CH482824A - Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts

Info

Publication number
CH482824A
CH482824A CH929763A CH929763A CH482824A CH 482824 A CH482824 A CH 482824A CH 929763 A CH929763 A CH 929763A CH 929763 A CH929763 A CH 929763A CH 482824 A CH482824 A CH 482824A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
container
briquettes
oxygen
gas
dependent
Prior art date
Application number
CH929763A
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Dipl Ing Schulze
Original Assignee
Straba Handels Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Straba Handels Ag filed Critical Straba Handels Ag
Priority to CH929763A priority Critical patent/CH482824A/de
Publication of CH482824A publication Critical patent/CH482824A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/26After-treatment of the shaped fuels, e.g. briquettes
    • C10L5/28Heating the shaped fuels, e.g. briquettes; Coking the binders

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description


      Verfahren        und    Vorrichtung     zur        Härtung        bituminös    gebundener     Formkörper,    insbesondere     Briketts       Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Härtung  von bituminös gebundenen,     kleinstückigen    Formkör  pern, insbesondere Briketts, ferner eine Anwendung  des Verfahrens und eine Vorrichtung zur Durchfüh  rung des Verfahrens.  



  Zur Herstellung bituminös gebundener Formkörper  wie Kohlen- oder Erzbriketts ist schon vorgeschlagen  worden, für die Aufbereitung der bituminösen     Briket-          tiermischung    das sogenannte     Impact-Mischverfahren     zu verwenden, welches für die Aufbereitung von bitu  minösen Gesteinsmischungen für den Strassenbau be  kannt geworden ist.

   Nach diesem Mischverfahren wer  den die abgestuften Fraktionen von staubförmigen bis  körnigen Feststoffen in einem geschlossenen Mischbe  hälter mittels an zwei gegenläufig drehenden Wellen  befindlichen Wurfschaufeln hochgewirbelt und im  obern Behälterteil in einen vorübergehenden und auf  gelockerten Schwebezustand versetzt, in welchem sie  von oben her mit unter hohem Flüssigkeitsdruck zer  stäubtem, verflüssigtem Bindemittel besprüht werden.  Durch die Anordnung der Wurfschaufeln werden die  Feststoffe wiederholt     emporgewirbelt,    im Schwebezu  stand besprüht und fallen dann wieder herab um von  neuem von den Schaufeln erfasst und hochgewirbelt zu  werden.

   Sämtliche     Feststoffpartikel    werden in dieser  Weise individuell mit einer dünnen Schicht von Binde  mitiel allseitig und gleichmässig umhüllt. Dieses Misch  verfahren ist z. B. in der deutschen Patentschrift Nr.  933 497 beschrieben.  



  In der so hergestellten Mischung ist, im Gegensatz  zu den bekannten     Knetmischverfahren,    kein freies und  überschüssiges Bindemittel zwischen den     einzelnen          Feststoffpartikeln    vorhanden, sondern der gesamte       Bindemittelanteil    befindet sich im Gemisch     ausschliess-          lich    in Form von feinsten, die einzelnen Partikel um  hüllenden Häutchen. Es sind infolgedessen auch im  Gemisch zwischen den einzelnen     Partikeln    mit Luft ge  füllte, kleine Hohlräume vorhanden, die regelmässig  über die Masse     verteilt    sind.

   Auch nach Pressung des  Gemisches zu Formkörpern verbleibt in dem verpress-         ten    Körper ein     gewisser    Hohlraumgehalt in     Form     kleinster, miteinander in Verbindung stehender und  regelmässig im ganzen Körper     verteilter    Luftzellen.  



  Dieser Hohlraumgehalt soll etwa 5 bis 20     %    des  Volumens des Körpers betragen. Die     verpressten     Formkörper werden alsdann während einer bestimmten  Zeitdauer in einer Heizkammer der Einwirkung von  Luft bei einer Temperatur von etwa 200  C ausgesetzt.  Während dieser Wärmebehandlung vollziehen sich in  den dünnen     Bitumenfilmen,    welche die     Feststoffparti-          kel    einhüllen, durch die     Einwirkung    des Luftsauerstof  fes auf das Bitumen gewisse     Veränderungen    chemi  scher und molekularer Art, wodurch das anfänglich  weiche und schmelzbare Bindemittel allmählich bis zur       Unschmelzbarkeit    gehärtet wird.

