Transportbehälter für Schüttgut, auf Lastkraftwagen oder -anhänger
Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter für Schüttgut, vorzugsweise Getreide, auf Lastkraftwagen oder -anhänger.
Bekannte Transportbehälter für Getreide müssen von oben durch Einschütten beladen werden und werden durch mittels eines Drehkolbengebläses erzeugte Druckluft von 3 atü entladen. Diese Art des Beladens ist günstig, wenn das zu transportierende Getreide in einem Silo gelagert ist. Mit der Eisenbahn ankommendes Getreide wurde bisher mit Hilfe von Förderbändern oder Transportschnecken auf Lastwagen mit offener Ladebrücke für den Weitertransport umgeladen. Dabei musste das Getreide vom Eisenbahnwagen z. B. auf das Förderband geschaufelt werden. Dieser und weitere Nachteile bestehen auch dann, wenn der Weitertransport statt auf offenen Ladebrücken in den bekannten Transportbehältern erfolgt.
Diese Behälter können wegen der Art des Beladens und Entladens nur stehend ausgeführt werden, was mit Rücksicht auf ein grosses Transportvolumen zu einer hohen Bauart führt. Dies bedingt entweder steile oder lange Förderbänder bzw. Transportschnecken zum Beladen und hat ungünstige Fahreigenschaften beim Transport zur Folge. Für das Entladen durch Druckluft müssen die Behälter für einen Betriebsdruck von 3 atü bemessen sein, was zu einer entsprechend schweren Konstruktion führt. An der Ladestelle muss ein Förderband oder eine Transportschnecke und Personal verfügbar sein, welches das Getreide auf das Förderband oder auf die Transportschnecke schaufelt. Beim Beladen ist das Getreide der Witterung ausgesetzt. Am Entladeort muss ein Drehkolbengebläse für die Erzeugung der Druckluft zur Verfügung stehen. Ein solches Gebläse erzeugt Lärm.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Transportbehälter für Schüttgut, vorzugsweise Getreide, auf Lastkraftwagen oder -anhänger zu schaffen, der bei gegebenem Rauminhalt eine niedrigere Bauhöhe hat, einem geringen Druck standhalten muss, und dessen Beladen und Entladen weder Hilfspersonal noch Einrichtungen am betreffenden Ort voraussetzt und unabhängig von den Witterungsverhältnissen durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Behälter liegend montiert ist und oben an einem Ende einen in Längsrichtung des Behälters angeordneten, ein Absperrorgan enthaltenden Einlassstutzen für das Schüttgut und eine mit in bezug auf das innere Ende des Einlassstutzens zurückversetztem Ende angeordnete, ein Absperrorgan enthaltende Saugluftleitung und unten mehrere nebeneinander angeordnete, den Schüttgutraum unten begrenzende Trichter hat deren regulierbare Ausgänge in ein Sammelrohr führen, das an einem Ende mit einer Druckluftleitung verbunden ist und am anderen Ende einen Auslassstutzen für das Schüttgut aufweist.
Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Transportbehälter mit Lade- und Entladeeinrichtung für Getreide,
Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden Querschnitt einer Variante zu Fig. 1 bis 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V in Fig. 1,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 1.
Der dargestellte Transportbehälter 1 ist liegend montiert. Am in Figur 1 rechten Ende ragt oben in den Behälter ein in dessen Längsrichtung angeordneter Einlassstutzen 4 hinein, der eine Klappe 14 enthält und an dessen äusseres Ende ein (nicht dargestellter) Schlauch für die Getreidezufuhr anschliessbar ist. Eine Saugluftleitung 3 mündet oben in den Behälter an einer Stelle, die in bezug auf das innere Ende des Einlassstutzens 4 zurückversetzt ist. Diese Saugluftleitung 3 enthält eine Klappe 13. Der Behälter hat unten mehrere, neben einander angeordnete Trichter 8 mit ungefähr viereckigem Querschnitt. Diese Trichter sind in zwei Reihen angeordnet. In jeder Reihe sind die aneinander angrenzenden Randteile benachbarter Trichter dicht miteinander verbunden.
Ausserdem sind die einander zugewandten Randteile je zweier einander gegenüber stehender, je einer Reihe angehörenden Trichter dicht miteinander verbunden. Je eine Wand jedes Trichters ist durch einen Teil des Behältermantels gebildet. Die Trichterrandteile an den Enden der Reihen sind fest mit den Stirnseiten des Behälters verbunden. Auf diese Weise bilden die Trichter eine untere Begrenzung des Schüttraumes.
