sich gleich gut für die Her  stellung von kreisrunden, wie von nichtkreisrunden, z. B.  ovalen, Kolbenringen. Für die Herstellung von nicht  kreisrunden Kolbenringen werden die Giessform und  der Kern mit entsprechendem radialem Querschnitt aus  geführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Giessen von Gegenständen mittels einer Giessform und eines Kerns, dadurch gekennzeich net, dass durch eine Relativbewegung von Giessform und Schmelze der Formhohlraum mit der Schmelze in Verbindung gebracht wird, dass der Formhohlraum evakuiert wird, so dass die Schmelze darin aufsteigt, und die Evakuierung des Formhohlraums mindestens so lange aufrechterhalten wird, bis die kommunizierende Verbindung zwischen Formhohlraum und Schmelze durch erstarrtes Schmelzmaterial unterbrochen ist. II. Gussstück, hergestellt nach dem Verfahren nach Patentanspruch I.
    III. Anwendung des Verfahrens nach Patentan spruch I, zum Herstellen von hohlzylinderartigen Guss- rohlingen zur Weiterverarbeitung zu Kolbenringen. IV.
    Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, mit einer Giessform und einem Kern, dadurch gekennzeichnet, dass der Formhohlraum (17, Fig. 1) ein evakuierbarer, mit zumindest einer Ein füllöffnung (7) für die Schmelze (21) versehener, im übrigen abgeschlossener Raum ist, und dass Mittel vor gesehen sind, um die Giessform (8) und die Schmelze relativ zueinander zu bewegen, derart, dass die Einfüll- öffnung mit der Schmelze in Verbindung steht. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Vorrichtung nach Patentanspruch IV, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, welche die Geschwindigkeit der Relativbewegung regulieren. 2. Vorrichtung nach Patentanspruch IV, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind zur Ver stellung der Höhenlage des Schmelzbehälters. 3. Vorrichtung nach Patentanspruch IV, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (43, Fig. 2) auf das eine Ende der Kolbenstange (39) eines Arbeitszylinders be festigt ist. 4. Vorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch ge kennzeichnet, dass der Kern pneumatisch durch Unter druck auf der Kolbenstange festgehalten ist. 5.
    Vorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch ge kennzeichnet, dass der Kern mit dem gegossenen Gegen stand pneumatisch durch Überdruck von der Kolben stange abgedrückt wird. 6. Vorrichtung nach Unteranspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, dass der Formhohlraum (57, Fig. 2) auf seiner der Schmelze zugekehrten Seite mit einer Ein füllöffnungen (54.) aufweisenden Platte (44) verschlossen ist, die ihrerseits pneumatisch am Kern gehalten ist. 7.
    Vorrichtung nach Patentanspruch IV, gekenn zeichnet durch eine überhöhte Fahrbahn (65, Fig. 3), auf welcher ein Wagen (68) angeordnet ist, der versehen ist mit zwei je eine Giessform mit Kern aufweisenden Giesseinrichtungen (69, 70), und weiterhin durch eine unterhalb der Fahrbahn angeordnete Schmelzpfanne (85), wobei der Wagen so verstellt werden kann, dass sich die eine oder die andere Giesseinrichtung über der Schmelzpfanne befindet. B.
    Vorrichtung nach Unteranspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, dass jede Giesseinrichtung eine zweiteilige Giessform (73) aufweist, die von einer Kolbenstange (74) eines am Wagen (68) befestigten Arbeitszylinders (75) getragen ist. 9. Vorrichtung nach Unteranspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, dass die Kolbenstange Mittel (82) trägt zum Öffnen und Schliessen der Giessform.
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