   Unter  Härtung  soll  also hier die Umwandlung der anfänglich thermoplasti  schen Formkörper in einen völlig temperaturunemp  findlichen festen und     harten    Zustand verstanden wer  den. Das Bindemittel in den     Formkörpern    wird durch  die hier beschriebene     Härtung    nicht nur     härter,    son  dern     unschmelzbar    und in Lösungsmitteln unlöslich.  



  Mit diesem Verfahren ist es ohne weiteres möglich,  kleinere Formkörper, wie Briketts einzeln oder in klei  nen Mengen zu härten, und ausserdem im Falle von  Kohlenbriketts, eine Umwandlung zu rauch- und russ  losei Verbrennung dieser Briketts zu erzielen.  



  Schwierigkeiten treten jedoch auf, wenn versucht  wird, grössere Brikettmassen zu härten, wie es prak  tisch in     Brikettierwerken    mit modernen Walzenpressen  erforderlich wird, die eine Stundenleistung von 10 und  mehr Tonnen Briketts für ein einziges     Pressenaggregat     aufweisen. Beim Härten von Briketts in grossen Hau  fen hat es sich gezeigt, dass eine unverhältnismässig  lange     Zeidauer    erforderlich ist, um die in     Haufen        anfal-          lenden    Brikette zu härten. Selbst nach mehrstündiger  Wärmebehandlung schreitet die Härtung des Bindemit  tels nur langsam in das Innere eines Briketthaufens  hinein fort.

   Während die     äussern    Bereiche eines Bri  ketthaufens schon hart sind, bleiben die inneren Zonen  des Haufens noch weich.      Die Ursache für diese Erscheinung ist darin zu  suchen, dass der bei Beginn der Härtung im Poren  raum der Briketts oder     andern    Formkörpern und in  den Zwischenräumen zwischen den Briketts vorhan  dene Luftsauerstoff nicht ausreicht, um die Härtung  der     Bindemittelfilme    vollständig zu bewirken.     Vielmehr     muss ständig     Luftsauerstoff    in die Poren hinein     nach-          geliefert    werden.

   Diese der Erfindung     zugrundeliegende     Erkenntnis lässt verstehen, warum die Briketts in den  inneren Zonen eines Briketthaufens noch lange weich  bleiben, während die Briketts in den äusseren Schich  ten des Haufens schon vollkommen gehärtet, d. h.     un-          schmelzbar    und in Lösungsmitteln unlöslich geworden  sind.

   Bei der Härtung einzelner Briketts kann der Luft  sauerstoff verhältnismässig leicht von allen Seiten her  in den Porenraum des Briketts diffundieren; wenn es  sich jedoch um die Härtung von Briketts oder     andern     kleinen Formkörpern in grossen Haufen handelt, kann  der von aussen kommende Luftsauerstoff die Poren  räume der im Innern des Haufens befindliche Briketts  viel langsamer erreichen als die Porenräume der Bri  ketts in der äussern Zone des Haufens.  



  Der     Erfindung        liegt    ferner der Gedanke zu     Grunde,     dass die für die Härtung erforderliche Erneuerung des  Sauerstoffs im Innern eines Haufens von     verpressten     Formkörpern nicht sich selbst überlassen bleibt, son  dern in kurzer Zeit und in wirksamer Weise künstlich  bewerkstelligt werden soll.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich  dadurch aus, dass die aus einer Mischung von Fest  stoffteilchen mit     schmelzbarem    bituminösem Bindemit  tel hergestellten und     verpressten    Formkörper, die einen       regelmässig        verteilten        Hohlraumgehalt        von        5-20        %        des     Volumens der Körper aufweisen,