Der Ausgang jedes Trichters 8 führt in eine Öffnung 9 eines Sammelrohres 7, das aus zwei je einem der Trichterreihen zugeordneten, geraden Rohrstück und einem diese verbindenden Bogen 12 besteht. In jedes der geraden Rohrstücke 7 ist ein Rohr 6 eingepasst, dessen Mantel Öffnungen 11 hat, die je einer der Öffnungen 9 zugeordnet sind. Jedes Rohr 6 ist im zugeordneten Rohr 7 drehbar, wodurch die Durchlassöffnungen von den Trichtern 8 in das Sammelrohr 7 regulierbar sind.
Zum Drehen der Rohre 6 dienen Hebel 10.
Der Behälter ist mit einem Gebläse 2 ausgerüstet, an dessen Saugseite die Saugluftleitung 3 und ein ins Freie führender Ansaugstutzen 18, der eine Klappe 5 enthält, angeschlossen sind. An die Druckseite des Gebläses 2 ist ein Ende des Sammelrohres 7 angeschlossen.
An das andere Ende des Sammelrohres 7 ist ein Auslassschlauch (nicht dargestellt) für das Getreide anschliessbar. Ein Rohr 15 ist an das Sammelrohr 7 zwi- schen dem Gebläse 2 und der von diesem ausgehend ersten der Öffnungen 9 angeschlossen. Dem Rohr 15 sind an seiner Anschlussstelle am Sammelrohr 7 eine Öffnung 19 in diesem und eine Öffnung 16 im Rohr 6 zugeordnet, die den Öffnungen 9 und 11 entsprechen.
Das Rohr 15 führt in den oberen Teil des Behälters 1 und hat in der Nähe der Mündung der Saugluftleitung 3 ein offenes Ende.
Zum Beladen des Behälters mit Getreide wird an den Einlassstutzen 14 ein Ansaugschlauch (nicht dargestellt) für das Getreide angeschlossen, die Öffnungen 9 und 19 und die Klappe 5 werden geschlossen, die Klappen 13 und 14 werden geöffnet, und das Gebläse 2 wird in Betrieb gesetzt. Unter der Wirkung des dadurch im Behälter 1 entstehenden Unterdrucks wird das Getreide angesaugt. Das Getreide tritt mit grosser Geschwindigkeit durch den Einlassstutzen 4 in den Behälter ein, wobei es den Stutzen 4 in Form eines Getreidestrahles mit verhältnismässig sehr flacher Wurfbahn verlässt und zunächst auf die in Figur 1 linke Stirnwand des Behälters trifft. Der Behälter füllt sich dann von links nach rechts und von unten nach oben, bis die Füllung das innere Ende des Auslassstutzens 4 erreicht.
Dann ist der Behälter praktisch vollständig gefüllt, es bleibt nur noch ein verhältnismässig sehr kleiner leerer Raum in Figur 1 rechts oben.
Zum Entleeren des Behälters wird an das freie Ende des Sammelrohres 7 ein Auslassschlauch für das Getreide (nicht dargestellt) angeschlossen. Die Klappen 13 und 14 werden geschlossen, die Klappe 5 wird geöffnet, das Gebläse 2 wird in Betrieb gesetzt, und durch Betäti- gung der Hebel 10 werden die durch die Öffnungen 9 und 11 gebildeten, regelbaren Durchlässe, die von den Trichtern 8 in das Sammelrohr 7 führen, und gleichzeitig der durch die öffnungen 19 und 16 gebildete, regelbare Durchlass, der vom Rohr 7 in das Rohr 15 führt, im gewünschten Masse geöffnet.
Das Getreide rinnt dann durch die Öffnungen 9 und 11 in das Sammelrohr 7 und wird aus diesem in den Auslassschlauch geblasen. Dabei sorgt die Leitung 15 dafür, dass im Innern des abgeschlossenen Behälters 1 ein etwas höherer Druck herrscht als im Sarnmelrohr 7, so dass die Luft aus diesem nicht durch die Öffnungen 9 und 11 in den Behälter 1 eindringt, wodurch eine gleichmässige Getreideströmung in das Sammelrohr 7 erschwert würde. Der Behälter 1 kann auf diese Weise vollständig entleert werden.
Um den beschriebenen Transportbehälter im Bedarfsfalle auch für andere als Schüttguttransporte, beispielsweise zum Stückguttransport zu verwenden, kann er mit (nicht dargestellten) luftdicht schliessenden Türen versehen und innen mit Klappen 17 ausgerüstet werden (Fig. 4), durch welche die Öffnungen der Trichter 8 zugedeckt werden können, so dass eine ebene Ladefläche im Behälter 1 entsteht. Wie Figur 4 zeigt, bilden diese Klappen 15 in Offenstellung zweckmässig eine Fortsetzung der Trichterwände. Eine solche Ausführung des Behälters ist natürlich auch dann möglich, wenn derselbe abweichend von Fig. 4 zylinderförmig ist, ebenso ist die in Fig. 1 bis 3, 5 und 6 gezeigte Ausführungsform auch bei nicht zylindrischen Behältern möglich.