   als Schüttmasse in  einen     Wärmebehandlungsbehälter    gebracht werden und  ein     sauerstoffhaltiges    Gas mit einer Temperatur von  150-200  C über den ganzen Querschnitt der Masse  durch diese hindurchgeführt wird, wobei durch Reak  tion des Sauerstoffs mit dem     Bindemittel    in den Form  körpern ein     exothermer    Oxydationsprozess in der  Formkörpermasse eingeleitet wird, bis die Umwand  lung des Bindemittels so weit fortgeschritten ist, dass  es ganz oder teilweise     unschmelzbar    und unlöslich ge  worden ist,

   und die Vorrichtung ist gekennzeichnet  durch einen     Wärmebehandlungsbehälter        mit    an gegen  überliegenden Enden desselben angeordneten Einlass  und     Auslasschleusen    für die zu härtende Formkörper  masse und mit am einen Behälterende vorgesehenem       Einlass    für ein sauerstoffhaltiges Gas und am entge  gengesetzten Behälterende vorgesehenem Auslass für  Abgas.  



  Nach einer bevorzugten Ausführung des Verfah  rens zur Behandlung solcher Formkörper, insbesondere  von Steinkohlenbriketts, wird die     Brikettiermischung     aus Feinkohle und bituminösen Bindemittel     zweckmäs-          sig    mit Hilfe des schon erwähnten Impact Mischver  fahrens, beispielsweise unter Verwendung von etwa  4     Gew.o/o    Bitumen 80, aufbereitet.

   Die     Brikettiermi-          schung    gelangt zu einer     Brikettierpresse,    welche Bri  ketts unter solchem Druck und bei solcher     Presstempe-          ratur    presst, dass in den     verpressten    Briketts ein     Hohl-          raumgehalt        von        etwa        5-20        %        des        Volumens        der        einzel-          nen    Briketts verbleibt.

   Vorzugsweise werden     kleinere     Briketts als die bisher üblichen     Eierbriketts    hergestellt,  z. B. etwa Briketts von Nussgrösse oder in Form von  kleinen prismatischen Stücken. Damit diese Briketts  praktisch rauch- und     russlos    verbrennen, werden sie    einem Härteprozess unterworfen.

   Die fertig gepressten,  noch heissen oder gegebenenfalls vorgewärmten Bri  ketts werden beispielsweise in Chargen von einigen  Tausend     Kilogramm    in Behältern oder     Heizkammern     gebracht, an deren einem Ende eine oder mehrere zu  einer Saugpumpe     führende    Saugleitungen     angeschlossen     sind, während am entgegengesetzten Ende der Behälter  mit der Aussenluft in Verbindung steht.  



  Um die Brikettcharge zu härten soll die Atmo  sphäre im     Innern    des Behälters etwa 170  C betragen.       Dann    wird die Saugpumpe in     Betrieb        gesetzt.    Luft wird  am einen Ende des Behälters abgesaugt, während fri  sche Luft am     andern    Ende in den     Behältern    eingesaugt  wird. Beträgt die Temperatur der Brikettcharge im Be  hälter weniger als 170 , so wird anfänglich heisse Luft  von mindestens 170  in den Behälter hineingesaugt, bis  die Brikettcharge diese Temperatur erreicht hat.

   Durch  den am einen Behälterende ausgeübten Sog wird die  Luft aus den Zwischenräumen zwischen den einzelnen  Briketts abgeführt und heisse Luft von 170  strömt  vom     andern    Ende her durch die     Brikettcharge    hin  durch und gelangt auf diese     Art    gleichmässig zu allen  Briketts im Behälter.  



  Es hat sich nun gezeigt, dass, wenn sie auf z. B.  170-190  erwärmte Luft in die Poren der geformten  Briketts dringt, und mit den dünnen     Bitumenfilmen,     welche die     Feststoffpartikel    des Briketts umhüllen,     in     Berührung kommt, ein     exothermer    Reaktionsprozess  im Innern der Briketts einsetzt und die Temperatur in  der Brikettmasse ansteigt. Wird beispielsweise die Luft  oben im Behälter abgesaugt, unten im Behälter Frisch  luft mit einer Temperatur von 170 -190  zugeführt, so  tritt anfänglich an der     Luftzutrittsstelle    zur Brikett  charge eine deutliche Temperatursteigerung auf, die  zonenweise in     Richtung    des Luftstromes von unten  nach oben fortschreitet.

   Bei einer Temperatur von  150 -200  erfolgt im allgemeinen die Härtung des       Bindemittels    in der Brikettcharge, d. h. im     anfänglich     weichen und schmelzbaren Bindemittel vollziehen sich  unter der     Einwirkung    des Luftsauerstoffs Veränderungen  chemischer und molekularer Art, wodurch das Binde  mittel allmählich bis zur     Unschmelzbarkeit    gehärtet  und unlöslich wird. Da die     exotherme    Reaktion nach  vollständiger Härtung des Bindemittels aufhört,     erfolgt     in den bereits gehärteten Zonen der Brikettcharge wie  der eine langsame Abkühlung.  



  Um zu     verhindern,    dass durch die     exotherme     Reaktion im Innern der dem     Härtungsprozess    ausge  setzten Brikettmasse nicht so viel Wärme entwickelt  wird, dass die Temperatur so hoch steigt, dass ein Ver  brennen der Briketts erfolgt, müssen Massnahmen ge  troffen werden, damit die frei werdende Wärmemenge  und der sich ergebende Temperaturanstieg kontrolliert  werden können.  



  Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass  die abgesaugte Luft, die einen Teil ihres Sauerstoffge  haltes für die     Oxydation    abgegeben hat, im ständigen  Kreislauf wieder in den Behälter zurückgeführt wird,  wobei gegebenenfalls diese Luft vor dem Wiedereintritt  gekühlt wird, beispielsweise durch     zersprühtes    Wasser.  Die Wassertröpfchen verdunsten in dem     heissen    Abgas  und durch die entzogene     Verdunstungswärme    kühlt  sich das Abgas ab. Der entstehende Wasserdampf, der  sich dann auch im Abgasstrom befindet, senkt den  Sauerstoffgehalt des Abgases prozentual noch weiter.

    Durch Regelung der     Frischluftzugabe    kann das Sauer  stoffangebot für die Härtung und damit die Härtung      selbst, zeitlich geregelt werden. Ausserdem kann  dadurch die infolge des     exothermen    Vorganges freiwer  dende Wärmemenge zeitlich so dosiert werden, dass  die Brikett-Temperatur nicht wesentlich über 300  an  steigt. Die überschüssige Wärmemenge wird ausserdem  gleichzeitig durch das Gasgemisch aus Frischluft, Ab  gas und Wasserdampf aus dem     Brikettchargen-Behälter     abgeführt, wenn dieses Gasgemisch mit entsprechender  Geschwindigkeit und mit einer Eintrittstemperatur von  nur ca. 160 -200  durch die Brikettcharge hindurch  gesaugt oder hindurchgeblasen wird.  



  Erfahrungsgemäss wird zur Härtung von 1 Tonne       Kohlenbriketts        mit        ca.    4     Gew.-%        Bitumen        80        eine     Sauerstoffmenge erforderlich, die     ungesähr    einer       Frischluftmenge    von ca. 50-60m3 bei 20  entspricht.  Die freiwerdende     Wärmemenge    erwärmt die Briketts  um etwa 100-150 , so dass bei einer Anfangstempera  tur von 170 , bei der die Härtung beginnt, ein Teil der  Wärmemenge abgeführt werden muss, damit die     Bri-          kett-Temperatur    nicht über 300  steigt.  



  Die optimale Temperatur zur Erzielung der Här  tung der Briketts liegt je nach Zusammensetzung der       Brikettiermischung    zwischen 200  und 300 . Bei die  sem Temperaturbereich wird das anfänglich weiche  Bitumen bis zur     Unschmelzbarkeit    und     Unlöslichkeit     gehärtet, und die so behandelten Briketts brennen dann  auch praktisch ohne Rauch- und     Russbildung    und un  ter Beibehaltung ihrer Form, wie natürlich Kohle  selbst.  



  Der     Härtungsprozess    des Briketts kann auch konti  nuierlich durchgeführt werden, und eine beispielsweise  Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in  der Zeichnung dargestellt.  



  Ein wärmeisolierter Heizbehälter 1 besitzt einen  Einlauf 2 mit Abschlussklappe 3. Bei geöffnetem Ein  lauf gelangt eine Charge     ungehärteter        Briketts    von der       Brikettwalzenpresse    in den Behälter. Oben am Behälter  ist neben dem Einlauf 2 ein Saugrohr 4 angeschlossen,  welches sich verzweigt, wobei eine mit Ventil 5 verse  hene Leitung 6 überschüssiges Abgas wegführt, gege  benenfalls in eine     Vorwärmanlage    für     verpresste,    noch       ungehärtete    Briketts. Die Leitung 7     führt    über ein  Drosselventil 8 in eine Wirbelkammer 9, in welche  ebenfalls eine mittels Ventil 10 abschliessbare Frisch  luftleitung 11 mündet.

   Von der Wirbelkammer "9 führt  eine Saugleitung 12 nach einem Sauggebläse 13, dessen  Förderleitung 14 in den untern Teil des Heizbehälters  zurückführt.     Zuunterst    am Behälter 1 befindet sich der  Auslauf 15 für die behandelten Briketts mit Schliess  klappe 1.6. Die Förderleitung 14 ist mit einer Erweite  rung 17 versehen, in welche eine     Kühlwasserzuleitung     18 mit Ventil 19 mündet. Das in die Erweiterung 17  mündende Ende der Wasserleitung 18 ist mit einer  Sprühdüse versehen, um Kühlwasser in die     Erweite-          rung    17 hinein versprühen     zu        können.     



  Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung  ist wie folgt:  Bei geöffneter     Einlaufklappe    3 gelangen     frischge-          presste    Briketts von der Brikettpresse oder gegebenen  falls aus einem     Vorwärmraum    durch den Einlauf 2 in  den Behälter. Nach Füllung des Behälters wird die       Einlaufklappe    3 wieder geschlossen. Die in den Behäl  ter eingefüllten Briketts haben beispielsweise eine  Temperatur von 50-80  C. Nun wird das Sauggebläse  13 in Betrieb gesetzt und durch die Leitungen 11 und  12 Luft angesaugt, die lediglich zum Anlaufen des  Vorganges anfangs auf 150 -200  erhitzt werden    muss.

   Die Luft wird durch die Leitung 14 unten in den  Behälter mit der Brikettcharge eingeblasen, während  oben im Behälter durch die Leitung 6 die Luft aus  dem Behälter wieder     abgeführt    wird, die beim Durch  strömen durch die Briketts diese aufheizt und sich  selbst abkühlt.  



  Wenn die Briketts auf eine Temperatur von etwa  170 -200  gebracht worden sind und die heisse Luft  in die Poren der einen regelmässig verteilten Hohl  raumgehalt aufweisenden Briketts eindringt, dann wird  der     exotherme    Oxydationsprozess zwischen dem Sauer  stoff der Luft und den dünnen     Bitumenfilmen    eingelei  tet, welche jedes     Kohlepartikel    umhüllen. Die Tempe  ratur im Innern der Brikettmasse steigt von diesem  Zeitpunkt ab von selbst weiter, weil sich infolge des  Oxydationsprozess beim Härten der Briketts eine  merkliche Temperaturzunahme ergibt, die jedoch  300  C nicht wesentlich übersteigen soll, da sonst eine  Verbrennung der Briketts eintritt.

   Die Maximaltempe  ratur richtet sich nach der Kohleart bzw. nach der  Temperatur, bei der sich die verwendete Kohle von  selbst entzündet.  



  Zweckmässig werden an verschiedenen Stellen des  Behälters     Thermometer    zur Messung der Temperatur  der Brikettcharge angebracht, um den Härteprozess zu  kontrollieren und seine Steuerung zu ermöglichen.  Nachdem die Brikettcharge im unteren Teil des Behäl  ters eine Temperatur von 200 -300  erreicht haben,  kann der kontinuierliche Betrieb der Vorrichtung be  ginnen. Beide Klappen 5 und 6 werden geöffnet, und  in dem Masse als unten am Behälter gehärtete Briketts  abgeführt werden, treten oben     ungehärtete    Briketts in  den Behälter ein.

   Diese besitzen eine Temperatur von  etwa 50 -80  C entsprechend dem     Abwärtswandern     der Briketts im Behälter steigt deren Temperatur bis       aui:    etwa 300  im mittleren und unteren Teil des Be  hälters. Wie in der Zeichnung dargestellt ist, durchlau  fen die Briketts eine Anzahl Zonen von verschiedener  Temperatur. Zuerst befinden sich die ankommenden  frischen Briketts in einer     Aufheizzone    in welcher ihre  Temperatur von 50  bis auf etwa 170  steigt. Bei die  ser Temperatur beginnt die Härtung. Dann durchlaufen  die Briketts die eigentliche     Härtungszone,    in der sie  durch den Oxydationsprozess bis auf etwa 300  erhitzt  werden.

   Nachdem die Härtung des Bindemittels vollzo  gen ist, hört die     exotherme    Reaktion auf und es erfolgt  eine langsame Abkühlung, so dass die Briketts am  Auslauf 15 eine Temperatur von etwa 280 -290  C  aufweisen.  



  Entsprechend dem Temperaturanstieg der durch  den Behälter wandernden Briketts, wird auch die im  Gegenstrom zu den Briketts durch den Behälter auf  steigende Luft eine     Temperaturveränderung    erfahren.  Die anfänglich mit einer Temperatur von     170 -20(l     C  zugeführte Frischluft erfährt infolge der durch die     exo-          therme    Reaktion zwischen Sauerstoff und Bindemittel  entwickelten Wärme ebenfalls einen Temperaturan  stieg. Würde ständig Frischluft von dieser Temperatur  zugeführt, so würde die Reaktion viel zu heftig verlau  fen und die Briketts würden auf Verbrennungstempera  tur gebracht werden.

   Durch Zufuhr von kälterer Luft  würde jedoch der     Härtungsprozess    im untern Teil des  Behälters gestört oder     verhindert    werden. Es sind  daher Massnahmen getroffen, um den Sauerstoffgehalt  der zugeführten Luft zu vermindern und die     exotherme     Reaktion in dieser Weise zu     steuern.         Wenn die Temperatur in der Brikettmasse im Be  hälter über 300  C ansteigt, so wird das Ventil 8 in der  Leitung 7 geöffnet und das Ventil 5 der Leitung ge  drosselt oder ganz geschlossen, so dass durch die Wir  kung des Sauggebläses 13 die sauerstoffarmen Abgase  aus dem obern Behälterteil durch die Leitung 7 abge  saugt und über die Wirbelkammer 9 und die Leitung  12 zur Pumpe 13     geführt    werden,

   von wo sie wieder  durch die Leitung 14 in die Brikettcharge im Behälter  eingeblasen werden. Durch die Leitung 11 kann in der  Wirbelkammer 9 den Abgasen     gewünschtenfalls    eine  beliebige Menge Frischluft beigemengt werden. Da  diese Abgase mit einer Temperatur von etwa 280  C  aus dem Behälter     abgesogen    werden, müssen sie vor  der Wiedereinführung in den     untern    Teil des Behälters  gekühlt werden. Dies geschieht vorzugsweise durch  Versprühen von Wasser in der Erweiterung 17 der  Leitung 14. Es kann aber auch jede andere Art der  Kühlung angewendet werden.

   Im heissen Abgas ver  dampft das eingesprühte Wasser und infolge der entzo  genen     Verdampfungswärme    wird das Abgas gekühlt, so  dass es wieder mit einer Temperatur von 170 -200  in  den Behälter eingeblasen wird.  



  In dieser Weise kann die Temperatur in der Bri  kettmasse im Behälter in den gewünschten Grenzen ge  halten werden, damit während der Härtung keine Ver  brennung der Briketts stattfindet, und durch die Steue  rung der     Durchlaufgeschwindigkeit    der Briketts durch  den Behälter mittels der Ein- und Auslaufklappen 5  und 6 kann die Zeitdauer der Wärmebehandlung ein  gestellt werden, um den Briketts den gewünschten Här  tegrad zu     erteilen.    Das unten mit etwa 170 -200  ein  tretende Gemisch aus Frischluft, Abgas und Wasser  dampf dient gleichzeitig als Kühlgas, d. h. es führt die  beim Oxydationsprozess entstehende Wärmemenge     in     einem solchen Umfang ab, dass die Temperatur der  Briketts nicht wesentlich über 300  steigt, d. h.

   dass  die Briketts nicht zu verbrennen beginnen können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zum Härten von bituminös gebundenen, kleinstückigen Formkörpern, insbesondere von Bri ketts, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einer Mischung von Feststoffteilchen mit schmelzbarem bitu minösem Bindemittel hergestellten und verpressten Formkörper, die einen regelmässig verteilten Hohl raumgehalt von 5-20 /o des Volumens der Körper auf weisen,
    als Schüttmasse in einen Wärmebehandlungs- behälter gebracht werden und ein sauerstoffhaltiges Gas mit einer Temperatur von 150 -200 C über den ganzen Querschnitt der Masse durch diese hindurch ge führt wird, wobei durch Reaktion des Sauerstoffs mit dem Bindemittel in den Formkörper ein exothermer Oxydationsprozess in der Formkörpermasse eingeleitet wird, bis die Umwandlung des Bindemittels so weit fortgeschritten ist, dass es ganz oder teilweise un- schmelzbar und unlöslich geworden ist. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass das sauerstoffhaltige Gas an einem Ende des Behälters in die Formkörpermasse eingeführt und am andern Ende des Behälters als Abgas abge führt wird. 2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass das sauerstoffhaltige Gas am einen Behälterende in die Formkörpermasse eingeblasen und am andern Behälterende das Abgas abgesaugt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Härtung kontinuierlich durchge führt wird und die zu härtenden Formkörper als Schüttmasse im Gegenstrom zum sauerstoffhaltigen Gas durch den Behälter geführt werden. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Einhaltung der Härtungstempe- ratur in der Formkörpermasse der Sauerstoffgehalt des durch den Behälter geführten Gases variiert wird. 5. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, dass das sauerstoffarme Abgas aus dem Behälter, gegebenenfalls unter Beimischung von Frischluft, im Kreislauf in den Behälter zurückgeführt wird. 6. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch ge kennzeichnet, dass die Abgase vor dem Wiedereintritt in den Behälter gekühlt werden, zweckmässig durch Versprühen von Kühlwasser in die Abgasleitung.
    PATENTANSPRUCH 1I Anwendung des Verfahrens nach Patentanspruch I zur Herstellung von Briketts in Nussgrösse oder in Form von prismatischen Stücken von 1-6 cm Seiten länge. PATENTANSPRUCH III Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch einen Wärmebehandlungsbehälter (1) mit an gegenüberlie genden Enden desselben angeordneten Einlass- und Auslasschleusen (2, 15)
    für die zu härtende Formkör permasse und mit am einen Behälterende vorgesehe nem Einlass für ein sauerstoffhaltiges Gas und am ent- gegengestzten Behälterende vorgesehenem Auslass (4) für Abgas. UNTERANSPRÜCHE 7. Vorrichtung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (4) für Abgas mit einer Saugpumpe (13) in Verbindung steht. B. Vorrichtung nach Unteranspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, dass an die zur Saugpumpe führende Abgasleitung (12) eine Frischluftleitung (11), gegebe nenfalls über eine Mischkammer (9) angeschlossen ist, um dem Abgas eine beliebige Menge Frischluft beizu mischen. 9.
    Vorrichtung nach Unteranspruch 8, dadurch ge kennzeichnet, dass die Förderleitung (14) der Saug pumpe an den Gaseinlass des Behälters angeschlossen ist. 10. Vorrichtung nach Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasleitung mit einer Ein richtung _ zur Kühlung des in den Behälter geführten Gases versehen ist. 11. Vorrichtung nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die Förderleitung zwischen Saugpumpe und Behälter eine Kühlwasserleitung mit Sprühdüse mündet, um Kühlwasser in den Gasstrom zu versprühen.
    <I>Anmerkung des</I> Eidg. <I>Amtes f<B>ür</B> geistiges Eigentum:</I> Sollten Teile der Beschreibung mit der im Patentanspruch gegebenen Definition der Erfindung nicht in Einklang stehen, so sei daran erinnert, dass gemäss Art. 51 des Patentgesetzes der Patentanspruch für den sachlichen Geltungsbereich des Patentes massgebend ist.
CH929763A 1963-07-25 1963-07-25 Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts CH482824A (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH929763A CH482824A (de) 1963-07-25 1963-07-25 Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH929763A CH482824A (de) 1963-07-25 1963-07-25 Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH482824A true CH482824A (de) 1969-12-15

Family

ID=4350464

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH929763A CH482824A (de) 1963-07-25 1963-07-25 Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH482824A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2013092884A1 (de) * 2011-12-22 2013-06-27 Amandus Kahl Gmbh & Co. Kg Verfahren und vorrichtung zum veredeln von pellets

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2013092884A1 (de) * 2011-12-22 2013-06-27 Amandus Kahl Gmbh & Co. Kg Verfahren und vorrichtung zum veredeln von pellets
RU2613327C2 (ru) * 2011-12-22 2017-03-16 Амандус Кал Гмбх Энд Ко. Кг Способ и устройство для рафинирования брикетов

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE824854C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Waermebehandlung von kleinen Formkoerpern aus Erz- undMineralstaub
DE1696405B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Koerpers
DE2845775A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer aufschlaemmung
DE2848145B1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von bituminoesem Mischgut im Strassenbau o.dgl. und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE3215140C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung ungebrannter eisenhaltiger Pellets
WO2008083703A1 (de) Verfahren zum trocknen von festen und/oder flüssigen abfallstoffen
DE4016100A1 (de) Verfahren und einrichtung zum trocknen von klaerschlamm
DE2364650A1 (de) Verfahren zur waermebehandlung von koernigem und/oder stueckigem gut, insbesondere zum brennen von kalk, dolomit, magnesit oder dergleichen und schachtofen zur durchfuehrung des verfahrens
DE102004038313A1 (de) Brennofen zur Zementherstellung
DE2442122A1 (de) Pyrolyse-behaelter
CH482824A (de) Verfahren und Vorrichtung zur Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere Briketts
EP0030376A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und Erhitzen von feuchter Kohle
DE2537732C3 (de) Verfahren zur thermischen Verarbeitung von festen bituminösen Stoffen
EP0189889B1 (de) Verfahren zum Herstellen von Zementklinker
CH567628A5 (de)
DE2637564B2 (de) Verfahren und Schrägkammerofen zum verkoken fließfähigen kohlenstoffhaltigen Gutes
DE726852C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer poroesen Verblaserostbeschickung aus Zementrohschlamm
DE2539695A1 (de) Verfahren zur aufarbeitung von kalkhaltigem abfallschlamm
DE2401256B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Sinterprodukten, wie Zementklinker
DE3033461C2 (de) Verfahren zur Trocknung und Vorerhitzung von feinfkörniger Steinkohle unter Verwendung nicht oder nur schwach backender Kohle und/oder Kohlenstoffträgern
DE2842425A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum herstellen von heissbriketts
DE378784C (de) Verfahren zur Herstellung von Strassenpflastern
DE4222671C2 (de) Flugstromreaktor zur Herstellung von Pyrolysekoks
DE1471552C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Beschickung von Verkokungsofen kammern einer Verkokungsofenbatterie
DE3109573A1 (de) Vorrichtung zur herstellung von bituminoesem mischgut unter mitverwendung von altasphalt

Legal Events

Date Code Title Description
PL Patent ceased